Bimmisaari (Saari-Ha-System)

Saari-Ha-Sektor ~ System SX-0583 ~ Raumstation ~ Cantina Vorijjia's Loch ~ mit Bru'Th Agoch & Levice Vajetsi

"Nun, ja. Und bevor ihr fragt, der Rat der Jeedai hat nichts mit meinem Aufenthalt hier zu tun."

antwortete Nei kurz angebunden auf die überflüssige Nachfrage des Jedi Meisters.

"Es war die Bitte eines Freundes, dem ich diesen persönlichen Gefallen nicht ausschlagen wollte. Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich es auch gerne dabei belassen."

fügte sie hinzu. Nur einen kurzen Augenblick später erhielt auch Nei ihre Bestellung, wobei sie sich in geschmacklich zwischen dem kaffähnlichen Getränk von Meister Agoch und dem harten Alkohol seiner Padawan einreihte. Sie trank ein huttisches Ale, ein Getränk für Kenner, welches erst nach mehrmaligem Trinken, Würgen und wieder Trinken seinen wahren, vorzüglichen Geschmack offenbarte. Ganz bei vorzüglich war Nei indes noch nicht angekommen und bestellte deshalb noch ein paar salzige Cracker dazu, die den unangenehmen Nachgeschmack neutralisierten und über die sie auch ohne zu zögern herfiel.

Sie war dankbar darüber, dass es Meister Agoch nicht zustand, sie für ihre Bestellung zu rügen. Levice bekam die Unzufriedenheit ihres Meisters allerdings deutlich zu spüren und ein unangenehmes Gefühl überkam Nei. Es war ihr unangenehm einer Maßregelung beizuwohnen, ohne irgendetwas sagen zu können, denn immerhin war Levice eine Padawan und es oblag ihrem Meister nicht nur ihre Fähigkeiten in der Macht, sondern auch ihre charakterliche Entwicklung voranzutreiben. Nei war dann aber doch überrascht, als sie die Aufgabe, die Meister Agoch seiner Schülerin anvertraute hörte und streckte instinktiv sofort ihre eigenen Machtfühler aus, ohne dabei von den vor ihr stehenden Crackern abzulassen oder sich sonst etwas anmerken zu lassen. Zu ihrer eigenen Überraschung, spürte Nei nichts dergleichen, weder eine Bedrohung noch einen Zuhörer. Andererseits war der Jedi Meister wahrscheinlich sehr viel scharfsinniger, was seine Wahrnehmung mithilfe der Macht anging und Nei wollte ihre Situation nicht weiter aufblasen und selbst recherchieren, war dafür jedoch gespannt, wie Levice nun vorgehen würde.

"Ihr könnt mich gerne Nei nennen."

Ihre Worte kamen mehr einer Bitte als einer Aufforderung gleich. Es war schwer für die Jedi Ritter das Gleichgewicht zwischen Höflichkeit, welche dem Jedi Meister aufgrund seiner generellen Wortwahl scheinbar sehr wichtig zu sein schien, und der eigenen, anerzogenen Abneigung dagegen von Fremden mit dem Nachnamen angesprochen zu werden. Da wo sie herkam, war das einfach unüblich und auch im Umgang mit ihrer eigenen Meisterin, ja sogar Jedi Rätin, Sarid Horn, hatten sie von Formalitäten so gut es ging Abstand genommen.

"Ruusaner mit dem Nachnamen anzureden, gilt in unserer Kultur als unanständig."

Die Details darüber, wieso, weshalb und warum man den Nachnamen nur in bestimmten, vornehmlich intimen Situationen nutzte um einander anzureden, ersparte sie allen Anwesenden. Stattdessen lenkte sie das Gespräch zurück auf die rechte Bahn und folgte dem von Meister Agoch vorgegebenen Thema.

"Das muss ja nichts Schlechtes sein... wenn eure wahre Identität bald offen liegt."

dachte Nei laut nach und tippte dabei mit den Fingern gegen Das Glas Ale vor ihr auf dem Tisch.

"Ich meine, unter diesen Umständen kann ich unmöglich abreisen und die von Euch beschriebene Situation ignorieren. Gleichzeitig dürfte die Anwesenheit von nicht nur einer Jeedai, sondern mindestens drei Jeedai die Übeltäter aus ihrem Versteck locken oder zumindest irgendeine Reaktion provozieren. Vielleicht haben sie zwar geplant euch hierher zu locken, aber wenn die Anwesenheit von Jeedai eine Sache verlässlich tut, dann ist es das Verursachen von Nervosität bei Leuten, die etwas zu verbergen haben."

...und Nervosität führt zu Flüchtigkeitsfehlern, beendete sie ihren Gedanken im Stillen.

"Was die Schiffe angeht: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich nicht in der Nähe der Station befinden, zumindest nicht in unmittelbarer Nähe."

Die Einschätzung der Jedi Ritter basierte in diesem Fall nicht nur auf ihren Erkenntnissen der letzten Tage, sondern auch auf ihre Wahrnehmung durch die Macht vor kurzem, wo sie unter anderem die Präsenzen von Bru-th Agoch und Levice Vajetsi hatte ausmachen und sie als Jedi identifizieren hatte können. Wären Schiffe eingetroffen und hätte man versucht sie zu verbergen, hätte dies mit Sicherheit Wellen im Strom der Macht verursacht, die Nei wahrscheinlich ebenfalls wahrgenommen hätte, es sei denn, man hätte versucht diese ebenfalls mithilfe der Macht zu unterdrücken, was sie an dieser Stelle aber ausschloss.

"Ich würde deshalb annehmen, dass die Flüchtigen sich irgendwo im umliegenden Asteroidenfeld verstecken. Dafür benötigen sie nicht zwangsläufig Hilfe. Es ist aber schwer einzuschätzen, ob die Hutten mit dem von euch beschriebenen Angriff und den Übeltätern in Verbindung stehen. Zutrauen würde ich ihnen zwar grundsätzlich alles, aber ohne einen guten, für sie selbst nutzbringenden Grund unternehmen sie meiner Erfahrung nach keine derartigen Operationen. Und ohne ein gutes Motiv, fällt es mir schwer daran zu glauben, dass die Hutten für den Angriff verantwortlich sind und den Angreifern selbst Unterschlupf gewähren."

Das alles würde die Suche nach den Verantwortlichen nicht leichter machen, erkannte Nei als sie die eigenen Gedanken noch einmal Revue passieren ließ.

"Wenn ich einen Vorschlag machen darf."

leitete sie das ein, was sie auch ohne das Einverständnis ihres Gesprächspartners geäußert hätte.

"Vielleicht solltet ihr euch dem Vorstand zu erkennen geben und ein paar Worte mit ihnen wechseln. Ich kann helfen, sie kennen mich. Je nachdem wie die Reaktion aussieht, wissen wir vielleicht wie und wo wir weitersuchen können."

...und je nachdem auf welchen Wegen sich die Information, dass Jedi Meister Bru-th Agoch und zwei weitere Jedi in diese Richtung ermittelten, verbreitete, wer weiß, vielleicht würde ihnen das auch weiterhelfen.

Saari-Ha-Sektor ~ System SX-0583 ~ Raumstation ~ Cantina Vorijjia's Loch ~ mit Bru'Th Agoch & Levice Vajetsi
 
[Saari Ha Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Cantina "Vorijjia's Loch"] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi

Neugierde konnte zwiespältig sein, überlegte Levice, als Ritterin Sunrider auf ihre Frage hin nicht weiter auf Details ihres Auftrages einging, da sie nicht direkt ihre Zuständigkeiten als Jedi betrafen. Das legte zumindest nahe, dass sich aus ihren Untersuchungen zu den Expansionsabsichten der Hutten kein hinreichendes Motiv ergeben konnte. In diesem Fall hatte der Wunsch, mehr zu erfahren, leider keine Erkenntnis zutage fördern können. Neugierde war jedoch auch der Tod des Gundark, meinte sich die Padawan an das geflügelte Wort zu erinnern. ‘Zumindest, wenn er an kulinarischem Genuss interessiert ist. Oder gern gefährlich lebt.‘ Wie ertappt sah sie von ihrem prekären Getränk zu ihrem Mentor, der ihren Blick betont ignorierte. Mit Erfolg versuchte sie, ihren anhaltenden Hustenreiz und die Einsicht, eine schlechte Idee gehabt zu haben, zu unterdrücken. Sie verübelte es dem Corellianer, sie bloßgestellt und mit einer Aufgabe betraut zu haben, die nicht einmal ihres Vorhabens zuträglich schien. Schließlich hatte er den ungebetenen Gast längst ausfindig gemacht, nicht wahr? Es war vor allem der Anwesenheit einer Außenstehenden zu verdanken, dass Levice ihre Gedanken nicht in Worte fasste. Zugleich war ihr bewusst, dass sie diese Schwierigkeit zum größten Teil selbstverschuldet war. Dennoch fiel es ihr schwer, eine ähnlich unterkühlte Erwiderung zurückzuhalten. Wo hatte sie das innere Gleichgewicht zurückgelassen, dessen sie sich selbst gerühmt hatte? Das Verlangen, aus trotzigem Prinzip aufzustehen und die gesuchte Person auf eine alternative, da nicht genauer spezifizierte Weise ausfindig zu machen, war unerwartet groß: „Guten Tag, beobachten Sie uns?“.

Indes hatte das Leuchten der Kugeln in ihrem Getränk nachgelassen. Levice ergriff das Glas und schob es weniger in einem Eingeständnis als einem Zugeständnis von sich.
»..natürlich, Meister.« Die zwei Worte trugen mannigfaltige Nuancen, unter denen Unversöhnlichkeit nicht die geringste war und Reue größtenteils überlagerte. Aber an ihrer Einstellung würde sie später feilen müssen. Zumindest nach außen hin fühlte die Padawan sich in der Lage, zu wahren, was von ihr erwartet wurde. ‘Und bei der Macht – das hier spielt nicht die geringste Rolle für diese Sith-Kreatur einer Mission.‘ meldete sich ein fest in Schach gehaltenes Schuldbewusstsein.

Ungerührt wandte sich Meister Agoch an Ritterin Sunrider und Levice heftete den Blick auf eine Illustration auf der gegenüberliegenden Wand. Ein unbewegliches Abbild eines Hutten starrte ihr entgegen. Die Oberfläche war matt durch einen dünnen Film aus Staub und anderen Ablagerungen. Mit einem Ohr lauschte sie noch immer der Unterhaltung der beiden Jedi. ‘Vielleicht hättet Ihr dann gleich an Bord bleiben sollen.‘ dachte sie, als ihr Meister die Vermutung äußerte, nicht viel länger unerkannt bleiben zu können.
Es erinnerte sie an die ihr gestellte Aufgabe. Die Macht reagierte auf ihren Wink und verdichtete sich um sie herum. Levice genoss das Gefühl reinen Potenzials, das sich um sie und in ihr sammelte. Ohne sich umzudrehen konnte sie in der Macht sehen, wie die Huttin in einem Nebenraum verschwand. In ihrer unmittelbaren Nähe die beiden Jedi, deren Präsenzen für sie wahrnehmbar verblieben, aber weithin verschleiert waren. Levice blinzelte, als sie ihren Geist weiter der Macht öffnete. Eine sichtbare Eigenart, die sie unlängst hätte ablegen sollen. Doch ihr Blick in der Macht wurde nicht klarer. Verdrossen begann sie erneut. Sie legte ihre Neugierde auf die Unterhaltung neben sich ab, wies ihre eigenen Gedanken so gut es ging von sich und entließ schließlich auch ihren Unmut über die unausgesprochenen Differenzen mit ihrem Meister, sowie ihre Anspannung in Bezug auf die anstehende Mission in die Gefilde der Macht.

