Carida

[Carida, Zentralkomplex, Speisesaal des Akademieleiters]- Nereus, Nergal, Elysa, Jade, Ravenburg, Hochadmiral Jeratai, Flottenadmiral Nort, Flottenadmiral de Vries, Flottenadmiral Moresby, Admiral Banjeer, Admiral Bolitho, Vizeadmiral Darell

Einmal mehr gefiel sich Elysa in der Rolle der schweigenden Beobachterin, wie alle Anwesenden lauschte sie den Worten Lord Nergals, ohne seiner Person jedoch durch Blicke zu viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. In der Macht jedoch sah dies anders aus, dort behielt sie ihn wachsam im Auge, mit der Intention, bei jegliche Manipulation durch diese, sei es mentaler oder physischer Natur, zu intervenieren.
Den Worten lauschte sie aufmerksam und stimmte durchaus, gedanklich, in einigen Punkten mit dem Sith Meister überein. Allegious hatte seine Position unweigerlich, durch Intrigen, Verrat und geschicktes Taktieren gefestigt ? wohin gegen Menari gesuchen würde, jeglichem Widerstand gegen seine Thronbesteigung mit aller Gewalt die er aufbieten konnte entgegenzutreten. Aber dies zu verkünden, bedeutete nur, das offensichtliche zu bestätigen und konnte kaum als eine Aussage gewertet werden, die Nergals Vertrauenswürdigkeit in irgendeiner Weise steigerte. Vielmehr fand sie es interessant, dass er ebenfalls bestätigte, dass Lord Allegious in Nereus Kratas Aufstieg zum Großadmiral eine Gefährdung seines eigenen Herrschaftsanspruchs sah.

Wenn es nach der dunkelhaarigen Machtnutzerin ging, könnten sich beide Fraktionen gerne noch ein bisschen gegenseitig dezimieren ? dann jedoch bitte in einem abgeschiedenen Sektor der Galaxie, wie der Hochadmiral es so schön nannte . Denn wie der Oberkommandant bereits erwähnte, wurden durch diesen internen Konflikt zu viele Ressourcen gebunden und man hatte die Initiative ? einen entscheidenden Faktor in der Kriegsführung ? dadurch an die Republik verloren, wie diese durch erste Vorstöße auf imperiales Territorium, beispielsweise Ord Biniir, bewies.
Die Ankündigung des zukünftigen Großadmirals, diese Schwächung von innen heraus nicht länger hinnehmen zu wollen, konnte sie voll und ganz nachvollziehen, denn es gab nun einmal keinen Ort, an dem man alle Streithähne aussetzen, und dann aus dem einzigen Überlebenden, einen Imperator machen konnte. Sie hatten genügend Zeit gehabt, dieses Geplänkel zu beenden, doch die Anführer der beiden Sithfraktionen waren zu keinem Ergebnis gekommen. Eine Weiterführung dieses Konfliktes konnte nur darin enden, dass man die Erfolge der Vorgänger zu Grunde richtete, und das gerade jetzt am Höhepunkt der Macht...
Doch eigentlich, musste sich Elysa eingestehen, dass man diesen Zenit seit Bastion überschritten hatte, es galt vorerst einen weiteren Einbruch der Gesamtstärke des Imperiums zu verhindern. Der Preis dafür, würde wie immer mit dem Blut derjenigen bezahlt werden, welche bereit waren für das Wohl des Imperiums ? einem größeren Ideal, als einem Mann zu dienen ? in dem Kampf zu ziehen.
Dies war der Preis der Uniform ? denn sie zu tragen bedeutete auch Opferbereitschaft aufzubringen, wie der einäugige Commander (Ravenburg) bewies und am eigenen Leib erfahren hatte.

Dieser kleinliche Konflikt, stellte eine Beleidigung für einen jeden Soldaten dar, der im Dienste des Imperiums sein Leben ließ ? eine Beleidigung, die Hochadmiral Kratas, seinen eigenen Worten nach nicht länger bereit war hinzunehmen. Elysa konnte die Überzeugung und den Willen dazu deutlich aus seinen Worten entnehmen, und würde sie nicht längst seine Meinung teilen, wäre sie spätestens jetzt versucht es zu tun. Die Gabe eines jeden guten Anführers, zu inspirieren, könnte man Nereus Kratas ganz gewiss nicht absprechen und als er ihre eigenen Gedanken bezüglich Allegious Abgesandten aussprach, entdeckte sie auch den Mut in ihm, seine Worte umzusetzen. 'Er ist definitiv die richtige Wahl.' , beschloss sie stumm im Geiste, während in dem schönen Gesicht ,für einen kurzen Moment, ein grimmiges, freudiges Lächeln bildete. Und sie bildete sich ein zumindest bei Moresby ein ebensolches zu entdecken.


[Carida, Zentralkomplex, Speisesaal des Akademieleiters]- Nereus, Nergal, Elysa, Jade, Ravenburg, Hochadmiral Jeratai, Flottenadmiral Nort, Flottenadmiral de Vries, Flottenadmiral Moresby, Admiral Banjeer, Admiral Bolitho, Vizeadmiral Darell
 
.:: | Akademiegelände | Quartierbereiche | temporäre Wolve Quartiere | Kyra

Ihr plötzlicher, invasionsgleicher Einfall in der Innenstadt hatte selbst Kyra überrascht. Scheinbar einer Plage winziger Insekten die alles abgrasten gleich, war sie gefühlt in jedem der dort auffindbaren Geschäfte mindestens vier oder fünf Mal eingekehrt. Dafür sah es mit Geld, das sie sich eingesteckt hatte, anschließend eher schlecht aus und wie sie all das behalten sollte, oder auch nur transportieren, war eine Frage gewesen, die Kyra lange beschäftigt hatte. Bis sie einfach alles in den Gleiter gestopft und zurück zur Akademie aufgebrochen war. Die Fahrt war ein Wechselbad der Gefühle gewesen. Nicht nur das in ihren Gedanken Alynn eine tragende Rolle spielte Leyla war ebenfalls mehrfach vertreten. Klassisches Zwickmühlenprinzip und solange sie sich nicht entschied – wobei ‚solange’ ein bis jetzt noch zu groß anmutender Begriff war, lag das Geplänkel mit Alynn doch kaum mehr als nur einen Tag zurück…

Nach ihrer Rückkehr, noch immer zum Teil den freien Tag vor sich, schien eine Entscheidung jedoch immer wichtiger zu werden. Mit ihren schlanken Fingern löste sie, ohne etwas herunterzuwerfen, die Hose ihrer Uniform aus dem Gewühl aus Klamotten das sich vor ihr auftat. Die passende und zugehörige Jacke folgte ohne viel Zögern und wurde von ihr, mit eingeübten Handgriffen, denen sie schon seit fast einem Jahr nicht mal mehr zusehen musste, verschlossen. Als ihre Augen den Spiegel streiften, musste sie unweigerlich inne halten. „Wen will ich eigentlich täuschen?“, schoss es ihr durch den Kopf. Für Leyla musste sie sich eigentlich nicht so in Schale werfen… und doch hatte sie das zwingende Gefühl, das es irgendwie…richtig wirkte. Mit einem Stirnrunzeln starrte sie ihr Spiegelbild an, ehe die Jacke wieder geöffnet wurde und die Lieutenant, deren Haare bereits in einem Zopf zwischen ihren Schulterblättern geflochten baumelten, sich auf den Weg machte. Angetrieben von Sorge, Zuneigung, Angst… und Schuld. So erreichte sie den medizinischen Komplex. Kyra wollte noch immer nicht so recht glauben, was sie gehört hatte. Es konnte einfach nicht sein… und die Tatsache das sie, während Leyla etwas zugestoßen war, das sie ans Bett fesselte, sie nach allen Regeln der Kunst mit Alynn selbiges geteilt hatte. Aber wäre sie nicht auf die Kommandantin getroffen… wäre sie dann trotz allem so… erfüllt? So zufrieden, noch immer glücklich, wenn auch wegen Leyla besorgt…


„Flight Lieutenant Tey, Ma’am. Ich möchte eine Staffelkameradin besuchen. Sie…“

„Kadett Bennett, Cassandra Bennett? Sie wären heute schon die Zweite…“

„Nein, Ma’am. Officer Emmea. Leyla Emmea.“

„Natürlich. Einen Moment.“

Sie verschwand für einen Augenblick hinter dem Display des schmalen Terminals das sie bediente und ließ Kyra mit ein paar Fragen an Cassandra zurück. Sie hatte ebenfalls am Training teilgenommen, war eine Kandidatin die womöglich zu den Wolves versetzt werden würde. Und fliegen konnte sie. Blieb nur zu hoffen, dass ihr Aufenthalt hier, nicht weiter schwerwiegend war, das es sie von ihrem Dienst abhalten würde.

