Bastion

[Bastion - Center - Sith Orden - UE2 Kellergeschoss - Ehemaliger Trainingsraum - Ares, Saphenus und Hybris]

Teilnahmslos, wie es nur ein psychopathisch angehauchter Massenmörder sein konnte, sah Hybris dabei zu wie seine neuen Schüler auf die beiden letzten noch lebenden Jünger zumarschierten und sie innerhalb kürzester Zeit zu Boden schickten und dort erdrosselten. Da sie keine wirklich Waffen besaßen und ihren Opfern auch noch ins Gesicht schauen sollten, als sie ihnen das Leben nahmen, hatte sie keine wirkliche Wahl gehabt. Erwürgen war zwar ineffektiv – es dauerte zu lange und ließ dem Opfer damit meist genug Zeit um etwas zu unternehmen – doch konnte man so das Sterben eines intelligenten und fühlenden Wesens aus nächster Nähe miterleben. Ein Ereignis, das den Mörder zwangsläufig formte. Noch bevor man sich dazu durchrang jemanden das Leben zu nehmen, hatte man bestimmte Tötungsszenarien dutzende, wenn nicht hunderte male im Kopf durchgespielt und sich vorgestellt wie es wohl sein würde. Wie es sich anfühlte wenn man grade jemandes Schicksal besiegelte. Wenn man sich bewusst wurde, das man da grade jemandem fünfzig Lebensjahre und mehr gestohlen, ihm einfach alles genommen hatte, angefangen bei der Entscheidung, wann und wie er sterben wollte, bis hin zu der Todesart. Hybris konnte sich längst nicht mehr an seinen ersten Mord erinnern, auch nicht an mögliche Fragen oder Selbstvorwürfe. Wenn er jetzt jemanden umbrachte, war er sich durchaus der Tatsache bewusst das er dafür einen furchtbaren Tod verdient hatte – er selber hatte eine bestimmte Vorstellung von Gerechtigkeit und Fairness -, doch war er glücklicherweise in der Lage alles seinem Traum unterzuordnen. Er wollte etwas erreichen, wollte etwas werden und der dafür notwendige Ehrgeiz war auf unmenschliche Weise kaltblütig und grausam. Wie ein Schwarzes Loch verzehrte es einfach alles, sogar die eignen Prinzipien.
Als er jetzt also dabei zusah wie der Zabrak und der Mensch mordeten, spielte sich zwar kurz ein Szenario in seinem Kopf ab, in dem die beiden sterbenden Jünger uralt auf einem Thron saßen, so mächtig wie der Imperator, unsterblich und allwissend, doch schon einen Herzschlag später war es verschwunden und er sah seine beiden Schüler. Auch sie konnten vermutlich etwas ähnliches erreichen, doch weil die Zukunft nicht fest stand, es also Zeitverschwendung war sich eine entsprechende Zukunft vorzustellen, die so auf diese Weise sowieso niemals eintreffen würde, verpuffte auch das Bild in Hybris Kopf. Der erste Mord formte einen. Stellte sich also nur noch die Frage, in wie weit die beiden Apprentice betroffen sein würden.

Nicht einmal eine Minute war vergangen und dann war es vorbei. In der Macht erloschen die beiden Präsenzen der Jünger, lautlos und ohne die verzehrte Pein, wie man sie sich hätte vielleicht vorstellen können. Der gesamte Sith Orden war eine einzige große Agonie-Monstrosität, der Tod von ein paar Würmern fiel da nicht wirklich auf. Abgekämpft sah die beiden Apprentice ihren Meister an und verkündeten etwas, dass er ohnehin schon wusste. Da gab es offensichtlich eine Informationslücke.


„Bevor wir mit den eigentlichen Übungen beginnen, lasst mich euch noch folgendes sagen. Mich interessieren weder Respekts-, noch Loyalitätsbekundungen. Ich will weder das ihr euch verneigt, noch nieder kniet. Kein Meister hier, kein Meister da. Ein Nicken reicht, oder falls ich euch nicht ansehe, ein „Verstanden“. Auch wenn wir in einer Meister-Schüler-Beziehung stecken, so solltet ihr niemals vergessen weshalb wir das hier machen. Ich bilde euch aus, damit ihr meiner Sache besser dienen könnt. Ihr bekommt dafür Wissen, Macht, Erfahrung und Einfluss. Punkt. Irgendwelche geheuchelten Gesten und Floskeln interessieren mich nicht, für solchen zeremoniellen Blödsinn habe ich keine Zeit, also spart es euch. Tut einfach was ich sage.“


Noch ein letzter eiskalter Blick, dann wand er sich ab und ging ein paar Schritte, nur um nach den paar Metern wieder umzukehren und die beiden Apprentice mit einer Geste zur Wand hinter ihnen zu schicken.

„Setzt euch an die Wand.“
Als sie dem Befehl nachgekommen waren, hatte sich Hybris bereits drei Meter von ihnen entfernt positioniert, die Hände wieder hinter dem Rücken.
„Ihr scheint keine allzu großen Probleme damit zu haben jemanden umzubringen, zumindest nicht solange es euch nützt. Eine nicht zwangsläufig notwendige, aber auf jeden Fall nützliche Eigenschaft. Doch es wird sich noch zeigen wie ehrgeizig und skrupellos ihr wirklich seid. Später. Jetzt behandeln wir die Grundlagen. Was ist die Macht? Wieso können wir sie so viel stärker wahrnehmen und sogar als Waffe benutzen, während 99% aller restlichen Lebewesen in der Galaxie höchstens mal davon gehört haben? Diese Fragen stellt man sich seit Jahrtausenden und es gibt so viele Theorien, Halbwahrheiten und pseudowissenschaftliche Thesen, wie es Sterne im Universum gibt. Also werde ich euch keine Wahrheit verkaufen oder irgendeine Idee als solche darstellen. Macht euch selber Gedanken darüber, im Endeffekt ist es nur wichtig das ihr zu einer Elite gehört die in der Lage ist die klassischen Naturgesetze auszuhebeln und im Allgemeinen unvorstellbares anzurichten. Das wisst ihr bereits, weshalb das so ist, das müsst ihr nicht zwangsläufig wissen, es hilft euch aber im späteren Verlauf eurer Sith-Karriere. Sofern ihr eine solche haben werdet.“

Und damit war wieder einmal klar, das sich Hybris auch dafür nicht verantwortlich fühlte. Er hatte seine eigenen Theorien, doch fühlte er sich nicht genötigt sie irgendwem mitzuteilen oder gar seine Schüler davon zu überzeugen das sie stimmten. Ob die Macht nun eine eigenständige Entität war, so gewaltig das sie das gesamte Universum einnahm, oder doch nur eine spezielle Form von nutzbarer Energie darstellte, war irrelevant. Wichtig war nur das die beiden die Macht nutzen konnten. Erst wenn sie einen gewissen Punkt erreicht hatten, wo sie die Macht wirklich begreifen, wo sie hinter die Oberfläche schauen mussten um mächtiger werden zu können, erst dann mussten sie sich wirklich mit ihr auseinander setzen. Irgendwann reichte es halt nicht mehr nur aus seinen Erfahrungen und theoretischem Wissen Macht zu beziehen. Aber das war halt ein Punkt der nicht innerhalb der Ausbildung erreicht werden konnte...

„Anstatt also jetzt eine Grundsatzdiskussion vom Zaun zu brechen, reden wir lieber über die Anwendungsmöglichkeiten der Macht. Denn darum geht es doch im Endeffekt. Man kann sie in vier Kategorien unterteilen. Grundlagen, aktive und passive Fertigkeiten und fortgeschrittene Fähigkeiten. Während die drei ersten miteinander in Verbindung stehen, steht die letztere für sich allein. Sobald ihr die Grundlagen kennt, ist es euch möglich intuitiv und mit Hilfe von nur wenig theoretischem Wissen und Übungen aktive und passive Machtfähigkeiten anzuwenden. Bei den fortgeschrittenen Fähigkeiten, wie dem Lebensentzug oder Machtblitzen, ist es schwerer, da ihr dort nicht mit Hilfe von Grundlagen arbeiten könnt, sondern völlig neue Ansätze finden müsst.“


Den beiden Schülern schon am Anfang so viel zu erzählen hatte keineswegs den Zweck ihnen tatsächlich etwas beizubringen, sondern lediglich neugierig zu machen. Und ihre vermutlich überzogenen Vorstellungen zurecht zu stutzen.


„Doch zuerst eine der elementarsten Fähigkeiten. Der Machtsinn. Obwohl man ihn als sechsten Sinn bezeichnen könnte, ist er zugleich der König der Sinne und gleichermaßen außerhalb der Kategorie. Durch den Machtsinn könnt ihr andere Lebensformen spüren, Gefahren erkennen bevor eure anderen Sinne sie erfassen und sogar die wahre Natur von Jemandem enthüllen. Der Machtsinn erlaubt es mir eure Angst zu spüren und würde mich auch vor Verrat warnen, selbst dann wenn ich schlafe. Obwohl er nicht sichtbar ist, ist er eure wichtigste Waffe im Kampf, vor allem gegen andere Machtnutzer. Er sorgt dafür das ihr feindlichen Angriffen ausweichen könnt, bevor diese vollständig ausgeführt worden sind oder lässt euch, gepaart mit entsprechend Erfahrung, sogar wage in die Zukunft sehen. Daher wird diese Technik euer erster Schritt zum Sith sein ... schließt nun eure Augen.“

Hybris wartete kurz bis die beiden Apprentice ihre Lider geschlossen hatten, dann sprach er weiter.

„Auch wenn wir alle über die selben Sinne verfügen, nehmen wir unsere Umgebung doch immer unterschiedlich wahr. Auch wenn wir das selbe sehen, hören oder berühren, wir haben immer ein differenziertes Bild von dem, mit dem wir interagieren. Bei der Wahrnehmung spielen eben viele Faktoren ein Rolle und so ist es auch bei der Macht. Jeder nimmt sie auf eine andere Art wahr, einer spürt sie stärker, andere schwächer. Deshalb kommen manche schneller voran, andere brauchen länger, haben dann aber vielleicht ein tieferes Verständnis für die Macht. Ich urteile daher nicht danach wie schnell, sondern in welcher Qualität ihr Resultate vorzuweisen habt. Haltet die Augen geschlossen und blendet alles aus. Zwingt euch an nichts zu denken und erforscht euch selbst. Schon euer ganzes Leben lang habt ihr gesehen, gehört, geschmeckt, gerochen und gefühlt, doch ein Sinn, so schlecht entwickelt er im Moment auch sein mag, ist relativ neu. Sucht, findet und interagiert mit ihm. Die Macht flüstern lautlos, kribbelt ohne jedes Gefühl und leuchtet unsichtbar in eurem Inneren. Ihr allein wisst wie ihr sie erkennen könnt, wie sie sich von eurem sonstigen Sinnen unterscheidet. Euch zu beschreiben wie ich sie wahrnehme bringt nichts, so wenig wie es etwas bringen würde einem blinden Farben zu erklären. Nehmt euch die Zeit die ihr braucht. Bei diesem ersten Schritt müsst ihr euch Zeit lassen, ansonsten landet ihr wie diese degenerierten Viecher in den Katakomben. Nur wenn ihr die Macht in euch versteht und mit ihr umgehen könnt, so wie es möglich ist, wenn ihr ihr gesamtes, euer gesamtes Potential erkennen und damit umgehen könnt, werdet ihr zu jemanden der es wert ist ein Sith zu sein und gefürchtet zu werden.“

Wieder eine kurze Pause, in der Hybris überlegte ob er etwas vergessen hatte. Da er sich an seine ersten Schüler und dessen Ausbildung nicht mehr erinnerte und seit seiner neuen aktiven Zeit nicht mehr bewusst mit dieser Materie beschäftigt hatte, hatte er einfach sein Verständnis von der Macht weitergegeben. Ob die beiden Apprentice damit etwas anfangen konnten oder nicht, das würde sich zeigen müssen. Fakt war, er konnte es ihnen nicht besser erklären. Es war so, als hätte er ihnen erklären müssen wie er sieht, wie er riecht oder etwas fühlt. Weder wussten sie was er meinte und würden entsprechende Resultate vorweisen können... oder... hm, nein, eigentlich gab es kein oder. Sie mussten einfach. Punkt und Schluss.


„Sobald ihr der Meinung seid, ihr wärt soweit und habt die Macht in euch gefunden und verstanden, öffnet die Augen und seht mich an. Solltet ihr noch Fragen haben, stellt sie dann. Ich werde euch beide akustisch von einander trennen, also sagt und fragt was auch immer euch in den Sinn kommt. Dieser Teil der Ausbildung ist dafür da, später haben wir keine Zeit mehr dafür so etwas nochmals durchzukauen. Und nun beginnt.“

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[Bastion-System | Weltraum | Mond eines Gasriesen | Canyon ›Spalte des Imperators‹ | Defender-Cockpit] Sakura Mitsumo (Pup 7); unterwegs mit Chett Nectu (Pup 8), Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder

Im ersten Augenblick wusste sie nicht so ganz ob sie wütend oder belsutigt sein sollte, als Chett mit eisigem und vor Sarkasmus triefendem Ton einen Spruch ablieferte der alles andere als höflich war. Sie war nahe daran eine Antwort darauf zu geben unterließ es aber. Sie würde sich nicht die Blöße geben auf ein solch unmögliches Verhalten zu reagieren. Wären sie am Boden gewesen und er hätte ihr dies ins Gesicht gesagt, dann wäre es etwas anderes gewesen. So allerdings passte es nicht hier her. Zudem ertönte kurz darauf die Stimme von Drask, dass sie ruhig sein sollten um sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Sakura bestätigte nur mit einem Klicken. Chett war die absolute Höflichkeit in Person wie man gerade gehört hatte. Wundervoll ein psychologisches Frack welcher mit Sakura nicht umgehen konnte. Früher oder später würde es wohl zu einem Disput kommen und einer von beiden würde dem anderen gehörig die Meinung geigen. Wobei Sakura eher darauf wettete, dass sie beide sich nicht würden zurückhalten können. Sie hatte nichts gegen Chett sondern machte sich einfach nur Gedanken um dessen Psyche. Ihren psychologischen Test hatte er nicht bestanden. Auch wenn dies nichts bedeutete, so legte dies für sie offen, dass es definitiv zu Problemen kommen würde. Nun gut, dies war jedoch eine andere Sache, ein anderes Thema und gehörte nun nicht hier her. Sakura schob diesen „Störenden“ Gedanken beiseite und lauschte den neuen Befehlen, welche sie gerade übermittelt bekamen.

Die Rotten sollten in verschiedenen Bereichen des Canyons fliegen und dort Aufgaben erfüllen, die noch nicht spezifiziert worden waren. In diesen Canyons konnte somit einiges auf sie lauern und Sakura vermutete, dass man sie in gewisser Form ins kalte Wasser warf um zu sehen wie sie sich verhielten, wie sie die Lage einschätzen und was sie tun würden wenn Unvorhergesehenes geschah. Nicht anders war es letztlich in einem Kampf gegen andere Jäger oder Feinde. Sie würden nie sagen können was auf sie zukam, sie würden stetes versuchen müssen mit dem umzugehen was kommen könnte und sie musste sich vor allem schnell anpassen können. Diese Canyons waren somit eine Herausforderung und in kleinen Teilen mit der Realität zu vergleichen. Nicht wissend was sich dort verbarg und somit mit geschärften Sinnen vorangehen. In ihrem Fall natürlich fliegen. Es wäre somit also von Vorteil auf alles vorbereitet zu sein, da man nicht wissen konnte welche Fallen in diesem Canyon lauern konnten. Es bedeutete also in gewisser Form einen Nervenkitzel, einer der nicht unbedingt für jeden etwas war. Sakura war gespannt was kommen würde und besonders wie sich ihre Rotte machen würden und natürlich sie selbst. Sie liebte Herausforderungen, diesen gewissen Nervenkitzel welcher jeder Pilot durchmachen musste. Dennoch wusste sie auch, dass nicht jeder mit dieser „Ungewissheit“ klarkam und einige daran sogar scheiterten. Sie konnten es sich nicht leisten in eine Elitestaffel Piloten zu beherbergen die versagten. Auch wenn man an Versagen wachsen konnte, so musste ein Pilot stets und egal bei was die Nerven behalten. Verlor er diese scheiterte er, gefährdete die ganze Mission und ließ die gesamte Staffel scheitern. Sie hatte Freunde gehabt die gescheitert waren, die aus ihrer damaligen Staffel ausgestiegen waren. Starke Nerven, sie waren überaus wichtig. Sakura wusste das sie starke Nerven hatte andernfalls wäre sie keine Pilotin mehr, dennoch waren die Wolves eine ganz andere Liga.

Sakura brachte ihren Jäger in die richtige Position in der sie einfliegen würden um in die Spalte des Imperators zu kommen. Pub Acht setzte sich direkt neben Sakura’s linken Flügel und Pub Neun tat das Gleiche nur an ihrer linken Seite. Die Nase ihres Jägers neigte sich und hielt auf die Spalte der zerfurchten Mondoberfläche zu. Tief durchatmend ließ sie ihre Finger über die Konsole gleiten, ehe sie ihre Hände ruhig an den Steuerknüppel legte. Diese Spalte war nicht sonderlich breit und erinnerte stark an Podrennen welche auf Tatooine abgehalten wurden. Schmal, gefährlich und unberechenbar. Kein Kinderspiel was man einfach mal so im Schlaf durchfliegen konnte. Hier würde man seine ganze Aufmerksamkeit brauchen um lebend wieder heraus zu kommen und vor allem irgendwelche Feindlichen Objekte zu eliminieren und selbst am Leben zu bleiben. Es war ein Risiko besonders wie die neuen Anwärter von denen Sakura nicht wusste ob sie damit würden umgehen können. Konnte sie selbst es? In diesem Punkt war sie sich sicher das sie es konnte. Dennoch hatte sie für diese Aufgabe die Pflicht auf ihre beiden Flügelmänner zu achten. Es war kein Alleingag um zu beweisen wer der Bessere Flieger war. Hier musste alles passen, musste alles glatt laufen. Sie durften nicht zu schnell sein, mussten ihren Jäger unter Kontrolle behalten, ein waches Auge haben und schnelle Reaktionen aufweisen. Der Winkel war wichtig, die innere Ruhe und Gelassenheit und die Geschwindigkeit in der sie flogen. Alles Abläufe die beachtete werden mussten. Ein Grund mehr warum sie eigentlich versucht hatte Chett aufzubauen und er dies so völlig falsch verstanden hatte. Dies jedoch spielte nun keine Rolle mehr.


Sakura öffnete den Kanal zu ihrer Rotte. „Achten sie auf die Geschwindigkeit. Lassen sie sich nicht dazu verleiten an Schub zuzulegen, sollte der Canyon sich verbreitern, sondern halten sie ihre Geschwindigkeit. Achten sie zudem auf irgendwelche Anomalien, die gegebenenfalls auftauchen. Es wäre möglich, dass wir auf Hindernisse stoßen.“

Sakura wartete auf die Bestätigung ihrer Flügelmänner und drosselte die Geschwindigkeit um fünfzehn Prozent. Der Canyon wies gut hundert Meter in seiner breite auf und würde sehr wahrscheinlich auch mal enger werden. Dies bedeutete, dass sie nicht ständig nebeneinander oder fast nebeneinander fliegen würden können sondern leicht versetzt. Ebenso könnte man damit rechnen, dass zwischendrin plötzlich mitten der hundert Meter neue Felsbrocken auftauchten. Sich dies alles im Kopf durchzurechnen war hoffnungslos und schlicht weg nicht möglich. Sie würde sich also auf ihre Systeme verlassen müssen und auf das was sie sah.

„Folgen sie in einem gewissen Abstand“, teilte Sakura mit und tauchte dann ab.

