Bastion

[Bastion |Sith-Orden | Vor dem Tempel] - mit Saphenus, Aljiek, Sliff Quori

Seine Augen schienen Saphenus noch nicht so ganz folgen zu wollen. Als er seinen Kopf gedreht hatte um einen Blick auf den Rodianer werfen zu können, schien er für einen Moment immer noch in den Himmel zu schauen. Schatten tänzelten durch sein Blickfeld und er musste einige male zwinkern bevor er wieder scharf sehen konnte. Er wünschte sich, er hätte es nicht getan. Der Rodianer war schwer verletzt. Sein Gesicht war von der Explosion verunstaltet, Teile seines Rüssels fehlten schlichtweg. Er war blutverschmiert, noch schlimmer als Saphenus selbst. Am schlimmsten war, dass er trotzdem noch am Leben zu sein schien. Ein furchtbares Röcheln und Gurgeln entwich seiner Kehle, weit davon entfernt verstehbare Laute zu bilden.
Die Kreatur in Saphenus sprang vor Freude auf und ab. Saphenus konnte sie im Moment zurückhalten, doch er spürte wie sie sich gegen sein Bewusstsein drückte um so viel wie möglich von dem Leid um ihn herum einzusaugen. Sie wollte sich jede Einzelheit genau einprägen, jede Verletzung des Rodianers bis ins Detail genießen. Das Monster zog seine Kraft daraus, es nährte sich daran. Obwohl es beteuert hatte, dass der Junkie wertlos war, Abfall, sogar noch unfähiger als Saphenus selbst, wurde es durch den Anblick der sterbenden Gestalt erregt. Dabei hatte es nichtmal selbst den tödlichen Akt vollführt, der Blaster war von sich aus explodiert. Saphenus wollte gar nicht darüber nachdenken was das Monster empfunden haben musste als es seine Frau und ihren Liebhaber getötet hatte.
Im Moment gingen dem Zabrak sowieso andere Gedanken durch den Kopf. Er spürte sein eigenes Blut nur dumpf, das ihm über das Gesicht lief und auf dem Boden kleine Pfützen bildete. Er fragte sich was den Rodianer so tief hatte sinken lassen. War er vielleicht auch betrogen worden, hatte er das gleiche durchgemacht wie Saphenus? Er fragte sich ob sein Schicksal auch so aussehen könnte, als Süchtiger in einer Gasse zu hocken, darauf zu warten, dass er jemand anderen bestehlen und damit noch mehr Drogen kaufen konnte. Ob seine Gedanken auch einmal nur von dem Gedanken an Stim bestimmt werden konnten. Er hatte am eigenen Leib erfahren wie schnell man sein Leben beenden konnte. Ein Ausrutscher, ein Moment unkontrollierter Wut und schon war alles vorbei. Er spürte, dass dieser Tempel, dieses dunkle Monument, seine einzige Chance war wenn er nicht den Verstand verlieren wollte. Die Schuld drückte auf seine Eingeweide, schien ihm die Lufft zu rauben. Merkwürdigerweise war es vor allem das Mitleid für den Rodianer, das ihn belastete. Dabei war er für sein Schicksal nicht verantwortlich gewesen. "Bist du sicher, dass du das nicht warst?", züngelte das Monster. "Du wolltest ihn töten, für einen Moment wolltest du seinem Leben ein Ende setzen. Das habe ich gespürt. Du denkst ich würde dich beeinflussen und dich dazu zwingen diese Gedanken zu haben. Nein. Ich sage dir nur, was tief in dir versteckt ist, was du versuchst zu verleugnen. Ich bin der Teil von dir, den du begraben hattest, weil du dich vor ihm fürchtest!" Saphenus versuchte diese Worte zu ignorieren. Er konnte nicht akzeptieren, dass er so Taten vollbringen wollte, dass er böse sein wollte. Wieder erschienen seine Eltern vor seinem geistigen Auge.

Saphenus zwang sich, sich wieder auf den Rodianer zu konzentrieren. Vielleicht konnte er noch etwas für ihn tun. Da wurde ihm erst bewusst, dass sie nicht alleine waren. Schaulustige standen in sicherer Entfernung zu ihnen, Wesen, die ebenfalls darauf gierten zu den Sith zu gehen. Saphenus spürte plötzlich ihre Blicke auf ihm, wie sie sich in sein Fleisch brannten. Dann näherten sich noch andere, sie waren bewaffnet. Es waren Wächter des Tempels, dachte sich Saphenus. Sie mussten von dem Kampf erfahren haben. Einer von ihnen war ein Insektoid (Sliff). Nicht sehr groß, nicht übermäßig kräftig. Es wischte sich Staub von seinem Gesicht, dabei hielt es einen Schockstab und einen Blaster in der Hand. Ein Kobok, dachte sich Saphenus. Einmal hatte er über sie gelesen. Er wusste noch, dass sie giftig waren. Eine andere Wache lief Blut über die Wange, sie schien ein Schrapnell abbekommen zu haben.
Die Wachen kamen näher, der Insektoide schaute auf den Rodianer herab. Er zischte etwas, richtete den Lauf des Blasters auf den Todgeweihten und drückte ab. Es schien ihm keine Probleme zu bereiten jemanden so kaltblütig zu erschießen. Saphenus wusste, dass er dem Rodianer damit vielleicht einen Gefallen tat, aber trotzdem war er entsetzt. Es war als ob sein Leben gar nichts bedeutet hatte.
Dann waren sie bei ihm. Die Wachen schauten grimmig auf ihn herab, er konnte ihre Blicke nicht deuten. Saphenus' Augen wanderten von einer Waffe zur anderen, er sah wie fest ihre Hände die Blaster umklammerten. Ein Finger war jeweils auf den Abzug gelegt, bereit auch ihm ein Ende zu bereiten. "Vielleicht erfüllen sie dir doch noch deinen Todeswunsch.", murmelte das Monster und es schien nicht besonders froh über diese Feststellung zu sein. Gleichwohl war der Zorn verflogen, den Saphenus eben noch empfunden hatte und damit verflog auch die Kraft des Monsters. Es gab nichts an dem es sich nähren konnte.
Mühsam drehte sich Saphenus auf den Bauch und stützte vom Boden ab. Kurz wurde ihm wieder schwindelig und fast wäre er wieder auf den Boden gestürzt. Sein Kiefer schmerzte von dem Schlag mit dem Blaster, in seiner Seite pochte es ab von dem Aufprall. Mit der Hand fuhr er über seine Wange, Blut blieb an ihr kleben. Ungläubig starrte Saphenus sie für ein paar Sekunden an. Er hatte noch nie so viel von seinem eigenen Blut gesehen. Dann erst wurden ihm wieder die Wachen bewusst, die immer noch um ihn herumstanden. Er schaute von seiner Hand auf, das insektenähnliche Geschöpf war ihm an nächsten. Saphenus legte den Kopf in den Nacken. Obwohl das Insekt nicht groß war, musste Saphenus hochschauen. Er wagte es nicht sich aufzurichten, er wusste nicht ob seine Beine ihn tragen würden. So kniete er.
Waren diese Wachen Sith? Er konnte kein Lichtschwert an ihren Gürteln erkennen, aber das musste nichts heißen. Waren sie in der Lage ihn auszubilden? Würden sie das überhaupt wollen, jetzt wo sie gesehen hatten wie schwach er war? Fast wäre er einem schmächtigen Junkie zum Opfer gefallen, seine Verletzungen zeugten davon, dass Saphenus nichts davon verstand sich zu verteidigen. Für jeden musste es offensichtlich sein, dass Saphenus kein Kämpfer war.
Der Zabrak spukte das Blut aus, das sich in seinem Mund angesammelt hatte. Er öffnete den Mund und verzog direkt ob der Schmerzen in seiner Wange das Gesicht.
Er überlegte sich zu rechtfertigen, zu sagen, dass er angegriffen wurde und nichts für die Explosion konnte. Er wollte deutlich machen, dass er friedlich hier war, dass man ihn versucht hatte zu bestehlen. Aber irgendwoher wusste er wie sinnlos das war.

"Ihr habt den Rodianer getötet.", stellte Saphenus daher an den Insektoiden gewandt schlicht fest.

"Ihr habt ihn getötet. Werdet Ihr auch mich erschießen?"

[Bastion |Sith-Orden | Vor dem Tempel] - mit Saphenus, Sliff Quori und Wachen

Ilena legte leicht den Kopf schräg als Carla ein wenig von sich erzählte und davon, dass sie mit acht Jahren nebenbei Basic hatte lernen müssen und sie sprach es sehr gut. Das die junge Frau erst einmal Pilotin werden sollte und es dann doch nicht getan hatte, sondern stattdessen bei der Flotte überraschte nicht unbedingt. Viele Chiss traten der Flotte bei anstatt sich für das Leben eines Piloten zu entscheiden wobei es auch dort einige gab. Dennoch konnte Ilena sich nicht vorstellen, eine Carla als Pilotin zu sehen.

„Sie sind bei der Flotte bestens aufgehoben Miss Halijc’arl’ajkartia. Ich könnte sie mir als Pilotin nicht vorstellen und wenn, dann nur als eine Staffelführerin. Sie besitzen zu viel Energie und Befehlsgewalt um sich „nur“ mit einem Jäger zu begnügen“, meine Ilena und Serenety musste ihr Recht geben.

Serenety beobachtete wie Carla an der Tasse schnupperte und dann einen Schluck davon nahm. Dieser Tee erinnerte sie also an eine bei ihnen übliche Tradition. Wobei es sich dort wohl um eine herbere Variante handelte. Serenety hätte diesen Tee gern gekostet um zu sehen wie er schmeckte. Tee war etwas was sie liebte und über den sie auch gerne sprach, wenn man über Kampftechniken, das Militär, Politik, Kunst und einige andere Dinge einmal absah. Für einen Augenblick schien es, als ob sich die Chiss in alte Erinnerungen verlieren wollte, was Serenety leicht lächeln ließ. Carla gehörte nicht zu den Chiss, die sie sonst kannte. Carla war offener und von Charakter her nicht so arrogant. Sie lachte mehr, was als solches schon unüblich für einen Chiss war und zudem ließ sie Gefühle zu. Dann kam Carla doch noch auf ihren Fehler mit dem Rang zu sprechen.

„Kein Problem, ich sehe es nicht so eng. Zumindest hier nicht. Ob nun Lt. Commander oder Commander. Der Fehler sei ihnen verziehen.“

Leicht wölbte Seren eine Braue. Die junge Frau schien ein wenig neben der Spur zu laufen. Die Trauerfeier war noch nicht so lange her, für Carla schien es gefühlsmäßig aber länger zu sein. Serenety fragte sich was der tiefere Grund dafür war. Sie kam ihr ohnehin verändert vor.

„Ja, ich war bislang der erste Offizier der Pandora. Ab sofort, oder besser nach meinem Landurlaub werde ich die Kommandantin eines Marauders sein. „Darkmoon“ der Name. Ein frisch produziertes Schiff. Ich sollte mich glücklich schätzen“, berichtete sie. Ihre Stimme war ruhig und ihr war nichts von dem anzuhören was sie tatsächlich darüber dachte. Ilena entschuldigte sich aus der Runde, da eine Gruppe von Kunden in den Laden kam und so blieben Carla und Serenety allein zurück. Dies war vielleicht auch gut so, da Carla in diesem Moment erneut zu sprechen kam und Seren aufmerksam lauscht.

Es hätte der Chiss auch nichts gebracht etwas zu leugnen, was offensichtlich war. Für jeden hätte der Bericht nach einem einfachen Bericht geklungen, so aber nicht für sie. Carla hatte von neunhundert Seelen den größten Teil verloren. Sie hatte es mit ansehen müssen und natürlich war dies nichts was mein einfach so einsteckte. Gerade mal achtzig waren am Leben geblieben. Carla’s Bericht hörte sich an als ob sie selbst glaubte, dass die alles sinnlos sei und ihre leeren Augen dabei bereitete den Psychologin Sorgen. Sie hatte eine kurze Pause gemacht um sich an ihrer Tasse zu wärmen was ein Zeichen dafür war, dass sie mit sich Rang und nach Halt suchte. Die Geschehnisse beschäftigten Halijc’alr’ajkartia sehr viel mehr als diese zugeben würde und Serenety fragte sich, ob sie Hilfe zulassen würde. Damals auf der Trauerfeier hatte Carla versucht ihr zu helfen, nun war es an Serenety das für die Chiss zu tun, die eindeutig Hilfe brauchte! Allerdings würde sie die junge blauheutige Frau weiter berichten lassen, was sie auch tat.

Carla sprach davon, dass sie dem Tod ins Angesicht gesehen hatte, mehrfach sogar und obwohl es nicht das erste Mal gewesen war, so war es diesmal deutlicher. Allein dies zeigte, dass sie darunter litt, dass dieses Erlebnis einschneidender sein musste als die bisherigen. Viele Angehörige des Militärs reagierten ähnlich wie sie oder sprachen solche Dinge an, wenn sie einen Psychologen aufsuchen. Es viel ihnen schwer zu verarbeiten was sie erlebt hatten und Serenety wünschte sich einfach, dass es nicht soweit kommen musste. Wie sehr versuchte sie dies zu verändern. Sie brauchten ihre Leute! Brauchten sie und konnten es sich nicht leisen sie zu verlieren. Carla’s Worte kamen einem Hilferuf gleich. Wenn man zwischen den Zeilen lass erkannte man, dass sie Hilfe brauchte. Sie kam nicht mit dem klar was sie erlebt hatte, nicht mehr und Serenety glaubte auch nicht, dass sie jemals damit klar gekommen war. Keiner tat dies, wenn er nicht zu abgebrüht war und selbst der abgebrühteste hielt nicht auf Dauer stand. Carla schien in ihrem bisherigen Leben schon sehr viel mehr erlebt zu haben wie das was sie bereit war von sich zu geben. Allein die Aussage, dass sie es bis heute nicht verdauen konnte war Indiz genug dafür. An all ihren Händen klebte Blut, selbst an Serenety’s obwohl diese bisher noch kein eigenes Kommando innegehabt hatte. Carla hatte schon früh lernen müssen zu akzeptieren, dass so viel Blut an ihr klebte? Dies waren weitere Worte die Serenety aufhorchen ließen. Akzeptieren? Kein Wort wäre unpassender gewesen wie dieses. Es wäre etwas anderes gewesen wenn sie gesagt hätte, dass sie versuchte damit umzugehen. Aber akzeptieren? Die galt so endgültig und er war erschütternd. Den Tod von vielen akzeptierte man nicht einfach und ebenso wenig, dass man für deren Tod verantwortlich war. Serenety schüttelte innerlich den Kopf. Es klang als ob die Offizierin ihr Schicksal einfach so hinnahm ohne sich dagegen zu währen. Also ob man es ihr so beigebracht, es ihr eingetrichtert hätte. So als ob es keine andere Möglichkeit geben konnte mit dem umzugehen was geschehen konnte oder geschehen war. Dies war falsch. Es war falsch zu glauben das man irgendetwas akzeptieren konnte, wenn es um den Tod ging, welchen man selbst herbeiführt. Es war falsch sich ein zu reden, dass man es akzeptieren musste. Selbst jetzt wo Carla offen aussprach, dass sie es bis heute nicht verdauen konnte, so versuchte sie dennoch es zu akzeptieren. Doch man konnte nichts akzeptieren wenn man es nicht verdauen konnte. Dies war unmöglich. Gleichzeitig jedoch fühlte Serenety ganz deutlich, dass Carla sich auf etwas zubewegte. Etwas in ihrem inneren veränderte sich. Sie fühlte so etwas wie eine Mauer und das diese zu bröckeln begann. Die ganze Aktion war unnötig gewesen? Irgendetwas sagte Serenety, dass Carla ihr nicht alles erzählt hatte. Etwas anders noch bedrückte sie, etwas was sie beschäftigte.