„Sie wurde auf Station vier untergebracht. Zimmer A 7 und müsste jetzt wach und ansprechbar sein.“

„Danke.“

Kyra straffte ihre Schultern und machte sich auf den Weg, irgendwie hatte das nicht gut geklungen und ihr Blick.... Jeder Schritt durch die klinisch absolut von jedem Bakterium beseitigten, reinen Gänge, jagte mit dem Klang ihrer schwarzen Stiefel einen Hagel an Gedanken durch ihren Kopf. Würde sie überhaupt etwas verheimlichen können… oder was fast schlimmer wog, wollte sie das?

Als die Pilotin das Zimmer erreicht hatte, hielt sie vor der Tür noch einmal an und atmete tief ein. Als sie hindurch trat, war es als verschlucke sie das durch die Zimmerfenster fallende Sonnenlicht...


„Hey…“ Bildete sie sich das ein, oder klang ihre sonst immer so feste, entschlossene Stimme, die Kyra selbst manchmal übertraf, so verdammt zerbrechlich?

„Hey Kleine.“ Antwortete sie, automatisch ihre Stimme senkend und suchte den Blick der beiden, unterschiedlich gefärbten Augen.

„Ich hab es erst vorhin erfahren. Und bin sofort gekommen… leider… leider ging das nicht schneller.“

„Ich bin froh, dass du überhaupt kommst. Die ganze Zeit alleine hier herumzuliegen ist nicht das angenehmste.“

War das Schuld? Jagte es durch Kyras Kopf, als sie nichts weiter tun konnte, als zu nicken. Schweigen zwischen ihnen war nichts ungewöhnliches. Beide waren sie über den Punkt da man die Leere mit Worten füllen musste hinaus und doch… in ihrer Brust spannte sich ein Knoten, oder doch ein Schraubstock, der immer enger zu werden schien, als das Schweigen an Länge gewann…

„Was… was ist dir überhaupt zugestoßen? Es hieß nur, du wärest hier…“

Leyla schüttelte lediglich ihren Kopf. Brachte ein wenig Bewegung in ihre so starre Position und streckte eine Hand hervor, fast winzig anmutende Finger, die Kyra schnell ergriff und auf der Kante ihres Bettes zum sitzen kam.

„Ist doch nicht wichtig. Ein paar Tage noch und die lassen mich hier wieder raus.“

Der sanfte Druck ihrer Finger hätte die blonde Pilotin beruhigen sollen…

„Ich mag deine Haare. Lang standen sie dir schon immer besser. Und jetzt…wunderschön.“

Das sanfte, fragile Lächeln auf ihrem Gesicht rief ihr beinahe Tränen herauf. Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas war mit ihr passiert und sie wollte es ihr nicht erzählen….

„Ich war gestern in der Stadt. Ich hab dir auch etwas mitgebracht.“

„Wie aufmerksam.“ Das verschmitze Lächeln ging unter im Anblick, der Schweiß auf ihrer - Leylas - Stirn sprach andere Bände, als sie das vermutlich zugegeben hätte. „Und auf was darf ich mich freuen?“

„Das bleibt ne Überraschung. Wenn du in ein paar Tagen raus kommst, siehst du es schon früh genug.“

„Dann werde ich mich wohl übler Weise gedulden müs….“

Leylas Lachen ging für Kyra überraschend in einen heftigen Hustenanfall über, ehe sie sich versehen konnte, hatte eine Gruppe aus drei Med-Techs den Raum gestürmt und sie wurde von einer der beiden Helferinnen hinausbugsiert. Die Tür schloss sich prompt vor ihrer Nase und die Geräusche von drinnen verklangen. Die zuletzt gehörten Worte aber, blieben in ihrem Kopf haften. Schnell und bevor. Hier, an diesem Ort… Die Pilotin sackte an der Wand zusammen. Hatte die Beine eng an ihren Körper gezogen und ließ den Tränen freien lauf… sollten sie doch alle tun und lassen was sie wollten, sollten sie doch denken was ihnen gerade in den Sinn kam. Trauer und Schuld schüttelten ihren Körper zwischen einem jeden Schluchzen und neuerlichen Aufbegehren der Tränenflut. Der Kopf der kleinen Pilotin ruhte auf den angezogenen Knien, sodass sie die niedergeschlagen, aus Leylas ehemaligem Quartier kommenden Med-Techs nicht bemerkte…


.:: | Akademie | medizinischer Komplex | Station 4 | Kyra
 
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Carida ? Gelände der Akademie, medizinischer Komplex, Gänge Richtung Ausgang ? Janson

?Colonel??

Janson, der eigentlich schon auf dem Weg nach draußen war, drehte sich langsam um. Jemand hatte ihn gerufen und es klang dringend.

?Sie sind Colonel Sez??

Janson nickte müde.

?Man hat mich gebeten, Ihnen das hier zu geben.?

Ein schnödes Stück Flimsiplast, welches er jetzt entgegen nahm. Und Janson las was darauf geschrieben stand, setzte in Gedanken Buchstabe an Buchstabe aneinander und brauchte einen Moment, um zu begreifen.

?Wieso sagt man mir das jetzt erst??

Seine Hand mit dem Zettel senkte sich und sein Blick suchte das Gegenüber, welches ihm den Zettel überreicht hatte. Derjenige welcher wäre der erste Adressat seiner Wut gewesen, doch er hatte gut daran getan, sofort nach Überbringen der furchtbaren Nachricht zu verschwinden.
Da es also kein Ventil für seine Wut und den Schmerz gab, wandte er sich an den Empfang des Komplexes, von dem er nur wenige Meter entfernt stand, weil er nahe dem Ein- und Ausgang lag.


?Wo finde ich Flight Officer Emea? Ich bin ihr Staffelführer.?

?Sie ??

Die Frau am Empfang stockte und starrte ihn an. Janson wusste, dass es an seinem wütenden Gesichtsausdruck lag und machte nicht einmal den Ansatz eines Versuchs, diesen abzumildern oder zu verbergen.

?Station 4, Zimmer A 7, Sir. Sie können aber nicht zu ihr.?

?Das ist mir egal.?

Janson vergaß jegliche Haltung und polterte los. Er war einfach zu müde, zu erschöpft und zu fassungslos, um sich jetzt noch an irgendeine ihm sinnlos erscheinende Etikette zu halten. Erst Bennett schwer verletzt und jetzt das hier.

?Ich will zu ihr. Wie geht das am schnellsten??

?Da lang, Sir. Es tut mir sehr leid.?

?Sparen Sie sich das. Es ?..?

Er war bereits auf dem Weg, als er sich noch einmal herumdrehte.

?Entschuldigen Sie bitte.?

?Keine Ursache, Sir.?

Er hastete so gut es ging in die Richtung, die sie ihm gezeigt hatte und war froh darüber, dass die Betäubung seines Unterschenkels noch andauerte. Die Bitte der Ärztin, das Bein noch ein paar Stunden zu schonen hatte er damit bereits außer acht gelassen, noch bevor er den Komplex verlassen hatte.

Atemlos kam er wenig später auf der genannten Station an. Er hatte sich keine Zeit gelassen, auf seine Umgebung zu achten. Die ihm entgegenkommenden Med-Techs jedoch bemerkte er sofort und trat ihnen in den Weg.


?Colonel Janson Sez. Ich bin der Staffelführer von Flight Officer Emea. Was ist passiert??

?Wir wissen es noch nicht Sir. ?

Das klang wahrheitsgemäß aufgrund ihrer äußeren Haltung.

?Die Entwicklung der Dinge war so nicht vorhersehbar. Ein Bericht wird Ihnen selbstverständlich zugehen. Es tut uns sehr leid.?

Einen Augenblick lang blieben sie noch bei ihm stehen, danach drehten sie sich um und verschwanden in einem der abzweigenden Gänge.
Janson blieb traurig und wütend zurück. Er war wie betäubt und es dauerte einen Moment, bis ihn seine Füße weiter in die Richtung trugen, in der Emeas Zimmer lag.

Vor der Tür wartete jemand, oder hatte es wohl getan. Denn die Tür zu Zimmer A7 stand weit offen und der Zutritt war frei. Janson trat ein ein paar Schritte zu der Person zu, die er auf Anhieb nicht erkannte.
Erst als er neben ihr in die Hocke ging, sah er, dass es Kyra war, die auf dem Boden kauerte und weinte.


?Kyra!?

Jansons Hand legte sich beruhigend auf eine ihrer Schultern. Sie waren enge Kameradinnen und sogar Freundinnen gewesen, dass wusste er ganz sicher. Allerdings vermutete er auch, dass vielleicht mehr dahinter gesteckte hatte. Somit war die Trauer, die Kyra jetzt empfinden musste, um ein vielfaches größer als seine.

?Es tut mir so leid.