[Bastion-System | Weltraum | Mond eines Gasriesen | Canyon ›Spalte des Imperators‹ | Defender-Cockpit] Sakura Mitsumo (Pup 7); unterwegs mit Chett Nectu (Pup 8), Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder
 
[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris und Ares

Meister. Dieses Wort hallte lange nach. Seine Augen waren geschlossen, der Kopf noch immer gesenkt. Er hatte den Albtraum, seinen Albtraum, Meister genannt. Was hatte er getan? Unwillkürlich erschauderte er bei dem Gedanken an den toten Menschen. Das Gefühl des Sieges, das er vor wenigen Minuten noch empfunden hatte, war verschwunden. Stattdessen breitete sich eine Leere in ihm aus. Er hatte getötet! Dieses Mal konnte er es nicht auf das Monster schieben. Er hatte es ihm erlaubt die Kontrolle zu übernehmen, zu wüten und zu zerstören. Bei vollem Bewusstsein hatte er miterlebt wie das Leben aus dem Menschen gewichen war. Er hatte ihm dabei in die Augen gesehen und den Todeskampf gespürt. Ihm kam wieder das Bild seiner toten Frau in den Kopf. Hatte er sie auf die gleiche Art und Weise ermordet? So sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht daran erinnern. Das Monster schien wie ein Wächter vor den Erinnerungen an diesen Abend zu sitzen. Es würde ihn nicht an sie ranlassen, noch nicht. Er war noch nicht so weit. Saphenus öffnete die Augen. Er hatte das Bedürfnis sich zu der Leiche hinter ihm umzudrehen, einen letzten Blick auf das, was er getan hatte, zu werfen. Er konzentrierte sich und wandte sich stattdessen dem anderen Überlebenden (Ares) zu. Der Schwarzhaarige hatte sein blutiges Werk ebenfalls vollbracht, ein blutiger Holzstumpf lag neben dem regungslosen Körper des Bith. Anders als Saphenus zeigte sein Mitschüler aber keine Reue, nein. Stattdessen schien er fast zu lächeln, stolz auf sich zu sein. Langsam drehte sich sein Kopf und plötzlich sah sich Saphenus seiner selbst gegenüber. Das Gesicht seines Ebenbildes war von unzähligen Narben entstellt, da, wo sein Auge sein sollte, klaffte nur ein tiefschwarzes Loch. Die Fratze verzerrte sich zu einem boshaften Lächeln, er breitete seine Arme in einer Geste des Willkommenheißens aus. Dann war da wieder nur der Schwarzhaarige, der ihren Meister anschaute. War das eine Vision gewesen, zu was er werden würde, wohin ihn der Weg, den er eingeschlagen hatte, bringen würde? Hatte er all das verraten, was ihm seine Eltern beigebracht hatten? Saphenus erinnerte sich noch deutlich an das Gefühl des Sieges, das er eben noch empfunden hatte. Das Monster befächerte diese Erinnerung, verstärkte sie. Ihm war bewusst, dass er eben zum ersten Mal gewonnen und einen Gegner besiegt hatte. Er hatte sich als würdig erwiesen hier zu stehen und den Albtraum seinen Meister zu nennen. Saphenus war hin und her gerissen. Auf der einen Seite war er kein Mörder, er wollte niemanden töten, auf der anderen Seite hatte es sich...gut angefühlt. Er erschauderte bei dem Gedanken das Wesen aus seiner Vision zu werden. Er war doch nur hierher gekommen um vor den Jedi sicher zu sein! War er das? Das Monster zischte und züngelte. Hatte ihn nicht auch der Gedanke an die Macht gereizt, die Hoffnung, ausgebildet zu werden und übersinnliche Fähigkeiten zu erlangen? Sein ganzes Leben hatte er sich nach den Geschichten der Jedi und Sith verzehrt und nun wurde ihm die Chance zuteil seinen Platz in diesen Geschichten einzunehmen. Wollte er das wegen so kleinlichen Gefühlen wie Reue wirklich wegwerfen?

Unvermittelt wurde er aus seinen Gedanken gerissen als das Wort ergriff. Er konnte sich dessen Stimme nicht entziehen, all seine Konzentration ruhte auf den Worten des Albtraums. Sie sollten sich die Ehrerbietungen sparen. Noch begann die Unterweisung in der Macht nicht, zuerst wurden die beiden Schüler wieder in ihre Schranken gewiesen. Hybris brauchte ihre Speichelleckerei nicht, er lehnte ihr unterwürfiges Verhalten ab. Abschätzig waren diese Worte, sie sollten sich gar nicht erst herausnehmen eine Bindung zu ihm aufzubauen indem sie ihn Meister nannten. Sie waren seine Werkezuge und wurden nur wenn sie nützlich waren mit Wissen über die Macht belohnt. Das sollten sie niemals vergessen.

Saphenus spürte die Wand kalt an seinem Rücken. Wie befohlen ließ er sich an dem Stein nieder. Die Unruhe von eben war verschwunden. Das Adrenalin, das eben noch durch seinen Körper geschossen war, war verbraucht. Deutlich spürte er die Erschöpfung in seinen Muskeln und er war froh über die Pause, die der Albtraum ihnen vermeintlich gönnte. Es folgte die erste Unterweisung. Als Hybris anfing über die Macht zu sprechen, horchte Saphenus auf. Begierig sog er jedes Wort ein, speicherte es und war gleich enttäuscht. Hybris würde ihnen nichts über den Ursprung oder das Wesen der Macht erzählen, sie sollten sich darüber ihr eigenes Bild machen. Saphenus fragte ich unwillkürlich ob er nicht deswegen hier war, ob das nicht das war, was der Albtraum ihnen versprochen hatte. Doch die Totenkopffratze sprach weiter, immer länger wurden seine Ausführungen und so begierig Saphenus auch auf jedes Wort war, so wenig verschwand er in diesem Moment. Obgleich er sie schon gespürt hatte, war die Macht für ihn immer noch etwas Abstraktes. Etwas, das er aus seinen Büchern kannte, dass fast wie Fiktion statt wie Realität klang. Trotzdem hatte er mit angesehen wie Hybris unvorstellbare Dinge getan hatte, wie er Dinge durch die Luft hat schweben lassen und sogar mit der Macht getötet hatte.

Der Machtsinn, Hybris bezeichnete ihn als den König aller Machtfähigkeiten. Er war ihr Tor zu dem Verständnis der Macht, wenn sie ihn meisterten, würden sie auch die Macht meistern. Saphenus spürte die Aufregung in sich. Gleich würde er zum ersten Mal bewusst nach der Macht suchen und mit ihr in Kontakt treten. Er würde es nicht dem Monster überlassen sie für ihn bereitzustellen, er würde sie selbst in die Hand nehmen. Schnell schloss er seine Augen. Er versuchte die Erschöpfung in seinen Gliedern ein letztes Mal beiseite zu schieben und zu ignorieren. Er spürte wie sich sein Brustkorb langsam hob und senkte. Die Luft pfiff durch seine Atemwege, der Stein an seinem Rücken wurde ihm immer bewusster. Fast spürte er die Rillen, die sich durch ihn zogen, seine Rauigkeit, seine Kälte. Um ihn herum war es still. Hybris hatte den gleichen Zauber wie eben angewandt als er die Jünger akustisch von einander abgeschnitten hatte. Saphenus war alleine mit sich. Zwar spürte er hin und wieder den durchdringenden Blick des Albtraums auf ihm ruhen, dafür war allerdings auch nicht die Macht nötig. Angestrengt versuchte der Zabrak die Macht in sich zu finden. Nach und nach schob er alle anderen Sinne beiseite, ignorierte den fauligen Gestank, der sich so langsam in dem Kellergewölbe ausbreitete, ignorierte das Rauschen in seinen Ohren und das Gefühl an seinem Rücken. Er blendete alles aus, was er empfand und suchte stattdessen nach dem Sinn, den er bis jetzt so selten gespürt hatte. Aber tief in sich fand Saphenus... nur Leere. Dunkelheit herrschte um ihn herum, nahm alles gefangen. Lautlos bewegte sich das Monster in ihr, wie ein lautloser Jäger, der jeden Moment bereit war zuzuschlagen. Hier war nichts! Kurz wurde er panisch! Was ist wenn er die Macht gar nicht fühlen konnte, wenn das Monster ihm Dinge eingeredet hatte, die gar nicht da waren? Unsinn, dachte er. Seine Eltern hatten zugegeben, dass er die Macht als Kind benutzt hatte, wie sollten sie lügen? Er versuchte sich wieder zu beruhigen. Er war so weit gekommen, das durfte er jetzt nicht durch unangebrachte Panik zunichte machen. Sein Atem wurde immer langsamer und je länger er in sich selbst schaute desto weniger wurde ihm seine Umgebung bewusst. Dann spürte er sie. Wie die ersten Regentropfen vor einem gewaltigen Sturm tropfte die Macht in sein Bewusstsein. Sie waren klein, kaum zu spüren und doch wusste Saphenus, dass sie da waren. Wie als würde er in den Himmel und eine riesige Sturmfront auf sich zukommen sehen, spürte er den Ozean der Macht. Wo sie eben noch eine Feuersbrunst gewesen war, ruhte sie nun, friedlich, der Dinge nicht bewusst, die man mit ihr anrichten konnte. Saphenus versuchte nach ihr zu greifen. Er wusste, der Ozean war da, doch nur wenige Tropfen benetzten seinen Verstand. Noch konnte er nicht vollends in die Macht eintauchen, er spürte, dass das Training und Übung brachte. Wie ein Hai schwamm das Monster in diesem Ozean der Macht und nährte sich an ihm. Zugleich behielt es die Kontrolle darüber und ließ Saphenus nicht an ihn ran. Doch die wenigen tropfen, die Saphenus entgegenschlugen, die kleinen Pfützen, die sich vor dem Ozean angesammelt hatten, reichte ihm schon. Obwohl er seine Augen immer noch geschlossen hatte, spürte er den Schwarzhaarigen neben sich. Genau wie Saphenus war er konzentriert und sich vertieft. Die weiter entfernten Leichen der anderen Jünger schimmerten nur konturenhaft durch einen dunklen Schleier. Je kälter die Körper wurden, je mehr Zeit seit ihrem Tod verging, desto weniger gut nahm Saphenus sie war. Merkwürdigerweise spürte er den Albtraum gar nicht. Da, wo er eigentlich sein sollte, war nur Leere. Besaß Hybris die Fähigkeit sich in der Macht zu verstecken? Er spürte die Anstrengung, die es ihn kostete, die Macht zu benutzen. Anstatt einen Eimer zu benutzen versuchte er die Macht mit bloßen Händen zu schöpfen. Es war ineffektiv, aber ein erster Vorgeschmack auf das, was ihn erwartete. Saphenus hatte die Macht gekostet und sein Eifer den Umgang mit ihr zu erlernen, war angefacht. Er würde sie niemals mehr missen wollen!


"Ich habe die Macht gefunden, Mei...", Saphenus würgte den Titel herunter. Hybris hatte ihnen klar zu verstehen gegeben was er davon hielt.

"Ich spüre sie, ich weiß, dass sie da ist, aber ich kann sie nicht komplett nutzen! Ein kleiner Teil ist mir zugänglich, ich habe gesehen obwohl meine Augen geschlossen waren. Aber es ist nichts im Vergleich zu dem, was Ihr in uns während der Prüfungen entfesselt habt. Wie lange dauert es, sein ganzes Potential nutzen zu können, was muss ich dafür tun?"

Saphenus war wissbegierig und neugierig. Er hatte einen ersten Vorgeschmack auf das was die Macht konnte, erhalten und nun sehnte er sich nach mehr. Wie früher als er ein spannendes Buch nicht zur Seite legen konnte sondern unbedingt das Ende erfahren wollte, wollte er nun auch am liebsten vorspulen und alles über die Macht erfahren, dass es zu wissen galt.

"Wie kann ich die Fesseln sprengen, die mich einschränken und von der Macht fernhalten?"


[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris und Ares
 
[Bastion - Center - Sith Orden - UE2 Kellergeschoss - Ehemaliger Trainingsraum - Saphenus, Ares und Hybris]

Da Hybris nicht wirklich hatte abschätzen können, wann welcher seiner beiden Schüler fertig sein würde, widmete er sich einem kleinen Projekt, welches er jeder Zeit unterbrechen und mit dem er in Stunden, Tagen oder gar Monaten wieder weiter machen konnte. Es war sozusagen seine Anti-Langeweile-Projekt, welchem er sich immer dann widmete, wenn er eine unbestimmte Zeit lang warten, aber kampfbereit sein musste. Daher schieden die halluzinogenen Viren aus, die er sich gerne injizierte wenn er einfach mal abschalten und dabei mehrere Tage überbrücken wollte. Auf Bedrohungen reagieren oder Schüler unterrichten war dann aber natürlich nicht drin. Er konnte sich zwar ein Gegenmittel spritzen oder die Krankheit schlicht mit der Macht bekämpfen, doch war das Zeug teuer und was noch schlimmer war, nur schwer zu beschaffen. Daher holte er nicht den Injektor mit der entsprechenden Ampulle heraus, sondern seinen Datengitterwürfel. Diesen aktiviert, erschien ein holografisches Menü, welches er mit seinen Knochenfingern bedienen konnte wenn er einfach nur über die einzelnen Elemente strich. Obwohl er nie viel mit Technik zu tun gehabt hatte, kannte er dieses Stück Hardware in und auswendig. Dementsprechend schnell wechselte er durch die Untermenüs, Kategorien und Seitenfenster, bis er schließlich das Gesicht eines Zabraks vor sich hatte. Durch die im Würfel integrierte Datenbank konnte er alle bekannten und öffentlich zugänglichen Informationen über diese Spezies abrufen. Neben den eher langweiligen und für den Sith-Arzt unbedeutenden rassenspezifischen Äußerlichkeiten, konnte er sich auch das Innenleben der humanoiden Hornträger anschauen. Das sie zum Beispiel zwei Herzen besaßen wusste er dank dieser Datenbank und auch andere Merkmale, die sie von Menschen unterschieden, waren aufgelistet. Und würden gleich noch erweitert werden. Denn während sein neuer Schüler die Macht in sich suchte, durchleuchtete der Executor den Nicht-Menschen. Jede Faser, ja, jeder Zelltyp wurde anvisiert, mit den menschlichen verglichen und die Unterschiede festgehalten. Die Augen geschlossen, war Hybris rechter Arm auf das Gesicht des Zabraks ausgerichtet. Die knöchernden Finger vollführten dabei einen Tanz, jedoch keinen zu dem langsame romantische Musik gespielt wurde, sondern eine chaotische die zu dem spastisch epileptischem Tanz passte. Ruckartig und scheinbar völlig willkürlich zuckten seine Finger in alle möglichen Richtungen, sogar in jene die normalerweise nur dann möglich waren, wenn der Besitzer der Hand nicht unerhebliche Schmerzen in kauf nahm. Da Hybris Hand jedoch noch über keine Schmerzrezeptoren verfügte, musste er sich nicht um solche Nebensächlichkeiten kümmern...

Jeder seiner Finger war mit einem chirurgischen Machttentakel verbunden, die an der Spitze so mikroskopisch winzig wurden, das sie sogar in Zellen passten. Diese Art der Sondierung war um ein vielfaches Aufwendiger als die klassische mit den Machtsinnen angewandte Abtastung, dafür aber natürlich auch entsprechend genauer. Für einen Laien mochte es wohl unsinnig erscheinen, vielleicht auch einfach nur übertrieben oder komplett sinnlos, doch für Hybris war es durchaus wichtig. Nur wenn er seinen Gegenüber wirklich vollständig verstand, wobei dessen Charakter irrelevant war und nur der Körper zählte, konnte er gottgleiche Entscheidungen treffen. Noch war er weit davon entfernt jede noch so unbedeutende Spezies nur mit einem Wink in der Macht zu vernichten oder zu heilen, doch das war das Ziel. Ein Gott war dazu in der Lage. Er musste nur jemanden ansehen, seine Schwachpunkte oder Verletzungen registrieren und dann bedurfte es eben nicht mehr als eines einzigen Gedankens. Bei Menschen war Hybris schon so weit und auch ein paar andere Spezies waren ihm bereits bestens bekannt. Bei ihnen reichte ein kurzer Blick in ihr Innerstes und er konnte ihre Gliedmaßen binnen weniger Sekunden absterben lassen, Organe, obwohl kerngesund, den eigenen Körper töten lassen. Die sehr viel komplizierteren Gehirne waren ihm zwar teilweise noch ein Rätsel, weshalb Illusionen meist sinnvoller waren als in ihren Köpfen herum zu fuschen und so Halluzinationen auszulösen, doch gehörten eben auch diese Denkzentren zu seinem Ziel. Irgendwann würde er sie verstehen, würde wissen was er auf Zellebene manipulieren musste um sein Opfer Selbstmord begehen oder zu einem Amokläufer werden zu lassen. Und das war wichtig. Wurde er zum Beispiel von einem ganzen Trupp Soldaten umstellt, war es halt sehr viel effizienter ein jeden Suizid begehen zu lassen anstatt in einem minutenlangen Gefecht mächtige Attacken einzusetzen und sie durch die Gegend zu schleudern. Ein Gott hatte natürlich nicht das Problem das ihm irgendwann die Energie ausging, doch Hybris war halt kein geborener Gott, er musste es sich erarbeiten. Und deshalb mit dem arbeiten was ihm in diesem Augenblick zur Verfügung stand.

Das Gehirn seines Schülers war vorerst jedoch sicher vor ihm. Stattdessen wurden seine Organe sondiert. Arterien, Knochen und Muskeln unter die Lupe genommen. Die gewonnen Daten tippte Hybris währenddessen mit der linken Hand in das holografische Interface des in der Luft schwebenden Hologitterwürfels. Doch das war noch nicht alles. Nicht nur das er theoretisches Wissen sammelt, nein, er nahm auch das Echo in der Macht wahr, welches dann erzeugt wurde wenn er sich durch den Körper des Zabraks wühlte. So verband er am Ende nämlich nicht nur trockene Daten mit dem eben erlebten, sondern auch ein ganz spezifisches Gefühl. Anders ausgedrückt: Er hatte seinem Schüler eine Signatur verpasst. Das würde ihm nicht nur erlauben ihn auch über größere Entfernung aufzuspüren, sondern sogar auf ihn einzuwirken. Etwas das er dem Zabrak natürlich nicht mitteilen würde. Da die beiden Apprentice und er jedoch niemals eine normale Meister-Schüler Beziehung führen und sich deshalb auch keine mentale Verbindung zwischen ihnen aufbauen würde, konnte er nur so wissen wo seine Schüler waren und sie somit überwachen. Für einen Kontrollsüchtigen wie Hybris natürlich ein Muss.

Eine unbestimmte Zeit später war der Executor fertig und wollte sich grade seinem zweiten Schüler widmen – dieses mal aber ohne Datengitterwürfel, da er ja "nur" ein Mensch war – und auch ihn markieren, als der Zabrak die Augen öffnete und sogleich zu sprechen begann. Doch erst als er endete, reagierte der Sith, anfangs nur mit einem leichten Neigen des Kopfes, dann mit einem Klappern seiner offen liegenden Zähne.


„Wie lange es dauert? Eine Stunde vielleicht?! Was du dafür tun musst? Dich selbst aufgeben und die Macht die Kontrolle über deinen Körper überlassen. Wie das geht, kann ich dir zeigen. Ein paar Sekunden später siehst du so aus wie ich, noch ein wenig später bist du tot.“
antwortete Hybris voller Spott.
„Alles zu entfesseln was in dir steckt, würde dich geistig wie körperlich überfordern, deshalb ja die Ausbildung. Daher musst du dich nicht fragen wie lange es dauert dein Potential voll ausschöpfen zu können, sondern wie lange du brauchst um dich darauf vorzubereiten mit solcher Macht fertig zu werden. Daher sind die Fesseln, wie du sie nennst, keine Behinderung, sondern die Garantie dafür das du dich nicht selbst zerstörst. Während der Ausbildung wirst du lernen sie zu lockern, bis du sie schließlich abstreifst. Wie lange das dauert, kann man nicht sagen. Das kommt auf deine Auffassungsgabe, deine Intelligenz und Willenskraft an. Wie ich schon bei dem Machtschild gesagt habe, ist es leicht die verborgenen Mächte in sich zu entfesseln. Doch was nützt es dir, wenn du dadurch wahnsinnig wirst und langsam aber sicher aufgezehrt wirst?“
Wieder lachte Hybris wie ein Skelett aus einem Holo-Fantasy-Fim. Auf diese Weise zu lachen gefiel dem Sith Lord irgendwie.
„Auch wenn du es nicht hören willst, du musst dich gedulden. Du hast gesehen was ich kann, doch ich bin auch schon mehr als ein Jahrzehnt dabei und immer noch nicht am Ende angekommen. Wie lange du also brauchst um dein volles Potential auskosten zu können? Ohne vorher draufzugehen, weil du dich in deiner Gier nach Macht selbst zerstört hast? Vermutlich Jahrzehnte, von etwas anderem auszugehen, es beschleunigen und Abkürzungen nehmen zu wollen, führt am Ende nur dazu das ich mir einen neuen Schüler suchen muss. Daher sage ich dir folgendes und rate dir in deinem eigenen Interesse darauf zu hören: Sei ehrgeizig, sei gierig und über jeden Zweifel erhaben, doch kenne deine Grenzen! Du bist nur ein Sterblicher und für die Macht nicht viel mehr als ein unbedeutender Wirt. Überschätze dich und sie wird dich bei lebendigem Leibe fressen!“

Sein Lachen war einem sithigem Stieren gewichen, die eben noch hinter dem Rücken verschränkten Hände waren zu Fäusten geballt, bis schließlich wieder seine rechte Klaue auf das Gesicht des Zabraks deutete.


„Ich kann aber auch deine Ketten sprengen und dich vom Schüler zum Diener degradieren, dir einen Auftrag geben und bei diesem verheizen. Das Hochgefühl was du dabei haben wirst, kann dir keine Droge verschaffen ... also Zabrak. Was hättest du gerne?“


Nicht das er tatsächlich eine Wahl hatte. Würden seine Schüler nämlich wirklich versuchen die Ausbildung zu verkürzen, würde er sie eigenhändig töten. Er wollte Diener haben die logisch denken und rationale Entscheidungen treffen konnten. Seinen Körper und Geist irreversible Schäden zuzufügen, nur weil man nicht die Geduld aufbringen konnte, die es bedurfte um sich auf die Auswirkungen des Machteinsatzes vorzubereiten, war etwas das Hybris nicht akzeptieren würde. Schließlich würden sie sich dadurch zumindest zum Teil seiner Kontrolle entziehen...

