"Beim nächsten Mal schlag ich dich tot"

Notwehr ist kein Grundrecht, jedenfalls wüsste ich nicht, dass das irgendwo in den 20 Artikeln zu finden ist, die allgemein als Grundrechte bezeichnet werden. Was die Notwehr bzw. Nothilfe ist, ist ein Rechtfertigungsgrund, der zur Straffreiheit bei Körperverletzung oder Totschlag führen kann. Darum, werden z.B wenn ein Polizist Gebrauch von seiner Schusswaffe macht, immer Ermittlungen wegen Totschlages aufgenommen - in deren Verlauf dann geprüft wird, ob eine Notwehr- bzw. Nothilfesituation vorlag.

Ansonsten, pflichte ich David zu 100% bei. Der beste Kampf ist der Kampf, der gar nicht erst stattfindet. Das wird jeder Nahkampfausbilder bestätigen können.
 
Klar kann man eine auf die Fresse kriegen. Das kann man in so einer Situation immer. Entscheidend ist lediglich, dass derjenige, der den "ersten Stein wirft", den Vorteil auf seiner Seite hat. Falls du RPGs spielst: initiative attack. Immer von Vorteil und kommt nicht von ungefähr

Das funktioniert vielleicht im RPG, in der realen Welt sieht das ein bisschen anders aus. Da kann man auch verlieren wenn man die initiative attack durchzieht. Am besten man vergeigt den ersten Schlag und ist dann selbst der Dumme. :kaw:

Soll heißen, wenn man nicht nur reagiert, sondern die Kontrolle über die Situation selber aktiv zu gewinnen versucht, dann kann man die Möglichkeit, seinen Gegner zu besiegen, drastisch erhöhen. Und das wäre mir in dem Moment, vor allem, wenn ich mich bedroht fühle, ehrlich gesagt wichtiger, als den Kerl auf den Boden zurückzuholen. Es sei denn, dies geschieht wortwörtlich.

Du lässt also eine Auseinandersetzung eskalieren? Super, und ich frag mich immer wie es zu Gewaltexzessen kommt...jeder will der Erste sein.

Wir leben hier, auch wenn man das hier vielleicht anders sieht, in einer zivilisierten Welt in der es nicht gleich um Leben und Tod geht wenn es zu einem Streit kommt. Hier in dem Beispiel ist es auch nicht zum Äußersten gekommen, was auch gut ist und worüber der Threadstarter offensichtlich ganz froh ist. Wenn Du da gestanden hättest (neben anderen Spezialisten hier), dann wärst Du wahrscheinlich was für die Abendnachrichten. :p
 
Ansonsten, pflichte ich David zu 100% bei. Der beste Kampf ist der Kampf, der gar nicht erst stattfindet. Das wird jeder Nahkampfausbilder bestätigen können.

Man muss die Situation selber einschätzen. Klar sollte man nicht jeden Besoffenen der pöbelt gleich niederstrecken, aber im Falle einer echten Bedrohung, wenn mein Leben oder z.B. das meines Kindes in Gefahr ist , dann würde ich nicht den gewaltfreien Weg wählen.
Wie gesagt, man muss die Situation einschätzen können.
 
Es geht nicht darum sich alles gefallen zu lassen, es geht darum sich angesichts einer Drohung aus einem besoffenen Kopf nicht selbst den Kopf auszuschalten um seinen Standpunkt klar zu machen. Ich finde es eher bedenklich, dass hier so viele aufgrund einer verbalen Drohung zum letzten Mittel greifen um ja nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Streit gehört zum Leben dazu, ist sogar eine Kommunikationsform, und das schon seit dem Kindergarten. Wer den Schritt, vom sich erfolgreich provozieren lassen zu einer gewissen Gelassenheit, nicht gemacht hat, hat für mich eindeutig Defizite.
 
Schwer zu sagen, was der richtige Weg ist.
Die Bilder, die wir in den letzten Jahren zu sehen bekamen, lassen für Deeskalationsmaßnahmen genauso schlimmes fürchten wie Angriff.
Leider ist man erst hinterher schlauer, wenn man Glück hatte, oder verletzt über schwerverletzt bis tot, wenn man Pech hatte.