Nicht länger von Gedanken und Empfindungen ferngehalten, füllte die Macht mit Intuition, was zuvor vornehmlich ihrem Verstand zu eigen gewesen war. Sie bemerkte nicht, dass die Worte der Jedi nicht mehr zu ihr durchdrangen. Stattdessen erspürte sie die Gegenwart anderer Lebewesen außerhalb und innerhalb der Cantina. Die Geschäftigkeit der Huttin. Die Weequay, deren Schicht eben erst begonnen hatte und – ‘die schlechter bezahlt wird, als vereinbart.‘, schloss Levice unwillkürlich. Sie löste ihre Konzentration von einzelnen Personen und breitete ihre Wahrnehmung breitgefächerter aus. Einige Tische weiter befanden sich zwei Gäste, die mehr an ihrer eigenen Abgeschiedenheit interessiert schienen. Und was Levices Augen in dem dunklen Innenraum zuvor nicht wahrgenommen hatten, war ein angrenzendes Séparée, dessen Durchgang nur einen eingeschränkten Blick auf das Innere erlaubte. Levice konnte die ihr und ihrer Begleitung geltende Aufmerksamkeit deutlich wahrnehmen. Sie übersetzte sich durch die Macht viel klarer als die bloße Präsenz der Person. Er wollte unerkannt bleiben und wusste sich entsprechend zu gerieren, was sich auf seine individuelle Signatur in der Macht übertrug. Kaum mehr als ein schwaches Leuchten nahm die Padawan wahr. Neugierig verstärkte sie ihre Wahrnehmung. Sie schloss ihre Augen, deren Blick ohnehin ins Leere gerichtet schien. Das Gefühl, eine Beute zu beobachten, von der man sich einen Triumph, vielleicht Profit erhoffte. Die Selbstsicherheit gewisser Übung. Der Eindruck eigener Überlegenheit. Der Widerstand eines Gerätes, einer Verbindung – Komlinks zwischen zwei Fingern. Unentschlossenheit. Eine Weequay, die sich näherte, der er misstraute, der er nicht so viel zahlte, wie vereinbart, aber das war ihr Problem, sie war noch neu in dem Geschäft, das mit Informationen handelte -. Sie sprach zu ihm, doch die Macht übertrug weder ein Wort, noch die Bedeutung des Gesagten. Entrüstung keimte in Levice auf und ließ ihre Verbindung zur Macht schnell so porös werden wie oxidierten Stahl. Mit einem weiteren, enttäuschten Blinzeln sah sie wieder bewusst die Abbildung des Hutten an der Wand vor sich und wandte den Blick zu den beiden Jedi an ihrer Seite.

Ritterin Sunrider schlug vor, dass sich Meister Agoch dem herrschenden Huttenclan als Commodore der Republik zu erkennen gab, um im Wege der Kommunikation eine Lösung zu finden.
»Was vielleicht von selbst passiert.« mischte Levice sich in die Unterhaltung ein. »Unsere Bedienung spricht mit der Person nebenan, die Ihr meintet, Meister. Ich denke.. sie arbeitet für ihn. In irgendeiner Weise.« Die Bemerkung ihres Mentors, sein Gesicht könne bekannt sein, spann in der Vorstellung der Padawan eine eigene Theorie darüber, was ihre Beobachter auszutauschen wussten. »Falls sie Euch zuordnen kann, wird sie etwas Aufschlussreiches berichten können.«

[Saari Ha Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Cantina "Vorijjia's Loch"] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi
 
[Saari Ha Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Cantina 'Vorijjia's Loch'] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi


"Nein, das werden wir nicht!"
, entgegnete Bru-Th impulsiver und lauter, als es eigentlich klug gewesen wäre, doch in seinen graugrünen Augen lagen kein Bedauern oder Zweifel, und er hielt den Blick. Einige Herzschläge - vielleicht einige zu viele - vergingen, bevor Bru-Th die Jedi Ritterin nicht mehr anschaute, wie eine Padawan-Schülerin, die etwas furchtbar Dummes gemacht hatte. Er schnaufte innerlich. Erstens hatte seine eigene Schülerin diesen Punkt bereits großzügig verwirklicht, und zweitens war Sunriders Vorschlag nicht grundsätzlich schlecht, jedoch auf gar keinen Fall dumm. Abgesehen von einigen, wenigen und überaus bedauernswerten Lastern, gab er eigentlich große Stücke auf seine Selbstdisziplin, und sowohl als Jedi Meister im Dienste des Ordens, als auch als Flaggkommandant im Dienste der Republik, glaubte er eigentlich, sich darauf verlassen zu können, außer vielleicht bei den Verhandlungen auf Umbara. 'Noch eine Ausnahme', konstatierte er selbstkritisch und beschloss diesen selbstzerstörerischen Gedankengang nicht weiter zu verfolgen und sich stattdessen der irritierten Jedi zu widmen, die zumindest eine Erklärung verdient hatte.

"Zumindest noch nicht", relativierte er seine scharfe Erwiderung und nippte vorsichtig an seinem Heißgetränk, das nach wie vor nichts von seiner Ungenießbarkeit verloren hatte. "Ich stimme dir zu, Sunrider, dass die Reaktion der Hutten sehr aufschlussreich sein könnte, doch sie zu unterschätzen wäre leichtsinnig. Die Macht hat nur Einfluss auf die geistig Schwachen und um Hutten macht sie ohnehin einen großen Bogen. Und wenn Hutten in einem gut sind, dann darin, nie mit nur einer Sabacc-Hand zu spielen." Nachdenklich musterte er die huttische Bedienung und fragte sich beiläufig, ob sie einfach zu jung für 'Größeres' war oder sich einfach nur mit dem falschen Clan-Oberen angelegt hatte, denn die Tätigkeit als Barkeeper erschien ihm aus Sicht eines Hutten als wenig prestigeträchtig. "Die Hutten über unsere wahren Beweggründe zu informieren, kann zu einer Option werden, jedoch bin ich dazu noch nicht bereit. Ich denke, dass wir uns zunächst weiter im Verborgenen bewegen und die Teile der Station 'ansehen' sollten, die aufgrund ihrer Lage von den Sensoren der Gauntlet nicht erfasst werden können. Die Sensorabtastung des Asteroiden zeigte deutlich, dass die Station nur einen kleinen Teil des Asteroiden 'besetzt', doch zugleich ortete die Sensorabteilung im optischen Breitband tiefe Risse und Spalten, die nicht natürlichen Ursprungs scheinen." Bru-Th deutete auf eine elektronische Tafel über dem Eingangsportal des 'Lochs', auf der sich Werbung für ziemlich eindeutige Angebote und eine schematische Decksübersicht abwechselten. "Und wenn ich mir das da oben ansehe, frage ich mich, warum es nicht einmal den Hinweis darauf gibt, dass sich jenseits den Ausläufern der Promenade noch weitere 'Strukturen' befinden." Kurz ließ der hochgewachsene Corellianer den Kaffee in der Tasse kreisen, dann leerte er den letzten Rest, stellte sie ab und wuchtete seine knapp einhundert Kilo in die Vertikale. "Und dort fangen wir an!"

Was Sunriders Annahme betraf, dass sich die Flüchtigen irgendwo in einem der umliegenden Asteroiden aufhalten könnten, so hegte Bru-Th diesbezüglich doch Zweifel: Die Flüchtigen waren nur aus einem Grund überhaupt in das System eingeflogen, und zwar, weil sie logistische Unterstützung benötigten. Asteroiden, besonders unbewohnte, mochten zwar als Versteck dienen, boten jedoch nicht logistische Unterstützung, wie zum Beispiel Werftanlagen, Docks oder Raumbasen. An Bord der fliehenden Korvetten musste es mindestens einige Dutzend Mann Besatzung geben, Versorgungsgüter jeglicher Art, Arbeitsmittel und Ersatzteile. Besonders lange konnten solche Kaperschiffe oder Freibeuter für gewöhnlich nicht im freien Raum operieren, und vielleicht hatte es die Dart sogar geschafft, eines der Schiffe zu beschädigen. Immerhin, rief sich Bru-Ths ins Gedächtnis, hatten sie einer ganz konkreten Spur bis in dieses System folgen können, was den Verdacht einer Beschädigung nicht ganz abwegig machte. Während er sich langsam ans Ende der Sitzbank kämpfte und nach seinem Gehstock griff, zog er aus einer Tasche seiner Robe einen Creditstick und zog ihn durch das am Rand des Tisches angebrachte Lesegerät. Er beglich die Rechnung, legte ein angemessenes, wenn auch unverdientes Trinkgeld dazu und warf im Aufbruch beiläufig einen Blick auf die Person, von der Levice ihnen gleich berichten würde. "Gut gemacht!" Zurück zum Thema: Doch Zweifel waren noch keine Garantie und deshalb räumte er schließlich ein: "Die Asteroiden in der Nähe sollten wir jedoch überprüfen, da gebe ich dir Recht, Sundrider. Ein Shuttle in Reparaturkonfiguration sollte keine Aufmerksamkeit erregen, wenn es sich einige Zehntausend Kilometer von den Kanonenbooten entfernt." Eine Aufgabe, wie geschaffen für einen Ensign, der bis jetzt noch wenig Kommandoerfahrung gesammelt hatte, rutschte er sogleich wieder in die Denke eines republikanischen Offiziers. Das Headset, das unter seiner Kapuze kaum hervor lugte, tat ihm gute Dienste und wenige Minuten später legte Shuttle AX-02 von der Kraken ab und begann die verdeckte Mission.

Levices Worte, unachtsam wie erdige Klumpen einfach in die Unterhaltung geworfen, hatte Bru-Th schlicht ignoriert und das Gespräch mit der braunhaarigen Jedi Rittern fortgesetzt, doch jetzt, wo sich die kleine Prozession dem Ausgang der Cantina näherte, lag wohl der Verdacht nicht allzu fern, dass sich ihr Schatten ebenfalls in Bewegung setzen würde. Sich in etwas Unvermeidbares zu ergeben, barg stets auch eine gewisse Erleichterung, keine Entscheidung treffen zu müssen, wenngleich Bru-Th gemeinhin das Fällen von Entscheidungen nicht scheute. Diese Leichtigkeit spiegelte sich nun auch in seinem Gesicht wieder, indem er eine Augenbraue hoch zog und sich demonstrativ in Richtung des schattenumwobenen Separées umdrehte. "Dann bleibt wohl nur zu hoffen, dass den Hutten gefällt, was sie zu Bericht bekommen", erklärte er lächelnd seiner Padawan und schritt voran, unter dem Bogen durch zurück auf die Promenade, wo selbst zu dieser Zeit noch massenhaft Personen jeder Couleur unterwegs waren. Hauptsächlich waren dies Arbeiter, die vermutlich gerade einen Schichtwechsel vollzogen, jedoch ebenso Ladenbesitzer, die ihre Auslagen neu sortierten und Banden herumlungernder Halbstarker, die sich einen Spaß daraus machten, den Leuten einen martialisch aussehenden Mausdroiden vor die Füße zu lenken. Bru-Th gelang es, sich in der Station halbwegs zu orientieren, Jahre an Bord der Frachtschiffe seines Vaters hatten seine Spacer-Skills nicht einfrieren lassen und so schlug er einen Weg ein, der sie die Promenade gegen den Uhrzeigersinn entlang, hin zu einem alten Wartungsschott führte. Es bedurfte nur wenig Konzentration, um ihre kleine Gruppe herum eine Art Blase in der Macht zu erzeugen, welche die meisten Passanten schlicht davon überzeugte, dass diese drei Gestalten einfach nicht interessant genug waren, um sich ihrer zu erinnern, auch wenn die Kraft, die Bru-Th benutzte, hartnäckigere Blicke nicht abzulenken vermochte. Ihm ging es hauptsächlich darum, gut voran zu kommen. Über die Schulter gesprochen, meinte Bru-Th schließlich an Levice: "Du hast auf Coruscant viel gelernt. Ich würde ja gerne sagen, das hast du von mir gelernt, doch die Person in dem Separée zu spüren, und wem ihr Interesse gilt, ist keine Kleinigkeit, Levice. ... Das verdient Anerkennung."

Am verschlossenen Wartungsschott angekommen, die Tatsache, dass es verschlossen war, zeugte zumindest von ein wenig Organisation auf dieser Station, beugte er sich leicht zu Sunrider herüber, die mit jedem seiner Worte und jeder seiner Erklärungen schmallippiger zu werden schien. Es schien ihm offensichtlich, dass sie sein Verhalten anmaßend, arrogant und vielleicht auch belehrend fand, doch war zumindest letzteres sein gutes Recht. Die Sache mit der Anrede galt es jedoch zu klären: "Hör zu, Sunrider, in meiner Kultur ist es üblich, dass sich Personen nur mit dem Vornamen ansprechen, wenn ein Verhältnis von Nähe, Verwandtschaft oder Gleichrangigkeit vorliegt, doch das ist nicht der Fall. Und selbst dann obliegt es der Seniorität, diese Abkehr vom Siezen zu initiieren", hörte er sich selbst reden. "War das zu schroff, zu hart?" Das mochte sein, doch allein Sunriders anmaßende Erklärung ihm gegenüber, könnte man in der Flotte als Fall von Insubordination werten, ... in der Flotte. Er seufzte leise, eine Zurschaustellung von Emotionen, die er sich vor Fremden in der Regel nur selten erlaubte, doch sein starres Herumreiten auf Regeln und Vorschriften zeigte ihm nur umso mehr, wie viel Offizier bereits in ihm steckte. Sunrider war eine Jedi, und in dieser Hinsicht genoss sie einen großen Vertrauensbonus, dieser stand ihr zu, erinnerte er sich. Er rang ernstlich mit sich, doch Sunriders zunehmende - und wohl auch verdiente - Antipathie ihm gegenüber musste aufhören. "Also gut, uns scheint dieses Thema beiden wichtig zu sein, auch sind wir Jedi und ich stehe in deiner Schuld dafür, dass du bereit bist uns zu helfen. Nei, also!"