[Bastion - Center - Sith Orden - UE2 Kellergeschoss - Ehemaliger Trainingsraum - Saphenus, Ares und Hybris]
 
[Bastion-System | Mond eines Gasriesen | Canyon ›Spalte des Imperators‹ | TIE/D] Chett Nectu (Pup 8); unterwegs mit Sakura Mitsumo (Pup 7), Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder

Chett Nectu war nach der kleinen Auseinandersetzung mit Officer Mitsumo innerlich aufgewühlt, doch er wusste, dass er sich das nicht erlauben durfte. Er flog lange genug um sich darüber im Klaren zu sein, dass ein Pilot immer voll bei der Sache sein musste, wenn er gute Leistungen erbringen wollte. Und da diese oft über Leben und Tod entschieden (zusammen mit Pech und Zufall, die einen nicht unerheblichen Anteil daran hatten, wer sterben und wer leben durfte), konnte man die Wichtigkeit einer ungestörten Konzentration gar nicht hoch genug einschätzen. Auch in diesem Fall hing nicht nur die Bewertung durch die Prüfer davon ab, denn dass es sich um einen Test handelte, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aufgabe absolut nicht ungefährlich war. Durch eine Schlucht zu fliegen war stets riskant. Mit Fels auf drei Seiten gab es keinen Spielraum für Fehler: Schon kleine Ungenauigkeiten oder ein einziger unachtsamer Moment konnten den Tod bedeuten. Unabhängig davon, ob Chett sich Chancen einräumte, nach dieser Übung einen der begehrten Plätze bei den Wolves zu besetzen: Wenn er überhaupt bis dahin überleben wollte, musste er sich vollständig auf seinen Jäger und die Umgebung konzentrieren und sein Ärger war ihm nur im Weg. Sakura hatte es ihm nicht gerade einfacher gemacht. Doch vielleicht war das ja ihre Absicht gewesen: Den Druck auf ihn zu erhöhen, um ihn scheitern und im extremsten Fall vielleicht sogar verunglücken zu sehen. Er traute ihr nicht - wie sollte er auch. Schließlich hatte sie bei dem einzigen Gespräch, das sie bisher geführt hatten, ein paar miese Psycho-Tricks gegen ihn anzuwenden versucht. Doch auch das musste er nun vergessen. Denn vor ihnen lag die Schlucht.

»Achten sie auf die Geschwindigkeit«, mahnte die Rottenführerin.

Der Yaga-Minoer blickte auf die Anzeigen der kleinen Kommunikationskonsole und stellte fest, dass dieser Hinweis diesmal nicht über einen persönlichen Kanal gekommen war. Es handelte sich also nicht um einen zweiten ›guten Rat‹ an ihn persönlich, sondern richtete sich ebenfalls an den Mitbewerber in der Maschine Neun.

»Lassen sie sich nicht dazu verleiten an Schub zuzulegen, sollte der Canyon sich verbreitern, sondern halten sie ihre Geschwindigkeit. Achten Sie zudem auf irgendwelche Anomalien, die gegebenenfalls auftauchen. Es wäre möglich, dass wir auf Hindernisse stoßen.«

Im Gegensatz zu ihrem beleidigenden verbalen Händchenhalten von vorher war dieser Rat tatsächlich geeignet, seinen Blick auf das Wesentliche zu richten. Sie waren dabei, auf eine professionelle Ebene zurückzukehren, und die damit einhergehende Distanz war ihm sehr wichtig. Der dunkelhäutige Pilot klickte zur Bestätigung ins Mikro und führte dann ein minimales Manöver durch, um seine Position in der Formation zu korrigieren. Da Mitsumo ihn und Neun angewiesen hatte, etwas zurückzufallen, nahm diese nun die Form eines Dreiecks an. So flogen die drei TIE-Defenders in die Schlucht hinein, die an dieser Stelle zwar tief, aber sehr schmal war, so dass man sie mit Fug und Recht als ›Spalte‹ bezeichnen konnte. Chett war kein Geologe und konnte nicht sagen, was dazu geführt hatte, dass ein solcher klaffender Riss die karge Mondoberfläche durchzog, doch das spielte auch keine Rolle. Wichtig war nur, dass er die bevorstehenden Aufgaben zufriedenstellend erfüllte und dann lebend wieder hinaus kam.

Solange sie nur fliegen mussten, stellte das kein besoders großes Problem dar. Der Pilot Officer hatte einige Flugerfahrung und ließ sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Er verlagerte die Schildenergie nach vorne, justierte die Sensoren nach und hielt dann mit ruhiger Hand am Steuerknüppel seinen Kurs. Die vorbeibrausenden, unregelmäßig geformten Felswände machten ihn nicht nervös: Wenn man schon einmal in einem schildlosen TIE-Fighter über den Rumpf eines republikanischen Sternkreuzers hinweggebraust war, während man dessen Abwehrgeschütze unter sich und einen dieser verfluchten B-Wings hinter sich hatte, gewöhnte man sich an manches. Schwieriger wurde es aber, als es mit striktem Einhalten der Formation nicht mehr getan war.

Das erste Hindernis war eine Engstelle, die offenbar von einem teilweisen Einsturz der linken Felswand herrührte. Gewaltige Felsnadeln waren aus der Wand gesplittert und in die Schlucht hinein gekippt, wodurch sie diese ohnehin schon schmale Spalte auf die Hälfte verkleinerten. Diesen Engpass konnten die drei TIE/Ds nicht in Formation durchqueren, ohne dabei jeden Sicherheitsabstand zu den Felsen zu verlieren. Da dieses Hindernis in ihren Karten nicht verzeichnet war, hatten sie nur wenig Zeit zum Reagieren. Doch es gab Regeln für solche Situationen. Chett erhöhte seinen Schub, während Neun ein wenig verlangsamte; als nun beide in die Mitte des Canyons steuerten, gerieten sie einander nicht zu nahe, sondern reihten sich in einer Linie hinter Mitsumos Maschine auf. Eine Sekunde später war das Hindernis bereits passiert und sie konnten die Formation wiederherstellen. Die erste schwierige und potentiell gefährliche Situation hatten sie gemeistert. Doch die eigentlichen Aufgaben standen ihnen noch bevor.


»Ich habe Energieanzeigen auf dem Schirm«, sagte Neun. »Vier Objekte, etwa sechs Kilometer vor uns.«

»Ich sehe es auch!« sagte Chett.

›Sehen‹ bezog sich dabei auf die Instrumentenanzeigen. Denn mit bloßem Auge konnte man noch nichts erkennen, was dort vor ihnen lag. Erst eine Weile später wussten sie, womit sie es zu tun haben. Zwei dicke grüne Energiestrahlen zuckten dicht über die Formation hinweg und zogen die Blicke automatisch auf ihre Quelle. Ein grauer Turm stand auf einer erkerartigen Felsnase und hatte sie mit einem Zwillingsgeschütz anvisiert.

»Turbolaser! Typ XX-8 oder XX-9«, identifizierte Nectu die Gefahr.

Er fragte sich unwillkürlich, ob es sich dabei um Attrappen handelte oder ob man tatsächlich scharf auf sie schoss. Die Instrumente gaben darüber keinen Aufschluss.


[Bastion-System | Mond eines Gasriesen | Canyon ›Spalte des Imperators‹ | TIE/D] Chett Nectu (Pup 8); unterwegs mit Sakura Mitsumo (Pup 7), Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor | Käfig] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Darth Baal (NPCs)

Chiffith brodelte innerlich vor Zorn. Doch er war nicht erst seit gestern ein Lehrling der Sith. Er hatte gelernt, dass diese Emotion etwas sehr Nützliches war, wenn man sich nicht von ihr blenden ließ, sondern sie sich zunutze machte. Das tat er nun. Er erlaubte seiner Wut, weiter in ihm zu kochen, und ließ zu, dass die aufwallende Hitze seine Sinne schärfte und seinen Tatendrang befeuerte. Aufzugeben, wie Whip es getan hatte, kam für ihn nicht in Betracht. Lieber wollte er sich selbst in Stücke reißen und portionsweise durch die Gitterstäbe stopfen, als freiwillig in dem Käfig zu bleiben und sich der Willkür des reptiloiden Sith auszuliefern. Die Regeln des Ordens verlangten, dass man denen diente, die überlegen waren. Doch sie verboten nicht, diese Überlegenheit auf die Probe zu stellen, im Gegenteil. Wer eine hohe Position innehatte, der musste stets damit rechnen, dass er herausgefordert wurde. Der Lamproid war nicht mit der Absicht in die Katakomben gestiegen, sich mit einem Sithkrieger zu messen. Doch da dieser ihm keine andere Wahl ließ, hatte Chiffith kein Problem damit, die Sache bis zu Ende auszutragen. Und auch wenn es so aussehen mochte: Er sah sich noch lange nicht als Besiegten an. Der Verlust seiner Waffe und seine Gefangennahme waren ein vorübergehender Rückschlag, mehr nicht. Noch lebte er, verfügte über alle Kräfte seines Körpers und seines Geistes, über prall gefüllte Giftdrüsen und über die Macht. Solange ihm nicht all das genommen war, kam eine Kapitulation nicht in Frage.

Fest entschlossen, jede Gelegenheit zu nutzen die sich ihm bot, hielt er fieberhaft nach einem Ausweg Ausschau. Natürlich war der Käfig derzeit das größte Hindernis. Solange er diesem nicht entkam, konnte er nichts ausrichten und brauchte weitere Schritte gar nicht erst zu planen. Einen erkennbaren Verschlussmechanismus, den er hätte manipulieren können, gab es nicht - in einem Käfig, der zum Festhalten von intelligenten Wesen gedacht war, wäre das auch reichlich sinnlos gewesen. Wenn es Schalter gab, waren diese gut genug verborgen, so dass er sie nicht fand. Auch eine Fernbedienung oder Ähnliches konnte er nicht ausmachen. Der Weg nach draußen führte also nicht durch die Tür, sondern durch das Gitter. Dass er dieses nicht mit bloßer Gewalt zerstören konnte, war ihm mittlerweile klar geworden. Doch es gab Mittel, selbst das mächtigste Metall zu durchtrennen, und mindestens eines davon befand sich in diesem Raum.

Chiffith hatte eine vage Idee, wie er seinem engen Gefängnis entkommen könnte. Er wusste nicht, ob es funktionieren würde, aber er scheute das Risiko nicht und war bereit, es auf den Versuch ankommen zu lassen. Gespannt beobachtete er die Szenerie und wartete auf seine Gelegenheit. diese bot sich ihm, als der Sith Voth Terrix für seine Widerworte bestrafte. Fasziniert sah der Lamproid dabei zu, wie vier Hände unter der dunklen Kutte hervorkamen und sich auf den rothäutigen Humanoiden richteten. Er war schon früher Zeuge geworden, wie ein Sith Blitze auf ein anderes Wesen schleuderte, doch es war immer wieder beeindruckend, die auf diese Weise kanalisierte Energie der dunklen Seite wirken zu sehen. Ein aggressives elektrisches Knistern und der Geruch verbrannter Twi'lek-Haut füllten den Raum. Doch für den gefangenen Apprentice war ein anderer Umstand viel wichtiger. Darth Baal hatte scheinbar Vergnügen an der Bestrafung des widerspenstigen Jüngers, und da er offensichtlich weder Chiffith noch Whip für eine Bedrohung hielt, konzentrierte er sich ganz auf Voth. Er schleuderte seine Blitze mit allen vier Händen. Und das konnte er nur...


›...weil er meine Lichtlanze aus der Hand gelegt hat!‹

Vielleicht war das der Fehler, der zu Darth Baals Untergang führen sollte. Er unterschätzte Chiffith, wenn er glaubte, dass dieser sich mit seiner Gefangenschaft zufrieden geben und die Veränderung so willkommen heißen würde, wie Whip es in seiner Verzweiflung getan hatte. Einen lebenden Sith (auch wenn er nur ein Apprentice war) und eine Lichtwaffe im selben Raum aus dem Blick zu lassen, war nach Ansicht des Lamproiden eine unverzeihliche Dummheit, und es lag an ihm dafür zu sorgen, dass es auch Baals letzte war.

Während dieser den am Boden liegenden Twi'lek auf kleiner Flamme briet, reckte Chiffith seine Klauen durch die Gitterstäbe. Sie griffen ins Leere, doch sein Geist überbrückte die Entfernung zu der dunklen Lanze, die nun unbeaufsichtigt an er gegenüberliegenden Wand lehnte. Dank der Ausbildung durch seinen ersten Lehrmeister verstand er sich auf die nötigen Techniken, und seine Wut verlieh ihm die Entschlossenheit, die nötig war, um die erforderliche Kraft zu mobilisieren und zu kanalisieren. Während er sich auf seine Waffe konzentrierte, begann diese zu wackeln. Erst sah es so aus, als würde sie einfach auf den Steinboden fallen, aber dann löste sie sich vom Boden, wie es schon Dutzende andere Objekte in seinen telekinetischen Übungen getan hatten. Sie beschleunigte auf seinen Käfig zu und erreichte ihn in dem Moment, als die Blitze verloschen. Drei Klauenhände griffen zu und eine von ihnen tasteten nach dem Aktivierungsschalter. Nur eine Zehntelsekunde, nachdem Voth Terrix seine Kapitulation gestammelt hatte, flammte die rote Klinge auf und verursachte dabei ein fauchendes Geräusch, dem triumphalen Schrei nicht unähnlich, den Chiffith dabei ausstieß. Er war nun wieder bewaffnet, und diesmal war er auf Baals Tricks gefasst. Wenn der Darth ihm seine Lichtlanze erneut entreißen wollte, musste er sich mehr Mühe geben als beim ersten Mal, als er ihn überrumpelt hatte.

Die Lanze war lang und unhandlich und es war zweifellos nicht einfach, damit nach den robusten Gitterstäben zu stochern, während sie sich außerhalb des Käfigs befand und er sich im Inneren. Schon beim ersten Hieb sengte der Lamproid seine eigene Haut an. Doch der beißende Schmerz feuerte ihn nur weiter an. Die Klinge stieß auf Widerstand und schnitt durch den Durastahl wie ein Messer durch zähen Käse.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor | Käfig] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Darth Baal (NPCs)
 
[Bastion-System | Weltraum | Mond eines Gasriesen | Canyon ›Spalte des Imperators‹ | Defender-Cockpit] Sakura Mitsumo (Pup 7); unterwegs mit Chett Nectu (Pup 8), Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder

Die junge Pilton erhielt einige Sekunden später durch das Klicken ihrer beiden Flügelmänner die Bestätigung für ihr Worte. Nectu korrigierte leicht seine Postion und Pub Neun tat es ihm gleich, nachdem Sakura die Anweisung gegeben hatte, dass beide ein wenig zurückfallen sollten. Damit veränderte sich die normale Formation der Defender. Kurz darauf flogen die drei TIE-Defender in die Schlucht ein. Man würde wahrscheinlich wild diskutieren ob man dies als Schmal ansah oder nicht und zum anderen war es wohl auch Empfindungssache. Sakura erinnerte dieser Canyon an einige Simulationsflüge die sie gemacht hatte um zu sehen ob Podrennen etwas war was ihr liegen könnte. Das Thempo war halsbrecherisch gewesen! Nicht nur dies, unvermittelt waren Hindernisse aufgetaucht denen man hatte ausweichen müssen um nicht an ihnen zu zerschellen. Es war eine gute Schulung für das Reaktionsvermögen gewesen und man hatte lernen können seinen inneren Instinkten zu vertrauen. Diese Übung hier war nicht so viel anders, außer dass es sich dabei um keine Simulation sondern die Realität handelte. Hinzu kam, dass der Defender breiter war wie der Podrenner in ihrer Simulation und auch die Handhabung variiert leicht. Was die Geschwindigkeit anging, so konnte man diese ein wenig mehr mit einem Jäger vergleichen, jedenfalls wenn man nicht vom vollen Schub ausging. 1680 Km die Stunde waren ein Haufen Holz, da kam ein Podrenner nicht ganz so schnell waren. Die Spitzengeschwindigkeit bei diesen lag bei maximal 947 km. Dennoch schnell genug um sich umzubringen. In der Simulation hatte man darauf geachtete oder Wert darauf gelegt es den Rennfahrern nicht einfach zu machen. Dieser Canyon hier erinnerte Sakura somit an die Simulationen im Podrenner. Trotz allem gab es einen gravierenden Unterschied! Hier war alles echt und man flog in einer Formation und nicht für sich oder zu seinem Vergnügen.

Bisher verlief alles ruhig, Chett schien keine Schwierigkeiten mit seinem Jäger zu haben und auch Pub Neun wirkte ruhig. Gut, dies bedeutete schon einmal die halbe Miete. Sie ließen sich nicht nervös machen und behielten die Nerven. Immerhin hätte es durchaus sein können, dass einer der beiden vor Panik ausbrach, weil er meinte das die vorbeirasenden Felswände auf ihn stürzen könnten. Dies schien jedoch nicht der Fall zu sein und beruhigte Sakura. In diesem Punkt brauchte sie sich also keine Sorgen machen, jedenfalls vorerst nicht. Immerhin wussten sie ja noch nicht was so alles auf sie zukommen würde und damit gab es noch genug Momente in denen einer von ihnen falsch würde handeln können. Sich vielleicht von etwas verleiten ließ was ihn später das Leben kosten könnte. Dies wollte Sakura keinesfalls.

Das erste Hindernis kam relativ schnell auf sie zu und stellte sich als eine Engstelle heraus. Die Felsformation ließ darauf schließen dass hier ein Teil herausgebrochen war. Die linke Seite sah ein wenig misshandelt aus, so als ob es eine starke Erschütterung oder etwas ähnliches gegeben hatte und die Felswand dieser nicht hatte standhalten können. Es sah aus als ob sich lange Zahnstocher ihnen entgegen streckten, welche scharf waren und ein interessantes Bild hinterließen. Zerklüftet und durchaus hübsch. Der Einsturz jedoch verengte die Spalte um die Hälfte, was dazu führte dass die drei Tie-Defender nicht gemeinsam würden hindurch fliegen können sondern nur einer nach dem anderen. Die Karten hatten davon nichts gezeigt. Entweder waren jene älter und das Gestein hatte sich erst vor kurzem gelöst oder aber es sollte eine dieser Überraschungen darstellen um zu sehen wie die Piloten reagierten. Sakura erhöhte ihren Schub nur minimal um den beiden Piloten hinter ihr die Chance zu geben schnellstmöglich zu reagieren. Ihre beiden Flügelmänner reagierten richtig, indem Chett ein wenig Schub zulegte und Pub Neun verlangsamte. So durchflog einer nach dem, wie Perlen die man auf eine Kette gereiht hatte durch die Verengte Stelle. Lang war sie nicht, da nur eine Sekunde später sich der Canyon wieder weitete. Die drei Defender stellten ihre Formation wieder her. Das erste Hindernis war gut bewerkstelligt worden.


Sakura vernahm gerade die Worte von Pub Neun, als dieser durchgab, dass er Energieanzeigen auf seinem Schirm hatte und zwar etwa sechs Kilometer vor ihnen, ehe Sakura es melden konnte. Gut, ihr rechter Flügelmann war aufmerksam.

„Registriert, Neun“, sagte Sakura. Diese Energieanzeigen konnten einiges sein. Irgendwelche verborgenen Waffen. In sechs Kilometer Entfernung konnte sich einiges verbergen. Die Anzeigen machten zwar deutlich, dass dort etwas war doch um was genau es sich handelte blieb unklar. Einige Sekunden später jedoch wurde das Geheimnis gelüftet, als zwei dicke grüne Energiestrahlen auf sie zu zuckte, recht dicht über ihre Formation hinweg. Es war ein verborgener Turm, welcher sich sehr gut an die Felsen anpasste. Ausgestatte mit einem Zwillingsgeschütz, welcher sie anwisierte.

„Ich sehe es, Pup Acht. Sieht nach XX-9 aus.“

Sie verzog leicht die Lippen unter ihrem Helm. Wenn sie jetzt Wetten würde, dann würde sie wetten das es sich bei dem Zwillingsgeschütz um ein echtes handelte. Eine Attrappe wäre natürlich auch möglich aber irgendwie sagte ihr Gefühl dass dem nicht so war. Jedenfalls hätte sie dafür gesorgt, dass es sich dabei um einen echten Zwillingsturm handelte, da man sehr wahrscheinlich wohl dazu verleitet sein könnte den Anfang als Attrappe anzusehen.

„Wir nehmen das Zwillingsgeschütz unter Beschuss“, verkündete Sakura.

Sollte sie sich wirklich irren, dann hätten sie eine Attrappe unschädlich gemacht aber dies wäre ihr immer noch lieber als das Risiko einzugehen drauf zu gehen weil man beschlossen hatte, dass keine ernsthafte Gefahr davon ausging. Vorsicht war die Mutter der Porzellankiste. Übervorsicht mochte auch nicht in allem angebracht sein, dennoch war es manchmal besser etwas ganz genau heraus zu finden als sich hinterher darüber zu ärgern und sich zu wünschen es bloß getan zu haben. Sakura ließ ihren Blick über die Instrumente gleiten. Der Turm des Zwillingsgschütz drehte sich leicht und brachte seine Laser in Position.

„Neun, Acht, visieren sie den Turm an und feuern sie. Ich bin mir ziemlich sicher dass es sich dabei um keine Attrappe handelt“, teilte sie mit und ließ ihre Hände zur Zielvorrichtung gleiten. Grüne Blitze jagten auf sie zu als der Trum sie ins Visier nahm und zu feuern begann. Sakura brachte ihren Jäger ein Stück nach oben und drehte ihn leicht auf die rechte Seite, ehe sie den Abzug drückte. Rotes Laserfeuer züngelte aus ihren Lasern und jagte auf den Trum zu. Sowohl Chett wie auch Pub Neun taten es ihr nach. Es dauerte einige Sekunden ehe die Energieanzeige auf ihrem Display erlosch.

