Bastion

[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] - Soris

Soris Sideris ging schnellen Schrittes den dunklen Gang entlang. Leise E-Gitarrenmusik dudelte aus den kabellosen Kopfhörern, die er sich in die roten Ohren gesteckt hatte. Gedankenverloren summte er die traurige Melodie vor sich hin und seine Lekku wippten im Takt. Es war ein schönes Lied. Die Band Mourning Cats hatte wirklich was drauf und die melancholischen Töne passten irgendwie zu den düsteren Wänden des Sithtempels. Und zu seinem Job.

Die Antigrav-Motoren seines Wagens mit Putzmitteln waren kaputt und so musste er ganz traditionell auf Räder zurückgreifen. Eine schweißtreibende Arbeit, vor allem wenn man es nicht gewohnt war. Immerhin funktionierte der Droide noch. Es hätte ihn aber auch sehr geärgert wenn die medizinische Einheit den Geist aufgegeben hätte und er selbst seine Aufgabe hätte übernehmen müssen. Manche Aufgaben wollte man einfach nicht übernehmen.

Der Twi’lek schwitzte ordentlich und fragte sich bereits wann sie endlich ankommen würden, da zeigte sich das wortwörtliche Licht am Ende des Tunnels. Tageslicht war ein seltener Anblick so tief im Sithtempel. Soris war sich zwar nicht sicher, aber er glaubte dass die Gärten der einzige Innenhof dieser Art waren. Zumindest soweit er wusste und sie waren so geschickt platziert, dass man die Öffnung von außen nicht sehen konnte.

Doch genug der Gedanken und Mutmaßungen. Die Arbeit wartete, beziehungsweise lag, fast in der Mitte des Innenhofes. Ein toter Jünger, nichts Weltbewegendes. Es gehörte zu Soris Job pro Tag wenigstens ein Dutzend von ihnen abzutransportieren und zu entsorgen. Zum Glück würde dies wohl sein Letzter sein. Doch natürlich beinhaltete dieser Letzte etwas Ungewöhnliches.

Die meisten Leichen hinter denen er aufwischte lagen alleine auf den kalten dunklen Steinen und erwarteten die Müllverbrennung. Diese hier hatte jedoch Begleitung. Immerhin eine nicht ganz so Tote. Soris war ehrlich überrascht als er den ebenfalls rothäutigen Vertreter seiner eigenen Spezies neben dem äußerst hässlichen Nichtmenschen knien sah. Twi’leks waren zwar keine Seltenheit, jedoch war grade rote Haut kein häufiges Merkmal. Irgendwo hatte er sogar mal gelesen, dass diese Hautfarbe ein Zeichen der Adelskaste war, oder so.

Jedenfalls schien dieses Individuum ehrlich traurig zu sein, an diesem Ort sogar noch seltener. Er schaute nicht einmal auf, als Putz-Twi’lek mit Waschwagon und schwebendem Medidroiden auftauchte. Etwas verwirrt stoppte Soris seine Musik und pulte die Kopfhörer aus den Ohren. Das Kaugummi, das er gekaut hatte, spuckte er in den Mülleimer an seinem Wagen und trat dann näher, unsicher wie er vorgehen sollte.

„Hey, Bro, alles in Ordnung mit dir?“

Fragte er leise und berührte den knienden Jünger vorsichtig an der Schulter. Langsam ging er in die Hocke, während der Medidroide zielstrebig auf die Leiche zu schwebte um den Exitus festzustellen und wenn nötig den Rest herbeizuführen. Es wurden eben keine Ressourcen verschwendet. Soris wurde immer ein wenig schlecht bei dem Gedanken. Schlecht wurde ihm jedoch auch bei seiner eigenen Wortwahl. Bro. Warum hatte er das gesagt? So hatte er nur seinen Bruder genannt und der war tot!

„War der da dein Freund?“

Fragte er weiter und lächelte etwas säuerlich. Man konnte über ihn viel sagen, aber nicht das er seinen Job mochte. Er fühlte sich immer ein wenig traurig bei Dingen solcher Art. Langsam ließ er seinen Blick an seinem Gegenüber hinabschweifen und blieb schließlich an einem äußerst beunruhigenden Detail hängen. Dieser Twi’lek hatte wenigstens ein Armpaar zu viel!

„Was…ähm…“

Soris biss sich auf die Zunge, bevor er noch etwas Taktloses sagen konnte. Warum war er so unglaublich schlecht in solchen Dingen!

„Naja…du siehst aus als könntest du einen starken Schnaps gebrauchen“

Rettete er sich dann doch noch und kratzte sich verlegen ab Kopf. Was tat er hier grade und warum eigentlich?!

„Das hier ist meine letzte Leiche für heute und danach kann ich dir einen ausgeben wenn du willst“

Wieder versuchte er zu lächeln, doch dann korrigierte er sich

„Ich wollte natürlich nicht sagen das dein Freund nur ein Job ist…ich meine…er war sicher ein toller Typ und so…ähh…willst du ein Kaugummi?“


[Bastion | Sith-Tempel | Gärten] - Voth und Soris
 
[Bastion – Bastion Center – Sith-Orden - Thronsaal] Imperator Allegious, Ciffith (K.O.), Jolina]

Allegious war fasziniert von den Kenntnissen seiner Schülerin. Jolina war wahrlich seine Schülerin. Einst hatte er geglaubt Azgeth wäre die Krönung seiner Schöpfung gewesen, aber dem entgegen stand im absoluten Kontrast seine Tochter. Az war nur noch ein verblassender Schatten, die nicht in der Lage war die dunkle Seite auszuhalten, ihrem Druck unterlegen war und vor ihr geflohen war. Jolina hatte es ihm jedoch gleichgemacht, sie hatte die dunkle Seite selbst gebrochen und hielt sie nun wie ein Schoßtier an der Leine und schickte sie fürwahr immer in die Richtung in der es ihr beliebte. Sie tat es ihm ganz gleich. Er erinnerte sich an die erste Begegnung auf der Brücke eines hiesigen Frachters, den sie geentert hatten. Dort wo er den vierarmigen Jedi-Meister ermordet hatte. Er war ganz erfüllt gewesen von dem Rausch dem die dunkle Seite ihm zuteil werden ließ, nachdem er einen Verfechter der hellen Seite zweigeteilt hatte. Das Hochgefühl musste sich auch auf die anwesende Brücken-Crew ausgewirkt haben- und auf Jolina. Er sah ihre Angst, sah wie zerbrechlich sie war und sah dass aus großer Furcht große Macht entwachsen konnte. Später, viel später hatte er ihre Erinnerungen manipuliert, hatte sie glauben lassen, dass Jedi ihre Mutter getötet hatten. Umso dringlicher wurde die Frage, wenn sie die Macht derweil schon ähnlich einsetzte wie er es einst vor Jahren bei ihr tat, ob sich nicht irgendwann auch bei ihr der Verdacht regen würde, dass er sie vielleicht damals auch manipuliert haben könnte- wie es ja tatsächlich der Fall war. Dieser Gedanke ließ ihn innerlich zusammenzucken. Er war stets sehr darum bedacht seine Gedanken einzuschließen in einem Kokon undurchdringbarer, dunkler Macht. Er stellte sich vor, dass seine Gedanken stets so klein waren, dass sie mit dem "geistigen" Auge gar nicht zu erblicken waren, weswegen ein Machtnutzer zwar aufmerksam in alle Richtungen blicken würde, vermutlich auch in die, in der sich die des Imperators befanden, aber sie waren eben in der Größe nicht wahrnehmbar für seine Feinde.

Taral's Nackenhaare hatten sich aufgestellt, während er sich während des Kampfes auch von seiner liegenden Position erhoben hatte. Er spürte die Anspannung des uralten Tieres und fühlte deutlich den Drang der in diesem quoll sich in das Geschehen zu mischen. Ein winziger Impuls in der Macht hätte genügt und Taral hätte, vermutlich Chiffith, mit Haut und Haaren, auch wenn er keine Haare besaß, gefressen. Doch der Impuls blieb aus. Taral schnaubte frustriert und ging um den Thronsaal herum und legte sich an die Lehne, abgewandt vom Geschehen als ob er es nicht ertragen könnte, tatenlos zuzusehen.

Allegious war interessiert, fasziniert und frustriert zugleich. Chiffith hatte ein unglaubliches Potential- aber er würde es nie ausschöpfen können, das wurde ihm mehr und mehr bewusst. Chiffith's Präsenz war roh, urtümlich und von primitiven Instinkten geprägt. Das sah man auch deutlichst an der Art wie er gegen Jolina kämpfte. Einiges an ihm erinnerte an Az- was wiederum seinen Zorn heraufbeschwor. Sie hatte ihn verraten, indem sie sich von dem Orden abgewandt hatte. Alle die investierte Zeit auf Kast war umsonst gewesen. Alles war nicht mehr von Bedeutung. Und doch hatte er durch ihre Ausbildung hinzugelernt. Er war zwar damals noch ein Helot gewesen, und verstand die dunkle Seite der Macht nur im Ansatz, aber seine Lehrtätigkeit wurde zum ersten Mal gefordert. Sie hatte ihn ob er das nun wollte oder nicht, geprägt. Die Lehren die er aus der damaligen Zeit mitgenommen hatte, waren entscheiden für das Hier und Jetzt. Wie alles andere aus seiner Vergangenheit auf. Die Prüfungen, der vernichtende Kampf gegen die Schülerin Phollow's, die Ermordung der letzten seines alten Lebens, das Erwachen in dem Thronsaal, an diesem Ort, auf den Stufen, wo Jolina bereit gewesen war für ihn zu Sterben. Hier begann seine Wiedergeburt. Hier begann all das, was ihn dazu geführt hatte heute selber auf dem Thron sitzen. Wenn er die Macht durch den Raum schweifen ließ, spürte er noch winzige Fragmente von Phollow's Herrschaft- einer Herrschaft die keine richtige gewesen war, da er sich diese Position nicht erkämpft sondern wie in einer Erbmonarchie übergeben worden war. Noch deutlicher vernahm er die Teilchen seines letzten Meisters, welcher immer nur bedingt Zeit gefunden hatte sich seiner anzunehmen, weswegen der große Teil seines Studiums autodidaktisch gewesen war. Seine Herrschaft währte länger und sie wurde den Sitten der dunklen Seite nach- erkämpft durch den Mord an Darth Ferit. Noch kürzlich stand er an den symbolischen Sarkophagen einiger jener. Auch wenn sie leer waren so standen sie doch für das Scheitern ihrer Visionen. Ihm selbst gereichten sie als Mahnmal, niemals nachlässig zu sein, niemals Schwäche zu zeigen und sich niemals zu überschätzen. Von ihm würde es keinen Sarkophag geben. Er würde den Tod überwinden. Vielleicht nicht heute vielleicht nicht morgen. Vielleicht sogar scheitern, aber sein Imperium würde ein stabiles sein, kein aufgeblähtes Monster, er würde wem auch immer ein Imperium im festen Griff vererben, aber bis dahin war noch lange Zeit das Geheimnis zu lüften.

Zu diesem Anlass hatte er neulich eine Sitzung mit den führenden Medizinern des Imperiums gehalten und einigen Machtbegabten denen er vorbehaltlos vertrauen konnte, da er ein Druckmittel gegen sie in der Hand hatte, das sie praktisch gezwungen loyal machte, unabhängig davon ob sie es tatsächlich wären oder nicht. Das Gespräch drehte sich darum, zu eruieren, ob und inwieweit eine schrittweise Revitalisierung von Allegious Organismus möglich war. Es war absolut möglich die fehlenden Organe, Extremitäten und alles was es sonst benötigte, aus seinem eigenem Gewebe zu klonen, die Frage war viel eher inwieweit dies machbar war und wie sich das auf seine Fähigkeit die Macht einzusetzen auswirken mochte. Theoretisch- wäre doch die Macht auf in diesen Dingen inne? So genau konnte das niemand sagen. Also hatte man vereinbart einen rangniedrigeren Jünger dazu zu zwingen, Gewebe von sich zu geben um damit einen kompletten Klon zu erstellen. Dann würde man sehen ob der Klon machtbegabt war, respektive den Wert der Midi- Chlorianer ermitteln und mit dem des Gewebegebers vergleichen. Wenn der Test positiv verlaufen würde, könnte man eine Versuchsreihe starten um eine richtige Studie dazu anzustellen. Diese Studie würde Aufschluss über die Sinnhaftigkeit eines solchen Unternehmens geben. Dann könnte man zu einer Umsetzung schreiten. Einzige wirkliche Herausforderung wäre dann das halbe Gehirn durch ein echtes zu ersetzen. Man konnte dieses sicherlich bis zu einem gewissen Grad konditionieren, Grundsätzliches beibringen, aber der Rest? Eine Übertragung von Hardware auf Organisches war schwierig wenn beileibe nicht unmöglich wenn man schließlich mit elektrischen Impulsen auch ein falsch- schlagendes Herz korrigieren konnte. Aber es war viel umfangreicher. Und das Hirn konnte nicht die Flut an Daten aufnehmen die sich derzeit auf seinem Positronenhirn befanden. Das war eine Hürde die es zu überwinden galt. Die Sith versprachen in den Archiven nach Antworten zu suchen, vielleicht ermöglichte die Macht einem Dinge die unmöglich erschienen, denn das hatte sie bis jetzt immer bewiesen. So kam es dass seit Tagen die Royal Guards Überstunden en masse leisteten. Mindestens vierzig von ihnen hielten sich stets mit den Sith in den Archiven auf und überwachten ihre Suche. Allegious wusste zwar das er sie am Wickel haben sollte, aber für den Fall der Fälle. Was jene noch nicht wussten, war dass sie mit diesem Dienst ohnehin ihr Todesurteil unterschrieben hatten. Spätestens wenn sie gefunden hatten wonach sie suchten, würde er, um allen Möglichkeiten zuvorzukommen, sie alle töten, damit kein Geheimnis aus den Archiven des Ordens, die wirklichen Geheimnisse nach außen dringen konnten.

Jolina hatte Chiffith vernichtend geschlagen, auch wenn er mit seinen Möglichkeiten, die die Macht ihm gab und seinen Instinkten die ihn trieben, alles getan hatte, wozu er in diesem Moment in der Lage gewesen war. Demut- war eine wichtige Sache die er lernen musste. Es war einfach unabdingbar dass er Dinge lernte, die ihm vielleicht noch so zuwider waren, die aber essentiell für das Studium der dunklen Seite war. Ansonsten würde er zwar ein formidablen Krieger abgeben aber eben nur bedingt zu verwenden. Keine Diplomatie, kein Gespür für Kultur, kein Begriff von Intrige und subtiler Agitation. Das was einen Sith wirklich ausmachte würde ihm stets wie ein unüberwindbarer Berg erscheinen. Stets würde er ein Schüler sein, zu Allegious aufschauen und an seiner Unfähigkeit verzweifeln und letzten Endes ein Sklave der dunklen Seite, nicht aber ihr Herr werden. Das würde wiederum bedeuten dass er entweder jener war der Salassar ersetzen würde, oder er würde auch den letzten Funken Verstand ablegen und eine Abscheulichkeit werden, die höchstens in den Katakomben des Ordens die Mumien und Asche vergangener Größen zu Gesicht bekommen würde, niemals aber mehr ein Wesen das nicht stark genug war, allen Wesen der Katakomben zu trotzen.

Der Sith-Lord erhob sich. Taral lag dösend hinter dem Thron. Er spürte immer noch die leichte Verärgerung ob der verpassten Chance endlich wieder jemanden zu zerfleischen von ihm ausgehen. Er stieg die Treppen herunter und betrachtete den bewusstlosen Körper. Mit dem Fuß stieß er leicht an den Körper seines Schülers, annähernd keine Regung. Der Puls war schwach, die Atmung flach. Es wirkte fast als wenn er in ein Koma gefallen war, was wiederum durchaus verständlich wäre, schließlich hatte Jolina mit ihren Mächten nicht gegeizt, das war ja auch die Prämisse die er ihr zur Aufgabe gemacht hatte. Allegious winkte eine Wache herbei.


Nehmt ihn und bringt ihn auf die Krankenstation. Die Medi-Droiden sollen seine Vital-Funktionen überwachen. Stellt einige Jünger des Ordens zu seinem Schutz ab. Ich will nicht dass sich jemand seinen kampfunfähigen Zustand zu Nutzen macht.