Aber die Type, wie Peter sie beschrieben hat, scheint entweder ein Maulheld oder ein ganz Gewiefter, der sich in eine Notwehrsituation bringen wollte. (Ein bißchen Schmerzensgeld für diverse Bedürfnisse ist doch nett)
Peter wäre nicht durch Notwehr gedeckelt gewesen. Und Aggressiven Notstand durchzubekommen, wäre schwierig.

Zurückblickend kann man sagen, daß Peter wirklich Glück hatte, daß seine Arbeitskollegin ihn zurückgehalten hat.
Aber es hätte auch wirklich anders ausgehen können.
Tut mir sehr leid, daß du dadurch an das schlimme Erlebnis in deiner Vergangenheit wieder so direkt vor Augen hast. Ich hoffe, daß du in der Bewältigung nicht zurückgeworfen wirst.


Wie sagt meine Mama immer zutreffend, wenn die Rede mal auf solche Situationen kommt.
"Ein Schwein hast du verletzt/getötet, für einen Menschen gehst du in Gefängnis."


Allerdings gibt es mittlerweile eine "neue" Verteidigungsart gegen solche Deppen, die es einen ermöglicht, den Gegner so außer Gefecht zu setzen, daß man die Zeit zur Flucht hat. Es handelt sich dabei um keine Kampfsportart und auch nicht um direkte Selbstverteidigung, meine ich mich zu erinnern.
 
Es geht nicht darum sich alles gefallen zu lassen, es geht darum sich angesichts einer Drohung aus einem besoffenen Kopf nicht selbst den Kopf auszuschalten um seinen Standpunkt klar zu machen. Ich finde es eher bedenklich, dass hier so viele aufgrund einer verbalen Drohung zum letzten Mittel greifen um ja nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Streit gehört zum Leben dazu, ist sogar eine Kommunikationsform, und das schon seit dem Kindergarten. Wer den Schritt, vom sich erfolgreich provozieren lassen zu einer gewissen Gelassenheit, nicht gemacht hat, hat für mich eindeutig Defizite.

Wie ich bereits erwähnt habe sollte man die Situation einschätzen können. in 90% der Fälle sollte man als intelligenter Mensch auch die Lage im Griff haben.
Allerdings gibt es Ausnahmen. Ich würde mich jedenfalls nicht angreifen lassen. Als Parzifist möchte ich dann doch nicht sterben.;)
 
Klar kann man eine auf die Fresse kriegen. Das kann man in so einer Situation immer. Entscheidend ist lediglich, dass derjenige, der den "ersten Stein wirft", den Vorteil auf seiner Seite hat. Falls du RPGs spielst: initiative attack. Immer von Vorteil und kommt nicht von ungefähr ;)

Soll heißen, wenn man nicht nur reagiert, sondern die Kontrolle über die Situation selber aktiv zu gewinnen versucht, dann kann man die Möglichkeit, seinen Gegner zu besiegen, drastisch erhöhen. Und das wäre mir in dem Moment, vor allem, wenn ich mich bedroht fühle, ehrlich gesagt wichtiger, als den Kerl auf den Boden zurückzuholen. Es sei denn, dies geschieht wortwörtlich.

Der Tipp funktioniert aber auch nur bedenkenlos, wenn du selbst ein 2 Meter Muskelberg bist und es mit keinem 2 Meter Muskelberg zu tun hast.
Bei weniger kräftigen, weniger sportlichen und weniger kampferprobten Mitmenschen könnte so was aber auch ganz schnell ganz bitter enden. Unter Drogeneinfluss nimmt der andere deinen tollen RPG-Schlag vielleicht noch nicht mal richtig wahr, ne faire Prügelei oder ein Ende, wenn du dann mal trotz allem RPG Wissen KO auf dem Boden liegst, darfst du dann wohl auch nicht erwarten dürfen.

Erstschlag ist dann eine Alternative, wenn absehbar ist, dass es auf jeden Fall zu einem Kampf kommen wird und auch Flucht keine Alternative ist (z.B. weil eine Freundin dabei ist)
 
Das ist zwar eine schöne Theorie, wie hier aber bereits aufgeführt wurde, sieht die Praxis unter Umständen anders aus. Wenn ein Betrunkener auf Zoff aus ist, dann initiiert er den auch selbst, da kümmert ihn nicht wirklich, ob du provozierend oder beruhigend auf ihn einredest.
Ich halte das nicht für eine Theorie. Immerhin gewinnt man wertvolle Sekunden, seinen Gegner "kennen zu lernen", ihn zu studieren und ev. Schwächen auszuloten.

