Bastion

[: Hyperraum | nach Bastion :||: T4a „Savage“ | Passagierraum :||: Captain Toji Murata, Commander Oskata, Commander O'Neill, Lieutenant Tau und weitere uniformierte Passagiere :]

Ming hatte Lächeln müssen nachdem Matachi sie gefragt hatte ob ihr Reise vielleicht private Gründe haben könnte. Natürlich war dem nicht so, sie diente als Aufpasserin für ihren Vorgesetzen welchen sie nicht aus den Augen lassen würde. Ähnlich wie bei einer läufigen Hündin die es auf einen bestimmten Hund abgesehen hatte – wenn auch ohne den Hang gedeckt zu werden. Man hätte sie auch als Klette bezeichnen können. Es ging hier allerdings um medizinische Gründe und nicht um das, was sie womöglich für ihren Vorgesetzten empfand. Matachi jedenfalls hatte sie geantwortet das sie wegen Toji da war und ihn nicht aus den Augen lassen würde, gleich ob es ihm gefiel oder nicht. Sie hatte nicht Blut und Wasser geschwitzt, ihn zusammengeflickt und ihm einen Teil seines „Lebens“ zurückgegeben nur um am Ende vielleicht zusehen zu müssen wie er es leichtfertig zerstörte. Immerhin wusste sie nicht wie er reagieren würde auf die Dinge die auf Bastion geschehen konnten. Der jung Mann hatte eine geradezu perfekte Form gefunden sich abzuschotten und dafür zu sorgen niemanden an sich heran kommen zu lassen wenn es um den Unfall ging. Solche Fälle gab es genug und entwickelten leider nur allzu oft tragische Werdegänge. Die Ärztin ließ einen kurzen prüfenden Blick über ihren Patienten wandern – konnte vorerst zufrieden sein – und wechselte dann noch einige Worte mit dem durchaus ebenso attraktiven Commander, während Toji langsam nach oben humpelte.

Kurz darauf betraten auch die Ärztin und der Commander die „Savage“, wobei sie noch immer ein wenig miteinander sprachen. Im inneren des Passagierraums befanden sich bereits einige andere Passagiere welche darauf warteten das sie starten würden. Ming setzte sich in die Reihe zum Commander und dessen Freund wohl wissend, dass sie vielleicht als ein wenig nerven konnte. Dies jedoch spielte für sie keine Rolle. In Sachen „Penetranz“ konnte sie sehr penetrant sein. Mit ihr in diesem Punkt zu diskutieren würde ebenso wenig bringen wie den Versuch zu starten einer Wand zu erklären welche Vorteile es haben würde gestrichen oder ohne jeglichen Anstrich zu sein. Die Wand würde es niemals verstehen, keine Widerworte oder sonst irgendeine Äußerung von sich geben. Ganz anders verhielt es sich bei Menschen, denkenden Personen, welche oft und gerne irgendetwas einwarfen oder zu flüchten.

Die „Savage“ sprang in den Hyperraum sobald sie die Starterlaubnis erhalten hatten und machte sich auf den direkten Weg nach Bastion. Toji schien die Zeit des Fluges eher schweigen zu wollen was Ming nicht unbedingt wunderte. Sie erhielt dafür das Vergnügen mit seinem netten Freund zu kommunizieren was durchaus eine Abwechslung war. Sie hatte nichts gegen wortkarge Personen, doch ihr Vorgesetzter machte es ihr nicht unbedingt einfach und sie wurde das Gefühl nicht los, dass er auch in nächster Zeit versuchen würde dem Thema bezüglich seines Unfalls aus dem Weg zu gehen. Ein Punkt der Ming nicht behagte, gegen den sie allerdings machtlos war. Diese Form von Machtlosigkeit war etwas was sie keinesfalls schätzte. Sie war Ärztin! Machtlosigkeit war kein Punkt der auf ihrer Liste stand oder auch nur jemals dort eintragen würde. Auch wenn es Situationen gab in denen man machtlos war, so fuchste sie dies in hohem Maße. Nichts ging über die eigenen Leitlinien welche straffer nicht sein konnten. Jeder Arzt stellte für sich persönlich einen ganz eigenen individuellen Leitsatz zusammen mit Idealen an die er oder sie sich strikt hielt.

Der Hyperraumflug gestaltet sich als ruhig und eher unbedeutend. Es gab keine wirklichen Vorkommnisse und die Zeit verging wie im Flug was sie natürlich auch Matachi zu verdanken hatte. Wäre er nicht dabei gewesen hätte sie sich mit Toji allein auseinandersetzen müssen. Dies wäre natürlich kein Problem gewesen – hätte sich jedoch als anstrengend erweisen können – und vielleicht auch als nervenaufreibend. Sie bereute es ein wenige niemals wirklich Psychologie studiert zu haben und damit ihre Kenntnisse zu erweitern. Doch damals hatte sie darüber nicht nachgedacht und sich ihrem Medizinstudium gewidmet. Auch wenn man im Laufe der praktischen Jahre viel Erfahrung sammelte, lernte so war man noch immer keine Psychologin.

Die Ärztin ließ ihren Blick immer wieder über ihren Patienten wandern, welchen sie in diesem Augenblick nur als solchen ansah, um zu sehen wie es ihm ging und wie viel ihm die Blicke der anderen zusetzten. Alles schien auch hier ruhig zu bleiben und als die „Savage“ aus dem Hyperraum sprang und in die Umlaufbahn von Bastion eindrang hatten sie es fast geschafft. Das Schiff erbat Minuten später die Landeerlaubnis samt Koordinaten und eine viertel Stunde später setzte es im Hangar auf, fuhr die Triebwerke hinunter und gab seinen Passagieren die Möglichkeit auszusteigen. Die Ärztin erhob sich, wartete bis auch ihr Vorgesetzter und dessen Freund es getan hatten um diesen beiden dann zu folgen. Das Schiff hinter sich lassend traten sie auf den Boden des Hangars. Bastion, es lag einige Zeit zurück als sie zum letzten Mal hier gewesen war.


[: Bastion | Militärraumhafen :||: Hangar :||: Captain Toji Murata, Commander Oskata, Commander O'Neill, Lieutenant Tau und weitere uniformierte :]
 
[Bastion - Sith-Orden – Schacht unterhalb von Turbolift 3 – Nheria, Bero und Jolina]

Nheria hatte sich als sie durch die Gänge geirrt waren bewusst still verhalten. Sie leuchtete den weg und mehr nicht. Ihr Verstand arbeite während dessen auf hoch touren. Sie war sich ziemlich sicher das sie hier unten nicht hingehörte. Kaum war sie in der Akademie angekommen wurde sie nicht nur in einen blutigen Trainingskampf auf leben und tot geworfen nein diese Wahnsinnige hatte sie tief unter die Erde geführt.

Trotz der Tatsache das sie sich hatte auf der Med Station behandeln lassen begann das Bein das verletzt worden war zu schmerzen. Sie war nicht annähernd bewandert genug um ihren Körper mit Hilfe der Macht einen Energie schub zu geben und die Strapazen des Tages wirkten sich langsam aber sicher auf sämtliche Glieder aus.

Als sie, wie sie anhand des verlöschenden Lichtschwertes feststellen musste, eingeschlossen waren und sich die Sith zur Meditation hinsetzte nutzte auch die Twi'lek die Möglichkeit ihren müden Körper auf dem Boden nieder zu lassen.

Die Stunden strichen vorüber und schon bald suchte ihr Verstand nach Beschäftigung. Das nächstliegendste war das Schwert das immer noch in ihrem Schoß lag.
Neugierig wurde der Griff beäugt und der innewohnende Energie Kristall studiert. Sie hatte noch nie ein Laserschwert in den Händen gehalten. Doch auch diese Beschäftigung war von kurzweiliger Dauer.

Beide, Jolina und Bero saßen im Schneidersitz da tief in ihre Gedanken vertieft. Nheria nutzte diesen Moment um die beiden zu studieren. So wie sie da saßen wäre es ihr ein leichtes sie einfach zu Eliminieren. Zumindest war sie dieser Annahme erlegen.
Die eine mit dem Lichtschwert und den wuchtigen Menschen im Anschluss. Kurz spürte sie wie die Mordlust in ihr hochkochte, die Antipathie die sie für Jolina empfunden hatte zu einem Crescendo an Hass anstieg.

Doch genau in diesem Augenblick trat die bucklige Kreatur auf den Plan und die Twi'Lek starrte den gebrochenen Körper blinzelnd an. Woher kam diese absurde Steigerung des Gefühls für die Sith? Ja zugegeben, sie mochte sie nicht aber einen wirklichen Grund für diesen fast schon zusammenhangslosen Wunsch sie zu töten gab es nicht. Sichtlich verstört kam sie selbst auf die Beine und folgte den beiden in die angrenzende Kammer, zu sehr mit sich selbst und dem soeben geschehenen beschäftigt um die spiegelnde Oberfläche oder den Prunk des Raumes auch nur annähernd angemessen zu würdigen.

Der Kampf an sich zog ihr Interesse schnell an. Ihr gesamter Körper fixierte sich zunächst auf Kira und dann auf ihren Kontrahenten. Ihre Hände gingen Instinktiv zu dem Dolch den sie seit Jahren am Gürtel trug, sie hatte noch nicht eine einzige Lichtschwert Unterweisung gehabt. Was also brachte ihr das Ding?

Die Luft in diesem Raum fühlte sich seltsam an und Nheria fühlte sich zusehends unwohl, es waren zu viele Individuen anwesend die sie weder einschätzen noch sich wirklich gegen sie Verteidigen konnte. Eine der Schwächsten zu sein passte der Rothäutigen absolut gar nicht in den Kram. Überhaupt war das gesteigerte Aggressionspotenzial das durch ihr Hirn hämmerte eher untypisch für sie. Fast schon gehetzt wanderten ihre Augen durch den Raum um das Geschehen zu erfassen.


[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Unterste Ebene – In dem gemeinsamen Labor von Darth Ral und Darth Bor: Darth Bor und (der schlafende) Darth Ral , Mutter Kira und Adria unterm Tisch und ihr imaginärer Freund Bibo, Jolina samt Knecht, Nheria und Bero in der Tür]
 
Bastion - Anflug auf den Sith-Orden - Fähre - Allegious

Bastion- Zentralwelt des galaktischen Imperiums. Hier hatte er alles entschieden dass maßgeblich für den Sieg gewesen war. Dieser Ort hatte wahrlich historische Bedeutsamkeit erlangt. Coruscant war dahingegen ein verblichener Schatten. Alle Entscheidungen wurden hier durch ihn getroffen. Hier stieg er auf, vor so vielen Jahren und hier würde er noch weiter aufsteigen- und zwar in solchen Dimensionen die ein Normalsterblicher nicht mal erahnen können würde. Bastion war seine Heimat. Schon lange hatte er die Ketten seines irdischen Bewusstseins abgestreift und war zu etwas Größerem geworden. Kein Planet der Galaxis konnte ihm mehr bedeuten als dieser. Sicherlich ehrte er die alten Planeten, die die Sith einst beherrscht und bewohnt hatten, allen voran Ziost und Korriban, aber diese waren verlassen, nur noch die Geister vergangener Jahrhunderte balgten sich dort und sie hatten keinen Einfluss mehr auf das Hier und Jetzt. Bastion selbst jedoch war durch ihn zu der Schaltzentrale allen Lebens geworden. Die Fähre setzte auf der Südplattform an- von dort war er nicht mehr weit zu seinem Herrschaftsbereich und er umging die ganzen lästigen Maden und Jünger welche ohnehin nichts von den wirklichen Lehren der dunklen Seite verstanden. Allegious hatte vorab informieren lassen dass er keinen wie auch immer gearteten Empfang wünsche. Das geschah auch so wie von ihm befohlen- einzig Royal Guards nahmen ihn in Empfang und geleiteten ihn in den Thronsaal- Vorsicht war immer besser als Nachsicht und zumindest als Ablenkung fungierten die Royal Guards jederzeit.

Es dauerte nur wenige Minuten bis die Tore des Thronsaales öffneten. Das Herz des Imperiums befand sich hier- noch. Denn bald würde sich das ändern. Die Planungen für einen Palastbau befanden sich auf vollen Touren. Und das mussten sie auch denn der Imperator würde bald den ärgsten Feind, de Republik ausgemerzt haben und dann galt es sich fortan nur noch um die inneren Feinde zu bemühen. Dazu bedurfte es einen plausiblen Aufenthaltsortes an dem er sich dann just zu dem Zeitpunkt aufhalten würde können indem der Feuersturm über jene hinwegfegen würde, welche glaubten Anspruch auf die dunkle Seite der Macht erheben zu können. Der Gouverneur von Bastion selbst war hierzu beauftragt worden, entsprechende Vorschläge bekannter und begabter Architekten zu sammeln und auszuwerten. Allegious selbst würde sich dann für einen der Vorschläge entscheiden und ein umfangreiches Gespräch mit dem Schöpfer seines Prachtbaus führen. Dann würden entsprechend seinen Vorgaben Änderungen vorgenommen und alle die am Bau mitgewirkt haben... ein ruhmloses Ende finden. Alle Maßnahmen die dem Schutz des Imperators dienten waren zu wichtig als dass sie anderen in die Hände fallen durften. Sicherlich könnten auch Droiden den Bau bewerkstelligen aber er vertraute niemandem und er konnte die Möglichkeit nicht ausschließen dass jemand die Pläne hacken könnte. Sicherlich auch Menschen könnten Pläne verschwinden lassen, aber da gab es ja noch den Imperator der mit der Macht über deren Absichten wachen konnte... Vielleicht konnte er auch zumindest jene Sith dafür nutzen deren Loyalität er sich derzeit sicher sein konnte. Wobei selbst wenn er meinte sich sicher sein zu können dies nicht bedeuten musste, dass jene nicht doch einmal für den Fall der Fälle Dinge beiseite legten um jene eines Tages im Eventualfall hervor zu holen.

Allegious setzte sich auf seinen Thron und fühlte sich erst jetzt wieder ganz er selbst. Dieser Thron und er schienen paradoxerweise so etwas wie eine Beziehung aufgebaut zu haben. Hier war es damals geschehen, als er Janem widerstanden hatte, ihn in einer unendlichen Demütigung hatte leben lassen um ihn tagtäglich seine Schmach vor Augen zu halten. Janem galt sei Monaten als verschollen. Gerüchte kursierten im Orden jede Menge. Aber Allegious' Netzwerk war zuverlässig. Alle Informationen wurden gefiltert. Die sich widersprechenden und falschen von denen die wenig bis viel Wahrheitsgehalt in sich trugen. Es galt als wahrscheinlich dass Janem sich auf einen fernen Planeten zurückgezogen und aufgegeben hatte. Er hatte es oft genug probiert und war immer gescheitert. Dabei war ihm nie in den Sinn gekommen woran er gescheitert war. Janem hatte immer die Macht begehrt aber nie verstanden dass es noch einen anderen Weg als den offensichtlichen gab. Janem's Weg war der direkte, dabei war es oftmals sinnvoller aus dem Schatten zu agieren und so Schleichpfade zu entdecken und zu nutzen die sonst niemand kannte. Er betätige einen Knopf an seinem Thron der einen Kanal zu ihm untergebenen Personal öffnete.


Holt mir meine Schüler Chiffith und Jolina herbei. Informiert den Gouverneur von Bastion dass ich die Pläne zu besichtigen wünsche.

Ein Klicken bestätigte dass man seinen Befehl verstanden habe. Allegious wusste dass das Klicken als Bestätigung eine übliche Kommunikationsform von Jägerpiloten war. Allegious fragte sich welchen Background manche seines Personals haben mochten dass sie dererlei Sitten besaßen. Vielleicht würde auch hier eine nähere Betrachtung des Personals lohnenswert sein. Er schloss die Augen und fühlte wie das Leben in den Pyramiden des Ordens förmlich hervorquoll. Er spürte wie die Zirkel Leben erschufen, Leben nahmen, folterten, selbst junges Leben spürte er dem Orden entwachsen. Nirgendwo sonst fühlte er sich lebendiger- mächtiger. Alle Zufahrtswege, alle Routen mündeten nach Bastion. Coruscant war ein Häuflein Dreck dagegen und selbst dieser Dreck würde bald tot sein. Bald? Sehr bald. Allegious schickte mit einer Handbewegung die Wachen an, das Tor zum Thronsaal zu schließen. Krachend schlossen sich die Türen und hallten durch den großen Thronsaal. Es war so weit. Er erhob sich von dem Thron und ging zu einer hinter ihm liegenden, verborgenen Meditationskammer. Es war eine sehr große und geräumige. Sie erhob sich an den Außenbereichen zu einem höhergelgenen Punkt. Dort setzte sich der Sith hin, schloss die Augen und suchte mit der dunklen Seite der Macht nach dem Virus. Es dauerte nicht lange, da fanden sich der mächtigste Mann der Galaxis und das Virus. Es war beinahe wie ein Kind das freudig auf seinen Vater zuging und es in einer dunklen Umarmung begrüsste. Und er spürte die unendliche Gier in seine Geschöpf. Den Drang zu vernichten, auszulöschen. Allegious hieß gut was das Virus wollte. Und das Virus spürte dass seine Zeit gekommen war. Wie in einem Käfig, aus einem tiefen Schlaf geholt begann sich das Virus einem Raubtier gleich zu strecken, zu erwachen. Sofort erwachten die animalischen Instinkte. Erst tigerte es langsam in seinem Käfig umher, ehe es anfing zu brüllen, zu fauchen, in heftige Raserei zu gelangen. Allegious stand in dieser imaginären Metapher vor dem Käfig und stellte fest dass sein Geschöpf fähig sein würde, zu tun was er mit ihm geplant hatte. Die Vorsehung der endgültigen Vernichtung der Republik würde nun seinen Lauf nehmen. In aller Ruhe hob Allegious den Riegel aus dem Tor und öffnete die Käfigtür. Das Virus blieb auf der Höhe des Sith stehen, verneigte sich ehrfürchtig, ehe es in rasender Geschwindigkeit in die Dunkelheit verschwand- um mit seinem Feuer ganz Coruscant und die Republik zu erfassen...

Allegious öffnete die Augen und fühlte sich frei und unglaublich mächtig. In einer schier unglaublichen Ferne spürte er wie das Virus zu wüten begann und in Windeseile sich nach unten in die bevölkerungsreichen Ebenen arbeitete um Masse auf Masse mit seinem tödlichen Wirken zu benetzen. Er fühlte sich wie im Rausch, da das Virus selbst sich wie in einem Rausch fühlte. Es war endlich frei. Es hatte solange darauf gewartet freigesetzt zu werden. Sein Hunger war nicht zu bändigen und übertrug sich scheinbar auch in gewisser Weise auf den Imperator selbst. Er stand auf und ging zurück in den Thronsaal, wobei er nicht umhin kam einen kurzen Blick auf die andere verborgene Kammer zu werfen in der er einst Alisah gefoltert hatte. Auch sie würde dem eisigen Griff der dunklen Seite nicht entkommen. Sie würde ebenso fallen, wie die anderen auch. Wie die Fliegen. Erneut begab er sich auf seinen Thron und verspürte einen absoluten Adrenalinrausch. Nichts was jetzt noch kommen würde, würde seinen Triumph aufhalten. Er lachte. Und während er das tat wurde das Lachen ähnlich wie das Knallen der Tore von den Wänden zurückgeworfen und ergab einen eigenartigen Hall. Das Lachen prallte immer wieder von den Wänden ab. Der Imperator lachte laute und lauter und es schien fast so als war das Lachen durch den ganzen Ordensbau zu hören...


Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious
 
[: Hyperraum | nach Bastion :||: T4a „Savage“ | Passagierraum :||: Commander Alexa O'Neill, Captain Toji Murata, Commander Oskata, Lieutenant Tau und weitere uniformierte Passagiere :]


Es dauerte eine kleine gefühlte Ewigkeit, bis sich Alexa von dem kleinen Schock, ausgelöst durch das unverhoffte und veränderte Aussehen und Auftreten des Captains, erholt hatte. Die kleine Bastionerin hatte mit allem gerechnet und sie hatte sich auch gefreut, Murata so unverhofft wieder zu treffen, allerdings nicht damit. Immer noch starrte sie den ranghöheren Offizier an, was sie nicht einmal bemerkte. Erst das Stimmengewirr und Gemurmel, das beim betreten des Captains im Passagierraum eingetreten war, holte Alexa aus dieser Starre. Verlegen wischte sie eine lose Haarsträhne aus der Stirn, räusperte sich leise und straffte unmerklich die schmalen Schultern, ehe sie sich bückte um das Datapad, was ihr aus der Hand geglitten war, aufzuheben.

Kurz wischte sie über das elektronische Datengerät und untersuchte es nach Schäden, ehe sie wieder in ihren Sitz zurück glitt. Das Pad legte sie sich auf den Schoss und legte den Gurt an, ehe sie sich seitlich hinsetzte, um die Beine zu überschlagen. Dabei versuchte sie angestrengt nicht immer wieder einen Blick auf Toji zu werfen. Wohlgemerkt versuchte. Denn sie erwischte sich immer wieder dabei, das sie ihm mehrere Male verstohlene Blicke zuwarf, anstatt sich auf das Dokument zu konzentrieren, das sie auf ihrem Datengerät aufgerufen hatte.

Der Flug von Yaga Minor nach Bastion war, im Verhältnis zu den anderen Hyperraumflügen und Reiserouten, die Alexa bisher gemacht hatte, sehr kurz. Auch während dieses kurzen Fluges versuchte sich die kleine Commander mit den ungewöhnlichen kobaltblauen Augen sich auf das auf ihrem Schoss befindliche Dokument zu konzentrieren. Doch hin und wieder wanderte ihr Blick zu Toji und war etwas geknickt, das er die junge Frau wohl nicht erkannte. Zumindest hatte er mit ihr noch kein einzelnes Wort gewechselt. Aber Alexa schob es auf seine Vereletzungen, das er dies bisher noch nicht getan hatte.

Innerlich seufzte sie auf und als man das Reiseziel erreicht hatte und man sicher gelandet war, blieb die junge Frau erst ein mal in ihrem Sitz und würde den anderen Passagieren erst einmal den Vortritt lassen. Erst als das Shuttle sich so langsam geleert hatte, schnallte sie sich ab und machte sich dran, ihr Gepäck aus dem Fach zu holen, um dann langsam, mit dem Pad unter dem Arm aus dem Shuttle zu steigen. Sicherlich wartete schon ihre Familie auf sie, das Alexa ihnen bereits mitgeteilt hatte, das sie einen kurzen Abstecher nach Hause machte, ehe sie den zweiten Teil ihre Weiterbildung absolvierte. Und zwar als XO auf einem der größeren Schiffe. Na, das konnte ja was werden.



[: Bastion | Militärraumhafen :||: Hangar :||: Commander Alexa O'Neill, Captain Toji Murata, Commander Oskata, Lieutenant Tau und weitere uniformierte :]
 
[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Chiffith, Voth Terrix; Samuel alias Whip (NPC)

Whip hatte noch keine Gelegenheit gehabt, auf Chiffiths Angebot zu antworten - er schien gerade dabei zu sein, mit seinen begrenzten geistigen und körperlichen Fähigkeiten die Antwort zurechtzulegen, als jemand hinzu trat. Es war eine Person, die der Lamproid nicht kannte. Er war unzufrieden darüber, gestört zu werden, und hätte wohl entsprechend ungeduldig reagiert. Aber die Person trug eine dunkle Robe und strahlte eine Finsternis aus, wie sie normalerweise nur in den Auren ausgebildeter Sith zu finden war. Es war möglich, dass die Person - ein Mensch, wie es schien - vom Rang her über ihm stand und da Chiffith keinen Wert darauf legte, sich erneut mit einem Sith-Krieger zu messen, verzichtete er auf Drohgebärden. Stattdessen zwang er sich zur Geduld und wandte sich dem Humanoiden zu. Die Blicke aus zwei orangebraunen Augen und einem Bündel schwarzer Sehtentakeln trafen sich. Mit tiefer Frauenstimme und einem aggressiven Unterton fragte die Fremde:

»Bist du Chiffith

»Ja. Wer bist du?«

»Tut nichts zur Sache. Dein Meister will dich sehen!«

»Er ist zurück?« fragte der Lamproid überrascht. Er hatte keine Nachricht von Allegious bekommen, dass dieser demnächst wieder auf Bastion ankommen würde. Irgendwie hatte er auch erwartet, dass er es spüren würde, wenn sein Herr wiederkehrte, aber das war wohl ein Irrtum gewesen.

»Sonst würde er dich wohl kaum zu sich rufen, dummes Ding!« schnauzte die Fremde und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab.

Chiffith blickte ihr nach und seine Kiefer zuckten, während er sich Mühe gab, seinem Zorn keinen freien Lauf zu lassen. Zu gern hätte er ihr den Stachel in den Rücken gerammt und den Inhalt der frisch gefüllten Giftdrüse in ihr Fleisch gepumpt. Nein, lieber nur ein paar Tropfen davon: Ihr Tod sollte nicht zu schnell kommen! Aber er ahnte, dass ihm ein solcher Angriff nicht gut bekommen würde. Es stand ihm nicht zu, nach Belieben Ordensmitglieder zu attackieren, und eine Botin seines Meisters zu töten hätte ihm dieser womöglich übelgenommen. Nicht zu vergessen natürlich die Möglichkeit, dass er einen solchen Kampf auch verlieren könnte. Beide Kämpfe, die er bisher gegen Sith bestritten hatte, hätte er fast mit dem Leben bezahlt. Obwohl er den Tod nicht scheute, hatte er keine übersteigerte Lust, sein Leben und seine frisch zurückgewonnene Freiheit zweimal an einem Tag aufs Spiel zu setzen.


»Ihr habt's gehört«, knurrte er in Richtung des Twi'lek und des Mutanten. Der beiden Mutanten, musste man mittlerweile sagen, denn auch Voth Terrix bot nach der Veränderung durch Darth Baal absolut keinen gewöhnlichen Anblick mehr. Zwar hatte er sich ein dunkles Stück Stoff übergeworfen, das er unten in den Behausungen des Alchimisten gefunden hatte, aber es konnte nicht verbergen, dass er neuerdings ein Armpaar mehr besaß als andere Humanoide.

»Ich muss zum Imperator. Voth, erklär' du ihm worum es geht. Wir sehen uns wieder!«

Mit diesen Worten wandte er sich ab und verschwand eine Sekunde später um die nächste Ecke - fast lautlos, abgesehen von dem Schleifen seiner Lichtlanze, die er wie so oft hinter sich her zog, anstatt sie zu tragen.

Er wand sich durch die Gänge, vorbei an Trainingsräumen, Waffenlagern und Ritualkammern, bis er einen der zahlreichen Aufgänge in die höheren Ebenen erreichte. Ein paar Etagen eilte er hinauf, dann erreichte er die Grenze des Bereiches, der Leuten seines Ranges für gewöhnlich zugänglich war. Zwei Krieger in dunklen Rüstungen standen hier mit Waffen in den Händen. Ihre Gesichter waren unter dunklen Kapuzen und hinter Masken verborgen.


»Halt! Was willst du?« fragte einer. Seine Stimme hatte er offenbar durch den Einsatz der Macht verstärkt und tiefer gefärbt, denn dem Wurm war keine normalgroße humanoide Spezies bekannt, deren Sprachorgane solche Laute verursachen konnten.
»Ich bin Chiffith«, antwortete er, während er ohne Scheu oder viel Respekt bis unmittelbar an die Bewaffneten heran kroch. »Ich will zum Imperator!«

Die Haltung des Wächters versteifte sich und er richtete sich noch ein Stückchen weiter auf. Eine provokante Geste, fand der Lamproid. Es sah aus, als wollte er eine Feindseligkeit eröffnen. Doch sein Kamerad sagte:

»Seine Majestät erwartet dich bereits! Geh auf dem direktesten Weg und wage es nicht, in Bereiche einzudringen, in denen du nichts zu suchen hast!«

Dass er abermals geduzt wurde, fiel Chiffith gar nicht auf. Auch die Anweisungen und die nicht sehr subtile Drohung, die er bekommen hatte, kommentierte er nicht. Stattdessen setzte er sich wieder in Bewegung, kroch an den beiden Kriegern vorbei und schlängelte sich weiter die Treppe hinauf. Der Tempel ragte weit in den Himmel hinein und dementsprechend lang waren die Rampen und Stiegen, die zur Spitze hinauf führten - teilweise verwinkelter und länger, als nötig gewesen wäre, aber nicht nur Effizienz und Bequemlichkeit hatte beim Bau des Ordensgebäudes eine Rolle gespielt. Dennoch legte der Apprentice nur dann eine Pause ein, als er den nächsten Kontrollposten erreichte: Dort, wo die Bereiche der Krieger sich von denen der Lords schieden. Chiffith identifizierte sich und wurde abermals durchgelassen, später ein weiteres Mal. So erreichte er letztendlich das breite Tor des Thronsaals. Hier standen keine Sith-Krieger Wache, sondern rot verhüllte imperiale Gardesoldaten.

»Mein Meister hat mich gerufen! Ich bin Chiffith«, erklärte er. Er wurde angemeldet und dann schwang einer der Torflügel für ihn auf.

Da lag er vor ihm, der finstere Thronsaal: Zum zweiten Mal. Ein Raum, der eine mindestens ebenso finstere Aura hatte wie die schlimmsten Winkel der Katakomben unter dem Tempel. Aber im Gegensatz zu ihnen verströmte er etwas Erhabenes, Herrschaftliches anstelle des krankhaften Übels, das dort unten lauerte. Schon einmal war der Lamproid hier gewesen und abermals war er schwer beeindruckt, alleine schon vom Anblick und der Aura des Raumes. Als er dann den Thron erblickte, auf dem der mächtige Herrscher saß, spürte er sein Innerstes erbeben. Ein Schauder lief durch seinen Körper, ausgelöst von der Gegenwart des mächtigsten aller Sith, Herr über einen großen Teil der Galaxis und Feldherr über alle Krieger des Reiches. Chiffith war ihm schon zwei mal begegnet, aber noch nicht, nachdem Darth Allegious sich zu seinem neuen Lehrmeister ernannt hatte. Klar wie nie sah er die Gelegenheiten, die sich ihm dadurch eröffneten, ebenso wie die Gefahren, die über ihn kamen, wenn er seinen Herrn enttäuschten.

Er presste den Körper in unterwürfiger Haltung auf den Boden, während er langsam auf den Thron zu kroch. Als er glaubte, nah genug gekommen zu sein, legte er die Lichtlanze neben sich ab, hob sein unmenschliches Gesicht scheu ein Stückchen an und zischte, wobei er die Worte so deutlich artikulierte, wie es ihm nur möglich war:


»Mein Herr! Da bin ich - ich gehöre Euch!«

[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Thronsaal] Chiffith, Darth Allegious
 
[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Militärraumhafen | Landebucht :||: T4a „Savage“ | Passagierraum :||: Captain Toji Murata, Commander Oskata, Commander O'Neill, Lieutenant Tau und weitere Passagiere :]

Sanft setzte das perlweiße Shuttle der Lambda-Klasse auf dem Hangarboden auf. Nach knapp zwölf Standardstunden Flugzeit hatte es sein Ziel, Bastions riesigen Militärraumhafen, ohne irgendwelche Zwischenfälle erreicht. Leise zischte die Hydraulik. Einfaches Personal näherte sich routiniert dem hyperraumfähigen Vehikel, um mit ein paar Handgriffen das größere Gepäck aus den vorgesehenen Staufächern zu holen, den verzehrten Proviant aufzufüllen oder schon einmal mit der Betankung zu beginnen, während in der Zwischenzeit das Cockpit das Herabsenken der Rampe einleitete. Obwohl man dem Tun in diesem Hangar eine gewisse Betriebsamkeit zweifelsfrei nicht absprechen konnte, verlief dennoch alles ziemlich ruhig – jedenfalls aus der Warte der uniformierten Passagiere heraus, die normalerweise die Emsigkeit der Schlacht gewohnt waren.

Murmelnd erhoben sich die Offiziere, griffen nach ihrem Handgepäck und verließen anschließend das gelandete Shuttle über die Rampe. Begleitet von einem leisen Ächzen erhob sich auch Toji. Mit der rechten Körperhälfte, die seit dem Unfall steif geworden war, hatte er noch immer seine eigenen Probleme. Trotz medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen schien er noch kein richtiges Gefühl für seinen Leib zu haben. Humpelnd schloss sich der invalide Captain dem Tross aus Uniformierten an, nachdem er alle seine Sachen beisammen hatte. Dunkle Gedanken umgaben seinen Geist, aber nach Außen hin schwieg er – wie schon auf dem gesamten Flug nach Bastion über. Selbst die Blicke, die ihm die anderen Passagiere zuweilen verhohlen zugeworfen hatten, hatte er in den letzten Stunden gekonnt ignoriert. Er lebte nicht mehr in deren Welt.

Matachi und Doktor Tau, die gewissermaßen als medizinischer „Beistand“ zur Thronwelt mitgereist war, unterhielten sich noch immer über irgendwelche belanglosen Themen, weshalb der ehemalige Kommandant der „Pandora“ versuchte etwas Abstand zu ihnen zu gewinnen. Bedenkenlos drängelte er sich auf der schmalen Landerampe an dem einen oder anderen (rangniederen) Offizier vorbei, um die plaudernden Stimmen nicht mehr ganz so laut zu hören. Erst jetzt entdeckte ihm in der Masse an Uniformierten eine bekannte Person: Alexa O'Neill. Seit der Befreiungsschlacht von Byss hatte der Captain die zierliche Commander nicht mehr gesehen.
'Was macht sie hier auf Bastion?', fragte sich Toji. Nirgends hatte er davon gehört, dass man womöglich die Neunte erst kürzlich aus dem Deep Core abgezogen hätte. Nein. Nach seinem Informationsstand sicherte die Flotte um Admiral Tarkin noch immer in dieser Region Tarvitz' – und damit auch Darth Allegious' – Machtansprüche. Grimm, eiserner Grimm zeichnete sich auf dem geschundenen Gesicht des Invaliden ab als dieser plötzlich das eigene Schritttempo erhöhte, um zur Kommandantin der „Achilles“ aufzuschließen.

„Commander O'Neill, was für eine tolle Überraschung Sie hier zu sehen“, sprach er sie an, nachdem er endlich aufgeholt hatte. Durch die Beeinträchtigung seiner Stimmbänder schwang dabei ein ganz leichtes Krächzen mit. „Ich hatte bisher angenommen, Sie und die Neunte würden noch immer das Beshqek-System vor all möglichen Unholden sicher.“

Durch die steife Maske, die seine komplette rechte Gesichtshälfte bedeckte, wirkte das Lächeln, das Toji im Anschluss folgen ließ, mehr wie eine hässliche Fratze. Beinah im selben Augenblick kamen ihm einzelne Erinnerungsfetzen in den Sinn als er die Bastionerin mit der bronzefarbenen Haut im dortigen Militärkrankenhaus – eher zufällig, aber mit einer gewissen Zuneigung – besucht hatte. So schnell konnte sich die Situation ändern. Innerhalb weniger Monate genas der eine Mensch, derweil der andere invalide wurde. Ein bedrückter Schatten legte sich kurzzeitig über das entstellte Gesicht des einst athletischen Commenorers. Ja, er lebte nicht mehr in deren Welt. Der Unfall hatte ihm voll und ganz aus seinem bisherigen Leben gerissen und in neues, dunkleres geschleudert. Gerade als sie das Schott zur Landebucht erreichten, flammten Erinnerung an die letzten Sekunden vor der nahen Explosion in seinem Bewusstsein auf. Kalter Schweiß trat aus den Poren, während seine Augen sich sichtlich weiteten. Dennoch schwieg der Flottenoffizier.

Bevor die Weitgereisten jedoch den Raumhafen verließen, empfing sie ein auf einmal Uniformierter samt kleinem Trupp. Lächelnd nickte er den Männern und Frauen, die ihm entgegen kamen, zu und dennoch war dessen aufmerksamer Blick eigentlich ausschließlich auf Toji gerichtet. Dem Fremden konnte man deutlich ansehen, dass er kein Militärangehörige war. Irgendwie fehlte ihm einfach das gewisse „Etwas“, das – nach Meinung des Kommandanten der „Pandora“ – den Streitkräften Seiner Majestät eigen waren. Trotzdem ließ sich der dunkelblonde Mensch bei der Begrüßung des Captain zu einem schwungvollen Salut hinreißen. Dabei verstärkte sich der bisherige Eindruck unweigerlich noch ein bisschen mehr. Toji verzog säuerlich die gesunde Gesichtshälfte. Wollte man ihn hier etwa in aller Öffentlichkeit verhöhnen? Dankte man so einem treuen Offizier, der sich im Einsatz für das Galaktische Imperium diese entstellenden Wunden zugezogen hatte? Noch bevor der Fremde auch nur einen einzigen Ton gesagt hatte, schlossen noch schnell Matachi und Doktor Tau auf.

In einem Tonfall, der gezwungen feierlich klang, sagte der Blonde nun:
„Willkommen auf Bastion, Captain Murata. Grand Vizier Draay schickt mich, um Sie abzuholen und zum Arthious-Boulevard zu bringen.“ Er ließ den Blick kurz zu Alexa, Ming und Matachi gleiten. „Ihre Begleiter können den gemieteten Gleiter gern mit nutzen, aber der Sitzplatz auf der Ehrentribüne ist leider allein für Sie reserviert, Sir. … Wenn Sie mir bitte folgen würden.“

[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Militärraumhafen | Eingangshalle :||: Captain Toji Murata, Commander Oskata, Commander O'Neill, Lieutenant Tau, ein Begrüßungskomitee und zahlreiche weitere Offiziere :]
 
[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Whip, Voth, Chiffith

„Mach was du willst. Was Jünger so machen“

Damit war es endgültig. Whip war frei, gehörte niemandem mehr außer sich selbst und konnte seine eigenen Entscheidungen treffen. Auch wenn er die erste Entscheidung gern in ein Nickerchen investiert hätte, war es ein gutes Gefühl. Er hätte dem Raubtier bei bestem Willen nicht einen derartigen Gerechtigkeitssinn zugetraut. Er hatte einleuchtend dargelegt warum der Mutant nun frei sei und ihm sogar eine lohnende Aufgabe im Sithtempel angeboten.

Doch wollte er bleiben? Sein größter Traum war es gewesen die Sonne ein letztes Mal wiederzusehen bevor er starb. Doch würde es nun ein letztes Mal geben? Er war frei, ein Jünger und so gab es für niemanden einen Grund ihn zu töten weil er sich aus den Laboren geschlichen hatte. Wenn er es wollte konnte er gehen und nie mehr wiederkehren. Doch wo sollte er dann hin? Er hatte so lange im Tempel gelebt, dass ihn die Außenwelt ängstigte. Was sollte er tun, wo sollte er hin? Drückende Fragen die einen jeden Gefangenen bedrängten, der so lange eingesperrt gewesen war – vor allem wenn er alles außer seinem eigenen Namen vergessen hatte.

Samuel. Eine weitere Frage ob er seinen Spitznamen behalten sollte, oder zu seinen Wurzeln zurückkehren würde. Mit dem Samuel von damals hatte die haarlose, entstellte Kreatur nichts mehr gemein. Die Erinnerungen waren weg, vermutlich unwiederbringlich verschüttet. Er erinnerte sich an nichts, nicht die wärmende Berührung seiner Mutter, keine guten Schulnoten, alles was ein normales Wesen überhaupt ausmachte. Whip war nicht die Summe seiner Erfahrungen, er war die Erfahrung aus der Summe. Alles was an ihm durchgeführt worden war, alle teuflischen Experimente trug er mit sich herum und musste damit leben.