[Saari Ha Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Promenade - vor einem Wartungsschott] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi (Informant in der Nähe)


(OP: Ich hab in diesem Post viel mit der Brechstange gearbeitet, bitte nicht hauen, Nei. :D)


 
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System SX-0583 ~ Raumstation ~ Cantina Vorijjia's Loch ~ mit Bru'Th Agoch & Levice Vajetsi

Die zügellose Art den Vorschlag von Nei abzulehnen, empfand die Jedi als unprofessionell und unangebracht und auch wenn man es ihr äußerlich kaum ansehen mochte, wäre eine solche Art mit ihr zu reden unter anderen Umständen ein Grund für sie gewesen, aufzustehen und die Unterhaltung unverzüglich zu beenden. Bru-th relativierte seine Aussage und begründete die eigene Absicht anders vorzugehen mit durchaus gewichtigen Argumenten. Seinen Ausfall hatte sich Nei aber bereits geistig notiert und würde diesen auch nicht so schnell vergessen. Immerhin hatte sie es mit einem Jedi Meister zu tun, der sich, wenn auch nur einen kurzen Augenblick, wie ein bockiger Padawananwärter verhielt, wenn überhaupt. Neis Blick wanderte zu Levice, während sie den weiteren Ausführungen des Jedi Meisters gerade ausreichend zuhörte, um seine Kernaussagen mitzubekommen. Sollten derartige Ausbrüche bei ihm öfter auftreten, konnte sie einem nur leid tun.

Darüber hinaus hatte Bru-th, Nei weiterhin mit ihrem Vornamen angesprochen, was sie nach ihrer Bitte ihm gegenüber als persönliche Beleidigung aufnehmen musste. Ihre Gesichtszüger verhärteten sich, während die Ruusanerin darüber hinaus spürte, wie ihre Muskeln am ganzen Körper kurz zu zucken begonnen hatten. Auch wenn er seinen Zuspruch für ihren Vorschlag, die umliegenden Asteroiden auszukundschaften, kundtat, gefiel ihr der gegenseitige Umgang in diesem Moment überhaupt nicht und sie begann sich selbst zu fragen, ob ihre Hilfsbereitschaft hier nicht fehl platziert war.

Nei beschloss für den Moment zu akzeptieren, dass ihr gegenüber emotional etwas... einfach gestrickt zu sein schien. Vielleicht hatte es etwas mit seiner Verletzung zu tun, die ihn an einen Gehstock band. Nickend folgte sie dem Jedi Meister und seiner Padawan. Wenn es in dieser Basis etwas gab, dass Nei während ihres bisherigen Aufenthalts übersehen hatte, dann war es auch irgendwie ihre Aufgabe, einen ihrer eigenen Leichtfertigkeit geschuldeten Fehler zu korrigieren, selbst wenn die Gesellschaft zu wünschen übrig ließ. Das war verglichen mit dem, was sich hier möglicherweise im Verborgenen abspielte ohnehin nur eine Kleinigkeit, rief sie sich selbst ins Gedächtnis.

Nachdem er ein paar Worte mit Levice gewechselt hatte, erreichte die kleine Gruppe um Meister Agoch ein Wartungsschott, das Ziel für den Beginn einer Untersuchung nach seinen eigenen Vorstellungen. Immerhin, obwohl Nei ihr Lichtschwert gut sichtbar an ihrem Gürtel trug und einige der Gesichter auf ihrem Weg hierher zu Personen gehörten, mit denen sie in den letzten Tagen gesprochen hatte und die wussten, dass sie eine Jedi war, schien es dem Jedi Meister mithilfe der Macht gelungen zu sein, das Interesse ihnen gegenüber gänzlich abzuwenden. Fast völlig unbemerkt, hatten sie sein Ziel erreicht. Dann wandte er sich erneut der Ruusanerin zu und kurz glaubte Nei ihren Ohren nicht zu trauen, als er sie darüber zu belehren begann, wie man sie selbst anzusprechen hatte. Ihre Augen waren scharf auf den sie deutlich überragenden Mann gerichtet. Weder seine körperliche Präsenz noch seine einschüchternden Umgangsformen schafften es jedoch die ruusanische Jedi im geringsten zu beeindrucken. Dieser am Stock laufende Rüpel war niemand, mit dem sie nicht in irgendeiner Weise fertig werden würde, dachte sie und bemerkte im gleichen Atemzug, wie ihre eigenen Emotionen hochzukochen begannen.

Sie atmete einmal tief durch, was gut war, denn hätte sie sofort reagiert, hätte sie seine folgenden Worte verpasst, die zwar Lichtjahre von einer Entschuldigung entfernt waren, aber doch immerhin seine rüpelhafte Umgangsform ihr gegenüber relativierte.

"Ich respektiere eure Ehrlichkeit und euren Wunsch, Meister Commodore Agoch."

nahm Nei seine Worte trocken zu Kenntnis und wandte sich, nachdem sie ihren Blick von Bru-th zu Levice schwenkte, und dann die nähere Umgebung sondierte, dem verschlossenen Wartungsschott zu. Es war für sie längst keine Frage mehr wie sie von ihm oder seiner Padawan angesprochen wurde, sollte sie sich unter der Schreckensherrschaft ihres Meisters dazu im Stande sehen, Nei direkt anzusprechen. So oder so, sie würde nicht einknicken und seinem Wunsch, seinem Status als Jedi und Commodore entsprechend angesprochen zu werden, nachkommen.

Der Rost an den Rändern der robusten Schleusentür vor ihnen, war nur eins von zahlreichen Anzeichen, welche Aufschluss über den Gesamtzustand der Station geben konnten. Wäre sie nur ein bisschen heruntergekommener, man müsste zwangsläufig um sein Leben fürchten. Die Augen geschlossen und sich der Macht öffnend, ertastete Nei geistig, was sie auf der anderen Seite der Tür erwartete. Sie konnte immerhin sagen, dass keine unmittelbare Gefahr ausging. Es gab kein Lebenszeichen in direkter Nähe und es schien ausreichend Atmosphäre vorhanden zu sein, als dass man nicht davon ausgehen musste, in die Leere des Universums gesogen zu werden. Bei all dem, öffnete sie der Macht mehr, als es für die Erkenntnisse, die sie zu gewinnen hoffte eigentlich nötig gewesen wäre. Sie wollte sich selbst mithilfe der beruhigenden Ströme der Macht auf den Boden der Tatsachen zurückholen und ihr Gemüt abkühlen, wobei sie gleichzeitig ihre für Jedi einzigartige Verbindung mit der Macht demonstrierte.

Ihre Augen wieder offen, näherte sie sich der kleinen Steuerkonsole für das Wartungsschott, so dass sie es mit ihrer rechten Hand berühren konnte. Sie atmete tief ein und aus, bevor plötzlich Funken aus der Konsole zu strömen begannen, die sich in einer Form auflösten, die den Anschein erweckte, als würden sie in der Handfläche der Jedi aufgesogen werden. Nachdem Nei also erfolgreich die Energieversorgung für das vor ihnen liegende Hindernis unterbrochen hatte. Schaute sie sich ein weiteres Mal kurz um, bevor ihr Blick letztlich an Meister Agoch kleben blieb.

"Darf ich bitten?"

Und mit einem lauten Knall, gefolgt von einem unangenehmen Knarren, verursacht durch das Reiben von Metall auf Metall, öffnete sich die Tür in den vor ihnen liegenden Raum hinein. Nei hatte sie erfolgreich aus dem Schloss getreten - nicht ohne ihren Tritt mit ein wenig aus der Macht gewonnenen Schwung zu verstärken.

System SX-0583 ~ Raumstation ~ Wartungsschott ~ mit Bru'Th Agoch & Levice Vajetsi
 
[Saari Ha Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Promenade - vor einem Wartungsschott] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi (Informant in der Nähe)


Bru-Th hob leicht eine Augenbraue, als sich das altersschwache Wartungsschott mit einem letzten, unangenehmen Knarren öffnete, ... nachdem Nei es liebevoll dazu überredet hatte. Es bewegte sich gerade so weit, dass sie die Öffnung problemlos passieren konnten, jedoch flüchtige Blicke die Situation nicht sofort als eine solche klassifizierten, die man der hiesigen Stationsautorität würde melden müssen. Oder anders: Das war Maßarbeit! Der hochgewachsene Corellianer nickte der Ritterin zufrieden zu, bevor er raschen Schrittes durch die Tür schritt und Levice bedeutete, dass sie ihm folgen möge. "Das war der leichte Teil", kommentierte er ihren bisherigen Fortschritt und nahm sich einen Moment, um sich mit diesem Teil der Station vertraut zu machen. Nachdenklich stützte er sich mit beiden Händen auf den Gehstock, während er vorsichtig den Gang - oder was immer das hier gewesen sein mochte - hinab spähte.

Zu sehen bekamen sie alle eine üppig dimensionierte Röhre, die knapp zwei Meter im Durchmesser war und immer wieder von weiteren Röhren durchkreuzt wurde, als würde man ein gewebtes Textil aus der Perspektive des Fadens betrachten, nur das dieser Faden aus einer Metalllegierung bestand, die ihre Lebensdauer offenbar schon um viele Zyklen überschritten hatte. Bru-Th erinnerte sich ob des ungewöhnlichen Vergleichs an seine eigene Tunika, die sich wieder einmal durch ein unangenehmes Jucken bemerkbar machte. Das dazugehörige Kratzen unterdrückte er mit schierer Willenskraft. Die Luft, die sie einatmeten, war schwül und klamm, was hervorragend zu den Wasserdämpfen passte, die jeglichen Blick zu verschleiern schienen. "Wie passend in Anbetracht unserer Aufgabe", sinnierte er in einem Anflug von Unmut, doch zugleich blieb sein Blick an den fluoreszierenden Moosen hängen, die diesem System aus Röhren zwar ein wenig Erleuchtung schenkten, aber sein Unwohlsein nicht besserten. "Hm ...", begann Bru-Th noch immer nachdenklich, "ich bin zwar nicht der LI (Leitender Ingenieur) der Endurance, doch dies ist ganz offensichtlich ein Belüftungssystem, auch wenn es mir doch fraglich erscheint, ob man die hier durchströmende Luft wirklich lange einatmen möchte. Und dann wäre da noch die ... Größe." Das Kreuz durchgedrückt, konnte er so gerade in dieser Leitung stehen. "Es wirkt irgendwie überdimensioniert für eine Station wie diese, sowohl was die räumliche Ausstattung angeht, als auch die Personen, die sich hier geschätzt dauerhaft aufhalten." Die angeführten Punkte ließen wenig Raum für Interpretation. Entweder war es schlicht eine gigantische Fehlplanung oder der benötigte Luftaustausch dieser Station war weit größer, als sie bis jetzt angenommen hatten. Vorsichtig setzte sich der gehbehinderte Jedi Meister wieder in Bewegung, doch der Gedankengang riss nicht ab. Während man gerne geneigt war, den ersten Punkt für den zutreffenden zu halten, so erschien ihm der zweite doch für die logischere Wahl. Hier werden oder wurden zumindest Rohstoffe gefördert. Dazu muss man Stollen anlegen, um an diese heran zu kommen. ... Und sofern der ganze Abbau nicht voll automatisiert war, benötige man Luft in diesen Stollen.

Grob die Richtung haltend, die ihm versprach tiefer in das labyrinthartige Röhrensystem vorzudringen, gingen sie nun bereits eine halbe Stunde, mal hier abbiegend, dann wieder dort, doch an der Umgebung änderte sich nur wenig. Ein nicht mehr funktionstüchtiger Turbinenraum, eine angrenzende Kaverne, in der sich ein schweres, toxisches Gas auf dem Boden sammelte und mehrere Begegnungen mit vielleicht hundsgroßen Wumpratten - die sofort die Flucht ergriffen - waren die Highlights. Auch gesprochen wurde nur wenig. Nei schien die Antipathie gegen seine Person so weit im Griff zu haben, dass sie beide zumindest eine Ebene gefunden hatten, auf der sie miteinander arbeiten konnten, doch selbst für Außenstehende war offensichtlich, dass sie einfach Menschen unterschiedlichen Schlags waren. Bru-Th hatte schon vor langem akzeptiert, dass man sich nicht mit jeder Person gut stellen konnte, und dies auch nicht musste. Und dennoch war er sich natürlich im Klaren darüber, dass er für das stark belastete Verhältnis verantwortlich war. Doch ein Ritter musste akzeptieren, wenn der Meister eine andere Entscheidung fällte, als ihm vielleicht lieb war, selbst wenn sie seiner Überzeugung zuwider sprach. Das war der Lauf der Dinge. Levice war ebenfalls sehr in sich gekehrt, doch zugleich auch aufmerksam. Sie umklammerte ihr Lichtschwert und spähte gründlich in jeden Quergang, bevor sie alle vorbei schlüpften und tiefer in die alte Miene vordrangen. "Sie muss die Spannung in der Macht fühlen", versuchte Bru-Th sich an einer Erklärung, doch wenn er ehrlich war, wusste er im Moment nicht sehr genau, wie es seiner Padawan ging. Noch an Bord hatte es auch mit ihr ein oder zwei konfrontative Momente gegeben, die er im Nachgang bedauerte. Ganz offensichtlich hatte er sich wohl ein wenig zu sehr daran gewöhnt, dass man das tat, was er anordnete, versucht eine leise Stimme in seinem Kopf ihm zu erklären, doch die Sturheit eines waschechten Corellianers vermochte sie nicht zu durchdringen. Und so stampfte er weiter, immer tiefer in den Mienenkomplex, von dem sie alle sich erhofften, dort die verschwundenen Schiffe versteckt festgemacht zu finden.