Es ist doch so, du hast die besten Chancen in einem bevorstehenden Kampf zu bestehen, wenn du vorher deinen Gegner beobachtest. Während der "Deeskalations-Phase" (ich nenne das jetzt mal so) wird der gegenüber genau beobachtet, wie er sich bewegt, wie er auf dich reagiert, wie er sich hin stellt (ein Fuß vorne einer zurück oder beide parallel...), ob er einen aufrechten Gang hat oder einen "krümmen Rücken" macht, ob er sich aufbläht (Brust komm vor), ob er die Schultern nach vorne legt etc.......und natürlich "wie schwer ist der Gegenr" und "ist er sportlich oder eher unbeweglich".....alles das gibt Aufschluß darüber, wie jemand kämpfen wird.
Das ganze hat eine sehr eigenwillige Dynamik und man sollte, bevor es zum Kampf kommt, so viel wie möglich über seinen Gegenr "erfahren". Das kann man natürlich nicht mehr, wenn es sofort los geht.......die stärkste Waffe ist eben immer noch der Kopf.

Also bei der Sache von vor 7 Jahren ist es ja so eine Sache. Das war jemand aus der eigenen Familie und hat auch keine wirkliche Strafe bekommen in meinen Augen. :rolleyes: Also das stimmt, dass ich das noch nicht richtig verarbeitet habe. Bin ja seitdem in Behandlung und darf momentan nur 5 Stunden täglich arbeiten und das nur mit maximal drei Leuten in einem Raum.
Dann warst du noch nicht volljährig als dir das passiert war?
Ich hoffe die Behandlung beschrängt sich nicht auf "Plauderstunden" und Medikamente?
Du solltest dich intensievst damit auseinandersetzen. Ev. sogar die Situation mit erfahrenen Leuten nachspielen. Vielleicht fängst du sogar mit einem Kampfsport an. Da kann man sich "abreagieren" - nein ganz ohne Verletzungen.
Mit dem Typ konntest du wahrscheinlich auch noch nicht reden, und der will das wahrhscheinlich auch nicht, versucht dich und dir einzureden es wäre ja garnicht so (schlimm) gewesen?

Die Sache heute fand ich schon sehr brenzlich, weil der wie gesagt mehr oder weniger vom Fahrrad abgesprungen ist und sich schon sehr provozierend vor uns hingestellt hat. Also ich habe mich schon ziemlich bedroht gefühlt. Ich habe ehrlich gesagt im Moment auch keine Ahnung, wie sich die Situation aufgelöst hat. Ich weiß nur noch, dass mich meine recht stabile Arbeitskollegin zurückgehalten hat und das er noch Mist geredet hat und dann habe ich einen Filmriss. Und in der Sache gebe ich Jedihammer recht, dass es vielleicht besser ist, wenn man selber die Initiative ergreift, wenn man in dieser heftigen Art bedroht wird. Da kriege ich lieber irgendeine Strafe, als wirklich von dem totgeschlagen zu werden, weil ich weiß, dass mir sowieso niemand geholfen hätte, weil nur alte Leute in der Nähe waren und die haben sich das alles nur blöd angesehen. Ist immer schön, wie man sich auf die Zivilcourage verlassen kann. :rolleyes:
Zivilcourage müssen vorallem die Opfer beweisen, wenn es später darum geht solche Tapen vor Gericht zu verurteilen:
Ich hatte so etwas ähnliches (kein Mordversuch aber beinahe Totschlag) in der Familie eines Freundes erlebt. Bzw. ich kam kurz nachdem es geschehen war dazu. Der Freund wohnt schon seit Jahren außer Haus und ca. 300km weit weg und wurde von ihr angerufen. Er hat dann auch mich angerufen, daß ich auf seine Mutter aufpasse, bis er da wäre. Außer mir kam noch ein Freund von uns, der auch von ersterem angerufen wurde. Nur damit nichts weiter geschehen solle.
Daher weiß ich, daß solche Täter ihre Tat herunter spielen. Zumindest tat dieser es vor der Poizei, die ihn in seiner Wohnung befragt hat.