Wie also lautete die Antwort auf Chiffiths Angebot? Er wusste es nicht und bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, geschah etwas, dass ihn sich innerlich und äußerlich zusammenzucken ließ. Eine weitere Aura kam auf sie zu. Mindestens ebenfalls so mächtig wie die Baals, jedoch anders. Weiblich, ein Mensch. Was konnte sie wollen? Darth Baals Tod rächen? Whips Herz schlug heftig wie ein kleiner Vogel im Käfig gegen seinen Brustkasten, während er sich im Schatten Chiffiths ganz klein machte.

Doch seine Sorge war unbegründet. Die Menschenfrau wollte nur etwas von dem Lamproiden und zwar ihn zu seinem Meister zu schicken. Erleichtert atmete Whip auf, bewegte sich jedoch nicht aus dem Schatten heraus, in dem er sich verkrochen hatte. Zwar konnte sie ihn vermutlich genauso gut spüren wie er sie in der Macht sehen konnte, doch so erkannte sie zumindest sein alchemistisch verändertes Äußeres nicht. Vor allem hier direkt neben einer Treppe bei den Katakomben kam es nicht gut so herumzulaufen. Zum Glück dauerte die Begegnung nicht lange. Nach einigen barschen Worten gegenüber Chiffith – die seinen Zorn aufflammen ließen – wandte sie sich mit ausladenden Schritten zum Gehen und war kurz darauf verschwunden.

Nach einigen Worten war auch der Lamproid auf seinem Weg und hinterließ Voth und Whip alleine an der Treppe zu den Katakomben. Chiffith hatte dem vierarmigen Twi’lek aufgetragen dem Mutanten zu erklären worum es ging, also sah dieser ihn erwartungsvoll an. Doch er blieb stumm, also fragte Whip


„Und nun? Was tun…wir jetzt?“

Fragte er und rieb sich mit der Zunge an der Kehle. Allmählich beruhigten sich seine angegriffenen Stimmbänder. Doch abermals bevor sein Gegenüber antworten sah er konnte, sah er etwas anderes. Auf sie zu bewegten sich…

„…drei weitere Auren. Jünger. Zwei weiblich eine männlich. Mensch Rattataki und die dritte kann ich nicht identifizieren (Talitha, Selura und Vigosh). Was sollen wir tun?“

[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Whip, Voth, Selura, Vigosh und Talitha
 
[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Thronsaal] Chiffith, Darth Allegious

Allegious sah den wurmähnlichen Schüler auf sich zu schlängeln. Demut stand seinem Schüler gut. Und jeder andere Schüler der es jemals versucht hatte unter seine Fittiche zu kommen, hätte besser daran getan es ihm gleich zu tun. Sein letztes Experiment war in den hiesigen Folterkellern gelandet. Was aus ihm geschehen war, wusste er nicht und er war sich ziemlich sicher dass er dies auch nicht mehr erfahren würde. In den unteren Bereichen dieses Tempels passierten viele Dinge und von den wenigsten nahm oder wollte jemand Notiz nehmen. Die Worte die seinem Schüler entsprangen, klangen, wie es für seine Spezies üblich war, eher wie ein Zischen anstatt einem wirklichen Basic. Aber damit kam Allegious zurecht. Dieser Makel war ein geringer im Vergleich dazu, die dunkle Seite der Macht zu beherrschen. Chiffith würde sein Werkzeug sein und seine ihm aufgetragene Rolle erfüllen. Und an dem Tag an dem er seine Bestimmung zu Ende gebracht hatte, würde der Imperator all seine Werkzeuge im Schutt und Asche dieses Tempels begraben. Der Tempel selbst würde das größte Zeugnis der Blasphemie derer darstellen, die glaubten Sith zu sein und dennoch nichts begriffen hatten. In ihren letzten Atemzügen würden all jene begreifen, dass nur ein Sith wie es der Imperator war, in der Lage sein würde einen solchen Plan auszuführen. Erst dann würden sie begreifen was es bedeutete ein Sith zu sein und dass sie pures Ketzertum an den Tag gelegt hatten, indem sie auf diesen Titel Anspruch erhoben hatten. Nur noch die Würmer würden sich in Chiffiths Leichnam eines Tages regen. Ob er in seinem letzten Moment zornerfüllt sein würde? Ob er überhaupt ahnen würde, wer den Tempel vernichtete? Der Imperator wandte den Blick von der Zukunft ab und blickte wieder auf seinen Schüler dessen Zukunft er gerade deutlichst erforscht hatte.

Ja, ihr seid mein. Und mein ist der Garant für Macht. Warum sonst solltet ihr euch unterwerfen, nicht wahr? Und, mein Schüler ich spüre dass ihr stärker geworden seid. Ich fühle dass die dunkle Seite euch zugegen ist wie eine Schwester und euch in inniger Umarmung hält. Ich spüre eure Willenskraft. Man hat euch schon öfter versucht zu töten, aber ihr wolltet nicht sterben. Ihr habt es nicht zugelassen. Und der Tag wird kommen, an dem ihr über den Tod erhaben seid. Dann müsst ihr den Tod nicht mehr fürchten. Nun sprecht mein vielversprechender junger Schüler, wie ist euch mit dem Ausbau meines Netzwerkes ergangen? Seid ihr künftig in der Lage mich mit Informationen zu versagen? Wissen ist Macht. Das ist das erste Gebot der Sith. Wir sind nicht groß durch Kriege geworden sondern einzig und allein durch Wissen mit dem wir andere ausspielen konnten. Und wisst ihr was das zweite ist? Präsenz- in der richtigen Art und Weise. Kommt, auf dem Arthious-Boulevard erhaltet ihr die Möglichkeit, durch bloßes Zuschauen zu lernen.

Damit erhob sich der Imperator und Chiffith erhob sich erstmals in einer ihm möglichen Art und Weise. Lamproiden wirkten ziemlich ungewohnt und Chiffith würde allein aufgrund seines Äußeren immer auffallen da er weitaus weniger humanoid war als es die Noghri waren. Aber mit der Macht würde sich dieser "Nachteil" ausgleichen. Die dunkle Seite bot nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, dabei war es vollkommen unerheblich ob man mit der Macht den Verstand des Gegenübers manipulierte um die eigene Erscheinung zu erhöhen oder man beispielsweise seinem eigenem Äußeren mehr Gestalt verlieh, die Stimme kräftiger klingen ließ oder eben die unmittelbare Umgebung beeinflusste. In all den Jahren hatte er die dunkle Seite seinem Willen unterworfen. Die Jedi fürchteten die dunkle Seite, weil sie davon ausgingen ihr nicht Herr werden zu können. Genau darin bestand die Crux, die Erwartungshaltung etwas nicht zu können implizierte unmittelbar die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns. Darin waren die Jedi gefangen. Sie begnügten sich mit dem unmittelbar Realisierbarem und ließen damit außer Acht dass gerade die Macht die Möglichkeiten bot auch das Unmögliche zu realisieren. Chiffith standen andere Optionen zur Verfügung. Er würde die Ketten des Dogma gegenüber der dunklen Seite der Macht brechen. Andererseits würde Allegious es nie zulassen dass jener die Ketten der Schüler-Meister-Bindung brach. Sie gingen zur Südplattform, doch sie verzichteten auf ein Shuttle dass sie auf dem Boden absetzte, ebenso wie die herkömmliche Weise, einen Aufzug in dem Tempel selbst zu nutzen. Statt dessen levitierte der Imperator sie beide mittels der Macht nach unten. Das ging nicht schneller als mittels eines Turbloliftes, aber so hatten sie noch ein wenig Zeit sich auszutauschen. Vor dem Tempel standen schon diverse Berater, Fahrpersonal samt selbigen Maschinen und ihn zur Parade zu geleiten, zumindest fühlte der Imperator auf die Entfernung einige vertraute Auren und konnte die typisch markanten roten Kleidungen seiner Wachen erkennen.

Heute ist ein guter Tag. Viele Imperiale begreifen den Friedensvertrag nicht. Viele denken, ihr Imperator sei irre geworden mit den Erzfeinden den Schulterschluss zu suchen, und das mag auch augenscheinlich stimmen. Aber, mein Schüler lass dir eines gesagt sein: Bei einem Sith ist es nie so wie es den Anschein erwecken mag. Wir haben Wissen und Pläne und diese planen wir sehr sorgfältig und vor allem langfristig. Kennt ihr die Geschichte des Sith Lordes welcher das ganze Imperium in einem Handstreich an sich riss? Er war einst ein Lamm. Er kam aus einer hörigen Sippe die es gewohnt gewesen war zu gehorchen. Der Orden nahm ihn auf und man nutzte ihn stets als das Werkzeug für das er sich selber hielt. Die Lords mussten nichts machen außer ihn beschäftigen. der Sith wuchs in seiner Macht und wurde älter, stieg die Ränge bis ganz nach oben. Dann verschwand der damalige Imperator und trug ihm und einem anderen auf über sein Imperium zu wachen. Erst jetzt verstand er was es bedeutete ein Sith zu sein. Er nahm scheinbar demütig die Aufgabe an. Doch insgeheim beschloss er just in diesem Moment schon die Macht an sich zu reißen. Er schmiedete offiziell ein Bündnis mit dem anderen Vertrauten des verschwundenen Imperators und bekämpfte vordergründig mit diesem den Usurpator. Hinterrücks jedoch stach er seinen Verbündeten aus- riss das ganze Imperium in einen Bürgerkrieg, besiegte am Ende beide und nahm den Thron in Besitz. Sein Name ist der deines Meisters. Wir planen lange im Voraus und du kannst dir sicher sein dass mit diesem Friedensvertrag die Republik ihr eigenes Grab geschaufelt hat. Wir werden ganze Planeten mit ihren Gebeinen füllen. Aber jetzt wollen wir uns erst einmal um die eigenen Leute kümmern. Wir heften ihnen Orden an und treffen sie da wo sie am empfänglichsten sind- ihrem Stolz. Das wird sie bei Laune halten und beschäftigen. Teile und herrsche heißt: Teile wenig, herrsche viel. Erstaunlich dass sie die imperialen mit ein bißchen Edelmetall zufrieden geben. Rückständig aus der Sicht unserer Sith-Lehren.

Sie kamen am Boden an. Die Anwesenden bis auf die einfach Soldaten mit ihren Kampfmaschinen wirkten nicht sonderlich irritiert. Die Soldaten im Dienste der Armee dafür umso mehr. Es gab Geschichten über den Orden der Sith- Gerüchte. Aber ob sie stimmten, wussten nur die wenigsten. Geschweige denn hatte nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der imperialen Bevölkerung jemals einen Sith in Aktion gesehen. Dabei war der Einsatz der Macht zur Levitation noch das Leichteste, auch wenn er sich noch schemenhaft an sein früheres Ich erinnerte und die ersten zaghaften Versuche einen Holzschemel durch die Luft zu dirigieren. Das hätte beinahe einen politischen Skandal ausgelöst. Besser im Gedächtnis war ihm das vereitelte Attentat auf seinen damaligen Meister, bevor er ihn abgegeben hatte. Noch bis heute verstand er nicht wieso Phollow so entschieden hatte. Vielleicht war es ein Wink der Machte. Vielleicht war das letzten Endes der Beginn seines langen Aufstieges. Vielleicht hatte Phollow dies von der dunklen Seite so aufgetragen bekommen.

Sie erreichten in wenigen Minuten den Arthious- Boulevard. Sie hielten vor der Ehrentribüne, während gegenüber die Haupttribüne frenetisch jubelte. Der Imperator ignorierte die Massen und ging zum Ehrenplatz empor. Dort standen sie dann. Der Imperator, sein Schüler, einige Berater und Bedienstete und die Royal Guards. Sie warteten dass die Parade beginnen würde ehe man Sharin mit dem silbernen Orden der imperialen Ritter auszeichnen würde. Natürlich hatte der Imperator dazu vorher die diamantene Variante seines Ordens angelegt. Als Großmeister des selbigen galt es diesen eben in gerade in diesem Fall auch nach außen hin zu repräsentieren. Teile und herrsche eben...


[Bastion | Bastion-Center | Arthious-Boulevard| Ehrentribüne] Chiffith, Darth Allegious
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Voth, Whip, Chiffith

Wie gelähmt lehnte Voth an der Wand. Noch immer konnte er es kaum fassen, dass sie den Katakomben endlich entflohen waren. Doch er konnte nicht die ganze Zeit nur herumstehen. Also riss er sich zusammen und machte den Mund auf, um zu fragen, was denn wohl als nächstes geschehen würde. Doch Chiffith kam ihm zuvor. In einem kurzen, zischelnden Monolog erklärte er, dass Whip nun frei und somit ein ganz normaler Jünger war. Wenn man denn überhaupt das Wort "normal" im Bezug auf den kleinen Mutanten benutzen konnte, dachte Voth grinsend und mit einem Seitenblick auf Whip. Außerdem bot er ihm die gleiche Aufgabe an, mit der er auch Voth bereits betraut hatte, nämlich für den Imperator nach Spionen und Übelgesinnten Ausschau zu halten. Ach ja, dachte Voth. Diese Aufgabe hatte er nach den vergangenen Strapazen ganz vergessen.

Aber das hatte wohl auch noch Zeit. Eigentlich konnte er ja erst einmal tun, was er wollte. Und das wäre in diesem Fall eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Voth wollte sich schon abwenden, um in sein Quartier zurückzukehren, doch etwas ließ ihn innehalten. Er wusste nicht genau was es war, bis eine ganz in schwarz gehüllte Gestalt um die Ecke bog. Schlagartig schien die Temperatur im Gang um einige Grad zu sinken, jedenfalls kam es Voth so vor. Wie gebannt beobachtete er die Gestalt, der Stimme nach zu urteilen eine Frau, während sie Chiffith erklärte, dass sein Meister ihn zu sehen wünsche. Dann kehrte sie wieder um und die Kälte, die Voth verspürt hatte, verschwand ebenso schnell, wie sie gekommen war. Zum Glück, dachte Voth. Er hatte schon befürchtet, dass sie für ihre nicht ganz unblutige Flucht aus den Katakomben nun die Konsequenzen auf sich nehmen mussten.


"Ihr habt's gehört. Ich muss zum Imperator. Voth, erklär' du ihm worum es geht. Wir sehen uns wieder!"

Mit diesen Worten verabschiedete der Lamproid sich. Voth murmelte noch ein kurzes "Ja, auf Wiedersehen...", dann war Chiffith verschwunden. Eigentlich schade, denn trotz seiner ernsten, neutralen Art hatte Voth ihn irgendwie recht sympathisch gefunden. Außerdem war er mit Whip und ihm immer fair und gerecht umgegangen. Und das kam im Sith-Tempel äußerst selten vor. Aber auch er hatte eben seine Sachen zu erledigen, außerdem würden sie sich ja wiedersehen, sollte Chiffith Recht behalten.

Aber naja. Nachdem das "erledigt" war, würde Voth ja jetzt vielleicht zu einem Schläfchen kommen.
Doch schnell musste er feststellen, dass ihm dies auch dieses Mal verwehrt blieb, als Whip ihn auf drei näherkommende Wesen aufmerksam machte. Würden sie jetzt doch noch Ärger bekommen? Voth wusste es nicht, sie konnten nur abwarten. Und auch auf Whips Frage danach, was nun getan werden sollte, wusste er keine Antwort. Darum sagte er nur leise


"Nun ja, ich würde sagen, wir warten erst einmal ab, was die wollen. Dann sehen wir weiter.",

während er mit der linken Hand schon mal unauffällig nach der Energiepeitsche in seiner Robe tastete.

[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Voth, Whip, Selura, Vigosh und Talitha
 
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[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Thronsaal] Chiffith, Darth Allegious

Obwohl die Gegenwart des Imperators selbst für ein blutrünstiges, räuberisches Wesen wie Chiffith furchteinflößend war, freute er sich darüber, nun wieder in der Nähe seines Herrn zu sein. Viel zu lange war es her, dass er Darth Draconis begegnet war, der vorher für seine Ausbildung verantwortlich gezeichnet hatte. Viel Zeit, in der er sich selbst darum kümmern musste, wie er Fortschritte machte. Er war längst der Meinung, dass er weit mächtiger sein könnte, wenn ein paar Dinge anders gelaufen wären. Draconis hatte nur einen winzigen Bruchteil seines Wissens mit ihm geteilt und dann ganz aufgehört, sich mit ihm zu befassen: Er hatte Chiffiths Vorankommen damit stark behindert, so lange bis dem Schüler keine Wahl geblieben war, als seinen Wissensdurst zu stillen, indem er sich andere Möglichkeiten zum Lernen suchte. Die kurze Zusammenkunft mit Torryn war lehrreich gewesen, stärker noch die Reise nach Taris mit Janus Sturn, der ihm auch beim Bau seiner Lichtlanze geholfen hatte. Das unfreiwillige Abenteuer in den Katakomben des Tempels hatten das Ganze abgerundet. Ja, er war mächtiger geworden, seit er dem Imperator zuletzt begegnet war; das stellte auch Darth Allegious fest und Chiffith freute sich über das Lob aus seinem Mund wie ein Schoßhündchen über Streicheleinheiten. Aber er könnte noch weit mächtiger sein. Und deshalb freute er sich über die Rückkehr seines Herrn. Sie weckte in ihm die Hoffnung, dass seine Ausbildung nun endlich weiter gehen würde. Vor ihm saß auf seinem Thron das Wesen, das wie kein anderes Einblick in die Möglichkeiten und Künste der Dunklen Seite hatte. Sein Schüler konnte davon bisher nur träumen, doch nun konnten diese Träume wahr werden.

Zunächst verlangte der Imperator aber einen Bericht darüber, wie weit der Lamproid mit der Aufgabe gekommen war, die er ihm übertragen hatte: Dem Aufbau eines Spionagenetzwerks, das ihn über Verschwörungen und andere Anomalien im Orden in Kenntnis setzen sollte.


»Ich habe viele gefunden, die Euch dienen wollen, Herr«, sagte er. »Jünger und Lehrlinge, die ihre Augen und Ohren offen halten. Sie werden sehen und hören, was andere planen, und dann zu mir kommen. Ihr werdet erfahren, wer Eure Feinde sind.«

Er nannte seinem Herrn nun die Namen derer, die er für die wichtige Aufgabe verpflichtet hatte, darunter die von Plaguis Mountice, Ares Segomo, Voth Terrix und Whip. Bisher waren sie insgesamt nur ein knappes Dutzend, eine winzige Zahl im Vergleich zur Größe des Tempels und den Mitgliederzahlen des Ordens, und es waren keine hochrangigen Sith darunter - Chiffith hatte bisher keine Möglichkeit gefunden, an sie heranzutreten. Aber es war ein Grundstock, ein Fundament, auf dem weitere Strukturen aufgebaut werden konnten. Vielleicht wuchs das Gebilde auch von alleine, wenn seine Mitglieder andere ins Vertrauen zogen. Damit verstießen sie zwar genau genommen gegen die Schweigepflicht, die der Schüler des Imperators ihnen auferlegt hatte, aber der Vernetzung innerhalb des Ordens und der Bildung von kleinen Spionagezellen konnte das auch nützlich sein.

»Ich bin noch nicht fertig«, erklärte er. »Ich will weiter machen. Da sind noch viel mehr, die helfen werden, wenn Ihr mir mehr Zeit gebt!«

Chiffith hoffte sehr, dass sein Meister mit ihm und seinen bisherigen Ergebnissen zufrieden war. Immerhin hatte er sein Möglichstes getan. Doch vorerst fällte der Imperator gar kein Urteil darüber. Er nahm die Nachrichten schlicht zur Kenntnis und würdigte sie vorerst gar keines Kommentars. Stattdessen verließ er, von dem Lamproiden gefolgt, den Thronsaal und ging hinaus zur südlichen Ladeplattform, unter der das Hauptportal des Tempels lag. Zu Chiffiths Überraschung stiegen sie aber in keines der dort wartenden Fahrzeuge ein. Sie traten vor zur Kante, unter der rund hundert Meter Nichts und dann die breiten Steintreppen des Vorplatzes lagen, und plötzlich fühlte der Lamproid, dass er in die Luft gehoben wurde. Panik befiel ihn, denn er glaubte, dass sein Meister ihn hinabschleudern würde - ein Sturz, den er wohl kaum überlebt hätte. Für einen Moment glaubte er, dass seine Leistungen Allegious nicht zufieden gestellt hätten und dieser ihn nun auf schlimmste Weise bestrafen wollte. Aber er fiel nicht. Stattdessen schwebte er langsam hinab, auf den dunklen Boden zu, und als er sich irritiert umblickte, sah er, dass auch sein Herr durch die Luft sanft hinab glitt. Es war eine harmlose, zugleich aber sehr beeindruckende Demonstration seiner Fähigkeiten. Chiffith konnte nur ahnen, welche Welten zwischen dieser Leistung und den simplen Levitationsübungen lagen, die er bisher absolviert hatte.