Serenety’s Augen fixierten das Gesicht ihrer Gesprächspartnerin, welche zu frösteln begann. Sie war angegriffen, dies konnte Seren spüren. Carla befand sich an einem Abgrund und es wäre nur eine Frage der Zeit bis sie hinein fallen würde. Die Exotin konnte und wollte dies nicht zulassen.

„Ihre Worte machen deutlich, dass sie geradezu nach Hilfe schreien. Was ist noch geschehen, Carla? Ihre Worte bedeuten sehr viel mehr als sie bisher gesagt haben und ich frage mich was es ist und gleichzeitig mache ich mir Sorgen! Sie sagen sie haben führ lernen müssen zu akzeptieren, dass an ihren Händen und ihrer Uniform Blut klebt. So etwas jedoch kann man nicht akzeptieren. Man kann versuchen damit umzugehen, aber man scheitert. Gleichzeitig sagen sie, dass es sie es bis heute nicht verdaut haben. Allein dies genügt mir um zu wissen, dass ihr ganzes Seelenleben zu tiefst erschüttert ist.“

Serenety machte eine kurze Pause und blickte Carla an.

„Ihnen geht es nicht gut und ich meine damit nicht, dass es ihnen nicht nur körperlich nicht gut geht. Ihre Seele ist getroffen, sie hat Narben und sie versuchen mit etwas klar zu kommen was sie überfordert. Sie haben Narben, Halijc’arl’ajkartia und diese Narben drohen aufzubrechen. Wollen sie mir sagen, was sie so tief erschüttert hat? Was empfinden sie dabei? Was empfinden sie bei ihren Worten? Ich möchte ihnen gerne helfen wenn ich kann, da ich sehe, dass sie früher oder später zusammenbrechen werden. Keiner von uns ist mit dem Talent gesegnet alles zu vergessen, alles zu verarbeiten und mit allem klar zu kommen. Wäre es so, dann wären wir keine Persönlichkeiten sondern Droiden. Dies jedoch sind wir nicht. Wir fühlen und denken. Wir besitzen Schwächen und Stärken. Erlebnisse wie Krieg gehen an niemandem einfach vorüber und auch der Tod nicht. Wir versuchen uns in etwas zu flüchten, versuchen damit klar zu kommen und müssen doch irgendwann feststellen das wir daran scheitern. Im Grunde sind wir nicht dazu geschaffen allein zu kämpfen, uns allem zu stellen und dem unerschrocken gegenüber zu treten. Wir sind fühlende Wesen und auch wenn leider viele dies in den Hintergrund drängen, so werden sie es niemals gänzlich schaffen. Der Körper, der Geist, sie mögen stark sein, sie mögen mit vielem klar kommen, allerdings nicht mit allem. Wir neigen oft dazu etwas ab zu tun, zu glauben allein damit fertig zu werden. Wir glauben, dass wir es schaffen und das es eine Schwäche sein Hilfe zu suchen, sich helfen zu lassen. Dies jedoch ist keine Schwäche. Jeder der erkennt, dass er an einen Punkt angelangt ist bei dem er nicht mehr weiter kann sollte sich dies auch offen eingestehen anstatt zu versuchen es zu leugnen. Eine Mauer hält nur so lange bis ein starker Stein gefunden wurde der sie einreist und dieser Stein wird irgendwann im Leben zerstören was man aufgebaut hat. Sich selbst zu schützen ist richtig und normal.“

Serenety seufzte kurz, machte eine erneute Pause um Carla anzusehen, die ihr wie ein Häufchen Elend vorkam. Die nicht wusste was sie tun oder wie sie vorgehen sollte. Carla brauchte Hilfe! Sie brauchte jemandem zum reden.

„Ich kann ihnen nur anbieten zu reden. Wenn sie es nicht tun werden sie irgendwann in einer Psychiatrie landen oder aber einen Suizid versuchen und ich würde weder das eine noch das andere wollen. Sie sind gespalten und sie müssen sich für einen Weg entscheiden. Es gibt keinen Mittelweg bei dem man hoffen kann irgendwann wieder auf die richtige Spur zu kommen. Es ist eine Illusion zu glauben, dass man vergessen kann. Sicherlich kann man einiges verdrängen und auch vergessen, aber Erlebnisse dieser Art kann man nicht vergessen. Man drängt sie in den tiefsten Winkel wo sie stets lauert und stets dann an die Oberfläche tritt wenn man entweder nicht erwartet oder nicht gebrauchen kann.“

Sie wusste, dass sie eine Beziehung zu ihrer Klientin aufbauen musste. Das Rapport war wichtig und nur durch gutes Rapport würde sie der Chiss helfen können. Allerdings lag es an Carla sich helfen zu lassen. Wenn sie sich weigert wäre alles vergebens. Jede Mühe würde sich Serenety dann sparen können. Zwar glaubte die Exotin nicht, dass Carla sich nicht helfen lassen wollte sonst hätte sie ihre Worte anders gewählt, aber es wäre möglich, dass sie noch einen Rückzieher machte und dem musste Serenety entgegen wirken.

„Wann immer sie reden möchten, sie sollten wissen das ich für sie da bin und das ich ihnen zuhören werde“, erklärte sie ihr und sah sie mit einem ruhigen, freundlichen und aufmunternden Lächeln an. Gleichzeitig legte sie eine Vertrauliche Art an den Tag um Carla das Gefühl zu geben sicher zu sein, geborgen und verstanden.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Trainingsraum] Chiffith, Plaguis Mountice, Ares Segomo

Die Unerwürfigkeit, die der ältere Mann (Plaguis Mountice) nun an den Tag legte, widerte Chiffith regelrecht an, obwohl sie eigentlich weit angebrachter war als sein vorheriges loses Maul. Doch er entschied, dass ihn eigentlich gar nicht interessierte, ob sich der Mensch ihm gegenüber höflich verhielt oder nicht. Für den Lamproid war nur entscheidend, dass die beiden die ihnen gestellte Aufgabe annahmen und zu nützlichen Informanten für den Imperator wurden. Denn danach bemaß sich der Erfolg seiner Mission, nicht danach, ob er irgendeinen unbedeutenden Wicht beeindruckt hatte oder nicht.

»Gut!« knurrte er. »Sagt mir noch wie ihr heißt. Dann sind wir hier fertig.«

Nachdem er ihre Namen erfahren hatte, verabschiedete der Wurm sich mit den Worten:

»Macht euch nützlich! Und denkt dran wem ihr dient! Wir sehen uns wieder!«

Es war nicht seine Absicht, dass im letzten Satz eine unterschwellige Drohung mitschwang, aber es klang dennoch so, und wenn er sich dessen bewusst gewesen wäre, hätte er auch nichts dagegen gehabt. Denn seine Warnung, dass er sie im Fall eines Verrats jagen und erlegen würde, hatte er absolut ernst gemeint.

Daraufhin wandte er sich ab und verschwand in raschem Schlängeln aus der Tür. Draußen auf dem Gang verschmolz ein fünf Meter langer, grauer Körper mit den Schatten des Korridors. Denjenigen, die ihn bemerkten, jagte er gelegentlich einen großen Schrecken ein, was in Anbetracht der Tatsache, dass sie alle schon viel Schreckliches gesehen haben mussten, nicht zu verachten war.

Der kleine Erfolg mit Plaguis und Ares war erst der Anfang. Er sollte ein ganzes Netzwerk von Spionen aufbauen, und auch wenn er keine Vorstellung hatte, wie groß sein Herr und Meister sich dieses Netzwerk vorstellte, war es mit zwei einzelnen Menschlein sicher nicht getan. Also musste er sich abermals auf die Suche machen. Wieder wollte er sich an Neulinge halten, die noch nicht lange im Orden waren. Sie hatten noch keine Kontakte, keine Aufgaben und waren um so bereiter, ein vielversprechendes Angebot anzunehmen, so wie auch diese beiden eben. Und wenn sie dann ihren Platz im Orden gefunden hatten, würden sie auch in der Lage sein, interessante Informationen zu liefern. Glücklicherweise gab es immer mehr als genug neue Jünger im Tempel.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Gänge] Chiffith

[ Bastion |Imperial City | Innenstadt | Shoppingmeile | Tee Laden | Serenety und Halijc'arl'ajkartia, Ilena mit Kunden beschäftigt ]

Die freundliche Ladenbesitzerin sagte, dass sie sich Carla auch bei der Flotte besser vorstellen konnte, als "nur" im Cockpit eines Jägers.
Sie hatte durchaus Recht, doch war das nur die halbe Wahrheit. Die Versetzung erfolgte durch ein tragisches Ereignis und es war kein strahlender Moment des Glücks gewesen, doch am Ende hatte sich dieser Wechsel als die bessere Variante herausgestellt.
Ilena verließ die beiden jedoch, um sich einigen neuen Kunden hinzuwenden, und somit konnte die Chiss ihr nicht direkt darauf anworten.
Sie war sich auch nicht sicher, ob ihre Geschichte überhaupt für diesen Ort hier bestimmt war.
Doch dann sagte Serenety einige Dinge, die den Damm einbrechen liesen.
"Erinnern Sie sich noch an meine Worte auf der Trauerfeier? Es ist jetzt gefühlt schon so lange her, aber ich habe noch ganz gut Ihre Gemütsverfassung vor Augen. Mir ist durchaus bewusst, dass ich neben der Versorgung der körperlichen Wunden auch etwas für mein "Seelenheil" tun sollte. Es fehlte mir bisher aber die Möglichkeit. Ich bin zu tiefst geehrt, dass Sie mir dieses Angebot machen Serenety, ich habe auch nicht mehr die Kraft, mich dagegen zur Wehr zu setzten...
Wie Sie wissen, ist das Militär nicht der geeignete Punkt um über Dinge zu sprechen, die einen bedrücken. Die Familie ist es auch nicht immer. Bei uns Chiss gilt es stets das Gesicht zu wahren und keinerlei Schwäche zu zeigen. Ich habe gesehen, dass nicht nur die Chiss so reagieren. Ich bin die Abgesandte meiner Familie, die für das Imperium Dienst ableisten soll. Nach den vergangenen politischen Ereignissen ist das etwas, was im Chiss Empire nicht gerade für Jubelstürme sorgt.