Unvermittelt knackte sein Comlink: "Gauntlet hier, es spricht Lieutenant Pakka, Sir." Bru-Th stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Irritiert klopfte er sich ans Headset, das eigentlich bevorzugte Kommunikationsmedium. "Agoch hier, Sie können frei sprechen, Jinren." Wieder knackte es, unterbrochen von einer kurzen Phase mit Rauschen. "Sir, die Com meint, dass die Sprechverbindung via Holofunk nicht mehr sicher sein könnte, deswegen kontaktierte ich Sie per direktem Richtstrahl." Das war die Erklärung, ... eine Erklärung, die natürlich weitere Fragen aufwarf. "Verstehe", entgegnete Bru-Th und stoppte seinen Vorwärtsgang. Sein Unwohlsein stieg, noch bevor er seinen Flagglieutenant aufforderte Bericht zu erstatten. "Mir teile gerade der XO mit, dass es an Bord der Station wohl zu einem diplomatischen Zwischenfall gekommen sein muss, wenn ich Lieutenant Commander Sulta richtig verstanden habe, Commodore. Die Lage ist von hier aus ... undurchsichtig", erklärte die Trianii schließlich, doch schien selbst mit ihrer Wortwahl nicht zufrieden zu sein. Bru-Th nickte ernst, lies sich seine steigende Anspannung ansonsten jedoch nicht anmerken. "Captain Jassano und unsere 'Delegation' wurden als Teil der offiziellen Begrüßung von Yantha, dem Hutten - einer Art Stationsdirektor - zu einem feierlichen Bankett eingeladen, zu welchem man auch eine kleinere Auswahl von imperialen Besuchern begrüßt hatte." Es war nicht überraschend, dass Teile der Besatzung der imperialen Korvette (Claw of Justice) ebenfalls von den Hutten hofiert wurden, doch sie in einen Raum zusammen mit seinen Leuten zu verfrachten, das betrachtete Bru-Th selbst für Hutten als zu tollkühn. "Interessant. ... Fahren Sie fort." Erneut knackte die Leitung, diesmal so stark, dass die ersten Worte Pakkas kaum zu verstehen waren: "Was genau geschah, ist nicht klar, Sir, doch beide Seiten gerieten in Streit, ausgelöst durch ... Captain Jassanos wohl beiläufige Bemerkung, dass das Imperium jetzt wohl schon Frauen das Kommando über seine Sternenschiffe geben müsse", umriss der Flagglieutenant die Lage ein wenig unsicher, denn es geziemte sich einfach nicht, in Abwesenheit über einen ranghöheren Offizier zu sprechen. Bru-Th hingegen war dankbar für die Vorahnung, die Pakka leider bestätigte: "Yantha hat sich empört darüber gezeigt, dass man seine wohlwollende Einladung derart für politische Manöver missbrauche und Captain Jassano aufgefordert, innerhalb von sechs Stunden abzudocken und das System auf schnellstem Vektor zu verlassen. Darüber hinau ... sch, ... sch, ....knister." Die Verbindung brach ab. "Gauntlet, bitte melden", wiederholte Bru-Th mehrmals, doch das statische Rauschen und Knistern blieb, zusammen mit der Erkenntnis, dass sich ihre gesamte Lage gerade dramatisch verschlechtert hatte. Commander bzw. Captain Jassano gehörte sicherlich nicht zu den fähigsten Offizieren, denen Bru-Th im Laufe seiner Dienstzeit begegnet war, doch genügend diplomatisches Gespür, um ein Bankett unbeschadet zu überstehen, hatte er ihm schon zugetraut. Und jetzt noch der Abbruch der Com-Verbindung! Obwohl das Licht nur fahl war und Bru-Th noch immer eine Kapuze trug, wirkte seine Miene doch mit einem Mal deutlich düsterer, und allein, dass er Nei und Levice diese Emotion zeigte, kündete von dem Ernst der Lage. Dann wurde es schlagartig dunkel und ein unheilvolles Geräusch durchdrang die Stille, scharf wie eine Vibroklinge.


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(OOC: 1. Ich hab mit mit Erlaubnis an Levice vorbei gemogelt. 2. Ist das so ok, Nomi?)
 
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Die Irrungen der kleinen Gruppe kamen zu einem abrupten Stillstand, als Meister Commodore Agoch über sein Com kontaktiert wurde. Zuletzt hatten sie Abzweigung um Abzweigung genommen, in der Hoffnung sich in eine Richtung zu bewegen, die sie irgendeiner Form von Erkenntnis näher bringen würde. Dabei war die schlechte Luft das geringste ihrer Probleme gewesen, auch wenn sie bisher auf nichts Unüberwindbares gestoßen waren. Die in der Dunkelheit kaum erkennbaren Gesichtszüge des Jedi Meisters verrieten nichts Gutes und die wenigen Worte, die Nei hatte verstehen können, auch wenn sie gar nicht mal so weit entfernt gewesen war, waren auch nicht gerade beruhigend.

"Scheint als bliebe uns nicht viel Zeit."

war alles was Nei zu dieser Situation beizutragen hatte. Sie konnte die Unzufriedenheit des Commodore über das scheinbare Fehlverhalten der betroffenen, zu seiner Besatzung gehörenden Personen förmlich aus der Luft greifen und sparte sich einen der zahlreichen Kommentare, die ihr in den Sinn kamen. Es stand ihr nicht zu ein wahrscheinlich ohnehin voreiliges Urteil zu fällen und das auch noch vor seiner Padawan zu äußern. Ganz abgesehen davon, gab es jetzt wirklich Wichtigeres. Sollte die Gauntlet ohne sie ablegen, waren drei Jedi - Vertreter der Neuen Republik - ohne Erlaubnis an Bord der Raumstation, was zweifellos zu weitere Problemen führen würde, die zumindest Nei gerne vermeiden würde. Ihnen blieben also gerade mal sechs Stunden um die Machenschaften hinter der Zerstörung des republikanischen Kanonenboots aufzudecken oder zumindest etwas zu finden, was die Hutten davon überzeugte, sie doch noch länger in ihrem Reich zu dulden.

"Vielleicht..."

Gerade als Nei zumindest vorschlagen wollte, dass er doch zumindest anordnen könnte, dass man sich förmlich bei den Hutten als Gastgeber, als auch den imperialen Gästen entschuldigte und disziplinarische Konsequenzen, egal ob ernst gemeint oder nicht, versprechen könnte, ertönte ein unheilvolles Geräusch. Eine Ahnung ließ die Ruusanerin zurück blicken, vorbei an Levice, die ihnen bis hierher dicht gefolgt war.

Die Röhren hatten definitiv den Anschein erweckt, seit langem nicht mehr, wenn überhaupt jemals gewartet worden zu sein. Doch als sie erkannte, dass sich der Tunnel hinter ihnen zu verbiegen begann und an einer der rostigen Nähte die ersten Bolzen aus ihren Fassungen sprangen, wurde ihr schlagartig klar, dass ihre Einschätzung noch viel zu großzügig ausgefallen war.

"Keepuna!"

fluchte sie mehr frustriert denn eingeschüchtert, wobei sie merkte, wie das Adrenalin ihren Körper in sofortige Alarmbereitschaft versetzte und lediglich ihre sich nun ebenfalls reflexartig weiter öffnende Verbindung mit der Macht dafür sorgte, dass sie nicht zittrig wurde, sondern die Kontrolle über handeln weitestgehend behielt, zumindest solange sie sich nicht zu weit der Macht öffnete. Die Tür nur sanft öffnen, dachte sie an ihre ersten Lektionen mit im Umgang mit der Macht.

Es war unnötig es auszusprechen, denn längst waren Levice und Nei an Meister Agoch vorbei. Bis zum nächsten Wartungsschott dürfte es nicht mehr weit sein. Hastig, jedoch ohne die Kontrolle zu verlieren, überwandte Nei die glitschigen Pfützen und moosartigen Gewächse in ihrem Weg, die zu einer verhängnisvollen Falle hätten werden können, bis sie eine erneute Abzweigung erreichten, die von dem der Wartungsröhre, in der sie sich aktuell befanden, links abging. Sie war wie erwartet von einem Schott versperrt, hinter dem sie wahrscheinlich Schutz finden konnten, sofern sie es öffnen konnten. Nei wollte gerade ansetzen und ähnlich wie vorhin dafür sorgen, dass ihnen Weg freigemacht wurde, als sie zurück über ihre Schulter blickte. Levice war ihr dicht gefolgt, doch Meister Agoch hatte weniger schnell aufschließen können.

"Levice, kannst du das machen?"

Die Frage der ruusanischen Jedi kam eher einer Aufforderung gleich, denn fast im selben Augenblick begann die Röhre knappe hundert Meter hinter ihnen zu zerbersten. Reflexartig, wie nur Jedi es vermochten, schnellte Nei ein kleines Stück von Levice weg, hinzu ihrem Meister. Er war gerade dabei sie zu passieren, als ein Geräusch, wie der grelle Schrei eines Kraytdrachen die Zerstörung des Tunnels ankündigte. Nei hatte bereits beide Hände in die Richtung des gerade auseinander brechenden Röhrenabschnitts gerichtet, als das Vakuum die Luft aus dem Tunnel zu saugen begann. In dem Moment, in dem sie der Sog hätte erfassen und aus dem Inneren hinaus ins Weltall saugen sollte, erschien wie aus dem Nichts eine blau schimmernde Barriere zwischen den Jedi und dem sicheren Tod. Schimmernd wie die fast regungslose Wasseroberfläche eines Sees im Mondschein der Nacht, trennte sie ein Hauch von durch ihre Hände kanalisierter Energie, die Nei mit Hilfe der Macht herbei gerufen hatte. Ihr Blick war starr in die sich vor ihnen auf tuende Leere des Weltalls gerichtet, während die rostigen, zerbrochenen Teile der Röhre vor ihr davon zu driften begannen und eine unheilvolle Stille auf der anderen Seite der Barriere davon zeugte, dass dort nichts als der sichere Tod auf sie wartete.
Die Augen der Ruusanerin waren leer und ihre Pupillen hatten sich so weit geöffnet, dass die Iris kaum noch zu erkennen war, selbst wenn man genau hinzuschauen versucht hätte, was unter den aktuellen Umständen nicht ratsam gewesen wäre. Sie hatte sich so weit der Macht geöffnet, die Tür aufgestoßen, dass ihre gesamte geistige Gegenwart von der überwältigenden, alles umfassenden Macht überflutet worden war. In diesem Zustand war sie nicht in der Lage Worte an ihre Begleiter zu richten. Der Verlust ihrer Selbstkontrolle war für den Moment vollständig und lediglich ein Hauch ihrer Persönlichkeit, sowie roher Instinkt waren noch irgendwo vorhanden. Nei hätte gehofft, dass Meister Commodore Agoch und Levice dafür sorgten, dass sich ein Ausweg aus dieser Situation ergab, hätte sie noch die geistigen Fähigkeiten so etwas wie Hoffnung zu empfinden, denn es war längst nicht klar, wie lange die Jedi dazu in der Lage sein würde, die Schutz Blase aufrecht zu erhalten.