Während die beiden Wesen hinab schwebten und sich ihnen zahlreiche neugierige Blicke zuwandten, fuhr der Imperator mit seinen Erklärungen fort. Er schilderte, wie er an die Macht gelangt war, um damit zu verdeutlichen, dass seine Pläne weit in die Zukunft reichten. Er wollte Chiffith klar machen, dass er stets wusste was er tat und dass der Frieden, der kürzlich zwischen dem Imperium und der Neuen Republik geschlossen worden war, nicht als Zeichen seiner Schwäche ausgelegt werden durfte. Darauf wäre der Lamproid aber sowieso nicht gekommen. Überhaupt interessierte er sich so wenig für die politischen und militärischen Vorgänge in der Galaxis, dass er dieser Entwicklung kaum Bedeutung beigemessen hatte, obwohl ihm natürlich nicht entgangen war, welche heftigen Reaktionen sie teilweise im Orden ausgelöst hatte.

Zugleich hatte er auch den Eindruck, dass Darth Allegious ihm mit der Geschichte über einen treu dienenden Schüler, der letztlich seine Chance ergriff und den Thron des Imperiums bestieg, noch mehr sagen wollte. Er erahnte die Parallelen zu seiner eigenen derzeitigen Situation und fragte sich, welche Schlüsse er daraus ziehen sollte. War die scheinbar harmlose Erzählung als Aufforderung zu verstehen, selbst nach seinen Gelegenheiten Ausschau zu halten und eines Tages nach der ganzen Macht zu greifen, auch wenn das bedeutete, sich gegen den Imperator aufzulehnen? Oder wollte dieser ihn im Gegenteil vor solchen Gedanken und ihren Folgen warnen? Hatte er womöglich gar in die Zukunft geblickt und wusste mehr über kommende Entwicklungen, als sein Apprentice erahnen konnte?

Fragen, auf die er im Moment keine Antwort erhielt. Er antwortete auch nicht darauf, weil er nicht den Eindruck hatte, dass Allegious eine Stellungnahme von ihm erwartete. Schweigend und mit der gebotenen Demut folgte er seinem Herrn und Meister, bis sie den Arthious-Boulevard erreichten, eine Prachtstraße, die häufig für öffentliche Anlässe genutzt wurde. Was genau man dort trieb, hatte Chiffith bisher nicht gekümmert. Nun sollte er aber ganz vorne mit dabei sein - an der Seite seines Herrn, der auf einer Tribüne über seinen Untertanen thronte. Das machte ihn stolz!


[Bastion | Bastion-Center | Artious-Boulevard | Ehrentribüne] Chiffith, Darth Allegious
 
||: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Mitsumanoto Corp | privater Kreativraum :||: Shiro Mitsumo :||

Ruhig, besonnen, mit den Gedanken auf seine neuste Kreation blickend saß er da, während sein Stift über das Papier schnellte – altmodisch konnte man dies nennen und dennoch für jeden Künstler der mit Leib und Seele für seinen Job lebte das einzig richtige – vollführte er Bewegungen die so Anmutig, präzise, gekonnt und einmalig waren, dass alles darum herum zu verblassen schien. Jeder strich saß, jede Hervorhebung, Umrandung, in Szene Setzung durch Licht und Schatteneffekte waren die eines begnadenden. Leise, andächtig hörte man im Hintergrund sanfte Musik welche einem das Gefühl vermittelte zu schweben, sich zu verlieren und auf eine Reise zu gehen. Das Licht erfüllte den Zeichenraum mit seinen unzähligen Stiften, Farben und andern Handwerksmaterialien so sehr, dass man das Gefühl hatte in einer eigenen Welt sich zu befinden. Es war eine ganz eigene Welt in der er sich befand, eine Welt die keiner außer ihm betreten, die keiner sonst verstehen konnte. Eine Welt in der seine Sinne geöffnet waren, frei wie ein Vogel, durchzogen von Fantasie, sich an Orten widerfindend die niemand sonst sehen konnte und welche ihm die Eingebung gaben die er brauchte um eine neue Kollektion zu erstellen welche nicht nur für Gespräch sorgen würde sondern auch dazu, dass man die Läden einrennen würde sobald sie dort hingen.

Shiro Mitsumo, Modedesigner mit Leib und Seele, erfolgreich, Milliarden schwer und äußerst Kreativ ließ seinen Stift pfeilschnell über das Papier gleiten. Formen, Farben, Licht, Muster dies alles wurde gekonnt dargestellt. Wogend zu der Melodie im Hintergrund schien es so als ob der Zeichenstift in seiner Hand sein eigenes Leben entwickelte. Nichts erinnerte daran das er geführt wurde sondern erweckte den Anschein als ob eine Geisterhand ihn lenkte. Woher er diese Kreativität, diesen Elan nahm schien niemand zu wissen und vielleicht auch nicht einmal er selbst. Schon als kleiner Junge hatte er die tollsten Dinge zeichnen können, hatte eine wahre Leidenschaft dafür entwickelt um sich letztlich für ein Studium für Modedesign zu bewerben. Die Bilder welche er hatte einreichen müssen waren ausgestellt worden so begeistert war man davon gewesen. Ein junger Mann mit so viel Talent, so viel Raffinesse war ihnen selten untergekommen und so war es kein Wunder das man ihn mit offenen Armen empfangen hatte. Kaum hatten sich die Türen der Universität hinter ihm geschlossen, hatte er sich in eine der Räume gesetzt, hatte man ihm Techniken gezeigt war es als ob er nicht zu bremsen gewesen wäre. Im Handumdrehen hatte er Meiserwerke auf das Papier gebracht bei dem seine Professoren nur mit den Ohren hatten schlackern können. Noch innerhalb seines Studiums war er von berühmten Modedesignern dazu gebeten worden ihnen kleiner Kollektionen zu entwerfen, was auch er getan hatte und sie waren zum Erfolg geworden. In einem überaus jungen alter war seine Mode begehrt, ein Name mehr als nur gefragt gewesen und schon bald hatte er obwohl das Studium noch nicht abgeschlossen war beschlossen eine eigene Firma zu gründen.

Mitsumanoto Corp war mit Hilfe seines Vaters aus dem Boden empor gestiegen, hatte sich zur Spitze gesellt und war heute, rund zwanzig Jahre später das gefragteste Modeunternehmen im ganzen Imperium. Seine Modelinie Mitsu war begehrt. Er entwarf sowohl Damen wie auch Herrenkleidung von einfachen Stücken bis zu den Luxuriösesten. Die Nachfrage war gewaltig und es spielte keine Rolle welcher Klasse seine Käufer angehörten. Shiro hatte sich unter anderem dazu entschieden im Bereich Luxusware Einzelstücke anzufertigen, diese auf den Markt zu bringen und bei Nachfragte für den Adel ebenso Unikate zu erstellen. Man liebte ihn, man liebte seine Mode, seine liebe für das Detail.

Mit einem Lächeln setzte er sich in seinem Stuhl zurück, betrachtete sein Meisterwerk ein Kleid der gehobenen Klasse. Er hat schon jetzt ganz genau im Kopf wie das Kleid aussehen würde wenn es den Körper einer jungen schlanken Frau verhüllte. Wie es fallen würde, wie es sich bewegen würde man sich darin bewegte. Er wusste welche Frisur, welches Make-up, welche Schuhe und welcher Schmuck dazu getragen werden würde sobald seine neue Kollektion über den Laufsteg gleiten würde. Vor seinem geistigen Augen sah er das Licht, welches in einer Flut über die Reihen der Sitze schimmerte, wie die Models sich bewegten. Jedes Detail hatte er vor seinem geistigen Auge, lief dort ab wie ein Film. Er war durch und durch ein Künstler von der ganz besonderen Art. Shiro Mitsumo war das was man einen Modegott nannte! Er konnte stolz auf das erreichte sein. Sein Gebäudekomplex befand sich Zentral auf Bastion, dort wo vieles geschah, von statten ging. Das Zentrum der Macht war auch sein Zentrum der Macht. Mode würde niemals verschwinden, würde stets ein riesiger Bestandteil der Universums sein. Mode war mächtig, stets im Gespräch und eines der lukrativsten Geschäfte überhaupt.

Langsam erhob sich der Exot aus seinem Stuhl, nahm seine Zeichnung und legte sie in die Mappe zu den anderen. Seine neue Kollektion war soeben geboren worden! Er hatte das letzte Kleidungsstück entworfen, klemmte seine Mappe unter die Achsel, verließ den Zeichenraum, trat durch den Flur hin bis zum Lift. Dort drückte er die entsprechende Taste für sein Ziel, der Abteilung der Anfertigung welche mit dem Kreativraum verbunden war, ließ sich einen Stock weiter nach oben fahren, stieg dort aus und schritt in seinem perfekt sitzenden Anzug welcher ebenfalls von ihm stammte in den Kreativraum. Dort befanden sich bereits seine Leute, welche er hatte zusammenrufen lassen um alles zu besprechen. Sie alle saßen an einem langen Tisch und blickten ihm erwartungsvoll entgegen. Mit ruhigem Blick trat er zu ihnen, wobei er am Kopf des Tisches stehen blieb. Schweigend nickte er in die Runde aus Männer und Frauen welche gebannt darauf warteten zu Gesicht zu bekommen was ihr Chef im geheimen vorbereitet hatte. Shiro duldete niemanden in seinem persönlichen Kreativraum wo er seine Zeichnungen anfertigte. Dazu war er einfach zu eigen und dies wussten seine Untergebenen auch. Nicht einmal seine Frau durfte es wagen ihn dort zu stören obwohl diese seine Muse war.

Die Stille welche im großen Kreativraum vorherrschte, sich wie eine Decke über sie gelegt hatte hielt noch einige Sekunden an, ehe Shiro seine Mappe öffnete, ihnen den Rücken zuwandte und jedes Stück einzeln an einer Wand auf hing. Gemurmel ging durch die Reihen der sitzenden als ihre Blicke über die neue Kollektion glitten. Shiro konnte Begeisterung wahrnehmen, Freude welche noch unterdrückt wurde. Erst als er sich seinem Team wieder zugedreht hatte wurde die Begeisterung laut. Ein Sturm von Applaus jagte durch den hellen Raum und wollte nicht abebben. Rufe der Begeisterung mischten sich darunter. Shiro ließ den Applaus verklingen ehe er die Hand hob damit auch die letzten sich setzten.

„Meine Damen, meine Herren, es ist mir eine Freude sie heute Morgen alle hier zu haben um meine neue Kollektion zu begutachten. Wie sie sehen setzten wir dadurch einen neuen Trend, nicht nur was die Farben angeht sondern auch das Design“, verkündete er.

„Mister Mitsumo, ich wage zu behaupten, dass wir damit eine neue Ära beginnen und das man die Läden einrennen wird sobald diese Linie auf den Markt kommt. Der gesamte Adel wird sich darum reisen. Auf jeder Party und Veranstaltung wird man eines dieser stücke tragen wollen“, tönte es aus den Reihen.

Shiro nickte leicht. Da er selbst sich um alles kümmerte, um Design, Vermarktung, die Leitung und was sonst noch dazu gehörte besaß er nur Assistenten die für ihn alles umsetzten und dies genau nach seinen Wünschen. Er hätte nie zugelassen das die Leitung seines Unternehmens jemand anderem zufiel auch nicht Pro-Forma. Mit der einzigen Person die er leben konnte, welche es gestattet bekommen hatte seine Firma in der Führung zu teilen war seine Frau.

„Damit könnten sie Recht haben Mister Hoda. Ich plane zudem ein großes Event sobald die neue Kollektion genäht worden ist. Eines was man nicht so schnell vergessen wird.“

„Keines ihrer Events ist jemals vergessen worden, Sir. Wann haben sie vor die Presse einzuschalten?“, wollte Archer Jenz wissen, welcher für die Werbung zuständig war.

„Nur langsam, Jenz. Noch stehen wir am Anfang und sie wissen so gut wie ich das mein Hauptaugenmerk vorerst auf das Anfertigen dieser Kollektion liegt und ich absolute Perfektion erwarte. Sobald jedes Stück angefertigt worden ist kümmere ich mich persönlich um die Presse, die Ankündigung der Show, wie die Einladungen unsere Gäste. Sie alle erhalten ihre Aufgaben also zur gegebenen Zeit.“

Ein Nicken ging durch die Runde. So kannten sie und liebten sie ihn. Jeder innerhalb seiner Firma war ihm Loyal ergeben, was daran lag das er gerecht war, fair bezahlte und in seinen Leute eine Familie sah. Gemeinsam waren sie stark und schafften sie es an die Spitze. Shiro hatte in all den Jahren niemals den Boden unter den Füßen verloren. Er war beständig auf dem Teppich geblieben und dies obwohl er begehrt, gefragt und Milliarden schwer war. Seine Leute suchte er sich ganze genau aus und war noch nie enttäuscht worden.

||: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Mitsumanoto Corp | großer Kreativraum :||: Shiro Mitsumo & Angestellte :||
 
[Bastion | Bastion-Center | Artious-Boulevard | Ehrentribüne] Chiffith, Darth Allegious

Als sie auf der Ehrentribüne angekommen waren und die meisten Untergebenen einen gebührenden Abstand hielten, hatte er noch einen Moment Zeit sich seinem Schüler zu widmen. Vorerst nur in der Theorie, aber er beabsichtige ihn nachher auch praktisch zu unterweisen. Sein Schüler musste stark genug sein um in der Masse gegen die noch lebenden Lords zu bestehen, dazu bedurfte es noch einer Menge Wissen und Training. Genau dies gedachte der Imperator ihm teil werden zu lassen. Die Fortschritte die Chiffith bezüglich des Spionage,- Informationsnetzwerkes gemacht hatte, waren sehr zufrieden stellend. Sicherlich gab es einen imperialen Geheimdienst doch dieser kam kaum bis an dir Tempelmauern. Das war ein eigenes Reich. Ein Mikrostaat im Staate so zu sagen. Die imperialen Gesetze hatten hier nur bedingt Gültigkeit. Je mehr Leute es also gab die den Bodensatz des Ordens durchdrangen umso eher wurde er jeglichen möglichen Gefahr gewahr um ihr rechtzeitig Herr zu werden. Die Wahrscheinlichkeit hierzu mochte zwar verschwindend gering sein, aber sie war nichtsdestotrotz vorhanden. Und wie so oft verfuhr er hier abermals nach dem Prinzip, dass Vorsicht besser als Nachsicht sei. Schließlich war er selbst auf eben jenem Pfade zur Macht gelangt und wusste dass dies der effektivste dazu war. Er würde nicht die Fehler seiner Vorgänger begehen. Allegious spürte eine dezent vorhandene Furcht in seinem Schüler als dieser schnell anschloss dass er noch viel mehr Informanten besorgen könnte, wenn er ihm die Zeit dafür geben würde. Oh das würde er. Chiffith würde alle Zeit der Welt dafür bekommen. Sein Netzwerk war groß und umfasste sicherlich gut und gerne 200 Informanten, größtenteils aus der Jüngerschaft, aber dies war beileibe kein Nachteil. Jünger waren in den unteren Ebenen überall zu Gange und kein Stempelbewohner war davor gefeilt nie in den unteren Ebenen zu agieren. Irgendwie ließ sich immer ein Wort aufschnappen und die Machtanwender höheren Ranges beachteten die Jünger meist nicht oder würdigten sie überhaupt irgendeines Blickes. Ein Fehler wie sich sicherlich in Zukunft das eine oder andere Mal zeigen würde.

Ihr habt soviel Zeit wie ihr dafür haben wollt, mein Schüler. Das Netzwerk ist essenziell. Genau da befindet wir uns wieder am Punkt der Langfristigkeit. Ich werde nicht den Fehler machen den mein Vorgänger zuließ. Eben sowenig wie ich euch erlauben würde einen ähnlichen Weg zu beschreiten. Meine Macht ist endlos. Ich bin jederzeit über jeden eurer Schritte informiert. Unabhängig von den euch getroffenen Aussagen bin ich jederzeit in der Lage den Wahrheitsgehalt eurer Aussagen zu überprüfen ob mittels meiner Informanten oder der Macht. Ich bin damit jedem Bewohner unseres Ordens voraus. Es wird keinen weiteren Krieg geben den ich nicht gewünscht habe. Es wird keinen Machtwechsel geben es sei denn ich will es oder ich werde eines Tages nachlässig und blind für die potentiellen Gefahren um mich herum. Dann verlange ich von meinen Schülern, und nur dann, das heißt auch von euch, den absoluten Willen zur Macht wie ich ihn euch stets lehre. Dann dürft ihr keine Gnade zeigen. Ihr dürft eine Art von Liebe empfinden wie man es nur für jemanden empfinden kann der einen alles in die Wiege gelegt hat um selbst empor zu stiegen, etwa wie die zu einem Vater oder einer Mutter, aber die Sith lehren darüber hinaus keine Gnade zu zeigen. Seid an jenem Tag, wenn ein solcher je kommen sollte, dankbar dass ich euch stark gemacht habe, aber erhebt euch über euren Meister und schlachtet mich. Wenn ihr das nicht tut werde ich euch zermalmen. Das ist die Lehre der dunklen Seite. NUR der Sieg zerbricht deine Ketten, wenn ihr jedoch verliert werden eure Ketten nur noch stärker geschmiedet sein, versteht ihr das? Ich habe so viele kommen und gehen sehen, Chiffith. Ich bin es leid diesen trostlosen Einheitsbrei zu sehen. Sie nennen sich Sith doch sie sind nur Abschaum. Ich kenne derzeit nur einen der es würdig ist den Lehren der Sith gerecht zu werden. Ich will dass ihr der zweite werdet. Verdient es euch und lernt richtig. Ihr müsst fragen, ihr müsst sogar fordern bis zu einem Maße das euch gestattet ist. Ihr müsst begierig sein, doch niemals blind. Ihr müsst hören, doch dürft ihr nicht die Ohren vor der Lüge verschließen, sie bieten oft mehr Weisheit als alles andere. Ihr müsst eurer Blut geschmeckt haben um das anderer in Strömen zu vergiessen. Eure Gier ist der Garant zur Überlegenheit. Ihre Lügen lassen euch Wahrheit erkennen. Euer Leid gibt euch Stärke.

Es war wichtig das er das verstand. Was brachte es ihm Schüler zu haben die zwar zuhörten aber dennoch nicht verstanden? Des weiteren wog er damit seinen Schüler in Sicherheit. Er gab ihm das Gefühl alles erreichen zu können auch wenn der Imperator niemals vorhaben würde das ganze Können seiner Untergebenen zur Entfaltung zu bringen. Er war wirklich ein Meister die Strippen an allen ihn Umgebenen zu ziehen. Und dennoch! Niemals nachlässig werden oder sich selbst genügen. Andere zuvor waren daran gescheitert und zierten nun mit ihrer unglücklichen Gestalt den Thronsaal als überlebensgroße Statuen. Sie waren nicht der Verehrung würdig denn sie waren gescheitert, sie dienten einzig und allein der steten Warnung an Allegious niemals sorglos zu sein.