Carida ? Gelände der Akademie, medizinischer Komplex, Station 4 ? Kyra, Janson
 
.:: | Akademie | medizinischer Komplex | Station 4 | Kyra

Ihre Gedanken waren eine reine Irrfahrt. Zwischen all der Trauer die in ihr nur so geiferte, mischte sich immer wieder der Gedanke, sie mit Alynn schrecklich verraten zu haben. Der Tränenstrom war unablässig. Hatte längste Arme und Knie der Uniform der Pilotin benetzt. Erst die Hand, die sich auf ihre Schulter legte, brachte Beruhigung mit sich. Sie realisierte nicht das es Janson war, der ihr da so plötzlich beistand leistete. Im Grunde war es ihr, für einen Augenblick sogar egal. Sie war lediglich dankbar nicht mehr allein zu sein in ihrem Elend. Nicht mehr allein. Nein. Sie war so oder so nicht allein, doch konnte irgendjemand in ihrer Nähe nachvollziehen was sie gerade erleben musste? Die Tür neben ihr, nur Meter entfernt, da war sie… sie, die Frau die ihr soviel bedeutet hatte. Die ihr dermaßen viel gegeben hatte und der sie bereitwillig ihr Leben geopfert hätte. Schneller als bei manch anderer Person. Tot. Grausame Gedanken suchten sie wieder und wieder heim, sodass die zarten, von salzigem Nass befeuchteten Finger ihrer rechten Hand nach der von Janson griffen. Hatte sie ihn doch noch nicht gesehen, hatte sie seine Stimme durch ihr Schluchzen und Wimmern hindurch doch identifiziert…

„Sie ist tot! …Tot!!! Wieso sie!“

Jammerte sie, geschüttelt vom Schluchzen das sie heimsuchte und warf sich fast dem Kommandanten ihrer Staffel entgegen. Vergrub sich irgendwo an seiner Brust und harrte der Dinge die in ihr aufflammten. Unzählige Herzschläge später versiegte der jener Anfall. Jene Überschwemmung ihres Körpers mit Trauer, die alles nach draußen schwemmte und salzige Spuren auf ihren Wangen hinterlassen hatte. Rot unterlaufene und geränderte Augen blickten in das Gesicht des Staffelkommandanten. Sie konnte auch in seinen Augen Trauer lesen, aber schwerer wog wohl seine Sorge um sie. Wusste er…? Das anhaltende Schluchzen der blonden, nunmehr langhaarigen Pilotin hatte fast aufgehört. Als ihr der Gedanke kam, hätte sie fast damit gerechnet erneut gepeinigt zu werden, doch es löste sich nur noch eine letzte Träne, die einsam ihre Wange überquerte…

„Ich… sie…”

Langsam sank ihr Kopf wieder runter, bis er irgendwann, als er gegen Janson stieß, sanft jedoch, wieder zum Stopp kam. Ihre Augen brannten und sie presste die Lieder aufeinander und atmete schwer aus.

„Als sie damals zu dir kam… als du sie in die Staffel geholt hast. Sie hatte Angst man hätte rausgefunden das… das… sie und ich… sie dachte man hätte rausgefunden, dass wir zwei zusammen wären. Sie hatte Angst, sie würde versetzt werden, um die 152te vor Schaden zu bewahren.

Sie wollte dir das eines Tages sagen, dass sie fürchterliche Angst hatte, aber nicht vor dir. Sondern vor dem, was das für uns bedeutet hätte...“


Kyra, die sich mittlerweile langsam wieder aufgerichtet hatte, hatte ihren Kopf zurück gelehnt, gegen die Wand gelehnt und hielt die Augen geschlossen. Während sie sprach, schien es ihr für einen Moment leichter zu werden, mit dem was passiert war umzugehen.

Fast so, als würde sie das erste Mal seit Monaten, vielleicht Jahren, aufstehen, raffte sich die Pilotin nach oben, war noch immer an die Wand gelehnt und blieb es auch, als sich ihr Körper in Richtung der Tür wandte. Wollte sie wirklich da hinein gehen? Konnte sie das tun, wo sie gerade jetzt, so geschwächt war? Sie musste sich von ihr verabschieden.


„Ich will da nicht alleine rein, Janson.“

Erst als sie sich sicher war, das er ihr folgte, stakste sie langsam in das Ein-Bett-Zimmer. Und sofort als sie drin war, den leblosen Körper erblickte, schluchzte die Pilotin auf. Erst am Bett angekommen, konnte sie sich stoppen. Beide – sie und Janson – sagten nichts. Kyras Hand, die sich langsam der Stirn, die unter jenen grellen roten Haaren lag, näherte, war das erste was sich regte.

„Hey Kleine…“ Flüsterte die blonde Pilotin und strich langsam mit ihren Fingern über die noch immer warme, doch langsam auskühlende Haut.

„Du… wirst mir fehlen.“

Fast schon andächtig beugte sich die Pilotin hinab und gab der leblosen Gestalt eine Umarmung, führte ihre Lippen an die Wange von dem, was vor Minuten noch die mit Leben erfüllte Hülle von Leyla gewesen war. Tränen brachen erneut hervor, noch bevor sie ihre Lippen wieder von der weichen Haut löste. Und der Blick hinab fiel Kyra unglaublich schwer. Schwer nicht nur, weil ihre Sicht verschwamm, einfach, weil sie nicht wusste, wohin mit all dem, was in ihr los war. Es schien, als sei da kein Ventil, gar nichts, das ihr würde helfen können. Es war fast schon unvorstellbar, das gerade sie, die sie eigentlich nichts aus der Bahn werfen konnte, die schon so viele Leben beendet hatte, so sehr von Trauer gepeinigt wurde. Sollte sie nicht viel eher die Dinge herunter schlucken und einfach weiter machen? So wie man es von einem imperialen Offizier erwarten würde? Aber das war sie nicht. Noch nie. Und Kyra bezweifelte stark, das sie jemals so werden konnte, wie zum Beispiel Alynn. Sie würde vermutlich nicht an so einem Erlebnis zu kauen haben. Aber Kyra? Und auch wenn all das Gerede nie wirklich zu ihr durchgedrungen war und sie nie darauf gehört hatte. Leyla würde nicht wollen, dass sie so voller Trauer weiterleben würde. Selbst in ihren letzten Minuten hatte sie Kyra nicht belasten wollen… hatte ihr nicht gesagt was ihr passiert war, was nicht stimmte, noch das sie wirklich dem Ende entgegen ging. Obwohl Kyra das nur allzu deutlich gesehen hatte, zumindest jenen letzten Teil…

Der Gedanke, die Trauer einfach ziehen zu lassen war in einem so verlockend und doch irgendwie….verräterisch. Wie konnte sie einfach weiter machen, als sei nichts geschehen? Nein. Das würde sie nicht. Sich nicht von Trauer vereinnahmen zu lassen, hieß nicht, nicht zu trauern, oder? Und… ihre Schuldgefühle wegen Alynn… waren die nicht sowieso überflüssig gewesen? Auch wenn sie beide eine innige Beziehung geführt hatten, weder hatte sie, oder Kyra, den jeweils anderen daran gehindert, auch kleine Ausflüge zu wagen. Das hielt den Reiz und die Abwechslung für sie beide frisch… und während sie dies auch dachte, stritt es in ihr noch immer. Aber wäre sie nicht die falsche Kyra, wenn sie sich nicht eher an die guten Zeiten erinnern würde, die sie mit Leyla verbracht hatte, als sich zu ersäufen in Mitleid mit ihrem armseligen Selbst und Verzweiflung, weil sie jetzt nicht mehr war? Irgendwie schon… aber das pochen in ihrer Brust. Dieses dumpfe, schmerzende immer wiederkehrende aufbegehren machte es ihr nicht einfach, auch das zu tun. Wahrscheinlich war das das schwerste an diesen Punkten im Leben. Sich auf das zu besinnen, was man auch wirklich war. War man schon von Traurigkeit erfüllt, befreite man sich nur schwer daraus. Die Tränen die wieder auflebten, hinderten sie nicht daran, ihre Augen zu schließen und sich langsam abzuwenden. Es half alles nichts. Dann würde sie sich eben dazu zwingen müssen… hierzubleiben und weiter auf ihre leblose Gestalt zu starren änderte überhaupt nichts. Sie würde ihr fehlen. Sicher und das war auch nicht schlimm, überhaupt nicht, es wäre schlimm, wäre es nicht so, aber… was noch schlimmer wäre, wenn sie jetzt dadurch ihr Leben verspielen würde und das musste nicht einmal der Tod sein, der sie auch noch packte…

Noch immer mit roten Augen und vereinzelten Tränen, die ihr die Wangen runterkullerten, ein Stück weit gelöster jedoch von der Trauer wand sie sich an den Mann der noch immer neben ihr weilte. Kyra hatte sich verabschiedet und befürchtete, vermutlich zurecht, wenn sie zurückblickte, das sie nicht würde gehen können…


„Lass uns, wenn du fertig bist, irgendwo hin gehen. Irgendwohin weg von hier.“


.:: | Akademie | medizinischer Komplex | Station 4 / Zimmer A 7 | Kyra & Janson, Leyla(tot)
 
OP: Ich hab ein wenig für mich vorgespult.

- Carida - Imperiale Akademie - Offiziers Unterkünfte/Cecilias Quarter - Cecilia,Buck -

Ach Cili mein Schatz sei doch nicht traurig, bitte nicht. Heut ist doch dein Ehrentag. Wenn die große Party schon abgeblaßen ist dann feiern wir zwei beide!