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[Saari Ha-Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Belüftungssystem der alten Mine] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi

Der Gang erzitterte, als ein Teil von ihm brach. Beim letzten Schritt in Richtung des Wartungsschotts wäre Levice fast gestolpert. Als hätte sie eine Stufe übersehen, befand sich der Boden nicht mehr dort, wo sie ihn erwartete. Sie hatte nur einen kurzen Blick über die Schulter geworfen. Am Ende des Ganges war nicht länger die endlose, moosbewachsene Röhre. Eben noch war es stockfinster gewesen. Dann hatten sich Risse gebildet und sich dann ganze Teile gelöst, durch die ein Überrest des Sonnenlichts seinen Weg in diesen verlorenen Winkel des Alls fand.
Dass sie nicht wie erwartet tiefer in den Asteroiden vorgedrungen waren, registrierte Levice nur am Rande. Wie ein in seine Einzelteile zerlegtes Puzzle schwebten die geborstenen Bruchstücke im freien Raum.
Die Padawan war zu dem Schott gesprungen, auf das Ritterin Sunrider gewiesen hatte. Im grauen Zwielicht konnte sie dessen runde Gestalt, ein Kontrollpanel und einen Griff gerade so ausmachen. Mit ihrem letzten Schritt rammte sie die Hand auf das Panel. Als die Luke sich nicht rührte, schlug sie ein weiteres Mal dagegen. »Verdammt!« Das Steuerungselement hüllte sich in Schweigen. Erst jetzt bemerkte die Padawan, dass jedes schwache Leuchten fehlte, das Funktionalität bedeutet hätte. Natürlich hatte sie sich zu viel erhofft, wenn sie geglaubt hatte, das Schott würde sich auf ihre rüde Höflichkeit hin öffnen. Wie aufgescheuchtes Wild galoppierten ihre Gedanken zurück zu dem Moment, als Ritterin Sunrider das mechatronische Schloss des ersten Schotts mit der Macht manipuliert und anschließend wie eine Agentin in einem Holo machtverstärkt geöffnet hatte. ‘Bei den Sternen, als wüsste ich, wie!‘ Die Macht zog sich zusammen. Levice nahm die Spannung wie ein Ziehen hinter ihrem Bauchnabel wahr. Sie drehte sich um und sah am Ende des verbleibenden Ganges die Silhouette von Ritterin Sunrider, vor der eine bläulich glänzende Membran entstanden war. Eine Barriere, die das Vakuum vor ihnen abschirmte. Eine Hand, die die Tür zuhielt, hinter der der Tod sie erwartete. Eine, die nicht ewig halten würde. Kälte schien sich auf Levices Nacken zu legen.
Sie war versucht aus einem Akt purer Verzweiflung ihr Lichtschwert in die Konsole zu rammen. Doch wie viel Resonanz konnte sie von einem kaputten Schloss erwarten? Sollte – konnte – sie das Schott mithilfe der Energieklinge gewaltsam öffnen? ‘Ist dafür genug Zeit? Und lässt es sich dann überhaupt wieder verschließen?‘

Levice streifte ihren Meister, der wenige Schritte von Ritterin Sunrider entfernt war, mit einem hilfesuchenden Blick. ‘Hast du alles probiert, was dir eingefallen ist, bevor du hergekommen bist, Levi?‘ Sie hasste den Spitznamen. Die unvermutete Erinnerung an ihre Tante ließ sie sich abrupt umwenden. Mit klammen Händen umfasste sie den waagerechten Griff, der Teil des mechanischen Schlosses war und versuchte ihn im Uhrzeigersinn zu bewegen. Erst, als Levice die Macht zur Hilfe nahm, rührte er sich mit dem Geräusch von Swoops, die in Zeitlupe kollidierten. In der Überzeugung, mit dem Vorhaben gegen eine Wand zu laufen, stemmte sie die Arme gegen die Trennwand. Doch die runde Luke schwang ebenso bereitwillig auf wie ihr Zwilling zuvor. Ob es das Alter dieses Minenabschnitts war oder der kollabierte Gang, der das elektronische Element des jahrzehntealten Schotts außer Kraft gesetzt hatte, war Levice einerlei. Ein Luftzug strömte ihr entgegen. ‘Ausnahmsweise hast du recht.‘ gedachte sie der verwandten Jedi. Sie spähte in die gähnende Dunkelheit hinter der Öffnung, konnte jedoch nichts erkennen. Die Beleuchtung schien über den kaputten Bereich hinaus defekt zu sein.
»Es ist offen!« rief sie der Jedi zu, als die Ritterin nicht von selbst reagierte, sich nicht einmal rührte. Levice überwand die wenigen Schritte, die sie voneinander trennten. In der Macht war die Frau kaum zu erspüren. Fast, als hätte sie ihre geistigen Barrieren vollständig aufgegeben, war ihre Präsenz kaum trennbar mit der Gegenwart der Macht verwoben.
‘Nei.‘ Levice versuchte, die ältere Jedi in der Macht zu erreichen, den Eindruck des geöffneten Ausweges zu vermitteln, zu dem sie lediglich mit der Barriere gelangen mussten. Im nächsten Moment konnte sie die Schemen der Anstrengung fühlen, die der Schild für die Jedi bedeutete. Levice konnte nicht sagen, ob es daran lag, dass die Frau auf sie aufmerksam geworden war oder ihre bloße Nähe sie in der dichten Strömung hatte aufgehen lassen. Die Macht schien plötzlich so schwer, zu schwer, um sich auf den Beinen zu halten. Unwillkürlich griff sie auf ihre eigene, so viel schmalere Verbindung zur Macht zurück, um sich einen unsicheren Schritt nach hinten zu bewegen. Den bewussten Gedanken konnte sie nicht fassen. Es blieb ihr nur zu hoffen, dass die Jedi ihre Intention wahrnahm. Nach hinten. In Sicherheit.
Dann ließ das bleierne Gefühl mit einem Mal nach. Als hätte sie jemand aus tiefem Wasser gezogen, atmete Levice tief ein. Zwischen desorientiertem Blinzeln sah sie, dass die Jedi-Ritterin die schützende Barriere in Richtung des Schotts bewegte.

Sobald sie sich alle auf der anderen Seite befanden und das blasse Schimmern im Rahmen der geöffneten Trennwand waberte, fiel die Luke zu. Sie verriegelten das einzige, was zwischen ihnen und dem Weltall bestand. Die Padawan zählte die Sekunden, doch das Schott schien zu halten.
Levice lehnte sich an die Wand und schloss für einen Moment die Augen. Sie kümmerte sich nicht länger um das Moos, das ihre Finger ertasteten. Um sie herum herrschte tiefes Schwarz, das nur gelegentlich von dem Leuchten des Mooses unterbrochen wurde. Die Macht verriet ihr, in welche Richtung sie ihren Kopf drehen musste, um in der Dunkelheit zu Ritterin Sunrider zu sprechen. »Danke. Und tut mir leid.« Zwischen einigen Atemzügen ging ihr das Geschehen erneut durch den Kopf. Zu spät hatte sie realisiert, dass sie mit ihrer gut gemeinten, aber wenig feinfühligen Einmischung vor allem die Konzentration der Jedi gestört hatte. »Ich kann eigentlich nicht sagen, es war keine Absicht. Aber ich wünschte, mir wäre etwas anderes eingefallen.« Was passiert wäre, hätte die Ritterin die Barriere auch nur für einen Moment aufgegeben, wollte sie sich ungern ausmalen. Sie sah den Gang hinunter, der sich in düsterem Nichts verlor. Levice konnte unmöglich sagen, wo sie sich auf der Station befanden. Erst recht hatte sie das Vertrauen in das verrostete Gerüst verloren, das sie kaum besser vor dem Vakuum außerhalb zu schützen schien, als zu einer Röhre gerolltes Flimsi.

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ooc: Sorry für die lange Wartezeit. Und ich hoffe, das kommt für dich so hin, Nei, sonst gern kurz Bescheid geben =)
 
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Als Nei wieder zu sich kam, nahm sie als erstes die blaugrünen Augen von Levice war.

"Was tut dir leid?"

fragte die ruusanische Jedi mit geschwächter Stimme nach. Nur langsam kehrten ein paar verschwommene Erinnerungen zurück, die jede einzeln an einem pochenden Kopfschmerz vorbei mussten. Immerhin, ihre Barriere hatte gehalten und sie waren, zumindest für den Moment, in Sicherheit. Und soweit sie es beurteilen konnte, war ihr Bewusstsein nicht im Strom der Macht aufgegangen.

"Ich habe deine Stimme gehört."

erinnerte Nei sich.

"Wie ein fernes Echo... ich danke dir, Levice!"

Die sonst so selbstverständlich wirkende Selbstsicherheit der Jedi war weitestgehend verflogen und von Unsicherheit ersetzt worden. Ihre am Boden liegende Haltung zeugte von Schmerzen am ganzen Körper, die zweifellos von ihrem Versuch, die Gruppe zu beschützen, stammten. Nur langsam richtete sie ihren Oberkörper auf und blieb in der Dunkelheit ihres gegenwärtigen Aufenthaltsortes sitzen. Mit beiden Händen hielt sie sich den Kopf. Sie musste sich ausruhen. Doch ohne zu wissen wo sie sich gerade befanden, war das keine wirkliche Option. Lediglich ihre Verbindung mit der Macht konnte sie trennen, auch wenn das ebenfalls mehr Kraft kostete, als unter normalen Umständen. Sie atmete tief ein und aus, und nahm sich zumindest die Minute Zeit, die sie brauchte, um ihren Geist von der Macht zu isolieren. Die Kopfschmerzen ließen langsam nach.

"Wo sind wir? Sitzen wir fest?"

fragte Nei in die Runde, nachdem sie es schließlich geschafft hatte aufzustehen.

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[Saari Ha Sektor - System SX-0583 - Minenstation - im Belüftungssystem der alten Miene] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi


Die kühle, wenn auch klamme Luft brandete zurück in seine Lungen, wie Wasser gegen eine schroffe Steilküste und zwang den hochgewachsenen Jedi-Meiter, sich einen Moment nur darauf zu konzentrieren. Es kam ihm in dieser gefühlt unendlich gedehnten Zeitspanne so vor, war als würde sein Körper nur mühsam das umsetzen, was sein Verstand längst beschlossen hatte: Hier gibt es Luft, hier kann man atmen. "Gut gemacht", hauchte er Nei und Levice gleichermaßen zu und brachte - wie er dort so in der Hocke saß - sogar eine langsames Nicken zustande, obwohl seine stark unterkühlten Extremitäten ihm die Bewegung mit einer Kaskade von Schmerzen dankten. Die Eiskristalle, die sich auf der Haut aufgrund der extremen Kälte des Vakuums gebildet hatten, dampften bereits, doch hielten sich an Bru-Ths Brauen und Bart sehr hartnäckig, was ihn wie einen eingeschneiten Eremiten aussehen ließ. Er hustete.

"Wirklich gut gemacht"
, wiederholte er etwas kräftiger und kam nicht umhin, die Geistesgegenwart und Selbstlosigkeit der beiden Frauen zu bewundern. "So eine Schutzblase, ... ich las von ihr ja, aber .... beeindruckend", stammelte er leise vor sich hin, während er sich langsam zu voller Größe aufrichtete und sich mühsam zu der Stelle hinter dem Schott umdrehte, wo er vor wenigen Momenten noch durch den Raum geschwebt war, ... völlig frei, ... verloren, bis sein Verstand eingesetzt hatte und er sich mit einem beherzten Griff in die Macht zu dem Schott herüber gezogen hatte. Levice, die mittlerweile neben ihm stand, legte er väterlich eine Hand auf die Schulter. Fast reumütig erklärte er: "Es war wirklich nicht meine Absicht, dich in eine solche Situation zu bringen, Levice. Wenn ich jetzt jedoch sage, das hier wäre nicht der richtige Ort für eine Padawan, dann würde ich mich mehr als lächerlich machen. ... Du warst großartig. Mehr kann kein Meister von seiner Schülerin verlangen." Die letzten Reste der Schockfrostung abschüttelnd, wandte er sich an Nei, die verständlicherweise von allen am mitgenommensten war, hatte sie doch das Gros der Arbeit hier geleistet. Bru-Th berührte auch sie an der Schulter, suchte den Blickkontakt mit der Ruusanerin und ließ Kraft, seine Kraft durch diese Verbindung strömen, um die Reserven der Jedi Ritterin wieder zu füllen. Tief blickte er der jungen Frau in die Augen, die sich so selbstlos in Gefahr begeben hatte und er wollte, dass sie seine tiefe Dankbarkeit, nicht seinetwillen, sondern wegen Levice, spürte. Dann zog der hochgewachsene Corellianer Nei langsam auf die Beine. "Ich war ein Narr, dich nach deinem Rang zu beurteilen, Nei. Vergib einem alten Kauz, der einfach zu viel Zeit unter Soldaten verbringt. ... Ich bereue diese Entscheidungen nicht, doch ... man vergisst bisweilen, dass es nicht nur eine Wahrheit gibt", entschuldigte er sich, auch für sein ruppiges Gehabe in der Bar.