Der Bruder hatte seine Schwester (die Mutter meines Freundes) mit beiden Händen am Hals hochgehoben und sie gleichzeitig "in die Wand" gedrückt. Er wiegt fast das doppelte......
Die Schwester stand sofort unter Schock, wegen der Schemrzen am Hals (dieser war knall rot....) und der Atemnot (das Gesicht schien immer noch leicht geschwollen), verlor absolut die Kontrolle über ihren Körper und hat sich bei der Tortur in die Hose gemacht.
Also sie hat sich nicht "aus Angst" in die Hose gemacht, sondern weil sie kurz vom Exitus war, und die Kontrolle über ihren Körper verloren hatte.
Das bedeutet im Klartext, noch ein bischen länger und sie wäre original den selben Tod gestorben, wie jemand der erhängt wird.
Die Schwester hat zwar die Polizei gerufen, hat aber bis heute keine Anzeige erstattet. Bzw. die Polizei hat zwar die Anzeige nach der "Befragung des Bruders" aufgenommen - aus Routine - aber die Schwester hat das halt nicht weiter verfolgt. Sie hätte z.B. noch auf Schmerzensgeld und versuchten Todschlags klagen können und eine Unterlassung erwirken können (darf sich nicht auf 100m nähern). Aber nichts dergleichen:
"es ist aber doch mein Bruder"......

Tja, wäre das meiner Mutter passiert, dann wäre der Bruder jetzt wahrscheinlich......nicht mehr so wohl auf.
 
Notwehr ist kein Grundrecht, jedenfalls wüsste ich nicht, dass das irgendwo in den 20 Artikeln zu finden ist, die allgemein als Grundrechte bezeichnet werden. Was die Notwehr bzw. Nothilfe ist, ist ein Rechtfertigungsgrund, der zur Straffreiheit bei Körperverletzung oder Totschlag führen kann. Darum, werden z.B wenn ein Polizist Gebrauch von seiner Schusswaffe macht, immer Ermittlungen wegen Totschlages aufgenommen - in deren Verlauf dann geprüft wird, ob eine Notwehr- bzw. Nothilfesituation vorlag ...
Notwehr ist kein Grundrecht? Gut - das lasse ich mal so stehen. Vlt. ist das so, ich bin ja kein Jurist. Wenn aber, dann geht aus meiner Sicht das Recht auf Notwehr - also sprich sich selbst wenn mgl. gegen tätiche Angrifffe bzw. Angreifer zu verteidigen - in jedem Fall aber auf folgendes Grundrecht eindeutig zurück bzw. aus diesem hervor:

GG ART. 2, ABS. 2:

... (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden. ...

Quelle: gesetze-im-internet.de | GG - Art. 2

Und jeder Arzt bzw. Notfall-Mediziner würde entsprechend fachmännisch bestätigen können, dass es auch alleine schon durch Schlägereien zu durchaus erheblich den "Körper versehrenden" Folgeschädigungen kommen kann.
DAS HEISST für schlichtweg, dass Notwehr bzw. Verteidigung GEGEN tätliche Angriffe schlichtweg aus meiner Sicht ein GRUNDRECHT IST. Denn ebenso wenig, wie ich selbst also durch eine entsprechende Tat oder Aktion die körperliche Unversehrtheit eines anderen bzw. Mitmenschen gefährden darf, so brauche ich mir auch nicht gefallen lassen, dass mir jemand so etwas antut - vorausgesetzt, ich kann es wirksam verhindern und Dritte sind im Rahmen der Nothilfe-Maßgaben nicht abkömmlich. Allerdings sehe ich hier hinsichtlich Letzteren tatsächlich auch eher eine irrational
prinzipialisierte Motivations-Problematik (um mit gebotener Höflichkeit den Courage-Begriff dabei zu umgehen!)
In dem Punkt kann ich Peter-der-Meter nur zustimmen, das ich mich im Not- bzw. Ernstfall genau darauf weder verlassen wollen könnte - noch wollte.
Mir selbst wäre in der Situation am ehesten daran gelegen, dass mir nichts passiert. In sofern halte und schätze ich von ihrer Wertigkeit die Rechte auf Notwehr, den Schutz der eigenen körperlichen Unversehrtheit und schlichtweg auf Selbstbestimmung weitaus höher ein.
Sollte das der allgemeinen Rechtspraxis bzw. -auffassung entgegen stehen, habe ich kein Problem damit, anderer Meinung zu sein.
Darüber hinaus halte ich eine damit verbundene Gefährdung unserer rechtsstaatlichen Prinzipien der Vermeidung bzw. Vorbeugung von Selbstjustiz hier eher geringfügiger bei gefährdet.
Oder anders gesagt - ich selbst bin grundsätzlich ein friedfertiger Mensch und tue niemanden (mutwillig) etwas. Wenn mir also aber jemand was grob gesagt "auf die Fresse gibt", habe ich schlichtweg wenig Muße darauf zu warten, dass mir irgendjemand hilfreich oder helfend zur Seite springt. Es mag schön sein, wenn es so wäre oder das gar die Regel wäre, aber es ist nicht so.
Heißt auch: Bevor ich mich also notfalls krankenhausreif prügeln lassen muss, will ich nichts weiter als ein unverblümtes Recht darauf, mich zur Wehr zu setzen - oder ggf. den anderen auf meinen zukünftigen Weg (der Pflegebedürftigkeit) mitzunehmen.
Wenn Recht und Gesetz dann den Typen nachträglich verurteilen - von mir aus.