Nicht wirklich wissend ob sie lachen oder weinen sollte ignorierte Cecilia schlicht die Stimme ihres besten Freundes der seit geschlagenen 10 Minuten vor ihrer verschlossenen Quartiertür stand und auf sie einredete. Als wenn sie ein kleines Mädchen wäre dessen „Little Princess“ Feier nicht stattfinden würde.

Buck ich hab keine Lust mit dir zu reden mir geht es gut, die Feier ist abgesagt und fertig. Ich bin ohnehin nicht in Feierstimmung, ich werde heute dreissig Jahre alt, hast du mir nicht 100 mal gesagt das es dann mit mir vorbei ist? Ich so oder so ohnehin genug zu tun.


Ein entnervtes Seufzen entwich der nun tatsächlich dreissigjährigen als sie an ihrem Terminal sitztend wegen Buck nicht im Ansatz dazu kam die Prüfungsbögen zu kontrollieren die sie sich wo ihre große Feier nun ins Wasser viel als Mittel gegen den Frust aufgerufen hatte.


Und nun hast du die Bestätigung für deine Theorien! ES IST MIT MIR VORBEI! JETZT VERSCHWINDE ENDLICH!


ICH DENK JA NICHT DRAN DU KOMMST JETZT RAUS!

Diese vermaledeite Schlagader die immer hervor trat und wie wild pulisierte wenn sie wütend wurde meldete sich mit einem ordentlichen Pumpen. Warum ließ er denn nicht locker? Warum konnte er sie nicht einfach hier in ihrem Quartier sitzten und still über ihrer Arbeit brüten lassen.

WIE REDEN SIE MIT MIR LIEUTENANT?

Ach halt die Klappe Cili wir haben beide frei, komm mir nicht mit deinem Rang. Privat hast du mir nichts zu sagen Engelchen. Und ich sage dir eines.


Die angenehme Stimme des scheinbar übergroßen Ewok bekam diese merkwürdige Note die sie immer bekam bevor er sich Blödsinn ausdachte.


Wenn du nicht raus kommst und mit mir zum Strand gehst werde ich zu dir rein kommen!

Wohl wissend darüber das er die Tür wohl kaum aufbrechen können würde witmete sich Cecilia wieder ihrer Arbeit und ignorierte zwei weitere Ankündigungen „gleich rein zu kommen“ des bärtigen Mannes. „Du bist selbstsüchtig“, ihre Hand wanderte zum Enterknopf als sie über den heutigen Tag nachdachte „ da ist jemand gestorben und du jammerst weil du nicht feiern darfst“. Nein sie musste sich sogar schämen, wie trivial war eine abgesagte Geburtstagsfeier denn gegenüber dem Verlußt eines Lebens?


Nicht das sie die junge Frau die bei diesem vermaledeiten Training verstorben war irgendwie in ihrem Bekanntenkreis gewesen war und auch ihr selbst nicht bekannt und somit bedeutungsvoll gewesen wäre. Dieser Tod hätte ihre Feier bzw. ihre Gäste wohl (bis auf die eingeladenen Wolves) kaum betroffen oder gar betreten gemacht. Dennoch hatte sie die Feier sofort abgesagt, es wäre schlicht Pietätloß gewesen eine rauschende Party zu feiern.


Nein das war alles kein Problem, sie war erwachsen, und als erwachsener Mensch, als als knallharte Ausbilderin bekannte Captain musste man mit so kleinen Unpässlichkeiten nuneinmal fertig werden. Wieso sie trotzdem feuchte Augen bekam konnte sie sich auch erklären, zumindest versuchte sie das.
Der Ärmel ihres Shirts bekam einen nassen Fleck als sie sich die aufkeimenden Tränen aus den Augen wischte um sich dem nächsten Prüfungsbogen mit freier Sicht wittmen zu können. Es lag an ihrer Herkunft. Auf Tatooine hatten Feiern oder gar Geburstagsfeiern unter den Feuchtfarmern immer einen imensen Wert gehabt, denn es war in der Regel kein Spaziergang von der eigenen Farm zur weit weg gelegenen Feuchtfarm des „Nachbarn“ zu gelangen. Ihre Eltern hatten deswegen eine Regel eingeführt, es wurde schlichtweg nicht gefeiert da man weder die Zeit noch das Geld hatte so etwas unwichtiges und versäumenswertes wie einen Geburstag zu feiern.


Cecilia hatte den ersten Geburstagskucken ihres Lebens im Alter von 21 von dem damals 23 Jährigen Buck bekommen. Seitdem hatte sie immer sehr gerne und sehr ausgiebig ihre (und auch andere) Geburstage gefeiert weil sie sie immernoch als etwas immenz wichtiges ansah da ihr dieser Luxus lange verwährt gewesen war.

Ein Kratzen lies sie von ihrer Arbeit aufsehen, dann folgte ein unbeholfenes Ächzen von unterhalb ihres Fensters. Die Stirn runzelnd erhob sie sich um nach zu sehen, sie wohnte im ersten Stock mit direktem Blick auf die große Wiese. Was war das eben gewesen, machten da Studenten irgendwelchen Blödsinn unter ihrem Fenster? Nicht nur einmal hatten die jungen Kadetten versucht sie genau wie ihre Kollegen mit bösen Scherzen zu ärgern. Im Gegensatz du den anderen Lehrkräften nahm sie solche Dinge nicht mit Humor, sie schätzte ihre Privatsphäre mehr als deutlich und hasste es wenn einer ihrer Schüler ihre persönliche Grenze überschritt. Einmal hatte sie Cassie Bennett dabei erwischt wie sie ihre Schuhe mit Klebstoff und Sand hatte verzieren wollen. Das Mädchen konnte nun excellent Stiefel putzen nachdem sie einen Monat lang die Stiefel ihres Jahrgangs hatte polieren müssen.


Ein kritisch drein blickendes blaues Augenpaar spähte anschließend über den Rand ihrer Fensterbank. Würde dort ein Kadett zu sehen sein der irgendetwas aushekte, er würde diesen Tag nie wieder vergessen.

Du hast sie wohl nicht mehr alle!


HILF MIR LIEBER SONNST RUTSCH ICH AB!

Buck hangelte sich unbeholfen und mit einem dicken Rucksack beladen an der Fassade hoch und ruinierte ganz nebenbei die Rankplanzen sie das Gebäude überwuchert hatten.

Das erste mal an diesem Tag musste sie lachen, was musste sie doch für ein kurioses Bild abgeben die Augen von den Tränen gerötet und dann am Lachen
.

Du bist verrückt Buck!


Rutschte es ihr heraus als sie zupackte und den stämmigen Mann an seinem Rucksack zdurchs Fenster in ihr Quartier zog.

ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG ENGEL!


Kam es atemloß von ihrem besten Freund als er sich auch schon daran machte sie in den Arm zu nehmen.


Und ich..............weis.


Kam er immernoch nicht zu Atem und hielt sich mehr an ihr fest als das er sie umarmte.

Ich weis das du ja ein so hartes Mädchen bist, das du aus Stahl bist und vielleicht sogar selber meinst das macht dir alles nichts aus nachdem du es dir Stundenlang eingeredet hast! Doch ich weis auch das das Bullshit ist! Du bist verdammt niedergeschlagen und traurig wenn du mir was anderes erzählen willst lügst du mich an! Und ich habe dir schon damals verboten mich je wieder an zu lügen!

Mit damals meinte er die harte Zeit nach der Scheidung von Marc, sie hatte sich damals eingeredet das das alles kein Problem sei, das man eine Ehe ohne Schmerz und Gefühl in aller Freundschaft beenden konnte und würde. Doch dem war nicht so gewesen, Marc hatte seine ehemalige Affäre (die er ihr immerhin direkt gestanden hatte) umgehend nach der Scheidung geheiratet. Sie war allein geblieben und hatte sich ihre Gefühle ignorierend wie wild in ihre Arbeit gestürzt. Buck hatte sie vor einem total Zusammenbruch bewahrt.


Wieder wurden ihr die Augen feucht, er hatte ja recht, es tat ihr weh – sehr sogar. Bucks Gegenwart tat jetzt gut.

Danke Buck.

Sie drückte ihm einen Kuss auf die rechte Wange und drückte ihn fest.

Ich liebe dich mein Bärchen.


Sie spürte das Wackeln seines Bauches als er kicherte.

Und jetzt wird nicht mehr geweint! Und du kommst jetzt mit!


Nein.


Doch! Ich hab gekocht! Wir setzten uns jetzt an ein Stilles Eckchen am Strand und feiern zusammen.

Nein ich will nicht.

Doch du kommst jetzt mit!


Nein!


Doch!