Auf eine Antwort wartete Bru-Th nicht, denn noch immer echote Neis letzte Frage zwischen den moosbewachsenen Wänden der Röhren umher, die jenseits des Schotts keinesfalls einladender aussahen. "Wir sind genau dort, wo wir hin wollten", erwiderte Bru-Th prophetisch und wies mit seinem intakten Arm nach draußen, d.h. jenseits der Luke. Zwischen den Trümmern des Röhrenabschnitts, einem sich rasch entfernenden Gehstock und dem Vakuum des Raums selbst, waren die Positionslichter eines größeren Raumschiffs zu sehen, das die Kaverne, in der es festgemacht lag, fast vollständig ausfüllte. Das rötliche Sonnenlicht des Hauptsterns drang kaum noch in die Kaverne, so tief im Asteroiden musste liegen, und Bru-Th vermutete, dass es nicht die einzige ihrer Art sein konnte. Auch ließen sich weitere Röhren des Zuluftsystems schemenhaft entdecken, die wurmartig aus einer Wand der Kaverne herausschossen, den luftleeren Raum überbrückten und schließlich in der gegenüberliegenden Wand wieder verschwanden. War es Zufall, dass sie genau der Röhre gefolgt waren, die sie in die Nähe dieses Schiffes gebracht hatte und war es Zufall, dass die Röhre genau an dieser Stelle brach? Ohne nähere Anhaltspunkte hätte sie nicht einmal bemerkt, dass sie sich nicht mehr zwischen Gestein befanden, sondern eine Kaverne durchquerten. Insgeheim sandte der hochgewachsene Jedi Meister einen tiefempfundenes 'Dankeschön' direkt in die Macht, in den Äther hinaus.

"Das ist einer der Angreifer, welche SNR
(Schiff der Neuen Republik) Dart zerstört haben." Bru-Ths stimme klang belegt, sein Blick wurde hart. "Unter normalen Umständen würde ich eine Kompanie Marines in Kampfrüstung in das Schiff schicken und dort ein Entermanöver durchführen lassen, doch", Bru-Th wies auf sein stummes Com, "diese Option steht gerade nicht zur Verfügung, aus mehrerlei Gründen." Nachdem die Hutten sie freundlich dazu aufgefordert hatten, die Station binnen sechs Stunden zu verlassen, konnte er sich nicht vorstellen, dass sie es einem vollbewaffneten Trupp republikanischer Soldaten erlaubt hätten, die Station mit aggressiven Absichten zu betreten. Doch da er sein Schiff aktuell nicht erreichte, und alle drei Kanonenboote nicht einmal einen vollbesetzten Zug Marines zusammenstellen konnten, waren derlei Überlegungen im Grunde auch rein hypothetischer Natur. "Das heißt, dass wir reingehen werden. Wir suchen relevante Informationen und setzen uns wieder ab, und zwar in Richtung Gauntlet. Mit relevante Informationen mein ich belastendes Material gleich welcher Art: Logbücher der Sensoren, des Kommandanten, Gespräche, Kommunikationslogs, schriftliche Befehle." Bru-Ths Gesicht verriet deutlich, dass ihm diese Vorgehensweise nicht schmeckte, doch eine Alternative, die erfolgversprechender war, gab es schlicht nicht. "Dann ... fordern wie die Herausgabe der Schiffe und ihrer Besatzungen", ergänzte er kühl, "notfalls mit Nachdruck".


[Saari Ha Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Kaverne mit fremdem Schiff] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi
 
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[Saari Ha-Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Belüftungssystem der alten Mine] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi

Inzwischen konnte Levice die Umrisse ihrer Begleiter ausmachen. Sie fasste den Gedanken, sich von der Wand, gegen die sie mit dem Rücken lehnte, wegzubewegen, aber ihr Körper wollte nicht gehorchen. Es war ihr recht. Ein weiteres Mal erzitterten ihre Glieder. Sie drehte den Kopf zur verschlossenen Luke. Zum ersten Mal wirkte der mit Bruchstücken des geborstenen Ganges gespickte, schwarze Raum nicht mehr bloß geheimnisvoll, sondern vor allem bedrohlich. Ein übermächtiger Gegner. Der Nachgeschmack einer Hilflosigkeit, die sie so nicht gekannt hatte, lag schal auf ihrer Zunge. Das Gefühl von Übelkeit in ihrem Magen ließ langsam nach.
Die Padawan drehte den Kopf zu der Jedi-Ritterin. Die Ruusanerin saß ihr gegenüber. Ihre Stimme war leise und sie sprach langsam. Levice schüttelte den Kopf, winkte ab. Nei hatte den Moment offenbar anders wahrgenommen als sie selbst – oder gar nicht, während sie völlig in der Macht versunken weggetreten war.
»Nichts. Naja, ich dachte, ich hätte es beinahe vermasselt.« Sie stieß sich von der Wand ab. »Aber es ist gut gegangen, das zählt wohl.« Wieder schüttelte Levice den Kopf. »Ich danke Euch erwiderte sie und die Gewohnheit sowie ihre Bewunderung der außergewöhnlichen Fertigkeit der Jedi ließen sie auf die formelle Anrede zurückfallen.
Als ihr Meister erklärte, es habe nicht in seiner Absicht gelegen, sie in eine derartige Situation zu bringen, unterbrach sie ihn und war versucht, die Hand auf ihrer Schulter abzuschütteln. »Das hier hat sich keiner von uns ausgesucht, also-« ‘hört auf, Euch Gedanken darum zu machen, wo Ihr mich mit hineinzieht.‘ Bereitwillig sprangen ihr wütende Erinnerungen an Coruscant bei. Coruscant, wo er sie praktisch zurückgelassen hatte. ‘Ich hätte keinen Schritt von der Endurance machen sollen.. Doch sie verstummte mitten im Satz, als seine Worte eine andere Richtung einschlugen und das Feuer erlöschen ließen. Perplex nickte sie und fühlte sich zugleich der Anerkennung nicht würdig. Wäre die Luke nicht offen gewesen oder hätte sie Nei zu sehr in ihrer Konzentration gestört – es schien sie weiterhin körperliche Anstrengung zu kosten, diese wenig zielführenden Gedanken beiseitezuschieben. ‘Die Gegenwart.‘ erinnerte sie sich selbst.

Und doch blieb die Frage, weshalb niemand von ihnen eine Warnung der Macht verspürt hatte. Einen leisen Fingerzeig, der ihnen geboten hätte, vorsichtiger zu sein oder einen anderen Weg zu wählen. ‘Waren wir zu abgelenkt?‘ begann Levice die Geschehnisse zu analysieren.
Selten zeigte sich so deutlich, dass die Lösung oft weniger durch Grübelei und mehr durch praktische Tat erreicht werden konnte: Der Jedi-Meister bedeutete ihnen, dass sie gefunden hatten, wonach sie suchten. Er wies auf die Luke und Levice stellte sich davor, um einen Blick hinaus zu wagen. Wie hatte ihr das entgehen können?
In einer der tiefen Klüfte sah sie die Positionslichter. Sie kniff die Augen zusammen und glaubte, die Umrisse eines hakennasigen Raumschiffes ausmachen zu können. Tatsächlich hatten sie eine der drei Minstrel-Yachten entdeckt, die als die Angreifer der Dart identifiziert worden waren. Weniger als die Gestalt des Unterhalters, den der Name des huttischen Raumschiffes suggerierte, haftete ihm das Äußere eines Raubvogels an. Ungläubig starrte sie einige Momente länger hinaus, bevor ein verfrühtes Triumpfgefühl von ihr Besitz ergriff. ‘Jetzt seid ihr die Gejagten.‘ dachte sie in einer Welle aus Solidarität mit der verschiedenen Besatzung der Dart. Es half, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass sie möglicherweise zu dritt gegen eine Überzahl des huttischen Schiffes standen – je nachdem, ob und wie es ihnen gelang, an Bord zu kommen.
Erst, als sie sich zum Gehen wandte, bemerkte Levice, dass der Gehstock ihres Meisters fehlte. Ein rascher Blick in die inzwischen gewohnte Dunkelheit offenbarte, dass die Gehhilfe verloren gegangen sein musste. Levice dachte an ihre letzte unterkühlte Unterhaltung und mied den Blick des Corellianers mit einer Mischung aus Mitgefühl und grimmiger Zufriedenheit über diese Entwicklung.


Seit einer Viertelstunde bewegten sie sich tiefer in das Geflecht der Gänge. Von ihrem letzten Standpunkt aus war nicht zu erkennen gewesen, wie sie Zugang zu dem Schiff erhalten konnten. Es war ihnen wenig anderes übriggeblieben, als in den Bestand der Röhrenkonstruktion zu vertrauen, die sie auf der Suche nach einem Anhaltspunkt durchschritten. Levice spürte einen leichten Kopfschmerz und versuchte ihre überspannten Sinne zu beruhigen. Beinahe erwartete sie, dass auch dieser Gang mit einem ohrenbetäubenden Krachen über ihnen zusammenstürzte.
Immerhin schien die Energieversorgung über eine Notfallalternative zu verfügen oder war in diesem Bereich nicht beeinträchtigt: die modrige Röhre war von kühlem Licht erhellt.

»Das war die Verbindung zur Promenade. Scheiße. Ab da hinten ist alles tot. Sonst gibt’s Meldungen, wenn eine Ratte in den Gang kackt, jetzt ist alles ein beschissener Haufen Schrott.«
»Was willst du da? Da hinten ist es zappenduster.«
»So schwarz wie Yanthas Arsch.« Vor den Jedi lag eine Kreuzung, aus deren Richtung das Gespräch zu kommen schien. Das Stapfen zweier Stiefelpaare wurde lauter.
»Deshalb sage ich ja, zurück zum Schiff!«
»Und dann? Wartest du, ob das Kartenhaus hier hält? Bantha-Scheiße!«
»Und wir sitzen mit unseren Ärschen mitten drin. Dafür reichen hier die Credits nicht!« Die Stimme der zweiten Person klang schrill.
»Nicht mal bis zu den Knöcheln.« stimmte der andere zu.
Zwei Männer betraten die Kreuzung mit schnellen Schritten von links. Den Kopf stur geradeaus gerichtet gingen sie voran und Levice warf den älteren Jedi einen unentschlossenen Blick zu. Sollten sie auf sich aufmerksam machen? Was, wenn sie bemerkt wurden? Die widerstreitenden Gedanken wollten sich auflösen, als die Raumfahrer die Kreuzung fast passiert hatten, ohne sich umzusehen. Dann blickte einer von ihnen den Gang hinauf. Er sah zurück und blieb wie elektrisiert stehen, bevor er seinen Kollegen am Ärmel riss. »He! Hey! Wer seid ihr? Was macht ihr hier?« rief er und fummelte noch hektisch am Holster an seiner Hüfte, als sein Begleiter seinen Blaster schon längst in ruhigen Händen hielt.
»Schlechtes Timing, die Damen und der Herr. Näherkommen und keine hastigen Bewegungen. Fragen beantworten ist erlaubt. Keine Gewähr, keine Ahnung, keine Garantien.«
»Gutes Timing, allerdings hätten wir die Fragen.« murmelte Levice.
»Was war das?«
‘Magie.‘, war sie versucht möglichst trocken zu antworten und ihnen mithilfe der Macht die Waffen zu nehmen, so es ihr gelingen wollte. Besser jedoch, die Handlanger der Hutten fühlten sich für den Augenblick in Kontrolle der Situation, auch wenn es riskanter für die vermeintlich Unbewaffneten war. Sie schwieg.
»Gib‘ dem Alten Bescheid. Drei Unbekannte, wo sie nicht sein sollten.«
»Nee. Gar nichts mache ich, ich bin nicht irre. Das klären wir hier und dann hat sich das.«
»Nimm‘ dein beschissenes Comm in die Hand! Hierhin verläuft man sich nicht.«

[Saari Ha-Sektor - System SX-0583 - Minenstation - Belüftungssystem der alten Mine] Bru-Th Agoch, Nei Sunrider, Levice Vajetsi; zwei männliche NPCs
 
*** Nachricht an Nei Sunrider ***

Hallo Nei,

ich hab schon ewig nichts von dir gehört und mache mir wirklich Sorgen, vor allem nach unserer letzten Mission. Ich hoffe, es geht dir gut! Melde dich doch bitte, sobald du Gelegenheit dazu hast. Ein einfaches Lebenszeichen für den Anfang wäre schon ziemlich nett :)
Es gibt eine ganze Menge Sachen, die ich dir gerne erzählen würde...
Vielleicht und vor allem hoffentlich sieht man sich. Ich bin auf Alderaan.

Bis hoffentlich bald,

Tenia

*** Nachricht Ende***
 
System SX-0583 ~ Raumstation ~ Belüftungssystem der alten Mine ~ mit Bru'Th Agoch & Levice Vajetsi

Nei begegnete den von einem Kopfschütteln begleiteten Ausführungen von Levice mit einem Lächeln. Die junge Frau war stark in vielerlei Hinsicht, das konnte Nei spüren. Dass sie ihre Stärke nur so zaghaft nach außen trug, war ihr ein Rätsel, ebenso wie ihre Beziehung zu ihrem Meister. Sie schienen sich auf eine sich der Ruusanerin nicht erschließende Weise hervorragend zu ergänzen und gleichzeitig schränkte ihr Verhalten die Entfaltung des Potenzial des jeweils anderen ein. Zumindest wirkte das so. Nach so kurzer Zeit stand Nei noch längst nicht zu, ein Urteil zu fällen. Zumindest ihr Lächeln sollte der Padawan signalisieren, dass Nei ihre Leistung zu schätzen wusste. Auch Meister Commodore Agoch fand motivierende Worte für seine Schülerin. Immerhin, dachte Nei, auch wenn sie mit der Relativierung nicht übereinstimmte. Aus ihrer Sicht war Levice genau am richtigen Ort.