Kämpfer sind sehrwohl in unserem Volk angesehen, aber als Kämpfer für das Imperium ist das alles sehr zwiespältig. Es fanden und finden auch nie Gespräche in dieser Form statt: "Wie geht es dir?" Oder dergleichen. Ich tue meine Pflicht, wichtig ist, dass ich meine Pflicht tue. Dass diese Pflicht nicht angenehm ist, darüber braucht man nicht sprechen. Probleme muß ein Kämpfer selbst in den Griff bekommen. In einem so vorbestimmten Leben ergeht es einem recht früh so. Ich war erstaunt zu sehen, dass viele Menschen erst so spät ihren Militärdienst leisten. An der Flottenschule war ich die jüngste und viele Kameradinnen erzählten mir von Beziehungsproblemen, die ich nicht verstanden habe.
Als ich da es einmal wagte zu Hause nach so etwas zu fragen, wurde mir angedeutet, dass dies lediglich Probleme der Menschen sind und eine Chiss nicht zu interessieren hätten. Ich solle auch nicht mit den Menschen fratanisieren." erklärte die Chiss und zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck Tee, bevor sie weiter sprach:
"Nach diesen Maßstäben, dürfte ich meiner Familie nicht mehr unter die Augen treten, denn ich war eindeutig zu lange unter den Menschen und anderen Rassen, als dass ich dieser Form noch folgen könnte. Es war jedoch ein Unglücksfalls, der mich zur Flotte brachte. Ich liebte im Cockpit zu sitzen und eine Maschine zu fliegen. Die Modelle der Chiss lassen sich angenehmer fliegen, als die TIE-Fighter, aber auch diese mochte ich. Irgendwan gab es einen schweren Unfall, ich verlor eine gute Freundin und ich selbst wurde schwer verletzt. Dieser Vorfall wurde zuerst mir angelastet, wie sich später herrausstellte, lag es jedoch an einem technischen Defekt. Das rettete mir zwar die Karriere, aber mir wurde nahegelegt, doch mein Glück bei der Flotte zu versuchen.
Ob es ein Glück war, das kann man so oder so sehen. Von meinen damaligen Pilotenkameraden lebten gut 2/3 nicht mehr.
Auch hier gab es kein Innehalten. Ich wurde mit scheinbar langweiligen Transportflügen beauftragt, immer mit dem Verweis, man könnte mir kein teures Schiff in die Hände legen, so wie ich mit dem Jäger umgegangen wäre. Auch diese Schmach habe ich überwunden. Während meines ersten Kommandos über einen Frachter, gerieten wir in einen Piratenhinterhalt und in Gefangenschaft. Es....es war ein zutiefst demütigender und grausiger Moment. Zuzusehen, wie man einen Teil meiner Crew hinrichtete, nur um mich gefügig zu machen...." sie seufzte...holte tief Luft und sprach weiter:
"Es gelang mir die Oberhand zu gewinnen, .....auch wenn ich meine Kontrolle verloren habe. Es muß für meine Crew ein verstörender Moment gewesen sein, dies zu beobachten. Es ging sehr blutig zu....
Und wieder bin ich mir nicht eindeutig darüber klar, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht. Pikanterweise nahm es die Ereignisse auf Rendili V vorweg. Das Bild war ähnlich.
Wir wurden von einem großen Blitz getroffen und sind mehr oder weniger kontrolliert abgestürtzt. Erneut habe ich überlebt und es fällt mir schwer, mich darüber zu freuen. Ich habe es als meine Aufgabe gesehen, meine Crew aus dieser Hölle zu führen. Zu unserem Glück war die Mannschaft gut geschult und sie hat letztendlich mir auch vertraut. Ansonsten wären wir kaum lebend von diesem glutheißen Felsen entkommen. Wir waren ohne Funkverbindung und befanden uns schließlich unter Feindbeschuß. Ohne die Geschützbediener, die uns bis zum letzten Augenblick Feuerschutz gegeben hatten, wären wir nicht entkommen. Erneut gab es Verluste und ich konnte sie nicht retten. Ich habe persönlich einige der Angreifer getötet. Wieder gab es eine Situation, die ich dadurch geklärt habe, indem eine innere Wut mich zu etwas befähigt hat, was ich nicht erklären kann."
Sie schaute der jungen Exotin in die Augen und etwas wildes flackerte kurz in ihren blutroten Augen auf.
"Wie eine höhere Macht, oder der Zufall es will, seit unserer Piratenjagd befand sich zwecks Datenauswertung eine Agentin des Geheimdienstes an Bord. Sie begleitete uns auch nach Rendili V und überlebte ebenfalls den Absturz. Wir beide kennen sie übrigens von der Trauerfeier...
interessanterweise traf ich auf diesem felsigen Mond gleich mehrere Personen von der Trauerfeier. Es zeigt mal wieder wie klein dieses Universum doch ist. Captain Sharin, die Operative und ich verhörten schließlich einen Aufständigen, der jedoch nur bedingt kooperativ war. Wir haben zwar relevante Dinge herausfinden können, jedoch geriet ich in die Gewalt dieses Söldners. Die Situation glich nahezu dem damaligen bei dem Piratenüberfall. Auch hier gelang es mir den Mann auszuschalten, ich habe sein Blut an meinen Händen und diesesmal habe ich es sogar fast genossen. Er hatte mir auch vorher die Nase gebrochen." ein grimmiges Grinsen huschte über das schmale Gesicht der Chiss, als sie die Worte aussprach.
"Ich war von einem gewissen Rachegedanken beseelt und wollte unbedingt dabei sein, wenn diese Mission beendet wird. Wir haben beschlossen, ein stark bewachtes Camp vor dem Mineneingang durch einen Luftschlag sturmreif zu bomben, ohne jedoch die integrale Stabilität der Cortosismine zu zerstören. Ich schlug einen Bombenteppich vor, der in gewisser Höhe über den Erdboden detoniert. Die sich verstärkenden reflektierten Wellen sorgen für ein eindeutiges Ergebnis.
Den Söldnern in ihrer trügerischen Sicherheit blieb keine Chance, die Druckwelle hat ihre Lungen zerplatzen lassen.
Ich bin schließlich über dieses Schlachtfeld gegangen.
Es mag sentimental sein, aber ich war es diesen Gegnern Schuldig ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Im Weltall hätte ich selbst einen ähnlichen Befehl gegeben und habe es bei unserer Piratenjagd auch. Ob der entgültige Todesbefehl von einem Vorgesetzten kommt, das spielt dann auch keine Rolle mehr. Ich verantworte das Ende dieser Personen.
Im All ist das alles so weit weg, es wirkt anonym. Dort auf dem Mond, am Boden, da hatten diese Toten alle Gesichter....sie haben mich die letzte Zeit immer wieder verfolgt.
Und die Krönung war der Hauptakteur selbst...wegen dem wir alles Leid auf und genommen haben, und Leid über andere gebracht haben.
Dieser Terrorist hat im Verhör uns gestanden, dass diese ganze Aktion lediglich ein Spiel war. Er hat sich sogar freiwillige für diese Sekte geopfert und dann mit einer in seinem Hirn integrierten Bombe getötet. Eigentlich wollte er uns noch mitnehmen, aber das ist ihm nicht gelungen.
Das ganze also war umsonst. Wir haben hunderte Opfer und eigentlich nichts gewonnen...." sagte sie und rang mit der Fassung.
Sie legte ihre Hände auf den Tisch um sich zu beruhigen...dennoch schien der Tisch zu vibrieren, selbst als sie die Hände vom Tisch weggenommen hatte und der Tee in der Tasse vor ihr bildete kleine Wellen. Die Erschütterungen waren so stark das der Tee sogar überschwappte.
Sie atmete tief durch, rieb sich über die Augen und die Vibration hörte schlagartig auf.
"Ich hatte schließlich einen Zusammenbruch in der Dusche, einige Gehirnerschütterungen....seit dem habe ich diese Dinge nicht mehr so im Griff...haben sie auch auf so etwas eine Antwort?" fragte die Chiss.


[ Bastion |Imperial City | Innenstadt | Shoppingmeile | Tee Laden | Serenety und Halijc'arl'ajkartia, Ilena mit Kunden beschäftigt ]

[ Sartinaynian-System : Bastioner Mond : Sternjägerbasis „Last Defense“ | 'Ebene Zwei' (knapp unter der Mondoberfläche) : Lieutenant Drasks Büro ]
Flight Lieutenant Drask allein​

Das Ziel war in greifbare Nähe gerückt. Nach knapp einem Standardmonaten voller Lektionen und Tests kam das ausgedehnte Auswahlverfahren des „Wolve Squad“ allmählich zu einem Ende. Nur noch eine Prüfung stand den letzten fünfzehn Bewerbern bevor. Sie sollten in einem realen Flug all ihre erworbenen Erkenntnisse über den TIE/D präsentieren. Ganze sieben Wochen hatten sie diesem einmaligen Augenblick entgegengestrebt, haben sich im harten Wettbewerb mit anderen Kandidaten gemessen und sich zu guter Letzt sogar erfolgreich behauptet. Doch obwohl die Wahrscheinlichkeit auf einen Platz in der berühmt-berüchtigten Elitestaffel des Galaktischen Imperiums gegenüber der Ausgangslage inzwischen signifikant gestiegen war, bestand noch immer keine absolute Sicherheit für die verbliebenen TIE-Piloten. Noch einmal mussten sie all ihr Können in die Waagschale werfen und die anwesende Staffelführung überzeugen.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf erhob sich Flight Lieutenant Pra'dras'keloni, Stellvertreter des momentanen Staffelführers der „Wolves“, von seinem Platz, schaltete das Datapad auf Standby und verließ anschließend das kleine Büro, das man seiner Wenigkeit für die Zeit des Auswahlverfahrens überlassen hatte. „Last Defense“, die Sternjägerbasis auf Bastions einzigem natürlichen Trabanten, schienen pausenlos belebt zu sein. Egal zu welcher Uhrzeit man einen Gang auch betrat, irgendwer kam einem immer entgegen. Doch kannte er diese Atmosphäre der ständigen Bereitschaft schon von seinem Dienst auf diversen Kriegsschiffen – unter anderem der „Intimidator“, Bolithos gigantischer Supersternzerstörer. Begleitet von einem schlichten Wimpernschlag wischte der Chiss eiskalt diese Gedanken zur Seite, während er mit entschlossenem Schritt dem Korridor folgte. Dafür hatte er sein Büro schließlich nicht verlassen.

Lehrraum Zwo-Sechs – Hier hatten die letzten fünfzehn Bewerber die restlichen Meter zur Ziellinie absolvieren müssen. Dabei hatten den „Unterricht“ nicht mehr die paar Lehrkräfte abgehalten, die Prefsbelt IV ihnen am Anfang überlassen hatte, sondern der taktische Offizier Yag Gyrr, Samin und Drask selbst. Sie hatten den Kandidaten den allerletzten Schliff verpassen wollen, während Captain Thiuro stets mit Argusaugen über ihr Tun wachte. Jeden Tag hatten der Chiss und seine Kameraden Berichte, Einschätzungen und Vorschläge für künftige Lektionen geschrieben. Aller zwei Tage hatte man sich mit dem menschlichen Staffelführer getroffen und das weitere Vorgehen besprochen. Der Bastioner schien in dieser Zeit beinah über jeden einzelnen ihrer Schritt Bescheid wissen zu wollen, weshalb sich der Lieutenant zwischenzeitlich gefragt hatte, ob der plötzliche „Wandel“ womöglich mit dem unerwarteten Zuwachs namens Cain T. DéSkalz im Zusammenhang stand. Noch bevor sich diese Frage in seinem Bewusstsein festkrallen und anschließend ausbreiten konnte, betrat er schnell den vorgesehenen Lehrraum.

Pilot Officer Sakura Mitsumo, eine der „älteren“ Mitglieder der „Wolves“, hatte die verbliebenen Piloten – darunter Chett Nectu, Thiuros Favorit, und Jeremy Mengsk – zusammengetrommelt. Des Weiteren hatte sich noch der eher klägliche Rest der Elitestaffel zu ihnen gesellt: Lieutenant Gyrr, Samin und DéSkalz. Shaw hatte nämlich vor zwei Wochen die Einheit verlassen, nachdem man eine schwerere Krankheit bei ihm diagnostiziert hatte, und Tanaka war, glaubte Drask der recht zornigen Erzählung seines Vorgesetzten, tatsächlich für den arroganten Neuen abgezogen worden. Mit gewohnt strenger Miene nickte der athletische Chiss den überwiegend menschlichen Anwesenden zu. Danach ließ er den Blick seiner rubinroten Augen von Gesicht zu Gesicht schnellen. Offenbar waren sich all diese Männer der Bedeutung dieser Stunde vollends bewusst. Doch kannten sie auch in etwa das geplante Vorgehen? Wussten sie von dem realen Flug? Räuspernd vergewisserte sich der Stellvertreter ihrer restlosen Aufmerksamkeit.

„Meine Herren, der Tag der Wahrheit ist für Sie gekommen“, eröffnete der Lieutenant das Briefing. Seine Stimme klang in diesem Moment vollkommen sachlich. Keinerlei Freude war zu hören, bloß reine Nüchternheit. „Heute müssen Sie sich uns gegenüber ein letztes Mal beweisen, wenn Sie noch immer Teil dieser Staffel werden wollen.“ Routiniert schloss er sein Datapad an den Holo-Projektor an. Kurz darauf zeigte sich ein Gasriese mit ausgefeiltem Ringsystem und mehreren Trabanten. „Ihr Ziel wird Bastions ferner Nachbar sein – genauer: dessen Mond 'Grek'. Dort werde ich Sie 'spontan' in Rotten einteilen und auf den 'Parcours' aus verzweigten Canyons loslassen. Allein Ihre Rottenführer werden entsprechende Befehle erhalten und dann umgehend an Sie weiterleitenZeigen Sie uns dabei Ihr gelerntes Können. Denn für diesen abschließenden Test sitzen Sie nicht in einem Simulator oder einem alten Bomber, sondern tatsächlich in einem echten, neuen TIE/D. Machen Sie also das Beste daraus!“


[OP: Samin und Sakura, ihr könnt gerne unter euch ausmachen wer den Flug mit Chett oder Cain macht. Ich denke, letzterem täte etwas Übung ebenfalls gut. ]

[Bastion | Sith-Orden | Vor dem Tempel] - mit Saphenus, Sliff Quori und Wächtern

Seine eigene Frage hallte lange nach. Erwartete er wirklich eine Antwort darauf? Würde der Insektoide (Sliff) wirklich ehrlich darauf antworten, nach dem Motto: Natürlich, jetzt ist es zu Ende? Saphenus spürte, dass er auf gewisse Art bereit war zu sterben wie er es schon eben gewesen war als der Junkie eine Waffe auf ihn gerichtet hatte. Seiner Natur gemäß stemmte sich das Monster dagegen, aber im Moment war es einfach zu schwach um wieder die Kontrolle übernehmen zu können.

Saphenus sah den Menschen an, auf den der Kobok gedeutet hatte. (Rufo Darios) Er schien sich nicht um seine Wunde zu kümmern, vielmehr sah man in seinen Augen eine Mischung aus Zorn und dem Verlangen, Saphenus ein Ende zu bereiten wo er doch schon um das Vergnügen bei dem Rodianer gebracht worden war. Der Mensch schien sich geradezu an dem Anblick zu laben wie der Zabrak vor ihm kniete. Er schien das Gefühl zu haben ein Leben in der Hand zu haben und genoss es sichtlich. Für einen kurzen Augenblick verschwand das Gesicht des Menschen und er blickte geradewegs in die Fratze des Monsters. Fisnternis, schwärzeste Dunkelheit. Dann war dieser Eindruck auch schon wieder verschwunden. Der Bart des Menschen zog sich immer mehr mit dessen Blut voll.

Das Insekt befahl einer jungen Zabrak die Überwachungsaufnahmen zu sichern. War er etwa doch ein höheres Tier, dass er anderen Befehle geben konnte? Warum musste er die Aufnahmen überhaupt sehen, hatte er gar nicht mitbekommen was hier passiert war? Saphenus spürte, dass er noch eine Chance hatte hier lebend rauszukommen. Er hatte selbst mit ansehen müssen, dass die Wächter des Tempels keine Gnade walten ließen. Der Rodianer war eiskalt erschossen worden und das gleiche Schicksal konnte auch Saphenus bevorstehen.

Die Wächter griffen nach ihm, sie zerrten ihn grob auf die Beine. Der Schmerz in seiner Seite wurde stärker, er taumelte und wäre wahrscheinlich wieder hingefallen. Vor allem aber der Mensch mit der blutenden Wange hielt ihn fest in seinem Griff. Es war als wollten sie ihm die Arme abquetschen, Saphenus stöhnte auf vor Schmerz. Wieder wurde ihm schwarz vor den Augen, nur sporadisch konnte er die Welt um sich herum erkennen. Ganz ohne Körperspannung hing er einfach nur in dem Griff der Wachen.