„Turoblaser erfolgreich zerstört!“, kommentierte sie kurz.

Die drei Piloten flogen weiter, als unmittelbar vor ihnen ein neues Hindernis auftauchte. Sakura drosselte instinktiv ihren Schub. Vor ihr hatte der Canyon eine Höhle gebildet, jedenfalls sah es danach aus und der Durchmesse betrug gerade einmal wenige Meter. Zu eng für ihre Formation und gerade mal breit genug für einen Jäger.

„Eine Höhlenartige Verengung vor uns. Der Durchmesser beträgt gerade mal zwanzig Meter. Wir Fliegen rein! Macht euch darauf gefasst, dass wir möglicherweise dort drinnen auf andere Verengungen stoßen könnten oder auf aus der Wand herausragende Steinsplitter. Lasst uns hoffen das uns sonst nichts schlimmeres dort drin erwartet“, gab Sakura an ihre beiden Gefährten weiter.

Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Es gab ohnehin keine andere Möglichkeit als hinein zu fliegen und auf sich zukommen zu lassen was auch immer auf sie zukommen sollte. Sakura’s Jäger tauchte in die Dunkelheit hinab, wobei sie ihren Jäger ein wenig nach unten sinken lassen musste um den richtigen Winkel zu erwischen. Diesen gab sie ihren beiden Flügelmänner noch mit, ehe ihr Jäger in dem höhlenartigen Gebilde verschwand. Die Sensoren auf ihrem Display veränderten sich und zeigten ihr die Struktur an. Scheinbar war diese Höhle länger. Ihr Display zeigte ihr an, dass Chett und Pub Neun sich hinter ihr befanden. Ein beruhigendes Gefühl, dass keiner der beiden zerschellt war. Kaum hatten sie die Höhle betreten, bzw waren in sie hineingeflogen, als Sakura auch schon einem herausragenden Stück Stein ausweichen musste, indem sie ihren Jäger ein weiteres Stück absinken lassen musste um gleich darauf nach links zu gleiten. Wundervoll! Sie gewann schon jetzt den Eindruck als ob noch mehr auf sie zukommen würde.


„Achtung, diese Höhle scheint es in sich zu haben. Herausragende Brocken auf acht Uhr, Position 7-11“, warnte Sakura die beiden hinter ihr fliegenden vor.

Hier handelte es nicht um einen hübsch ausgehölten Tunnel sondern um ein gespicktes System mit Herausforderungen. Die Systeme ihre Jägers blinkten und zeigten ihr, dass sich weitere Hindernisse innerhalb der nächsten Zehn Kilometer befanden und…, sie verzog die Lippen. Eine weitere Energieanzeige.

„Hindernisse innerhalb der nächsten zehn Kilometer sowie eine Energieanzeige in sieben Kilometer Entfernung“, meldete Sakura.

[Bastion-System | Weltraum | Mond eines Gasriesen | Canyon ›Spalte des Imperators‹ | Defender-Cockpit] Sakura Mitsumo (Pup 7); unterwegs mit Chett Nectu (Pup 8), Hess'amin'nuruodo, Cain DéSkalz, Staffelmitglieder
 
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[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris und Ares

Er war schon immer ungeduldig gewesen, das lag in seiner Natur. Nie konnte er sich gedulden und in Ruhe auf die Dinge warten, die da kamen. Das hatte sich bereits in seiner Kindheit gezeigt, wenn er es nicht erwarten konnte endlich das neue Buch zu lesen oder dann nicht damit aufhören konnte. Seine Frau hatte es wahnsinnig gemacht wenn er stundenlang übr einem Wälzer brütete, weil er ihn einfach nicht zur Seite legen konnte. An ihrem zweiten Hochzeitstag hatte sie ihm, weil sie doch um seine Leidenschaft wusste, eine Holoaufzeichnung geschenkt, nach der er schon sehr lange gesucht hatte. Er hatte fast ihren gesamten Hochzeitstag damit verbracht sie zu studieren. Je'ana hatte damals zwei Wochen nicht mehr mit ihm gesprochen. Letztlich vertrugen sie sich doch wieder, aber mehr und mehr wurde Saphenus klar, dass er weit entfernt davon gewesen war ein perfekter Ehemann zu sein. Dennoch hatte er keine Schuldgefühle, nicht was das anging. Je'ana kannte ihn, sie hatte gewusst worauf sie sich einließ und ihn trotzdem geheiratet. Sie hatte damit rechnen müssen. Nur ihr Verrat, ihr Betrug nagte noch an ihm. Bildlich sah er vor Augen wie sie mit ihrem Liebhaber in inniger Umarmung auf dem Bett lag und sogleich spürte er wieder die Wut von damals in sich aufflammen. Mühsam unterdrückte er sie. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um sich ihr hinzugeben, er musste auf Hybris' Worte achten.

Jahrzehnte. Auch wenn Saphenus fast damit gerechnet hatte, dass man den Umgang mit der Macht nicht innerhalb weniger Stunden oder Tage lernte, so erschreckte ihn die Zahl doch etwas. Was ihn umso mehr erstaunte gab der Sith offen zu selbst noch nicht am Ende seiner Fähigkeiten angekommen zu sein. Das, was der Albtraum vollbracht hatte, war beeindruckt gewesen und Saphenus Neugierde war geweckt. Wenn das, was sich hier gezeigt hatte, noch nicht das Ende aller Dinge war, was war dann mit Hilfe der Macht möglich? Saphenus spürte einen Ehrgeiz, den er noch nie gespürt hatte. Ehrgeizig war er eigentlich nie gewesen. Als er die Stelle als Bibliothekar bekam, war er für sich am Ende seiner Karriere angekommen. Er hatte die Arbeit geliebt und nie das Bedürfnis gehabt noch mehr zu erreichen als das. Nun spürte er genau dieses Verlangen, das Verlangen nach mehr. Das erste mal bewusst mit der Macht in Kontakt zu treten, war unbeschreiblich gewesen. Der riesige Ozean an potentieller Energie war gewaltig gewesen, wie ruhig und unberührt er dagelegen hatte. Dieser riesige Ozean, der sich im Hauch eines Momentes zu einer riesigen Feuersbrunst entwickeln konnte wie er es getan hatte als Hybris ihre Ketten gesprengt hatte. Umso enttäuschender waren Hybris' Worte nun, dass der unkontrollierte Umgang mit der Macht nur sie selbst vernichten würde. Wie hatte es der Albtraum dann geschafft die Barrieren fallen zu lassen und ihnen einen Vorgeschmack auf diese Macht zu geben? Der Zabrak begriff, dass er das Wesen der Macht nicht verstanden hatte und noch sehr lange dafür brauchen würde. Er fragte sich ob der Albtraum selbst schon so weit war.

"Nein, ich werde mich gedulden!", sagte Saphenus leise als Hybris mit seinen Ausführungen zu Ende war. Natürlich wollte er nicht als willenloser Diener des Albtraums enden, seines Verstandes beraubt und nur noch in der Lage Befehle auszuführen. So schwer es auch war, er musste sich zusammenreißen. Er war nun so weit gekommen, er konnte nicht riskieren, dass er das alles wegen seiner Ungeduld verlor. So wie er deswegen wahrscheinlich auch seine Frau verloren hatte.

Saphenus schaute neben sich. Der Schwarzhaarige (Ares) war immer noch in seine Gedanken vertieft und arbeitete an dem Umgang mit der Macht. Der Zabrak schloss die Augen. Wieder versuchte er alles um sich herum auszublenden. Er ignorierte das Pochen in seinem Kopf, das sich wieder ausgebreitet hatte und versuchte auch nicht auf den immer stärker werdenden Gestank zu achten. Wieder suchte er nach dem Ozean, der tief in seinem Inneren verborge war. Immer noch schwamm das Monster in ihm, verbarg sich in ihm und Saphenus wusste, dass es ihm nicht gestatten würde in der Quelle seiner Macht zu baden. Es durfte nicht die Kontrolle verlieren. Es konnte nicht verhindern, dass einzelne Tropfen zu seinem Wirt durchdrangen, aber solange es den Großteil der dunklen Energie beherrschte, hatte es Macht über seinen Wirt.

Wieder konnte Saphenus das seichte Leuchten seines Mitschülers ausmachen. Dieses mal schien dessen Aura schon stärker durch den Nebel zu scheinen, nur sein Meister blieb immer noch verborgen. Die toten Jünger indes waren vollständig verblasst, er konnte sie nicht mehr wahrnehmen. Alles Leben war aus ihnen gewichen, die Macht hatte sie verlassen. Wie sie wohl ausgesehen hatten als sie noch lebendig waren? Saphenus konzentrierte sich darauf nach seinem Meister, seinem Albtraum zu tasten. Da wo er eigentlich sein müsste, war nur Finsternis. So sehr er sich auch anstrengte, er konnte ihn nicht spüren. Er musste sich vor ihm versteckt haben, war das vielleicht ein Test, wer ihn als erstes spüren konnte? Oder war es vielmehr eine Abwehrtechnik um es anderen Machtnutzern nicht zu leicht zu machen? Saphenus spürte, wie ihn die Suche schon Kraft schöpfte. Die wenigen Tropfen, auf die er Zugriff hatte, versiegten schon und nährten sich stattdessen an ihm. Das Monster badete immer noch wohlgefällig in dem Ozean und genoss das Gefühl wie sein Wirt schwächer wurde. Es würde es ihm leichter machen später die Kontrolle zu übernehmen. Saphenus spürte plötzlich die Wahrheit in den Wortend es Albtraums. Die Macht fraß einen auf wenn man nicht vorsichtig und behutsam mit ihr umging. Aber Hybris hatte auch gesagt, dass man sich schützen konnte, es gab einen Machtschild. Jedoch hatte der Albtraum nicht erklärt wie man wirkte, das mussten sie alleine herausfinden. Saphenus stellte sich einfach eine Mauer aus Backsteinen um sich herum vor, doch er spürte, dass das keine wirksame Barriere war. Es half nicht einfach an etwas zu denken, er musste die Macht benutzen. Aus den Pfützen der macht, die sich um den Ozean gebildet hatten, spann Saphenus ein Netz. Ganz langsam zog er dünne Fäden aus dem Wasser und legte sie um seinen Geist. Die Mauer, die sie bildeten, war schwach und löchrig, sie würde keinem Angriff standhalten, doch der Zabrak spürte augenblicklich wie ihm weniger Energie entzogen wurde, die Mauer half.

Erschöpft öffnete Saphenus die Augen. Sobald seine Konzentration weg war, war auch der Machtschild verschwunden. Er besaß noch lange nicht die Fähigkeit ihn unbewusst bei voller Stärke aufrechterhalten zu können. Schweiß rann ihm über die Stirn, mit seinem Handrücken wischte er ihn fort. Er sah seinen Meister an und konnte dennoch nicht sagen, was in ihm vorging. Durfte er es riskieren zu fragen wie er sich in der Macht verborgen hatte? Was wenn das wirklich ein Test war und er damit versagt hatte? Doch seine Neugierde siegte:


"Ich kann euren anderen Schüler neben mir in der Macht spüren, schwach, wie durch eine zähflüssige Wand, ich konnte eben auch noch ein leichtes Glimmen erkennen wo die Toten liegen, doch ich spüre Euch nicht. Wieso?" Hybris hatte ihnen gestattet Fragen zu stellen und Saphenus würde das ausnutzen.


[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris und Ares
 
[Bastion-System :-: Bastion :-: Bastion Center :-: Militärhauptquartier :-: Ressort „Logistik“ (Flotte) :-: Büro des Ressortleiters]
Fleet Admiral Nort und ein Shipman​

Selbstverständlich gehörten Verletzte, Schäden, Tote und Materialverluste zu einem Krieg dazu. Es gab in der Historie einfach keine richtige Schlacht, die ohne Opfer auskam – das war Fleet Admiral Winstel Nort klar. Dennoch störte sich der amtierende Leiter für das Ressort „Logistik (Flotte)“ hin und wieder an dieser Tatsache, da sie einfach zuerst auf seinem Schreibtisch landeten und er danach sowohl mit seinen beiden Kollegen Ravine und Goran sprechen als auch einen genauen Bericht an High Admiral Fyrestone, seinem Vorgesetzten, verfassen musste. Unerwünschte Mehrarbeit war das seiner Meinung nach, aber eine Wahl hatte er am Ende nicht. Das bürokratische Prozedere gehörte schlicht und ergreifend zur täglichen Arbeit im Flottenkommando dazu. Dagegen konnte sich nicht einmal ein erfahrener Fleet Admiral wehren.

Deshalb griff Nort auch seufzend zur nächsten Personalakte, anstatt sich weiter Gedanken über dies und jenes zu machen. Macht zum Ändern hatte er zwar, aber im Bezug auf dieses Thema war selbst er machtlos – und das hatte er schon vor Jahren eingesehen. Hinter seinem breiten Schreibtisch aus teurem Manax-Holz saß der Ressortleiter in einem bequemen Sessel aus dunklem Reek-Leder und öffnete das Dokument. Lieutenant Commander Halijc'arl'ajkartia hatte kurzfristig um einen Termin gebeten – und diverse Beziehungen zum Akaji-Clan hatten das Erfüllen dieser Bitte ohne Probleme ermöglicht. Nun musste sich der Fleet Admiral nur noch einlesen. Denn Myriaden Offiziere hatte er durch seinem Bereich zu betreuen. Da kannte er einfach nicht jede einzelne Person. Vor allem wenn es sich um eine Chiss handelte.


„Holen Sie Lieutenant Commander Carla bitte herein, Shipman“, sagte der menschliche Offizier als er den Großteil der aufgeschlagene Personalakte noch einmal überflogen hatte.

Insgesamt drei geschlagene Stunde hatte man die Chiss warten lassen. Wirklich mutwillig hatte das Nort nicht gemacht. Schließlich war er – im Gegensatz zu manchem Kollegen – kein Rassist, wenn es um die Behandlung von Fast- oder Nichtmenschen ging. Es war einfach sein Terminkalender, der kurzfristige Änderungen nur schwer vertrug. Zur Begrüßung setzte der Mensch ein leichtes Lächeln auf und nachdem Carla ihm den üblichen Salut erwiesen hatte, bot er ihr nicht nur umgehend einen Platz an, sondern ebenso einen Drink. Nur äußerst ungern wollte er seine Beziehungen zum Akaji-Clan verschlechtern. Besonders weil man wohl zeitnah – gemäß diverser aktueller Gerüchte – deren Familienoberhaupt, Han Akaji, nicht nur zum Rear Admiral befördern, sondern gleichzeitig auch in einen Ressortstab berufen wollte. Umbrüche standen bevor.


„Commander Carla, wie ich sehe, geht es Ihnen wieder besser“, eröffnete Winstel Nort ein bisschen zaghaft das Gespräch, nippte an seinem Getränk und fuhr dann fort. „Das sind gute Neuigkeiten. Es mag zwar nun der Frieden in der Galaxie einziehen, aber fähige Flottenoffiziere – wie Sie einer sind – können wir dennoch gebrauchen.“ Er tippte kurz auf die geöffnete Personalakte. „Sowohl Admiral Pell, Rendilis Sektorkommandeur, als auch Captain Mengsk, Ihr letzter Vorgesetzter, erwähnen Sie in ihren Berichten überaus positiv – trotz des tragischen Unglücks der 'Aurora'. Fügt man dem noch die Auszüge eines militärgeheimdienstlichen Dokuments hinzu...“ Scheinbar beiläufig blätterte der Mensch zu einem anderen Abschnitt weiter. „... dann fällt mir die Entscheidung äußerst leicht Sie in den aktiven Dienst wieder aufzunehmen und Ihnen ein neues Kommando anzuvertrauen.“

Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht. Irgendwie wirkten Chiss auf ihn ziemlich befremdlich. Kaum Mimik, kaum Gestik, eine distanzierte Art – man merkte einfach immer, dass sie von einer eiskalten Welt irgendwo am fernen Rande der Zivilisation stammten. Ganz im Gegensatz zum offenherzigen Brentaal IV, Winstel Norts Heimat im übervölkerten Zentrum der Galaxie. Doch im Augenblick war das nicht das Thema. Kulturelle Spitzfindigkeiten mochten vielleicht ein interessantes Gebiet sein, aber hier ging es um Lieutenant Commander Carlas Zukunft innerhalb der Imperialen Flotte. Dabei hatte er ihre Aufmerksamkeit – höchstwahrscheinlich – mit dem letzten Teilsatz geweckt: ein neues Kommando. Fast schon aufgrund einer sadistischen Neigung ließ der Fleet Admiral noch ein, zwei Sekunden schweigend verstreichen. Langsam dehnte sich die Pause; wurde länger und länger.

„Sie haben richtig gehört, Commander“, schloss der Ressortleiter nach der Pause an den letzten Satz seelenruhig an. „Trotz – oder vielleicht sogar wegen – der Ereignisse über Rendili V habe ich mich für die Vergabe eines neuen Kommandos an Sie entschieden. … Jedoch muss ich gestehen, dass uns der Kriegsverlauf der letzten Monate in gewissen Dingen die Hände gebunden hat. Statt einer neuen Fregatte, kann ich Ihnen an dieser Stelle nur die 'Thesan', eine Korvette der Marauder-Klasse in der üblichen Ausführung, anbieten.“ Per Knopfdruck aktivierte Nort den winzigen Holoprojektor, der in seinen Schreibtisch integriert war. Es zeigte eine detailgetreue Miniatur der Marauder. „Aber unter Umständen ist die Schnittmenge zwischen dem Einsatzprofil dieses Modells und Ihren Fähigkeiten etwas größer als bei der 'Aurora'. Was sagen Sie dazu?“

Ein Großteil der Offiziere hätte in diesem Angebot wahrscheinlich eine Beleidigung gesehen. Kaum jemand kommandierte eine Korvette, wenn er davor die Befehlsgewalt über eine Fregatte oder gar einen Kreuzer hatte. Auf der anderen Seite bedeutete ein Ausschlagen dieses Angebots automatisch, dass man sich stattdessen zu Halbsold Beurlauben lassen musste. Dann waren die Chancen auf ein neues, besseres Kommando in naher Zukunft beinah gleich null – insbesondere wenn man keinerlei Beziehungen genoss. Über diesen Punkt setzte Winstel Nort meist den Hebel an. Schließlich hatten die meisten Offiziere eine Familie zu ernähren, Vorsorge für den möglichen Todesfall zu treffen und noch andere (finanzielle) Verpflichtungen zu erfüllen. Für Eitelkeiten war demnach kein Platz. Man musste das große Spiel zwangsläufig mitspielen und sich möglicherweise erpressen lassen. Jedoch hatte Carla noch immer – unbewusst – einen Trumpf im Ärmel: den Akaji-Clan.

„Ich weiß, im ersten Moment klingt dieses Angebot nicht gerade fair für eine Frau, die unter äußerst schweren Bedingungen Ihre Pflicht gegenüber Seiner Majestät, erfüllt hat“, sagte der Fleet Admiral, bevor die Chiss überhaupt Antworten konnte. „Doch sollten Sie sich genau jetzt für das Kommando über die 'Thesan' entscheiden, dann habe ich noch das eine oder andere Geschenk zusätzlich für Sie. Was sagen Sie also?“

[Bastion-System :-: Bastion :-: Bastion Center :-: Militärhauptquartier :-: Ressort „Logistik“ (Flotte) :-: Büro des Ressortleiters]
Fleet Admiral Nort und Lieutenant Commander Carla


written by
Aiden Thiuro
 
[ Bastion-System| Mond des Gasriesen | Canyon "Zeitriss" | Defender 10 | Rotte: Samin, Cain, Zethlo; entfernt: Aiden, Chett, Cain, Sakura, Drask, & Rest ] 
Die braugrauen Felswände waren alles andere als eben und im Gegensatz zu von Wasser gegrabenen Canyons überall mit groben Vorsprüngen, herausragenden Zacken und sämtlichen Unwägbarkeiten versehen, die man sich an dieser Stelle nur vorstellen konnte. Das Einsatzgebiet war also in etwa so gefährlich für die Piloten wie ideal für die Beobachter.

Zu Beginn hatte Samin sich gefragt, wie um aller Willen des Universums jemand auf den Namen ‚Zeitriss‘ gekommen war. Nun, da die Rotte die ersten Kilometer hinter sich gelassen hatte, war ihr jedoch sonnenklar, was es damit auf sich hatte. Der Riss schlängelte sich wie ein riesiger Blitz durch die Oberfläche des Mondes. Hatte man eine Abzweigung, oder Kurve hinter sich gebracht, konnte man mit dem bloßen Auge bereits die nächste erkennen. Manchmal war eine Biegung dabei so lang, dass es einem vorkam, als würde man im Kreis fliegen, ehe hinter dem nächsten Knick eine scharfe Wende in die entgegengesetzte Richtung notwendig wurde. Das Maß an Konzentration, das notwendig war, gepaart mit der geringen Geschwindigkeit, ließen die Manöver im Kopf der Chiss wie in Zeitlupe vergehen. Allein durch diesen Umstand schien der Canyon seinen Namen mehr als verdient zu haben.