...Ansonsten, pflichte ich David zu 100% bei. Der beste Kampf ist der Kampf, der gar nicht erst stattfindet. Das wird jeder Nahkampfausbilder bestätigen können.
Hier allerdings im Sinne der Gewalt-Prävention auch ein eindeutiges ACK von mir zu!

Und deshalb wiederhole ich hier auch noch einmal eine einfach verdammt vernünftige, weise und sinnvolle Aussage aus diesem Thread:
Es geht nicht darum sich alles gefallen zu lassen, es geht darum sich angesichts einer Drohung aus einem besoffenen Kopf nicht selbst den Kopf auszuschalten um seinen Standpunkt klar zu machen. Ich finde es eher bedenklich, dass hier so viele aufgrund einer verbalen Drohung zum letzten Mittel greifen um ja nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Streit gehört zum Leben dazu, ist sogar eine Kommunikationsform, und das schon seit dem Kindergarten. Wer den Schritt, vom sich erfolgreich provozieren lassen zu einer gewissen Gelassenheit, nicht gemacht hat, hat für mich eindeutig Defizite.
Ich würde zwar dabei nun nicht behaupten wollen, dass sich unsere Gesellschaft über und über mit Ruhm dabei bekleckert hat, im Zuge hoher moralischer Ansprüche potenzielle Gewaltbereitschaft, sowie Wut, Zorn und Hass erfolgreich präventiv zu bekämpfen.
Ungeachtet dessen muss ich hier allerdings nebenbei auch mal sagen, dass wir gottlob - ob die nun immer ausreichend gehört und wahrgenommen werden oder nicht - teilweise sehr fähige und kluge Psychologen (vor allem vlt. auch in den Kriminalwissenschaften) in diesem Land haben.

Letztlich aber - und das sagt Davids Posting auch aus meiner Sicht ganz klar erwachsen und vernünftig auch aus - kann sich niemand völlig und alleine auf Fachleute und die Hoffnung auf staatliche oder ähnliche Reform-Projekte o. Ä. verlassen wollen sollen, sondern letztlich liegt bei jedem von uns in unserer eigenen Verantwortung zu begreifen, zu verstehen und zu lernen, mit Ärger, Wut bzw. Streit auch irgendwo umzugehen.

Auch das alleine ist eindeutig kein absoluter Garant für Gewaltfreiheit (vor allem im physischen Sinne), aber es ist IMHO ein besserer Weg, als z. B. stattdessen gewaltverherrlichende Filme, Musik oder Videogames anzuklagen oder gar verbieten zu wollen.

Was last-but-not-least allerdings abschließend auf jeden Fall im Rahmen von Nothilfe immer wenigstens auch Bestandteil bleiben sollte und muss, zeigen Schilderungen von Ereignissen, wie sie KungFuPanda hier vorgenommen hat.
Was auch nach meinem Verständnis bzw. meiner Einschätzung ein absolutes Minimum hinsichtlich der Nothilfe sein sollte, ist das "Nicht-Wegschauen" bzw. "Aufmerksam werden und bleiben" - und somit der Teil der Nothilfe, der vorsieht, sich auch als Dritter (Beobachter) wenigstens wenn dann an fachlich dazu ausgebildete Professionsinstanzen zu wenden, die uns allen bekannt sein sollten.
 