"Das Universum liebt es uns regelmäßig daran zu erinnern, dass wir alle fehlbar sind."

war eine Weisheit, die Nei in den Sinn kam und ihr als passende Reaktion auf Bru-ths Entschuldigung dienen sollte. Sie bedankte sich, als er ihr half auf die Beine zu kommen, brauchte jedoch einen Augenblick um ihr Gleichgewicht zu finden. Sie beugte sich vor und stützt sich mit den Händen auf ihren Oberschenkeln ab, als ihr kurz Schwarz vor Augen wurde. Ein paar Mal atmete sie tief durch. Die aufkommenden Kopfschmerzen strahlten bis in ihre Finger- und Fußspitzen und erinnerten die Ruusanerin an die Anfälle, die sie in ihrer Jugend häufig erleben musste. Immerhin wusste sie heute, wie sie damit umzugehen hatte, um nicht völlig außer Gefecht gesetzt zu werden. Sie richtete sich auf, streckte ihren Rücken durch und faltete die Hände in einander. Mit geschlossenen Augen wiederholte sie, flüsternd, ein ruusanisches Mantra, das ihr half sich von dem Schmerz zu distanzieren, ihn aus einer Position der Ruhe heraus zu beobachten, geschehen zu lassen und schließlich die Kontrolle über ihren Körper zu behalten, auch wenn es schwer fiel.

*Zuflucht-Öffnen-Reinheit-Lehre-Reinheit-Gleichgewicht-Frieden*

Einen Moment der inneren Ruhe ließ sie verstreichen, ihren Geist und ihr Bewusstsein isoliert von ihrem Körper, ihrer Umgebung und besonders von ihrer Wahrnehmung durch die Macht. Dabei schaute sie auf sich selbst, ihren Körper und ihre Zerbrechlichkeit in diesem Moment, um schließlich zurückzukehren, immer noch angeschlagen, aber wenigstens nicht gelähmt.

Nei schloss zu den anderen auf und bemerkte nun auch, dass sie offensichtlich gefunden hatten, was sie suchten. Sich ihren Weg bahnend, bemerkte Nei als letzte, dass sie Gesellschaft bekommen hatten. Während zumindest Levice die stimmen schon früher bemerkt zu haben schien, zeigte sich Nei überrascht, dass plötzlich erst ein, dann zwei Blaster auf sie gerichtet wurden. Eine kurze Pause entstand, als die beiden Gestalten überlegten, was sie mit den Eindringlingen tun sollten. Ihre gegenwärtige Situation erlaubte Nei weder einen Einblick in die Gedankenwelt der Blaster-Träger, noch ihrer Begleiter und auch die Gesichtsausdrücke der Anwesenden, erleuchteten sie nicht.

"Wir... waren auf der Suche nach einer Toilette...?"

Ihr Versuch sich aus ihrem Dilemma herauszureden war erbärmlich. Vielleicht aber auch erbärmlich genug, um Verwirrung zu stiften.

System SX-0583 ~ Raumstation ~ Belftungssystem der alten Mine ~ mit Bru'Th Agoch & Levice Vajetsi
 
Saari-Ha-Sektor ~ System SX-0583 ~ Minenstation ~ Nei Sunrider

Die aufsteigende Sonne schien auf den Dächern, des Minencamps. Die Umgebung auf der Minenstation war beeindruckend für Liska, noch nie hatte sie so viel Grün und Bäume gesehen. Denn Liska hatte zuvor nur auf Jakku nichts als Wüste gesehen. Na gut, sie konnte nur kurz einen Blick auf die Umgebung werfen, denn seit ihrer Ankunft macht sie nichts, als den Dreck der Minenfunde mit einem Borsten-bürste abzukratzen. Mühsam kratzte sie den letzten Schmutz dieses Fundes ab und legte ihn in einen Korb, der Fund wird dann weiter nach Jakku geschickt um dort den Umsatz für den Schrottladen, auf dem Liska zuletzt ihrer Sklavenarbeit verrichtet hatte zu steigen. Während Liska wieder einen neuen Fund auf einer Kiste herausholt, wartete der Hutt ungeduldig um anschließend den Korb auf einem Transportraumschiff abzugeben um dann wiederum sich von dem Lohn den berühmten Wein in der Hauptstadt zu kaufen, der auf Bimmisaari sehr begehrt war. Mit verschwitzter Stirn strich sich Liska mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Seufzend legte sie den gesäuberten Fund in den Korb und holte den nächsten Fund aus der Kiste heraus. Sie betrachtete es verwundert, da es ein Teil eines Raumschiffes gewesen sein muss. Der Hutt wurde langsam genervt von Liskas Langsamkeit und rief auf huttisch:"Nun mach mal schneller". Seine Forderung verstand Liska, hektisch versuchte sie den Schmutz abzukratzen. Leider war die Kiste noch randvoll, was einen ganzen Tag wahrscheinlich dauern wird, um die ganze Kiste leer zu haben. Dennoch konnte der Hutte kaum noch auf seinem Stuhl sitzen und stand auf:

"Ich werde jetzt mit einem Shuttle nach Glastro fliegen, wenn du hier fertig bist, gehst du wieder in die Minen und suchst neuen Fund"! sagte er mürrisch diesmal auf Basic. Schlendernd schlurfte der Hutte durch das grüne weiche Gras. Die Stirn gerunzelt schaute Liksa neidisch dem Hutten hinterher. Bisher hatte sie nur die Minen und die Umgebung der Minenstation erkundet, aber noch nie war sie in der Hauptstadt von Bimmisaari. Wäre sie doch damals mit dem Ehepaar mitgefahren, dann würde sie hier nicht festsitzen und als Sklave arbeiten müssen. In kochender Wut schmiss sie rucktartig den gesäuberten Fund in den Korb und stieß zugleich den Korb mit um. Jetzt lagen alle Funde auf der Wiese verteilt. Eigentlich wäre der perfekte Moment, einfach mal blau zu machen und die ganze Fläche zu erkunden. Es wären auch nur 10 Minuten die Liksa weg wäre. Also packte sie ihre Jacke, stellte den Korb auf und räumte die Funde wieder hinein. Nun verließ Liska das erste Mal ihre Arbeit, sie hatte auch gar kein schlechtes Gewissen ärger oder eine Schelle zu bekommen, ehrer im Gegenteil. Jede Besonderheit wird von Liska genaustens betrachtet. Während Liska durch das weiche grüne Graß ging, kamen zwei Sklaven entgegen:

"Hast du, dass auch gehört? Zwei Jedis sollen in der Nähe der Minen gesichtet worden sein"! sagte einer der Sklaven.

Liska drehte sich zu ihnen um, hatte sie richtig gehört? Zwei Jedis wurden in der Nähe der Minenstation gesichtet? Davon hatte sie gestern auch was davon gehört. Ein Dug besuchte gestern den Hutten und erzähle ebenfalls von zwei Jedis. Dies würde für Liska eine Möglichkeit sein von der Sklaverei befreit zu werden. Sie möchte unbedingt weg von hier und ihren Wunsch eines Tages eine Jedi zu sein erfüllen. Knapp 11 Jahre diente sie schon dem Hutte, länger möchte sie nicht mehr als Sklavin arbeiten, den Dreck von den Funden wegzukratzen ist auch langweilig. Nachdem das Ehepaar Jakku verlassen hatte, spürte Liska ein gewisses etwas in ihr! Das heißt, sie will nach dem Besenstiel greifen, glitt er ihr sofort in die Hand oder wenn sie ganz still ist, dann kann sie jemanden in ihr sprechen hören, obwohl derjenige nicht da ist. Auch wenn sie nicht weit gekommen war, sollte Liska wieder zurück zu ihrem Stand gehen, den eine riesige Kiste voll ungesäubterte Funde wartete auf sie bereits.
 
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System SX-0583 ~ Minenstation ~ Habitat 7

Sie war deutlich erleichtert, als sich das rostige Schott hinter ihr schloss und allem Anschein nach, sowie dem kaum hörbaren und trotzdem eindringlichen Pfeifton eines abgeschnitten werdenden Luftzugs, auch den hinter ihr liegenden Wartungsschacht versiegelte. Auf ihrer weit geschnittenen, schwarzen Kleidung hatte sich Staub nebst anderem abgelegt, den die Jedi versucht abzuklopfen.

"Kaum zu glauben, dass das geklappt hat..."

dachte Nei laut und ließ die jüngsten Ereignisse vor ihrem geistigen Auge Revue passieren. Vor allem war sie erleichtert, da sie in ihrem der Macht verschlossenen Zustand kaum eine Hilfe gewesen war. Sie hatte sich lediglich auf ihre angeborenen Reflexe als Ruusanerin verlassen können, während Levice und Meister Commodore Agoch die Situation vornehmlich ohne Nei, aber trotzdem sehr souverän gehandhabt hatten. Während die beiden nun am richtigen Ort waren, um ihre Nachforschungen voranzutreiben, hatte Nei sich zurückgezogen. Sie brauchte Zeit, um sich zu erholen und sie alle waren im Grunde der Meinung, dass schon genug Druck, vor allem Zeitdruck, auf ihnen lastete. Es wäre am besten, so ihre Übereinkunft, wenn die ruusanische Ritterin ihre Absprache mit der hiesigen Obrigkeit beherzigte und abreiste. Immerhin, an Bord der verborgenen Schiffe hatte sie eine Blaupause des Belüftungs- und Wartungstunnelnetzes gefunden und so hatte Nei ohne weitere Komplikationen einen zurück zur Raumstation finden können.

Erst jetzt, nachdem sie ihre Kleidung wieder halbwegs sauber geklopft hatte, hob Nei ihren Blick und realisierte wirklich, wo sie gelandet war. Vor ihr offenbarte sich eine weite grüne Wiese. Es gab sogar ein paar kleine Bäume, welche dafür sorgten, dass hier eine ähnliche Atmosphäre wie in einem typischen Stadtpark entstand. Die Luft war ungewöhnlich frisch, selbst für eine Raumstation, die anders als diese hier, auch allgemein in einem guten Zustand war. Sie atmete tief ein und aus. Kaum zu glauben, dass sie noch vor nicht einmal einer Stunde in einem rostigen, auseinander brechenden Belüftungsschacht um ihr Überleben gekämpft hatte. Nicht weit entfernt, zu ihrer Rechten erkannte Nei dann auch den Eingang zu einem der Vorräume, welcher in einen der Minenschächte münden musste. Das bedeutete, dass ein paar Meter weiter der Turbolift sein musste, der zurück zum Kern des ganzen Komplexes führte.

Der Blick der Jedi wanderte entlang der gewaltigen gläsernen Kuppel über und um den vor ihr liegenden Park, welche das einzige war, was diese begrünte Anlage vom kalten Nichts des Weltraums trennte und das ganze hier zu einem ausgewachsenen Habitat werden ließ, wenn auch von überschaubarem Ausmaß. Beängstigend dennoch, insbesondere nach ihren jüngsten Erlebnissen, wenn man länger darüber nachdachte. Über ihr selbst und hinter dem Glas schien der zentrale Stern des SX-Systems, dessen Licht fast schon ätherischen Charakter hatte, wie es so auf das Innere schien. Unweit des Vorraums zur Mine erkannte Nei dann auch den Turbolift, der sie zu ihrem Ziel bringen würde und dessen Schacht durch den Weltraum zwischen diesem Habitat und der, sicher ein paar Kilometer entfernten, Station führte.

Sie wollte gerade loslaufen, als ihr Com ein Signal von sich gab. Nei hatte es vorher gar nicht bemerkt. Gut möglich, dass sie keinen Empfang gehabt hatte, folgerte sie, zog das Gerät aus der Tasche und schaute auf die empfangene Nachricht. Sie lächelte... Tenia. Eine gefühlte Ewigkeit trennten die beiden seit ihrer letzten Begegnung. Sie war erleichtert von ihr zu hören. Immerhin, jetzt hatte sie einen Augenblick Zeit um zu antworten.