Sharin. Ein Chiss, der einstigen Domäne von Janem Menari. Die Chiss waren sei dem Bürgerkrieg gebrochen. Ihr Widerstand hatte sich in alle Winde zerstreut. Er hatte Janem die Overlord-Gewalt abgesprochen gehabt und damit das Volk seiner Führung beraubt. Nie mehr würden sich die Chiss auf die falsche Seite stellen. Er würde dies mit aller Kraft zu verhindern wissen. Sharin hatte den Akten nach eine mustergültige Laufbahn durchlebt. Es war überdurchschnittlich begabt gewesen und hatte eine ausgezeichnete Figur bei seiner Ausbildung abgeliefert. Dann allerdings kam es zu einer Auffälligkeit. Vier Wochen lang fehlte beinahe jede Spur von ihm. In diesen vier Wochen war einfach schlichtweg nicht dokumentiert was er getan, was er gemacht hatte. Der Geheimdienst hatte verräterische Aktivitäten nicht ausschließen können und war dem auf den Grund gegangen. Letzten Endes stellte es sich dann heraus dass es sich um den Verlust eines geliebten Menschen gehandelt hatte. Offenbar ein irrtümlicher Beschuss seitens der Republikaner. Wie bedauerlich. Fortan hatte man sich redlich bemüht auch durch die Kommissare seinen Eifer und seine Abneigung gegen die Republik zu schüren. Eine Anwerbung für den Geheimdienst war jedoch fehlgeschlagen. Das war eine weitere Auffälligkeit. Dennoch hatte Sharin sich bereiterklärt gehabt in geheimnistuerischer Absicht mit den verhassten Rebellen Kontakt aufzunehmen um eine Möglichkeit zu Friedensverhandlungen auszuloten. Wo lag da der Sinn, vor allem wenn die Republikaner doch der Feind waren? Gerade für ihn. Erneut war Allegious Vorsicht geweckt. Irgendetwas stimmte vielleicht nicht mit ihm. Er würde den Verstand von Sharin eingehender studieren wenn dieser vor ihm stand, vielleicht würde es ihm gelingen ihn einen Moment abzulenken damit er leichter durch dessen Verstand eilen konnte.

Kurz blickte der Herrscher des Imperiums in eine weit entfernte Welt. Coruscant. Er spürte immer noch wie das Virus durch die Ebenen hetzte. Es infizierte Masse um Masse. Niemand blieb verschont auch wenn der Ausbruch der ersten Symptome noch etwas auf sich warten lassen würde. In einigen Wochen, Tagen würde der Sturm losbrechen. Im Geiste stellte er sich bereits vor wie er eine Holo-Nachricht von einem wütenden Fischgesicht-Kanzler empfing und er in völlig selbstloser Unschuld unmittelbar anbot eine ganze Flotte für Erstmaßnahmen, Evakuierung und weitergehende medizinische Hilfe in Gang zu setzen. Was bedeutete schon eine Flotte und das Leben einiger Millionen Imperialer im Vergleich zu der Macht eine ganze Galaxis zu erobern? Nichts. Ob sie das verstehen würden? Vielleicht, aber selbst wenn nicht kümmerte ihn das nicht. Er würde herrschen über alle Grenzen hinweg, ewig herrschen...


[Bastion | Bastion-Center | Artious-Boulevard | Ehrentribüne] Chiffith, Darth Allegious
 
[Outer Rim : Braxant-Sektor : Bastion-System : Bastion | Bastion Center : Stadtzentrum : Arthious-Boulevard : Haupttribüne]
Herold Iago Kroan, Darth Allegious, dessen engste Getreue und mehrere Imperiale Gardisten

Im hellen Sonnenlicht – sowie bei azurblauem Himmel – erstrahlte die planetare Metropole Bastion Center förmlich. Wie die natürlichen Auswüchse eines unförmigen Juwels funkelten die zahlreichen gläsernen Wolkenkratzer. Ihr Anblick mochte beinah jedem Touristen den Atem rauben. Es war die tadellose Arbeit der hiesigen Wetterkontrolle, die für diesen wunderschönen Tag sorgte. Nichts, rein gar nichts überließ man an diesem prestigeträchtigen Tag dem Zufall. Der angekündigte „Bastioner Triumphmarsch“ sollte zeigen, dass das Galaktische Imperium noch immer die dominierende Kraft in der gigantischen Galaxie war – und dafür hatten mehrere Stellen zu sorgen. So hatte man in den frühsten Morgenstunden am berühmten Arthious-Boulevard beispielsweise ein paar Tribünen sowie große Holo-Leinwände aufgebaut. Laut dem aktuellen Programm sollte hier nämlich eine offizielle Zeremonie stattfinden, nachdem diverse Einheiten der imperialen Bodenstreitkräfte die prunkvollen Prachtstraßen entlang marschiert sind.

Mit aufmerksamen Blick sah sich Iago Kroan, seines Zeichens der Herold Seiner Majestät Allegious, auf der Haupttribüne um. Unter einem sandfarbenem Sonnensegel, das sich bei jeder leichten Brise ein wenig hob und sank, hatte man den Imperator sowie dessen engste Vertraute untergebracht. Auf einem prachtvollen Thron, im schattigen Zentrum der Tribüne, saß dabei die mächtigste Person der gesamten Galaxie, während sich hinter ihm die basilikaartige „Halle der Imperator“ erhob, wo nicht nur den namhaften Vorgängern gedacht wurde, sondern zwei von ihnen sogar tatsächlich zur letzten Ruhe gebettet waren: Darth Arcanious, der Schöpfer, und Darth Ferit, der Trauernde. Darth Arthious, der Erobernde, und Lord Phollow, der Bewahrende, hatten sich ins Exil – mit unbekanntem Ziel – zurückgezogen. Ihre Gräber waren demzufolge eher symbolischer Natur. Kurz kam dem Herold die Frage in den Sinn welchen Beinamen man wohl Darth Allegious nach dessen Ablegen geben würde.

Doch bevor der Greis eine passende Antwort für sich gefunden hatte, ließ er den Blick lieber zu den beiden flankierenden Tribünen wandern, wo die Ehrengäste Platz nehmen sollten. Zu diesem Anlass hatte die Regierung unter Grand Vizier Draay die komplette Prominenz des Imperiums eingeladen – und ein paar auszeichnungswürdige Individuen zusätzlich. Flüchtig erspähte er den Regierungschef im Gespräch mit dem Alsakan Cander Thelcar. Im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten, dem Director des Imperialen Geheimdienstes, zeigte sich der Stellvertreter dieser zwielichtigen Behörde eher in der Öffentlichkeit. Unwillkürlich kam dem uralten Herold ein Gerücht in den Sinn, das er schon vor einer Weile gehört hatte. Angeblich soll Thelcar das geheimdienstliche Oberhaupt sein. Ein Lächeln zeigte sich auf Kroans faltigem Gesicht bei diesem Gedanken. Dann löste er sich rasch von diesen beiläufigen Überlegungen und ließ seinen Blick weiter über die Ehrengäste wandern.

Rasha Krin, das faktische Oberhaupt der Sturmtruppen, unterhielt sich momentan mit dem Kopf der persönlichen Leibgarde Seiner Majestät. Beide Männer gehörten ohne Zweifel zu Darth Allegious' treusten Säulen seiner Herrschaft. Sie hatte er mehr als alle anderen Untergebenen unter sich. Kroan musterte sowohl den General als auch den Master Instructor. Dann wanderte seine Aufmerksamkeit zum nächsten Grüppchen. Sector General Krynn Celda, nach Nereus Kratas' vermeintlichen Tod der letzte große Kriegsheld der Imperialen, führte gerade eine Konversation mit High Admiral Jerome Fyrestone und dem Oberhaupt der KOMENOR. Höchstwahrscheinlich lotete man ein bisschen aus wie sehr man den angekündigten Ritterschlag propagandistisch ausnutzen konnte. Immerhin würde der Chiss-Offizier Sharin nach dieser Zeremonie im gesamten imperialen Reich sowie über dessen Grenzen hinaus bekannt sein. Vielleicht, so mutmaßte der Greis, nahm sich seiner sogar ein Admiral an und beförderte ihn in dessen Stab. Das Imperium lebte größtenteils von einem unübersichtlichen Geflecht aus Gefälligkeiten, Kontakten und Beziehungen.

Langsam schritt der Herold über die Haupttribüne. Mitglieder der Imperialen Garde, gehüllt in ihre scharlachroten Gewänder, sicherten die drei großen Tribünen ab, die sich langsam füllten. Auf dem Boulevard – oder besser an dessen Rand – sowie entlang der breiten Prachtstraßen sorgten hingegen die herkömmlichen Ordnungshüter für die Sicherheit der Bevölkerung. Myriaden Bürger erwartete man als Zuschauer dieses Triumphmarsches und hunderte waren schon gekommen. Sie jubelten, sie feierten. Schwebende Cam-Droiden flogen über deren Köpfe, filmten sie. Frohlockend würden sie die marschierenden Einheiten – vom einfachen Armeesoldat bis hin zum geehrten Sturmtruppler – herzlich Willkommen heißen. Im Gegensatz zu manch anderer Gegend des Imperiums war man im Braxant-Sektor stolz auf die eigenen Militärangehörigen – darauf spekulierte Iago Kroan. Demütig näherte sich der dürre Greis in seinem prächtigen Gewand dem Thron, wo der Imperator schon seit einer Weile schweigend saß.


„Eure Majestät, die Massen sind bereit für den Marsch“, teilte er nach einer höflichen Verbeugung mit. „Die Truppen warten auf Eurer Zeichen...“

***

Laut schmetterten die Fanfaren. Über Lautsprecher, die entlang der Prachtstraßen aufgebaut waren, dröhnte die Musik auf die unzähligen Zuschauer ein. Hurra-Rufe und allgemeiner Jubel begleiteten die Marschmusik, die als Grundthema selbstverständlich die imperiale Hymne hatte. Bastion Center schien in diesem Moment in völliger Ekstase zu sein. Denn nicht nur in den ersten Reihen, wo sich ausschließlich menschliche Bürger tummelten, jubilierte man, sondern genauso in den hinteren, wo Fast- und vor allem Nichtmenschen standen. Es schien als wären die Schranken, die so typisch für den imperialen Rassismus waren, kurzzeitig – allein aus propagandistischen Gründen – ein bisschen gelockert worden. Hiermit sollte sich das gesamte Galaktische Imperium identifizieren können. Der beschlossene Frieden kam schließlich „allen“ zugute.

Den Marsch selbst führte ein Speeder der Generalität an. Zum Teil winkend saßen Andrall Hort, Del Okins und Shoan Madine auf der Rückbank. Es schien ihre Stunde zu sein. Hinter ihnen folgten gut zwei Bataillone an Soldaten der Leichten Infanterie. Zwar mochten sie durch ihre kaum existenten Rüstungen etwas erbärmlich wirken, aber der Stolz in ihren freudigen Gesichtern verscheuchte auf der Stelle solche Gedanken. Flankiert von Repulsorpanzern der Zwei-M Saber-Reihe kamen danach Truppen der Schweren Infanterie. Durch ihre Rüstungen wirkten sie schon weitaus bulliger, womit sie dem Imperium eher zur Ehre reichten. Im äußerst akkuraten Gleichschritt marschierten sie über den dunkelgrauen Asphalt. Knallend explodierten Raketen in der Luft. Lauter Jubel brannte für ein paar Sekunden auf. Hinter den schweren Infanteristen kamen mehrere Kampfläufer der berühmten AT-ST-Serie. Ihr stampfen flößte den Zuschauern zweifellos Ehrfurcht ein. Langsam drehten sich die kastenförmigen Fahrerhäuser nach links und rechts, nahmen vereinzelte Grüppchen ins Visier – und raubten damit so manchem Zuschauer den Atem.

Plötzlich rauschte eine Rotte TIE-Defender durch die Häuserschluchten. Zwischen den gewaltigen Hochhäusern echote ihr Kreischen besonders gut. Just in dem Augenblick als die Marschmusik auf einmal einen Höhepunkt erreichte, stießen die hochmodernen Sternjäger gefärbte Wolken aus, bevor sie anschließend zu spektakulären Flugmanövern ansetzten. In Spiralen, die vielmehr Rotation um die eigene Achsen waren, schraubten die Piloten ihre Maschinen in die Höhe, ließen sich dann auf der Stelle in den Steilflug fallen und rasten wieder gen Boden, um am Ende bloß Dutzende Meter über den Köpfen der Menschen hinweg zu fegen. „Tanaka! Tanaka!“-Rufe wurden in der jubelnden Masse laut. Es war ein Ereignis, es war ein Fest – und natürlich hielten die Cam-Droiden dabei jede einzelne Millisekunde fest, um sie der restlichen Galaxie beinah live präsentieren zu können.

Dann kam eine Kompanie Eins-H Imperial-Klasse Repulsorpanzer. Ihre Motoren dröhnten monoton vor sich hin, während sie über den Asphalt schwebten. Plötzlich hielten sie für einen Augenblick an, reckten synchron ihre Rohre in die Höhe und gaben einen Salutschuss ab. Kaum waren die Schüsse abgegeben worden, stürzte sich eine Staffel TIE-Avenger auf die Geschosse und zerstörten sie unter lautstarkem Jubel. Starr marschierte anschließend ein Regiment Sturmtruppler über die Straßen in Richtung Arthious-Boulevard. Um die riesige Vielfältigkeit der Einsatzmöglichkeiten eindrucksvoll zu zeigen, trug jede Kompanie unterschiedliche Rüstungen. Egal ob Eiswelt, Sumpf, Lava oder das luftleere Vakuum – das Korps schien überall zu Hause zu sein. Begleitet von Scouts auf ihren recht schmalen Speederbikes bildeten die furchteinflößenden AT-ATs das Schlusslicht. Bedingt durch ihre schwerfälligen Schritte schien der Boden sogar kurzzeitig zu zittern. Sie waren in der Tat die Krone der imperialen Bodenfahrzeuge, weshalb ihnen auch der größte Jubel zuteil wurde.

Einheit für Einheit versammelte sich auf dem großzügigen Boulevard. Ihre Gesichter waren nun auf Darth Allegious, der auf der zentralen Haupttribüne saß, gerichtet. Stolz, gemischt mit feierlichem Ernst, zeigten ihre Mienen. Im Chor äußerten sie feierlich ihre Treue gegenüber dem Vaterland und Seiner Majestät, dann richteten sie ihre Waffen in die Höhe und gaben synchron die richtige Anzahl an Salutschüssen in die Luft ab. Unter lautstarkem Jubel salutierten sie zum Schluss, ließen sich von der Menschenmenge feiern. Sie hatten für einen galaktischen Frieden – unter imperialer Führung – an allen möglichen Ecken der Galaxie gekämpft. Ihre Kameraden waren bei all diesen Bemühungen gestorben, doch sie haben nicht aufgegeben. Während die Hintergrundmusik zu einem pathetischen Schluss kam, flogen auf einmal klobige TIE-Bomber durch die Häuserschluchten und ließen buntes Konfetti als krönenden Abschluss regnen.

***

Im Sonnenlicht konnte man für einen flüchtigen Moment sehen, dass die Tribünen zusätzlich durch Schilde geschützt waren. Denn ein ganz leichtes Flimmern war zeitweise über den Köpfen der recht zahlreichen Ehrengäste zu sehen. Natürlich hatten sie genauso wie das einfache Volk gejubelt, ihre Söhne und Töchter, Freunde und Bekannten aus vollstem Herzen gefeiert. Doch nun kehrte langsam eine feierliche Stille auf dem bevölkerten Arthious-Boulevard ein, während sich auf der mittleren Tribüne Iago Kroan von seinem Stuhl erhob. Mit gemächlichen Schritten ging der greise Herold auf ein Rednerpult zu, das plötzlich hochgefahren wurde. Es sollte nun der zeremonielle Teil folgen, der im Programmheft als Mittelpunkt der gesamten Veranstaltung ausgewiesen war.


„Liebe Mitbürger, es ist vollbracht!“, begann die „Zunge“ im angemessenen Tonfall. „Die Galaxie hat endlich ihren Frieden gefunden. Zahlreiche Generationen an kaltblütigen Auseinandersetzungen gehören seit dem 'Reliant-Vertrag' sowie dem 'Vertrag von Umbara' der Vergangenheit an! Und dies verdanken wir insbesondere unserem Imperator, Seiner Majestät Darth Allegious.“

Jubel umhüllte geräuschvoll den gesamten Boulevard – und auf ein geheimes Kommando hin gaben die anwesenden Soldaten weitere Salutschüsse zu Ehren der mächtigsten Person der Galaxie ab. Mit feierlicher Miene betrachtete Kroan diesen Augenblick, während man derweil auf den Leinwänden sehen konnte wie sich Bürger und Bürgerinnen fröhlich in die Arme fielen. Nein, weder auf Anaxes, noch auf Commenor hatte man solch ein propagandistisches Meisterwerk auf die Beine gestellt. Nur die Thronwelt konnte solch einem Ereignis wirklich Rechnung tragen. Irgendwo tief in seinem ganz alten, schwarzen Herzen regte sich so etwas wie Stolz auf diese Leistung. Ja, an dieser Stelle zeigte sich mal wieder wie gerechtfertigt das einstige Vertrauen von Darth Arcanious war. Gleich einem strengen, aber gerechten Vater erhob der Herold nach etwa einer Minute die Hand – und die Masse schwieg. Obwohl er in keinster Weise machtsensitiv war, schien er auf diese lebende Masse Macht ausüben zu können.


„Noch in hunderten oder tausenden Generationen wird man von diesem einzigartigen Meisterwerk reden“, fuhr Iago Kroan fort. Dieses Mal legte er eine bewusste Inbrunst in seine Stimme. „Ganz im Sinne seiner politischen Vorfahren wird Seine Majestät – völlig zu Recht! – unter den wichtigsten Gestaltern dieser Galaxie verweilen. Man wird Statuen und Tempel für ihn bauen und ihn tagtäglich preisen!“ Erneuter Jubel. Es glich inzwischen einem kontrollierten Sturm. „Doch jeder Erfolg fußt auf der Arbeit treuer Untergebener. Jede Statue hat ein Fundament. … Und diesem Fundament gilt es an diesem wunderschönen Tag zu gedenken.“

Erneut pausierte der Greis, ließ den Jubel immer neue Rekorde erreichen. Die Massen sollten ruhig ihre Liebe gegenüber dem Imperator und ihrem Vaterland zeigen. Sie sollten der Beweis dafür sein, dass das Galaktische Imperium das einzig richtige System war. Denn während sich Darth Allegious – oft auf Drängen seiner Berater – immer wieder mit solchen Veranstaltungen in der Öffentlichkeit zeigte, feierte der einstige Erzfeind, die Republik, lieber im elitären Kreise auf einer Yacht. Wollte man so die Massen für sich begeistern? Obwohl ihn solche Gedankenspiele meist reizten, schob der Herold die aufkommenden Gedanken dieses Mal in den Hintergrund und richtete sein Bewusstsein stattdessen auf den nächsten Schritt. Auf den Leinwänden zeigte man inzwischen schon die nächste Phase dieses Ereignisses: Captain Sharin. Sein Ritterschlag sollte an diesem Tag unter anderem der Höhepunkt sein.