Notwehr ist kein Grundrecht? Gut - das lasse ich mal so stehen. Vlt. ist das so, ich bin ja kein Jurist. Wenn aber, dann geht aus meiner Sicht das Recht auf Notwehr - also sprich sich selbst wenn mgl. gegen tätiche Angrifffe bzw. Angreifer zu verteidigen - in jedem Fall aber auf folgendes Grundrecht eindeutig zurück bzw. aus diesem hervor:

Du hast schon recht, so ist das nicht. Aber, wenn ein Jurist von Grundrechten spricht, dann meint er eben die Artikel 1 - 19 (da muss ich mich selbst verbessern, wo ich vorhin von 20 Artikeln gesprochen habe) des Grundgesetzes. Und da steht nun mal von Notwehr nichts. :braue

Und, man kann es nur oft genug wiederholen: was manche hier als probate Reaktion - ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - verstehen, überschreitet einfach schon die Grenze zur Straftat und definitiv die Grenze der Vernunft. Man muss sich nämlich durchaus auch die Frage stellen: was, wenn jeder so denkt? Man dürfte sich wohl kaum auf die Straße trauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei sowas ist einfach chillen angesagt... Ohren auf Durchzug schalten und weitergehen. Wie alt bist du? Lass dich einfach von so Kleinigkeiten nicht provozieren. Wenn du noch nie in ner Prügelei warst, wirst du der erste sein (vorallem wenn dein gegenüber besoffen oder sonst wie zugedröhnt ist, was deiner Story ja nach der Fall war) der aufs Maul bekommt. Und denk nicht, dann kann dir en Anwalt helfen oder so. Der kann dir das Leben vielleicht ein wenig finanziell versüßen aber nicht den psychischen und eventuell physischen Schaden wieder gutmachen...
 
In solch einer Situation gibt es nur eines :
Draufhauen bis sich die Kreataur nicht mehr rührt.
Da hilft nur der Angriff zur Verteidigung.
Alles andere kann genau das Falsche sein.

Eben, ne Latte vom Zaun reißen und drauf, dann iss Ruhe, egal ob er was dabei hat,
Krankenwagen rufen, danach nen Bier trinken. :)

Vollpfosten die drum betteln haben es nicht anders verdient, egal was für eine Kindheit oder welchem Milieu dieser entspringt.
 
Geil, direkt als erstes eine wildfremde Person angreifen, die wilde Morddrohungen von sich gibt. Das ist so ziemlich die dämlichste Idee, die man nur haben kann.

Was weiß ich denn über so einen Spinner? Gar nichts!

So jemanden werde ich nicht durch meine Handlungsweise auch noch dazu animieren, noch länger in meiner Gegenwart zu bleiben. Der soll zusehen, dass er Land gewinnt und nicht meine Zeit verschwendet.
 
Das mich der Staat deswegen härter bestrafen würde als den, der mich wirklich totschlagen würde ist mir bekant.
Würde ich den der mir droht mich totzuschlagen ausser Gefecht setzen würde ich mit aller Härte des Gesetzes bestraft. Würde ich nichts tun und er mich wirklich totschlagen würde er sehr milde Richter finden.
So ist die Justiz dieses Staates.

Gut das ist schon etwas extrem. Schließlich geht die Notwehr schon etwas weiter, aber es ist schwer diese auch wirklich nachzuweisen. Präventive Notwehr gibt es sogesehen quasi nicht wirklich in unserer Justiz. Vor Gericht ist es da halt wirklich gut wenn man mehrere Zeugen hat, unabhängige voralem und evt sogar ein Psychologisches Gutachten nachweisen kann.
Bei Peter wäre dies ja sogar der Fall.

Wobei wenn ich in einer Großstadt wie Berlin, Köln oder anderen großen Metropole leben würde, in der das Gefahrenpotenzial wesentlich höher ist, würde ich mir garantiert auch ein Pfefferspray oder sogar evt einen schwachen Taser besorgen. Eben etwas das nicht tödlich ist und primär zur Selbstverteidigung dient.
Die Sache ist nur die wenn man "Waffen" bei sich trägt sieht es schon mal ziemlich schlecht aus, (Da reicht wohl schon ein Taschenmesser, oder ein Stück Holz das man geringfügig bearbeitet hat) da man damit ja zeigt das man prinzipiell zu Gewalttaten bereit ist.
Wobei richtige TASER inzwischen wohl zum Großteil verboten sind, jedenfalls die stärkeren Elektropistolen mit Distanzfunktion.
 