Das Insekt sah ihn mit durchdringenden Blicken an. Es fragte ihn, wer er war und was passiert war. Aber was konnte er ihnen sagen? Dass er ein Mörder war, auf der Flucht vor der Republik um hier bei den Sith Schutz zu suchen? Als ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen spürte er wie lächerlich das klang. Wie unglaubwürdig. Sollte er ihnen sagen, dass er mit Hilfe der Macht getötet hat, ohne einen Finger zu rühren? Sollte er ihnen von dem Monster in ihm erzählen, dass es zu bändigen galt? Nein. Sie würden anfangen zu lachen, glauben er wäre genauso auf Stim wie der Rodianer und ihn hinrichten. Sie würde es nicht kümmern ob eine weitere Leiche beseitigt werden muss.
Das Zittern war wieder da, am ganzen Leib erfasste es Saphenus. Er war noch nie gut im Lügen gewesen, jeder hatte sie bisher durchschaut. Panik machte sich geradezu in ihm breit. Als er versuchte die ersten Worte zu formen, stotterte er, sie gingen fast unter.

"Mmein Nname ist...ist Saphenus.", brachte er hervor. "Ich saß hier, da...da wurde ich angegriffen. Er...er wollte mein Geld. Ich bin doch gerade ee...erst hier angekommen!"

Das Monster tobte in ihm vor lachen. "Mehr bringst du nicht hervor? Armseliges Stottern? Glaubst du sie werden sich mit dieser Antwort zufriedengeben, sie werden nicht danach fragen warum du hier bist? Du Narr!", seuselte es. Das Monster wusste, um selber zu überleben musste es den Überlebenswillen von Saphenus wecken. Schon zweimal heute war es fast an den Rand der Auslöschung gebracht worden und es genoss seine Freiheit zu sehr um es noch ein drittes Mal zu riskieren. Es rief eine Erinnerung in Saphenus wach, an Texte, die er über die Sith gelesen hatte. Er wusste noch wie es war als er alles, was er über die Jedi finden konnte, aufgesogen hatte und auf der Suche nach neuem Lesematerial war. Schließlich hatte er sich an die wenigen Bücher gewagt, die er über die Sith auftreiben konnte. Er wusste damals noch nicht wofür sie standen und um ehrlich zu sein wusste er heute auch nicht viel mehr. Er hatte Berichte gelesen laut denen die Sith gnadenlos waren, dass sie folterten und mordeten wie es ihnen beliebte. Saphenus hatte diese Berichte stets für übertrieben gehalten. Der Gewinner schrieb die Geschichte und die Republik wollte bestimmt, dass die Sith, Anhänger des Imperiums, schlecht darstanden um ja keine Sympathien für sie zu wecken.
Jetzt schlugen diese Erinnerungen mit voller Kraft ein. Saphenus sah sich vor seinem geistigen Auge in einem Keller, gekettet an kalten Stein, fast nackt. Sein Körper war übersäht mit Foltermalen, Schmerz bestimmte sein Leben, er konnte an nichts anderes mehr denken...Doch, ein anderer Gedanke war da, klein, fast zu übersehen. Vielleicht war er Saphenus noch nicht bewusst, aber er würde wachsen. Die dunkle Seite würde ihn groß machen, dafür würde das Monster schon sorgen. Es war der Gedanke daran, dass er diesem Schicksal entgehen konnte wenn er lernte sich zu verteidigen, wenn er stark wurde! War er nicht aus genau diesem Grund nach Bastion geflohen? Um vor den Jedi sicher zu sein? Um vor dem Tod sicher zu sein? Und kaum hier angekommen, hatte er darum gebettelt zu sterben, von einem Drogensüchtigen hingerichtet zu werden. War er wirklich so schwach, dass er so schnell aufgab? Ihm kam das Bild seiner Frau in den Kopf, wie sie ihn betrog. Wie sehr würde sie ihn verhöhnen, könnte sie ihn jetzt sehen?

Mit einem Mal wurde Saphenus wieder bewusst wo er war. Immer noch hing er in dem Griff der Wachen und plötzlich schien ihm der Folterkeller gar nicht mehr so weit entfernt zu sein.
Er blickte dem Insektoiden tief in sein Facettenauge, holte Luft und versuchte dann so ruhig wie möglich zu sagen:

"Ich will ein Sith werden!"

[Bastion | Sith-Orden | Vor dem Tempel] - mit Saphenus, Sliff Quori und Wächtern

Es war die richtige Entscheidung. Wer oder was auch immer das unidentifizierte Objekt im Schatten der Kometeninterferenzen war, es musste taktisch als Bedrohung klassifiziert werden. Den Befehl zum Abfangkurs hatte sie aus dem Bewusstsein heraus getroffen, dass ein eventueller Kontakt lieber weit entfernt vom eigentlichen Konvoi stattfinden sollte. Die Wahrheit im Kommentar des schwarzhäutigen Menschen im simulierten Jäger an ihrer Seite verursachte ein beunruhigendes Pochen an der Schläfe der Chiss. Da konnte sich vermutlich wirklich ein Schlachtschiff angemessener Größe verstecken, wenn nicht gar schlimmeres. Solche Simulationen machten jedoch den Unterschied im Trainingsprogramm zwischen einer beliebigen Jägerstaffel des imperialen Flottenapparats und den Wolves aus. Hier musste man solche Situationen, die im Zweifel alles von einem abverlangen konnten, bestehen, ohne die Nerven zu verlieren. Die Frage, ob zwei einzelne Jagdmaschinen geeignet waren einen Konvoi durch offensichtlich gefährdetes Gebiet zu geleiten, stellte sich in diesem Fall beispielsweise nicht. Die Situation war so. Nun mussten sie damit umgehen.

Samin beschleunigte ihren Jäger, Nectu im Schlepptau. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass der Anwärter offenbar die eine oder andere Übungsstunde im Simulator verbracht hatte, seit sie das letzte Mal aufeinander trafen. Wer schon einmal das Vergnügen hatte einen Sternenjäger zu fliegen, der wusste wie viel Feingefühl das Monstrum eines Defenders von seinem Piloten abverlangte. Die kleinste Bewegung des Steuerknüppels oder der Pedalen wirkte sich unmittelbar auf die Lage und Richtung des Fahrzeugs im Raum aus. Der Umgang verlangte eben so viel Übung wie Talent, und der Schritt aus einem TIE/In hinüber zum Schreckgespenst aller Pilotenträume der Rebellen war geradezu riesig.

Chett Nectu schien ein erstes Gefühl auf jeden Fall gefunden zu haben. Blieb zu hoffen, dass er in stressigen Gefahrensituationen die Ruhe bewahren konnte und das Gefühl für den Flug nicht verlor. Das Flügelpaar näherte sich dem Gefahrenobjekt. Aus den Daten, die sie nun nach und nach zuverlässiger empfingen, wurde Samin einfach nicht schlau. Das Schiff schien viel besser zur Bezeichnung „Mynock“ zu passen als sie selbst, denn wie ein solcher hing es im Schweif des Kometen und ließ sich von ihm fortziehen. Das Schiff befand sich auch nicht auf Abfangkurs und nutzte Schweif und Koma des Kometen als Tarnung, wie die Offizierin es ursprünglich angenommen hatte, sondern folgte ihm tatsächlich.

„Danke für die Aufklärung, Mynock Zwei.“

Zu ihrem Glück schien Nectu zu wissen, um was es sich dort handelte. Ein Klettenschiff? Zwar hatte die Chiss noch nie von dieser Bezeichnung gehört, die Erläuterung des imperialen Piloten klang jedoch durchaus schlüssig. Demnach war das Klettenschiff tatsächlich eine fies-geplante Ablenkung, mit dem erfolgreich umgesetzten Ziel die Simulationsteilnehmer auf Irrwege zu führen. Oder handelte es sich bei dieser Simulation darum ein illegales Bergbauunternehmen auszuheben? Wohl kaum… Ehe sie diesen Gedanken auch nur ansatzweise zufriedenstellend zu Ende gesponnen hatte, meldete sich eine Stimme im Helmcom der Piloten. Samin schloss die Augen. Sie brauchte die Worte nicht zu hören, um zu wissen, was nun kam. Wie hätte es auch anders sein können? Die Position, an der sie nun waren, war genau die, wo Pra'dras'keloni sie haben wollte. Jeder vernünftige Pilot hätte so gehandelt wie sie, dessen war sie sich sicher.

„Die Sicherheit des Konvois hat Priorität.“

Kaum gesagt, zog sie ihren Jäger bereits in eine langgezogene Wende, um so wenig Geschwindigkeit wie möglich einzubüßen. Wenn sie sich beeilten, könnten sie noch vor dem Neuankömmling bei den Omega-Frachtern eintreffen.

„Omega Eins, weiter auf unsere Position zuhalten.“

Irgendwas stimmte hier immer noch nicht. Samin wusste nicht, ob es höhere Intuition war, doch diese Kombination aus Ablenkung und Verlangen von schnellen Entscheidungen war zu berechenbar.

„Fremdes Flugobjekt, hier spricht Mynock Eins. Identifizieren Sie sich! Sie befinden sich in imperialem Hoheitsgebiet. Weichen Sie unverzüglich von Ihrem Kurs ab!“

Die Blauhaut hatte einen offenen Kanal zum eingetroffenen Objekt geöffnet, Nectu und die Omega-Kapitäne konnten mithören. Als Antwort kam jedoch nur ein undefinierbares Rauschen.

„Sind wir immer noch im Interferenzbereich?“

Die Räder in Samins Kopf ratterten. Sie brauchten jetzt eine Entscheidung. Gerade wollte sie den endgültigen Befehl erteilen mit Höchstgeschwindigkeit zum Konvoi zurückzukehren, als sie mehr oder weniger zufällig ein kurzes Aufleuchten einer kleinen Anzahl Punkte auf ihrem Taktikschirm wahrnahm.

„Omega-Führer, können sie das Signal des fremden Flugobjekts verstärken?“

Wenn dieses Schiff wirklich eine Antwort lieferte und das Flügelpaar diese nur Aufgrund ihrer relativen Nähe zur Kometenansammlung nicht sondieren konnte, dann würde der Konvoi, der in etwa auf der Hälfte zwischen ihnen und den Neuankömmlingen lag, diese sicher als Repeater an sie verstärken können.

Zunächst verstärkte sich nur das Rauschen, wurde etwas lauter, ehe eine Stimme darin zu erkennen war.

„Mynocks, hier spricht Relief Eins. Wir sind Ihre Verstärkung.“

Samin atmete tief in den Beatmungsschlauch ihres Anzugs hinein. Was war hier los? Hecktisches Blinken auf den Konsolen des Defenders lenkten die Aufmerksamkeit der Chiss erneut auf sie. Mehrere Dinge waren nun klar zu erkennen. Der klobige Punkt, der hinter dem Konvoi in den Realraum gesprungen war, bestand in Wirklichkeit aus drei kleineren Punkten. Sie hatten offensichtlich eine weitere Rotte Defender als Verstärkung in dieser Simulation erhalten. Das beruhigte sie jedoch nicht im Geringsten, ganz im Gegenteil. Und der Grund dafür offenbarte sich einen Wimpernschlag später. Im Schweif eines anderen, kreuzenden Kometen erschienen mehr und mehr feindliche, zum Teil unvollständige Jägersignaturen.

„Uglies! Mynock Zwei, wir ziehen sie weiter in den freien Raum.“

Wenn die beiden den Vorteil ihrer überlegenen Jäger wirklich ausnutzen wollten, brauchten sie Freiraum. Dort würden sie in den Pulk mitten hineinstoßen, ihre Geschwindigkeitsvorteile ausnutzen und dafür sorgen, dass sich die hohe Anzahl feindlicher Jäger negativ auf sie auswirkte, in dem sie sich nur gegenseitig im Weg standen. Blieb zu hoffen, dass Nectu bereit und mutig genug dafür war.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Trainingsraum] Plaguis Mountice, Ares Segomo, Chiffith

Der Wurm stellte sich als Chiffith vor und erklärte allen ernstes, der Schüler des Imperator persönlich zu sein. Ares blieb für einen Moment die Spucke weg. Er konnte sein Glück kaum fassen. Sollte das stimmen, konnte er dem Imperator direkt dienen. Und in seiner Gunst zu stehen, konnte Ares viele Möglichkeiten zum Aufstieg ermöglichen. Er bewunderte den Imperator. Er hatte es geschafft, von ganz unten nach ganz oben zu kommen und stand nun an der Spitze der Nahrungskette des Imperiums, wenn nicht sogar der Galaxis. Genau diesen Werdegang sah auch Ares für sich selbst als Ziel an. Und dabei würde ihm dieser Dienst für das wohl mächtigste Wesen des Imperiums sehr hilfreich sein.

Chiffith listete die Vorteile auf, die dieser Dienst zu bieten hatte. Ares waren diese eigentlich egal, denn schon das Argument, für den Imperator persönlich zu arbeiten hatte ihn überzeugt. Ares Aufgabe bestand darin, die Augen und Ohren des Imperators im Tempel zu sein. Es war logisch, das der Imperator aufgrund seiner Stellung nicht persönlich im Tempel nach dem Rechten sehen konnte. Er war auf Spione angewiesen und hatte sicherlich viele Feinde unter den Sith, die nach seinem Platz an der Spitze strebten. Chiffith machte jedoch auch klar, das er Lügner und Falschinformationen nicht dudelte. Ares war sich sicher, dass er diesen Wurm nicht zum Feind haben wollte. Er wirkte auf ihn gefährlich und animalisch. Chiffith war wie geschaffen, um der Wachhund des Imperators zu sein.

Plaguis schien nach der Offenbarung Chiffiths kleinlaut geworden zu sein und bekundete die Ehre, dem Imperator dienen zu dürfen und entschuldigte sich bei Chiffith für seine vorherige Wortwahl. Dieser alte Idiot schien ein Schleimer erster Güte zu sein. Von seiner Arroganz und Überheblichkeit von gerade eben war nichts mehr zu spüren.

Auch für mich ist es eine Ehre, dem Imperator dienen zu dürfen. Ich nehme euer Angebot selbstverständlich an und stelle mich in den Dienst unseres Ehrwürdigen Herrschers.

sagte Ares zu Chiffith. Der Wurm war anscheinend zufrieden und erkundigte sich nach ihren Namen.

"Ich heiße Ares Segomo, ehrwürdiger Chiffith."

erwiderte er. Nachdem der Wurm ihre Namen erfahren hatte trug er den beiden auf sich nützlich zu machen und bewegte sich schlängelnd aus der Tür hinaus in die Korridore. Ares war froh, das die unheimliche Kreatur verschwunden war. Es schien, als würde eine Last von ihm abfallen. Grinsend wandte er sich an Plaguis.

"Na, dann arbeiten wir wohl in Zukunft mehr oder weniger zusammen, Sklavenlord. Da ihr der deutlich bessere Kämpfer seid, was ich leider anerkennen muss, bin ich gespannt, wer sich als der bessere Informant herausstellt. Aber was haltet ihr davon, wenn wir uns erst mal einen Dienst suchen?"