Die Wache nickte nur stumm und mit einem Kameraden, der eine Schwebetrage mitbrachte, geleiteten sie den bewusstlosen Wurmähnlichen aus dem Thronsaal. Während ihm in diesem Moment einfiel von dem Gouverneur Bastions die Entwürfe des neuen imperialen Palastes einzufordern, fiel sein Blick auf seine Schülerin. Er spürte feinste Spuren ähnlichen Rausches wie er ihn damals vor so vielen Jahren an Bord jenes Frachters verspürt hatte. Ansonsten konstatierte er eine bemerkenswerte Fähigkeit sich abzuschotten. Es fiel ihm sichtlich schwerer ihre Aura überhaupt zu greifen. Das erfüllte ihn mit stolz, aber ließ zeitgleich auch seine Aufmerksamkeit nach oben schnellen. Niemand war frei von Verrat, wirklich niemand. Er erinnerte sich daran mit ihr eben genau darüber schon gesprochen zu haben. Es würde ihr Recht und ihre Pflicht sein, sein Leben auszuhauchen wenn er eines Tages schwach und blind werden würde. Es würde der wahrhaftigste Beweis von grenzenloser Loyalität sein, die er von ihr erwarten konnte. Wenn es eine Person in der Galaxis gab die sein Werk fortführen würde können, dann würde sie das sein. Er ließ zu dass die Wellen von unbändigem Stolz seiner Aura entwichen. Wie ein Filter ließ er jedoch nur jenes Gefühl aus sich heraus.

Du hast von allen aus diesen Reihen am ehesten verstanden, wie ein Sith denkt, agiert und handelt.Du steigst schnell in den Reihen der... ihrigen auf. Es ist nur eine Frage der Zeit bis du mir bereitwillig dein Blut geben und ich es in einer Phiole bewahren werde und du den höchsten Rang trägst, den man hier bekleiden kann. Aber halte deinem Stolz stets deine Skepsis und Vorsicht entgegen. Schon viele glaubten auf einem goldenen Pfad zu wandeln, und erst als es zu spät war, bemerkten sie dass der Pfad eher ein Grat ist dem rechts und links der Tod und das Versagen als Begleiter zu eigen sind. Was gedenkt mein Kind in nächster Zeit zu tun? Brichst du zu einer Mission auf? Wirst du einen speziellen Aspekt der Macht erforschen? Jetzt wo wir Frieden haben.... scheinbar... scheint es als ob man sich um andere Dinge als üblich kümmern könnte. Aber das ist eine Lüge, denn das ist es ja was der Frieden letztlich ist. Keiner hat das bisher begriffen außer jenen denen ich es gesagt habe. Allesamt Narren. Nach dem Sturm ist vor dem Sturm. Sie lassen sich immer wieder täuschen- deshalb werden wir siegen- deshalb werde ich siegen.

[Bastion – Bastion Center – Sith-Orden - Thronsaal] Imperator Allegious, Jolina]
 
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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gärten] Voth, Whip (tot)

Voth wusste nicht, wie lang er bereits neben der Leiche des kleinen Mutanten auf dem Boden gesessen hatte. War es eine Stunde gewesen? Zwei? Er schien jegliches Zeitgefühl verloren zu haben. Doch während es ohne Uhr im Inneren des Tempels noch nahezu unmöglich war, die Tages-, geschweige denn die Uhrzeit zu bestimmen, ließ sich hier, unter dem freien Himmel, wenigstens feststellen, dass es dunkler geworden war. Hätte man denn darauf geachtet.

Voth tat das nicht. Er ließ seinen Gedanken freien Lauf, erinnerte sich an die Vergangene Zeit, an die erste Begegnung mit Whip, bei der sie noch miteinander gekämpft hatten. Damals - Voth musste beim Gedanken an dieses Ereignis tatsächlich kurz schmunzeln - hatte er Whip mit seiner eigenen Zunge gefesselt, um ihn kampfunfähig zu machen.
Dann die Erlebnisse in den Katakomben. Beinahe wären sie zusammen mit
Chiffith, einem Lamproiden, der sie damals begleitet hatte, einem verrückten Sith namens Baal zum Opfer gefallen. Schließlich waren sie aber entkommen. Allerdings, in Voths Fall, nicht ohne ein zusätzliches Paar Arme mitzunehmen.
Und schließlich hatte er mit
Whip an dieser verrückten Reise durch den Tempel teilgenommen, in deren Verlauf Informationen gesammelt, Houks bekämpft und Informanten verhört wurden.
Nun war der kleine Begleiter tot, und
Voth fühlte sich allein wie nie zuvor.

Dabei wollte er gar nicht so sentimental sein. Der Tod gehörte dazu, ganz besonders an diesem Ort, ja, er war sogar allgegenwärtig. Nichts und niemand konnte garantieren, dass nicht zufällig in diesem Moment irgendein durchgeknallter Jünger, Sith-Lord oder sonstwer ankam und versuchte,
Voth umzubringen.
Doch woran lag es, dass ihm
Whips Ableben so nahe ging? Daran, dass sie beide erfahren hatten, wie es war, von einem geisteskranken Alchemisten "verbessert" zu werden, auch wenn Voth es in diesem Zusammenhang noch besser getroffen hatte? Daran, dass sie beide so viel zusammen erlebt hatten? Oder waren sie tatsächlich Freunde gewesen, etwas, das hier im Tempel vermutlich so selten war wie ein Jedi? Noch immer wusste Voth darauf keine rechte Antwort, aber in Zukunft würde er wahrscheinlich leider noch oft darüber nachdenken.


"Hey, Bro, alles in Ordnung mit dir?"

Voth zuckte sichtbar zusammen. Er hatte gar nicht gehört, geschweige denn gesehen, dass sich irgendwer genähert hatte. Dabei war er doch sonst so wachsam, jedenfalls bemühte er sich darum.
Voth versuchte, sich selbst dafür zu rügen, dass er den Ankömmling nicht bemerkt hatte, weil er zu sehr seinen Gefühlen nachgehangen hatte, doch es gelang ihm nicht so recht.

Schließlich sah er auf. Und blickte geradewegs auf ein Blechschild mit der Aufschrift "Restmüll". Als
Voths noch von melancholischen Gedanken verstopftes Gehirn begriffen hatte, dass es nicht diese Mülltonne war, die ihn angesprochen hatte, wandte er seinen Blick weiter nach oben, um den Inhaber des Putzwagens ausfindig zu machen, was ihm auch bald gelang.


Wenige Schritte von ihm entfernt stand ein rothäutiger Humanoid. Seinem Hinterkopf entsprangen zwei glatte, schlanke, ebenfalls rote Fortsätze, die über den Rücken des Sprechers bis knapp über seine Hüfte hingen. Offensichtlich handelte es sich, wie bei Voth auch, um einen Twi'lek. Der Vertreter dieser Spezies, der gerade auf dem Boden kniete, musste erst ein paar mal blinzeln, glaubte er doch im ersten Moment, in einen Spiegel zu blicken. Tatsächlich sah sein Gegenüber ihm erstaunlich ähnlich, sah man einmal von der richtigen Anzahl vorhandener Arme und dem erstaunt-verwunderten Ausdruck ab, den dieser im Gesicht trug. Lediglich die Gesichtszüge schienen bei dem anderen Twi'lek ein wenig weicher zu sein, nichtsdestotrotz hätte jemand die beiden sicher für Brüder halten können.

Offenbar handelte es sich bei dem Neuankömmling um einen Jünger.
Voth schloss dies aus der abgetragenen, rein funktionellen Kleidung, die dem Träger eine Idee zu klein war, sowie aus der Tatsache, dass er einen Putzwagen vor sich her schob, eine Tätigkeit, der höherrangige Sith wohl eher selten nachgingen.

Besagter Jünger schien nicht zwangsläufig eine Antwort erwartet zu haben, und
Voth gab auch keine. Stattdessen wunderte er sich ein bisschen über die Anrede 'Bro'. Noch nie hatte ihn jemand so genannt, und auch sonst griff man im Tempel eher auf andere Begrüßungsformen zurück, soweit Voth wusste.

Schlussendlich war es ihm aber auch egal. Jedenfalls fragte der Jünger, ob
Whip sein Freund gewesen war.
Jetzt erst wurde Voth bewusst, dass er noch immer neben der Leiche auf dem Boden saß, darum erhob er sich rasch und strich seine Kleidung glatt. Als beide Jünger nun auf einer Höhe waren, stellte
Voth fest, dass er sogar in etwa so groß war wie sein Gegenüber. Gleichzeitig überlegte er, was er sagen könnte. Er wollte nicht ins Detail gehen, schließlich ging nicht jeden, wenn überhaupt jemanden, an, was Whip für ihn gewesen war. Darum zwang Voth sich, sich zusammenzureißen, schüttelte kurz und kräftig den Kopf, wie um kurze Benommenheit zu vertreiben, und antwortete dann.


"Ja, ich denke, man könnte ihn als einen Freund bezeichnen."

Voths Meinung nach hatte die Antwort eine Spur zu traurig geklungen, doch der Jünger schien sich damit zu begnügen.
Dann schien ihm aber aufzufallen, dass
Voth irgendwie eine ungewöhnliche Zahl an Armen aufwies, und versuchte wohl, etwas zu sagen, bis er es dann doch aufgab. Stattdessen bot der Twi'lek ihm einen Drink an, nachdem er hier fertig war, sprich, nachdem er Whip entsorgt hatte.

Bei der benutzten Formulierung sah
Voth seinen Gegenüber kurz mit einer Mischung aus Verwunderung und einer Spur Empörung an, doch sein Missgeschick war dem Jünger wohl aufgefallen und er entschuldigte sich unsicher, aber nett.

Soweit
Voth sich erinnern konnte, hatte er noch nie Alkohol getrunken und er wusste nicht, was er davon halten sollte. Jedoch fand er das Angebot dieses Putzmannes so außerordentlich ungewöhnlich und freundlich, dass er es unter keinen Umständen ausschlagen konnte. Entweder wollte der Jünger ihn tatsächlich einfach trösten und wusste, dass man in so einer Situation am besten jemanden zum Reden hatte oder er kannte die Voraussetzungen, unter denen Jünger hier sein und leben durften und wollte einem gleichgesinnten eine Freude machen. Wahrscheinlich war es aber doch irgendwie beides.


"Oh, klar, danke, das ist nett. Ich glaube, ein wenig Zerstreuung könnte gut tun. Treffen wir uns in der Cantina? Dann kannst du noch in Ruhe zu Ende ... arbeiten."

Auf keinen Fall wollte Voth zusehen, wie Whip, sein ehemaliger Freund und Begleiter, einfach entsorgt wurde, wie irgendein Müllsack, auch wenn dies wahrscheinlich der Fall war.
Noch einmal blickte er auf den kleinen, verunstalteten Körper und spürte, wie es ihm erneut eng ums Herz wurde. Schnell wandte er den Blick ab, wissend, dass er den kleinen Mutanten nun nie wieder sehen würde. Dafür sah er eine rothäutige Hand, die ihm einen schmalen, in glänzendes Papier eingewickelten Streifen hinhielt.
Voth fand die Vorstellung seltsam, die ganze Zeit auf irgendwelchem zähen Zeug herumzukauen, ohne es wirklich zu essen, darum lehnte er mit einem höflichen


"Ähm ... gerade nicht, danke. Also dann ... bis gleich?"

das Kaugummi-Angebot ab und wandte sich auf ein freundliches Nicken des Putzmannes hin um, auf dem Weg zur Kantine des Tempels.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gärten] Voth (auf dem Weg zur Kantine), Soris
 
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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Gärten] Voth, Whip (tot), Selura, Jon

*Als Halberd verschwunden war zusammen mit Thalita rappelte sich die Rattataki auf, ein kurzer blick zu Whip ehe man zur Tür blickt, sie wollte nicht wegen einen weiteren Mordes beschuldigt werde, also rannte sie zurück in den Tempel, die anderen würden sicherlich schon klar kommen..schnell war sie wieder in den Gängen des Tempels wo sie kurz verschnaufte und tief durchatmete das alles lehrte sie einfach noch mehr und sie schmunzelte ehe sie sie wie gewohnt durch die Gänge spazierte doch was jetzt? Sie würde sich was überlegen und Belohnungen..wer brauchte die schon? Irgentwann würde sie ohnehin auffallen wenn sie so weiter macht*

*Selrua fragte sich ob sie tatsächlich in die Bibliothek sollte? Ob Edgar nun beseitigt wurde oder ihn immernoch frei rumwerken lies...hm..nein wir lassen da lieber etwas zeit verstreichen...also machte man sich auf zu den Quartieren doch weit kam sie nicht ehe man sich versah liefen Wachen mit einer Trage an und zeigten auf zwei Jünger die sich gerade unterhielten und auf Selura*


Ihr da! Das ist der Schüler des Imperators, kommt mit und beschützt ihn vor dem Zugriff anderer! Ich muss nicht erwähnen das man euch dafür entlohnen wird.

*Kurz überlegte die Rattataki...der Schüler des Imperators also? Ein Kurzer blick auf die trage und man erkannte einen Lamproid (Chiffith) die anderen Jünger folgten einfach den Wachen auch wenn Selura etwas zögerte sie folgte auch wenn sie etwas ruhe nach der sache mit Halberd brauchen könnte...aber auf einen Lamproiden aufzupassen auf der Medistation...kann sicherlich auch für ruhe Sorgen...also was solls.*

*Auf der Medistation angekommen erledigten die Wachen was sie machen mussten damit Chiffith einen Platz bekam und behandelt wurde, die beiden Jünger waren noch nicht lange hier...sie sahen aus als würden sie keine ahnung haben von dem was sie tun..und das folgende Gespräch der beiden...bestätigte das auch*


"Was...tun wir jetzt? Die Wachen sind weg...warum bleiben die eigentlich nicht hier?"


"Vermutlich haben sie was besseres zutun? Wer weiss.."


*Es war ein Mensch welcher nicht gerade Kräftig aussah...eher dürr und hatte nicht wirkliche auffälligkeiten...der Twilek daneben war Blau...und hatte Lange Lekku, er war etwas kräftiger aber kein deut schlauer als der Mensch. Die beiden und sie...sollen also auf den Schüler des Imperators aufpassen...du armer Lamproid..dachte sich Selura...zum glück hast du nicht nur die Beiden am Hals...es mag zwar eingebildet klingen...aber neben den Beiden war sie deutlich ein Lichtblitz für den Verletzten Schüler*


Also ihr Zwei...es ist völlig egal was die Wachen tun...wichtig ist was sie uns aufgetragen haben! Nun stellt euch nicht so an...und vorallem geht mir nicht auf die Nerven mit euren Gesprächen sonst ist die Aufgabe eure letzte Sorge..

*Die beiden sahen missgelaunt nach der ansprache zur Rattataki..ob die beiden noch Ärger machen würden war unklar...aber sie waren fürs erste der Macht sei dank Still und setzten sich irgentwo gemeinsam hin. Selura schnappte sich einen Stuhl und setzte sich in die nähe des Bettes...wenn etwas kommt...dann sei es so...man müsste erst an ihr vorbei um an den Lamproiden vorbeizukommen. Einige Zeit vergingen und die beiden Jünger begannen sich zu Langweilen...sie spielten kindische spiele und redeten irgentwelchen uninteressanten schwachsinn. Immer wieder kam ein Medi-Droide und checkte den Lamproid ab dieses Wesen war schon erstaunlich groß...aber das hat ihm wohl auch nichts geholfen bei dem was ihm passiert ist..ob es der Imperator war und er hatte einen Fehler gemacht? Möglich...irgentwas wird es schon gewesen sein..*

*so ging es wieder einige Zeit weiter und Selura starrte nurnoch auf einen Punkt, sie lauschte dem Geschehen und war konzentriert, aufmerksam irgentwas würde sicherlich passieren...immerhin ist ein Verletzter Schüler des Imperators ein Leckerbissen für so manchen wiedersacher. Wenn ein Sith auftauchen würde...könnte Selura ohnehin nichts ausrichten und die Zwei dummköpfe da erstrecht nicht...also hoffte sie darauf das andere Jünger auf die Idee kamen...allein zur Abwechslung...des so ein Wachdienst kann deutlich Langweilig werden.*





[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Medi-Station] Chiffith, Selura, Zwei Jünger(npc´s)
 
Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Thronsaal] Chiffith, Darth Allegious, Jolina Norrs

»Verloren, Chiffith!«

Diese Worte holten den Lamproiden in die Wirklichkeit zurück. Es war wie das Erwachen aus einem Traum, wenn das, was man eben noch als schreckliche Realität akzeptiert hatte, sich plötzlich als reiner Trug herausstellte. Die Schrecken, die seinen Geist heimgesucht hatten, verblassten einfach und ihn beschlich das Gefühl, dass nicht nur die Bilder selbst eine Illusion gewesen waren, sondern auch der Kampf, den er im Geiste mit Jolina auszutragen geglaubt hatte. Es war wie damals, als Darth Draconis ihm das Bild eines hungrigen Rancor ins Gehirn projiziert hatte. Auch da hatte er gewusst, was sein ehemaliger Meister versuchte - dieser hatte es ihm sogar vorher beschrieben. Und trotzdem war er nicht imstande gewesen, Wirklichkeit von Täuschung zu unterscheiden. Attacken auf den Geist waren mindestens so gefährlich und wirkungsvoll wie die auf den Körper - das bemerkte er jetzt. Erst als die Illusion verblasste, konnte er sie als solche erkennen. Die erschreckenden Visionen waren fort. Doch weit realer war die Klinge seiner eigenen Waffe an seinem Hals. Wie war sie in Jolinas Besitz gekommen? Hatte er sie tatsächlich nach ihr geworfen, oder war das schon Teil des mächtigen Traums gewesen? Hatte er sie sich vielleicht einfach ohne Widerstand aus der Hand nehmen lassen - vor den Augen seines Meisters? Vielleicht hatte er sich ja sogar den ganzen Kampf nur eingebildet. All die Schläge und Hiebe, die er gegen Jolina geführt hatte, konnten ebenfalls vorgegaukelt gewesen sein. Ihn befiel eine große Angst - nicht vor dem fauchenden roten Strahl, der jeden Moment seinen Kopf vom Hals trennen konnte, sondern vor der Ungewissheit, was überhaupt geschehen war. Er wusste gar nicht mehr, was er noch glauben sollte. Fast wünschte er sich zurück in den Wahnsinn, der ihn eben fast befallen hatte. Da hatte er zumindest das Gefühl gehabt, mit allem, was ihm zur Verfügung stand, zu kümpfen. Während ihn hier, im wachen Zustand, nur die Demütigung einer Niederlage empfangen hatte.