- Carida - Imperiale Akademie - Offiziers Unterkünfte/Cecilias Quarter - Cecilia,Buck -
 
[Carida ? Gebäudekomplex / Haupttrakt ? Speisesaal des Akademieleiters] ? Nereus, Jade, Tiberius, Thanas, Elysa, Nergal, 10 AFC Einheiten, Offiziere des Oberkommandos

Die Wahrheit von Kratas Worten lag möglicherweise in der Niederlage vor Monaten im Thronsaal des Ordens begründet. Ein schneller Schlag, mit aller härte geführt, war vielleicht nie das richtige. Überlegene Stärke jedoch war etwas, was in diesen Fällen sehr helfen konnte. Pattsituationen gingen meistens schlecht für den Heißsporn aus. Vor einigen Jahren hätte er nur allzu oft dazu tendiert, jenen harten, aber schnellen Schlag zu führen. Heute wusste er, das man sein handeln auch beschleunigen konnte, ohne sich eines solchen Mittels zu bedienen.

Das weder die Streitkräfte die der Noghri sich beschafft hatte, noch die des Chiss sich als eine Gefahr für das Imperium herausstellten, war auf gewisse Art und Weise klar. Und die beiden Exekutoren waren mit diesen Heeren nicht der Intention verfallen, sie gegen imperiale Einheiten zu richten ? wobei er dies für Menari vielleicht revidieren musste ? sondern sie einzig und allein dazu einzusetzen, sich selbst auf den Thron zu bringen. Allegious, der einstmals so besessen von Treue und Loyalität war, hatte Nergal mit seiner Offenbarung des Ausmaßes seiner Beteiligung, seines Wirkens an diesem Krieg nur allzu deutlich gezeigt, wie sehr die Macht ihn korrumpiert hatte. Es war das reine und pure Streben eines Sith, sich konstant weiterzuentwickeln, konstant stärker zu werden. Der eine Weg, der einzige Weg, den es gab um wahrhafte Macht zu erlangen und frei von jeglichen Ketten zu sein. Aber war dies möglich? Konnte man sich, solange man an einen Körper gefesselt war, tatsächlich von allen seinen Ketten befreien? Es mochte möglich sein, ja, das wollte er nicht abstreiten, aber wenn es dieser Tage wirklich jemand dazu in der Lage sein sollte, diesen Punkt zu erreichen, dann gab es nur wenige Sith denen dies vergönnt sein würde.

Aber wie sollte man, auf dem Kurs den die Exekutoren beschritten, mit dem sie soviel gefährdeten, mächtig werden? Ein Imperium das man selbst in Trümmer gelegt hatte, war nicht mehr Wert als eines, in dem sich sämtliche wichtigen Personen nur mit Misstrauen dem Führer gegenüberstellten. Gedanke um Gedanke jagte durch seinen Kopf. Und es wurde immer klarer, das sich in diesen Tagen der alles entscheidende Moment wirklich rasant näherte. Vielleicht erklärte das, das konstante Summen, irgendwo verborgen in seinem Kopf. Diese Warnung vor Gefahr, die jedoch noch immer weit entfernt, noch keine Form hatte und irgendwie irreal erschien. Wohin steuerte das Imperium auf diesem, seinen Kurs? Würde es Rettung geben und vor allem, was würde geschehen, wenn Allegious erst Imperator war, was würde aus Kratas werden?


?Das ist der Vorteil des Noghri. Er wird sein Tun zwar beschleunigen und intensivieren, aber nicht auf Kosten seines Vorteils gegenüber Menari, der hingegen wird wenig anders handeln, als er es bei Atrek III getan hat. Und das die Söldnerheere die sich gesammelt haben nicht von primärer Bedeutung sind, ist nur allzu offensichtlich.

Ihnen und ihren Offizieren geht es wie sie sagen um das Imperium, sie wollen bewahren, wofür tausende ihr Leben gegeben haben, wofür noch immer Millionen und Milliarden bereit sind ihr Leben zu geben. Sie wollen das Schützen was hinter dem Militär, hinter dem Geheimdienst, hinter den Moffs und Ministerien und allen anderen Institutionen ? die Sith ausgeklammert ? steht. Das, was Milliarden von Bürgern in ihren Gedanken bewegt. Die Idee, der reine Gedanke des Imperiums.?


Der Sith nahm langsam seine Tasse in die Hand, wog den Tee darin vor seinem Gesicht und blickte den Hochadmiral erneut an.

?Aber wofür stehen die Sith ein? Sie streben nach Macht. Sie wollen die Jedi und Feinde des Imperiums vernichten, damit sich ihre Machtbasis weiter ausweiten kann. Rivalität ist schon im Kodex des Ordens vorprogrammiert. Konkurrenz bestimmt die Ausbildung. Einige wenige?? Er deutete mit seiner - die Tasse noch immer haltend - Hand auf Nerethin. ??entfliehen, oder brechen aus jener Spirale, die unausweichlich zu? Streitigkeiten führt, aus. Der Großteil eben jener Anhänger des Ordens ist heute nicht mehr als ein wilder und unkontrollierter Haufen der selbst jetzt da die Machtbasis die er geholfen hat aufzubauen, droht zu brechen, weiter auf seinen eigenen Vorteil aus ist?

Kopflos versinkt der Orden im Chaos?eine Schande.?


Fast hätte er anklingen lassen, dass man, alternativ zur neuen Führung, eine neue Reform des Orden bräuchte. Aber dafür war die Zeit bei weitem noch nicht reif genug. Ohne etwas zu heucheln senkte sich sein Kopf und wurde, in echtem Bedauern geschüttelt. Es war eine Schande was aus den Sith geworden war. Aber was brachte es, sich nach einem Reich der Sith zu sehnen, die schon so lange tot, das schon so lange vergangen und schon so oft vor ihrem letztlichen Ende gescheitert waren? Es musste eine neue Ordnung herbei. Eine, die Stabilität und Sicherheit für den Rest des Reiches gewähren konnte. Wenn es nur noch zwei Sith geben würde? Dieses Problem wäre niemals aufgetreten. Nie? Die sonderbaren Augen des Sith Meisters fanden Kratas Blick wieder. Hielten ihm stand, ebenso, wie dieser Mensch es schaffte, einen absolut gefassten Eindruck zu überbringen. Er war stark. Wahrscheinlich vielleicht auch wirklich stark genug, sich weiter zu behaupten, sollte Allegious ernst machen und ihn, nachdem er Imperator geworden war, in seiner Macht, seiner Weisungsgewalt, beschneiden wollen.

?Ich wünsche mir, dass diese geeinte Front auch eben dies bleiben wird, Hochadmiral. Und das die möglichen Befürworter der Sith sich mehr an ihre Worte halten und ihnen mehr vertrauen, als den Versprechungen von Macht und Ruhm zu erliegen. So gesehen müsste man von Allegious in dieser Hinsicht nichts befürchten. Menari jedoch, der immerhin nach Bastion kommen muss um sich den Thron zu nehmen, könnte diese Hilfe weit eher gebrauchen? und suchen.?

Bevor er auf Kratas letzten Beitrag antwortete, bevor er diesen auch nur zur Gänze gehört hatte, war es der Sith, der einen weiteren Schluck seines Tees trank und dann unweigerlich Schmunzeln musste. Er konnte sich nur allzu gut ausmalen welche Möglichen Auswirkungen das auf ihn hier haben konnte. Aber Nergal würde sich an sein Wort halten. Es sei denn man würde ihm ernsthaft nach dem Leben trachten. Dann war der Spaß vorbei.

?Ich werde euch gewiss nicht davon laufen, Hochadmiral. Geschweige denn, dass ich überhaupt bis zu einem Schiff kommen würde?? ?...auch wenn es reizvoll wäre das auszuprobieren.? Vollendete er in Gedanken, als seine Augenbrauen kurz, ob des über sein Gesicht huschenden Lachens nach oben zuckten.

[Carida ? Gebäudekomplex / Haupttrakt ? Speisesaal des Akademieleiters] ? Nereus, Jade, Tiberius, Thanas, Elysa, Nergal, 10 AFC Einheiten, Offiziere des Oberkommandos
 
@ Cassie: ich komme später noch bei dir vorbei, ich hab dich nicht vergessen ;)

Carida – Gelände der Akademie, medizinscher Komplex, Gänge – Lidia

Festlichkeiten, heute Abend also. Dabei hatte sie den Abend nur in kleiner Gesellschaft verbringen wollen. Lidia schmunzelte, als sie dabei an Nereus dachte. Der Anlass dieser Feierlichkeiten blieb zwar unerwähnt, aber wenn alle gebeten wurden, in Gala zu kommen, dann musste es sich zweifellos um etwas Offizielles handeln. Etwas, dem sich auch Nereus nicht entziehen konnte. Ihr Ausdruck wurde ernst, als sie die Tür zu dem kleinen Büro öffnete, bei dem sie jetzt angelangt war und welches sie dazu nutzen wollte, um den Bericht über die Behandlung von Sez zu verfassen.
Vermutlich würde es besser sein, sich dort nur sehr kurz aufzuhalten, um ihrer Pflicht genüge zu tun und keinesfalls die Nähe zu ihm zu suchen. Weder ihm noch ihr würde es gelingen, ihre Sehnsucht ausreichend zu verbergen und je größer die Menge war, in der man sich bewegte, um so größer würde die Anzahl der Neugierigen sein, die den Hochadmiral aufmerksam beobachteten. Es genügte bereits das, was Tierce mitbekommen hatte und Lidia fand, dass sie seinen möglichen Zweifeln an ihr nicht noch mehr Nahrung geben sollte.
Sie seufzte leise auf, als sie jetzt die Tür hinter sich schloss, dann anschließend Platz hinter der kleinen Konsole nahm und die Gedanken an den heutigen Abend aus ihrem Kopf verbannte.