Eigentlich hatte Ares keine Lust, noch länger mit Plaguis in einem Raum zu verweilen, doch er wollte noch mehr über seinen ersten Feind erfahren. Denn er war sich sicher, der Kampf vorhin war sicherlich nicht der letzte zwischen ihnen beiden. Das nächste mal wollte er aber besser vorbereitet sein.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Orden | Trainingsraum] Plaguis Mountice, Ares Segomo

[Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Simulatorraum] Chett Nectu, Hess'amin'nuroudo

Chett Nectu musste sich eingestehen, dass er in dieser Situation die falschen Entscheidungen gefällt hätte. Sobald ein weiteres Signal augetaucht war, hatte er es als Tatsache angenommen, dass dies der eigentliche Angreifer war und das Klettenschiff lediglich als Ablenkung einprogrammiert worden war, um es den Defenders zu erschweren, den Gegner rechtzeitig abzufangen. Er hätte augenblicklich reagiert und eine Wende befohlen, um mit höchstmöglichem Tempo zum Omega-Konvoi zurückzufliegen. Doch damit wäre er dem Entwickler dieser Simulation voll auf den Leim gegangen. Seine Anführerin (Samin) hingegen reagierte unerwartet, wie sich dann herausstellte aber absolut richtig: Sie ließ sich zunächst nicht aus der Ruhe bringen, sondern nahm sich die Zeit, die Lage zu überblicken. Das Signal von den Frachtern verstärken und weiterleiten zu lassen, war dazu der Schlüssel, denn sie befanden sich nahe am Plasmaschweif, dessen Ionen die Instrumente störten. Doch mit diesem Kunstgriff hatte sie sich die Informationen verschafft, die sie brauchte. Und nun, da ihr tatsächlicher Feind seinen Angriff begann, befanden die Mynocks sich in einer hervorragenden Ausgangsposition, was sicherlich nicht der Fall gewesen wäre, wenn Chett der Anführer wäre. Er musste anerkennen, dass sie entweder scharfsinniger oder erfahrener war als er. Wahrscheinlich war sie trotz ihres Geschlechtes, das ihr zweifellos Nachteile verschaffte, eine ernsthafte Konkurrentin im Kampf um den begehrten Posten bei den Wolves.

Seit fast zwei Jahren flog der Yaga-Minoer Kampfeinsätze gegen andere Jäger. Er kannte jedes Modell, das derzeit von der Rebellenflotte eingesetzt wurde, und konnte sie meist schon beim ersten Blick auf die Instrumente klar identifizieren. Doch die kleinen Schiffe, die nun hinter einem Kometenschweif hervorkamen und sich ihnen näherten, erkannte er nicht sofort. Seine Trainingspartnerin identifizierte sie als Uglies. Womöglich hatte sie in der Vergangenheit weniger mit dem Militär der Neuen Republik sondern mehr mit Piraten und ähnlichem Gesindel zu tun gehabt.

»Mynock Zwei, wir ziehen sie weiter in den freien Raum«, befahl sie.

»An Ihrem Flügel, Eins!« bestätigte er und bemühte sich, ihre Manöver nachzuvollziehen, ohne von ihrer Seite zu weichen.

Sie entfernten sich von ›ihrem‹ Komenten, beschleunigten und hielten auf den Pulk von Feindmaschinen zu. Sie alle waren ziemlich langsam, zumindest im Vergleich zu den TIE/Ds. Aber sie waren zahlenmäßig weit überlegen.

»Ich zähle sechzehn«, meldete Chett. »Keine erkennbare Formation.«

Als ungeordneter Schwarm flogen die Jäger auf ihre Beute zu und die Mynocks ihnen direkt entgegen. Darauf reagierten die Gegner kaum. Für den Anwärter war klar, dass es sich bei ihnen nicht um Piloten der Neuen Republik handeln konnte, denn die gingen anders vor: Sie flogen disziplinierter und reagierten unangenehm schnell auf veränderte Situationen. Mit diesen hier hätten sie leichtes Spiel - wäre nicht ihre zahlenmäßige Überlegenheit gewesen. Selbst ein mieser Pilot in einem ebenso miesen Jäger konnte Glückstreffer landen, die selbst eine moderne Maschine wie einen Defender vernichten konnten. Und in diesem Fall waren es eine Menge Waffen, die auf sie abgefeuert werden konnten. Da offenbar kein Ugly dem anderen glich, wussten die beiden Mynocks auch nicht, was ihre Gegner tatsächlich taugten und welche Überraschungen sie bereithielten. Raketen? Ionenkanonen? Minenleger? Splitterwerfer? Das alles konnte nicht ausgeschlossen werden.

Wie stets, wenn Jäger frontal aufeinander zu flogen, waren es zunächst aber die Laserkanonen, die zum Einsatz kamen. Ein Sturm aus bunten Lichtblitzen brandete den Defenders entgegen, sobald sie in Feuerreichweite waren. Rot, grün, gelb, weiß... wären es weniger tödlich, dann müsste man die Schönheit eines solchen Gefechtes anerkennen. Auch Chett feuerte seine Kanonen ab und mischte giftiges Grellgrün in den bunten Regen. Er hatte kein klares Ziel erfasst, doch das war ohnehin schwer, wenn man sich mit so dramatischer Geschwindigkeit einander annäherte. Es ging weniger darum, einen gezielten Treffer zu landen, als sich den Weg freizuschießen.

Die Maschinen waren nun so nah, dass der Yaga-Minoer erkennen konnte: Es handelte sich tatsächlich um Uglies, und sie verdienten ihre Bezeichnung. Die Bastarde waren aus unterschiedlichsten Bauteilen zusammengestückelt und teilweise kaum als Sternenjäger zu erkennen. Bevor er aber Details ausmachen und sich über die Herkunft der einzelnen Komponenten Gedanken machen konnte, waren sie schon durch den Schwarm hindurchgerast. Und durch eine Wolke aus Trümmern und glühendem Gas, die ihre Schilde aufblitzen ließ und Chetts Jäger durchschüttelte, so dass er fast die Kontrolle darüber verlor. Sie hatten etwas getroffen. Was, das wusste er nicht genau. Und wer den Treffer gelandet hatte, konnte er ebenfalls nicht sagen, wie schon so oft in seiner Laufbahn als Sternenjägerpilot: In solchen Situationen war das häufig nur schwer zu beurteilen. Es zählte im Moment aber auch nicht. Wichtig war nur: Aus sechzehn Gegnern waren fünfzehn geworden. Und nun waren die Mynocks hinter dem Feind. Es sollte eigentlich ein Leichtes sein, sie nacheinander aus dem All zu picken, solange sie stur auf den Konvoi zusteuerten, wo die Relief-Rotte sich um die letzten Sturköpfe kümmern würde.

Aber kein Sternenjägerpilot, selbst der unerfahrenste Hinterwäldler von einem Agrarflieger nicht, würde einfach weiter geradeaus fliegen, wenn er feindliche Maschinen hinter sich hatte. Wahrscheinlich würde sich die Nicht-Formation der Uglies bald vollständig auflösen und sie fanden sich dann in einer Wolke aus Dogfights gegen mehrere Gegner wieder. Doch bevor das passierte, hatten sie noch den einen oder anderen Freischuss auf den Feind, der bis jetzt kaum reagierte.

Chett, der sich weiterhin schräg hinter seiner Anführerin (Samin) hielt, bekam ein schwer zu identifizierendes Jäger-Dings mit drei orange leuchtenden Triebwerken vor die Mündung. Ein schriller Ton in den Helmlautsprechern sagte ihm, dass der Zielcomputer das Objekt erfasst hatte und ihm beim Ausrichten der Laserkanonen helfen würde. Ohne zu zögern betätigte er den Abzug. Im selben Moment versuchte sein Ziel einen Haken zu schlagen, doch es fällte diese Entscheidung einen Sekundenbruchteil zu spät. Ein Flügel oder Stabilisator oder welche Funktion dieses Bauteil auch haben mochte wurde abgerissen. Zwei der Triebwerke erloschen. Der Bastardjäger trudelte unkontrolliert aus dem Schwarm und verschwand seitlich aus Chetts Blickfeld.

[Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Simulatorraum] Chett Nectu, Hess'amin'nuroudo

[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Simulatorraum | Chett & Samin ]​

Der Blick aus einem Sternjäger der Twin Ion Engine-Reihe konnte sehr eingeschränkt sein. Im Grunde bestand das Sichtfeld aus einem eckig-segmentierten Transparistahlfenster, von dem der TIE-Jäger seine liebevolle Bezeichnung „Augapfel“ hatte. Dieses wurde jedoch beinahe umrahmt von allerhand Anzeigen, Monitoren und Schirmen, die wiederrum vom Piloten aus gesehen noch hinter dem indezenten, beidhändigen Steuermodul lagen. Übung und Übersicht war gefragt, wollte man bei dem hektischen Wirrwarr von optischen und akustischen Flug-, Taktik- und Feuerhilfen die Kontrolle behalten. Ein geübter Flieger brauchte jedoch nicht mehr und nicht weniger, um im Dogfight eine in vielerlei Hinsicht tödliche Waffe abzugeben.

Mit Freude sah Samin, dass Nectu nicht lange brauchte um die neue Situation zu realisieren und anzunehmen. Er hielt sich peinlich genau an die vorgegebene Befehlsstruktur und ließ sich, falls er die Gegebenheiten zuvor anders einschätzte, nichts anmerken. Wenn er (wie erhofft) wirklich annahm, dass seine Flügelpartnerin ein Mitglied der Anwartschaft war, musste sie ihm dies hoch anrechnen. Aus ihrer eigenen langjährigen Kadetten- und Akademiezeit, und den damit in unschätzbarer Anzahl einhergehenden Simulationsstunden, wusste sie ganz genau, dass es haufenweise Möchtegern-Piloten gab, die sich selbst völlig überschätzten und auf die Befehlsstruktur pfiffen, sobald sie auf eine weibliche Stimme hören mussten. Chett Nectu war vielleicht kein Paradebeispiel für einen guten Menschen, aber er lieferte, was das Imperium verlangte.

Samin zog ihren Jäger um wenige Grad zur Seite und ein paar nach unten, um frontal auf die Schrottansammlung aus Uglies zuzufliegen und den Höhenunterschied auszugleichen. Sie gab eine anständige Geschwindigkeit vor, ihren Simulationspartner an ihrer Seite wissend.

Seine Anmerkung ließ sie selbst den Schirm überfliegen. Die Gegner selbst waren mit den Augen kaum erkennbar, stellten sie doch winzige Punkte im großen, leeren Schwarz des Raumes dar.

„Bestätige, schechzehn“, gab die Nuruodo zurück.

„Wir sind bald in Reichweite. Primäre Energie auf die Frontaldeflektoren.“

Zeitgleich schaltete die blauhäutige Pilotin auf Laserkanonen und verlagerte einen Teil der Energieressourcen auf die vorderen Schilde, ohne die Geschwindigkeit verringern zu müssen.

Das Feuerorchester der Kontrahenten ließ nicht lange auf sich warten. Sie waren noch nicht mal in Reichweite, schon spuckte ihnen ein Regenbogen aus unterschiedlichsten, farbenfrohen Geschossen entgegen. Auch die imperialen Vertreter ließen sich nicht lange bitten und brachten ihre Mündungen zum Glühen. In der Realität wurden Uglies aus sämtlichen verfügbaren Teilen zusammengeschustert. Dabei spielte es im Grunde auch keine wirkliche Rolle, ob der daraus entstehende Jäger Schilde, geschweige denn Laserkanonen besaß. Samin hatte sich selbst schon in relativ ungleichen Feuergefechten wiedergefunden, in denen ihre Gegenüber gerade einmal über eine einzige Ionenkanone verfügten.

Vor ihnen blitze etwas auf, ausströmendes Gas und Sauerstoff verabschiedeten sich in einem letzten Feuerball, ehe unzählige winzige Brocken aus Titanium und Quadaniumstahl die Partikelschilde malträtierten. Diese waren jedoch gerade dafür ausgelegt, wodurch sie damit völlig ohne Probleme umgehen konnten und ohne Substanzverlust zu erleiden.

Wenn Samin die gegnerische Aktion, die zu diesem Unglück führte, richtig beobachtet hatte, dann war der Ugly dem Laserfeuer der Defender übereilt ausgewichen und hatte sich ins Schussfeld eines eigenen Kameraden manövriert. Eigenbeschuss war halt auch unter simulierten Piloten im Bereich des Möglichen. Es war jedoch zugegebenermaßen schwer, alle sechzehn Gegner gleichzeitig im Auge zu behalten. Im Prinzip hätte es auch ein verirrter Schuss Nectus oder Samins sein können.
Der im Helm integrierte Augenschutz verhinderte, dass die beiden Piloten durch Blitze und feurige Explosionen geblendet wurden, was imperialen Piloten einen immensen Vorteil verschaffte. Ohne lange Orientierungszeit konnten sie in eine scharfe Wende gehen und die feindlichen Jäger so wieder vor sich bringen. Nun hatten sie jeden Vorteil auf ihrer Seite.


Dank der enormen Beschleunigung, holte das Flügelpaar schnell wieder auf.


Sie wurde das Gefühl nicht los, dass der dunkelhäutige Mensch gleiches im Sinn hatte, denn er feuerte bereits neue Ladungen aus grüner Energie ins All. Trotzdem wollte sie nicht versäumen, klare Befehle dazu zu erteilen.

„Guter Treffer, Zwei.“

Ein weiterer Ugly weniger. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie mit an, wie der getroffene Raumjäger davontrudelte.

„Wir müssen sie dazu bringen, die…“, beinahe war Samin einem Räuspern erlegen, „…Formation… aufzulösen. Passen wir die Geschwindigkeit auf…“, sie drehte am Entfernungsmesser und überschlug die ermittelten Feinddaten, „… 70 MGLT an. Wir nehmen sie so lange einzeln auseinander bis sie abdrehen.“

Wenn das Auge sich erst an die rasante Schnelligkeit gewöhnt hatte, kam einen dies nun auf merkwürdige Weise langsam vor. Es erschien der Chiss fast in Zeitlupe, als sie mit ansah, wie sich das Fadenkreuz des Zielerfassungssystems über das leuchtende Heck eines Gegners legte. Ein Druck auf den Abzug genügte und die Waffen des Defenders heulten unheilverkündend auf. Kurz darauf flog die Kuppel eines Astromechs am Durastahlfenster vorbei. Das ausgewählte Ziel war eine merkwürdige Mischung aus einem Modell der X-Wing-Reihe mit TIE-Stabilisatoren. Ein paar weitere Schüsse genügten und das ganze Schiff ging als gebrauchter Datensatz zurück an einen fernen Ort.