Bevor er irgendetwas tun oder sagen konnte, erfüllte Jolina Norrs ihm den unausgesprochenen Wunsch. Er wurde von einer unsichtbaren Riesenfaust getroffen und zurückgeschleudert, prallte gegen etwas Hartes... und um ihn wurde es wieder Nacht. Tiefe, traumlose Schwärze schloss ihre Klauen um ihn und sein Bewusstsein verschwand irgendwo in den Tiefen seines Geistes.


***

Langsam kam er wieder zu sich. Sein Geist und Körper fühlten sich dumpf an - der Schmerz war betäubt, doch seine Nerven ebenso. Anstelle eines Stechens und Brennens, das ihm geholfen hätte, schnell wieder ganz zu Bewusstsein und Verstand zu kommen, spürte er vor allem eine unangenehme Taubheit. Schlaf wich nur langsam dem Erwachen und für eine unbestimmte Zeit befand er sich irgendwo im Dämmerreich dazwischen. Das erste Indiz dafür, das er erwachte, war ein Zucken seiner Schwanzspitze, die von dem Behandlungsbett herab auf den Boden hing. Dann bewegten sich ein paar seiner Hände - die messerscharfen schwarzen Zangen tasteten ins Leere. Schließlich schoss seine schmale, gespaltene Zunge einige Zentimeter aus dem geifernden Maul hervor und nahm die Gerüche der Umgebung auf. Es roch ganz anders als im Thronsaal. Steril. Langsam dämmerte ihm, wo er sich befand. Als er schließlich die Sehtentakel auf seiner Stirn drehte, um sich einen Überblick zu verschaffen, bestätigte sich seine Vermutung. Er war auf einer der zahlreichen Krankenstationen, die es im Tempel gab. Welche genau, das wusste er nicht. Aber es schien sich nicht um eine der exklusiveren Einrichtungen zu handeln, die unter normalen Umständen nur den hochrangigen Sith zur Verfügung standen. Vermutlich hatte man ihn in eine der unteren Ebenen gebracht, in eine Station, in der Wesen seines geringen Ranges ihre Blessuren und Krankheiten behandeln ließen. Keine Sonderbehandlung für den Schüler des Imperators. Oder doch? Drei Gestalten standen um sein Bett herum. Ihrem Aussehen nach vermutlich gewöhnliche Jünger. Doch sie schienen nicht zufällig hier zu sein. Auch wenn zwei von ihnen damit beschäftigt waren, sich die Zeit beim Spiel mit blauen und roten Würfeln zu vertreiben, hatte Chiffith den Eindruck, dass sie wegen ihm hier waren. Aufpasser vielleicht, die man ihm zur Seite gestellt hatte, damit ihm nichts zustieß. Oder damit er selbst keinen Schaden anrichtete, sobald er wieder erwachte? War er etwa ein Gefangener? Nun, in diesem Fall würde sich wahrscheinlich herausstellen, dass man eine unzureichende Wache aufgestellt hatte. Er war nicht ans Bett gefesselt und daher sicher in der Lage, mit einem Menschen, einem Twi'lek und einer... Worum handelte es sich? Er züngelte in ihre Richtung, um ihren Körpergeruch wahrzunehmen... und einer Rattataki fertigzuwerden.

Die beiden männlichen Humanoiden schenkten ihm ohnehin keine große Aufmerksamkeit. Dass er erwacht war, schien ihnen noch gar nicht aufgefallen zu sein, denn noch immer rollten die Würfel und einer von ihnen schob dem anderen unter Flüchen ein paar Münzen zu. Doch die bleichhäutige Rattataki (Selura) hatte den Blick auf ihn gerichtet. Ihr war wohl nicht entgangen, dass Leben in den Fünf-Meter-Wurm gekommen war.

»Was ist passiert?«
zischte Chiffith und zog damit auch die Aufmerksamkeit der anderen auf sich. »Wer seid ihr? Habt ihr mich hergebracht?«

Er reckte den Hals einen halben Meter über die Liege und blickte sich um. Der Raum war ohne besondere Kennzeichen, ein ganz normales Behandlungszimmer eben, keine auffälligen Gegenstände standen oder lagen herum. Auch seine Lichtlanze nicht. Augenblicklich war die Trägheit aus seinem Körper verschwunden. Er wandte sich zur Seite, klatschte schwer auf den harten Boden und schlängelte sich im Bruchteil einer Sekunde auf die blasse Humanoide zu.


»Wo ist meine Waffe?« fauchte er aggressiv.

Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Krankenstation] Chiffith, Selura, Jünger (NPCs)
 
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[Bastion | Sith-Tempel | Gärten] - Voth und Soris

Soris zuckte die Schultern als der andere das Kaugummi ausschlug und steckte es dann selbst in den Mund. Wer nicht will der der hat schon. Klare Sache.

„Gut. Dann mache ich das hier noch fertig. In einer halben Stunde an der Cantina?“

Der andere nickte und er richtete sich auf. Mit zwei Griffen hatte er sich seine Kopfhörer zurück in die Ohren gesteckt und zu dem Medidroiden, der die Leiche des Jüngers bereits auf eine Bahre gebettet hatte. Ein paar Mal tunkte Soris einen Wischmopp in einen Eimer mit Spülwasser und bearbeitete dann den dunklen Fleck, den der Nichtmensch auf den kalten Fliesen hinterlassen hatte. Ein Glück dass es noch nicht getrocknet war. Den Überwachungskameras die ihm bescheid gegeben hatten sei Dank!

Einmal nickte er dem anderen Twi’lek noch zu, dann machte er sich auf den Weg zur Müllverbrennung, den Medidroiden und die Leiche im Schlepptau. Der letztliche Abgang des Toten war wenig rühmlich. Wie ein Müllsack wurde er auf die die Klappe gehievt, die den Müllschacht vom Rest des Ganges abgrenzte. Ein Knopfdruck und die Sache war erledigt. Das Feuer im Innern gab nicht einmal ein besonderes Geräusch von sich, als der Nichtmensch verzehrt wurde.

Putzwagen und Medidroide waren ebensoleicht abgestellt und schon machte sich Soris auf den Weg zur Kantine, wo der andere bereits auf ihn wartete. Halb hatte er schon erwartet versetzt zu werden, doch der Twi’lek schien tatsächlich Wort halten zu wollen. Kurz nickte Soris ihm zu und betrat dann den Raum, in dem sich bereits allerhand Jünger tummelten.

Streng darum bemüht nicht aufzufallen drängte er sich zwischen den finsteren Gestalten hindurch und versuchte ihren Blicken auszuweichen. Zwar war es verboten andere Jünger zu töten, doch das hatte noch niemandem das Leben gerettet wenn es drauf ankam. Die Leiche die er grade noch wegekarrt hatte bewies das nur allzu deutlich.

Sein Ziel war ein Tisch in der Ecke des Raumes, an dem er meistens saß, wenn er nicht grade von einem größeren Jünger beansprucht wurde. Zum Glück war es heute Abend nur ein Jawa, der sich mit einem gezielten Fußtritt fast ohne Murren vertreiben ließ. Erleichtert stellte Soris die Schnapsflasche und die beiden Gläser auf den Tisch, die er sich auf dem Weg an der Essensausgabe besorgt hatte und setzte sich dann auf einen der Stühle.

„So und jetzt erstmal. Ich bin Soris. Schön dich kennen zu lernen“

Sagte er, als der andere sich ebenfalls gesetzt hatte und schüttelte lächelnd seine Hand. Mit einer routinierten Bewegung füllte er die beiden Gläser.

„Auf die Verschiedenen“

Sagte er laut und goss das billige Zeug in einem Guss hinunter. Der Fusel brannte wie Feuer in seinem Hals, aber das sollte er auch. Wenn man jemanden zu betrauern hatte, dann war scharfer Alkohol die beste Medizin. Als sein Bruder verschwunden war hatte Soris das am eigenen Leib erfahren.

„Also dann. Erzähl mir von deinem Freund“


[Bastion | Sith-Tempel | Cantina] - Voth, Soris und andere finstere Gestalten
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Korridor] Voth Terrix

Lang und dunkel zog sich der Gang hin, welchen Voth einsam herabwanderte. Wie überall im Tempel war es auch hier nicht sonderlich hell, die synthetischen Fackeln, die in Haltern an den Wänden befestigt waren, spendeten gerade genug Licht, um die Umgebung wahrzunehmen.
Der Twi'lek ging in Richtung Cantina, jedenfalls laut dem Schild, welches er vor ein paar Minuten passiert hatte. Er war sich nicht sicher, ob er tatsächlich mit dem anderen Jünger einen Drink haben wollte, doch nun hatte er schon zugesagt, und
Voth war niemand, der Versprechungen einfach so brach.

Dann war es nun also tatsächlich vorbei. Wie im Traum erinnerte sich
Voth daran, wie er zusammen mit den anderen die Houks bekämpft hatte. Die vergangenen Stunden, oder waren es Tage? Wochen? kamen Voth irgendwie unwirklich vor, doch wusste er, dass er diese ganzen Erlebnisse tatsächlich hatte, sein zusätzliches Armpaar war der beste Beweis dafür.
Darüber hinaus war
Whip tot. Mittlerweile war seine kleine Leiche vermutlich schon längst entsorgt worden und moderte auf irgendeinem Müllhaufen vor sich hin. Voth wollte eigentlich gar nicht daran denken. Am liebsten würde er die letzte Zeit abhaken und vergessen, doch er wusste genau, dass das nicht ging. Außerdem - Voth glaubte, dass er nicht mehr derselbe Twi'lek war, der damals naiv und unerfahren ans Tempeltor gekommen war. Mittlerweile wusste er, wie es hier zum Teil zuging, zu was die verschiedenen Bewohner dieses Ortes fähig waren. Und diese Erfahrungen wollte er nicht missen.
Voth wusste zwar nicht, wie seine weitere Zukunft hier aussehen würde, und er hatte auch ein wenig Angst vor dem, was noch kommen würde, doch irgendwie hatte er auch das Gefühl, dass er hier hin gehörte, dass es für ihn keinen anderen Weg gab, jetzt nicht mehr. Seine Erfahrungen hatten ihn bereits verändert, dessen war er sich sicher. Eine plötzliche Überzeugung kam in ihm auf, dass diese Erfahrungen gut waren, so sehr er unter manchen gelitten hatte, war er nun schließlich im Vorteil gegenüber anderen, die noch nicht so lang hier waren.
Während der Reise, die er hier im Tempel schon getan hatte, wollte
Voth zwischendurch ab und zu diesem Ort entfliehen. Den Tempel verlassen, nie wieder an diesen Ort des Schreckens kommen. Das war nun anders. Etwas sagte ihm, dass dieser Ort sein Schicksal war. Dem konnte er nicht einfach entfliehen. Er konnte nicht vor unliebsamen Begegnungen, schlimmen Erlebnissen oder dem Tod von Personen, die man gemocht hatte, weglaufen. Voth fasste einen Entschluss. Er würde auf jeden Fall hier bleiben. Er würde, wie andere vor ihm auch, ein starker Sith werden, der nicht mehr machtlos zusehen musste, wie man ihn gegen seinen Willen veränderte oder wie Freunde vor seinen Augen starben, und dann, irgendwann, würde er endlich imstande sein, den Lauf der Dinge so zu verändern, wie es ihm gefiel.


"Umpf!"

Voth war so in Gedanken gewesen, dass er den Mensch gar nicht gesehen hatte, der vor ihm seinen Weg gekreuzt hatte. Nun waren beide zusammengestoßen und mit einem wütenden "Hey!" fuhr der Mensch, seinem Aussehen nach zu urteilen ein Jünger, herum.

"Pass doch auf wo du hin..."

Weiter sprach er nicht und ließ seine Stimme abrupt verklingen, als er Voth näher betrachtete. Er sah die Robe, wie sie Jünger sonst nicht trugen, sowie den fiesen Ausdruck im Gesicht des Twi'lek. Ihn offenbar für jemand anders haltend, stammelte der Mensch leise

"Ähm..., ich meine natürlich, wie kann ich nur so ungeschickt sein. Entschuldigung..."

und machte sich dann schnell davon.


Ja, dachte Voth, genau so würde es dann sein.


Wenig später mündete der Korridor in eine größere Halle, in der Lebewesen und Kreaturen aller Art herumliefen. Kurz blieb Voth stehen und musterte die Menge. Bis auf einige wenige Robenträger, die schnell, ohne sich umzusehen und automatisch mit genug Platz, weil jeder ihnen auswich, die Halle durchquerten, sich wahrscheinlich ärgernd, dass sie überhaupt diesen Weg gehen mussten, schienen sich hier hauptsächlich Jünger und Bedienstete aufzuhalten, die entweder einfach herumstanden, auf jemanden zu warten schienen oder unterschiedlichen Aufgaben nachgingen.

Auf einer Seite der Halle war eine Art Torbogen erkennbar, durch den besonders viele Individuen die Halle betraten oder verließen. Ein Schild neben dem Durchgang verriet
Voth, dass es dort zur Kantine ging. Ausgezeichnet.

Sich einen Weg durch die Menge bahnend und nicht wirklich darauf achtend, jemandem auszuweichen, näherte
Voth sich der Cantina. Dort angekommen, schaute er sich um. Der Raum, in dem sich die Essensausgabe und zahlreiche Tische, Stühle und Bänke befanden, war nicht unbedingt klein, aber immernoch gut überschaubar. Allerdings konnte Voth keinen zweiten rothäutigen Twi'lek entdecken. Der andere Jünger war offenbar noch nicht da, darum stellte Voth sich einfach - jedoch mit ausreichendem Abstand - neben eine Gruppe Jawas in die Nähe der Essensausgabe, um dort zu warten.

Einige Minuten vergingen, dann erblickte
Voth eine bekannte, rötliche, sich mit schlaksigem Gang und Kopfhörern in den Ohren einen Weg suchende Gestalt, die umherblickte, offenbar in dem Bestreben jemanden zu finden. Voth trat ein wenig von den Jawas weg und auf den Jünger zu, der ihn alsbald erblickte, was er mit einem genickten Gruß kennzeichnete. Auf dem Weg zu Voth ging der Twi'lek an der Essensausgabe vorbei und hielt nach einem kurzen Zwiegespräch mit dem dahinter arbeitenden Duros eine Flasche mit bräunlichem Inhalt und zwei Gläser in den Händen.

Gemeinsam steuerten die beiden Twi'leks auf einen etwas abgelegenen Tisch in der Ecke des Raumes zu, an dem sich gerade noch ein Jawa befand, welcher sich aber in Folge eines gezielten Trittes seitens des Putzmannes zeternd und fluchend in Richtung der Jawa-Gruppe an der Essensausgabe davonmachte.

Nachdem die beiden sich gesetzt hatten, stellte der Jünger sich vor; sein Name sei
Soris. Interessanter Name dachte Voth. Nachdem beide sich die Hand gegeben hatten und während Soris begann, den Inhalt der Flasche in die beiden Gläser zu füllen, stellte auch Voth sich vor.

"Ich heiße Voth. Ebenfalls erfreut, deine Bekanntschaft zu machen", sagte er etwas zu förmlich und beobachtete dann seinen Gegenüber dabei, wie er die Flasche wieder zukorkte und auf dem Tisch platzierte.

Soris hob sein Glas, gab ein
"Auf die Verschiedenen" von sich und kippte die braune Flüssigkeit in einem Zug herunter.
Voth sah ihm dabei zu, und da der Jünger noch zu leben schien, beschloss er, es ihm gleichzutun und trank das Glas auf Ex leer.
Fehler.
Das Zeug fühlte sich im Hals an, als hätte er brennenden Treibstoff getrunken, und so ähnlich schien das Gebräu auch zu schmecken. Noch während des Schluckens musste
Voth heftig husten, und Soris hatte bestimmt ein paar Tropfen abbekommen, wäre Voths Hand nicht rechtzeitig vor seinem Mund gewesen.
Soris schien ihn nur grinsend zu beobachten, während der andere sich zusammenreißen musste, sich nicht zu übergeben. Schmeckte Alkohol immer so? Oder würde sich das mit der Zeit bessern?