Immer wieder kam es zu Engpässen, die zwar genügend Platz für einen einzelnen Jäger ließen, aber nicht in Flügelpaar-Formation durchflogen werden konnten. Samin übernahm in solchen Fällen die Führung, während sich die beiden männlichen Menschen hinter ihr einzureihen hatten. Ihre Aufgabe als Rottenführerin bestand darin, Verantwortung zu übernehmen. Immer wenn die Umgebung es gewährleistete, ließ sie die Defender jedoch höhenversetzt fliegen, so dass trotzdem jeder einen guten Blick in Flugrichtung hatte, und nicht nur auf die Sensoren und seinen Vordermann angewiesen war. Oft genug war dies jedoch auch nicht der Fall. Dann nämlich, wenn ein Felsvorsprung den Weg nach oben und unten zu eng für dieses Manöver machte, oder die Wände des Canyons sich einander soweit zuneigten, dass nur noch ein minimaler Spalt verhinderte, dass sie durch etwas wie eine geschlossene Höhle flogen, übernahm Samin die volle Verantwortung. Pup Elf und Zwölf konnten dann nur in gerader Linie hinter ihr fliegen und waren vollkommen auf sie angewiesen. Wenn sie eine Situation falsch einschätzte und in das Gestein krachte, hätten die restlichen Mitglieder ihrer Rotte nur Millisekunden um auszuweichen. In so einer Situation würde man sich tatsächlich einen Riss in der Zeit wünschen, um genug Zeit zu haben, den Jäger und sein eigenes Leben in der todbringenden Enge der Schlucht zu retten.Doch solange Samin die Führung innehatte, brauchte sich niemand darüber sorgen machen. Sie hing viel zu sehr an ihrem eigenen Leben und war viel zu stolz um den Tod ihrer ganzen Rotte durch simple Unkonzentriertheit oder Unfähigkeit herbeizuführen.

Gerade bogen die drei Jäger um eine der unzähligen verwinkelten Kurven, als ihre Sensoren ausschlugen und hohe Energieansammlungen in unmittelbarer Umgebung erkannten.

„Verstärkt die Frontaldeflektoren. Das sieht nach Lasern aus.“

Und so kam es auch. Nur wenige Kilometer später zuckten ihnen grüne Lasersalven entgegen. Die notwendige Reaktionsfähigkeit war auf einer ziemlich hohen Schwierigkeitsstufe, denn aufgrund der Windungen der Schlucht blieb ihnen kaum genügend Zeit einen gezielten Schuss abzusetzen, ehe sie bereits am Ziel vorbeigerauscht und in die nächste Kurve eingebogen waren.

„Schnappt euch den Backbordturm!, konnte sie noch gerade keuchen, als sie selbst einen Geschützturm auf ihrer rechten Flanke ins Ziel nehmen und eine Lasersalve auf ihn abfeuern konnte. Einer ihrer beiden Flügelmänner hatte auch tadellose Reflexe bewiesen und den gegenüberliegenden umgehend pulverisiert. So würde das jedoch nicht immer funktionieren. Sie mussten zu schnell fliegen, um dem Feuer der Geschütze auszuweichen und konnten somit in der kurzen Zeit, die ihnen nach der Umkurvung einer weiteren Windung blieb, keine genaue Zielerfassung vollbringen und gleichzeitig auch noch schießen, während zwei verbündete Jäger in unzureichendem Sicherheitsabstand nebenher flogen.

„Wir erhöhen den Längenabstand zueinander auf fünf Sekunden.“

Sie brauchten einfach mehr Platz zum Feuern und Manövrieren. In dieser Passage des Canyons konnte wieder gerade einmal ein einzelner Jäger fliegen. Der Zeitabstand, in dem sie nacheinander einen Wegpunkt passierten war deshalb auf fünf Sekunden festgelegt, da sie sich gegenseitig die Zielerfassung abnehmen sollten.

„Ich fliege voran. Wir übermitteln uns die Zieldaten der Türme im Voraus. Sie müssen dann nur noch auf die gespeicherten Zielvektoren feuern und ggf. ein weiteres Ziel für Ihren Hintermann ausweisen. Achja …und weiter aufpassen, dass sie gleichzeitig nicht an einer Wand zerschellen.“

Als Samin die nächste Biegung hinter sich ließ, konnte sie sofort erkennen, dass von drei verschiedenen Zielen Lasersalven auf sie zukamen. Sie waren zu langsam um sie zu treffen und wirklich in Gefahr zu bringen, zudem hatte sie im Notfall immer noch ihre Schilde. Ihr blieb genug Zeit, um einen Turm anzuvisieren, zu feuern und den Standort eines weiteren Turmes durch die Zielerfassungsdaten den restlichen Rottenmitgliedern zukommen zu lassen. DéSkalz, der in fünf Sekunden diesen Vektor passieren würde, brauchte somit nur noch auf die übermittelten Zieldaten zu feuern und die Zielerfassung des dritten Turmes an Zethlo weiterzuleiten, sollte er selbst nicht mehr genügend Zeit haben, auch noch selbst zu feuern.


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[Bastion-System :-: Bastion :-: Bastion Center :-: Militärhauptquartier :-: Ressort „Logistik“ (Flotte) :-: Büro des Ressortleiters]
Fleet Admiral Nort und Lieutenant Commander Carla


Die Chiss hatte beim Betreten des Hauptquartiers sofort den Eindruck nur ein winziges Rädchen in einem gigantischen Getriebe zu sein. Das lag einerseits am emsigen Gewusel auf den Gängen. Überall erklangen schwere Stiefelschritte und Protokolldroiden eilten über die Gänge. Niemand nahm von der Chiss Notiz. Das dem dennoch nicht so war, lag daran, dass sie sich am Eingang hatte ausweisen müssen und die Überwachungskameras sämtliche ihrer Schritte beobachtete.
Sie wurde schließlich zum Büro des Ressortleiters der Flottenlogistik geschickt und brachte dort schließlich geschlagene 3 Stunden im Wartebereich zu. Die Ordonanz war wenig gesprächig und die Werbeplakate für AT-AT's und irgendeinem Trägheitsdämpfer eines bestimmten Herstellers waren weder ansprechend noch modern. Dem Aufdruck nach waren sie schon an die 10 Jahre alt.
Mal abgesehen, das sich tatsächlich jemand mal sein Geld damit verdient hatte, für Trägheitsdämpfer Werbung zu machen, war das ganze wenig spannend.
In der Sitzecke des Wartebereiches lagen ein paar abgegriffene Journale, hauptsächlich sogenannte Fachzeitschriften für Militärs, zum Großteil die Zeitschrift "IMP", ein Werbe- und Propagandablättchen, das nur für den Dienstgebrauch zu bekommen war und Werbung für einen Beruf machte, den man schon längst ergriffen hatte. Bezeichnenderweise waren die Exemplare sogar noch älter als die Werbeplakate im Zimmer. Die Politikerportraits bejubelten Persönlichkeiten als neuen Hoffnungsstern des Imperiums, die zum aktuellen Zeitpunkt zum Teil bereits schon verstorben waren. Die Magazine waren schon so alt, dass sie beinahe schon wieder interessant waren, auch wenn der Inhalt ungefähr so spannend war, wie das letzte Rundschreiben über die neue Dienstvorschrift zur Pflege von Zimmergewächsen....das Vorgängerschreiben war übrigens noch in dem Magazin abgedruckt.
Nach einer Stunde ging Carla zum Caf-Automaten und fragte die graue Ordonanz, ob diese auch einen wollte. Die eingetrocknete Person verneinte dies und Carla zog sich eine heiße, nach Mottenpulver schmeckende bräunliche Flüssigkeit. Tatsächlich stand auf dem Knopf "Caf", wobei ein , nahezu rebellisch wirkender Zeitgenosse in einem Akt der Insubordination das Wörtchen mit "Anführungszeichen" verziert hatte.
Nach einem Schluck dieser nach Möbelpolitur schmeckenden Flüssigkeit, verzogen sich die Gesichtszüge der Chiss und froren in eine vertrocknete Mimik ein, an der auch scheinbar die Ordonanz litt. Die Person war also per se nicht unbedingt humorlos, sie hatte einfach nur zu viel "Caf" getrunken.
Die Chiss stellte den Becher auf den kleinen Beistelltisch und verspürte keinerlei Lust diesen Rostentferner zu trinken. Sie kippte die Flüssigkeit in den Topf mit einer unverwüstlichen Pflanze, die ursprünglich auf Tatooine beheimatet war und in zahlreichen Büroräumen als praktisches Trockengesteck und absolut anspruchsloses Gewächs den Anschein von Zierde ins Büro zu bringen. Gerüchten nach, soll es sogar einigen Leuten gelungen sein, auch diese Pflanze zum verdorren zu bringen. Erstaunlich, denn diese Hartlaubgewächse benötigten nur einmal aller 2 Jahre etwas Feuchtigkeit. Nach der Caf-Spende gluckerte es im verkrusteten Topf und knirschend kam lebend in die Topfpflanze. Man konnte regelrecht zuschauen, wie kleine gräuliche Blüten entstanden, sich öffneten und dann schließlich ihre Blütenblätter fallen ließen, Ansätze bildeten um dann wieder in eine lethargische Starre zu verfallen.
Schließlich übte sich Carla noch in Meditation und schließlich erbarmte sich einer und rief die Chiss auf.

Hinter einem Edelholztisch thronte Fleet Admiral Nort und deutete die Lt. Commander, sich zu setzen.
„Commander Carla, wie ich sehe, geht es Ihnen wieder besser“, eröffnete Winstel Nort ein bisschen zaghaft das Gespräch, nippte an seinem Getränk und fuhr dann fort. „Das sind gute Neuigkeiten. Es mag zwar nun der Frieden in der Galaxie einziehen, aber fähige Flottenoffiziere – wie Sie einer sind – können wir dennoch gebrauchen.“ Er tippte kurz auf die geöffnete Personalakte, als wollte er bestätigen, was gutes über die Chiss darin stehen würde.
„Sowohl Admiral Pell, Rendilis Sektorkommandeur, als auch Captain Mengsk, Ihr letzter Vorgesetzter, erwähnen Sie in ihren Berichten überaus positiv – trotz des tragischen Unglücks der 'Aurora'. Fügt man dem noch die Auszüge eines militärgeheimdienstlichen Dokuments hinzu...“ Scheinbar beiläufig blätterte der Mensch zu einem anderen Abschnitt weiter. „... dann fällt mir die Entscheidung äußerst leicht Sie in den aktiven Dienst wieder aufzunehmen und Ihnen ein neues Kommando anzuvertrauen.“

Ach, das war ja interessant. Einen positiven Bericht von Mengsk, damit hätte sie jetzt nicht gerechnet. Captain ist er auch noch geworden. Eine positive Einschätzung vom Geheimdienst konnte nicht schaden, war auch nicht in dem Fall überraschend, immerhin verlief die Zusammenarbeit positiv. Etwas, was im allgemeinen unüblich war.
Die letzte Mission war zwar kein Ruhmesblatt, aber nach nüchterner Betrachtung der Sachlage war der Chiss auch kein Vorwurf zu machen. Die Entscheidung sie nicht wieder in den Dienst zu nehmen, wäre nur mit einer andauernden Beeinträchtigung der Dienstfähigkeit zu begründen und dafür hätte es eines ärztlichen Gutachtens bedurft. Da die psychische Verfassung eines Soldaten das Imperium kaum interessierte, war dem Fleet Admiral es sicherlich nicht schwer gefallen einen Offizier wieder in den Dienst zu nehmen und für Entlastung in den Dienstplänen zu sorgen.
Einen persönlichen Gefallen und einen Akt der Barmherzigkeit konnte Carla nicht entdecken. Also kein Grund darüber in Jubelstürme auszubrechen. Zumal der "Caf" noch eine gesichtsmuskellähmende Wirkung hatte.
Sie wollte wieder in den Dienst und der Vorgesetzte wollte eine leere Stelle besetzen. So einfach war das.
Sie bekam sogar ein neues Kommando. Das war jetzt nicht unerwartet, sie hatte ja schon öfters ein Kommandoposten inne gehabt. Es war aber in der Tat erfreulich. Der spannende Teil kam aber erst noch. Und scheinbar genoss der Fleet Admiral seine Show, denn er zögerte die Bekanntgabe der Pointe noch hinaus um diese auszukosten.
Wollte er etwa Carla damit auf die Folter spannen? Sie hatte effektiv 3 Stunden, die gefühlt so lang waren wie die letzten 3 Wochen zusammen, gewartet, sie hatte ihr Kontingent an Ungeduld aufgebraucht. Erwartete er jetzt etwa ein Zeichen der Regung in ihr? Darauf konnte er jetzt lange warten.

„Sie haben richtig gehört, Commander“, schloss der Ressortleiter nach der Pause an den letzten Satz seelenruhig an. „Trotz – oder vielleicht sogar wegen – der Ereignisse über Rendili V habe ich mich für die Vergabe eines neuen Kommandos an Sie entschieden. … Jedoch muss ich gestehen, dass uns der Kriegsverlauf der letzten Monate in gewissen Dingen die Hände gebunden hat. Statt einer neuen Fregatte, kann ich Ihnen an dieser Stelle nur die 'Thesan', eine Korvette der Marauder-Klasse in der üblichen Ausführung, anbieten.“ Per Knopfdruck aktivierte Nort den winzigen Holoprojektor, der in seinen Schreibtisch integriert war. Es zeigte eine detailgetreue Miniatur der Marauder. „Aber unter Umständen ist die Schnittmenge zwischen dem Einsatzprofil dieses Modells und Ihren Fähigkeiten etwas größer als bei der 'Aurora'. Was sagen Sie dazu?“

Die anfängliche Bemerkung "Trotz der Ereignisse auf Rendili V" grenzte schon an eine Beleidigung und hinterließ einen fahlen Beigeschmack. Halijc'arl'ajkartia war sehr sensibel auf solche Bemerkungen geworden und es fügte sich ins bisherige Bild, welches sie sich bislang machen durfte. Sie hatte schon andere, schlimmere Kommentare gehört, offenen Hohn und blanke Verachtung. Anzeichen davon gab es beim Fleet Admiral nicht, vielleicht wollte er auch nur betonen, wie toll er diese Auswahl getroffen hatte. Lob klang durchaus auch anders, aber scheinbar hatte der Fleet Admiral selten etwas erfreuliches auf seinen Schreibtisch und brauchte dann diese gewissen Momente um sich selbst freuen zu können.
Eine Marauder-Korvette...so mancher Kommandant hätte diesen Teil der Aussage als blanke Beleidigung und Schlag ins Gesicht aufgefasst. Einerseits bedeutete eine Ablehnung ein demütigendes Herumdümpeln auf dem "Trockendock", was sich als größtmöglicher Alptraum für einen Kommandanten mit Herzblut darstellte und somit die größere Schmach darstellte, als das Kommando über ein niederrangiges Schiff.
Carla tat etwas, was man ihr jetzt nicht zugetraut hätte, sie lächelte freundlich.
Ich weiß, im ersten Moment klingt dieses Angebot nicht gerade fair für eine Frau, die unter äußerst schweren Bedingungen Ihre Pflicht gegenüber Seiner Majestät, erfüllt hat“, sagte der Fleet Admiral, bevor die Chiss überhaupt Antworten konnte. „Doch sollten Sie sich genau jetzt für das Kommando über die 'Thesan' entscheiden, dann habe ich noch das eine oder andere Geschenk zusätzlich für Sie. Was sagen Sie also?“
Sie lächelte bescheiden und antwortete:"In der Reihe meiner bisherigen Kommandos, stellt eine Marauder-Corvette ein hervorragendes Schiff dar. Sie bietet gewisse Vorteile gegenüber der Lancer-Fregatte. Dieses Schiff ist wenig, schnell, bietet auf die Kompaktheit eine sehr gute Performance...Ich bin mit dieser Auswahl sehr zufrieden, Sir."
Sie rückte sich auf dem Stuhl zurecht und sprach weiter:
"Wenn Sie mir erlauben Sir, dann möchte ich die Teile der Crew mit an Bord nehmen, mit denen ich auf der "Aurora" zusammenarbeiten durfte. Die Reihen haben sich zwar gelichtet, aber wenn es möglich ist, möchte ich auf die Erfahrungen dieser Männer und Frauen zurückgreifen."
Sie hatte einen verhältnismäßig bescheidenen Wunsch geäußert und wollte abwarten, was der Fleet Admiral noch so zu bieten hatte.

[Bastion-System :-: Bastion :-: Bastion Center :-: Militärhauptquartier :-: Ressort „Logistik“ (Flotte) :-: Büro des Ressortleiters]
Fleet Admiral Nort und Lieutenant Commander Carla
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Darth Baal

Durch die Ritzen in Baals geistiger Barriere erspähte Whip tiefe Zufriedenheit als Voth klein bei gab und heiser genau das antwortete was der Bormterran hören wollte. Gut so. Das war der einzige Weg, wie er hier unten überleben würde. Sich ducken und tun was man von ihm erwartete. Wer sich grade hinstellte, würde gebrochen, wer Widerstand leistete, würde roher Gewalt begegnen, der er nicht gewachsen war. Egal wer man war, hier unten gab es immer einen größeren Fisch, der einen fraß wenn man auffiel.

Es ging das Gerücht, dass nicht einmal hochrangige Exekutoren vor dem Groll des Zirkelmeisters in Sicherheit waren und dass sie genauso schnell bestraft wurden, wie sie ihr Vergehen begangen. Das war eine Lektion die Chiffith noch zu lernen hatte. Zwar hatte der Lamproid inzwischen damit aufgehört seinen Käfig zu malträtieren, doch konnte der Mutant noch immer sehen wie es in dem Wesen brodelte.

Whip konnte nicht anders als Genugtuung dem Raubtier gegenüber zu empfinden. Noch vor kurzem war er ihm hilflos ausgeliefert gewesen. Auf seine Gnade oder Ungnade angewiesen, ohne Mitspracherecht was mit ihm geschehen sollte. Und jetzt? Jetzt war Chiffith dem größeren Fisch begegnet. Und das ließ Whip, der ganzen schlimmen Situation zum trotz, lächeln.

Doch Chiffith das Fischlein hatte noch nicht aufgegeben. Alarmiert und interessiert zugleich verfolgte Whip, wie er mit Hilfe der Macht nach seiner Waffe griff, die Lord Baal unachtsamerweise an die Seite gestellt hatte, um Voth besser foltern zu können. Zuerst hatte es den Anschein, als wären die Anstrengungen des Lamproiden vergebens, doch dann löste sich das kalte Metall von den noch kälteren Steinen und flog zielstrebig wie ein treuer Hund zu seinem Herrn zurück. Zischend und fauchend erwachte die Lichtklinge, zischend und fauchend Brüllte Chiffith seinen Triumph hinaus und begann sogleich damit an seinem Gefängnis zu sägen.

Doch seine Aktion war nicht unbemerkt geblieben. Eine Explosion des Zorns fegte die geistigen Barrieren Baals hinfort wie Blätter in einem Orkan und mit einem wütenden Zischen fuhr das Echsenwesen herum. Es brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde um die Lage zu sondieren, dann fanden sich alle vier Hände mit einem lauten Klatschen zusammen und wie ein Rammbock schnellten sie in Richtung des Lamproiden. Whip konnte die freigesetzte Macht regelrecht sehen. Hätte er noch gewusst wie die Farbe hieß, hätte er es als bläulich-durchscheinend leuchtenden Meteoriten beschrieben, der Chiffiths Käfig mit voller Wucht erwischte und mit einem lautem Krachen und dem schrecklichen Kreischen schmerzerfüllten Metalls rücklings gegen den hölzernen Schreibtisch und die steinerne Wand dahinter schmetterte.

Holzsplitter, Metallspähne, Messer, Geräte und Glasphiolen spritzten in alle Richtungen davon und gingen als schmerzhafter Schrapnellregen auf alles und jeden im Raum nieder. Klirrend gingen die Phiolen zu Bruch und schleuderten ihren Inhalt in alle Richtungen davon. Ein Tropfen traf Whip am Rücken und sofort begann sich tödlicher Schmerz in alle Richtungen auszubreiten. Der Mutant keuchte. Hoffentlich war es nichts allzu gefährliches gewesen, an was Baal grade noch gearbeitet hatte und was nun Whips bleiche Haut fraß.

Während der Mutant sich vor Schmerz wand, beobachtete er wie Baal nun einen seltsamen Zylinder von seinem Gürtel gelöst hatte und mit diesem nach Chiffith schlug. Whip sah nur die Konturen der Peitsche, die sich auf Knopfdruck daraus löste, doch hörte er das hochenergetische Zischen und das schmerzerfüllte Fauchen des Lamproiden, als sie sich um die Klaue mit der Lichtlanze wand und sie grob von den lädierten Gitterstäben wegriss.

Binnen eines Herzschlags war Baal bei seinem revoltierenden Gefangenen. Mit einer Hand hielt er die Peitsche fest, eine andere hatte sich in die Haut am Kopf Chiffiths gekrallt, um ihn daran zu hindern, ihm zu beißen. Die anderen beiden wühlten hektisch in den Roben und produzierten gleich darauf einen kleinen Gegenstand, den Whip auf die Entfernung nicht identifizieren konnte.