Die erlittenen Verluste schienen jedoch Aufmerksamkeit zu erregen. Die übrig gebliebenen Missgeburten vergrößerten den Abstand zueinander, so dass es für Samin und Chett nicht mehr möglich war ungezielt in den Pulk zu feuern und auf Glückstreffer zu hoffen. Die lächerliche Andeutung einer Formation in ihrer Gesamtheit wurde jedoch zunächst noch nicht angetastet.

Abwechselnd hängte sich das Flügelpaar an unterschiedliche Opfer, verursachte mal größere, mal kleinere Schäden, bis die künstliche Intelligenz offenbar genug hatte und einen Strategiewechsel vorschob. Vier von ihnen, davon einer mit markanten Y-Wing-Triebwerken, bremsten abrupt ab, unterflogen die Imperialen und hängten sich an sie. Blaue Ionenblitze zuckten an Samins Cockpit vorbei und verflüchtigten sich in der Ferne.

„Zwei, können Sie mir ein paar Sekunden verschaffen?“

Ohne die Ausführung ihrer Bitte zu überprüfen, änderte sie den Ausschnitt auf dem Taktikschirm und verschaffte sich einen neuen Überblick. In diesem Fall musste sie ihr simuliertes Leben in die Hände des Anwärters legen. Sie tat es lieber an diesem Ort, als in der Realität, ohne die Gewissheit zu haben, dass er dazu in der Lage war.

„Omega-Führer, ich übermittle Ihnen eine neue Route.“

Wenn der Konvoi weiter auf sie zuflog, verloren sie wertvolle Zeit, die sie schlicht und einfach ob der schieren Zahl ihrer Gegner benötigen würden. Sie übermittelte die Koordinaten für neue Wegpunkte und bemerkte dabei, dass der Zeitabstand für das Eintreffen eines neuen Konvois bereits erreicht war. Da sich am Systemrand jedoch nichts rührte, war davon auszugehen, dass da nichts mehr kommen würde. Vielleicht waren sie die letzten.

Ihre nun wiedergewonnene, ungeteilte Aufmerksamkeit zeigte sich in einem erneuten Angriffsversuch, nur um zu bemerken, dass ihr neues Ziel sogar über einen Schild verfügte.

[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Simulatorraum | Chett & Samin ]​

[Bastion | Sith-Orden | Vor dem Tempel] - mit Saphenus, Sliff Quori und Wächtern

Es auszusprechen war für Saphenus ein wenig so wie es sich selber einzugestehen. Ich will ein Sith werden. Wollte er das? Oder wurde er dazu gezwungen, weil er keine Wahl hatte? Der kaltblütige Umgang mit dem Rodianer war nur ein Vorgeschmack auf das gewesen, was ihn erwartete, so viel war er sich sicher. Würde man ihn dazu zwingen genau so grausam und gewissenlos zu sein, zu morden und zu töten? Aber er hatte schon gemordet und das ganz ohne Zwang, fiel ihm ein. Er hätte seine Frau und ihren Liebhaber nicht töten müssen, er hätte sie beschimpfen, sie verfluchen und rausstürmen können. Er fragte sich, wieso er das nicht einfach getan hätte. Es wäre qualvoll für ihn gewesen einen Teil seines Lebens aufgeben und die Scheidung durchleben zu müssen, aber dann wäre er nur wieder an dem Punkt gewesen an dem er auch vor seiner Heirat war. Stattdessen hatte er, oder etwas, sich dazu entschieden einen anderen Weg einzuschlagen. Saphenus versuchte sich daran zu erinnern wie er es getan hatte, aber das gelang ihm nicht. Er konnte die Dunkelheit, die diesen Teil seines Gedächtnisses umgab nicht durchdringen. Vielleicht aus gutem Grund.

Nun hielten ihn die Wachen vor dem Sith-Tempel mit eisernem Griff fest und er hatte verkündet, dass er Sith werden wollte. Sie mussten nicht wissen wieso, dass es nicht seine feste Überzeugung war sondern der Wille zu Überleben. Das musste ihnen reichen, Saphenus würde nicht freiwillig offenbaren, dass er sich feige zu ihnen flüchtete.

Die Wachen legtem dem Zabrak Fesseln an. Der Mensch mit der entstellten Wange (Rufo Darios) drückte sie so fest, dass das Metall in Saphenus' Handgelenke schnitt. Er zuckte kurz zusammen, aber im Vergleich zu dem Wummern in seinem Kopf und den Schmerzen in seinem Kiefer waren seine verletzten Handgelenke nur nebensächlich und wurden ihm kaum bewusst.
Der Kobok (Sliff) durchsuchte ihn grob und zerrte den ID-Chip des Zabrak aus dessen Tasche. Er bestätigte kurz seine Identität und tat dann etwas, dass Saphenus nervös machte: Während er die Fesseln kontrollierte, zog er seinen Ring, seinen Ehering, von seinem Finger und ließ ihn in seiner eigenen Tasche verschwinden. Plötzlich war ihm, als fehlte etwas. Ein kleiner Windhauch strich an seinem Finger vorbei, de Stelle, an dem der Ring eben noch saß, fröstelte. Saphenus fühlte sich...nackt ohne ihn. Der Ring war das einzige von Wert, das er aus Taris retten konnte. Er hatte überlegt ihn einfach wegzuwerfen, er wusste, dass er ihn für immer an all das erinnern würde, was er verloren hatte. Er verhöhnte ihn, zeigte ihm seine Schwäche auf. Der Spruch "Für immer" an der Innenseite des Rings, kitschig und gleichzeitig voller Ironie. Für immer war für Saphenus vorbei.
Letztlich hatte er sich dagegen entschieden ihn wezuwerfen. In gewisser Weise brauchte er das, wofür der Ring stand. Er musste an sein Versagen und an seine Unfähigkeit erinnert werden. Er war sein Mahnmal, sein Fluch. Er hatte es verdient ihn anzusehen und zu leiden! Nun war sin kostbarster Besitz in der Tasche des Insekts verschwunden und er wusste nicht was mit ihm passieren würde.

Saphenus' Gedanken wurden von der Rückkehr der jungen Zabrak unterbrochen, die mit den Holoaufnahmen seine Geschichte bestätigte. Als der Kobok auf die Überreste des Rodianers deutete, blieb Saphenus' Blick unwillkürlich an ihm hängen. Nochmal erschien vor seinem geistigen Auge die Explosion und schließlich der Schuss des Blasters, der so einfach das Leben beendet hatte. Mit einem kurzen Kopfschütteln, dass nicht dazu beitrug die Schmerzen in seinem Kopf zu beenden, holte er sich in die Wirklichkeit zurück.

Gerade noch konnte er sehen, wie die junge Zabrak auf einem Mann im Eingang des Tempels deutete. Den Befehl, Saphenus freizulassen, bekam dieser nur am Rande mit. Wie gefesselt war er von dem Anblick des Unbekannten. Er spürte eine dunkle Macht, die von ihm ausging, eine Präsenz, die alle anderen überschattete. Das Monster in ihm wurde nervös, es bewegte sich hin und her. Es war eingeschüchtert und versuchte dennoch die Energie aufzunehmen, die von dem Mann ausging. Saphenus konnte sein Gesicht nicht sehen, aber er spürte den stechenden Blick seiner Augen. Saphenus wusste plötzlich mit Gewissheit: Dieser Mann war ein Sith! Er strahlte die Macht aus, die Saphenus erwartet hatte. Im Gegensatz dazu schien der Kobok geradezu unbedeutend, er ging komplett unter. Der Zabrak konnte nicht anders als innerlich darüber zu lachen, dass er das Insekt im ersten Moment für einen Sith gehalten hatte. Die Wache schien nun weitaus weniger furchteinflößend obwohl sich Saphenus immer noch in ihrer Gewalt befand.

Der Mensch, dessen Bart mittlerweile vom Blut rot gefärbt war, schien zunächst nicht zu glauben, dass er um seine Rache betrogen wurde. Er weigerte sich Saphenus die Fesseln abzunehmen. Der Zabrak konnte in seinem Blick sehen wie gern er sich an ihm ausgetobt hätte. Dann fiel ein Name, Darth Victorious. Der Siegreiche. Ein Name, der genau das Gegenteil davon ausdrückte, was Saphenus im Moment war.

Letztlich wurde er doch freigelassen. Als sich die Fesseln lösten und er losgelassen wurde, dachte er zunächst, er könne sich nicht auf eigenen Beinen halten. Er taumelte, fing sich aber dann. Gebeugt versuchte er das Gleichgewicht zu halten, während er eine Hand in die Seite stemmte um den Schmerz zu lindern. Er keuchte und spuckte etwas Blut.

Der Kobok gab ihm seinen ID-Chip wieder. Saphenus' Blick wanderte zu der Tasche, in der sein Ring verstaut war und er erwartete, dass der Kobok in sie greifen und ihm seinen Besitz wiedergeben würde. Dieser schien gar nicht daran zu denken. Saphenus konnte nicht sagen ob er den Ring mit Absicht einbehielt oder ihn vergessen hatte. Die Mimik des Insektes, soweit Saphenus überhaupt in der Lage war sie zu lesen, schien eher die Unzufriedenheit über die jetzige Situation auszudrücken. Die anderen Wachen waren gegangen, der Mensch warf ihm noch einen boshaften Blick zu. Saphenus wusste, dass er den Vorfall nicht vergessen würde, dass er sich heute einen Feind geschaffen hatte. Der kobok fragte ihn etwas, doch in Gedanken war Saphenus noch bei seinem Ring. Er musste ihn wiederhaben, er brauchte ihn! Sein Finger schien dort, wo der Ring eigentlich sitzen sollte, zu jucken und Saphenus rieb sich nervös die Hände.

Er schaute den Kobok an. Sie waren fast auf Augenhöhe, der Zabrak konnte sich wegen der Schmerzen nicht zu seiner volen größe aufrichten. Er überlegte, was er tun könnte. Etwas in ihm wollte sich den Ring mit Gewalt wiederholen. Er war alleine mit der Wache, vielleicht konnte er sie überwältigen. Bei dem Rodianer hatte er das auch geschafft. Er wollte beweisen, dass er in der Lage war sein Eigentum zu beschütze! Dann fiel ihm auf wie närrisch diese Gedanken waren. Das Monster hatte sie in ihm gesät, versuchte ihn zu beeinflussen und durch seinen Zorn stärker zu werden. Saphenus war auf einmal wieder die Situation voll bewusst. Er war verwundet, er war sich nicht sicher wie sehr und der Kobok war bewaffnet und bei Verstand. Kein Vergleich zu dem Rodianer. Saphenus war müde. Er wusste, er konnte es nicht erzwingen den Ring wiederzubekommen. Seine Eltern hatten ihm von Kindesbeinen an immer beigebracht höflich zu sein, dass man mit jedem Sprechen und Probleme diskutieren konnte.

Er sammelte seinen Mut, er hatte Angst vor dieser Konfrontation. Die Frage des Kobok hatte er gar nicht verstanden, der Ring bestimmte seine Gedanken.

"Mein Lord...",

Saphenus wusste nicht welche Anrede die richtige war, die Worte kamen nur zögerlich und leise aus seinem Mund,

"würdet Ihr mir wohl meinen Ring wiedergeben? Er ist mir lieb und teuer!"

[Bastion | Sith-Orden | Vor dem Tempel] - mit Saphenus und Sliff Quori

Bastion - Sith-Orden – Cantina– Kira, Bero und Jolina mit Baby Adria und Abseits Cryus

Kira verzog missbilligend das Gesicht, als Bero versuchte sich herauszureden. Auch noch frech werden! Die Mundwinkel von Kira zitterten kurz, doch sie erinnerte sich daran, dass es der Schüler von Jolina war und nicht ihr Eigener. Dieser wäre ihr nämlich nicht so einfach davon gekommen.

Doch sie blendete Bero und diesen anderen Jünger (Cryus) schließlich aus, welcher unmögliche Essmanieren hatte , um sich etwas zu beruhigen und ihr Kind weiter zu stillen, welches sie jetzt an ihre andere Brust ansetzte. Jolina kommentierte in der Zwischenzeit ihre Pläne bezüglich der Schüler und des Überraschungsmomentes. Kira musste ihr leider recht geben und nickte gezwungenermaßen einsichtig.

„Ja.. . Na schön…wann geht’s endlich los? Ich wäre fertig mit meinem Essen. Wo finden wir den Zirkel überhaupt hier im Orden?“

Fragte Kira sichtlich ungeduldig und beendete dann das Stillen, nachdem ihr Kind dabei erschöpft eingeschlafen war. Sie verpackte es dann sorgfältig wieder in ihr schwarzes Tragetuch und schlug gelangweilt die Beine übereinander und hoffte, dass Jolina und Bero bald fertig mit Essen waren.

Bastion - Sith-Orden – Cantina– Kira, Bero und Jolina mit Baby Adria und Abseits Cryus

Hyperraum -:- Vespin, oberes Deck -:- Zion und Lisha ​

„Wir fliegen nach Bastion zurück, ich habe alles, was ich brauche. Du wirst dich ausruhen und deine Kräfte sammeln. Hier hast du einen wichtigen Schritt auf deinem Weg zum Sith geleistet, nun gehe!"

Lisha verbeugte sich und wollte sich schon umwenden, zögerte aber in letzter Minute. Selbst wenn die Aufgabe, Thearterra nach altem Wissen zu durchsuchen, nicht vollständig geglückt war, hatte sie einiges gelernt. Von den Geschichten anderer Novizen wusste sie, dass das nicht selbstverständlich war. Es gab genügend Schüler, die als kostenlose Diener im Schiff gelassen und mit sinnlosen Aufgaben überhäuft wurden.

„Meister...“

Verdammt, wie sagte man so etwas? Sie hatte in ihrer „wachen“ Zeit noch niemanden kennengelernt, dem sie Anerkennung aussprechen wollte – bis jetzt. Notgedrungen nahm sie die Worte, die ihr auf der Zunge lagen, ohne groß darüber nachzudenken.