Mithilfe ihres Rangzylinders rief sie die Akte des Colonels auf und machte sich an die Arbeit.
Die Behandlung von Sez hatte ihren Zweck als Ablenkung von ihren trüben Gedanken zwar hervorragend erfüllt, aber das Aktualisieren seiner Krankenakte war binnen Minuten erledigt und somit galt es dann erneut eine Beschäftigung zu finden, die sie in ihren Bann zog. Lidia überlegte. Sie könnte natürlich zu Bennett gehen und ihr mitteilen, dass sie für den heutigen Abend entlassen war. Und sie auf das Kraut ansprechen, welches Sez erwähnt hatte. Aber sie wollte der jungen Frau noch Gelegenheit zur Erholung geben und fand, dass sie noch ein wenig Ruhe verdient hatte, bevor sie von Lidias den weiteren Plänen mit ihr erfuhr.
Auch die Akten des AFC waren mittlerweile perfekt synchronisiert und abgeglichen mit den Daten der „Intimidator“. In ihrer eigenen Einheit gab es augenblicklich wohl keine besondere Aufgabe für sie, denn Thanas oder vielleicht sogar Tierce hätten sich sicherlich gemeldet, falls ihre Hilfe vonnöten gewesen sein sollte. Es lagen auch keine Einsätze an, die es nötig gemacht hätten, besondere Vorbereitungen zu treffen und Lagerbestände und Ausrüstung ließen sich erst dann sinnvoll kontrollieren, wenn sie an Bord der „Intimidator“ zurückkehren würde.
„Zurückkehren.“ Das hörte sich merkwürdig an. Lidia hatte weder darauf hin gearbeitet, jemals zu einer solchen Einheit zu gehören, noch überhaupt je eine Karriere beim Militär auch nur im Ansatz in Erwägung gezogen. Und doch fühlte es sich schon nach einem Tag so an, als habe sie nie etwas anderes getan. Abgesehen von ihrer tiefen Liebe zu ihm, war Lidia Nereus unendlich dankbar dafür, dass er ihren erschlichenen Rang nicht infrage gestellt hatte, auch nachdem sie ihn davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass es sich mit ihrer Versetzung zum AFC im Grunde um eine Verschwörung gehandelt hatte.Vielleicht betrachtet er es auch nur als eine Möglichkeit, sie in seiner Nähe zu haben? Unter Kontrolle. Und sie könnte es ihm noch nicht einmal verübeln, sollte er inzwischen doch Zweifel an ihrer Person hegen. Aber sie hatte nicht gelogen, als sie ihm versicherte, alles für seine Männer zu tun, was in ihrer Macht stand – für seine Männer und auch für ihn.

Sie seufzte noch einmal leise auf, als sie sich von ihrem Stuhl erhob und den Raum dann nach getaner Arbeit verließ. Vielleicht hatte Dorden noch etwas für sie. Einen schwierigen Fall oder auch nur Routinearbeiten, die sie erledigen konnte. Auch ihm war sie dankbar, dass er sie gewähren ließ – statt sich auf sein gutes Recht zu berufen und ihr deutlich zu machen, dass ihr Platz eigentlich auf der „Intimidator“ war und nicht im medizinischen Komplex an der Akademie.
Sie fand den gesuchten schließlich in einem Besprechungsraum, wo er über einer Akte brütete und darüber so versunken war, dass er sie nicht kommen hörte. Lidia klopfte leise an den Türrahmen, bevor sie den Raum betrat.


Mikal. Ach, entschuldigen Sie. Doktor Dorden. Der Colonel ist verarztet und seine Akte aktualisiert.“

Dorden sah augenblicklich auf und der Ernst in seinem Gesicht wich für kurze Zeit einem freudigen Ausdruck.

„Bleiben Sie ruhig bei Mikal. Ich danke Ihnen von Herzen für ihre Hilfe. Im Augenblick kommt hier eines zum anderen. Kann ich noch etwas für sie tun?“

„Gern geschehen Mikal. Ich sagte doch, dass ich froh bin, wenn ich etwas sinnvolles tun kann.“

Auch Lidia lächelte jetzt.

„Deshalb bin ich jetzt wieder hier. Haben Sie noch etwas für mich?“

Dorden sah sie zunächst ein wenig erstaunt an und sein Blick glitt abwechselnd von der Akte vor ihm zu ihr hinüber. Dann deutete er auf den Platz neben sich.

„In der Tat, das könnten Sie wirklich. Etwas furchtbares ist geschehen und sie, als Mitglied des AFC...verzeihen Sie bitte. Nicht, dass ich mich davor drücken möchte ….aber.“

Er war plötzlich in Aufruhr und verhaspelte sich.

„Jetzt mal ganz langsam und der Reihe nach. Wie kann ich helfen?“

Sie setzte sich neben ihn, griff zur Beruhigung kurz nach seiner Hand und forderte ihn dann dazu auf, sein Anliegen an sie in aller Ruhe vorzubringen. Dorden erzählte ihr dann rasch und in knappen Worten von dem ungeklärten Tod eines Staffelmitglieds des WolveSquads – Leyla Emea.

„Der Colonel weiß davon noch nichts?“

„Doch, er hat es soeben erfahren. Wir sind noch auf der Suche nach der Ursache. Verstehen Sie, Minuten vorher schien noch alles in Ordnung zu sein. Und dann plötzlich, während sie Besuch hatte …..wir können uns das bisher noch nicht erklären. Und ausgerechnet das WolveSquad, weswegen der Hochadmiral hier ist. Und jetzt müsste ihm jemand ….verstehen Sie?“

„Jetzt sollte ihm jemand die Nachricht persönlich überbringen. Ja ich verstehe.“

„Doktor diKastro.“

Dorden sah sie ernst an.

„Als Angehörige des AFC stehen Sie dem Hochadmiral doch ohnehin näher – ich meine von Ihrer Funktion her. Könnten Sie nicht?“

Lidias Herz begann schneller zu schlagen. Oh ja, sie würde,zu gerne. Auch wenn es im Augenblick mehr als unwahrscheinlich schien, ihn alleine anzutreffen.

„Sie meinen, ich soll ihm die Nachricht überbringen?“

Der junge Mann neben ihr nickte stumm.

„Nun gut, aber klären Sie mich zunächst bitte über alle Einzelheiten auf.“
….....

Wenig später war sie mit klopfendem Herzen auf der Suche nach ihm. Die Sache mit der Pilotin tat ihr unendlich leid. Aber so wie die Dinge lagen, kam die Sache mehr einem Unfall gleich, als dass man die Schuld auf einen der Ausbilder schieben konnte. Ein Unglück, dass dadurch aber nicht weniger tragisch erschien. Endgültige Klarheit würde man jedoch erst nach einer Autopsie des Leichnams erhalten.

„Der Hochadmiral befindet sich dort.“

Dabei beschrieb man ihr genau den Raum, in dem sie ihn finden würde. Vor dem sie kurze Zeit später auch stand und vor dessen Tür wie üblich zwei Mann des AFC als Wache postiert waren, die sie diszipliniert grüßten und nichts unternahmen, als sie sich anschickte, den Raum zu betreten.
Was man ihr nicht mitgeteilt hatte war, dass er nicht alleine war und sich schon gar nicht in intimer Gesellschaft befand.
Eiseskälte schlug ihr beinahe sofort entgegen, nachdem sie Tür geöffnet und erschrocken darin stehen geblieben war. Ein paar der Gesichter kannte sie bereits, einige nicht. Aber sie nahm sich auch nicht die Zeit dazu, Personenkunde zu betreiben.


„Oh Verzeihung. Es tut mir leid. Man hat mich nicht davon unterrichtet, dass sich der Hochadmiral in Gesellschaft befindet.“

Geistesgegenwärtig hatte sie nach ihren ersten Worten sogar noch die Zeit gefunden, zu salutieren.

„Ich habe eine Nachricht für Hochadmiral Kratas. Aber das hat Zeit. Ich werde dann solange draußen warten.“

Nochmals salutierte sie,vielleicht zackiger als notwendig. Bevor sie sich zurückzog und die Tür hinter sich schloss. Um Haltung bemüht, lächelte sie die beiden Wachen an und zog sich dann weiter in die Halle vor dem Speisesaal zurück. Dankbar für den Halt, sank sie in einem der beiden Sessel zusammen, die dort standen.
Es waren Sith in dem Raum, kein Zweifel. Und die gesamte Admiralität, soweit sie das hatte in der Kürze der Zeit erfassen können. Was hatte das zu bedeuten?.......