Abgeschickt. Das Lächeln, welches der Ruusanerin, als sie die Nachricht geschrieben hatte wie ins Gesicht gepflastert schien, verflog kaum bis gar nicht, auch nachdem sie den direkten Weg über die vor ihr liegende Wiese zu dem Vorraum der Mine und dem sich dort befindlichen Turbolift einschlug. Je näher sie kam, umso deutlicher erkannte Nei ein paar provisorisch aufgebaute Stände. Es herrschte mehr Aufregung, als sie es auf den ersten Blick erwartet hatte, denn offensichtlich wurde das Habitat, das vielleicht ursprünglich mal als ein Ort der Erholung gedacht war, längst auch für die Minenarbeit genutzt. Als Nei sich näherte, bemerkte sie ein paar Mädchen und Jungen, die offensichtlich die Erträge der Minenarbeit sortierten - oder so - die Ruusanerin war keine Expertin in Bezug auf Minenarbeit. Eines der Mädchen, eine blauhäutige Twi'lek mit weißen Lekku, setzte sich gerade wieder vor einen umgefallenen Korb, dessen Inhalt im Gras verteilt war und begann die herumliegenden Brocken aus Stein und Mineralien einzusortieren.

System SX-0583 ~ Minenstation ~ Habitat 7 ~ nahe Liska Teeku
 
System SX-0583 ~ Minenstation ~ Habitat 7 ~


Die Mineralien sortierte Liska in zwei unterschiedliche Körbe, in dem Strohkorb kamen die Mineralien hinein und in den Korb aus Lehm die Steine. Ein Glück war der Hutt noch nicht von seiner Reise von Bimmisaari zurück den, wenn ein Hutt erstmal wütend wird, dann ist er nicht mehr zu bremsen. In solcher Situation befand sich Liska schon einmal auf Jakku bei ihrer damaligen Ersatzfamilie, wenn es nett bezeichnen möchte. Ihr Ersatzvater verlangte von ihr, die Hausarbeiten zu erledigen, wenn seine Frau in der Arbeit war. Fand er auch nur ein Staubkörnchen, ist er sofort ausgerastet. Mehr musste man über diese Situation nicht erwähnen. Liska hat sowieso jede Nacht Albträume über die vielen Geschehnisse und Sehnsucht nach ihrer wahren Familie, über die sie kaum noch Erinnerungen hatte. Sie sehnt sich auch nach Jakku und ihren Freunden. Der Hutt versprach ihr nach 2 Jahren wieder zurückzufliegen, worauf sich Liska sehr freute. Vania war ihre beste Freundin auf Jakku, letztens hatte in einem Brief erwähnt, dass sie den Landgleiter umgebaut und die Technik verbessert hatte, somit flog der Landgleiter etwas schneller. Eines ihrer Lekku fiel nach vorne, dies hinderte Liska beim einsortieren der Steine und Mineralien. Inzwischen stieg der Hutt in einen Shuttle ein, der ihn zurück zur Raumstation befördert. Jetzt musste sich Liska beeilen. Mit einem Ruck zog sie die beiden randvollen schweren Körbe hoch. Mit vorgebeugte Oberkörper trug sie die Körbe in Richtung Landeplatz, an dem die ganzen Transportschiffe die Steine und Mineralien an einen anderen Planenten transportierten. *Hätte ich doch meine Landgleiter mitgenommen, dann wäre es viel einfacher*! dachte Liska. Mit dem Blick zu Boden, konnte Liska nicht wissen, wer vor ihr stand. Wumms! Eines der Körbe fiel in das grüne Gras, den Korb aus Lehm konnte rechtzeitig noch fangen. Jetzt lagen alle Mineralien im Gras verstreut. Panisch kniete sie sich zu Boden, um alles wieder aufzusammeln, das würde dauern. Zuerst wollte Liska wissen mit wem sie zusammen gestoßen war. Ein kleiner Blick reichte schon, um zu wissen, dass es ein Jemand war. Mürrsich sagte Liska: "Kannst du nicht aufpassen"?! Bald würde der Hutt zurückkommen, die Körbe sollten schon längst auf dem Transportschiff sein. Das Gesicht lief ihr rot an, das war ihr sichtlich peinlich. Eigentlich müsste sie heute noch in die Minen gehen um neue Mineralien und Gestein zu holen. Wahrscheinlich musste das Essen warten. Zwar konnte sie einen Apfel kurz vor dem erste Minenmarsch hinunterschlingen, machte aber nicht auf Dauer satt. Dieser Jemand könnte echt mal anpacken. Auch das noch, die Hälfte der Mineralien sind durch den Aufprall beschädigt worden. Im Gesicht der Twi'Lek konnte man ihre Panik sehen und spüren.
System SX-0583 ~ Minenstation ~ Habitat 7 ~ Nei Sunrider
 
System SX-0583 ~ Minenstation ~ Habitat 7 ~ mit Liska Teeku

Nei war gerade dabei die blauhäutige Twi'lek mit den weißen Lekku zu passieren, als diese plötzlich aufstand und mit zwei Behältern für den Ertrag der Mine loszulaufen begann. Keinen Schritt später, stieß sie mit der Jedi zusammen, ließ einen der Behälter, einen Korb, fallen und schaffte es gerade noch den anderen Behälter, scheinbar aus Lehm oder Ton gefertigt, aufzufangen, bevor dieser auf dem Boden zerschellen konnte.

Bevor Nei selbst etwas sagen konnte, fauchte die Twi'lek sie an. Die weißen Lekku waren ihr schon aufgefallen. Das war eigentlich schon außergewöhnlich genug. Doch erst jetzt bemerkte Nei, wie jung ihre Gegenüber noch war. Zwar war es in ihrer Heimat nicht ungewöhnlich, das auch Kinder und Jugendliche bei einigen Arbeiten mit anpackten, aber Minenarbeit... Davon abgesehen, in der Neuen Republik war selbst das vielerorts im Grunde undenkbar.

Inzwischen hatte sich Nei auch ausreichend von den vorherigen Anstrengungen erholt, um sich zumindest minimal wieder der Macht zu öffnen. Ohne eine ordentliche Erholungspause und vor allem eine gute Mahlzeit, würde sie wohl kaum zu mehr im Stande sein. Es reichte jedoch in diesem Moment aus, um die ruusanische Jedi aufschrecken zu lassen. Wie ein blitzendes Licht vor ihrem inneren Auge, fühlte Nei die Präsenz der Macht, kurz nachdem sie mit der Twi'lek zusammengestoßen war. Verblüfft musterte sie die vor ihr stehende und auf eine Reaktion wartende Twi'lek.

"Entschuldige bitte. Ich habe wohl nicht aufgepasst wohin ich laufe."

erklärte Nei und deutete eine leichte Verbeugung an. Beiläufig glitt ihre Hand dabei über das an ihrem rechten Oberschenkel befindliche Holster, mit dem darin liegenden, schwarz-metallenen Doppelklingenlichtschwert.

"Was machst du hier? Solltest du nicht in der Schule sein... oder so?"

fragte Nei mit einer Mischung aus Verblüfftheit und aufrichtigem Interesse nach. Auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass es hier keine Schule gab, zumindest nicht in der gleichen Form wie man sie andernorts finden würde. Trotzdem schien das Mädchen hier nicht her zu gehören und dann war da noch dieses Licht.

System SX-0583 ~ Minenstation ~ Habitat 7 ~ mit Liska Teeku
 
System SX-0583 ~ Minenstation ~ Habitat 7 ~ Nei Sunrider

Durch die leichte Andeutung einer Verbeugung der Russanerin, deutete Liska aus Respekt auch eine Verbeugung an. Die schweren Körbe stellte Liska neben sich ab. Endlich waren fast alle Mineralien aus dem Gras in den Strohkrob einsortiert und konnte an Bord eines Transportschiffes gebracht werden.


"Ich muss dann mal wieder"!

Ein kleines Lächeln machte sich auf Liskas Gesicht breit, nahm die schweren Körbe wieder auf und weiter gehts! Auf die Frage, ob Liska in die Schule ging oder wie das heißt, beantwortete sie erst gar nicht. Als Liska an der Ruusanerin vorbei ging, konnte sie ein unbeschreiblich starkes Energiefeld spüren. Sie blieb kurz stehen, hatte sie sich das jetzt eingebildet oder spürte sie wirklich eine Energie. Misstrauisch drehte sie sich erneut zu der Ruusanerin um. Ob sie auch diese Energie gespürt hat? Kurz musterte Liska die Ruusanerin an und entdeckte ein Holster, in dem etwas heraus ragte, an ihrem Körper. So eine Ausrüstung besaßen nur Jedi. Der Dug hatte gestern beschrieben, dass an Jedi an so einem Teil erkennt, er hatte es als eine Art Lichtschwert beschrieben. Aus neugierde musste Liska ihr diese Frage stellen.


"Habt ihr auch diese Energie gerade verspürt"?

Um sich auf ihre Antwort einzulassen, stellte Liska ihre Körbe wieder ab und schenkte der Ruusanerin ihre Aufmerksamkeit. Auch wenn Liska seit dem Ereignis mit dem schwebenden Besenstiel oder mit dieser Energie brennends eine Antwort, lässt sie der Ruusanerin die Zeit, die sie braucht, um ihr nur eine Antwort zu geben, die der Schlüssel für ihre weiteren Antworten sind.

Um die Antwort nicht noch länger hinaus zu zögern, forderte Liska mit etwas Druck in der Stimme.


"Könnten sie mir auf die Fragen eine Antwort geben, bitte"?

Dabei schaute sie Ruusanerin besorgt in die Augen. Liska fühlte dass sie ihr Vertrauen kann. Es gab ihr eine Sicherheit, dass sie die Person ist, die ihr helfen würde.

"Und wenn ja, würdest sie mir helfen"?

Vor einer großen Enttäuschung gefasst zu sein, nahm sie ihre Körbe wieder auf. So langsam meldete sich der Magen zu Worte, ohne eine Mahlzeit würde sie den Tag nicht überstehen.


"Den Transport werde ich wohl jetzt verpassen und sie sehen aus, als würden sie auch etwas vertragen, wie ich"!

Bis der Hutt wieder von Bimmisaari zurückkam, würde es noch eine Weile dauern.

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System SX-0583 ~ Minenstation ~ Habitat 7 ~ mit Liska Teeku

Die Besorgnis in den Augen der jungen Twi'lek war nicht zu übersehen. Solch eine Besorgnis bei einem noch so jungen Wesen. Nei begann zu erahnen, woher diese Art der Anspannung kommen mochte. Noch bevor sie jedoch antworten konnte, schien sie von der Twi'lek zum Essen eingeladen worden zu sein.

"Warte mal."

forderte Nei ihre Gegenüber auf. Nicht streng, aber doch eindringlicher, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte.

"Ich habe die Energie auch gespürt. Genauer gesagt... es ist nicht einfach nur Energie gewesen. Das gerade war eine Sinneswahrnehmung, hervorgerufen durch eine Verbindung mit der Macht."

erklärte die ruusanische Jedi und beugte sich ein kleines bisschen vor. Eine gegenseitige Verbindung... wollte sie hinzufügen, doch die Worte kamen ihr nicht über die Lippen. Sie war unvorbereitet gewesen, doch es schien, sie hatte eine machtsensitive Person vor sich stehen. So schaute sie der Twi'lek, die etwa einen Kopf kleiner war als sie selbst, direkt in die braunen Augen. Nei war nicht entgangen, wie das Mädchen außerdem auf ihr Lichtschwert gestarrt hatte.

"Mein Name ist Nei Sunrider, vom Orden der Jedi."

stellte sie sich vor, alle Zweifel, die zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch im Raum standen, ausräumend.

"Wer bist du und was für einen Transport wirst du jetzt nicht bekommen? Was machst du hier?"

fragte Nei ihrerseits nach.

"Wenn du Hilfe benötigst, werde ich dir helfen. Wenn du mir sagst was hier los ist."

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Eine Macht? Ist genau ,das die Energie, die Liska immer über die ganze Zeit verspürt hatte? Die Anwort von der Ruusanerin war sehr aufschlussreich. Dass ihre Forderung zu streng war, konnte Liska gut wegstecken. Das Interesse an Liska zeigte die Ruusanerin durch ihre Hartnäckigkeit aus. Liska konnte es immer noch nicht fassen, eine echte Jedi aus einem Jedi Orden stand vor ihr. Der Hunger in Liska wurde größer, trotzdessen lässt sie sich nichts anmerken, auch wenn es in einer Kantine besser zu besprechen wäre. Also machte Liska, nachdem sie den Namen des Jedi erfahren hatte, ein Angebot.


"Sie haben doch sicherlich Hunger oder? Wie wär´s wenn wir in die Kantine gehen und etwas essen? Dort kann ich dir alles erzählen, was du wissen willst"!

Sie schaute sie flehend an und fordete Nei auf Liska zur Kantine zu folgen.


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*** Nachricht an Nei Sunrider***

Du hast keine Ahnung, in welchem perfekten Moment deine Nachricht kommt und wie sehr sie mir gerade hilft.

Hier geht es darum, Alderaan für die Republik zu gewinnen. Allerdings haben wir einen Diplomaten auf der Mission, der von seinem Handwerk nicht nur nicht sonderlich viel, sondern gar nichts versteht…

Ich freue mich auch, wenn wir uns wieder sehen. Ich habe dich wirklich vermisst.

***
 
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