Blitzschnell zuckte der Stachel am Schwanzende des Raubtiers nach vorne und alles sah so aus, als würde er sich tief im schuppigen Fleisch des Bormterran vergraben, doch kurz vor seinem Ziel stoppte er mit einem vernehmlichen Klacken. Whip brauchte eine Sekunde um zu realisieren, dass der Käfig grade Baals Leben gerettet hatte. Und dies nutzte der Krieger gnadenlos aus. Die Hand mit dem ominösen Gegenstand zuckte nach vorne und schien Chiffiths Hals zu berühren, bevor Baal mit einem triumphalen Zischen zurücktrat und die Hände in die Seiten stemmte. Klappernd fiel die Lichtlanze zu Boden.


„Nicht…schlecht!“

Keuchte der Bormterran schwer atmend und schöpfte Luft, bevor er fortfuhr

„Zu deiner Information, Chiffith, in der Spritze war ein Muskelrelaxant“

Wieder schlich sich ein dämonischer Unterton in die Stimme des Echsenwesens

„Das macht dich fürs erste hilflos wie ein Neugeborenes. Das hindert dich zum Beispiel dich gegen…so etwas zu wehren!“

Bei diesen Worten trat Baal wieder einen Schritt nach vorne und zog eine weitere Spritze hervor, die er dem Lamproiden in den Hals rammte

„Keine Angst, das ist noch nicht Teil deiner Behandlung. Das ist die Strafe für deine Auflehnung“

Baal zischte boshaft

„Dieses Serum wird bestimmte Zellen in deinem Blut in Tumore verwandeln. Es wird dich nicht töten, aber es wird dich nicht unerheblich schmerzen“

Whip schauderte. Dieses Serum gehörte zu den Lieblingswerkzeugen des Bormterran, um sich seine Subjekte gefügig zu machen. Der Mutant selbst hatte den Krieger noch nicht genug verärgert, als dass er selbst einmal in den Genuss einer Injektion gekommen wäre, doch hatte er Geschichten gehört, wie sich ein ausgewachsener Trandoshaner vor Schmerz die Augen ausgekratzt hatte. Wie wohl der Lamproid darauf reagieren würde? Da er sich grade nicht bewegen konnte, würde seine Reaktion sicher nicht so extrem ausfallen wie die es Echsenwesens.

Merklich zufrieden mit sich drehte sich Baal um und schritt auf die Tür zu, nachdem er Voth mit einer unwirschen Handbewegung bedeutet hatte sich zu Whip in den Käfig zu begeben. Kurz bevor er sie erreicht hatte, wandte er sich noch einmal um und die Lichtlanze landete in seiner ausgestreckten Hand.


Nephil!“

Sagte er laut, das Holz der Tür schwang nach außen und gab den Blick auf das Wesen frei, dass dahinter gewartet hatte. Leicht geduckt schob die riesige Gestalt eine Bahre vor sich her und betrat den Raum. Whip schnupperte. Er kannte den Geruch des Wesens nicht, doch wusste er, wer es war. Man sagte, Nephil sei ein Mischwesen von Iego.

„Mach unsere Gäste bereit für die Prozedur, während ich frische Materialen holen gehe. Das Relaxant wird noch ein paar Minuten anhalten. Der Lamproid wird vorerst keine Probleme mehr machen“

Baal zischte und ließ verließ den Raum mit wehenden Roben. Nephil, der bislang noch keinen Ton von sich gegeben hatte, stellte die Bahre neben dem Käfig mit Whip und Voth ab und hakte dann schwere Eisenketten an der Rückwand des Raumes an. Drohend trat er auf Chiffith zu.

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Darth Baal, Nephil
 
[Bastion - Sith-Orden – Turbolift 3– Nheria, Bero und Jolina]

Nheria war in der Tat damit beschäftigt ihre Lekkus wieder mit den Lederbändern zu versehen als ein Ruck durch den Lift ging. Schlagartig war alles in stockfinstere Dunkelheit gehüllt und intuitiv schnellte die Hand der Twi'Lek zu ihrem Bronzedolch.

Welch bessere Gelegenheit als diese würde es geben für ihren sogenannten Mitschüler sich auf sie zu stürzen. Doch offensichtlich machte sich Bero nicht mal ansatzweise Gedanken um derlei Machenschaften.

Als Jolinas rotes Lichtschwert die Kabine in blutrotes Licht tauchte schnellten die Augen der ehemaligen Kurtisane erst zu dem Menschen und dann zurück zu der Sith. Ihre Worte ließ sie unkommentiert im Raum verhallen während sie die Hand von ihrer Waffe sinken ließ. Es musste niemand Wissen das sie angespannt war. Natürlich war das relativ Sinnlos, Jolina würde alleine schon durch einen flüchtigen Blick bemerken das sie angespannt war.

Die nächste Frage der Frau ließ sie allerdings stutzen und noch bevor diese das Schwert in das Metall rammte wusste die Rothäutige sofort was diese bezweckte. Intuitiv ging sie in einen breiteren Stand um etwaige Nachbeben des Gefährts oder selbst das nachgeben des gesamten Bodens wenigstens etwas gefasster abfedern zu können.

Ächzend und Zischend gab das Metall dem glühend heißen Laser nach, der Geruch von verkohltem Metall setzte sich beißend in Nherias Nasenflügel.

"Naja...immerhin hab ich mit klettern kein Problem...." nuschelte sie mehr zu sich als an die anderen Beiden, die Augen gebannt auf den Boden gehefet.



[Bastion - Sith-Orden – Turbolift 3– Nheria, Bero und Jolina]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor | Käfig] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Darth Baal (NPCs)

Die Gitterstäbe zu durchschneiden ging nicht so schnell, wie Chiffith sich erhofft hatte. Er hatte geglaubt, man könne auch Durastahl mit einer Lichtwaffe so einfach durchtrennen wie Holz, Fleisch oder Chitin - Stoffe, an denen er seine Lanze schon erprobt hatte. Doch nun musste er feststellen, dass das nicht der Fall war und das feste Metall seinen Bemühungen einigen Widerstand entgegensetzte. Das war vor allem deshalb so, weil er keinen Schwung holen und seine Körperkraft nicht einsetzen konnte. So war es kein rasches Spalten, sondern ein langsames Schmelzen. Er hatte darauf gesetzt, dass er frei sein würde, bevor Baal wirklich wusste wie ihm geschah. Doch nun hatte der Sith genug Zeit, um sich über die Lage klar zu werden und zu reagieren. Der Lamproid hatte mit einer heftigen Reaktion und einem harten Kampf gerechnet, doch der Ausbruch, der dann folge, überstieg seine Erwartungen. Der Schlag wirbelte die Einrichtung durcheinander und zertrümmerte massive Möbel. Er traf auch Chiffith mit solcher Wucht, dass er ihm die Besinnung raubte. Für einige Augenblicke verlor der Apprentice völlig das Gespür für Raum und Zeit und als er wieder zu sich kam, nahm er seine Umgebung wie im Halbschlaf wahr. Er sah eine Gestalt direkt vor sich, die er zunächst nicht erkannte. Als ihm klar wurde, dass es sich um Darth Baal handelte und dass dieser ein Feind war, schüttelte er die Benommenheit ab und versuchte zum Gegenangriff überzugehen. Erst jetzt bemerkte er die leuchtend orangefarbene Peitsche, die sich um siene Klaue samt der Lichtlanze gewickelt hatte, und das schmerzhafte, lähmende Gefühl, das von ihr ausging und einem Teil seines Körpers die Kraft raubte. Sein Wille, Baal zu zerfleischen, nahm noch weiter zu und er schnappte mit dem Maul nach ihm, das von dolchartigen Fängen gesäumt wurde. Doch mit einer Reaktionsschnelle, die der Lamproid bisher nur bei Seinesgleichen gesehen hatte, griff der Alchimist zu. Er packte Chiffiths Kopf mit eisernem Griff und drückte dabei auf die empfindlichen weichen Stiele, die auf dessen Oberseite saßen und den Sehsinn beinhalteten. Ähnlich wie bei dem Machtangriff explodierten bunte Farben vor seinem Augen-Pendant, diesmal wurden sie jedoch nicht von Benommenheit, sondern von stechendem Schmerz begleitet. Er versuchte sich dem Griff zu entwinden, doch es gelang ihm nicht: Seine Fänge schnappten ins Leere und sein giftiger Speichel, der von ihnen spritzte, wurde verschwendet. Auch der Versuch, mit dem Giftstachel zuzustechen, misslang. Halb betäubt und geblendet, konnte der Lamproid nicht zielen, und sein Stoß ging ins Leere - anstelle des Reptils traf er einen harten Gegenstand.

Das alles hätte ihn noch lange nicht zum Aufgeben gebracht. Er wollte weiter kämpfen, auf Leben und Tod, denn diesen fürchtete er nicht. Aber Baal ließ ihm nicht die Wahl. Der Sith injizierte dem Lamproiden nacheinander zwei Substanzen. Die erste führte dazu, dass seine Muskeln erschlafften - ein Prozess, der augenblicklich einsetzte und mit rasendem Tempo fortschritt. Chiffiths Maul hörte auf zu schnappen und seine Klauen ließen locker. Die Lichtlanze fiel zu Boden und auch die beiden Krallen einer linken Hand, die er tief in Darth Baals Fleisch geschlagen hatte, lösten sich. Zunächst konnte er sich noch bewegen, wenn er sich sehr anstrengte, doch diese Fähigkeit verlor er binnen kürzester Zeit vollständig. Noch während die höhnischen Worte des Alchimisten im Raum hingen, sank er schlaff auf den Boden seines beschädigten Käfigs nieder. Er hatte keine Gewalt mehr über sich. Selbst das Atmen fiel immer schwerer. Chiffith hatte das Gefühl zu ersticken, doch er konnte nicht das geringste dagegen tun.

Dann setzten die Schmerzen ein. Zunächst waren sie nur ein unangenehmes Ziehen, das ihn veranlassen wollte, seine Position zu verändern, was er aber natürlich nicht konnte. Dann steigerten sie sich ebenso rasch wie die Lähmung. Sie nahmen die Ausmaße einer Migräne ein, dann die schwerer Krämpfe und Koliken, die sich über den ganzen Körper erstreckten. Chiffith hätte sich vor Agonie gewunden, doch er lag schlaff und beinahe leblos da, nur gelegentlich zeigte ein unwillkürliches Zucken seine Qualen an. Er war völlig machtlos und hatte keine Wahl, als die Tortur über sich ergehen zu lassen und zu hoffen, dass sie irgendwann verging.

Zu klaren Gedanken unfähig, begann er zu ahnen, was ihm hier in Darth Baals Labor bevorstehen mochte - und warum die anderen Geschöpfe vor dem Sith kuschten wie Schoßhündchen vor einem Vornskr. Sein Wille, sich weiterhin zur Wehr zu setzen, war noch lange nicht gebrochen. Aber es sah so aus, als würde er auf eine harte Probe gestellt werden...


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor | Käfig] Chiffith, Voth Terrix; Whip, Darth Baal (NPCs)
 
[Bastion-System :-: Bastion :-: Bastion Center :-: Militärhauptquartier :-: Ressort „Logistik“ (Flotte) :-: Büro des Ressortleiters]
Fleet Admiral Nort und Lieutenant Commander Carla

Natürlich hatte Winstel Nort nicht mit einem euphorischen Sturm der Begeisterung gerechnet als er Lieutenant Commander Halijc'arl'ajkartia über ihr eventuell zukünftiges Kommando, die Marauder-Korvette „Thesan“, ansprach. Es musste für sie eine Beleidigung – gewissermaßen ein Schlag in ihr Gesicht – sein. Sie hatte eine Fregatte befehligt und sollte nun auf ein kleineres Schiff wechseln. Im Grund konnte der menschliche Fleet Admiral die Chiss also verstehen. Dennoch störte er ihn auf der anderen Seite ihre reservierte, distanzierte Art. Schließlich handelte es sich bei ihr nicht nur um eine Frau, sondern ebenso um eine Fastmenschin. Zählte man dann noch (unfairer Weise) hinzu, dass sie ihr letztes Kommando in einem recht unachtsamen Moment verloren hatte, war sein Handeln beinah schon gnädig anzusehen. Doch daran hielt sich der Offizier von Brentaal IV nicht auf.

„Bevor Sie eine konkrete Entscheidung fällen, machen Sie sich noch einmal mit der Korvette selbst vertraut, Commander“, entgegnete Nort im höflichen Tonfall, um etwas Zeit zur knappen Recherche zu gewinnen. „Zwar mag dieses Modell in den Reihen unserer Gefechts- und Verteidigungsflotten bei Weitem nicht so präsent wie die corellianischen Schiffe sein, aber spätestens seit dem tragischen Verlust dieser renommierten Werft dürfte sich das Blatt gewandelt haben.“ Für zwei, drei Sekunden stockte er in seinem Reden, da er beiläufig die Akte geöffnet hatte. Dann fuhr er fort: „Nehmen Sie dann noch hinzu, dass die Bewaffnung eher einem leichten Kreuzer gleicht und Sie des Weiteren in Zukunft noch Platz für eine komplette Sternjägerstaffel haben, kann die 'Thesan' – gegenüber der 'Aurora' – sogar als Gewinn angesehen werden.“

Mit einem Mal ging ihm ein Licht auf. Gerade eben hatte er – allein durch den Zufall – die perfekte Nische für sein Gewissen gefunden. Denn die gegebene Argumentation taugte zum Überreden, weil ihr die Marauder schlussendlich mehr Möglichkeiten eröffnete als ihre verlorengegangene Lancer-Fregatte. Konnte er sie damit ködern? Im bisherigen Gespräch hatte sie zwar schon damit ein wenig geliebäugelt, aber inwieweit war das „echt“ gewesen? Erneut verfluchte sich Nort dafür, dass er die Chiss – trotz ihrer biologischen Nähe zur Menschheit – nicht lesen konnte. Wahrscheinlich musste er am Ende nicht nur ihren Wunsch erfüllen, sondern zusätzlich noch seine beiden Trümpfe aus der Hand geben, um sie zu überzeugen – und den Akaji-Clan ruhig zu stellen. Diesen Schritt mochte der Fleet Admiral eigentlich nicht gehen wollen, aber die Haltung der Chiss trieb ihn förmlich dazu.

„Ich denke, Ihr Wunsch stellt für meine Abteilung kein Problem dar, Commander“, sagte Nort nach einer kurzen Sichtung. „Das Schiff mag zwar mittlerweile schon das eine oder andere Jahr auf dem Buckel haben, aber durch die Generalinspektion, die momentan stattfindet, hat mein Ressort derzeit mehr Freiheiten als sonst.“ Er schenkte der Chiss ein Lächeln. „Schreiben Sie mir einfach sämtliche Namen auf, die Sie auf der 'Thesan' wiedersehen möchten, und deren Versetzungsbefehl ist förmlich schon geschrieben. Sie, Commander, sollen sich schnell wieder im aktiven Dienst wohl fühlen und den Schrecken von Rendili V – zum Wohle der imperialen Bevölkerung natürlich – vergessen.“ Fast schon mitfühlend klang seine Stimme bei den letzten Worten. „Doch bei dem Gewähren Ihres recht bescheidenen Wunsches möchte ich es an dieser Stelle nicht belassen. Nerethins Ressort, das Korps der Sternjäger, hat noch die eine oder andere Staffel zur freien Verfügung. Ich möchte Ihrem neuen Kommando an dieser Stelle noch eine vollzählige Einheit an TIE-Avenger überlassen. Damit gehört die Marauder – gemessen an ihrer potenziellen Feuerkraft – unbestreitbar in die begehrte Klasse der Kreuzer.“

Unwillkürlich drängte sich ihm in genau diesem Moment die Frage auf, ob seine zur Schau gestellte Generosität am Ende nicht vielleicht doch abschreckend – oder sogar verdächtig – auf die Offizierin im Rang eines Lieutenant Commander wirken könnte. Schließlich galt das Flottenkommando nur in seltenen Fällen als zuvorkommend. Meist schwang dabei eine unausgesprochene Anschuldigung im Bezug auf Vetternwirtschaft oder Bestechung mit. Konnte Carla also dementsprechend erraten, dass bei diesem Gespräch eine einflussreiche Bastioner Familie ihre Finger im Spiel hatte? Eher zaghaft schob Winstel Nort den Gedanken zur Seite. Er musste dieses Gespräch gut über die Bühne bringen und hatte dann (vorerst) Ruhe vor dem namhaften Clan. Beiläufig betätigte er einen nicht sichtbaren Knopf, um unbemerkt einen einfachen Angestellten zu rufen. Etwas mehr als eine Minute später trat dieser, mit einer länglichen Schatulle bewaffnet, ein, salutierte kurz und trat dann schnurstracks an den breiten Schreibtisch des menschlichen Ressortleiters.

„Ich habe noch eine Überraschung für Sie, Ms Carla, kündigte der Offizier an, nachdem er sich aus seinem Sessel erhoben hatte. Dabei verzichtete er erneut darauf sich in der Muttersprache der Dame lächerlich zu machen, indem er sie einzig und allein bei ihrem Kernnamen ansprach. „Im Namen Seiner Majestät, Allegious I., befördere ich Sie hiermit zum 'Commander' der Imperialen Flotte. Wir setzen in Ihre Fähigkeiten und Talente weiterhin das größte Vertrauen. Dienen Sie also auch künftig zum Wohle Ihres Vaterlandes, dem Galaktischen Imperium, dessen Herrscher, Allegious I., und dessen unschuldiger Bevölkerung.“ Überaus geübt entfernte Nort das alte Rangabzeichen von ihrer linken Brust und ersetzte es durch das neue. Es war etwas breiter als sein Vorgänger, hatte aber auch sechs quadratische Felder, wovon die obere Reihe rot und die untere blau war. Des Weiteren kamen noch zwei Kodezylinder hinzu. Zum Schluss schüttelte der Fleet Admiral der Commander die Hand. „Sie haben eine Standardwoche Zeit, um Ihr Schiff einsatzbereit zu bekommen. Sobald Sie meinem Ressort die Einsatzbereitschaft schriftlich gemeldet haben, schließen wir uns sofort mit dem Ressort 'Strategische Flottenplanung' kurz und übermitteln Ihnen Ihren ersten Marschbefehl. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihren künftigen Missionen, Commander.“

[Bastion-System :-: Bastion :-: Bastion Center :-: Militärhauptquartier :-: Ressort „Logistik“ (Flotte) :-: Büro des Ressortleiters]
Fleet Admiral Nort und Lieutenant Commander Carla


written by
Aiden Thiuro

[OP @ Carla: Ich hoffe, die Beförderung (sowie die Herleitung) passt dir so. Bezüglich des genauen Marschbefehls spreche dich einfach noch einmal mit Eron und Alaine ab.]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal

Voth lag am Boden, immer noch durchzucken Krämpfe und ungewollte Kontraktionen seine Muskeln. Nachdem er Baal zugesagt hatte, ihm zur Verfügung zu stehen, hatte Voth eigentlich eine zügige Antwort erwartet. Doch auf einmal richtete der Sith sich rasend schnell wieder auf und es ertönte ein ohrenbetäubendes Krachen, als hätte jemand sämtliches Mobiliar des Raumes gegen die Wand geschmettert.
Irritiert runzelte Voth die Stirn, eine Bewegung, zu der er gerade noch fähig war. Während er noch überlegte, was wohl der Ursprung dieses Geräuschs sein könnte, hörte er eine Stimme sprechen. Er war sich ziemlich sicher, dass sie Darth Baal gehörte, doch er konnte keine einzelnen Worte verstehen. Es war, als hätte jemand eine Glasglocke über seinen Kopf gestülpt.
Mühsam versuchte Voth, seine Arme zu bewegen. Er konnte sich soweit vom Boden abdrücken, dass er sich auf die Seite drehen konnte. Jetzt war er in der Lage, zu erkennen, was da gerade passierte.

Der Sith hatte sich von ihm abgewandt und stand vor dem Käfig, in dem Chiffith sich befand. In der Klaue des Lamproiden befand sich, und das wunderte Voth, die aktivierte Lichtlanze des Apprentice. An einigen Käfigstäben waren dunkle Brandspuren zu erkennen, die noch leicht glühten.
Voth zermarterte sich das Hirn, was wohl geschehen war. Als seine Sinne zunehmend klarer wurden und sein Hirn wieder richtig funktionierte, wurde ihm klar, dass Chiffith wohl versucht hatte, sich zu befreien. Ein Versuch, der von Darth Baal jetzt offenbar vollends vereitelt wurde, als er dem Lamproiden eine Spritze in den Körper drückte.

Voth wusste nicht, was sie bewirkte, aber offenbar war es eine Art Betäubungsmittel, denn kurz darauf fiel Chiffith die Waffe aus der Klaue und er sackte in sich zusammen. Gleich danach verpasste der Bormterran ihm eine weitere Spritze. Voth, dessen Gehör jetzt wieder einigermaßen funktionierte, konnte hören, dass diese eine Strafe für das Ungehorsam des Lamproiden sein sollte. Bei der Beschreibung der Wirkungsweise der Spritze nahm Voth einen besorgten Gesichtsausdruck an. Das hörte sich wirklich nicht schön an, und Chiffiths Reaktion wäre sicher extremer ausgefallen, wäre er nicht gelähmt gewesen. So lief lediglich hin und wieder ein Zucken durch den langen, muskulösen Körper, doch Voth konnte sich trotzdem ausmalen, welche Schmerzen Chiffith haben musste.