Der andere Jünger war nun wohl jedenfalls etwas gesprächiger geworden, und bat
Voth, von Whip zu erzählen.

Nachdem dieser seinen Rachen soweit unter Kontrolle hatte, dass er normal atmen konnte, überlegte er kurz, ob er
Soris tatsächlich von dem Verstorbenen erzählen sollte. Aber was hatte er schon zu verlieren? Der Putzmann würde wohl kaum jedem weitererzählen, dass irgendein Twi'lek seinen Freund verloren hatte. Und selbst wenn - was sollte schon passieren? Außerdem hatte Soris ihn eingeladen, da konnte er im Gegenzug wenigstens ein wenig netter sein.


"Na ja...", begann Voth, überlegend, wie er anfangen sollte, "sein Name, beziehungsweise Spitzname, war Whip. Und er war tatsächlich mal ein Mensch. Am Anfang waren wir noch nicht wirklich Freunde, bei unserer ersten Begegnung wollte er mich umbringen."

Beim Erzählen beobachtete Voth Soris, welcher aufmerksam zuhörte. Er schien sich tatsächlich sehr dafür zu interessieren, was Voth zu sagen hatte.

"Aber dann haben wir zusammen ziemlich viel erlebt, unter anderem, wie ich die hier", an dieser Stelle hob Voth seine unteren Arme, "bekommen hab'. Und irgendwie haben wir uns dann gut verstanden, auch wenn er erst nur eine Art Begleiter war."

Seltsamerweise fühlte Voth sich, während er erzählte, gar nicht mehr so traurig und niedergeschlagen wie noch vor einer halben Stunde. Lag das an dem Schnaps? Nein, das konnte Voth sich eigentlich nicht vorstellen. Scheinbar war es einfach gut, jemanden zu haben, dem man von seinem Kummer erzählen konnte. Und während Voth Soris so ansah, merkte er, wie dankbar er ihm dafür eigentlich war.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Cantina] Voth, Soris; anderes Gesindel
 
[Bastion – Bastion Center – Sith-Orden - Thronsaal] Imperator Allegious, Chiffith (K.O.), Jolina]



Allegious erhob sich von seinem Thron und nahm zunächst den Lamproiden in Augenschein. Noch immer lag der Wurm reglos da. Zwei der Wachen wurden angewiesen den besinnungslosen Schüler auf die Krankenstation zu bringen und dort bewachen zu lassen. Chiffith verstand es wahrlich zu kämpfen und Jolina hatte verstanden, weshalb der Meister ihn als Werkzeug für sich erwählte. Die junge Sith war nun jedenfalls gewarnt und würde sich diesen speziellen Fähigkeiten erinnern, sollten sie noch einmal aufeinander treffen müssen.


Jolina spürte den alles durchdringenden, stechenden Blick ihres Vaters und das wohlige und zugleich unbehagliche Kribbeln ihrer Haut als Reaktion auf diese spürbare Aufmerksamkeit. Sie fühlte Furcht in sich aufkeimen. Wahrscheinlich war sie dabei die einzige Person in der Galaxis, die nicht den Zorn des Imperators selbst fürchtete, denn schon einmal hatte sie, bei der Prüfung des damaligen Herrschers Phollow bereitwillig ihr Leben für Allegious gegeben. Jolina wurde schließlich wiedergeboren durch die Gunst des Noghri und auch der dunklen Seite, welch ihr den Lebensfunken zurückgaben. Sie würde es jederzeit wieder tun, auch wenn ihr Lebensfaden dadurch endgültig reißen sollte. Nein, Jolina hatte schlicht und einfach davor Angst, ihren geliebten Ziehvater irgendwie enttäuschen zu können.


Wie Honig süß wirkten daher die Worte, die der Noghri zu seiner Schülerin sprach. Ihr Aufstieg in den Rängen der Sith interessierte Jolina nur insoweit sie die Erwartungen ihres Mentors zu erfüllen gedachte. Er sprach von den Ihrigen… den Sith des Ordens, ganz so als gehöre er nicht zu ihnen. Vielleicht war dem so und er war erhaben über seinesgleichen. Vielleicht war es ein Anflug von Arroganz… von Schwäche! Nein… Jolina lenkte ihre Gedanken fort von dem verräterischen Pfad. Allegious hatte alles recht auf die Anderen herabzuschauen. Das Recht und die Bürde...


„Wenn ihr es wünscht, so nehmt mein Blut sofort Vater! Die Ränge bedeuten mir nicht viel. Einige Sith im Orden meinen sowieso ich trage meinen derzeitigen Rang nur durch eure Gunst als eure willige Schülerin. Und es ist gut, dass sie so denken, dass sie mich für schwach halten, für unwichtig, für ungefährlich. Nein, ich strebe nicht nach Aufstieg und Rang. Ich will einzig dienen und verstehen.“

Die junge Sith wusste, dass sie längst bereit wäre die Kammer Korribans zu betreten um das Opfer zu bringen und das Mal zu erhalten und eine weitere Stufe zu nehmen. Im Grunde jedoch war auch die Kammer nur eine Lüge, ein Trugbild für die aufstrebenden Sith, ein schöner Meilenstein auf ihren Pfad zur absoluten Macht oder in den Untergang. War Jolina ebenfalls nur ein Werkzeug für den Imperator? Ja das war sie gewiss. Die Ketten, die es zu sprengen galt. Nur Wenige erkennen die Fesseln, denn die Meisten schleppen sie ihr ganzes erbärmliches Leben mit sich herum.

„Ich werde nach Kast reisen und meine Studien vertiefen. Die dunklen Kaskaden der Macht, die meine Hand eben umspülten, wecken mein Interesse. Ich werde lernen sie besser zu beherrschen und für mich zu nutzen. Außerdem werdet ihr neue Gardisten brauchen. Und mir fällt es dabei zu sicherzustellen, dass sie auch etwas taugen.“

Beantwortete Jolina die nächste Frage des Noghri. Ihre Gedanken wanderten zu dem entführten Kind ihrer alten Widersacherin. Soweit es verschlüsselten Botschaften ihrer Diener entsprach entwickelte sich der Knabe prächtig, wenn auch eher altersentsprechend langsam im krassen Gegensatz zu seiner unnatürlich veränderten Schwester Adria. In einigen wenigen Jahren würde sich zeigen, ob er das Potenzial seiner Eltern geerbt hatte. Dann würde sich auch sein Schicksal entscheiden.

„Den Balg meiner alten Freundin werde ich ebenfalls dort in Augenschein nehmen. Wie oft hatte ich nun schon die Gelegenheit Kira einfach auszulöschen und es nicht getan. Ich weis, dass ihr wenig von meinen Spielereien mit meiner einstigen Mitschülerin haltet, doch ich genieße sie sehr und ein seltsamer aber starker Instinkt sagt mir, dass sie mir noch sehr dienlich sein wird.“


Allegious lenkte ihre Gedanken zum aktuellen politischen Geschehen hin. Den Frieden. Jenem brüchigen Konstrukt an das sich die verzweifelten Utopisten klammerten.


„Frieden ist eine Lüge… so steht es geschrieben im alten Kodex. Ich erwarte den Sturm und euren Ruf Vater!“

Gab Jolina von sich und Lächelte bei dem verzückenden Gedanken daran die ganze Galaxis im Chaos des Krieges gefangen zu sehen. All der wunderbare Schmerz, das Leid und die Angst.



[Bastion – Bastion Center – Sith-Orden - Thronsaal] Imperator Allegious, Jolina]
 
[Bastion | Sith-Tempel | Cantina] - Voth, Soris und andere finstere Gestalten

Soris musste grinsen, als Voth – so hatte sich der andere Twi’lek vorgestellt – beim Genuss des Alkohols zu husten begann. Da trank wohl jemand nicht ganz so oft, wie es schien. Doch er nahm sich davon nichts an und goss die nächste Runde ein.

Unterdessen begann der andere von seinem Freund zu erzählen. Im ersten Moment konnte Soris gar nicht glauben dass die kleine, hässliche Kreatur einmal ein Mensch gewesen sein sollte. Äußerlich schien es gar nichts mehr mit seiner Ursprungsspezies zutun gehabt zu haben. Auf der anderen Seite…an Orten wo Twi’leks mit vier Armen herumliefen…

„Es ist schwer sich vorzustellen wie dieser Whip wohl einmal ausgesehen haben muss…“

Sprach er seine Gedanken laut aus. Dieser Ort…der Tempel…er war böse. Das war ihm schon vor langer Zeit klargeworden. Er war zwar ein Ort der Wunder, aber keiner schönen und sollten Wunder nicht schön sein? Eigentlich. Wieder hob Soris sein Schnapsglas und berührte kurz das des anderen, das noch immer gefüllt auf dem Tisch stand.

„Keine Sorge, der Geschmack wird besser“

In einem Zug kippte er den Fusel hinunter und ein Schwall Wärme breitete sich in seiner Brust anstatt des vorigen Brennens aus. Das Gesicht des toten Jüngers vor seinem inneren Auge, das irgendwo in seinem Hinterkopf herumgespukt hatte, verschwamm langsam und verschwand dann.

„Ich habe auch jemanden verloren, weißt du?“

Sagte er plötzlich. Er hatte keine Ahnung warum er begann diesem Wildfremden das zu erzählen. Musste wohl der Alkohol sein der ihm die Zunge löste.

„Ich hatte mal einen kleinen Bruder. Aethis, sein Name. Ein guter Junge, eins der liebsten Wesen das ich je getroffen habe. Aber er kam trotzdem mit in den Tempel als dieser Sith uns die Empfehlung aussprach. Ich wusste das ist nix für ihn ist, aber er wollte sich nix sagen lassen. Meinte er müsse auf mich aufpassen…“

Soris stockte, goss sich erneut ein und kippte wieder.

„Wollte ihn nicht mitnehmen…aber er meinte ich schaffs nich ohne meine andere Hälfte. Hat gesagt das Herz muss komplett sein. Hier, guck. Als wir noch klein waren haben wir und selbst jeweils ein halbes Herz auf den Handrücken tätowiert. Wie dumme Jungs eben so sind“

Er drehte seine eigene Hand um und zeigte auf einen schwarzen Fleck, der mit ein bisschen Fantasie an ein halbes Herz erinnerte.

„Naja…ich hab nachgegeben und dann kam er halt mit. Aber ich hatte Recht. Der Tempel bekam ihm nich… Aethis hatte schon immer `ne Sache für Messer. Er muss spüren dass er noch da ist, sachte er immer… Naja hier wurde‘s schlimmer. Hab ihn eines Morgens gefunden, wie er sich die Arme aufgeschnitten hatte. Hab ihm geholfen und in die Krankenstation gebracht. Konnte ihn retten. Nein nicht ich. Da war dieser Abyssiner… Sen-Nur. Hat uns gezeigt wie man hier lebt und überlebt, hat uns beschützt. Toller Typ“

Neuer Shot.

„So ging‘s `ne Weile gut. Aber irgendwann war Sen-Nur weg und es war wieder wie vorher. Und dann…dann war Aethis irgendwann auch weg. Einfach weg. Wie vom Tempel verschluckt. Meinte er wolle nur schnell `ne Leiche an der Treppe wegräumen…“

Soris schluckte schwer, doch dann wurde ihm klar was grade alles aus ihm herausgesprudelt war

„Oh, sorry. Wollte dich damit nich belasten. Geht um deinen Freund grade. Deinen Whip…“

Traurig sah er auf die Tischplatte hinab, auf die Voth seine Armpaare gebettet hatte. Seine untere Rechte ruhte neben Soris‘ Schnapsglas und so fiel sein Blick zufällig auf die passenderweise rote Haut und einen dunklen Fleck auf dem Handrücken, der mit viel Fantasie an ein halbes Herz erinnerte…

Plötzlich griff er zu und packte Voth hart am Handgelenk. Wild riss er den Arm herum und rammte seinen Handrücken auf die Tischplatte, um die Pulsadern zu entblößen, wo sich drei feine, weiße Narben vom Handgelenk um Ellenbogen hinaufzogen.

„Was zum…“

Hauchte er

„Was ist das für eine Teufelei…“


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Bastion - Sith-Tempel, Untergeschosse - Tiefgarage, Werkstattbereich – die Jungs und Nik

Das schlimmste am Alkohol ist anerkanntermaßen der Tag danach. Der Iktotchi-Jünger hatte Wort gehalten und eine Kiste Wein spendiert, dem PL-90-Speeder wurde eine außerplanmäßige Generalüberholung eingetragen, die natürlich nie stattfinden würde und während ersterer mit letzterem davondüste, mutmaßlich um Bräute aufzureißen (der Spruch »willst du mal sehen, was unter meiner Robe steckt?« zog in der Damenwelt einfach so viel besser, wenn man am Steuer eines rasanten Gefährts saß), machten sich die Jungs über den Wein her. Es war Tarul-Wein, der, wie Nik natürlich sofort anmerkte, wahrscheinlich von Naboo eingeschmuggelt war, doch nach dem ersten Glas bestand der allgemeine Konsens darin, dass es doch imperiale Bürgerpflicht war, die Schmuggelware unschädlich zu machen. Da Nik als Vorgesetzter vor den Jungs kuschte, ging das Gelage sogar als Überstunden durch.

Das Bild der knapp bekleideten Jedi durfte ebenfalls hängen bleiben und die Harmonie wurde nur dadurch gestört, dass Nik im Vollsuff losrauschte und ein Sturmtruppen-Rekrutierungsposter organisierte, »um die *hicks* imperiale Ordnung in der Werkstatt wiederherzustellen,« was natürlich reichlich absurd war, wenn man den Gegenstand gerade eben erst von einer Häuserwand geklaut hatte. Außerdem wirkte das Arrangement, wenn man es bei halbwegs wiederhergestellten Verstand betrachtete, geradezu so, als wollte Imperator Allegious leichtbekleidete Jedi-Damen für die imperialen Streitkräfte rekrutieren.

Viel Arbeit bekamen die Jungs nicht weggeschafft, (Hydro hatte sich sogar wegen Migräne krankgemeldet) und das war angesichts ihres Zustands zweifellos auch besser für die Sicherheit aller den Ordensfuhrpark benutzenden Sith.


»Schlechte Nachrichten,«

Schreckte Turbine die Jungs auf.

»Darth Zynclayrs ist vorzeitig zurückgekehrt. Sein Schiff ist vor wenigen Minuten gelandet.«

»Darth wer?«

Nik hatte das Gefühl, sein Schädel würde jeden Moment platzen und was er überhaupt nicht konnte, war über die Namen irgendwelcher obskurer Sith nachzugrübeln. Er war schon froh, nicht mehr doppelt zu sehen.

»Der Typ, dem der Speeder gehört, den wir dem Jünger geliehen haben,«

Erklärte Servo geduldig, den den Alkohol von allen am besten vertragen zu haben schien.

»…und der noch nicht wieder eingetrudelt ist, um das Ding zurückzubringen. Genau der.«

»Hmm, wenn wir Glück haben, reagiert sich der olle Darth an dem Möchtegern-Weiberheld ab und lässt uns in Ruhe,«

Spekulierte Gil alias Laser seelenruhig, während Nik bereits Schweißhände bekam bei dem Gedanken, von einem Sith-Lord mit Machtblitzen gegrillt zu werden.

»Oh ja, und wenn wir Pech haben bleibt von uns nichts als ein paar rauchende Kadaver!«

Nik kreischte schon fast. Dies war das erste Mal, dass er sich an diesen Verleihspielchen wissentlich beteiligt hatte und da die ganze Affäre prompt schiefzugehen drohte, war er entsprechend nervös.

»Nicht so wahrscheinlich. Er gehört zum Zirkel der Assassinen – wahrscheinlich erdolcht er dich im Schlaf mit mit irgendeiner giftgetränkten Korriban-Klinge oder sowas in der Art. Vielleicht benutzt er uns auch als Übungsobjekte für Assassinen-Initiaten.«

»Noch schlechtere Nachrichten.«

Repulsor hatte anscheinend nichts besseres zu tun, als Lokalnachrichten auf einem Datapad anzusehen.

»Auf dem Boulevard ist in der Nacht ein Speeder in die Bronzium-Gedenkstatue von Nereus Kratas gerast. Von beiden ist nicht viel über, aber das Ding im Vordergrund sieht aus wie eine halbe Turbinenschaufel einer PL-90. Den Blechfetzen nach hatte er auch dieselbe Farbe wie der von Darth Zynclayr.«

»Wir sind tot! Wir sind sowas von tot!!!«

Niks Stimme überschlug sich schon fast. Servo versuchte ihn mit mäßigem Erfolg zu beruhigen.