„Danke für die Lektionen und das Wissen, das Ihr mir anvertraut! Ich habe oft von Schülern gehört, die in ihrer Ausbildung nur die Schiffskantine zu sehen bekommen, aber Ihr gebt mir die Möglichkeit, durch reale Erfahrungen zu lernen und Euch zu beobachten.“

Sie verbeugte sich erneut, lächelte und nahm den Turbolift, um das Quartier zu erreichen. Gähnend setzte sich die Novizin auf die schmale Liege und zog die Beine an. Mittlerweile hatte sie sich an die Vespin gewöhnt und ihre Klaustrophobie hatte sich zurückgezogen – dem kleinen Fenster sei dank, das ihr einen Blick auf den Weltraum ermöglichte. So verdammt groß. So verdammt unendlich. So verdammt viel, was es noch zu lernen gab...
Bevor die Müdigkeit endgültig ihre Konzentration fraß, löste sie das Lichtschwert vom Gürtel und warf es von einer Hand zur anderen. Wo waren Arica und Alec jetzt? Sie hatte die Beiden nicht mehr zu Gesicht bekommen, aber ein weiteres Zusammentreffen war ohnehin unvermeidich - das Holocron war schließlich in Zions Händen.
Schnell reinigte sie das Metall von den Sandrückständen und dem Schmutz und legte es beiseite. Viel Zeit war nicht übrig und auf Bastion hatte sie genügend Sachen zu tun, als zu schlafen.

- - - - -​

Ein leichtes Ruckeln ließ sie aus dem Schlaf schrecken. Sie konnte nur noch die Wand erkennen, die mit überraschender Geschwindigkeit näher kam und...

„Sarlacc! Was... Wo...“

Müde rieb sie sich die Augen, um etwas mehr als die eintönige Wand zu erkennen und setzte sich auf. Ein dumpfes Pochen in ihrem Kopf ließ ihre Laune schlagartig sinken.

„Verdammter Hyperantrieb.“

Wer brauchte schon einen Wecker, wenn das Schiff selbst diese Funktion übernahm? Vorausgesetzt, es sprang im erwünschten Moment aus dem Hyperraum und setzte zur Landung auf Bastion an. Und wieder einmal hatte sie es dabei gegen die Wand geschlagen.
Lisha stand auf, nahm eilig die Nasszelle in Beschlag und eilte darauf zum Turbolift, der im selben Moment aufleuchtete. Mit einem Zischen öffnete sich die Tür und gab ihren Meister preis.

„Betritt den Tempel, gehe in die Cantina und kräftige dich. Lass deine Wunden behandeln und vervollständige deine Ausrüstung, beziehungsweise kleide dich wieder.....zweckmäßig ein. Ich will, dass du abrufbereit und in weniger als dreißig Minuten bei mir bist. Jetzt geh!"

Mit einem Nicken verabschiedete sie sich von Zion und nachdem die Eingangsluke den Weg auf den Planeten ebnete, verlor sich die Präsenz des Siths bald in den Stimmen des Tempels.
Lisha hielt für einen Augenblick inne und genoss die Atmosphäre. So gerne sie auch neue Orte kennenlernte, so gerne kam sie hierher zurück. Unzählige Versprechen klebten an jeder Ecke, Geschichten, Erfahrungen, Kräfte, die sie sich nicht erklären konnte.
Aber vor allem der Geruch einer nahen Kantine blieb ihr in der Nase hängen. Sie beschleunigte ihre Schritte und bog in einen der Gänge ein, der sie alsbald zur gesuchten Cantina führte. Eine große Fensterfront ermöglichte den Blick auf die erleuchtete Umgebung, einige Tische waren besetzt, aber sie hatte Glück und fand einen Platz neben einer Gruppe Novizen, die offenbar noch nicht so lange im Orden waren.
Während sie ihre Portion verschlang, erzählte ein Zabrak von seinem neuesten Kampf und zeigte ein paar frische Narben, was einen Wettkampf auslöste. Lisha verdrehte die Augen und beobachtete amüsiert den Twi'lek vor sich, der dem Novizen eine Gabel in die Hand hieb und unter den Worten „Hier hast du eine Neue“ eine Schlägerei anzettelte. Letztlich blieb nur eine menschliche Schülerin übrig, mit der sie ein paar Worte wechselte.
Es war eine nette Abwechslung, die jedoch nicht lange anhielt und kurz darauf trennten sich ihre Wege – die Schülerin verschwand auf Nimmerwiedersehen in den Untiefen des Tempels und Lisha suchte sich im nahen Rüstungslager einen neuen Mantel. Das alte Stück kam einem schlechten Scherz gleich und war vollkommen zerfetzt.

„Noch etwas, dass du dem Orden abbetteln willst?“

Irritiert wandte sich die Novizin von der Ausrüstung ab und stand urplötzlich vor einem alten Mann mit verbitterter Miene und wässrigen Augen, der sie düster musterte.

„Wir verlieren durch euch Maden genug Credits und wer darf eure Überreste am Ende zusammenkratzen? Ich, immer ich!“

„Fragt sich, wer dann die eigentliche Made ist.“

entgegnete sie verärgert und verließ die überfüllte Kammer. Made. Made! Sie war keine Jüngerin mehr! Sie hatte es immerhin geschafft, aufzusteigen, einen Meister zu -...
Mit einem grellen Piepen meldete sich ihr ComLink zu Wort. Passend zum Thema Meister hatte selbiger ihr soeben neue Befehle zukommen lassen. In zwei Standardstunden beim Schiff... Sie atmete auf. Das war genug Zeit, um die Wunden versorgen zu lassen und die Packung Bacta-Pflaster in ihrer Gürteltasche aufzufüllen.
Die Zeit verstrich schnell. Der Andrang in der Medistation raubte ein ganzes Stück Minuten und irgendwann musste sie auch noch zum Schiff zurücklaufen...
Mit energischen Schritten eilte sie letztendlich zum Hangar, um Zion nicht warten zu lassen.
Wie freute sie sich darauf, eines Tages als ausgebildete Sith in den Tempel zu kommen. Beweisen zu können, dass sie mehr war, als eine weitere Made!

Alsbald erstreckte sich der gesuchte Landeplatz vor ihr und gewährte den Blick auf die Vespin. Zwei leicht überforderte Arbeiter luden ein paar Kisten in den Lagerraum des Schiffes, doch von Zion war noch nichts zu spüren, sodass sie die Zeit nutzte, um den Raum mithilfe der Macht zu erkunden. Es fiel ihr bereits leichter, die Stimmen zu lenken, doch ihr Sichtfeld blieb weiterhin lächerlich klein. Allzu schnell verloren sich die Stimmen in den Winkeln des Tempels und klaubten ihr die Konzentration. Und zusätzlich schwirrte ihr das Wort Made im Kopf herum, wie eine lästige Fliege. Sie würde sich bei der nächsten Mission zusammenreißen. Sie würde nicht nur, sie musste! Musste an sich arbeiten, musste versuchen, ihre Grenzen zu brechen.
Und die Person, die ihr dabei am meisten helfen konnte, erreichte gerade den Hangar.
Sie öffnete die Augen, folgte dem Darth, der das Schiff betrat und sich auf den Weg ins Cockpit machte.
Sowohl das Ziel ihrer Reise, als auch die neue Fracht blieb unbeantwortet, doch es war nicht der passende Zeitpunkt, um Fragen zu stellen. Sie würde schnell genug erfahren, was Sache war und in diesem Punkt vertraute sie dem Sith, wie er bewiesen hatte.

Lisha meditierte ein wenig, um sich besser konzentrieren zu können, übte sich an einigen Levitationsaufgaben und gab die Sturheit dann auf. Falls sie es weiter aufschob, würde sie gar nicht mehr zur eigentlichen Aufgabe kommen. Und der Kodex war lange genug.
Während die Vespin Bastion verließ und gen Weltraum steuerte, sammelte die Novizin das nötige Material. Also...

[Bastion - Sith-Orden – Cantina– Kira, Bero und Jolina mit Baby Adria und Abseits Cyrus]



Bero war ganz bei der Sache und fragte, ob er sich das Ganze wie eine Art Gedanken- oder Gefühlslesen vorstellen konnte.

"Das Eine bedingt das Andere mein Schüler. Geübten Machtnutzern fällt es leicht die Gefühle Anderer zu ertasten. Starke Gefühle sind wie ein Tür in den Verstand, ein Schlüssel zur Gedankenwelt. Vorerst begnügen wir uns damit, dass du lernst dich zu schützen. Wenn es dein Talent zulässt, wirst du lernen diese Fähigkeiten für dich zu nutzen."

Tatsächlich begann der Schüler damit eine Mauer zu bauen nachdem er seine Augen geschlossen hatte. Konzentriert ging er zur Sache, aber er machte dabei unvermeidliche Fehler. Für das erste Mal allerdings nicht schlecht. Mit einem schlichten Gedanken riss Jolina das Abwehr-Konstrukt ihres Schülers ein und ließ Bero einen nie gekannten kurzen Schmerzimpuls erleben. Überraschung und Zorn zugleich erntete Jolina dafür von ihrem Lehrling.

"Ganz passabel für den Anfang. Übe fleißig weiter, ich werde dich von Zeit zu Zeit testen."

Kira war inzwischen Fertig mit ihrem Essen und fragte ungeduldig danach ob es endlich losgehen könne. Sie stellte dabei ein gute Frage. Wo war der Alchemie-Zirkel zu finden? Jolina nahm noch einem Löffel von ihrem Essen und kaute gelassen ehe sie ihrer alten Mitschülerin antwortete.

"Ich nehme mal an, dass es hier im Orden extra Räumlichkeiten für die einzelnen Zirkel gibt. Jedes Terminal sollte uns da sicherlich Auskunft geben können."

Warf Jolina einfach so in den Raum. Es konnte ja kaum schwierig sein den Zirkel zu finden. Sorge bereitete der jungen Sith eher Kiras dünne Haut ins Sachen Geduld und die Schwierigkeit an die richtigen Mitglieder des Zirkels zu geraten. Eigentlich konnte das Ganze ja nur richtig schön schiefgehen.



[Bastion - Sith-Orden – Cantina– Kira, Bero und Jolina mit Baby Adria und Abseits Cyrus]

[Bastion | Sith-Orden | Vor dem Tempel] - mit Saphenus und Sliff Quori

Saphenus versuchte sich zu beruhigen. Es hatte seinen gesamten Mut gebraucht um seinen Ring zurückzufordern. Er wusste nicht ob er demütig, unterwürfig oder bestimmt und klar geklungen hatte. Er war so müde von den Ereignissen des Tages. Er spürte eine Müdigkeit in seinen Knochen, die er in dem Ausmaß noch nie gespürt hatte. Er musste sich stark konzentrieren um auf den Beinen zu bleiben. Was würde er doch dafür geben zuhause zu sein und ein Glässchen Wein bei einem guten Buch trinken zu können? Aber ein Teil von ihm brauchte den Ring und der Gedanke es dabei zu belassen und den Ring in der "Obhut" des Kobok (Sliff) zu lassen war so schnell wieder verschwunden wie er gekommen war.

Gespannt schaute Saphenus dem Insekt in seine Facettenaugen. Sie spiegelten das Bild einer hoffnungslosen Gestalt wider, insich zusammengesackt und erschöpft. Sein Gegenüber musste wissen, dass er so keine Gefahr darstellte, dass er nicht um sein Eigentum kämpfen konnte. Das Monster in ihm, im Moment hatte es sich tief in die dunkelste Ecke von Saphenus' Geist zurückgezogen und ruhte dort, wartete und schnaubte verächtlich. Saphenus war zu müde um es zu beachten, er wollte es so gut es geht ignorieren. Leichter getan als gesagt, dachte er bei sich.
Das Blut in seinem Gesicht fing solangsam an zu gerinnen. Mit einem mal fragte er sich ob eine Narbe in seinem Gesicht zurückbleiben würde...

Dann sah er wie der Kobok langsam in seine Tasche griff. Saphenus konnte spüren, dass er das nur widerwillig tat und den Ring am liebsten behalten hätte. Sein Bewegung war zögerlich und der Zabrak war fest davon überzeugt, dass sich sein Gegenüber doch noch umentscheiden und den Ring behalten würde. Doch er irrte sich. Das Insekt förderte den Ring zu Tage und drückte ihn Saphenus etwas grob in die Hand. Schnell streifte er ihn über. Als der Ring wieder an seinem Finger saß, hörte das Jucken an der unbedeckten Stelle seines Finger schalgartig auf. Das vertraute Gewicht des Edelsteins war wieder da und als Saphenus den Diamanten ansah, funkelte dieser in dem vertrauten blau. Er schien fast vergnügt zu sein wieder seinem Besitzer zu gehören. Natürlich wusste der Zabrak, dass das nur Einbildung war, der Ring war ein unbelebtes Objekt, aber er war froh in wieder zu haben. Erleichtert atmete er aus, ihm war gar nicht aufgefallen, dass er vor lauter Anspannung den Atum angehalten hatte. Mit einem mal fühlte er sich in gewisser Weise komplett. Dieses Gefühl war voller Hohn und Ironie, hatte er doch noch vor kurzer Zeit seine Frau verloren, seine Eltern, seine Heimat. Aber obwohl er wusste, dass er Taris mit all seinen Wolkenkratzern, den belebten Straßen und den in der Tiefe lauernden Rakghoul niemals wiedersehen würde, gab ihm der Ring das Gefühl etwas aus seiner Heimat mitgenommen zu haben und bei sich zu tragen.

Saphenus versuchte sich zu konzentrieren und schob seine Gedanken beiseite. Der Wächter hatte sich soeben als Sliff Quori vorgestellt. Und die Anrede als Lord verneint, dieser Titel stehe ihm nicht zu. Zumindest wusste der Zabrak nun den Namen des Insektoiden und mit einem mal schien der Wächter all seinen Schrecken, den er zu Anfang noch verbreitet hatte, eingebüßt zu haben. Saphenus war in Versuchung noch einen Blick auf Darth Vitorious zu werfen, noch einmal dessen Ausstrahlung und dessen Macht wahrzunehmen, aber er fürchtete sich davor das Monster zu nähren und zu stärken. Also zwang er sich dazu sich auf Sliff zu konzentrieren.

"Entschuldigt, ich wollte Euch nicht beleidigen.", murmelte Saphenus und hoffte, dass Sliff nicht wegen der falschen Anrede sauer war.

Das Insekt hatte ihm eine Frage gestellt? Kurz stutzte er, er konnte sich an die Frage nicht erinnern. Ihm wurde bewusst, dass Sliff tatsächlich etwas gesagt hatte, an was konnte er sich aber nicht mehr erinnern. Er war so tief in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er die Worte schlicht nicht wahrgenommen hatte.