So langsam kehrte auch die Kraft zurück in Voths Körper. Er war in der Lage, sich aufzusetzen und schließlich hinzustellen. Doch er hätte sich am liebsten gleich wieder hingesetzt, als er das Wesen sah, das auf Baals Geheiß den Raum betreten hatte. Es war eine Spezies, die Voth noch nie gesehen hatte. Vielleicht war es auch eine Mischung aus mehreren, das konnte er nicht sagen. Niemand konnte genau wissen, was der Sith hier unten alles fertigbrachte.

Jedenfalls stellte das Wesen, das von Baal Nephil genannt wurde, eine Art Liege zwischen ihn und Chiffith. Voth konnte sich vorstellen, wofür sie gedacht war, und darum war er irgendwie froh, dass Nephil zuerst auf Chiffith zuging.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Darth Baals Labor] Voth, Chiffith, Whip, Darth Baal
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Nephil

Fast schon majestätisch schritt Nephil durch den Raum. Keine überflüssige Bewegung zeigte sich an seinem gewiss zweieinhalb Meter messenden Körper. Die Flügel, die aus seinem Rücken hinauswuchsen, hielten sich in exakter Balance und die gehörnten Arme hingen in perfekter Parallelität an beiden Seiten seines Körpers hinab. Ein Bild gleichgültiger Ausgeglichenheit für einen jeden Betrachter.

Doch nicht für Whip. Das Geschenk und der Fluch der Blindheit hatten seine Machtsinne erweckt und durch diese sah er, was wirklich in dem Mischwesen vor sich ging. Denn dort bot sich ein grotesk gegensätzliches Bild zum äußeren Auftreten Nephils. In seinem Herzen tobte ein erbitterter Kampf. Licht focht gegen Schatten, und warf sich im stummen Kampf hin und her, während jede Seite die Überhand zu erringen versuchte. Begierde wand sich lüstern um Abscheu, der wiederum versuchte diese mit dem klaren Licht der Rechtschaffenheit fortzubrennen.

Doch so heftig die Schlacht auch tobte, keine der beiden Parteien schien einen Vorteil erringen zu können und schuf aus diesem Wesen das perfekte Grau in der Macht. Wäre Whip dazu fähig gewesen, er hätte Bewunderung und Ehrfurcht vor dem Schöpfer dieser Kreatur empfunden. Der perfekte Diener, weder geleitet von Mitleid und Licht, noch verführt von Grausamkeit und Dunkelheit, da es beides in sich vereinte. Sie hielten die Waage und so schufen sie ein Werk kalter Neutralität, einen Schrein rationalen Kalküls, das seinem Meister ohne Fragen zu stellen gehorchte. Was wäre nur, wenn man das Gleichgewicht störte?

Nephil war zu perfekt um Schöpfung Darth Baals zu sein, der trotz aller Begabung und hohen Rangs bei den Alchemisten nur ein Krieger war, der noch manches zu lernen hatte. Ob es wohl mehr dieser Kreationen gab? Dienten womöglich weitere Nephilim den Alchemisten und halfen bei ihren wichtigen, keinen Misserfolg duldenden Projekten?

Fragen die nicht relevant waren und die Whip so schnell unterdrückte, wie sie erschienen. Es galt die Rolle des stummen Beobachters zu spielen und zu sehen wie seine Genugtuung ihren Lauf nahm. In perfektem Gleichgewicht streckte Nephil die Hände nach dem hin und wieder zuckenden Chiffith aus, in dessen Innerem ein Sturm aus Agonie und Pein tobte. Muskeln spannten sich an den Armen des Mischwesens und mit einem Knall rissen die Gitterstangen des Käfigs auseinander. Wie eine Puppe wurde der Lamproid hochgehoben und zu den Ketten am Kopfende des Raumes getragen.

Kettenglieder klirrten und Verschlüsse schnappten leise zu, während Nephil nach einander die einzelnen Glieder Chiffiths festzurrte. Schließlich hing das Raubtier gefesselt an der Wand und das Mischwesen wandte sich Voth zu, der sich noch immer an der Stelle zusammenkauerte, wo Baal ihn grade noch gefoltert hatte. Ohne sich um eventuelle Bedenken des Twi’lek zu scheren schlang Nephil seine Arme um ihn und legte ihn auf die Bahre.

Binnen weniger Sekunden war auch Voth festgemacht und das Mischwesen war an den Rand des Raumes zurückgetreten, wo es regungslos stehen blieb, während die Schlacht in seinem Innern lautlos und gnadenlos weitertobte.

Dann schwang die hölzerne Tür zum Labor ein weiteres Mal auf und ein sichtlich vergnügter Darth Baal betrat den Raum. Vor sich her schob er ein kleines Wägelchen, auf dem sich wohl frische Instrumente befinden mussten. Offenbar wollte er sofort anfangen. Und tatsächlich eine der Hände des Kriegers griff sich einen langen Stab, dessen Spitze Wärme auszustrahlen schien und trat auf Chiffith zu.


„Wie ich sehe komme ich grade rechtzeitig. Die Seren scheinen abgeklungen und du kannst wieder voll aufnehmen, was ich mit dir anfange. Sehr gut“

Wie zur Bestätigung glühte Chiffiths Aura in rotem Zorn auf und der Lamproid warf sich gegen seine Ketten. Doch vergebens. Die Glieder klirrten und knarzten, doch hatten seine Bemühungen den selben Effekt, wie die von vorhin. Whip lächelte leicht. Hoffentlich merkte er spätestens jetzt wie man sich fühlte wenn man an der eigenen Zunge spazieren geführt wurde!

„Hübsch. Dann kann ich ja fortfahren“

Baal zischte vor Vergnügen

„Es wird dich interessieren, dass jedes meiner Werke eine Art Gütesiegel bekommt. Normalerweise verteile ich es gegen Ende der Transformation, aber bei dir werde ich eine Ausnahme machen“

Perverses Vergnügen wogte durch den Geist des Bormterran wie ein Steppenbrand auf Dantooine. Langsam und genüsslich senkte er den länglichen Gegenstand auf die Haut des Lamproiden. Es zischte und der Geruch verbrannter Haut erfüllte das Labor.

„Wisst ihr, ich habe intensiv überlegt, was der erste Schritt sein wird“

Baal drehte sich auf dem Absatz um und kehrte zu seinem Wägelchen zurück, wo er den Gegenstand wieder ablegte

„Ich habe zwei weitere Subjekte im Nebenraum, mit denen ich arbeiten werde. Ich habe mir die Frage gestellt, was ist besser? Twi’lek und Twi’lek oder Twi’lek und Sauvax? Oder Lamproid und Twi’lek, oder Lamproid und Sauvax?“

Fröhlich begann er sich seine Instrumente zurecht zu legen

„Und ich dachte mir, ein Sauvax passt an einen Twi’lek, aber ein Twi’lek nicht an einen Lamproiden. Also war die Entscheidung schließlich einfach…“

Der Bormterran bückte sich und zog eine Schublade heraus. Mit routinierten Griffen nahm er sich zwei Gegenstände und drehte sich zu Voth um, der noch immer festgezurrt auf der Bahre lag. Langsam trat er näher und legte die Gegenstände, die erschreckend an Arme erinnerten, neben dem Kopf der Twi’lek ab. Blitzschnell erschien ein Beil in einer Hand und schlug jeweils eine hauchdünne Scheibe aus den abgetrennten Gliedmaßen ab. Mit einem feuchten Geräusch landeten die nun unbrauchbar gewordenen Arme nahe Whips Käfig.

„Begrüße deine neuen Teile, Voth Terrix

Baal zückte eine neue Spritze, sowie ein Skalpell und beugte sich über den Twi’lek, der schon nach wenigen Sekunden aus Leibeskräften zu Brüllen anfing.

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Katakomben / Darth Baals Labor ] Whip, Chiffith, Voth, Darth Baal, Nephil
 
[Bastion - Center - Sith Orden - UE2 Kellergeschoss - Ehemaliger Trainingsraum - Saphenus, Ares und Hybris]

Ausdruckslos und emotional nicht minder unbeteiligt schaute Hybris den Zabrak an. Während es bei den Jedi normal war das sich eine Bindung zwischen Meister und Schüler aufbaute, ja, sich sogar Freundschaften entwickelten, konnte es hier so etwas nicht geben. Obwohl der Sith Lord viel Zeit und Ressourcen opfern würde um die beiden Apprentice auszubilden und ihnen während der Ausbildung zwangsläufig näher kommen würde, durfte und würde sich nichts zwischen ihnen entwickeln. Ihre Stärken, Schwächen und sonstigen Charaktereigenschaften waren nur Attribute, die distanziert und analytisch betrachtet wurden. Selbst wenn sie seine Neigungen, Träume und Wünsche teilten, ja, selbst wenn sie ihm vom Charakter her ähneln würden, könnte er gar nicht anders als sie auf Abstand zu halten. Bindungen, Freundschaften, Kameradschaft. Alles Schwachpunkte, alles Sollbruchstellen an denen skrupellose Feinde ansetzen würden. In dem Zabrak oder dem Menschen mehr als einen Diener, eine bioorganischen Droiden zu sehen, wäre ein Fehler, den Hybris nicht begehen konnte. Und das war wörtlich zu nehmen. Inzwischen hatte die dunkle Seite unverkennbare Spuren bei ihm hinterlassen. Die von ihm selbst angesprochene Paranoia zeigte sich bereits, Misstrauen, unter der Oberfläche brodelnde Aggressivität und natürlich ein selbstzerstörerischer Machthunger. All diese Dinge konnte er nicht mehr korrigieren. Natürlich, er kannte wie kaum ein anderer das menschliche Gehirn und war deshalb durchaus in der Lage es umzustrukturieren und somit sogar seine eigene Persönlichkeit zu ändern. Das Problem war jedoch, das man nach wie vor nicht wusste zu genau welchem Teil ein jede Zelle in seinem Gehirn zu seinem Ich beitrug. Es konnte sehr schnell passieren das er zu weit ging und sich komplett änderte. Am Ende würde er vielleicht sogar aufgeschlossen und vertrauensselig werden, was bei den Sith einem Todesurteil gleich kam. Deshalb hielt Hybris sich zurück und widerstand dem Drang gewisse von der dunklen Seite verursachten Schäden zu beheben. Lieber paranoid als tot, so sein Gedankengang.

„Seine eigene Aura, die Präsenz in der Macht und sogar sein Innerstes vor anderen Machtnutzern zu verbergen ist eine Technik, für die du die Macht wirklich verstehen musst. Doch nur den wahren Meistern der Macht ist es möglich sich zu verbergen und gleichzeitig voll auf ihre Macht zugreifen zu können. Die meisten hingegen müssen sich temporär von der Macht trennen. Die Vorteile einer solchen Technik liegen auf der Hand, doch ist es für dich noch zu früh daran zu denken... hm... wir bekommen Besuch.“

Hybris wand sich von dem Zabrak ab und sah zu der schweren Durastahltür zu seiner Linken. Diese öffnete sich ein paar Sekunden später mit lautem Getöse. Der menschliche Apprentice bekam das nicht mit, denn er war weiterhin isoliert und war noch zu unwissend um den Neuankömmling zu registrieren. Dieser war eine beeindruckende Masse aus Muskeln, dämonisch glühenden Augen und einer Reihe von Lekku. Komplettiert wurde das durch grünblaue lederne Haut, einer abgetragenen schwarzen Lederrüstung und einem Ding, das entfernt an einen Eisenprügel erinnerte, offenbar aber schon oft auf unnachgiebige Gegenstände gedroschen worden war, sodass die Stange mehrere teils tiefe Löcher und Beulen aufwies. Dem animalischen Aufpumpen seiner mächtigen Lungen, das Fletschen seiner für diesen Ort unnatürlich gut erhaltenen weißen Reißzähne und dann die ebenso tierische Präsenz in der Macht nach zu urteilen, war der Störenfried ein weiterer Wächter der unteren Ebenen. Und zwar einer der den anderen übergeordnet war. Diese von Hybris aufgestellte Theorie bewahrheitete sich einen Augenblick später, als eine kriechende menschenähnliche Gestalt aus dem Dunkel schälte und nahe bei dem Alien blieb, ganz wie ein Haustier bei seinem Herrchen.
Wahnsinnige blutunterlaufene Augen, wieder ein zu perfektes Gebiss, bestehend aus nadelspitzen Reißzähnen, abgefressene Finger und Zehen. Ein alter Bekannter also, wenn auch nicht der Selbe wie von vorhin.
Hybris, verständlicherweise völlig unbeeindruckt von einem Tier und seinem noch niederen Haustier, zückte erst einmal seinen Hologitterwürfel, richtet dessen Scanner auf den Riesen aus und überprüfte welcher Rasse er angehörte. Da der Sith Orden seine in ihm lebenden Diener deformierte, wollte sich der Sith nicht auf das verlassen was er sah. Sein erster Gedanke war gewesen, das es sich um eine pervertierte Version eines Nautolaners handelt, also die dunkle Version von Q'Tahem, doch es stellte sich heraus das es sich um einen Feeorin handelt. Laut dem Gerät in seinen Händen 2.30 Meter hoch, vermutlich fünf mal so alt wie Hybris und dem Sith körperlich sicherlich um das Zehnfache überlegen, war er mehr eine Naturgewalt als ein dunkler Jünger. Die Macht in ihm war bereits genährt worden, doch unvollständig. Man schien ihn einstmals ausgebildet beziehungsweise es versucht zu haben, doch schien das „Experiment“ gescheitert zu sein.


„Du störst. Sag was du willst und langweile mich nicht dabei, sonst werde ich dich zu genau so einem Haustier machen wie du es mit dir herum führst.“

Der Feeorin, der Hybris nur kurz gemustert und dann die ganze Zeit über den Zabrak angestarrt hatte, fuhr nun zu ersterem herum und unterdrückte dabei seine aufkeimende Wut. Amüsiert beobachtete der Sith Executor die bis jetzt noch von Erfolg beschiedenen Versuche des Muskelberges, ihn nicht anzugreifen und somit in sein Verderben zu laufen. Der Nicht-Mensch war bereits so weit ausgebildet worden, das er die Auren von Machtnutzern spüren konnte. Auch schien er bereits gelernt zu haben das ein Mann, der sich im Sith Orden aufhielt, in der Macht jedoch nicht zu spüren war, weit aus gefährlicher war als seine äußere Erscheinung glauben machen wollte. Vielleicht riet ihm aber auch sein Instinkt zur Zurückhaltung. Oder der Totenschädel des Lords. Diesem wars gleich.

„Dieser. Dort!“ brachte er nur heraus und deutete mit zitternder linker Klaue auf den Zabrak, sodass man sehr gut erkennen konnte das auch dessen Extremitäten hin und wieder den hungrigen Angriffen seiner Untergebenen ausgesetzt gewesen war. Fast vollständig von Narben und Gebissabdrücken überseht, pulsierte sein massiger Arm regelrecht vor unterdrückter Kraft. Das er sich nicht bereits seinem Anfall hingegeben hatte, war ganz eindeutig Hybris Verdienst.
Der schaute kurz zu seinem Schüler, dann wieder zum Feeorin. Natürlich war der Wächter körperlich sehr viel stärker als der Apprentice, auch in der Macht konnte es der Zabrak nicht mit ihm aufnehmen. Was blieb war der Verstand. Doch in diesem Zustand konnte selbst der am Boden sitzende nicht damit punkten, zu ausgelaugt war er.


„Gewährt. Schaffst du es ihn zu besiegen, OHNE ihn zu töten, erlaube ich dir diesen Raum lebend zu verlassen. Scheiterst du oder tötest ihn, sorge ich dafür das dich dein Haustier bei lebendigem Leibe häutet und auffrisst. Verstanden, du tumbe degenerierte Kreatur?“
„Ja Mylord“
presste er hervor und ließ bereits seine Eisenstange fallen. Der kriechende Wächter zuckte zurück – wohl weil er unschöne Erinnerungen mit der Waffe verband -, war aber sofort wieder im Raum und schielte spastisch zuckend in die Richtung der beiden Apprentice. Diesen Viecher waren wirklich total fertig...

„Und du Zabrak, beweise dich. Ich gewähre dir für diesen Kampf deine volle körperliche und geistige Gesundheit. Ein Geschenk das sich rächen wird, denn deine jetzigen Verletzungen und die Erschöpfung verschwinden natürlich nicht. Überlebst oder gewinnst du gar, steigst du in meiner Gunst. Und an euch beide gerichtet: Kommt dem anderen Schüler nicht zu nahe. Wer ihn bei seiner Meditation stört, indem er ihn anrempelt, verliert eine Hand. Der Raum ist groß genug und du, du abscheuliche Made, du kommst her.“

Der mit dem letzten Befehl angesprochene Diener schaute erst zum Feeorin hoch, doch als dieser nicht reagierte – er war völlig auf den Zabrak fixiert – kam er schließlich heran gekrochen. Kaum war er in Reichweite, krachte Hybris Stiefel auf dessen Kopf und nagelte ihn am Boden fest. Keifend und sich wie ein Wurm windend, den man grade entzwei gerissen hatte, gebärdete sich die Kreatur, als könnte sie sich tatsächlich befreien. Lange konnte er das jedoch nicht machen, denn als sich der Zabrak erhoben und beinahe mittig im Raum platziert hatte, schossen auch schon rote Blitze in den Leib der seelenlosen Kreatur. Jetzt kreischend, aber geistig gar nicht in der Lage wirkliche Todesangst zu empfinden, schlug sie um sich, erlahmte aber sehr schnell, bis sie schließlich beinahe bewegungslos dalag. Doch dieses mal entließ Hybris sein Opfer schneller, sodass es nicht starb, sondern einfach zu kraftlos war um auch nur leise zu bellen. Das Hecheln dieser Biester ging ihm gehörig auf den Geist.
Kaum hatte Hybris seinem Verlangen nach Ruhe entsprochen, griff er in das Gehirn des Zabrak. Es war wie gesagt nicht exakt so strukturiert wie das der Menschen, doch es gab genug Gemeinsamkeiten um relativ gefahrlos Eingriffe vornehmen zu können. Und in diesem Falle war es sogar noch leichter, da er nicht einmal das Gehirn selber manipulieren musste, sondern nur die Nervenverbindungen zwischen diesem und den Muskeln. Diese fühlten nach wie vor den Schmerz und die Erschöpfung, die Information kam oben aber nicht an. Um seine Müdigkeit und anderen psychischen Einschränken zu kaschieren, aktivierte er einfach die körpereigenen Drogenlabore und flutete den Organismus mit Adrenalin und anderen für den Denkprozess wichtigen Stoffen. Das würde er nicht lange durchhalten, ohne danach gleich in Ohnmacht zu fallen – und auf solch eine Unterbrechung der Ausbildung konnte Hybris verzichten -, doch würde der Kampf eh nur ein oder zwei Minuten dauern. Weder schlug der Feeorin ihn zu Brei und brachte ihn um – trotz Hybris Warnung würde der Muskelberg sich mit Sicherheit nicht zurück halten – oder der Zabrak konnte seine überlegene Intelligenz nutzen um das Vieh zu bezwingen. Waffen besaß er keine und die Macht war ihm gegen seine solche Urgewalt kaum vom Nutzen, also was würde er tun um zu gewinnen? Der Executor war ehrlich gespannt...


[Bastion - Center - Sith Orden - UE2 Kellergeschoss - Ehemaliger Trainingsraum - Saphenus, Ares und Hybris plus Anomander Rake und Haustier (NPC)]
 
[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Quartier von Selura] Selura

*Wie lange hatte sie Geschlafen nachdem sie in der Cantina was gegessen hatte? Oh man...langsam verlor sie das gefühl für die Tage...sie wusste auf anhieb nichtmal welcher Tag heute war ohne nachzuschaun, wärend sie sich erneut aus dem Bett quält fragte sie sich was sie hier noch tun sollte, vielleicht sollte sie sich nun wieder etwas einbringen...immerhin war sie die letzten Wochen sehr zurückhaltend...oder waren es Monate? So konnte es nicht weiter gehen, als sie dann aufstand um sich ihre Sachen anzuziehn fragte sie sich ob es eine gute idee war einen Sith zu fragen ob er etwas zutun hätte für sie...vielleicht würde er Tatsächlich eine Aufgabe haben oder würde sie einfach Ignorieren und im Schlimmsten fall verletzten..allerdings war ihr das egal sie wollte nicht mehr Tag für Tag immer wieder ein wenig Lernen...und sich dann hinlegen und wieder aufstehen, es kam ihr vor als würde sie Tag für Tag das selbe hören*


*Als sich Selura dann angezogen hat ging sie aus ihrem Quartier kam ging sie einfach verloren die Gänge entlang vielleicht würde sie ja auf jemanden stoßen, sie zuckte mit den Schultern und stellte sich an einen der Turbolifte es war der 3 und drückte den Knopf sie knurrte auf als dieser nicht Funktionierte*

Was soll das denn jetzt?

*Erneut versuchte sie zu drücken und schlug dann dagen "Verdammtes ding!" fluchte sie und ging dann weiter zu einem der Anderen Lifte und versuchte den 2ten welcher ging*

Gut...ich dachte schon überall ist der mist aus.