»Du hast jetzt natürlich ein erstes Problem, aber so schlimm wird es schon nicht kommen.«

»Ich? Was heißt hier ich? Es war doch deine Idee!!!«

»Aber die Signatur auf dem Wartungsauftrag ist deine, wie bei den anderen halt auch.«

Auch Nik war klar, dass Flüchten, der intuitiv erste Gedanke, keinen Sinn machte. Er kam nicht weg von hier. Fliegen konnte er nicht und selbst wenn er einen Piloten für ein Schiff fände, würde er wohl keine Starterlaubnis kriegen. Wohin sollte er auch? Nach Iridonia würde er sich nicht freiwillig gehen und bei seinem Vater auf Ord Mantell brauchte er sich nicht blicken lassen, wenn er den Job in der Fuhrparkverwaltung in den Sand setzte. Aber irgendetwas musste er tun, auch wenn es an seinem gefühlt nahendem Ende nichts mehr ändern würden. Er überprüfte die Ein- und Ausgangsprotokolle des Teils des Fuhrparks, für den sie zuständig waren, auf Unregelmäßigkeiten und in der immer stärker werdenden Paranoia fand er auch welche. Kopfweh und Restalkohol wirkten dagegen wie weggeblasen und das bei einfach gestrickten Leuten häufig vorkommende, geradezu phänomenale Gedächtnis für obskure Vorschriften vollbrachte wahre Wunder.

»Da! Thearterra!«

Diese Welt kannte Nik zwar genausowenig wie einer der Jungs, aber aufgrund der Koordinaten konnte man sie grob einordnen.

»In den unbekannten Regionen! Laut Abschnitt AA, Ziffer 23 der imperialen Zollvorschriften, in K
Kraft gesetzt per Dekret durch Imperator Arthious und nie aufgehoben, sind alle aus den unbekannten Regionen eintreffenden Schiffe einer vierzehntägigen Quarantäne zu unterziehen!«


Der laute Ausruf zog die Aufmerksamkeit aller vor sich und schnell waren alle vor Niks Bildschirm versammelt.

»Nik, das kannst du nicht tun,«

Ermahnte Repulsor den in der digitalen Welt Amok laufenden Halbzabrak, der aber unverdrossen die Quarantänemeldung an die zuständigen Stellen abschickte.


»Punworcca 116-Klasse Solarsegler – der Mann hat Stil, aber ob er auch so viel Sinn für Humor hat, sei mal dahingestellt,«

Ergänzte Turbine.

»Aber der unauffällige Transporter ist das eigentliche Problem. Lady Arica Kolar, ist dir klar, wen du da vor dir hast? Zynclair ist nur ein alter Mann mit vielen Dolchen und außerdem Fußgänger, aber diese Frau ist wirklich gefährlich!«

»Und sie sieht verdammt gut aus – waren wir nicht auf der Suche nach einer gutaussehende Sith?«

Warf Schraube ein.

»Das ist jetzt nicht hilfreich, Schraube! Lass die Finger davon, Nik!«

Aber Nik war schon auf Autopilot, denn Aricas Schiff hatte eine auffällig lange Liste an Umbaumaßnahmen, dabei so ziemlich jede Wartungscrew des Tempels gesehen und auch so manche externe Stelle. Das meiste konnte er mit seiner Sicherheitsfreigabe gar nicht einsehen aber manche der Dinge, bei denen er es konnte, klangen zumindest für nicht-Sith-Ladys illegal und Nik war schon dabei, Fäden zu Kollegen zu spinnen, um an die restlichen bekannten Informationen heranzukommen.

»Ich werde das Schiff beschlagnahmen la…,«

Setzte der Halbzabrak an, schon fast Schaum vor dem Mund, bevor er von Repulsor und Servo gewaltsam von seinem Terminal weggerissen wurde.

»Du hast sie doch nicht mehr alle, Nik! Jetzt bist du in wirklichen Schwierigkeiten!«

»Du musst von hier verschwinden!«

Repulsor nahm Nik bei der Hand und lotste ihn zu einem der Speeder, aber so weit kamen sie nicht mehr. Ein Sith des Assassinenzirkels betrat zusammen mit mehreren Wachen den Raum und schnitt ihnen den Weg ab.

»Mitkommen!«

Bellte er und einer der Wachen stieß Nik mit einem Stockhieb in den Rücken vor sich her. Repulsor und Schraube tauschten Blicke aus – von der jüngsten Schandtat konnten die Assassinen rein zeitlich noch nichts wissen, sie waren also wegen dem Speeder von Darth Zynclayr hier.

»Ihr könnt ihn nicht mitnehmen. Er kann nichts dafür. Der Jünger hat ihn gezwungen…«

»…mit einem Geistestrick…«

»… und bedroht!«

»Ja, genau!«

Doch die Bemühungen waren vergebens und der Sith nahm Nik mit sich und führte ihn in Teile der Eingeweide des Sith-Tempels, welche dieser noch nie zu Gesicht bekommen hatte.

Bastion - Sith-Tempel, Untergeschosse - auf dem Weg in das Verlies des Assassinenzirkels – Sith, Wachen (NPCs) und Nik
 
|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Trainingsraum 17 || ▫ Enui & Samur

Enui ließ den Menschen keine Sekunde aus den Augen. Dem kalten Starren ausgesetzt sollte Samur keinerlei Hoffnungen erliegen vorerst aus der Opferrolle entschlüpfen zu können. Dies schien aber auch kein aktuelles Ziel des Mannes zu sein. Vielmehr war er sich bewusst nur mit wahren Aussagen seine Lebenszeit verlängern zu können. Was Enui hörte gefiel ihm durchaus. Es war unverzichtbar sich bewusst zu machen, dass es die bisherigen Grenzen waren, die es zu sprengen galt. Wissen wie dies zu bewerkstelligen war, gehörte zur Essenz des Sith – Werdens. Dennoch war die Frage ob es diesen sogenannten „perfekten“ Zustand überhaupt gab. Der Nichtmensch hatte Geschichten vernommen, dass es derlei Überlegungen im der Sith – Philosophie gab, doch darauf gab der schmale Sith nicht viel. Wäre Perfektion erreichbar, wären alle weiteren Entwicklungen ein Rückschritt oder es herrschte Stillstand. Etwas das er nicht mit seinen Erfahrungen in der Realität vereinbaren konnte. Vermutlich war dies auch einfach nur eines jener abstrakten

Gedanken - Konstrukte, denen er nichts abgewinnen konnte. Was die Wissenschaft betraf, darüber konnte man sicherlich prächtig streiten und diskutieren, doch er war dafür im Moment nicht in Stimmung.

Vielmehr auffällig war die vage Zielsetzung des Anwärters. Das Wissen sollte ihm dienen. Aber zu welchem Zweck? Wenn Beherrschung kein Anreiz war, welchen konnte es sonst geben? Tatsächlich schien er bereits erkannt zu haben, dass am Ende eh immer der Verrat stand. Wissen war wertvoll, und wurde eifersüchtig gehütet. Die ewige Regel: Der Schüler ersetzt den Meister, sollte sich dieser nicht mehr als der Stärkere der beiden entpuppen. Doch Samur schien einfach nur neugierig zu sein und sonst nichts weiter. Eine entweder naive und unbedarfte Einstellung, oder eine hochgefährliche. Andererseits unterschied sich der Mensch nicht so sehr von ihm, als er an dessen Stelle gestanden hatte. Unwissend wie er war hatte er schlicht die Erlösung von seiner Unwissenheit gefordert. Auch er war damals keinem weitergehenden Plan gefolgt. Wie hatten seine Worte – oder vielmehr seine lauten Gedanken – geheißen, die er an den bereits verstorbenen Wächter gerichtet hatte?

"Helft mir wahrhaft zu VERSTEHEN."

Und wenn er sich den Menschen so anschaute – und anhörte – war es so groß anders? Er war kein dumpfer Schläger, der einfach nur versuchte Rache zu nehmen, oder sich zum blutbadenden Irren ausbilden zu lassen. Da hatte es schon ganz andere gegeben.


"Neid führt Dich also her?" Enui stieß ein kehliges Lachen aus. Mochte sein Gegenüber ruhig glauben er lache über ihn. Es war vielmehr so, dass er diese Motivation noch nie gehört hatte. Aber auf das Wissen und das Können anderer neidisch zu sein, war auch nur eine andere Art von Gier, von Besitzanspruch. Durchaus zählende Eigenschaften für einen Sith.

"Und Stolz ebenso?" , Enui beäugte ihn eindringlich.

"Eine wichtige Eigenschaft und doch eine die einem allzu schnell einen unrühmlichen Tod einbringen kann. Als Sith musst du stark sein, denn etwas anderes wird hier nicht akzeptiert. Und gleichzeitig musst Du dienen. Solange bis Du dem Status des Dieners entschlüpft bist. Doch woher sollst Du wissen, wann dieser Zeitpunkt gekommen ist? Nun, mache Dir eins von vorneherein klar. Es gibt Regeln an diesem Ort und doch gibt es keine. Auf nichts ist Verlass. Dieser Ort ist ein Hexenkessel aus Intrigen, Ränkeschmieden, gnadenlosen Wettbewerbs und einem gehörigen Schuss Willkür. Die Garantie am Ende zu überdauern gibt es nicht. Bist Du bereit an einem solchen Ort zu verweilen? Bist Du überzeugt Dich einem solchen Prozess zu stellen, der Dich zu deinem wertvollen Wissen führt? Wir werden es sehen."

Enui hatte den Schluss absichtlich unbestimmt formuliert, doch dies war nur um den Menschen in scheinbarer Ruhe und Sicherheit zu belassen.

Der Nagai war mittlerweile viel zu interessiert an dem Wissenschaftsanhänger um schlicht wieder seiner Wege zu gehen. Er wollte ihn hier und jetzt testen. Er hatte bereits während seiner Worte vorsichtig nach dem Geist des Jüngers gegriffen und entließ nun seine ganze Kälte, seine ganze Verachtung auf jene, die schlicht der dumpfen Gewalt nachgaben und die Sith entehrten. Zorn und Schmerz überfluteten die Nervenbahnen des Menschen, schrien ein Crescendo der Pein. Würde er in die Knie gehen, sich vor Schmerz auf den Boden werfen? Würde er schreien, stöhnen und flehen? Oder war der Mann stark genug sich der Dunkelheit zu stellen? Würde er sich zähnefletschend dem Wahnsinn der mentalen Folter entgegen stellen? Würde er versuchen sich kämpfend zu befreien? Der Warrior würde es abwarten.

Doch das Samur widerstehen musste, war selbstredend. Andererseits musste Enui davon ausgehen, dass sein Gegenüber nicht eine Sekunde zugehört hatte, und das wäre äußerst unvorteilhaft für ihn. Zudem würde sich dann die Frage aufwerfen ob ein Interesse an Wissen alleine ausreichend war, um einen Interessenten auch wirklich in den Kreis der Sith aufzunehmen.


|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Trainingsraum 17 || ▫ Enui & Samur
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Cantina] Voth, Soris; anderes Gesindel

Allmählich spürte Voth, wie die gesammelte Anspannung und Todesangst der letzten Zeit von ihm abfielen. Hier, in der gut geheizten - oder kam das vom Alkohol? - Cantina, umrundet von zahlreichen anderen Bewohnern des Tempels unterschiedlicher Spezies, einen Artgenossen zum Reden, konnte ihm so schnell nichts passieren, und das erste Mal seit langem konnte Voth ein wenig entspannen.

Während er von
Whip erzählte, beobachtete er Soris, wie er erneut die beiden Gläser füllte. Als er die Flasche wieder auf den Tisch stellte, war Voth mit seiner Erzählung zum Ende gekommen, und sein Gegenüber setzte des gleichen erstaunt-verwunderten Gesichtsausdruck auf, den er selbst gehabt hatte, als er erfuhr, dass Whip mal ein Mensch gewesen war. Voth grinste.


"Ja, da stimme ich dir zu. Er war nicht mehr wirklich als irgendetwas erkennbar."

Erneut hoben die beiden Twi'lek die Gläser, um sie erst leicht aneinanderzustoßen, anschließend zum Mund zu führen und auszutrinken.
Wiederholt Mal spürte
Voth das intensive Brennen im Hals, als der Schnaps darin herunterlief, doch Soris hatte Recht: Beim zweiten Mal wurde es tatsächlich besser, sodass sich bei Voth außer einem kräftigen Räuspern keine große Reaktion zeigte.

Kurze Zeit später fühlte er die Wirkung des Alkohols. In der warmen, gemütlichen Atmosphäre wurde er langsam träge, die Gedanken an
Whip verschwanden immer mehr im Unterbewusstsein. Soris hatte begonnen, nun seinerseits eine Geschichte zu erzählen.
Voth erfuhr, dass sein Gegenüber auch jemanden verloren hatte. Nicht nur einen Freund, sondern sogar seinen Bruder. Die Geschichte, die er zu hören bekam, erinnerte ihn einmal mehr daran, dass nur die Stärksten im Tempel überlebten. Entweder körperlich stark, sodass man potenzielle Feinde einfach aus dem Weg räumte, oder eher auf intellektuelle Weise, sodass man schlau genug war, Gefahren aus dem Weg zu gehen und sich anzupassen, so wie Soris es wohl tat.
Welchen Weg
Voth selbst ging, da war er sich noch nicht sicher. Vermutlich war er deshalb seit seiner Ankunft schon mehrmals fast gestorben. Na ja, eines Tages würde sich das ändern.

Soris fuhr fort. Zwischendurch schenkte er sich immer wieder was ein, nur um es dann in einem Zug in sich hineinzugießen. Seltsamerweise dachte Voth, dass es doch effizienter wäre, gleich aus der Flasche zu trinken, während sein Gegenüber ihm weiter sein Herz ausschüttete.

Voth zwang sich, sich wieder auf Soris' Geschichte zu konzentrieren, schließlich hatte dieser ihm ja auch zugehört. So erfuhr er, dass dessen Bruder wohl einfach verschwunden war. Vom Tempel verschluckt, wie Soris es ausdrückte. Außerdem zeigte er Voth eine Tätowierung auf seinem Handrücken, wo sein Bruder ihm ein halbes Herz eintätowiert hatte. Nun, auf den ersten Blick war es schwer, dort ein Herz zu erkennen, doch trotzdem war Voth gerührt ob der liebevollen Geste. Doch, warum kam ihm der Fleck so bekannt vor? Hatte er so etwas schon mal irgendwo gesehen? Nein, das konnte nicht sein.
Voth beschloss, dieses komische Gefühl erstmal beiseite zu schieben und weiter der Geschichte zu lauschen. Doch viel weiter erzählte der Putzmann nicht mehr. Scheinbar war es schwer für ihn, über das Thema zu reden, oder er dachte, dass er schon viel zu viel geredet hatte, weil sie ja eigentlich über Whip gesprochen hatten.

Aber
Voth wollte eigentlich auch nicht mehr wirklich etwas erzählen. Er wollte Soris nicht was-auch-immer von seinem verstorbenen Freund vorquatschen, während dieser seinem Bruder nachtrauerte.
So saßen beide eine Weile schweigend da, irgendwann schloss
Voth kurz die Augen...

ZACK! Die wackelnde Tischplatte brachte die Gläser zum klirren, sodass eines davon umfiel, als
Soris plötzlich aufsprang. Bevor Voth überhaupt verstand, was los war, hatte sein Gegenüber seine untere Rechte, die bis jetzt locker auf dem Tisch gelegen hatte, krampfhaft gepackt und hielt sie fest wie ein Schraubstock.

Nachdem
Voth sich von dem plötzlichen Schock erholt hatte, galt sein erster Reflex der Verteidigung. Offenbar hatte Soris den Verstand verloren, und fast hätte Voth mit einer linken Hand die mittlerweile fast leere Schnapsflasche gegriffen und dem anderen Twi'lek über den Kopf gezogen, um ihn von seiner Hand abzuschütteln. Doch ein kurzer Blick zu Soris ließ ihn innehalten. Denn dieser schaute nicht wütend oder so, als hätte er den Verstand verloren, vielmehr war ihm selbst ein zutiefst erschrockener und schockierter Ausdruck ins Gesicht geschrieben.

Einen Moment und einen Blick auf den eigenen Handrücken später wusste
Voth, warum. Denn dort prangte ein verschwommener, schwarzer Fleck, der erst auf den zweiten Blick Ähnlichkeit mit einem halben Herz zeigte, dem auf Soris' Hand aber beeindruckend glich.
Dort also hatte
Voth den Fleck schon mal gesehen, nur dass es nicht der selbe, sondern das Gegenstück zu dem auf der Hand seines Gegenübers war. Dieser drehte nun, immer noch aussehend, als wäre er gerade dem Teufel persönlich begegnet, grob Voths rechten unteren Arm um, sodass sogleich drei feine weiße Striche auf der Unterseite zu sehen waren.

Nachdem
Soris etwas von Teufelei gestammelt hatte, saß Voth noch immer völlig perplex auf seinem Platz und verstand für einen Moment gar nichts mehr. Dann drangen allmählich einzelne Erinnerungsbruchstücke durch den Schleier aus Alkohol, der sich um sein Gehirn gelegt hatte. Ein reptilienhaftes Gesicht tauchte auf. Ein toter Twi'lek. Schmerz. Auch daran erinnerte sich Voth. Er war operiert worden, damals, in den Katakomben...


Oh. Oh, Mist. Ach du Scheiße.