Carida, Zentralkomplex, Speisesaal des Akademieleiters – Lidia vor der Tür, Nereus, Elysa, Nergal, Jade, Ravenburg, Hochadmiral Jeratai, Flottenadmiral Nort, Flottenadmiral de Vries, Flottenadmiral Moresby, Admiral Banjeer, Admiral Bolitho, Vizeadmiral Darell, 10 AFC-Soldaten, Offiziere als Kellner darinnen
 
- [Carida-System - Carida - Akademie - Unterkunftskomplex der Wolves - Quartier] - allein

Diese wenigen Stunden schlafen, waren zwingend nötig gewesen und Jacen fühlte sich wieder Fit. Nach den Strapazen des Überlebenstrainig, war das Schlafen in einem richtigen Bett einfach nur wundervoll. Jetzt saß er, in frischer Uniform, wieder vor dem Terminal und hatte die Liste der Sim-Raum belegung geöffnet. Nach Asprache mit Janson würde er am nächsten Tag gerne eine Übung für das gesamte Squad ansetzen. Auch wenn morgen eigentlich als 'frei' deklariert worden war. Sie brauchten unbedingt Flugtraining. Allerdings würde sein Staffelkommandant sich wohl weigern, es als Pflicht anzusetzen, wo er doch Freizeit versprochen hatte. Gegen Mittag waren die meisten Sim-Räume frei und ein paar auch danach über eine längere Zeitspanne. Es würde wohl keine Probleme geben da ein wenig Flugzeit zu bekommen. Also machte er sich daran eine Anfrage an die Akademieverwaltung zu senden. Damit sich auch nichts blockierten und ihnen offiziell die Räume zur Verfügung standen. Da sie eine Elite-Staffel waren, machte er sich keine Sorgen - sie würden garantiert einen Raum erhalten, im perfekten Fall auf unbegrenzte Zeit. Schließlich rief er wieder Nachrichten ab und überflog die eingegangene Nachrichten. Eine davon lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Captain Glenn hatte scheinbar ihre Geburtstagsfeier abgesagt. Ein Termin den er nun doch streichen konnte. Aus Neugierde warum sie ihre Party abgesagt hatte, öffnete er die Nachricht. Er hatte den Eindruck gehabt sie würde sich auf die Feier freuen. Als er den Text lass, versteinerte sich seine Miene. Was war passiert? Das konnte nicht sein! Er lass den Text noch einmal. '...Trauerfall des Wolve Squad...'. Er wusste von keinem Staffelangehörigen auf der Krankenstation außer Bennett, die allerdings auch noch nicht offiziell zu ihnen gehörte. Janson würde niemanden in seiner Nachricht an ihn vergessen haben, dafür kannte er den Colonel zu gut. So etwas würde er niemals auslassen. Da blieb ihm nur eine Möglichkeit - er würde zum Medi-Komplex müssen und es selbst überprüfen.

Er sprang von seinem Stuhl auf und rannte fast aus dem Quartier hinaus zu den Liften. Wer konnte es sein? Keiner von denen mit denen er hier angekommen war. Eine Möglichkeit wäre Bennett, allerdings hatte Janson erwähnt das es ihr schon wieder besser gehe oder nicht? Da er sonst nichts erfahren hatte oder von jemand anderem was wusste, konnte es quasi jeder sein. Er eilte aus dem Lift hinaus auf das Gelände der Akademie und joggte auf den Medizinischen Komplex zu. Seine Beine schmerzten bei der erneuten Belastung, aber er ignorierte es. In wenigen Minuten würde er wissen wer bei diesem Training ums Leben gekommen war und er hoffte auch das warum zu erfahren. Wenn jemand nicht mehr konnte oder sich zu schwer verletzt hatten, dann gab es die Möglichkeit aufzugeben bzw. Hilfe zu rufen, durch aktivieren des Peilsender-Notfallsignals. Dann sollten innerhalb weniger Minuten Medis und ein Transporter vor Ort sein. Wenn dort jemand Mist gebaut hatte und einer seiner Piloten deswegen drauf gegangen war - dann Gnade ihm Gott.

Er verlangsamte seine Schritte und eilte in die Empfangshalle des Komplexes, die Frau am Empfang blickte auf als er vor ihr zum stehen kam. Er sah wie ihr Blick auf den Aufnäher an seinem Ärmel fiel, der ihn als Mitglied der Wolves auswies. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber er kam ihr zuvor.


"Captain Foster, Wolve Squad. Einer meiner Piloten soll angeblich umgekommen sein. Stimmt das?", fragte er ungeduldig.

"Sir, ic...", begann die Frau leise, doch Jacen unterbrach sie.

"Stimmt das?!", fragte er erneut und dieses mal in schärferem Tonfall nach. Ihr zögern und die leise Stimme hatten ihm die Wahrheit allerdings schon verraten. "Wer ist es? Ist schon jemand bei ihm oder ihr?", fügte er ruhiger an.

Die Frau antwortete ebenso leise wie zuvor.


"Flight Officer Leyla Emea, Sir. Ihr Kommandant und Lieutenant Tey sind bei ihr. Station 4, Zimmer Zimmer A7.", sie deutete einen Gang hinunter, während sie sprach.

Jacen nickte und setze sich bereits wieder in Bewegung.


"Danke.", sagte er ihr noch über die Schulter und eilte den Gang hinunter.

Das Janson schon da war überraschte ihn nicht. Er war schließlich bereits hier im Komplex gewesen. Aber Tey? Sie und Emea waren Freunde gewesen, das wusste er. Hatte der Colonel sie informiert oder war sie zufällig hier gewesen, um ihre Freundin zu besuchen? Jacen murmelte einen Fluch. Wenn Emea während des Besuches der Lieutenant gestorben war, dann... Er hoffte nur Tey würde damit fertig werden können. Verdammt noch mal, bei diesem Training hätte es niemals einen Todesfall geben dürfen!

Er erreichte die Station und steuerte direkt auf das ihm genannte Zimmer zu. Als er die Tür erreichte hörte er von innen die Stimme der Lieutenant. Sie wollte hier verschwinden. Er blieb in der Tür stehen und blickte in den Raum hinein. Die rothaarige Flight Officer lag, tot, auf ihrem Bett und Tey und Janson standen vor demselbigen. Er blieb still in der Tür stehen und wartete darauf das der Colonel der Frau antwortete. Es wäre wohl das Beste wenn sie hier wegkam und dafür war sein Kommandant natürlich die erste Wahl. Er konnte in einem solchen Fall besser mit seinen Piloten reden, als Jacen.
Während er das Gesicht der toten Pilotin musterte, erfüllte ihn ein bekannter Schmerz. Er verzog das Gesicht und kämpfte die Trauer nieder. Er durfte die Trauer nicht an sich heran lassen, das würde nur Gefühle an die Oberfläche bringen, die er schon seit langer Zeit in seinem Kopf versteckte hatte und wenn sie an die Oberfläche kämen...


- [Carida-System - Carida - Akademie - medizinischer Komplex - Station 4 - Zimmer A7] - mit Col. Sez, Lt. Tey, FO Emea (tot)
 
[Carida, Zentralkomplex, Speisesaal des Akademieleiters]- Nereus, Nergal, Elysa, Jade, Ravenburg, Hochadmiral Jeratai, Flottenadmiral Nort, Flottenadmiral de Vries, Flottenadmiral Moresby, Admiral Banjeer, Admiral Bolitho, Vizeadmiral Darell

Die Worte, mit denen Nergal die nicht nur für seine Mitglieder fatale Situation des Ordens beschrieb, ließ fast echtes Bedauern hinter seinen Ausführungen vermuten, die jedoch so parallel mit denen Nereus? zu verlaufen schien, dass der Oberbefehlshaber der Streitkräfte einmal mehr an der Aufrichtigkeit des Gesandten zweifeln musste. Möglicherweise hatte er sich exzellent auf seinen Auftrag vorbereitet? doch selbst wenn Allegious direkt im Anschluss an die Sitzung der Admiralität von ihrem Entschluss erfahren und die Entsendung seines Gewährsmannes befohlen hätte, wäre dem ungepflegten Sith nur wenig genug Zeit geblieben, such auch nur ansatzweise über Nereus, seine Offiziere und Worte, mit denen sie einzulullen waren, zu informieren. Vielleicht schöpft der verdorbene Meister Nergals aus Informationsquellen, von denen selbst Nereus nichts wusste, doch je weiter er dem Sith zuhörte, desto geneigter war er, ihm zumindest in den zwingenden Punkten Glauben zu schenken.
Dies jedoch warf ein sehr ambivalentes Licht auf die Gegenwart jener Gestalt, die selbst hatte anklingen lassen, dass der Wille ihres Meisters mitnichten ihr eigentlicher Antrieb war (womit Nergal unglücklicherweise eben jenen den Sith eigenen Hang zur Illoyalität auch an sich selbst offen gelegt hatte). Saß dort ein weiterer Meister der dunklen Künste, der die Wirren des Bruderkriegs und eines Imperiums im Zerfall für seine eigenen Zwecke instrumentalisieren wollte und sich dazu der Ränke anderer bediente? Vielleicht spielten Allegious? Vorhaben Nergals Absichten für den Moment gut in die Karten, dessen Treue ? wie Thanas? Informationen bereits enthüllt hatten ? bestenfalls Glückssache zu sein schien.