*Als der Turbolift dann ankam stieg sie hinein und drückte nach unten sie schien kein ziel zu haben...sie drpckte einfach drauf los und lehnte sich an die Wand, wärend sie die Arme verschrenkt und darauf wartet das der Lift zum halt kam, 2 Stockwerke tiefer stieg sie dann aus dem Turbolift aus und schien auf dem weg zu den Trainingsräume zu sein, vielleicht trainierten grad einige fleißig, sie wollte mitmachen und nicht immernur dem Training ausweichen sie musste sich nun anstrengen so wie es aussieht war zurückziehen keine gute Taktik, sie wollte einen Meister und sie wollte lernen, nun war der Tag gekommen der ihr den tritt verpasst hatte, sie wollte einen Mächtigen Meister! Einen Meister der sie Ausbildet so wie er es für richtig hällt! Sie war bereit! Sie würde es aushalten! Genau das schwirrte Selura durch den Kopf als sie durch die Gänge streifte, die Verschränkten arme haben sich in der zwischenzeit gelößt und zu fäusten gebildet und die Arme hängten beim gehen wieder hinunter und wippten leicht vor und zurück*


Dann wollen wir mal...


*Sie sah in die einzelnen Trainingsräume ihrer Etage...doch leer...leer...leer...wo waren alle hin?! Hatte sie etwa etwas verpasst? Wurden sie angegriffen? Nein...sonst wären ihr nicht seelenruig ein paar gestalten entgegen gekommen, doch anscheinend war gerade keine Trainingszeit, na dann, dachte sich Selura und ging wieder zurück, wenn sie nicht Körperlich trainieren konnte musste sie eben Bücher welzen, gesagt getan ging sie zur Bibliothek und suchte ein paar Bücher, sie nahm 2 über Kampftechniken und Machttechniken, 1 Allgemeinbuch über die Sith, sie musste sich nun selber dran machen und lernen sie konnte nicht ewig auf einen Meister warten der es ihr vorkaut, sie hatte den Sith-Kodex schon so oft gehört doch ihr war es egal, selbst wenn sie dinge doppelt lesen würde sie las sie. somit schlug sie erstmal das Allgemeinbuch der Sith und beganng zu lesen, wärend die anderen Bücher neben ihr auf einem Stoß waren*


[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Bibliothek]

ooc: Anmerkung ich hoffe das das mit der Bibliothek so okey ist und hoffe auch das der Tempel eine hat *sich am kopf kratz* Falls dem nicht so ist, oder vllt doch nur man kommt nicht so einfach rein, dann bitte einfach bescheid sagen.
 
[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris und Ares

"Wir bekommen Besuch."

Augenblicklich schoss ihm der Geruch von etwas, was ein neumodischer Tee sein sollte und das Gefühl von Nervosität durch den Kopf. Je'ana hatte diese Worte benutzt um ihm zu sagen, dass wieder einmal ein paar ihrer degenerierten Freunde zu Besuch kamen. Sie hatte diesen Satz immer in einem Ton ausgesprochen, der ihn unruhig werden ließ. Er bedeutete nämlich so viel mehr als nur die bloße Ankündigung, dass ihre Freunde kamen. Gleichzeitig beinhaltete er die Anweisung sich gut zu benehmen, mit seiner Besserwisserei zurückzuhalten und sich wie ein normaler Mensch, oder Zabrak in seinem Fall, zu verhalten. Er hatte sie schon so oft in ihen Augen blamiert indem er versuchte das Thema auf etwas zu lenken, dass ihn auch interessierte. Leider war keines dieser Themen dazu geeignet junge, moderne Menschen, die nichts als Feiern im Kopf hatten, zu unterhalten. Sie hatte ihn dann immer mit diesem strafenden und zugleich enttäuschten Blick angesehen, der ihn so wütend gemacht hatte. Wenn er dann in ihre Augen geschaut hatte, spürte er das Verlangen endlich mal diesen Schnöseln zu sagen was wirklich wichtig im Leben war und worauf sie sich lieber konzentrieren sollten als auf das nächste Glas Ale. Wie erstaunt sie nun wären ihn hier zu sehen, im Keller des Sith-Tempels in der Hand eines Albtraums, Leichen um sich herum verteilt und selber ein Mörder. Hatte es sich mittlerweile herumgesprochen, was er auf Taris getan hatte? Ergaben sie sich mittlerweile in belangloser Schwätzerei, dass man ihm das ja nie zugetraut hätte? Oder behaupteten sie sogar, dass sie alle gewusst hätten was unter seiner Oberfläche lauerte? Mit Sicherheit würden sie sich lautstark über Je'anas Tod den Mund zerreißen, was für eine nette Person sie doch gewesen sei, die ihr Schicksal überhaupt nicht verdient hätte...Und wie sie das hatte, flüsterte es aus der Dunkelheit in Saphenus. Sie hatte ihn betrogen, er hatte sie nur ihrer gerechten Strafe zugeführt!

Saphenus konzentrierte sich auf das hier und jetzt. Tatsächlich gab es eine Technik, die es einem Sith ermöglichte sich in der Macht zu verstecken. Hybris betonte allerdings auch, dass man sich damit gleichzeitig von ihr abschnitt es sei denn man war sehr mächtig und geschult im Umgang mit der Macht. Unwillkürlich fragte sich der Zabrak ob auch Hybris einen Teil seiner Kraft abgab um sich verstecken zu können oder ob er wohl schon so mächtig war, dass er das nicht mehr brauchte...

Ein eisiger Schauer fuhr ihm über den Rücken als sich die schwere Metalltür zu dem Trainingsraum öffnete. Herein kam etwas.... er konnte es nicht beschreiben. Er wäre wie vor Angst erstarrt gewesen wenn er sich mittlerweile nicht schon an den Anblick seines Meisters gewöhnt hätte. Ein Berg von Muskeln betrat den Raum, narben übersäht, kampfbereit mit einer Eisenkeule in der Hand. Die Muskeln waren gespannt und schienen die Haut durchbrechen zu wollen. Sie bildeten sich deutlich ab, sie zitterten und zuckten vor Anspannung. Saphenus konnte nicht sagen welche Rasse das war. Unwillkürlich musste er an das Bild eines Feeorin denken, dass er einmal in einem Buch über die verschiedenen Spezies des Universums gesehen hatte, doch so ganz schien die Gestalt nicht darauf zu passen. Es spielte auch keine Rolle, denn sie verbreitete pure Aggression. Jeder Schritt schien zu einem Kampf führe zu wollen, jeder Atemzug nur dazu dienen den Muskeln Sauerstoff zu spenden um sie für tödliche Zwecke zu benutzen. Die Augen schienen wirr zu sein, wie ein geifernder Hund, der sich auf sein opfer stürzen wollte stand die Gestalt im Raum. Saphenus' Blick war so sehr auf den Feeorin gerichtet, dass er das pervertierte Abbild eines Menschen zu den Füßen der Gestalt übersah. Hatten ihm die Kreaturen auf dem Weg in die Katakomben noch Angst gemacht, so war sein ganzer Körper mittlerweile vor Furcht überflutet. Dinge, die für sich genommen gereicht hätten um ihm die Albträume seines Lebens zu bescheren lösten nun keine Reaktion mehr in ihm aus. Sie waren Beiwerk, sein Nervensystem war zu überlastet von den ganzen Eindrücken als dass auf diese "kleineren" Gefahren noch achten konnte.

Der Albtraum war weitaus weniger beeindruckt. Seelenruhig nahm er beim Anblick des Feeorin einen kleinen Würfel zur Hand und richtete ihn auf die Gestalt. Offensichtlich fürchtete er sich nicht im geringsten und wollte erst einmal Gewissheit darüber erlangen, was da vor ihm stand. Hybris vertraute auf sein Können in der Macht, er besaß bestimmt die Fähigkeit zu spüren ob die Gestalt eine Gefahr für ihn war oder nicht. Erst nachdem diese Prozedur abgeschlossen war, nachdem sich der Albtraum seine Gedanken gemacht hatte, ergriff er das Wort. Die Antwort der Gestalt war nicht besonders ausführlich.

„Dieser. Dort!“

Panisch blieb Saphenus‘ Blick auf der Hand des Feeorin hängen, als dieser auf ihn zeigte. Er fühlte die Aggression des Hünen und den Wunsch mit dem Zabrak kurzen Prozess zu machen. Die Anwesenheit des Albtraums sorgte zwar dafür, dass er sich im Zaum hielt, aber seine Selbstbeherrschung ließ nach. Seine Muskeln schienen immer und immer größer zu werden, Venen traten unter der Haut hervor und war so prall gefüllt als könnten sie das ganze Blut, das zur Versorgung dieses ungeheuren Kraftapparats nötig war, nicht zum Herzen zurücktransportieren. Auch wenn sich Saphenus nicht auf seinen Machtsinn konzentrieren konnte, zu gebannt war er von der Gefahr, die von er Gestalt ausging, so spürte er in mit einem schmerzhaften Stich die rohe Flut, die von ihr ausging. Ungeordnet, ungebändigt, aber seiner eigenen dennoch überlegen. Was war das nur für eine Kreatur, schoss ihm durch den Kopf. Wer ließ so etwas frei herumlaufen und welche Macht musste man besitzen um es zu kontrollieren? Im Moment wusste er nur, dass allein das Wort des Albtraums zwischen ihnen stand. Saphenus spürte seine eigene Erschöpfung mehr als deutlich, die Anstrengungen des Tages forderten allzu deutlich seinen Tribut. Selbst wenn er völlig ausgeruht wäre, könnte er dem Feeorin nichts entgegensetzen. Zwischen ihnen lagen Welten. Wenn Hybris nun entschied, dass es Saphenus doch nicht wert war sein Schüler zu sein, vielleicht entschied er sich sogar für dieses ungebändigte Kraftpaket, so würde sein Wort Saphenus‘ Untergang bedeuten. Wenn sich Hybris nicht zwischen sie stellen und seinen Schüler beschützen würde, wäre das sein Ende. Wie oft hatte der Zabrak nun an diesem Ort schon seinem Tod ins Auge gesehen? Es kamen ihm die Bilder des Rodianers in den Kopf, der seine Waffe auf ihn richtete und bereit war abzudrücken. Damals hatte ihn nur das Glück gerettet. Hätte die Waffe funktioniert, wäre sie einigermaßen gepflegt gewesen, so läge seine Leiche vielleicht immer noch auf dem Platz vor dem Tempel. Niemand hätte Notiz davon genommen, sein wertvoller Ring wäre zum Zahlungsmittel für Drogen geworden.

„Gewährt.“

Saphenus spürte wie die Luft in seinen Lungen brannte. Der Albtraum erlaubte es dem Feeorin gegen ihn zu kämpfen. Ach, von Kämpfen konnte da keine Rede sein, ihn zu vernichten. Er spürte gar nicht wie er die Luft anhielt, das konnten nicht sein. Hybris hatte so viel Zeit darauf verwendet seine Schüler auszusuchen, wieso sollte er sie nun einem wahnsinnigen Experiment, denn nichts anderes konnte der Hüne sein, zum Fraß vorwerfen? Die Luft entwich ihm als Hybris hinzufügte, dass Saphenus am Leben bleiben musste. Tief atmete er ein und aus, er hatte viel zu lange die Luft angehalten. Das Geräusch, das die Eisenkeule machte als sie auf den Boden fiel, hallte durch den Raum. Die Hände des Feeorin ballten sich zu Fäusten, bereit zuzuschlagen und Knochen zu brechen. Saphenus warf keinen Blick auf das Haustier, das neben dem Hünen auf dem Boden kroch. Seine Gedanken rasten darum wie den Riesen besiegen sollte. Wie um alles in der Welt sollte es ihm möglich sein diesen Kampf zu gewinnen? Er war überzeugt, dass sich sein Gegner nicht an Hybris‘ Befehl halten würde. Wenn er die Chance bekam, würde er Saphenus töten auch wenn sein eigenes Schicksal damit besiegelt war.

Hybris eisige Worte sorgten nur dafür, dass sich seine Anspannung verstärkte. Er würde in der Gunst des Albtraums steigen, das war lächerlich. Es gab nicht den hauch einer Chance, dass er diesen Kampf gewinnen würde, niemals. Saphenus spürte, wie das Monster in ihm die gleichen Gedanken hatte. Es versuchte sich panisch an der Angst zu nähren, aber seine eigene stand ihm im Weg und verbaute ihm den Zugang zu dem unendlichen Ozean der Macht, der in seinem Wirt ruhte. Was Hybris mit dem Haustier anstellte, bekam Saphenus nicht mit. Zu sehr rasten seine Gedanken darum was er tun sollte. Seine Augen zuckten zu der Tür hinter dem Riesen, er überlegte ob er fliehen konnte. Und dann? Dann würde er von den degenerierten Zombies gefressen werden, die immer noch draußen herumlungerten. Flucht war keine Option. Das Gesicht des Jüngers, den er eben eigenhändig erwürgt hatte, schien ihn nun gehässig anzuschauen als wollte er sagen: Ich werde gerächt.

Plötzlich geschah etwas mit ihm, er konnte zunächst gar nicht sagen was. Er fühlte sich besser und wurde von einem Hochgefühl beflügelt. Der Schmerz in seinen Gliedmaßen war verschwunden, seine Muskeln schienen ihre alte Kraft wiederzufinden als könnte er Bäume ausreißen. Er fing an zu zittern, es schüttelte ihn regelrecht als das Adrenalin durch seine Adern schoss. Seine Bronchien erweiterten sich, er spürte wie die Luft in die Alveolen schoss und ihm Kraft bot. Die Angst war verschwunden, sein ganzer Organismus konzentrierte sich allein auf seinen Gegner. Mit einem Tunnelblick sah er nur den Feeorin und blendete alles andere aus. Der schwarzhaarige Mitschüler (Ares) war aus seinem Bewusstsein verschwunden, ebenso wie sein Meister. Dann…bewegte sich der Riese. Erst wie in Zeitlupe bewegte sich der Muskelberg, dann wurde er immer schneller und kam auf Saphenus zu. Sein Gesicht war zu einer eisernen Maske geworden, die Zähne waren so sehr zusammengebissen, dass sie eigentlich brechen mussten. Die Augen brachten nur einen Wunsch zum Vorschein: Den Zabrak zu töten. Viel zu schnell war der Riese bei Saphenus, er konnte kaum reagieren als sein Gegner eine Faust bildete und den Arm zum Schlag erhob. Von Adrenalin und der Todesangst des Monsters befeuert, zuckte Saphenus‘ Körper und er machte einen Satz zur Seite. Nur wenige Millimeter schlug die Faust an seinem Gesicht vorbei, er spürte den Luftzug und das Kribbeln auf seiner Haut. Unsanft fiel er zur Seite. Seine Schulter prallte auf den Stein, doch der Schmerz war wie ausgeblendet. Der Riese hatte zu viel Kraft in den Schlag gelegt, der Impuls ließ ihn nach vorne kippen und das Gleichgewicht verlieren. Er konnte nicht rechtzeitig stoppen und prallte gegen die Steinwand. Es gab ein krachendes Geräusch, als der Kopf gegen die Mauer schlug. Mühsam rappelte sich Saphenus auf. Aus den Augenwinkeln sah er, dass der Riese kurz benommen war. Offensichtlich hatte er nicht damit gerechnet, dass Saphenus ihm ausweichen konnte. Der Blick des Zabrak fiel nun auf die Eisenkeule, die sein Gegner eben fallen gelassen hatte. So schnell wie möglich hechtete er zu ihr und schloss seine Finger um das kalte Metall. Der Riese drehte sich schon von der Wand weg. Aus einer offenen Wunde floss ihm Blut über das Gesicht. Seine Zunge leckte danach und fachte seinen Zorn weiter an. Ein lautes Brüllen kam aus seiner Kehle, er war in Rage und zu einem Berserker geworden. Jede Vernunft war aus ihm gewichen, er war ein Opfer seines Hasses und seiner Triebe, zu keinem logischen Gedanken mehr fähig. Saphenus wusste plötzlich wo sein Vorteil war: er konnte noch überlegt handeln. Wenn er sich geschickt anstellte…der Riese kam wieder auf ihm zu. Der Boden schien mit jedem seiner Schritte zu beben, beide Hände waren zum Schlag erhoben als wolle er einfach alles in seinem Weg niedermachen bis auch der Zabrak zertrümmert zu seinen Füßen lag. Die Eisenstange in Saphenus‘ Händen bot ihm ein Gefühl der Sicherheit, es gab ihm halt wenn er seine Finger um sie legen konnte. Er wartete ab und warf sich im letzten Moment wieder zur Seite. Doch ganz blöd war der Riese nicht. Saphenus spürte, wie er getroffen wurde. Zwar lag nicht die ganze Kraft, die der Feeorin besaß, in dem Schlag, dennoch wurde er weggeschleudert. Die Eisenstange flog vibrierend aus seiner Hand und seinem Blickfeld, dann schlug er gleichzeitig hart und weich auf dem Boden auf. Er war geradewegs auf dem toten Menschen, gelandet, den er selbst ins Jenseits geschickt hatte. Es blieb keine Zeit um sich Gedanken über die Ironie zu machen, die der Situation innewohnte, denn der Feeorin war schon wieder bei ihm. Saphenus sah einen weiteren Hieb auf sich zukommen und konnte nur noch im letzten Moment den leblosen Körper schützend über sich ziehen. So versank die Faust des Riesen geradewegs im Brustkorb des Menschen, Knochen knackten und brachen, Blut spritzte in die Luft. Als er versuchte sie wieder aus der Leiche hinauszuziehen, hing er in ihr fest. Saphenus nutzte die Chance und kroch auf allen Vieren nach hinten, den Blick auf den Riesen gerichtet, der sich bemühte das lästige Hindernis loszuwerden.

Saphenus‘ schaute geradewegs auf die Eisenstange. Sie lag weit entfernt, er hatte keine Zeit um zu ihr zu rennen. Er wusste nicht wie lange der Feeorin noch mit dem lästigen Ding, in dem seine Hand hing, beschäftigt war, aber lange würde das nicht mehr dauern. Verzweifelt ging er in sich. Das Monster tobte umher, versuchte selbst panisch alles ihm mögliche zu tun um dem Tode zu entgehen. Der Zabrak besann sich auf die Macht, mit vollen Händen schöpfte er aus den Pfützen, die ihm zur Verfügung standen. Das Monster wusste, was auf dem Spiel stand und stärkte ihn. Er versuchte nach der Eisenstange zu greifen, er musste sie zu sich ziehen. Doch wie Wasser, das zwischen den Fingern entlangrinnt, floss auch die Macht aus seinen Händen. Er hatte noch keine Möglichkeit, nicht das Training erhalten um sie effektiv zu nutzen. So konnte er dem Eisen nur wenige Tropfen entgegenwerfen. Er sah zwar, wie die Stange anfing zu zittern und gegen die Schwerkraft ankämpfte, die sie auf den Boden drückte, doch zu mehr war Saphenus nicht in der Lage. Und dann hörte er wie etwas gegen die Wand krachte. Der Riese war sein Hindernis losgeworden und brüllte. Die Verzögerung hatte ihn nur noch wütender gemacht, er tobte, schrie, spukte durch die Gegend. Der Muskelberg setzte sich abermals in Bewegung und dieses mal hatte Saphenus keine Chance. Die riesigen Pranken ergriffen ihn, hoben ihn hoch und schleuderten ihn davon. Der Feeorin war so wütend, dass er es gar nicht einsah nur kurzen Prozess mit dem Zabrak zu machen. Er würde ihn leiden lassen und mit ihm spielen, seine Angst kosten und ihn dann, nach langen Qualen, töten. Saphenus prallte hart auf den Boden auf. Dieses Mal landete er nicht auf einem der toten Jünger. Die Wucht trieb ihm die Luft aus den Lungen. Sterne tänzelten vor seinen Augen und aus den Augenwinkeln sah er fast so etwas wie ein Lächeln auf dem Gesicht seines Gegners. Mühsam versuchte er sich aufzustützen. Immer mehr Adrenalin schien unkontrolliert durch seinen Kreislauf zu strömen. Seine Muskeln schienen fast zu reißen und das Fleisch auseinander zu drücken. Der Schmerz war wie ausgeblendet, er konnte nur noch wie durch einen Schleier sehen. Lange würde er diesen Zustand nicht aushalten können. Der Riese machte wieder Anstalten auf ihn zuzurasen. Es war Saphenus letzte Chance. Gleich würde er nicht mehr die Kraft haben sich auch nur noch zu bewegen Dumpf nahm er war, dass sich der Schwarzhaarige ganz in seiner Nähe befand. Er war versunken in seiner Meditation, man konnte nicht sagen ob er von dem, was um ihn herum geschah überhaupt etwas mitbekam. Dann aber hallten Hybris‘ Worte durch seinen Kopf. Ares durfte nicht gestört werden, das waren die Regeln. Auch wenn der Riese sich ihrer bestimmt nicht mehr bewusst war, so galten sie doch immer noch. Der Muskelprotz raste schon wieder auf ihn zu. Saphenus‘ Blick war ganz auf ihn fixiert. Jetzt hechtete er früher zur Seite, er konnte nicht riskieren, dass es der Riese schaffte ihn doch noch zu erwischen. Er war nun hinter Ares. Der Riese sah das, wutentbrannt setzte er seine Kraft ein um seinen Kurs zu ändern. Es war ihm egal, dass sich nun ein Mensch zwischen ihnen befand, was sollte der schon tun? Er würde ihn aus dem Weg fegen und dann den Zabrak dann endlich zu Brei verarbeiten. Schnell schoss der Feeorin auf den Schwarzhaarigen zu, nur noch er stand zwischen ihm und Saphenus…


[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris und Ares; Anomander Rake und Haustier (NPC)
 
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