Zu viel mehr war
Voths Gehirn nicht imstande. Zu groß war der Schock, den die plötzliche Erkenntnis, von wem er sein zweites Armpaar eigentlich erhalten hatte, ausgelöst hatte. Doch schließlich war der Gedanke ganz, und es war nun an Voth, sich damit abzufinden: Soris' Bruder war der tote Twi'lek, den Voth in den Katakomben gesehen hatte; von ihm stammten die Arme, die er nun zusätzlich hatte.

Vorbei war's mit der gemütlichen Atmosphäre, vorbei war's mit der tröstenden Gesellschaft.
Voth fühlte sich allein mit dem Bruder des Toten, dessen Arme er nun hatte, fassungslos an seiner Hand klemmend.
Wie sollte
Voth es ihm erklären? Wie würde Soris es verstehen? Voth wollte nicht, dass das hier gerade passierte, doch es ließ sich nicht ändern. Am besten würde er die ganze Geschichte einfach erklären.

Er wartete kurz, bis
Soris seinen Blick von Voths Arm - war es überhaupt rechtmäßig seiner? - hob und ihm ins Gesicht sah. Dann begann er zu sprechen.


"Hör' mal, Soris, ich glaube, ich muss dir was erklären."

Währenddessen zog er langsam, aber bestimmt die Hand aus der Umklammerung.

"Ich hab' doch erzählt, wie ich mit Whip Sachen erlebt habe. Und dass ich dabei zwei zusätzliche Arme bekommen habe."

Voth machte eine Pause. Er hatte keine Ahnung, wie er Soris die Tatsachen schonend beibringen sollte.

"Naja, die Arme ... sind nicht von selbst gewachsen. Sie wurden ... jemandem weggenommen und dann mit mir verbunden. Dieser Jemand... nun..."

Hier brach er ab. Zum Einen, weil er nicht weitersprechen wollte, zum anderen, weil er glaubte, dass Soris verstanden hatte. Starr wie eine Maske sah Voth dessen Gesicht vor sich, immer noch fassungslos und so unendlich traurig schauend.

"Ich wollte, das alles wäre nicht geschehen. Es tut mir so leid."

Es schien still geworden zu sein in der Cantina. Regungslos saß Voth da, die unteren Arme hinter der Tischplatte verborgen, und hoffte auf irgendeine Reaktion von Soris.

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Cantina] Voth, Soris; anderes Gesindel
 
- Dubrillion - Hy'lur – Captain Black und der 3. Zug der 309. Infanterie Kompanie „Sierra“ -


Lucius war froh, das er jemanden hatte der diesen Core überwachte. Der 2nd Lieutenant war zwar auf Seiten der Imperialen tätig, doch war es nun mal eine der Eigenschaften des Captain Black, das er selbst Verbündeten kaum traute.
Diese Eigenschaft hatte oftmals jedoch große Vorteile. Gerade im Imperium, besonders in der imperialen Politik, waren engste Verbündete im nächsten Moment die größten Feinde, wenn sie daraus einen persönlichen Vorteil erringen konnten.

Lucius führte den 3. Zug seiner Kompanie persönlich an, da der Anführer des 3. Zuges, 2nd Lieutenand Alfred McKing seine Augen und Ohren im Umfeld von Core ist. Lucius hatte lange keinen Einsatz mehr geführt, schon gar nicht direkt im Felde, doch diese kleine Abwechslung erfreute den Geschäftsmann.

Leise und behutsam drückte sich der kleine Trupp in Richtung der bewohnten Siedlung. Cores Truppe griff von der Flanke her an, sodass sie leichtes Spiel haben würden.
Gäbe es da nicht ein Problem, dass die ganze Operation um längen komplizierter machte, vor allem wenn man die anderen Trupps nicht kannte, und zwar die strenge Funkstille.
Black gab seinen Truppen den Befehl zum Vorrücken und auch er selbst setzte sich in Bewegung um ein leeres Haus zu infiltrieren.
Von diesem Haus hatte er eine gute Aussicht auf das halbe Dorf und auch ein gegenüberliegendes, von den Rebellen genutztes Wohnhaus hatte er von dieser Position aus gut im Blick.
Die 9 Mann des Trupps, waren Soldaten denen Black blind Vertrauen schenkte.
4 von Ihnen, blieben im Wald und gaben dem Rest Deckung, 3 sicherten das bewohnte Haus auf der anderen Seite und 2, sowie Black übernahmen das leere Haus.

Leise aber mit erhöhter Geschwindigkeit schlichen Black und die 2 Soldaten zu dem Haus, dort angekommen, pressten sie sich an die Wand und versuchten unbemerkt die Tür zu öffnen. Einer der beiden öffnete die Tür und einen kurzen Augenblick später, sicherte der Zweite den Raum der dahinter wartete.
Plötzlich ging alles ganz schnell, grünes Blasterfeuer erleuchtete das bewohnte Gebäude und Schmerzensschreie hallten in der Nacht.
Black und die 2 Soldaten rückten intuitiv in das unbewohnte Haus vor um Deckung zu finden. Ohne die obere Etage zu sichern, verschanzten sie sich im unteren Teil. Ein, wie sich heraus stellte, großer Fehler.
Ein lauter Schuss, einer Projektilwaffe zerfetzte den Körper des Soldaten neben Lucius.

Es ging alles so schnell, sodass dem Captain keine Zeit blieb um Befehle zu erteilen. Nach dem Schuss aus der Projektil-Schrotflinte, die den Oberkörper des Soldaten aufriss, erhellte ein weiterer grüner Blasterschuss den Raum.
Der Schuss des Rebellen traf Lucius in die Schulter. Durch Schmerzen und die Wucht des Aufpralls, wurde der Captain auf den Boden geschleudert.
Captain Black richtete seinen Blick auf seine Schulter, es war nur ein Streifschuss, doch die Schmerzen waren unerträglich.

Lucius drehte seinen Kopf zur anderen Seite, dort starrten ihn die leeren Augen, des am Oberkörper zerfetzten und mittlerweile verbluteten Soldaten, vorwurfsvoll an. Der Junge war nicht älter als 25.
Ein metallisches Klackern ertönte in dem mittlerweile ruhige gewordenen und immer noch stockdunklen Raum. Lucius richtete seinen Blick in die Richtung aus der das Geräusch kam, plötzlich konnte er seinen, durch eine Taschenlampe angeleuchteten Soldaten erkennen. Die Arme auf beiden Seiten des Kopfes in die Luft gehoben, wollte sich der Soldat mit angsterfülltem Blick ergeben. Black knirschte vor Schmerzen und vor Wut die Zähne zusammen. Imperiale Soldaten ergaben sich nicht.
Plötzlich löste sich ein Schuss und Blut spritze in das Gesicht des am Boden liegenden Captains.
Eine dunkle Gestalt schoss dem Unbewaffneten von hinten durch den Halsbereich.
Noch bevor Black die Möglichkeit hatte sich über diese Form des Umgangs zu beschweren, spürte er einen Gewehrkolben im Gesicht. Dann wurde es schwarz.


--- irgendwo in Hy'lur ---

Lucius hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war. Immer noch war er an diesen Pfeiler gefesselt.
Sein Oberkörper und sein Gesicht war übersät mit Wunden, nur der Streifschuss an der Schulter wurde bedeckt von einem dreckigen Wolltuch.
Black wusste nicht wo er war, wie lange er dort war und wo seine Einheiten waren.
Die Schläge, die er oftmals gegen den Kopf bekommen hat, haben sein Zeitgefühl verschwinden lassen.
Nur die Sonnenstrahlen, die in sein Gesicht schienen, zeugten davon, das er schon mindestens einen halben Tag in der Hand dieser Rebellen war.
Müde blickte sich der Captain der imperialen Armee im leeren Raum um. Zwei weitere Pfeiler stützten die Decke, die Fenster spärlich mit Holzbalken zugenagelt und der Boden dreckig und übersät mit Steinen und Glasscherben.
Ob er sich immer noch in Hy'lur befand? Plötzlich hörte er Stimmen vor der Tür.
Lucius versuchte die Stricke, die ihn hinter seinem Rücken an den Pfeiler schnürten irgendwie zu lösen, doch sie saßen zu fest. Die Stahltür öffnete sich und 3 vermummte Männer begaben sich in den Raum, gezielt auf Lucius zu.


„Guten Morgen, Captain.“

begrüßte ihn einer der Männer und warf eine Scheibe Toast vor die Füße des Gefangenen. Sehr charmant.

„Ah ich vergaß, gefesselt und essen passt nicht zusammen..“

lachte der Vermummte böse. Humorvoll waren seine Wärter also auch noch.

„Egal, kommen wir zur Sache: Wie sehen die imperialen Angriffspläne aus!?“

fragte der Vermummte ernst. Lucius antwortete nicht. Durch ein Kopfnicken, signalisierte der vor ihm Stehende seinen beiden Kumpanen, das sie Gewalt einsetzen durften.
2 Schläge trafen den Captain von links und von rechts gegen den Kopf und den Oberkörper. Der vermummte wiederholte seine Frage und wartete einen Augenblick. Lucius antwortete erneut nicht und wieder flogen Fäuste in seine Richtung.
Blut sammelte sich im Mund des Captains und dieser entledigte sich der Körperflüssigkeit, indem er sie in das Gesicht des vermummten spukte. Auch der Captain hatte Humor.
Der Anführer der 3, der das Verhör leitete, war sichtlich wütend über diese Antwort und griff eine auf dem Boden liegende Metallkette.
Nachdem er wieder keine Antwort von sich gegeben hatte, schlug der Anführer mit der Metallkette auf den Captain ein. Einige Schläge trafen ihm am Kopf, worauf wieder alles schwarz wurde und Lucius in Ohnmacht fiel.
Als er wieder zu sich kam, war die Sonne untergegangen. Grelles Licht, von einer Lampe direkt über ihm, erhellte nun den Raum. Wieder hörte Lucius, noch immer halb in der Bewusstlosigkeit, schritte vor der Tür.
Diesmal war es nur eine Person, die in den Raum trat. Da sie wieder die Kette in der Hand hielt, vermutete Lucius den Anführer der 3.
Er stellte die gleiche Frage, immer und immer wieder. Doch Lucius blieb Standhaft. Kein Wort zu imperialen Taktiken, kam über seine Lippen.
2 Schläge mit der Metallkette. Wieder diese eine Frage. Keine Antwort. Blutüberströmt, erwartete der Gefangene weitere Schläge, doch diesmal war es eiskaltes Wasser, das über seinen Kopf floß. Das kalte Wasser, die Verletzungen und sein hoher Puls, trieben ihn fast wieder in die Ohnmacht.
Ein weiterer Schlag mit der Kette traf ihn an der verletzten Schulter. Plötzlich eine Explosion, die die Tür weg sprengte. Blasterschüsse durchsiebten den noch nicht verflogenen Rauch und trafen den überraschten Anführer in den Rücken.
Imperiale Truppen stürmten den Raum und erschossen alle Entführer. Lucius konnte nur noch die Worte
„Paket empfangen“ verstehen, ehe er wieder in Ohnmacht fiel.

--- Bastion -- Bastion Center -- imperiales Militärkrankenhaus -- Zimmer 17 -- alleine --

Grelles, künstliches Licht blendete den Captain. Der Untergrund, auf dem er nun lag, war definitiv weicher als der Boden auf dem er noch vor wenigen Augenblicken saß. Auch wenn die Verletzungen am gesamten Körper ein komfortables Liegen nicht ermöglichten, war ein Federbett hartem Betonboden immer vorzuziehen.
Ein Tropf mit Bacta wurde dem Captain in den Arm geleitet. Röntgenbilder an der Wand zeigten seinen Schädel und seine Rippen. Lucius war kein Arzt, er war Geschäftsmann und Offizier, deshalb konnte er aus den Bildern nichts ableiten. Eine Krankenschwester betrat den Raum um den mittlerweile leeren Tropf zu erneuern.

"Guten Morgen, Captain Black, wie geht es Ihnen?"

fragte die Dame und erhielt nur ein Kopfnicken und ein gegrummeltes gut von dem Soldaten.

"Ich muss so schnell wie möglich zu meiner Einheit zurück!"

erklärte Lucius der Krankenschwester, die damit beschäftigt war, den Tropf anzubringen. Die junge, brünette Frau legte eine Hand auf die Schulter des Captains, der weiter an die Bettkankte gerutscht ist.

"Naa, naa, Captain. Sie ruhen sich erst einmal aus. 4 Tage in Gefangenschaft und 2 im künstlichen Koma steckt niemand so leicht weg. Außerdem dauert es seine Zeit, bis die Gehirnerschütterung und die Wunde an der Schulter verheilt sind."

Lucius wollte sich nichts anmerken lassen, doch er war überrascht, das er ganze 4 Tage in Rebellenhand zugebracht hatte. Er hatte mit Stunden, höchstens einem Tag gerechnet, doch vier Tage? Auch seinen Aufenthalt im Krankenhaus hätte der Offizier auf wenige Stunden geschätzt.
Doch er kannte die strenge, der imperialen Krankenhäuser, weshalb er sich zurücklehnte und versuchte sich zu erholen.
Er war in Gefangenschaft, es würde nicht lange dauern, bis jemand zum Verhör kommen würde um zu sehen, ob er war ausgeplaudert hatte.



--- Bastion -- Bastion Center -- imperiales Militärkrankenhaus -- Zimmer 17 -- alleine --
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Trainingsraum 17] Samur, Enui Zor'kan

Samur dachte über die Worte des Sith nach. Neid traf es eigentlich wirklich gut und sprach etwas in ihm an, er nickte unwillkürlich dabei. Natürlich war er auch Stolz aber wie sehr es sein eigenes Handeln beeinflusste konnte er nur schwer selber einschätzen. Die nachfolgenden Worte beruhigten Samur nicht wirklich. Er spürte noch immer dieses unangenehme Gefühl in sich, bei diesem Gespräch sein Leben einzusetzen. Auch wenn Enui ihm nicht mehr direkt im Nacken saß.

"Der Schlüssel hier zu überleben ist wohl das Gleichgewicht zwischen Arroganz und geheuchelter Demut zu finden um hier zu überleben. Es gibt immer Regeln und wenn es meine eigenen sind die ich am ende durchset...." weiter kam Samur nicht und stockte als er irgend einen druck in seinen Kopf spürte. Der von einem Augenblick auf den anderen in seinem Kopf explodierte. Der Schmerz schien keine richtige Quelle zu haben oder sie war überall in seinem Körper. Dieser kleine dreimal verfluchter.... Samur konnte vor lauter Schmerz nicht einmal mehr denken. Er hatte keine Chance gehabt sich darauf vorzubereiten und sich irgendwie dagegen zu wappnen.

Er schmeckte Blut in seinem Mund und merkte nicht einmal das er sich auf seine Zunge gebissen hatte, der andere Schmerz überlagerte dies spielend. Es war ein harter Kampf auf den Beinen dabei zu bleiben und das er dabei zitterte war leider nicht zu verhindern. Das wirklich merkwürdige war, das neben dem Schmerz auch noch Gefühle und Gedanken auf ihn einstürmten. Zorn flammte in ihm auf, wie er ihn noch nie zuvor in sich gespürt hatte. Alleine der Zorn gab ihm die Kraft, seinen Kopf oben zu halten und den Blick Enuis noch immer zu begegnen. Samur spürte auch Abscheu, die nicht die seine wahr, genauso wie der Zorn, ein Teil von ihm teilte dieses Gefühle komischerweise sogar.

Trotz und Widerwillen regte sich in Samur, er versuchte gegen diesen Ansturm anzukämpfen. Seine Hände hatten sich zu Fäusten verkrampft und er zitterte am ganzen Körper vor Anstrengung. Es war schwer einen klaren Gedanken zu formen unter dem was auf Samur alles einstürmte. Er wusste er war nicht verletzt, was auch immer da auf ihn einwirkte ging von dem Sith aus. Das alles spielte sich unerklärlicherweise nur in seinen Kopf ab und klammerte sich an dieses wissen.

Das wissen nahm Samur leider nicht den Schmerz, der jede Zelle seines Körpers zu überfluten schien. Trotzdem war es ein Anfang an dem er ansetzen konnte. Mit seiner gesamten Willenskraft stemmte er sich gegen die Flut des Schmerzes. Blut tropfte aus seinen Mundwinkeln als er gequält aufstöhnte. Zumindest hielt er sich noch immer auf seinen Beinen. Dieser verdammte Bastard hatte bestimmt seinen Spaß an seinen Schmerzen und die Versuchung war groß sich in seiner Wut auf ihn zu stürzen. Doch irgendwie wusste er noch immer das dies sein ende bedeuten wurde. Er spürte schmerzlich, das sich seine Fingernägel in seine Haut gebohrt hatten als er sie vor lauter Schmerz verkrampft zusammen geballt hatte. Schweiß bedeckte seine Stirn als er Enui Hasserfüllt ansah. Zwischen zusammen gepressten Zähnen brachte er mühsam hervor. "Ich ....bin bereit!"