Du lässt also eine Auseinandersetzung eskalieren? Super, und ich frag mich immer wie es zu Gewaltexzessen kommt...jeder will der Erste sein.

Wir leben hier, auch wenn man das hier vielleicht anders sieht, in einer zivilisierten Welt in der es nicht gleich um Leben und Tod geht wenn es zu einem Streit kommt. Hier in dem Beispiel ist es auch nicht zum Äußersten gekommen, was auch gut ist und worüber der Threadstarter offensichtlich ganz froh ist. Wenn Du da gestanden hättest (neben anderen Spezialisten hier), dann wärst Du wahrscheinlich was für die Abendnachrichten. :p
Wenn ich dagestanden hätte, wäre die Situation entweder ähnlich verlaufen, sprich gar nix passiert, oder ich hätte vermutlich eins auf die Nase bekommen. Mach nicht den Fehler, zu verwechseln, was mir lieber wäre und was ich tatsächlich tun würde. Ich bin selbst nicht im Geringsten der Schlägertyp und gewiss eher der, der sich einmal zu viel als einmal zu wenig was gefallen lässt. Leider.
 
Wobei wenn ich in einer Großstadt wie Berlin, Köln oder anderen großen Metropole leben würde, in der das Gefahrenpotenzial wesentlich höher ist, würde ich mir garantiert auch ein Pfefferspray oder sogar evt einen schwachen Taser besorgen. Eben etwas das nicht tödlich ist und primär zur Selbstverteidigung dient.
Verstehe ich das richtig, in einer größeren Großstadt würdest du nur "bewaffnet" aus dem Haus gehen? Falls ja, man kann alles übertreiben...
 
Verstehe ich das richtig, in einer größeren Großstadt würdest du nur "bewaffnet" aus dem Haus gehen? Falls ja, man kann alles übertreiben...

Nein, aber wenn man mal Freitag-, Samstagabends weg ist und dann erst spät durch dunkle Gassen läuft und wer weiß wem über dem Weg laufen kann, dann ist man doch lieber vorbereitet auf unerwartete Situationen. Besonders wenn man eventuell durch Gegenden durch muss die nicht ganz so sicher sind. Vorsicht ist da doch besser als Nachsicht. Und ein gewisses Recht auf Selbstverteidigung hat man ja.
So paranoid das ich dann die ganze Zeit mit Pfefferspray in der Jackentasche rumlaufe, bin ich dann auch nicht. (Sofern ich keine ernst gemeinten schwerwiegenden Drohungen erhalten haben sollte... :p)
Schließlich leide ich nicht unter Agoraphobie oder Enochlophobie.

Wobei ich es auch interessant finde das TASER unter das Waffengesetz fallen und teilweise sogar verboten sind, während aber so ziemlich "Jeder" Mitglied bei einem Schützenverein werden kann um sich dann richtige Waffen zuzulegen.
 
Geil, direkt als erstes eine wildfremde Person angreifen, die wilde Morddrohungen von sich gibt. Das ist so ziemlich die dämlichste Idee, die man nur haben kann.

Was weiß ich denn über so einen Spinner? Gar nichts!

So jemanden werde ich nicht durch meine Handlungsweise auch noch dazu animieren, noch länger in meiner Gegenwart zu bleiben. Der soll zusehen, dass er Land gewinnt und nicht meine Zeit verschwendet.

Ich für meinen Teil schrieb, wer darum bettelt und kein Land gewinnen will, es gibt immer wieder welche die es nicht lassen können.
Für deren nachträglicher Erziehung bin ich nicht zuständig, zudem hab ich da auch keine Zeit und Lust zu.
Das Leben lehrt einen sowas nun mal. :)

Dann gibt es die, die nur dicke Backen haben, die sind dann schnell verscheucht.

Ersterer hat halt Pech, der andere Glück.
 
Ersterer hat halt Pech, der andere Glück.

Wenn jemand einen krassen Aggro-Trip fährt und andere Leute ansaugt, dann hat das auch einen Grund.

Und eventuell hat man dann halt selber Pech, weil man nicht weiß, ob der Gegenüber jetzt das Tourette-Syndrom, ein Messer dabei, ansteckende Krankheiten, irgendwelche Aufputscher/Drogen genommen oder gar eine Nahkampfausbildung hat.

Die möglichen Gründe gegen eine Auseinandersetzung übersteigen hier jeden erzieherischen Nutzen, den man so austeilen könnte.
 
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