„Captain Sharin, kommt zu mir auf die Bühne“, sagte er als nächstes in Richtung des uniformierten Chiss. Geduldig wartete er während der Fastmensch von einer der beiden angrenzenden Tribünen zu ihm kam. Erst danach fuhr er fort: „Ihr habt in Schlachten für das Imperium gekämpft, habt gelitten und gefeiert. Schon allein dafür gebührt Euch die Ehre aller imperialen Bürger.“ Natürlich ließ Iago Kroan dem Chiss dem ihm gebührenden Applaus, bevor er weitersprach. „Doch am meisten habt Ihr Euch ausgezeichnet als Ihr widerspruchslos dem Befehl Seiner Majestät gefolgt sein. Ihr habt Euch mit Vertretern der Neuen Republik an einen Tisch gesetzt, um einen beidseitigen Waffenstillstand auszuhandeln – und Ihr hattet Erfolg! Dank Eurer Bemühungen existierte überhaupt eine Grundlage für die Friedensverhandlungen auf Umbara: Der 'Reliant-Vertrag'. Einen großartigen Dienst habt Ihr damit dem Galaktischen Imperium gegeben, weshalb Ihr nun nicht nur zu einem 'Commodore' der Flotte befördert werdet...“ Im Hintergrund erhob sich High Admiral Fyrestone mit einer schwarzen Schatulle in der Hand. „... sondern hiermit werdet Ihr zusätzlich noch durch Euer Gnaden, Seine Majestät Darth Allegious, zum Ritter geschlagen und gehört damit fortan dem ruhmreichen 'Orden der Imperialen Ritter' an.“

Unter einer weiteren Welle aus jubilierendem Beifall trat zu erst High Admiral Fyrestone an Sharin heran, schüttelte ihm die Hand, sagte ein paar wohlgemeinte Worte zu ihm und heftete ihm danach das neue Rangabzeichen an die linke Brust. Vier rote und vier blaue Quadrate auf hellgrauem Grund – umrahmt von zwei Kodezylindern. Kroan trat vom Rednerpult zurück und schloss sich kurz den Glückwünschen an. Weil Darth Allegious schon eine Weile Interesse an dem Chiss gefunden hatte, würden sich die beiden wohl künftig öfters über den Weg laufen. Gerade als der Applaus abebbte, erhob sich auf einmal der Imperator höchstpersönlich. In seiner Hand trug er ein Vibroschwert, das mit alten Sith-Runen verziert war. Erst in den Händen Seiner Majestät leuchteten die fremdartigen Symbole in einem unheilvollen Rotton. Da man Sharin im Vorfeld auf dieses zeremonielle Ereignis überaus gründlich vorbereitet hatte, wusste dieser wie er sich nun zu verhalten hatte. Mit Demut im Gesicht kniete sich der frischgebackene Commodore vor dem Imperator hin, senkte den Kopf und wartete geduldig auf den Ritterschlag.

[Outer Rim : Braxant-Sektor : Bastion-System : Bastion | Bastion Center : Stadtzentrum : Arthious-Boulevard : Haupttribüne]
Herold Iago Kroan, Darth Allegious, dessen engste Getreue, Commodore Sharin und mehrere Imperiale Gardisten

[Um nicht zu viele Links in diesen Beitrag zu setzen, habe ich an der Stelle mal darauf verzichtet die ganzen Persönlichkeiten zu verlinken. Wer die Muse zum Nachschauen hat, kann sich gerne in diesem Thread informieren: Persönlichkeiten des Galaktischen Imperiums.]
 
Bastion/ Center/ Stadtzentrum/ Frey, Menge

Bastion, Bollwerk des Imperiums und somit ein wichtiger Pfeiler für dessen Herrschaft über die Galaxie. Jeder halbwegs intelligente Offizier wusste, dass wenn Bastion fallen würde, das Imperium verloren war. Allerdings gab es in den bekannten Gebieten keine Streitmacht, die etwas derartiges vollbringen könnte. Natürlich, die Republik hatte an Stärke zugelegt und bedeutende Planeten eingenommen. Der Verlust Corellias hatte vor allem Frey schwer getroffen. Seine Eltern und seine Frau lebten in Coronet, wo die heftigsten Kämpfe stattgefunden hatten. Frey war ganz krank vor Sorge um sie. Es waren die einzigen Menschen, denen er wirklich vertrauen konnte.
Informanten konnten ihm jedoch versichern, dass seine Familie unverletzt war. Dennoch nahm er den Angriff auf seine Heimatwelt persönlich. Anders als die meisten imperialen Offiziere oder Soldaten hatte er keinen natürlichen Hass auf den "Erbfeind". Die Republik war für ihn ein einfacher, politischer Gegner. Ihre Ansichten waren nicht besser oder schlechter als die des Imperiums. Dass er für letzteres diente, war schlicht und ergreifend Schicksal. Doch wieso kämpfte er dann, wieso riskierte er sein Leben? Natürlich für Macht. Nirgendwo sonst konnte man so viel Macht anhäufen. Wer militärische Mittel zur Verfügung hatte, konnte bestimmen, wo es langgehen sollte. Kein Politiker und kein erfolgreicher Unternehmer konnte sich dieser Macht entgegenstellen. Selbstverständlich sprach Frey diese Gedanken nicht aus. Für subversives Gerede konnte man schneller von der Bildfläche verschwinden, als einem lieb war.

Jetzt hegte er jedoch Groll. Er stand beim Arthious-Boulevard bei einer Gruppe Schiffskapitäne. Alle hatten sich herausgeputzt und trugen die schönsten Abzeichen und Uniformen zur Schau. So auch Frey. Mit seiner corellianischen Ehrenuniform, ein Andenken an seine Zeit bei den corellianischen Sicherheitskräften, stach er deutlich aus der Menge hervor und brachte etwas Glanz in das Meer von imperialen Uniformen. Der Anlass, weswegen sich hier Offiziere, Soldaten und Zivilisten versammelt hatten war eine Parade und die anschließende Ehrung von Captain Sharin. Frey hatte es schon bei Yaga Minor von einem Informanten erfahren. Der Chiss, der mit ihm im Schinbone-System um die Subjugator gekämpft hatte, würde eine Beförderung erhalten und zum Ritter geschlagen werden. Zähneknirschend hatte Frey die Information zur Kenntnis genommen und sich auf sein Quartier zurückgezogen, wo er wütend hin und her lief. Dass der Chiss befördert wurde und nicht er, war für Frey unverständlich. Immerhin hatte er von einem Ranghohen Geheimdienstler versichert bekommen, dass der blonde Corellianer selbst zum Commodore ernannt werden würde.

Nur halbherzig verfolgte er deswegen die Zeremonie und stimmte auch nicht in die "Oooh"s und "Aaah"s mit ein. Dabei war dies eine Gelegenheit, um neue Beziehungen zu knüpfen. Es gab kaum einen besseren Ort, um an Offiziere in Schlüsselpositionen heran zu kommen. Doch der Gedanke, dass eigentlich er derjenige sein sollte, der da oben auf der Tribüne geehrt wurde, ließ ihn in stille Wut versinken.


Bastion/ Center/ Stadtzentrum/ Frey, Menge
 
Bastion – Stadtzentrum – Arthious-Boulevard – Die Jungs und Nik

Nik und die Jungs hatten sich hauptsächlich wegen des Eventcharakters auf dem breiten Arthious-Boulevard versammelt. Sie wussten nicht, was der genaue Anlass war und außer Nik interessierte es auch niemanden. Turbine, der eigentlich Zev hieß, hatte behauptet, es würde der Geburtstag von Imperator Allegious gefeiert, was Laser dazu verleitete, zu fragen, ob dann der Geburtstag des Noghri-Körpers oder seiner kybernetischen Teile gemeint war. Nik, für den diese Bemerkung an der Grenze zur Blasphemie war, schluckte einen missbilligenden Kommentar mit Mühe hinunter. Eigentlich war er ja ihr Vorgesetzter, aber in der Praxis war das alles viel schwerer, als es sich auf Flimsi las. Laser vermutete stattdessen, dass der Friedensvertrag der Anlass war.

»Und was genau gibt es daran zu feiern? Dass dadurch noch eine Weile keine planlos zusammengeschweißten, pestbeuligen Monströsitäten im Orbit über Bastion auftauchen?«

»Ach komm, Schraube. Ich finde die Mon-Calamari-Designs ziemlich cool und überhaupt haben wir nicht viel, was es z.B mit einem MC102 aufnehmen kann. Ich finde, dass das Flottenkommando die Fischwesen und ihre Kreuzer viel zu lange unterschätzt hat,«

Ließ sich Turbine wiederum vernehmen. Nik, welcher als einziger ein Makrobinokular mitgebracht hatte, um die Geschehnisse auf der Haupttribüne verfolgen zu können, platzte endgültig der Kragen.

»Haltet endlich das Maul! Alle!!!«

Entfuhr es ihn, und sofort spürte es die Blicke Aller auf sich ruhen. Er wurde rot.

»Äh… ich meine… es wäre nett, wenn ihr etwas leiser sein könntet. Ich möchte die Zeremonie verstehen.«

»Nik hat recht – immerhin ist es Arbeitszeit,«

Erklärte Turbine versöhnlich und ersparte Nik so weitergehende Missbilligung oder Strafen wie tote Leitungswürmer in der Cola zu finden hinzunehmen. Sie beobachteten. Der Imperator war tatsächlich vor Ort, was heutzutage eine Seltenheit war. Es musste also wirklich etwas besonderes los sein. Viel rührte sich aber zunächst nicht und weder der Speeder mit irgendwelchen Generälen noch die hinterher marschierenden Infanteriebatallione versetzten die Jungs in sonderliche Jubelstimmung. Erst als die Panzer einschwebten, begannen sie kollektiv die Hälse zu recken und als einige Minuten später eine Rotte TIE-Defender unter ohrenbetäubendem Lärm durch die Straßen fegte, war die Begeisterung groß.

»Woah, wie cool ist das denn,«

Meinte Laser, als man sich wieder verständigen konnte. Danach nahm die Show so richtig Fahrt auf und sie genossen das Feuerwerk, welches die verschiedenen Truppengattungen in der Folge veranstalteten. Auch der Abschluss und zumindest für Schraube Höhepunkt der Parade, die beeindruckenden, einzigartigen AT-ATs versetzte sie in Ehrfurcht – bis zu einem bestimmten Moment zumindest.

»Ach komm, schau! Der zweite AT-AT hinkt ja!«

Rief er sichtlich enttäuscht aus. Repulsor nickte. Tatsächlich bewegte der riesige Kampfläufer für den normalen Betrachter unmerklich das rechte Hinterbein minimal anders als er sollte.

»Stimmt, jetzt so du's sagst… ist wahrscheinlich aufgrund eines Defekts an einem der Stellmotoren.«

»Wie ist das möglich?«

Wollte Nik wissen, für den ein – wenngleich minimaler – Schönheitsfehler nicht in sein propagandageprägtes Galaxisbild passen wollte. Schraube, der viel mehr von der Galaxis gesehen zu haben, um deren Märchen blindlings zu glauben, antwortete prompt. Er hatte früher AT-STs gewartet und hätte sich eine Hand abgehackt, um die anderen an einen AT-AT legen zu dürfen.

»Das ist nicht wirklich schlimm, die Gangsteuerung eines AT-AT ist viel zu ausgereift, als dass die übrigen Motoren den Ausfall nicht problemlos kompensieren könnte – es braucht schon noch einiges mehr, um so ein Riesending wirklich in Bedrängnis zu bringen. Aber es heißt, dass entweder das Wartungsteam geschlafen hat oder es wirklich schlimmer um uns steht, als wir dachten, wenn das Heer nicht einmal mehr für eine Parade ein paar einwandfrei funktionierende AT-ATs nach Bastion bekommt.«

»Uns wäre das natürlich nicht passiert,«

Fügte Laser lachend in Bezug auf die erste Option hinzu, aber Nik machte eher letzte zu schaffen.

»Ich bin mir sicher, dass es dafür einen logischen Grund gibt,«

Fügte er schon fast bockig hinzu.

»Bestimmt sind es die Veteranen einer siegreichen Schlacht und der eine… wurde eben beschädigt oder sowas.«

»Nik! Die Parade ist wegen des Friedensschlusses, nicht wegen irgendeiner Schlacht!«

Das bestätigte just in dem Moment Iago Kroan, die Zunge des Imperators, für niemanden überhörbar von der Haupttribüne aus. Wie sich herausstellte, wurde im Rahmen der Zeremonie ein Captain Sharin Teil des Ordens der Imperialen Ritter.

»Aber der ist ja ein Nichtmensch!«

Rief Nik entrüstet aus.

»Unter Darth Arthious hätte es sowas nicht gegeben, aber heutzutage…?«

»Äh, Nik…,«

Machte Turbine hilfsbereit auf die bösen Blicke der umstehenden Nichtmenschen aufmerksam. Sie hatten keine besonders guten Plätze und hier waren bestimmt schon ein Drittel der Zuschauer keine Angehörigen der vom Imperium bevorzugten Spezies.

»Hey ok, ich bin ja selbst einer! Zur Hälfte! Aber ich bin nicht stolz drauf und weiß wo mein Platz im Imperium ist und bilde mir nicht ein, ich wäre ein Ritter des Imperiums oder sowas!«

Nik und die Jungs verließen die Feierlichkeiten anschließend zügig.

Bastion – Stadtzentrum – Arthious-Boulevard – Die Jungs und Nik
 
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[Bastion | Bastion-Center | Artious-Boulevard | Ehrentribüne] Chiffith, Darth Allegious

Soeben hatte Chiffith sich noch gefragt, was sein Meister ihm sagen wollte und für die Zukunft von ihm erwartete. Nun bekam er eine klare Antwort darauf. Darth Allegious machte ihm klar, dass er einen Angriff auf seine Macht nicht dulden und ihm einen vergeblichen Versuch auch nicht nachsehen würde. Aber auf der anderen Seite erwartete er, dass sein Schüler dennoch nach einer Gelegenheit Ausschau hielt und, wenn der Imperator sich verwundbar zeigte, das für sich ausnutzte. Diesen Worten nach würde er vielleicht eines Tages eine Chance erhalten. Eine einzige nur. Und Allegious erwartete von ihm, dass er sie nicht verstreichen ließ. Mittlerweile war der Lamproid lange genug beim Orden, um den Sinn dahinter zu verstehen. Das Streben nach Macht und Größe war der Antrieb der Sith, ihre Daseinsberechtigung. Das galt für ihn, der darauf hinarbeitete, seine Ausbildung abzuschließen und ein vollwertiges Mitglied des Ordens zu werden; aber es galt auch für die in den hohen Rängen, einschließlich den Imperator selbst. Nur gab es für ihn keine so offensichtlichen Ziele mehr, die er noch erreichen konnte. Er musste sich einen anderen Antrieb schaffen, um nicht auf der Stelle stehen zu bleiben oder gar schwächer zu werden. Soweit Chiffith die Worte verstand, sollte das seine Aufgabe sein. Er sollte rasche Fortschritte machen, damit er ein Niveau erreichte, an dem er begann, für seinen Meister gefährlich zu werden - damit dieser gezwungen war, ebenfalls immer gefährlicher zu werden, um der Bedrohung zu begegnen. Es war widersprüchlich, aber doch klar verständlich. So funktionierte das Große Ganze. Aus diesem Grund teilten mächtige Sith ihr Wissen. Sie duldeten nicht nur, dass Konkurrenz heranwuchs, sie förderten es sogar. Offenbar wusste der Imperator, dass er seinen Platz nur so lange verdiente, wie er in der Lage war, ihn zu behaupten. Dass es nicht genügte, einmal der Stärkste zu sein, sondern dass man auch der Stärkste bleiben musste, um die einmal erkämpften Privilegien zu erhalten. Eine Argumentation, die der Lamproid seit kurzer Zeit nachvollziehen konnte. Es hatte Monate gedauert, aber mittlerweile konnte er erkennen, dass er Zeit seines Lebens nichts anderes getan hatte, wenn auch in kleinerem Maßstab. Er hatte sich stets die großen, starken, gefährlichen Gegner ausgesucht, niemals die leichten Opfer - das hatte er getan, um sich zu Fortschritten zu zwingen und an der Gefahr zu wachsen. Er war ein beinahe perfekter Jäger geworden, indem er diesen Weg gegangen war. Nun musste er ihn auch gehen, um ein mächtiger, vielleicht eines Tages ein perfekter Sith zu werden.

»Ich verstehe«, antwortete er und war überzeugt davon, dass er das tatsächlich tat. »Ich will schnell lernen. Ich will groß werden. Und wenn Ihr schwach werdet, will ich bereit sein!«

Es kam ihm mehr als nur merkwürdig vor, eine solche Drohung gegenüber dem Imperator auszusprechen. Ihm anzudrohen, dass er ihn eines Tages möglicherweise herausfordern oder einen Anschlag auf ihn ausüben würde. Aber er könnte wohl kaum all das lernen, was Darth Allegious ihm beizubringen bereit war, wenn er nicht in der Lage war, sich nach dieser Grundregel des Ordens zu richten.

Die Anfänge waren bereits gemacht. Und Chiffith fand, dass dies die richtige Gelegenheit war, um seinem Herrn von Darth Baal zu erzählen. Noch immer klebten getrocknete Reste von dessen Blut an seiner Haut und noch immer trug er dessen Lichtschwert bei sich. Niemand hatte es für nötig oder angemessen befunden, dem Imperator und seinen Begleitern die Waffen abzunehmen - nun hielt er es seinem Meister hin.


»Das gehört Darth Baal«, sagte er. »Er ist jetzt tot. Hat mich in eine Falle gelockt, mich und zwei Jünger. Uns eingesperrt und betäubt. Wollte uns verändern. Jetzt ist er tot. Sein Kadaver liegt in den Katakomben. Ein Geschenk.«

Er legte die Waffe dem Imperator buchstäblich zu Füßen und zog sich dann devot wieder einen Meter zurück.

»Er hat den Streit gewollt, aber er hat verloren! Ich bin stark geworden, aber noch nicht stark genug.«

Kurz darauf begann die Parade. Ein Vorgang, der Chiffith weniger interessierte. Wie ein braves Haustier rollte er seinen fünf Meter langen, kraftstrotzenden Leib neben seinem Herrn und Meister zusammen. Er verfolgte die Zurschaustellung von militärischer Kraft aufmerksam, war aber nicht mit dem Herzen dabei: Begeistern konnte er sich für so etwas nicht. Armeen hatten ihn noch nie interessiert, mit Auszeichnungen und Titeln konnte er nichts anfangen. Der Chiss Sharin, der befördert und zum Ritter geschlagen wurde, war ein schwacher Humanoid, verstand nichts von der Macht und war zudem nicht einmal bewaffnet - der Lamproid hätte ihn ohne Mühe töten können, hier und jetzt. Warum also sollte dieses schwache Wesen etwas Besonderes sein? Warum wurde ihm Bedeutung angedichtet? Warum jubelten die Tausenden, die den Platz und die Prachtstraße säumten, ihm zu, als wäre er ein Gott? Das waren Dinge, die Chiffith nach wie vor nicht verstand. Er hatte keinen Sinn für Politik und Kriegsführung und bisher auch keinerlei Ambitionen, daran etwas zu ändern. Obwohl er verstand, dass er eines Tages vielleicht nicht mehr anders konnte, als sich auch damit zu befassen, denn ein Aufstieg im Orden ließ Ereignisse wie diese Parade näher rücken und bedeutsamer werden. Der Imperator selbst hatte ihm die Aussicht darauf eröffnet, ihn vielleicht eines Tages vom Thron stoßen zu können. Doch was würde Chiffith der Lamproid dann mit diesem Thron tun?

Während er zusah und zu begreifen versuchte, wie die Dinge in Allegious' Imperium funktionierten, stellte er sich zum ersten Mal die hypothetische Frage, wie er sich sein eigenes Imperium vorstellen würde.


[Bastion | Bastion-Center | Artious-Boulevard | Ehrentribüne] Chiffith, Darth Allegious, Sharin, NPCs
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Unterste Ebene – In dem gemeinsamen Labor von Darth Ral und Darth Bor: Darth Bor und (der schlafende) Darth Ral , Mutter Kira und Adria unterm Tisch und ihr imaginärer Freund Bibo, Jolina samt Knecht, Nheria und Bero in der Tür]


Jolina wunderte sich immer wieder, wie es ihrer alten Mitschülerin stets gelang am Leben zu bleiben. Ohne das Zutun der jungen Sith wäre Kira schon einige Male in ihren sicheren Untergang gestolpert. Auch jetzt zeigte sie wenig Feingefühl und schien eher sauer auf Jolina zu sein, dass sie so lang gebraucht hatte ihr zu Hilfe zu eilen, anstatt ein wenig Dankbarkeit zu heucheln. Sofort untergrub sie die sowieso sehr dünnhäutige Autorität, die Jolina hatte versucht aufzubauen, um den potenziellen Gegner einzuschüchtern.