Wie hatte Enui es gerade eben noch so treffend gesagt. Hier wurde nur stärke akzeptiert. trotzdem merkte er wie er immer schwächer wurde und ihm diese wenigen Worte eine menge Kraft gekostet hatten. Lange würde er sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Wütend sah er den Sith an und schöpfte ein wenig kraft aus seiner Wut und kämpfte weiter gegen den Schmerz an. "Egal was auch immer ..... ihr versuchen werdet" Er kam Körperlich bestimmt nicht gegen diesen Mann an, aber vielleicht konnte er ihn ein wenig Manipulieren und bei seinem Stolz packen. "Werde ich erst ausgebildet ändern sich unsere Rollen vielleicht irgendwann einmal"

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Trainingsraum 17] Samur, Enui Zor'kan
 
[Bastion | Sith-Tempel | Cantina] - Voth, Soris und andere finstere Gestalten

Fassungslos starrte Soris auf die rote Haut des Armes der eigentlich seinem Bruder gehört hatte. Mit weit aufgerissenen Augen sog er jedes Detail in sich auf, während irgendwo weit am Rande seines Blickfelds kleine Diamanten aus Wasser und Salz glitzerten. Er konnte nicht sagen wie lange er so ausgeharrt hatte, doch schließlich riss er sich von dem schier unfassbaren Bild los und richtete seinen Blick auf Voth. Seine kraftlosen Finger hatten dessen Arm schon lange losgelassen.

Im ersten Moment realisierte er nicht dass der andere begonnen hatte zu sprechen, doch dann drangen die Worte wie durch einen Wattebausch an seine Ohren. Er entschuldigte sich. Meinte dass er die Arme auf seinen Abenteuern mit dem toten Jünger erhalten hatte und dass sie jemandem weggenommen worden wären.

Soris war sprachlos. Soris war kraftlos. Er wusste nicht wann er sich zurück auf seinen Stuhl hatte plumpsen lassen oder wann er die Schnapsflasche ergriffen hatte um direkt aus ihr zu trinken. Alles was er wusste dass der scharfe Geschmack des Alkohols seine Kehle verbrannte und er wie paralysiert dasaß, während vor seinem inneren Auge die Gedanken und Erinnerungen vorbeizogen.

Er hatte Lust Voth zu schlagen. Und auch wieder nicht. Er wollte den Überbringer schlechter Nachrichten leiden lassen für das was er gesagt hatte, doch auch umarmen für die Gewissheit die er ihm letzten Endes gebracht hatte. Was war nur los mit ihm?!

„Voth…“

Drang schließlich eine Stimme die nicht die seine zu sein schien aus seiner Kehle und brach das Schweigen, dass sich wie weiß wie lange über dem Tisch ausgebreitet hatte

„Wie ist es passiert?“

Fuhr er dann etwas klarer fort

„Bitte…ich muss es wissen. Hat er gelitten? Wer hat das getan?!“

Hart biss Soris sich auf die Lippe und der metallische Geschmack von Blut mischte sich unter das scharfe Aroma des Alkohols. Er streckte beide Arme aus und packte Voth an den Schultern. Nicht feste, jedoch bestimmt. Eine einzelne Träne suchte sich ihren Weg durch das rote Gesicht und mischte sich auf dem Tisch mit einer Pfütze bernsteinfarbener Flüssigkeit.

„Tut mir leid…du kannst nichts dafür. Ich sollte darüber hinweg sein…eigentlich…“

Soris schüttelte den Kopf und wischte sich unwillig die Träne aus dem Gesicht. Wieder hob er die Schnapsflasche an die Lippen, musste aber feststellen dass der Behälter leer war. Frustriert stellte er das Behältnis zurück auf den Tisch und schluckte schwer.


[Bastion | Sith-Tempel | Cantina] - Voth, Soris und andere finstere Gestalten
 
|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Trainingsraum 17 || ▫ Enui & Samur

Neugierig beobachteten die schwarzen Schlünde die sich im Gesicht des Nagai befanden die Aktionen des schmerzgeplagten Menschen. Er war nicht zusammengebrochen, er schrie nicht oder sonstiges. Dies war kein einfacher Geist der nach der ersten echten Prüfung zusammenbrach. Im Gegenüber befand sich ein Wesen mit der echten Gier eines Sith. Offenbar hatte der potentielle Schüler gut zugehört, denn er hielt einfach nur stand. Natürlich war es auch eine Frage auf welchen Sith man bei seiner ersten Begegnung stieß. Einige hätten mitunter eine kämpferische Handlung erwartet, umhüllt von dem Wissen das kein Unausgebildeter einem wahren Sith etwas entgegensetzen konnte. Dem nichtmenschlichen Warrior genügte der Test des Willens. Körper und das Wissen um die Macht konnte während der Ausbildung gesteigert werden, doch zuerst einmal mußte ein Grundwille da sein, und den konnte der schmale Jäger erkennen. Die Lippen des Sith verzogen sich kaum sichtbar zu einem grausamen Lächeln, als Samur Worte des Zornes von sich gab. Eine fast natürliche Reaktion auf Schmerzen, die einem von anderen zugefügt wurden.

Er würde tatsächlich eines Tages die Herausforderung aussprechen die eine Meister – Schüler Rangfolge überprüfen wurde. War er stärker, ersetzte er seinen Meister, versagte er, zeigte er nur die Verfehlungen des Ausbilders auf. Wie dem auch sein mochte, dieser Tag war noch fern. Dem Nagai war nicht daran gelegen sein Testsubjekt unnötig lange sinnlos zu quälen, weshalb er ihn schließlich aus dem Kreischen der dunklen Energien entließ, die den Körper des Jüngers überforderten.


"Eines Tages mögen sich unsere Rollen vertauschen, doch vorher mußt Du erst einmal die grundlegenden Fähigkeiten lernen. Dein Wille ist stark genug um den Ansprüchen des Ordens zu genügen. Soviel kann ich sagen."

Enui war der Meinung das weitere Erklärungen erfordert wurden, doch er hatte noch nie großen Wert auf unnötig gesprochene Worte gelegt. Statt dessen ging er ein wenig um ihn herum und musterte ihn aufmerksam. Nun, er war gespannt ob der Mensch auch den körperlichen Erwartungen entsprach, die Sith – Meister stellten. Die Hand bewegte sich in Richtung der Tiefen dieses Raumes, genauer gesagt fokussierte er sich auf einen Utensilien – Schrank, wie es sie zuhauf in den Gemäuern dieses Ortes gab. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf die innen gelagerten Objekte frei. Enui brauchte nur einen Augenblick um die spezifische Form des gesuchten Gegenstands zu erkennen. Ein metallischer Zylinder flog auf den Warrior zu und landete klatschend in dessen rechter Hand. Mit einem Moment Verzögerung warf der Sith dem mißtrauischen Mann des Übungslichtschwert zu.

"Wie Du sicher weißt sind nur jene wirklich stark deren Geist in einem gesunden Körper wohnt. Der Wille ist das eine, das Sith auszeichnet, doch Du wirst auch auf jene treffen, die lediglich die simplen physikalischen Kräfte nutzen um Dich aus dem Weg zu räumen. Kannst Du dich verteidigen?"

Die Hand des Jägers wanderte zu seiner eigenen Waffe und zog und aktivierte sie mit einer flüssigen Bewegung. Mit einem Schritt nach vorne wusch der Nagai jegliche Zweifel beiseite ob es nun wirklich ernst werden konnte, und griff dann an. Der Kampf war wie auch der vorige alles andere als fair oder ausgeglichen, doch wenn Samur so klug war, wie man annehmen konnte, würde er diesen Test erkennen, und als notwendig hinnehmen. Mit zwei schnellen Hieben prüfte er die Reflexe des Menschen. Er würde schon darauf achten, den potentiellen Sith nicht ernsthaft zu verletzen, wenn er sich nicht als völlig unfähig präsentierte. Denn eigentlich hatte der Verirrte ihn bereits ausreichend zufrieden gestellt, als das er sich ein Scheitern wünschte. Es fühlte sich richtig an, daß jener hier tatsächlich in den Genuß einer Ausbildung kommen würde. Doch dieser letzte Test mußte erfolgen. Es brachte nichts jemanden zu unterrichten, der in irgendeinem Gebiet zu ungenügend war. Schnell konnte Enui die Unterschiede erkennen. Dies war kein zweiter Bosco, kein Hüne der bereits große Kampferfahrungen bereithielt. Dennoch kämpfte er verbissen und mit dem Willen hier nicht zu scheitern. Selbstverständlich hätte er den Menschen schnell besiegen können, aber er würde ihn testen. Wie lange konnte er standhalten? Auf welchem Niveau bewegte sich dessen Kondition? Wie lange würde ihn dessen Wille über die körperlichen Grenzen hinauskatapultieren? Enui ließ sein Lichtschwert schwingen und machte sich auf einen längeren Kampf gefaßt.


"Wenn Du kannst greife mich an!"
, forderte er den Menschen heraus. Je nach Können war diese Option wahrscheinlich bis unmöglich. Er war gespannt.

|| Bastion ▫ Sith - Tempel ▫ Trainingsraum 17 || ▫ Enui & Samur
 
[Bastion – Bastion Center – Sith-Orden - Thronsaal] Imperator Allegious, Jolina]

Allegious war immer wieder erstaunt über jene die er sein Kind nannte, auch wenn er dies aus rein berechnenden Gründen tat. Er war sich sicher, dass sie eines Tages versuchen würde gegen ihn zu intrigieren, weil sie begriffen hatte, dass dies der Weg der Sith war. Und dennoch legte sie sich in diesem Moment freiwillig die Ketten an und bot ihm ihr Blut dar. Wer wäre er gewesen dass er nicht dieses Angebot in Kauf nehmen würde. Der Imperator war sich bewusst dass das Annehmen dieser Offerte so aussehen würde, als wenn er ihr nicht traute, aber genau das war doch eben der Fall. Und Jolina würde wissen, das es nur logisch war sich abzusichern. Allerdings musste er damit gleichsam noch viel mehr auf der Hut sein, da dies den Spielraum Jolina's gegen ihn zu arbeiten noch weiter einschränken würde und sie aufgrund dessen gezwungen sein würde noch vielfach subtiler und unauffälliger vorzugehen da er sonst ja jederzeit aus ihrem Blut Dinge gegen sie erschaffen konnte und das dann auch sicherlich tun würde. Auf der anderen Seite wurde ja gerade dadurch offensichtlich, dass sie eben nicht unwichtig war. Selbstverständlich würde aber niemand davon erfahren dass sie in eine Phiole ihr Blut bewahrte und konservierte für den Tag der niemals kommen durfte. Und auch wenn sie behauptete nicht aufsteigen zu wollen, wusste er auch ohne in sie hineinzuhorchen dass es genau das war was sie begehrte und was sie anstachelte. Lediglich ihren Wunsch nach Verständnis der dunklen Seite der Macht schenkte er wahrhaftigen Glauben.

Sogleich kam ein Bediensteter mit einem Kissen auf dem eine Phiole stand und ein Dolch, welcher in seinem Metall Sith-Sprache barg. Worte die nur wenige zu lesen wussten. Der Dolch wurde von einer Expedition von Korriban hierher nach Bastion gebracht, für den Ruhm und den Glanz des Imperators und seinen Reichtum in der dunklen Seite zu mehren. Blutrituale wurden bei den Sith schon seit Jahrtausenden angewandt. Er hatte sich in seiner freien Zeit ausgiebig damit beschäftigt. Heute verstand er die Bedeutung des Blutes besser als jeder andere. Und auch Jolina wusste was sie damit tat. Sie hätte sich für ihn geopfert damals auf den Stufen dieses Thrones. Aber der Wille von Marrac'khar war stark gewesen und er hatte es ihm erlaubt weiterzuleben ohne Jolina's Leben auszuhauchen.

Die weiteren Ausführungen Jolina's entsprachen ihrem Metier. Sie würde stetig in der Macht wachsen und sicherstellen dass es stets einen Nachschub an royalen Wachen gab. Das wäre sicherlich auch die erste Möglichkeit die sich Jolina bot gegen ihn eines Tages aufzubegehren. Indem sie die Wachen manipulierte oder mittels der Macht auf sich einschwor um in einem passenden Moment- zum Imperatoren-Mörder zu werden indem sie den Wachen einen Befehl gab um ihn zu liquidieren. Aus diesem Grund wurden alle Gardisten die hier eintrafen nochmals speziellen Tests unterzogen um ihre Loyalität zu prüfen. Desweiteren war er es ohnehin gewohnt beinahe schon automatisch die Präsenzen in seinem Umfeld stets durch die Macht zu beäugen und ihre Gedanken nach außen zu stülpen damit er wusste was sie dachten um sie besser zu verstehen oder eben vorbereitet zu sein.

Die Erwähnung ihrer Spinnerei rund um Kira nahm er zwar zur Kenntnis ohne darauf weiter einzugehen. Letzten Endes war dieses Unterfangen lediglich ein Versuchsfeld für Jolina's Fähigkeiten. Auch das entsprach ihren Gewohnheiten. Ihre erworbenen Kenntnisse stets durch praktische Anwendung zu hinterfragen und daran zu messen ob sie darin gut genug sei oder eben mehr Anstrengungen unternehmen musste. Desweiteren war es ein eindeutiger Indikator für die Rechtmäßigkeit seiner Hoffnungen in sie, auch wenn er das vielleicht so noch nicht zu ihr gesagt hatte. Sie intrigierte eben, und das mit Bravour. Was könnte ihn stolzer machen als eben solche Taten. Wie wenig hatten die anderen bis heute vom Wesen der Sith verstanden. Es bedeutete soviel mehr als mit einem Lichtschwert umgehen zu können. Denn das entsprach lediglich dem Wesen eines Jedi. Sich auf die reinen Gegebenheiten zu konzentrieren ohne das große Ganze zu sehen.


Seid gewiss dass ihr die erste sein werdet, die Nachricht erhalten wird wenn der Tag der Tage kommt, mein Kind. Wenn ihr sagt dass ihr so bereitwillig seid, mir euer Blut zur Verfügung zu stellen, dann beweist es. Lasst uns von neuem den Bund erneuern den wir vor vielen Jahren auf dem Frachter schlossen. Während ihr auf Kast seid, werde ich den Baubeginn eines imperialen Palastes sicherstellen und veranlassen dass die Flotten sich entsprechend dem Vertrag ruhig verhalten, während wir zeitgleich die Wirtschaft durch ungeheure Investitionen mittels Rüstungsaufträgen ankurbeln werden. Mehrere Expeditionsteams sind auf dem Weg zu den Unbekannten Regionen. Phollow und Arthious müssen, sofern sie noch leben vernichtet werden. Ich glaube zwar nicht dass sie es wagen würden Ansprüche stellen würden, ihnen muss klar sein dass ich mächtiger bin als sie es sich hätten ausmalen können, aber wir müssen auf jede Eventualität vorbereitet sein. Desweiteren werden wir die Flotten so ablenken können indem wir unsere Expansion dort hingehend verlagern und ausbauen werden. Dann werde ich mich unmittelbar den Chiss zuwenden. Janem ist schon lange verschwunden. Er war gebrochen- von ihm wird keine Gefahr ausgehen- das tat sie noch nie. Aber den Chiss ist nicht zu trauen. Wir müssen sie endgültig vollkommen eingliedern. Geht. Und wenn ich dich brauche, dann werde ich nach dir rufen, Tochter.

Einer der Bediensteten huschte vor die Stufen des Thrones und unterrichtete ihn dass Chiffith wieder bei Bewusstsein war und sich auf dem Weg zum Imperator befand. Es wurde Zeit dass Chiffith Fortschritte in seinem Studium machte. Vielleicht würde er so eher das wahre Wesen eines Sith begreifen...

[Bastion – Bastion Center – Sith-Orden - Thronsaal] Imperator Allegious, Jolina]
 
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Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Krankenstation] Chiffith, Selura, Jünger (NPCs)

Seine Waffe befand sich offensichtlich nicht in der Krankenstation. Und die Jünger, die man hier zu seiner Bewachung abgestellt hatte, wussten nichts davon, wo sie abgeblieben war. Chiffith zügelte seinen Zorn, als er erkannte, dass sie die Wahrheit sagten. Überhaupt schienen sie gar nicht zu wissen, was geschehen war: Nicht, warum er verletzt worden war oder von wem. Man hatte sie damit beauftragt, über seinen ›Schlummer‹ zu wachen, nicht mehr, nicht weniger. Keiner der drei konnte sich daran erinnern, dass einer der Diener, die ihn hierher geschafft hatten, eine schwarzstielige Lichtlanze bei sich getragen hatte. Also war sie vermutlich im Thronsaal zurückgeblieben; oder Jolina hatte sie als Siegesbeute an sich genommen. Der Lamproid fauchte grimmig bei dieser Vorstellung. Sie zurück zu holen würde wohl nicht ohne weitere Konfrontation mit der Sith möglich sein. Doch das lag vorerst außerhalb seiner Möglichkeiten, das hatten ihn Verlauf und Ausgang des Kampfes gelehrt. Er musste stärker werden, insbesondere in seinen geistigen Kräften, bevor er Krieger ihres Formates erneut herausfordern konnte. Auch eine Lichtwaffe brauchte er dafür, und falls er seine erste nicht wieder bekam, musste er sich wohl oder übel eine neue bauen. Er war beinahe sicher, dass es ihm gelingen würde - auch ohne die Unterstützung durch Janus Sturn. Er hatte es einmal fertig gebracht, beim zweiten Mal sollte es eigentlich einfacher sein. Aber er war nicht scharf darauf, denn diese Arbeit hatte ihm (abgesehen vom Ergebnis) keine Freude gemacht und keine Befriedigung verschafft. Er liebte handwerkliche Tätigkeit und den Umgang mit Technik und Werkzeugen nicht.