Seine Frau hatte das immer gehasst. Sie hatte immer gesagt, er würde in seiner eigenen Welt leben und manchmal hätte sie das Gefühl ihn würde die Welt um sich herum, sie eingeschlossen, gar nicht interessieren. Als würde sich in seinem Kopf alles nur um die Bücher und Geschichten drehen, die er in der Bibliothek las. Enmal hatte sie sogar die Fassung verloren. Es war bei einer dieser unsäglichen Partys gewesen, es war Je'anas Geburtstag gewesen. Saphenus konnte sich nicht rausreden, er musste bei der Party dabei sein. Misslaunig hatte er sich einigermaßen schick gehabt und hockte dann inmitten als der illustren Gäste, die alle versucht hatten sich gegenseitig zu übertrumpfen. Jeder wollte hübscher sein als der andere, die edleren Gewänder tragen, das teurere Parfüm. Sie schnatterten alle über die Berühmten der Welt, über die neusten Skandale aus dem HoloNet. Saphenus saß in der Mitte dieses bunten Haufens und...ertrug es nicht. Ihm waren die Gespräche zuwider, er konnte mit den Themen nichts anfangen. Es ging nicht einmal um richtige Politik, da hätte er noch was beisteuern können. Nein, es ging um die Affären des jenen und des einen und irgendwann, da dämmerte der Zabrak weg. Ihm kam die Geschichte eines alten Jedi in den Kopf, der dafür bekannt war einen mächtigen Sith besiegt und getötet zu haben. Noch ein jedi, der getötet hatte, wurde ihm plötzlich klar. Damals aber war er so in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nichtbekam wie ein junger, gutaussehender Nautolaner zu ihm sagte, dass er die wundervollste, schönste, charmanteste Frau der Welt hatte. Saphenus musste nur zur Zustimmung gegrunzt haben, wie er es immer tat wenn jemand, der ihn nervte, ihm eine Frage stellte. Seine Frau hingegen nahm es direkt persönlich. Sie liebte Komplimente und die Reaktion ihres Mannes machte sie wütend. Den rest der Party verbrachte Saphenus in seinem Studierzimmer. Er wusste noch genau wie er sich geschämt hatte, dass seine Frau ihn vor allen Leuten so anbrüllte und er nur sinnlose Sätze vor sich hinstottern konnte. Anstatt sich zu verteidigen und seine Meinung zu sagen, hatte er fast angefangen zu weinen. Wie armselig er sich doch gefühlt hatte...

Der Zabrak riss sich wieder einmal aus seinen Gedanken. Gerade noch rechtzeitig, denn Sliff fragte ihn wieso er hier sei. Ob jemand seine Eignung überprüft hätte. Denn nicht jeder kann Sith werden...Diese Worte des Insekts hallten nach. Saphenus wusste, dass nicht alle Empfänglich für die Macht waren, aber war es! Seine Eltern hatten es ihm bestätigt, er hatte als Kind Dinge in seinem Zimmer schweben lassen und bewies nicht der Mord an seiner Frau, dass er die Macht nutzen konnte? Natürlich, er konnte sich an nichts erinnern, aber das Zimmer war verwüstet gewesen. Niemals hätte er das mit seinen bloßen Händen anrichten können!

Saphenus überlegte was er sagen sollte. Er konnte noch nicht die Wahrheit erzählen, er war sich immer noch nicht sicher ob das Imperium ihn nicht an die Republik ausliefern würde. Das konnte er nicht riskieren.

"Ich bin aus eigenem Antrieb hier.", sagte der Zabrak leise.

"Ich weiß, dass ich die Macht nutzen kann, ich...habe es schon getan." Kurz stockte er und überlegte, wie er es am besten formulieren sollte.

"Ich...musste von zuhause weg und zu den Jedi...nein, zu den Jedi kann ich nicht. Ich muss es unter Kontrolle bringen. Ich muss Sith werden!"

Den letzten Satz versuchte er so eindrucksvoll wie möglich zu sagen. Dabei guckte er Sliff direkt in die Facettenaugen und er spürte, wie das Monster etwas unruhig wurde.

"Könnt Ihr mir dabei helfen, Sith zu werden, mein Herr?", fragte Saphenus in der Hoffnung, der übertrieben freundliche und höfliche Tonfall würde ihm wie eben auch helfen.

[Bastion | Sith-Orden | Vor dem Tempel] - mit Saphenus und Sliff Quori

Bastion-Bastion Center-Sith Tempel-Trainingsräume-Plaguis-Ares

Besser hätte es für Plaguis nie und nimmer laufen können, denn dem Imperator schon zu dieser Zeit Dienste zu leisten, hätte sich mehr oder weniger immer wieder als nützlich erwiesen. Der Sklavenlord wollte zwar noch gar nicht so weit denken, doch schien es gar aussichtsreich, den Imperator und Herrscher der Sith, sowie des gesamten Imperiums möglicherweise als Meister zu gewinnen. Und selbst wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, hätte er zumindest die Gunst des dunklen Herrschers innegehabt. Auch wenn es eigentlich nicht Plaguis Stärke gewesen ist, Leute zu beschatten und quasi als eine Art Spitzel hohen Tieren aller Art zu dienen, hatte er durchaus vor, seine Dienste mit allerhöchstem Enthusiasmus zu leisten.

Ares willigte dem Angebot auch ein -nicht wirklich überraschend- wie sich der graue Mann immer wieder dachte. Der Kerl war zweifelsohne ein emporgekommener Schwächling, jedoch ein Narr ganz und gar nicht. Immer wieder ertappte sich Plaguis dabei, Ares in der Rolle des persönlichen Spions des Imperators aufblühen zu sehen und seinen erbitterten Rivalen Plaguis eines Tages hinterhältig zu beseitigen. Wenn der alternde Mann nicht sofort in den Orden samt aller Mitglieder, den Lichtschwertkampf und vor allem die Macht und den Nutzen daraus zu ziehen fand, schien zumindest diese Option gar unausweichlich. Denn auch wenn Plaguis in diesem Zeitpunkt den Dominaten darstellte, wurde er immer älter und seine Gegner immer reifer, was sich schnell in einen unrühmlichen Tod seitens des Sklavenlords widerspiegeln hätte können.

Seine Doppelzüngigkeit zum Vorschein zu bringen war schon mal ein Talent von Ares Segomo:

"Na, dann arbeiten wir wohl in Zukunft mehr oder weniger zusammen, Sklavenlord. Da ihr der deutlich bessere Kämpfer seid, was ich leider anerkennen muss, bin ich gespannt, wer sich als der bessere Informant herausstellt. Aber was haltet ihr davon, wenn wir uns erst mal einen Dienst suchen?"


Schon jetzt nahm alles seinen bitteren Lauf! Plaguis konnte dieses Angebot nicht ausschlagen, da er soeb"en dem Imperator treue und vor allem gute Dienste geschworen hatte. Wie solle er jetzt einer Zusammenarbeit mit Ares ausweichen? Irgendwie musste er den vollkommenen Respekt von Ares gewinnen, ihn also irgendwie von sich selbst anhängig machen. Die andere Variante wäre es dann nur noch gewesen, irgendwie eine Freundschaft mit Ares zu entwickeln, doch für welche Option sich Plaguis letztlich entscheiden solle, musste noch mit viel Geduld herauskristallisiert werden:

"Wisst ihr was? Ich mag euch. Ihr seid zweifelsohne der beste Lügner, der mir je begegnet ist und Lügner erreichen Macht und Einfluss, also unseren größten Begehr. Ich bin auch ein talentierter Lügner und Intrigant, solltet ihr wissen...Wahrscheinlich sollten wir somit tatsächlich zusammenarbeiten und versuchen möglichst gute Dienste zu erweisen. Profitieren können wir nämlich sowieso nur davon."

Ob es nun wirklich der beste Weg war? Auf jedem Fall musste Plaguis noch seinen Stand verdeutlichen, so holte er zu diesen Worten schließlich doch noch aus, bewusst nun "du" sagend:

"Ich sage dir nur eins, Ares: Scheiß mich nicht an. Ich meine das wirklich ernst: Versuche nie, mich anzuscheißen. Die letzten Leute, die es wagten, haben es bitter bereut."

Bastion-Bastion Center-Sith Tempel-Trainingsräume-Plaguis-Ares

[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria +Bero vs. Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]

Als Bero endlich vermochte die Waffe in Rorriks Bauch zu stechen liefen Nheria bereits Schweißtropfen das Gesicht herab. Der Schmerz in ihrem Bein war zurück gekehrt und auch die Gegenwehr des Hühnen forderte ihren Tribut.
Sicherlich war die junge Twi'Lek drahtig und Muskulös doch bestand ein großer Unterschied zwischen Akrobatik und Tatsächlichem Kampf. Als der glatzköpfige Berg unter ihr in die Knie ging löste sie die Schlingen und stieg weniger elegant von dessen sterbender Form.

Sie hatte zwar bereits getötet in ihrer Vergangenheit doch war sie niemals so unmittelbar dabei gewesen. Fast schon in Trance humpelte sie zwei Schritte zurück, den Blick immer noch starr auf die sich ausbreitende Blutlache unter dem Jünger gerichtet. Das erst lenkte ihre Aufmerksamkeit zu Bero der mittlerweile in der Tat aussah als hätte man ihm zwei bis drei Liter Blut über das Gesicht und die Brust gekippt.
Es war noch nicht vorbei und trotz der saloppen Aussage des Jungen er habe Hunger und seine eindeutig passive Körperhaltung drehte sich Nheria zur Seite um ihre verletzte Seite von ihm abzuschirmen. Sollte er Angreifen durfte er nicht an ihr Knie gelangen sonst wäre die Auseinandersetzung all zu schnell vorüber.
Doch dann hallte auch schon der Ruf der blassen Frau (Jolina) durch den Raum und obwohl sie sagte es wäre genug behielt Nheria ihre defensive Körperhaltung bei. Ihre nachfolgenden Worte gepaart mit dem eindringlichen Blick trugen nicht gerade dazu bei das sie sich entspannte, gerade so als würde sie erwarten das jeden Moment die nächste Herausforderung aus der Ecke sprang.
Die Anmerkung das sie und Bero jetzt ihre Schüler sein sollten überraschte sie jedoch so sehr das ihre Schultern zusammensackten und sie sich letztendlich doch ganz zu ihr herumdrehte.
Die Sith hatte ihre Worte denkbar ungünstig gewählt, ihre Deklaration Nheria sei nun ihr Eigentum veranlasste die rothäutige Twi'Lek die Nüstern zu blähen und die Zähne zusammen zu beißen. Sie hatte sich selbst geschworen das niemals wieder jemand von sich Behaupten würde das er sie besitzen würde. Die Anfängliche Neugier der Frau gegenüber war in Neutrale Vorsicht übergegangen als sie die Gruppe dazu aufforderte sich gegenseitig abzuschlachten doch mit dieser Aussage katapultierte sich Jolina direkt ins aus. Ätzender Hass stieg aus Nherias Magen empor und verbreitete sich wie Batterie Säure in ihren Gliedern.
Beros Reaktion, sie sofort Meisterin zu nennen, erntete ihm einen mehr als abfälligen Blick und sämtliche Sympathie die sie in dieser kurzen Allianz aufgebaut hatte verpuffte wie Wasserdampf. Das kein zischendes Geräusch zwischen ihren vollen Lippen entwich war in der Tat ein Wunder. Wie ein dummes Schaf ließ er sich einfach in Besitz nehmen ohne auch nur Ansatzweise die Tragweite solch einer Beziehung zu verstehen. Sie würde diesem bleichgesichtigen Miststück schon zeigen wie sehr sie es zu schätzen wusste von ihr als Eigentum betitelt zu werden.

Die Aufmerksamkeit der Sith war bereits wieder bei ihrer Begleitung und Nheria zwang sich dazu ihre Wut zu unterdrücken, ihre Mimik zu entspannen.
Die Anmerkung die Med Station aufzusuchen war sicherlich eine angebrachte und würde ihr Knie nicht so verdammt schmerzen hätte sie sich glatt widersetzt und wäre direkt in die Cantina gegangen. Doch kindische Reaktionen dieser Art konnte sie sich in diesem Zustand nicht leisten.
Auch als sie den Trainingsraum verließ war ihr Kinn fast schon trotzig in die Höhe gereckt und sie zwang sich dazu das verletzte Bein voll zu belasten auch wenn jeder Schritt einen sengenden Schmerz durch ihre Glieder jagte. Wenn sie eins begriffen hatte dann das sie hier unter Haien war und sobald diese Blut rochen würden sie sie zerfleischen. Schwäche konnte sich keiner Leisten und sie selbst am wenigsten.

Auf der Medizinischen Station angekommen ließ sie sich obszön lange Zeit mit der Verarztung, entledigte sich ihrer Hose in Zeitlupe und auch nachdem man das Knie gerichtet hatte eben soviel Zeit beim wieder ankleiden. Bewusst langsam suchte sie sich ihren weg zur Cantina und als sie in dieser Eintraf sah sie Bero bereits bei Jolina und deren Begleitung am Tisch sitzen.

Tief einatmend zwang sie sich die hochkochende Wut die wie Feuerameisen unter ihrer Haut zu kriechen schien wieder nieder und setzte eine betont lässige Miene auf als sie sich nonchalant zum Tisch gesellte und einfach am Kopfende dessen stehen blieb. Offensichtlich aß die Gruppe gerade und innerlich verfluchte sie sich selbst dafür so getrödelt zu haben, ihr eigener Magen knurrte rebellisch. Nun jetzt stand sie da und wusste nicht recht wie sie das anmaßende Miststück ansprechen sollte. Musste sie sie in der Tat Meisterin nennen? Ihr würden vermutlich die Zähne aus dem Mund faulen jedes mal wenn sie es hervorwürgen musste. Hatte man nicht ewig lang schwadroniert wie wichtig und toll und aaaaach so existenziell es sei einen Meister zu finden...? Sie mochte innerlich vielleicht Tausend Tode sterben doch sie war nicht dumm. Die Sith jetzt zu beleidigen durch aufsässiges oder gar offen Feindseeliges Verhalten wäre mit Abstand das dümmste was sie tun könnte.

Also kleisterte sie ein zuckersüßes Lächeln auf ihre Lippen und nuschelte ein entschuldigendes "Ich musste auf der Med Station leider etwas warten....." und hoffte das dies ausreichte um sich als stummer Schatten der Gruppe anschließen zu können.

[Bastion - Sith-Orden – Cantina– Kira, Bero und Jolina mit Baby Adria und Abseits Cyrus]