Hass wallte in Jolina auf und ließ ihre Machtfühler gierig zittern. Sie wiederstand nur mit etwas Mühe dem flehenden Drang ihrer Tentakel freien Lauf bei Kira zu haben. Die Maske in ihrem Gesicht verdeckte jedoch alle verräterischen Gesten und nickte der Mitschülerin verstehend und zustimmend zu. Nun da der Autoritätsfaktor von Kira verspielt war, hoffte Jolina, dass zumindest ihre Überzahl noch ein entscheidender Vorteil war. Glücklicherweise jedoch schien Kiras Kontrahent ebenso wie Jolinas neues Spielzeug eher von der Unbegabten-Abteilung der Alchemisten zu stammen.
Gab es hier unten etwa gar keine fähigen Vertreter dieses Zirkels? Augenscheinlich benebelt von irgendwelchen Drogen oder was auch immer, kämpfte "Onkel Bor" bereits mit der eigenen Bewusstlosigkeit, als Kira ihre Waffe deaktivierte und völlig selbstsicher deklamierte ihr Kind jetzt mit sich zu nehmen. Die Sprinkleranlage verwandelte derweil das Labor in ein kleines Feuchtgebiet
.

Gute Idee… nuschelte der Alchemist noch undeutlich vor sich hin und sackte in sich zusammen. Irritiert starrte Jolina von dem schonungslos Losschnarchenden Onkel Bor zu Kira… weiter zu Adria und schließlich zu den mehr oder weniger kampfbereiten Schülern. Lediglich ihr neues Haustier grinste zufrieden sabbernd vor sich hin und bewunderte ab und an die auftreffenden Wassertropfen auf seiner Nase.

Kiras Aufforderung nach einer Konsole zu suchen brach die aufkeimende Verwirrung der jungen Sith glücklicherweise. Leider gab es hier keine derartige Vorrichtung. Höchstwahrscheinlich hatte Jolina mit dem Fallensteller bereits das Backup der Alchemisten ausgeschaltet. Andernfalls gab es vielleicht doch noch etwas für die unerfahrenen Schüler zu tun.


„Nichts zu sehen, aber ich glaube dieser sabbernde Wurm hier war für die Überwachung der Korridore zu den Liften betraut, wir sollten daher keine Schwierigkeiten haben, so wir hier nicht noch viel länger herumtrödeln.“

Jolina bedeutete ihren Schülern sich bereit für den Rückweg zu machen. Dann galt ihre ganze Aufmerksamkeit Kiras rapide gealterten Nachwuchses welcher just um einen Fastfood-Ausflug feilschte seine Mutter zu begleiten. Fasziniert sah sich die junge Sith die Kleine etwas genauer an lächelte schließlich freundlich und zwinkerte der kleinen Adria zu, während sie bereits die Laborräume verließen.

„Wahrlich groß geworden bist du kleine Lady. Ich meine du hast ganz die Augen deiner Mutter… und vielleicht etwas von ihrer Überzeugungsgabe. Ich bin Jolina… eine alte Freundin deiner Mutter, es freut mich deine Bekanntschaft zu machen!“

Welches Hexenwerk auch immer die kleine Adria hatte wachsen lassen, Kira hatte scheinbar bekommen, wonach sie verlangt hatte. Jolina ahnte, dass dieser gewagte Schritt nicht ohne Folgen bleiben würde. Wenigstens schien der Kopf der Kleinen auf den ersten Blick einigermaßen ordentlich zu arbeiten. Genauso gut hätte Kira ihre Tochter in einen umnachteten Pflegefall verwandeln können. Wieder hatte sie mehr Glück als Verstand. Allerdings dürften sie sich in den Reihen der Alchemisten mit dieser Aktion hier keine Freunde gemacht haben.


„Was nun Kira, du hast ja anscheinend bekommen was du wolltest?!“

Fragte Jolina ihre ehemalige Mitschülerin, während die sechs Gestalten flink durch die dunklen Gänge irrten. Bero und Nheria leuchteten erneut mit den Lichtschwertern den Weg und hinter den Anderen trottete als Schlusslicht der Fallensteller hinterher. Irgendwie hatte Jolina gehofft, von ihm noch Informationen über den geeignetsten Rückweg in den allgemeinen Bereich des Ordens zu erfahren, aber so wie es aussah, hatte die Sith zu viel im Kopf des Alchemisten zerstört, als dass er noch nützliche Dinge preisgeben könnte.

Ein wohliger Hauch durchfuhr die junge Sith mit einem Mal. Ihr Meister… er war zurückgekehrt in den Orden. Sicherlich würde er Jolina bald zu sich rufen. Noch immer hatte sie nur zwei Kandidaten vorzuweisen. Eine klägliche Auswahl, auch wenn beide definitiv das notwendige Potenzial besaßen um an Allegious Ansprüchen zu scheitern wie die bisherigen Maden. Nherias tiefe Wut beeindruckte Jolina ebenso wie Beros Lernwillen.




[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Untere Ebene - Gänge – Kira, Adria und ihr imaginärer Freund Bibo, Jolina samt Knecht, Nheria und Bero]
 
[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Stadtzentrum | nahe dem Arthious-Boulevard sowie der Halle der Imperatoren :||: Captain Toji Murata, Commander Oskata, Commander O'Neill, Lieutenant Tau und ein Begrüßungskomitee :]

Es hatte seine Vorteile Ehrengast der imperialen Regierung zu sein. Man flog nicht nur erster Klasse nach Bastion und saß anschließend auf der Ehrentribüne – umringt von berühmten Persönlichkeiten und deren einflussreichem Umfeld –, sondern kam durch Sonderflugrechte auch ohne Probleme am stockenden Verkehr der gigantischen Metropole vorbei. Denn aus Sicherheitsgründen waren etliche Straßen im Zentrum für das Gros an Zivilisten bloß zum Teil (oder überhaupt gar nicht) nutzbar und darüber hinaus mit bewaffneten Posten versehen worden, die meist stichprobenartig ihre Kontrollen durchführten. Um Pünktlichkeit musste sich Toji demnach keine Sorgen machen. Rechtzeitig würde er die Ehrentribüne erreichen. Jedoch beschäftigte sich sein Bewusstsein in diesem Augenblick gar nicht mit solchen Dingen. Seine Gedanken waren weit, weit weg – an einem fernen, besseren Ort.

Nahe der Halle der Imperatoren landete der Gleiter schlussendlich. Prachtvolle Bäume versperrten teilweise die Sicht auf das Gebäude, das man irgendeinem uralten, beinah schon archaischen Baustil nachempfunden hatte. Im hellen Tageslicht schimmerte der alderaanische Marmor, den man für die Fassade verwendet hatte, schneeweiß. Flüchtig erinnerte sich Toji daran, dass er als Sub-Lieutenant einst dieses ehrwürdige Bauwerk besichtigt hatte. Damals hatte die „Cruor“ einen kurzen Aufenthalt im Bastion-System gehabt und der Commenorer war einer der Glücklichen gewesen, denen man ein bisschen Landgang gewährt hatte. Unmerklich entwich ihm ein Seufzer bei dem Gedanken an diese unbeschwerten Zeiten. Wie sehr hatte sich doch die gesamte Galaxie seitdem geändert! Inzwischen bekleidete den Rang eines Captain, war der Kommandant eines Victory-II-Sternzerstörers gewesen und war durch eine Explosion zum Invaliden geworden.

Major General Thaneo Vermillion, stellvertretender Leiter des Militärnachrichtendienstes, begrüßte ihn – und seine Begleiter – just in diesem Moment. Noch immer wirkte der Mensch überaus bieder; fast schon unscheinbar. Dennoch hatte der ranghöhere Armeeoffizier inzwischen die Reserviertheit abgelegt, die er im Besqhek-System – bei ihrem ersten Aufeinandertreffen – noch an den Tag gelegt hatte. Freundlich lächelte er Toji an, schüttelte ihm eifrig die Hand und führte ihn anschließend zur Ehrentribüne. Davor verabschiedete er sich natürlich noch in aller Höflichkeit von Matachi Oskata, Alexa O'Neill sowie Doktor Tau und versicherte in Richtung der Ärztin, dass der Captain weiterhin in sehr guten Händen sei. Bastioner Sicherheitskräfte – vereinzelt sogar nichtmenschlicher Herkunft – nickten den beiden Militärs zu. Je näher sie der Tribüne kamen, desto lauter wurde das allgemeine Gemurmel. Nachdem man zwei Gardisten Seiner Majestät passiert hatte, führte Vermillion den Gast zu seinem Platz.

Beinah im Plauderton sagte der Major General:
„Eigentlich hatte ich angenommen, Captain Fogerty hätte den selben Flug wie Sie genommen. Doch offenbar hat er sich kurzfristig anders entschieden – oder man hat seinem Interimskommando einen Marschbefehl hierher gegeben.“ Flüchtig sah er sich um. „Nun ja. Eine Einladung hat er auf alle Fälle erhalten...“

Toji sagte nichts dazu. Zwar hatte er mit seiner „Pandora“ im Shinbone-System Seite an Seite mit Fogerty und dessen „Starcraft“ gegen die plötzlich zum Leben erwachte „Subjugator“ gekämpft und auch bei einem Einsatz im Delastine-System unter Alynn Kratas' Kommando hatten sich ihre Wege gekreuzt, dennoch war der Corellianer für den entstellten Commenorer nicht mehr als eine flüchtige Bekanntschaft. Weshalb sollte er also etwas über dessen Verbleib wissen (wollen)? Zum Glück ließ Vermillion schnell von dem Thema ab als er das Schweigen des Captain bemerkte. Stattdessen ging er nun dazu über den Invaliden die einzelnen Persönlichkeiten zu erklären, die entweder auf dieser, der Haupttribüne oder der gegenüberliegenden Tribüne saßen. Dabei fielen vereinzelt so prominente Namen wie Bulsar Draay, Allegious' amtierender Grand Vizier, oder Iago Kroan, der Herold Seiner Majestät. Jedoch waren andere Personen weitaus interessanter...

Mit einem recht diskreten Kopfnicken wies der Major General beispielsweise auf einen Botschafter des fernen Korporationssektors. Eine gewisse Wesensverwandtschaft in den Ideologien hatte sie mit der Zeit – jedenfalls im diplomatischen Sinne – zusammenwachsen lassen. Daneben hatten auch ein paar Unterstützer des einstigen Kanzlers der Mandalorianer auf Bastion Zuflucht gefunden, nachdem irgendwelche alten Clans auf deren Hauptwelt einen Putsch erfolgreich durchgeführt hatten. Man musste kein Kenner der intergalaktischen Politik sein, um zu erkennen, dass diese Herren vor allem an einer militärischen Intervention seitens der Imperialen auf mandalorianischen Gebiet interessiert waren. Jedoch schien der Imperator keinerlei Absichten in diese Richtung zu hegen – so jedenfalls der Eindruck von Fullers Stellvertreter. Bevor der Armeeoffizier aber weitersprechen konnte, stieß auf einmal Captain Sharin zu ihnen. Für sein Handeln beim geschlossenen „Reliant-Vertrag“ sollte der Chiss nun tatsächlich zum „Ritter“ geschlagen werden. Sämtliche imperialen HoloNet-Sender – sowie ein paar neutrale – berichteten schon seit Tagen über dieses Ereignis.

Bis über die unzähligen Lautsprecher die mitreißende Marschmusik erklang und die Leinwände die imperialen Truppen zeigten, verging noch etwas Zeit. Während Toji schweigend die gesamte Sache auf sich wirken ließ, unterhielten sich währenddessen Vermillion und Sharin. Es war unbeschwerter Smalltalk; hauptsächlich über die aktuellen Entwicklungen in der abgeschiedenen Ascendancy und dem Chiss-Empire. Hier und da mischten sich zeitweise noch andere Gäste ein, die ebenfalls auf der Tribüne saßen. Doch sobald der Triumphmarsch seinen Anfang nahm, verstummten sie alle. Es war ein spektakulärer Moment als man sah wie die Soldaten in „Reih' und Glied“ über die Prachtstraßen marschierten. Jubel brannte links und rechts von ihnen auf, ging aber im schrillen Kreischen einiger TIEs, die über deren Köpfe urplötzlich hinwegfegten, hoffnungslos unter. Für einen kurzen Moment fragte sich der gezeichnete Commenorer, ob es sich bei den Piloten um die „Wolves“ handelte, aber hätte ihm das sein berühmter Cousin, Aiden Thiuro, nicht geschrieben?

Es war das Auftauchen der Sternjäger gewesen, dass Tojis Aufmerksamkeit vom Geschehen entlang der Prachtstraße wegführte. Anstatt die marschierenden Soldaten der Infanterie, die bulligen Panzer und stampfenden Kampfläufer zu bestaunen, wanderte der Blick seines gesunden Auges langsam in die Ferne, wo sich zwischen den filigranen Wolkenkratzern still und heimlich zwei Dreadnaughts in die Lüfte erhoben hatten. Unwillkürlich fühlte sich der einstige Kommandant der „Pandora“ an die Zweite Schlacht von Bastion erinnert. Mussten die hiesigen Bürger nicht eigentlich augenblicklich irgendwelche Assoziationen in diese Richtung haben? Zwar kam ihm die Entscheidungsschlacht um die Thronfolge mittlerweile wie ein Ereignis aus einer längst vergangenen Zeit vor, doch waren es in Wahrheit nicht mehr als zwei ganze Standardjahre. Kurz schüttelte er den Kopf, betrachtete dann weiter die schwerfälligen Kreuzer, die inzwischen – genauso wie die beiden Victory-Modelle – zum alten Eisen der Imperialen Flotte gehörten.

Je länger er in seinen Gedanken schwelgte, desto mehr Bekanntschaften fielen ihm langsam ein, die einst ebenfalls auf einem Dreadnaught das Kommando inne hatten. Was war zum Beispiel bloß aus Jade Dalmascae geworden? Hatte sie nicht Vice Admiral Elysa Nerethin als Adjutantin gedient? Aus irgendeinem undefinierbaren Grund wollte er sich gerade an Thaneo Vermillion wenden, um genau solche Fragen zu stellen, als sich auf der Haupttribüne auf einmal der greise Herold Seiner Majestät aus dessen Gefolge löste und sich entschlossen einem Rednerpult näherte. In diesem Moment wurde dem Commenorer noch einmal bewusst wie nah er gerade den Großen und Mächtigen war. Überall saßen (vor allem) Männer, die in irgendwelchen Institutionen oder Gremien das Imperium lenkten – natürlich in Darth Allegious' Namen – und sich eigentlich kaum mit so kleinen Gestalten wie seiner Wenigkeit abgaben. Die Thronwelt, so stellte Toji fest, war in der Tat die Quelle der („weltlichen“) Macht. Während Iago Kroan eine Rede hielt, hing der Captain weiter solchen Überlegungen an.

Immer wieder brannte Jubel und Applaus auf. Dabei ließ der Herold keinen Zweifel daran, dass der geschlossene Frieden mit den Rebellen das Werk seiner Majestät sei. Erst dessen Befehle hatten das schreckliche Blutvergießen beendet. Obwohl sich der entstellte Captain noch immer keine richtige Meinung über diese überraschende Entwicklung gebildet hatte – immerhin hatte er beim Wettlauf um die „Subjugator“ noch gegen die Rebellen gekämpft –, stimmte er trotzdem in den lauten Beifall ein. Seine Miene mochte weiterhin sauertöpfisch wirken, aber Kroans Worte hatten ihn dennoch im Herzen erreicht. Er hatte seine Pflicht für Imperium und Imperator getan; mehr nicht. Irgendwelche zweifelnden Vorwürfe musste er sich also nicht machen. So begann er – trotz seiner miesen Laune – die Veranstaltung zu mögen. Sein alter Patriotismus war klammheimlich geweckt worden. Wie der Großteil der Zuschauer verfolgte er nun aufmerksamer den Herold.

Und dann folgte auch schon der Höhepunkt an diesem Tag. Vom Imperator höchstpersönlich sollte Sharin zum Ritter geschlagen werden und damit automatisch in den „Orden der Imperialen Ritter“ aufgenommen werden. Was für eine seltene Ehre! Künftig würde der Chiss nie wieder irgendwelche Türen verschlossen vorfinden. Selbst über die imperialen Grenzen hinaus würde man ihn kennen – und zuvorkommend behandeln. Jeder Militärangehörige, der etwas auf sich hielt, träumte von solch einer Gelegenheit! Mit einem Funken Neid in der Seele stimmte Toji in den Beifall an. Jedoch sollte es nicht nur beim Ritterschlag bleiben. Zu allem Überfluss schien das Imperiale Oberkommando, auf Darth Allegious' Wunsch hin, entschieden zu haben, dass man den Kommandanten der „Valkyrie“ zusätzlich noch in den Rang eines Commodore heben sollte. Was für ein überaus rasanter Aufstieg! Schließlich hatte man Sharin erst bei der Trauerfeier auf Rendili zum Captain befördert. In diesem Moment ätzte sich der Neid förmlich in Tojis Herz...


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Die Antworten die Chiffith gab, ließen nicht darauf schließen ob er wirklich verstand. Schnell lernen war auch immer sein ureigenster Anspruch an sich selbst gewesen und er erinnerte sich noch gut, wie er auf Kast schier am Verzweifeln war, als es ihm nicht gelang Machtblitze zu werfen. Immerhin unterstand sein Schüler sich, klugerweise, eine mögliche Selbstschwächung als gegeben darzustellen. Wenn er zu einem möglichen Zeitpunkt bereit sein wollte, musste er jetzt schon damit beginnen. Er durfte nicht passiv darauf verharren dass Allegious ihm schon alles beibrächte was es zu wissen gab, er musste sich selbst um sein Studium bemühen und die Geheimnisse der dunklen Seite erforschen, ohne dass ihm jemand die Richtung vorgab und ihm nur die Geheimnisse lüftete, die man ihn erkennen lassen wollte. Wenn Allegious nicht Schüler des Imperators gewesen wäre, wäre es ihm nämlich genauso ergangen. Er hätte keinerlei Möglichkeit gehabt sein Studium selbst zu steuern und wäre wahrscheinlich wesentlich schwächer geworden als er es dann damals war. Allegious fragte sich ob es ihm gelungen wäre Janem zu bezwingen wenn nicht ein Umstand der schicksalhaften Fügung dafür gesorgt hätte, dass er auf Kast ein umfangreiches Studium ohne Anleitung und Vorgaben eines Meisters geführt hatte.

Dann hielt er ihm ein Lichtschwert entgegen ehe er es ihm zu Füßen legte. Das Schwert von Baal, wie sein Schüler ihm berichtete. Allegious kannte viele Bewohner des Tempels. Aber Baal sagte ihm nichts. Nun gut, er musste ja auch nicht jeden Winkel eines Tempels kennen der ohnehin in Zukunft nicht mehr bestehen würde. Baal mochte irgendein Kleingeist gewesen sein der hoffte sich am Blut eines Machtbegabten laben zu können und deren Hüllen in irgendetwas Abstruses zu verwandeln. Er konnte sich denken aus welchem Zirkel jener Baal stammte. Ob der Zirkel der Extinktoren sich bewusst versuchten hatten, seinen Schüler zu eigen machen? War dies ein bewusster Angriff auf den Imperator selbst? Er konnte sich eine solche Möglichkeit nur schwer ausmalen, würde jene Möglichkeit aber niemals ignorieren. Er würde sich bei Gelegenheit den Zirkelvorsteher vorknöpfen. Vielleicht gab es dann in absehbarer Zeit ein neues Oberhaupt. Er levitierte das Lichtschwert in seinen Händen, wusste damit jedoch nicht unmittelbar etwas anzufangen. Einen Moment lang überlegte er es Chiffith zurückzugeben, aber irgendwie glaubte er nicht dass sein Schüler, der doch relativ geradeaus veranlagt war, es schätzen würde wenn man ein Geschenk ablehnte. Des weiteren war dieses Lichtschwert auch durchaus als Beweisstück zu werten. Ob er ein Beweisstück in den Händen seines Schülers wissen wollte, mit dem man einen guten Grund hatte ihn zu jagen und zur Strecke zu bringen? Derzeit nein. Zum anderen konnte er selbst behaupten Baal getötet zu haben wenn er dies irgendwie dafür nutzen könnte um den Orden der Extinktoren damit zu beeindrucken oder ihnen Angst zu machen. Allegious ließ es in die Hände eines Untergebenen fliegen der es unauffällig in seiner Kleidung verschwinden ließ. alles ließ sich irgendwie ausschlachten, die Frage war nur wann, in welcher Situation und in welchem Kontext. Auf Anrede des Herolds gab der Imperator das Zeichen für den Beginn des Triumphes...