Aber vielleicht hatte er ja Glück und erhielt seine Lanze zurück, sobald er in den Thronsaal zurückkehrte. Dorthin musste ihn ohnehin sein nächster Weg führen. Er musste vor seinen Meister und Imperator kommen und sich erneut dessen Gnade und Willen unterwerfen, um von ihm zu erfahren, wie es nun weiter gehen sollte. Noch einmal fixierte er die Jünger, die ihn bewachten, auch wenn sie das aufgrund der extremen Andersartigkeit seiner Sehorgane vielleicht gar nicht bemerkten.

»Seid ihr hier um mich festzuhalten?« fragte er. »Will irgendwer mich aufhalten?«

Nein, das wollte niemand. Die drei Humanoiden machten ihm den Weg frei und ließen ihn gehen. Auch kein Medidroide erhob Einspruch, als er die Krankenstation verließ. Draußen standen nicht mehr Wächer als üblich und auch die kümmerten sich nicht um ihn. Also war er zumindest nicht so sehr in Ungnade gefallen, dass man beschlossen hatte, ihn zu verhaften. War Darth Allegious am Ende gar zufrieden mit seiner Leistung im Kampf gegen Jolina? Nein, vermutlich nicht, denn er hatte verloren - welche Rolle spielte es also, dass er sie eine Zeit lang in die Offensive gedrängt und sie mehrmals fast getötet hätte. ›Fast‹ war nichts wert, nur der Sieg zählte. Den hatte er verpasst. Dieses Mal. Doch wenn der Imperator auch nach diesem Debakel noch bereit war, ihn als seinen Schüler zu behalten und ihn zu unterrichten, würde sich das vielleicht bald ändern. Mehr denn je sehnte Chiffith sich danach, stärker und größer zu werden, als er derzeit war. Jolina Norrs hatte ihm deutlich seine Grenzen aufgezeigt. Es würde ein nächstes Mal geben, und dann würde er es ihr nicht so leicht machen. Er würde darauf achten, dass er derjenige wäre, der Ort und Zeit wählte. Nicht heute oder morgen - vielleicht erst nach mehreren Jahren. Wenn sie dann starb und er ihren Platz einnahm, würde sie diesen Tag verfluchen, an dem sie die Gelegenheit gehabt hatte, ihn zu töten, es aber nicht getan hatte.

Wie gesagt: Falls der Imperator ihn überhaupt noch haben wollte. Aber das würde er ja bald erfahren. Der Lamproid machte sich auf den Weg hinauf zum höchsten Punkt des Tempels. Dafür nahm er keinen der Aufzüge: Er hasste diese Dinger. Stattdessen nahm er den langen Umweg über die Treppen und Rampen, die eine Ebene des himmelhohen Bauwerks mit der nächsten verbanden. Auf dem Weg lagen mehrere Kontrollstellen, an denen überprüft wurde, ob er die Befugnis hatte, die nächsthöhere Etage zu betreten - ab einer gewissen Höhe waren sie den hochrangigen Mitgliedern des Ordens vorbehalten. Den Kriegern zunächst, dann den Lords. Doch man hielt ihn nirgends lange auf oder schickte ihn gar zurück. Niemand sagte es so deutlich, doch die Wächter, deren Kleidung mit jeder Etage prunkvoller und deren Ausrüstung immer tödlicher wurde, schienen zu wissen, dass er unterwegs zum Thronsaal war. Also wusste es auch Imperator Allegious, der Chiffith gewiss schon erwartete.

Als schließlich das Portal des Thronsaals in Sicht kam, zögerte der Lamproid für einen Moment. Welches Urteil würde sein Herr und Meister über ihn sprechen? Ganz gleich: Er musste es akzeptieren. Denn längst hatte er nicht mehr die Gewalt über sein Wohl und Wehe, auch wenn das in den meisterlosen Zeiten, in denen er unter Jüngern und Lehrlingen einer der gefährlichsten und gefürchtetsten gewesen war, vielleicht so ausgesehen hatte.


Er meldete sich an und kurz darauf schwangen die Torflügel auf. Jolina war bereits gegangen. (Wie lange war der Kampf zwischen ihnen eigentlich her?) Nur der Imperator erwartete ihn.

»Mein Herr...« begann er, dann geriet er ins Stocken. Was nun? Worte der Unterwerfung? Eine Entschuldigung für sein Versagen? Oder das Gegenteil davon? Er hatte sich auf dem Weg hierher keine Gedanken darüber gemacht, was er eigentlich sagen wollte und wie er das am besten tat. Also schwieg er und wartete, dass Darth Allegious zu ihm sprach. Das Wort zu führen, war ohnehin dessen Privileg.

Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne des Imperators | Thronsaal] Chiffith, Darth Allegious
 
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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Cantina] Voth, Soris; anderes Gesindel

Soris schwieg. Wie erstarrt saß er nur da, den Blick unbewegt auf Voths Arme fixiert. Dieser betrachtete seinen Gegenüber genau und sah, dass sich die Augen des Twi'lek langsam mit Tränen füllten, er aber noch immer nichts sagte.
Voth war die ganze Situation ziemlich unangenehm. Er fühlte sich schuldig am Tod von Soris' Bruder, obwohl er eigentlich nichts dafür konnte. Am liebsten wollte er weglaufen, doch das konnte er dem Putzmann nicht antun. Zudem schien er zum ersten Mal seit er sich erinnern konnte so etwas wie Mitleid zu verpüren. Er wollte Soris trösten, doch er wusste nicht wie. Das verunsicherte Voth etwas.

Von seinem Gegenüber kam nun aber tatsächlich eine Bewegung. Erst dachte
Voth, Soris würde zu einem Schlag ausholen, doch stattdessen griff er nur nach der Schnapsflasche, um den restlichen Inhalt in mehreren schnellen Schlucken verschwinden zu lassen. Dann folgte wieder Stille.
Nach einer Zeit, die
Voth nahezu ewig vorkam und in der er sich rasch in der Cantina umsah, um zu erkennen, ob jemand die Situation mitbekommen hatte, gab Soris aber endlich einen Laut von sich. Mit einer leisen, kraftlosen Stimme sagte er Voths Namen. Kurz darauf erkundigte er sich etwas besser verständlich, wie sein Bruder gestorben war.

Voth musste erst einmal schlucken. Die Situation nahm ihn aus irgendeinem Grund ziemlich mit, und er wusste erst nicht, was er sagen sollte. Doch als Soris sich dann, während er Voth an den Schultern hielt, auch noch dafür entschuldigte, sentimental geworden zu sein, musste er etwas sagen.


"Also gut. Dein Bruder, er..." Erst jetzt fiel Voth ein, dass er auf keinen Fall die Wahrheit sagen konnte. Dass er Soris' Bruder übel zugerichtet im Nebenraum von Baals Labor gesehen hatte. Das würde der Twi'lek wahrscheinlich nicht verkraften. "...er ist leider tot, ja. Aber er musste nicht leiden, da bin ich mir sicher." Ob das glaubwürdig klang? Hoffentlich.

"Der Verantwortliche ist ein Sith namens Darth Baal. Er war es auch, der mir die Arme hinzufügte und der Whip so... verunstaltet hat. Ich weiß nicht, aber vielleicht tröstet es dich ein bisschen, dass er jetzt tot ist. Wenigstens kann er jetzt niemanden mehr umbringen."

Ganz toll, Voth. Sehr sensibel. Es hilft Soris ja sehr, dass Baal jetzt niemanden mehr töten kann. Naja, wenigstens wusste der Twi'lek jetzt Bescheid. Und es half nicht, lang um den heißen Brei herumzureden.

"Und... entschuldige dich bitte nicht bei mir. Ich kann dich völlig verstehen. Wahrscheinlich würde ich auch so ähnlich reagieren. Vor allem, wenn man es auf so eine Art und Weise herausfindet."

Tatsächlich schien Soris nun etwas gefasster. Beinahe hätte Voth angeboten, noch etwas zu trinken zu holen, hielt dies allerdings in Anbetracht der Tatsache, dass Soris die Schnapsflasche fast allein geleert hatte, für etwas unschlau.
Stattdessen hoffte
Voth, dass Soris nun wenigstens nicht mehr von der Ungewissheit, die er über seinen Bruder hatte, geplagt wurde. Der Tod war schon irgendwie ein seltsames Thema - vor allem bei Gesprächen.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Cantina] Voth, Soris; anderes Gesindel
 
[Bastion – Bastion Center – Sith-Orden - Thronsaal] Imperator Allegious, Jolina]

Jolina
entschwand dem Zentrum des Imperiums. Stets lautlos wie ein Schatten für den er sie auch stets gehalten hatte. Aus seinem Schatten heraus war sie eine wichtige Stütze für die Umsetzung seiner Pläne, wenn auch nicht die einzige. Er hatte immer einen Plan in der Hinterhand. Immer bezog er die Möglichkeit mit ein dass dieser oder jener umgebracht werden konnte, weil man ihm entweder auf die Schliche kam, selber Macht beanspruchte oder schlichtweg zum Vergnügen. Und letzten Endes war jeder nun einmal ersetzbar. So wie Jolina, oder gar er selbst auch sein jüngster Schüler. Jener welcher gerade wieder vor ihn trat nachdem er aus der Bewusstlosigkeit erwacht war.

Chiffith war durch und durch ein Sonderling. Und das erstreckte sich weit über sein Äußeres. Seine Gedankenstruktur war derart ungeeignet dass er sich ernsthaft fragen musste wie der Lamproide überhaupt durch die Tests gekommen war. Auf der anderen Seite sprach sein Machtpotential eine ganz klare Sprache- denn dieses war gewaltig. Aber eben auch unglaublich roh in seiner Art. Von allen Schülern die er bisher gehabt hatte, war jener eindeutig der Bockigste. Auf der anderen Seite war seine Verbitterung die er sowohl durch die Macht als auch durch seine Haltung ausstrahlte mehr als verständlich. Draconis war ein herausragender Anwender in der dunklen Seite der Macht. aber er hatte ihn ausschließlich benutzt ohne ihn zu formen und ihn so zu einem mächtigeren Werkzeug zu machen. Es hatte hiernach einige Zeit gedauert bis er selbst das Potential dieses Aspiranten erkannt, und ihn sich vereinlabt hatte.

Bis zum heutigen Tag besaß er kaum mehr als seine Instinkte und jene verbaten ihm ein tieferes Verständnis für die dunkle Seite der Macht und somit auch jegliche Möglichkeit sich die komplexen Strukturen einer Gesellschaft mit all ihren Auswüchsen, ob Kultur, Religion oder dergleichen, anzunehmen und deren Möglichkeiten zu erkennen. Vielleicht war dies der Schlüssel um Chiffiths Ketten von ihm zu lösen, denn nichts anderes waren seine Instinkte. Sicherlich waren sie auch genau so oft nützlich, aber sie kontrollierten ihn, nicht er sie. Allegious wandte sich an eine der königlichen Wachen welche am Tor zum Orden Wache hielt.


Sagt alle Termine ab. Verlasst den Thronsaal. Ich bin bis auf Weiteres nicht zu sprechen. Falls sich jemand nicht abweisen lässt, verweist ihn an meine Vertreter. Verbarrikadiert den Eingang zum Saal. Ich rufe euch wenn ihr den Thronsaal wieder für alle Imperiale zugänglich machen dürft. Bis dahin also keine Störung.

Die Wache stieß mit der Energie-Pike einmal auf den Boden. Der Hall von dem Schlag welcher Echos von den Wänden des Saales warf- signalisierte dass die Wache verstanden hatte. Es dauerte nur wenige Minuten bis alle Wachen verschwanden waren und man das schleifende Geräusch eines Balkens hinter dem Tor vernahm, welcher wohl als Riegel die Öffnung versperren würde. Sicherlich war dieser Balken nur symbolischer Natur. Ein Befähigter der dunklen Seite der Macht könnte diesen mit Leichtigkeit zerbersten lassen. Aber selbst die Oberen des Ordens würden sich hüten dies zu tun. Er war der einzige Sith der sie alle kontrollierte. Und er würde ein einzige Sith sein wenn sie schon alle lange tot waren. Auch Chiffith Asche würde sich mit der der übrigen in dem Trümmerwerk des Ordens mischen... eines baldigen Tages. Und er würde ihn soweit lehren dass er es in den letzten Sekunden seines Lebens verstehen und bejahen würde.


Er hatte ihm noch nicht geantwortet...

Du hättest den Kampf nicht gewinnen können. Haben dir deine Instinkte das auch gesagt? Wenn ja warum hast du dann gekämpft, mein Schüler? Oh ja sicherlich der Weg der Sith ist der des Kampfes. Aber freiwillig in die offene Klinge zu springen? Was hätte mir dein Tod genützt? Nichts. Darüber hinaus habe ich dir Aufgaben gegeben. Ich würde dich nicht sterben lassen solang du mir nicht den Beweis deiner Fähigkeit geliefert oder eben entsprechend versagt hast. Und deine Fähigkeit wird nicht allein auf den Sieg oder die Niederlage eines Kampfes reduziert. Es wird Zeit dein Studium auf eine neue Stufe zu bringen. Vielleicht wirst du ja dann verstehen. Komm, wir setzen uns gemeinsam zu Füßen des Thrones, uns einander gegenüber. Ich werde dich die dunkle Seite der Macht lehren wie es bisher anscheinend noch keiner getan hat. Vielleicht wirst du dann sehen welch unglaubliche Anzahl von Möglichkeiten du mit ihr haben wirst- nämlich unbegrenzte.

Sie taten beide wie geheißen. Chiffith setzte sich soweit es ihm möglich war hin.

Schließe die Augen. Auf dem derzeitigen Stand, auf dem du dich aktuell befindest, vermag es dir helfen, deine Verbindung zur Macht durch körperliche Hilfsmittel zu stärken. Auf einem höherem Stadium der dunklen Seite wirst du das nicht mehr brauchen. Dann ist alles nur einem Fingerschnipsen gleich. Stell dir deine Präsenz in der Macht vor. Alles was du bist erfahre ich maßgeblich durch die Macht nicht durch Mimik und Gestik. Sie mag ergänzen aber niemals die Macht ersetzen. Jetzt stell dir vor wie deine Präsenz kleiner und kleiner wird. Gar als ob deine Präsenz aus Wasserdampf bestünde der durch Erhitzen stetig kleiner wird. Deine Präsenz verflüchtigt sich also, ist aber nach wie vor da. Die Wasserteilchen sind ja in diesem Vergleich nach wie vor vorhanden nur eben so klein das sie mit dem bloßen Auge nicht mehr sichtbar werden. Das ist alles. So verbirgst du deine Präsenz. Andere Vorstellungen aus was deine Präsenz bestehen mag dir vielleicht leichter fallen- aber das Prinzip ist das Gleiche. Ich werde meine Präsenz jetzt ausdehnen. Das ist quasi das Öffnen der eigenen Präsenz. Du kannst nun einzelne Aspekte erkennen, die sonst kein anderer an mir erkennt. Die Flut von Eindrücken kann gefährlich sein. Ganz zu schweigen davon dass du in Zukunft lernen musst in kürzester Zeit die entsprechenden Informationen adäquat zu finden. Denn ein Verstand wird sich nie lange öffnen, nicht, wenn er nicht dazu gezwungen wird. Wenn du mächtig genug bist- wirst du die Präsenz auch ausdehnen können. Es ist die schwierigere Technik. Damit kann ich deine Präsenz buchstäblich vernichten indem ich alles um uns herum einnehme und deine Präsenz keinen Raum mehr hat. Ich gewähre dir nun also einen Einblick. Du wirst aber fühlen, dass sich meine Präsenz, bewusst langsam wieder verschließt. Du musst rechtzeitig deinen ursprünglichen Aggregatzustand herstellen und fern meiner Bewusstseinssphäre bleiben, sonst würde ich wissen was du getan hast. Nun dann schau mal welche Information du meinen Verstand entnehmen kannst. Ich bin gespannt. Hab Vertrauen in dich, mein Schüler. Wie du siehst habe ich es. Aus dir wird einer der meinen werden. Du wirst stehen wenn alle anderen fallen...

[Bastion – Bastion Center – Sith-Orden - verbarrikadieter Thronsaal] Imperator Allegious, Chiffith]
 
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