Der Herrscher des Imperiums blickte einen Moment lang hinter sich, bis sein Blick auf der Halle der Imperatoren ruhte. Zwei Herrscher waren dort bestattet worden. Sollte er unwahrscheinlicherweise jemals sterben, wovon er nach derzeitigen Umständen nicht von ausging, würde er es vorziehen sich an einer wirklichen Stätte der Sith bestatten zu lassen. Bastion war zwar definitiv das Zentrum der Galaxis und Allegious fühlte sich nur hier wirklich heimisch. Aber an einem Ort an dem die dunkle Seite der Macht sich über Jahrtausende manifestiert hatte, konnte er sich eher vorstellen zurückzukehren und sei es als Geist, also als Schatten dessen was er heute war. Dabei war es dann vollkommen unerheblich ob er mit Ratschlägen die Wege der Sith begleiten und beeinflussen würde, wenn sich hin und wieder Sith auf einen solchen Planeten zurückzogen um Antworten zu suchen die es sonst nirgendwo gab, oder ob er dort dann eben auf einen geeigneten Kandidaten traf um von ihm Besitz zu nehmen und erneut die Galaxis zu beherrschen. Er befasste sich immer wieder mit Eventualitäten, mit der Möglichkeit zu sterben und doch gleichsam einen Weg zu finden, dort weiterzumachen wo er einst aufhören würde. So surreal das auch wirken musste, wollte er stets auf alles vorbereitet sein. Allegious könnte sich also damit abfinden, hier auf Bastion allenfalls einen Kenotaphen errichtet zu bekommen. Allerdings würde sein Leichnam hier niemals eintreffen, ganz im Gegenteil zu Arthious oder Phollow, sollten sie es jemals wagen zurückzukehren und auf etwas Anspruch zu erheben, was sie lange zuvor aufgegeben hatte.

Allegious gab zu dass die Parade herausragend inszeniert war. Der alte Herold welcher ein Relikt aus uralten Tagen darzustellen schien, und schon Imperatoren diente, als er selbst noch nicht einmal geboren war, hatte erneut unter Beweis gestellt, warum er immer noch in Amt und Würden war. Selbst die Massen schwiegen auf eine Geste hin, obwohl er keinerlei Begabung hinsichtlich der Macht bedarf. Das sprach umso mehr für sein Können und seine Intelligenz. Mit ihm war es etwas ganz Anderes gewesen als wie zum Beispiel mit Charon. Charon hatte dreierlei Absichten des Imperators gedient. Erstens war sein Tod eine Machtdemonstration. Zweitens gab es damit niemanden mehr der Anspruch auf Alisah's Schülerschaft erheben konnte. Und Drittens war jener welcher ein schlichter Opportunist und seine Popularität war abschätzbar. Bei dem Herold war es ganz anders. Sein Prestige war groß. Allegious musste diesen Mann nicht zu einem Baron machen denn seine Bekanntheit und sein Reichtum gingen darüber sicherlich bereits hinaus. Ihn zu töten hätte bedeuten können, sich ernsthafte Feinde zu machen. Feinde die er bis dahin noch nicht einschätzen konnte. Und für ihn war es damals in der Phase der Planung absolut unumstößlich gewesen, zu planen. Ein kleiner Fehler, hätte seine ganzen Ambitionen zunichte machen können. Darüber hinaus war Allegious der Meinung von seinem Herold noch lernen zu können. Er hatte Imperatoren erlebt, die Allegious nur aus Schriftstücken nicht aber aus Primärquellen kannte. Es würde interessant sein, zu erfahren was er von den Vorgängern hielt.

Dann erhob Iago das Wort an die Massen. Es war interessant zu sehen, wie sehr dieser alte Mann die Verdienste des Imperators um den Friedensvertrag hervorhob. Es war möglich dass er damit versuchte unmissverständlich den eventuell Oppositionellen des Friedensvertrages, den Schuldigen zu präsentieren. Sollte irgendein Putsch gelingen, so fern dieser auch sein mochte, würde sich die Aufzeichnung dieses Triumphes hervorragend dazu eignen, deutlichst auf den Verursacher dieses Verrates hinzuweisen. Andererseits war diese Aufzeichnung auch gleichwohl ein propagandistisches Meisterwerk. Nach dem Bürgerkrieg, nach den vielen Toten durch den jahrzehntelangen Krieg, war eine große Bereitschaft innerhalb der zivilen Bevölkerung, aber auch der militärischen, vorhanden um einen Frieden zu akzeptieren. Viele Familien hatten Väter, Söhne verloren und so bekamen sie nun endlich die Zeit die sie benötigten, um ihre Trauer zu verarbeiten. Ihn selbst war das selbstredend egal. Tote interessierten ihn nicht, solang er daraus keine Stärke beziehen konnte. Aber er brauchte ein wehrhaftes, ein schlagfertiges Imperium. Nun konnte dieses also seine Wunden lecken, während die Republik in einer tobenden Pestilenz unterging. Ja der Herold machte, wenn man das aus dieser Sichtweise betrachten konnte hervorragend. Aus der Sicht eines Sith war die Ansprache noch überragender. Die Rede war hervorragend geeignet um in jedweden Kontext Nutzen daraus zu ziehen- ein Meisterwerk der Intriganz. Allegious nahm sich fest vor von dem Herold zu lernen, was er konnte, und ihn danach ganz oben auf eine schwarze Liste kommender Säuberungen zu setzen.

In der Tat war der Friedensvertrag ein Meisterwerk, aber ein solches wie es noch keiner der hier Anwesenden außer dem Sith selbst, verstand. Dieser Triumph war der wahre Triumph. Er war nicht die Siegesfeier für den Frieden, sondern die für die totale Vernichtung des Erzfeindes. Nun würde das Imperium seinen Frieden bekommen. Zumindest einen wesentlichen. Kämpfe würde es immer an den Grenzen des Imperiums geben. Allegious gedachte in Regionen vorzudringen die bis dato nicht bekannt waren. Es gab noch viel mehr zu erobern und zu besetzen, nachdem die Republik an ihrem eigenem Gift zugrunde gegangen war- dem Frieden. Jene Lüge die sie immer stets propagiert hatten. Frieden war eine Lüge, dies besagte auch der Kodex der Sith. Es mutete obskur an, dass die Jedi, welche den Kodex sicherlich nicht kannten, nicht verstanden das die Lösung für dieses Unterfangen buchstäblich vor ihnen lag. Der Friedensvertrag war eine Lüge gewesen, eine Finte. Er beschäftigte alle Republikaner jeden Ranges, jeder Gesellschaftsschicht. Sie waren zu vertieft darin, zu ergründen was das Imperium damit bemächtigte, während sie alle auf einem Haufen ein perfektes Mahl für den Virus bereiteten. Ersten Berichten waren derzeit Milliarden Lebewesen aus der Republik dabei wieder nach Coruscant zurückzukehren. Coruscant war das nun schlagende Herz der Republik. Dort den Virus freigelassen würde es den ganzen Kreislauf der selbigen erfassen und vernichten. Einige imperiale Welten wurden und mussten auch angesteckt werden. Allegious hatte dafür Sorge getragen und zwar so, dass dort die ersten Berichte auftauchen würden. Das Coruscant dichter bevölkerter war, und hier einen tödlichen Schaden verursachte war natürlich total bedauerlich. Das Imperium würde die Hände in Unschuld waschen und auf seine eigenen, wirtschaftlich vollkommen unbedeutenden Planeten verweisen in denen Imperiale zu Tausenden zu Tode kamen. Die Republik würde natürlich weiterhin nichts ausschließen können, aber würde vollkommen mit sich selbst beschäftigt sein. Der Untergang, die Apokalypse, das Chaos.

Ihm gefiel es nicht wie der Herold ihn in eine lange Reihe von Imperatoren eingliederte. Damit wurde Imperator Allegious einer von vielen. Er war aber besonders. Er lebte noch, er hatte sich nicht in die hintersten Winkel der Galaxis aus Furcht vor der dunklen Seite verkrochen. Überdies hinaus hatte man ihm schon unlängst Statuen gebaut. Ganze Prachtstraßen waren aufgezäumt von seinem Abbild. Die Propaganda-Abteilung und KOMENOR taten ihre Pflicht. Er fragte sich wie oft Iago überhaupt noch durch Bastion schlenderte oder ob sein weltfremdes Gebahren dem Umstand geschuldet war dass er vielleicht doch einfach alt und senil geworden war. Er selbst erhob sich dann als der Herold fertig war und Sharin bereits die neuen Insignien seines Ranges erhalten hatte. Das Vibroschwert hatte man ihm zuvor in die Hand gelegt. Knieend würde Sharin nun die Weihe des Imperators erhalten. Obwohl jener nichts anderes als seine Pflicht getan hatte. Aber er war ein perfektes Werkzeug um den Massen etwas Erfreuliches mit in den Tag zu geben. Ein bisschen Metall war alles was es brauchte um sie zu motivieren. Er hielt zunächst das Schwer über die rechte von Sharins Schultern.


Commodore Sharin, ihr habt euch den Respekt des ganzen Imperiums verdient. Ihr seid ein leuchtendes Beispiel an Loyalität und Gehorsam. Entgegen den zurückliegenden Ereignissen habt ihr eindrucksvoll untermauert dass die Chiss ein integraler Bestandteil des Imperiums sind. Ihr habt eurer Ausbildung und damit euren Mentoren und Lehren Ehre gemacht indem ihr es vermochtet, mit eurem Wissen und euren Instinkten einen diplomatischen Erfolg zu erringen, der letzten Endes das Fundament für den dauerhaften Frieden zwischen dem Imperium und der Republik bilden wird. Deshalb...

Er hob das Schwert über den Kopf von Sharin hinweg und hielt es nun über der linken Schulter.


... dürft ihr euch heute Ordensmitglied der imperialen Ritter nennen. Von nun sollt ihr im gesamten Imperium bekannt sein als Friedensstifter des Imperiums. Überall wo man euren Namen hört wird man mit Ehrfurcht von euch sprechen und eurer Heldentat gedenken. Man wird euch ebenso Statuen aufstellen und Hymnen des Lobes auf euch singen. Als imperialer Ritter steht ihr im Besonderen unter unserem Schutz. In euch haben wir einen stetigen Verbündeten unserer Sache gefunden und ebenso soll der Orden euer Verbündeter sein.


Er drehte sich zur Seite, übergab einem Bediensteten das Vibroschwert und hob von einem Kissen das ein anderer bereithielt, die silberne Kette in die Luft. Er hob sie hoch um den Massen zu zeigen dass er sie seinem Untergebenem umhängen würde. Es war beinahe mucksmäuschenstill auf dem Boulevard dass den Namen seines alten Meisters trug, der ihn im Grunde nur gelehrt hatte wie man sich nie verhalten durfte. Alles andere hatte er sich selbst beigebracht. Allegious machte einen großen Schritt auf den immer noch knienden Sharin zu und legte die Arme hinter seinen Hals um die Kette zuzuschließen. Dabei befand er sich mit seinem Gesicht direkt an Sharins. Er nahm den Geruch von Aufregung wahr. Wer konnte es dem Chiss zu diesem erhebenden Moment verübeln? Zeit für ein paar persönliche Worte.

Letzten Endes habt ihr nichts anderes getan, als was man von euch erwartet hat. Das hier ist ein Schauspiel nicht mehr, auch wenn es euch unglaublich berühmt und reich macht. Aber eure Zukunft ist alleine von mir abhängig. Ihr könnt auf allen Welten Frieden schließen, doch die Pläne für Krieg und Frieden werden ausschließlich hier geschmiedet, auf Bastion. Wahre Macht besteht nicht nur aus Worten, sondern aus List und Tücke. Frieden ist eine Lüge, Sharin. Immer. Wenn ihr Frieden wollt, dann geht nach dieser Veranstaltung und erfüllt die Erwartungshaltung von KOMENOR. Wenn ihr aber wissen wollt was wahre Macht bedeutet begleitet mich in den Tempel.

Die Öse der Kette rastete ein, Allegious bot ihm eine Hand an, die er ergriff und half ihm aufzustehen. Dann stellten sie sich an das Geländer der Ehrentribüne, immer noch Hand in Hand und rissen die Arme hoch. Gemeinsam für den Sieg. Und sie hatten ihn schon längst in der Tasche auch wenn das nur ein Mann in der Galaxis wirklich wusste...

[Bastion | Bastion-Center | Artious-Boulevard | Ehrentribüne] Chiffith, Darth Allegious, Sharin, NPCs
 
[ Bastion – Bastion Center – Militärraumhafen – Landeplattform – Lambda-Fähre ] Sharin, Begrüßungskommitee

Bastion. Wenn Sharin schon einen Moment dieses Wort in seinem Kopf formte, überflutete sein Gehirn ihn mit Gefühlen und Bildern, die aus einer anderen Zeit von ganz weit her stammten. Die Hauptstadt des Imperiums war früher seine Heimat gewesen, hier hatte er seine Offizierskarriere begonnen und auf der Akademie das Wissen angesammelt, was er jetzt zum Ruhme des Imperators einsetzte. Hier hatte er eine unbeschwerte Zeit mit seinen Kollegen und mit seiner toten Freundin erlebt. Hier hatte er aber auch von dem Tod von Salara gehört. Hier hatte er sich zu dem Wesen entwickelt, das er nun war: Ein gebrochener Mann, der mit den Erinnerungen zu kämpfen hatte und diese kaum überwinden konnte. Er lebte eigentlich noch in der Vergangenheit, tat Dinge nur aus Rache für die erlittenen Schmerzen. Wenn er es genau betrachtete, war er nur noch eine Maschine; eine Maschine seiner eigenen Gefühle, die ihn dazu zwangen, immer weiter zu kämpfen, immer weiter in der Flottenhierachie nach oben zu streben. Zu welchem Ende dies führen sollte, war für ihn immer noch vollkommen unklar. Schlussendlich würde es sicher in seinen Tod führen. Die Frage war nur, ob er vorher noch mit sich und der Galaxie Frieden schließen würde.

Bastion. Eine Welt, die so stark die Macht des Imperiums repräsentierte, dass diese fast schon mit den Händen zu greifen war. Als der Captain aus dem Shuttle stieg, das er zwecks Übersetzen auf diesen Planeten benutzt hatte, schlug ihm eine Windböe entgegen und zerzauste sein Haar etwas. Die Landeplattform war um die fünfzig Meter über dem Erdboden, der von hier aus nur zu erahnen war. Drei Männer in Uniform standen bereits für ihn bereit, um ihn in Empfang zu nehmen. Etwas verwunderlich war dabei eher nicht die Anzahl, sondern der Rang, in dem sie sich befanden. Der Offizier, der ihn als erstes begrüßte und bei dem das angegraute Haar unter der Mütze hervorlugte, hatte den Rang eines Vice Admiral. Auch die anderen beiden besetzten ähnliche Positionen wie Sharin selbst. Wieso denn ein so hochkarätiges Empfangskomitee? Der Chiss konnte sich das nur mit der ungewöhnlich heiklen Mission, der er über Shinbone und dann bis Koensayr beigewohnt hatte, erklären. Vermutlich wollten sie einen letzten Statusbericht der „Subjugator“ von ihm erhalten und fragen, ob die Überführung zu ihrem Bestimmungsort vollkommen regelmäßig verlaufen war. Wobei sie dafür eigentlich den Bericht hätten lesen können, den er beim Hyperraumflug nach Bastion verfasst hatte.

„Captain Avalosh`ari`nuruodo, ich begrüße Sie auf Bastion. War Ihre Überfahrt angenehm und planmäßig?“

Der Vice Admiral wirkte recht verschlossen und schien sich nicht gerne bei diesen Begrüßungsfloskeln aufhalten zu wollen. Anscheinend hatte er noch etwas wichtigeres zu besprechen. Bei seinen Worten erinnerte sich der rotäugige Humanoid jedoch kurz an den Verlauf der Mission, die ihn von Ryloth nach Koensayr und anschließend hierher geführt hatte. Große Vorkommnisse hatte es nicht gegeben. Am aufregendsten war schon die Nachricht von dem Friedensschluss auf Umbara gewesen, was Sharin jedoch nach einem kurzen Moment der Entrüstung, dass der von ihm abgeschlossene Waffenstillstand tatsächlich zu einem Friedensvertrag mit den Verbrechern der Republik geführt hatte, recht kalt gelassen hatte. Er musste dem ins Auge sehen, was er schon seit Rendili gewusst hatte: Das Imperium war schwach geworden. Es hatte den Bruderkrieg, bei dem sein Volk eine maßgebliche Rolle gespielt hatte, nicht einfach überwinden können, sondern war nur noch ein Abklatsch dessen, was früher war. Dieser Planet repräsentierte damit also nicht die Macht des jetztigen Imperiums, sondern war vielmehr ein Nachhall an die Zeit, in der die gesamte Galaxie dem Imperator gehuldigt hatte. Durch den Frieden hatte dieser die Rebellen als gleichberechtigte Verhandlungspartner anerkannt. War dies nicht ein Verrat an den höchsten Idealen des Imperiums, die für Ordnung und ein Eintreten gegen das Chaos der Demokratie waren?

„Ich danke Ihnen. Ja, die Mission ist planmäßig verlaufen. Mein Schiff und ich stehen nach dem verordneten Landaufenthalt wieder zur Disposition. Ich vernahm, dass Ord Mantell ein Defensivbündnis gegen uns geschlossen und seine Streitkräfte mobilisiert hat?“

Der ergraute hohe Offizier wandte sich zum Gehen und Sharin folgte ihm. Irgendetwas sagte ihm, dass der Mensch keine allzu hohe Meinung von ihm hatte. Ob dies wieder auf seine Abstammung zurückzuführen war? Anders konnte er sich das nicht erklären.

„Jaja, bei Ord Mantell braut sich etwas zusammen. Aber dafür sind Sie bisher noch nicht eingeteilt. Ich bezweifle im Übrigen, dass Sie in der näheren Zeit sofort wieder mit Ihrer Besatzung aufbrechen werden.“

Die Augenbraue, die auf der dem Vice Admiral nicht sichtbaren Seite lag, zuckte nach oben. Er sollte nicht mehr seine Besatzung kommandieren? Hatte man nun eine Verwaltungstätigkeit hier auf Bastion für ihn vorbereitet oder sollte er auf irgendeinem Stützpunkt kalt gestellt werden? Schon einige Male waren Offiziere, die aufgrund ihrer Teilnahme bei geheimen Missionen überaus heikle Informationen mit sich führten, abgeschoben worden, um keine Gefahr für die Admiralität darzustellen. Stand ihm dieses Schicksal nun auch bevor?

„Verzeihung, aber ich verstehe nicht ganz.“


Der Vice Admiral seufzte kurz blieb am Eingang zum Inneren des Militärflughafens stehen und blickte sein Gegenüber an. Er hatte dabei nicht mehr das verschlossene Gesicht augesetzt, sondern schien sich ehrlich für den anderen zu freuen. Zumindest lag kein Hass oder abgrundtiefer Neid in seiner Stimme, als er sagte:

„Haben Sie Ihre Galauniform dabei? Sie werden in den Ritterorden des Imperiums eingeführt.“

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OP: Der nächste Post kommt bald (sprich morgen oder übermorgen) und dann bin ich auch wieder im Spiel. :)
 
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