?Einem imperialen Offizier verlangt es nicht nach Macht und Ruhm?, widersprach Nereus dem Anderen schließlich so brüsk, dass mehr als ein Augenpaar sich ihm überrascht geweitet zuwandte, nachdem Nergal angedeutet hatte, dass einige imperiale Soldaten durchaus den Versprechungen Menaris verfallen mochten.

?Wir alle erinnern uns daran, welcher Preis bei Artek III bezahlt wurde. Denn wir waren es, Lord Nergal, die den Preis haben zahlen müssen! Jene Offiziere, die sich der ?falschen? Seite verschworen hatten, wurden gnadenlos hingeschlachtet, während der Hauptaufrührer, während der der verantwortliche Sith weiterhin höchstes Ansehen innerhalb Eures verdorbenen Ordens genoss! Wir haben diese Lektion nicht vergessen. Dieses Mal wird es keine Spaltung der Streitkräfte geben. Nur ein vereintes Zerschlagen aller Bemühungen, die Ordnung des Imperiums zu beschädigen.?

Alarmiert stellte Nereus bei diesen Worten fest, wie sich die Stirn Admiral Banjeers in sorgenvolle Falten gelegt hatte, die zum trostlosen Blick seiner Augen passte, während die Admiräle de Vries und Jeratai betreten auf ihre Teller blickten. Nereus brauchte ihre Gedanken nicht zu lesen um zu wissen, welcher Person sie gerade galten? Niriz. Ihm war nicht entgangen, dass seine Ernennung zum Großadmiral des Imperiums ohne die Zustimmung, gar ohne das Wissen des gezeichneten Hochadmirals beschlossen worden war. Man hatte Niriz im Schoße seiner Flotte über Bothawui im Unwissen belassen ? vermutlich darauf bauend, dass ihm trotz all seiner Skrupellosigkeit die Ehre eines imperialen Offiziers innewohnte, die ein Zerbrechen der Streitkräfte verhindern würde. Doch jetzt zweifelten sie?
Dennoch fuhr Nereus, allerdings etwas leiser, fort:


?Wir sind bereit für alles, was kommen mag? dieses Imperium wird nicht am Wahnsinn der Sith zerbrechen. Und wenn ich mein Leben dafür geben muss.?

In der auf diese Worte folgenden betäubten Stille klang das Öffnen der Tür zur Halle wie Donnerhall. Nereus, der just in diesem Moment einen Schluck seines Weines getrunken hatte und dessen Kopf sich wie vermutlich die aller Anwesenden zur Tür wandte, konnte knapp verhindern, dass er sich an der Flüssigkeit verschluckte, als er den Neuankömmling erkannte?
So schnell und unverhofft Lidia jedoch im Raum erschienen war, war sie auch wieder verschwunden, lediglich mit dem Hinweis, eine Nachricht an ihn überbringen zu müssen. Bevor er sich über deren Inhalt jedoch genauere Gedanken machen konnte, ergriff Banjeer aus dem erneuten Schweigen heraus das Wort.


?Nun, meine Herren, ich denke, wir haben den Hochadmiral bis zur Zeremonie genug in Anspruch genommen.?

Er erntete von den Mitgliedern der Admiralität zustimmendes Nicken.

?Was immer Colonel diKastro Ihnen mitzuteilen hat, wird wichtig genug sein, um keinerlei Aufschub zu dulden.?

Nereus zwang sich zu einem flackernden Lächeln. Natürlich duldete es keinerlei Aufschub ? doch aus Gründen, die die Offiziere hier am Tisch, von Nerethin bis hin zum bisher ehrfürchtig schweigenden Ravenburg, mehr als befremden würden, sollten sie sie je erfahren.

?Ich danke Ihnen, meine Herren. Lord Nergal??

Ein leichtes Nicken in Richtung des Sith folgte, ehe Nereus sich etwas umständlicher als nötig aus seinem Stuhl erhob.

?Ich hoffe, ich darf Sie heute Abend als besonderen Gast auf der Zeremonie begrüßen. Das gilt natürlich für Sie ebenso, Commander Ravenburg. Ich bin sicher, Vizeadmiral Darell wird Ihnen ein Quartier zur Verfügung stellen und den Transfer aller Gegenstände, die Sie benötigen, von Ihrem Schiff veranstalten können.?

Der Akademieleiter nickte eifrig.

?Selbstverständlich, Sir.?

Der letzte Blick des Hochadmirals galt den beiden Frauen zu seinen Seiten.

?Commodore, Captain? ich werde Sie wissen lassen, sollte ich Sie vor heute Abend benötigen. Um das AFC und die Trainingsfortschritte der 152sten kann ich mich bis dahin alleine kümmern. Vielleicht hat unserer Gast ja auch noch? Fragen an Sie.?

Er schritt in Richtung der Tür, verharrte jedoch, kurz bevor einer der bedienenden Offiziere sie vor ihm hätte aufreißen können, und wandte sich ein letztes Mal in Richtung der versammelten Personen um.

?Genießen Sie die außergewöhnliche Küche ruhig noch ein wenig? wir sind schnell genug wieder auf den Fraß unserer Schiffe angewiesen.?

Unter dem höflichen Gelächter der Admiräle verließ Nereus den Speisesaal schließlich hinaus in die weite Halle, in der er sich ? untermalen vom Geräusch der beiden Haltung annehmenden Wachtposten ? zunächst orientieren musste, ehe er Lidia in einiger Entfernung auf einem Sessel sitzen sah. Ein leichtes, kaum als solches identifizierbares Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, bevor er mit entschlossenen Schritten auf sie zuging. In einer so großen Halle war man nie wirklich alleine.

?Colonel. Sie wollten ich sprechen??, begrüßte er sie schrecklich formell, schaffte es jedoch kaum, einen entsprechend dienstlichen Gesichtsausdruck beizubehalten. Glücklicherweise war niemand auch nur annähernd nahe genug, derartige Details erkennen zu können.

?Folgen Sie mir. Ich denke, hier ist kaum der passende Ort??

Nach einer auffordernden Handbewegung, wie sie ein Hochadmiral wohl einem Untergebenen gegenüber einsetzen würde, verließ er die Halle wieder in einen der davon abzweigenden und sie weiter vom Speisesaal entfernenden Korridor, bis er schließlich eine der Türen mithilfe seines Rangzylinders öffnete und sich hinter ihr ein kleinerer Raum offenbarte, der anhand seiner Möblierung offenbar für kleinere Besprechungen oder Lerngruppen der Kadetten an der Akademie bestimmt war. Als wichtigste Eigenschaft derzeit jedoch qualifizierte ihn seine Leere?

?Nach Ihnen, Colonel.?

Nereus betrat den Raum hinter Lidia und versiegelte die Tür hinter sich, sodass kein Offizier unterhalb seiner Rangstufe ? also niemand ? sie ohne weiteres würde öffnen können. Fast war er versucht, sich nach verräterischen Bactatanks umzusehen, in denen möglicherweise noch nur halb bewusstlose Kadetten dümpelten?
Bevor Lidia auch nur ein Wort der Erklärung hätte formulieren können, fand sie sich bereits ohne Möglichkeit der Flucht von seinen Armen umschlungen und gegen die Wand des Raumes gepresst, wo er sie wie so stürmisch küsste, als wäre sie soeben von einem mehrjährigen Trip durch die gesamte Galaxis zurückgekehrt. Während er sich im Geschmack ihrer Lippen verlor, die den erlesenen Tropfen aus dem Speisesaal wie er vermutet hatte vollkommen in den Schatten stellten, fuhren seine Hände durch ihre seidigen Haare und über ihre sich sanft anschmiegende Wange. Es dauerte eine Weile, bis es Worten wieder gestattet wurde, eine tragende Rolle zu spielen.


?Du wolltest mir etwas sagen??, fragte er sie leise, mit einem leicht verschämten Grinsen auf den Lippen.

[Carida, Akademie, Zentralkomplex, Raum]- Nereus, Lidia
 
Carida ? Gelände der Akademie, medizinischer Komplex, Station 4 ? Kyra, Janson

Janson sprach nicht. Die ganze Zeit blieb er stumm und hörte ihr zu. Er war einfach nur da, war neben ihr in die Hocke gegangen und versuchte ihr Halt zu geben, während sie weinte. 'Kyra, meine kleine Kyra, es tut mir so leid.......' Es war nicht leicht für ihn, die Tränen zurückzuhalten, die in seine Augen stiegen ? weniger wegen der Trauer um Emea (denn sie hatte nun ihren Frieden gefunden), als wegen Kyra, die sich in ihrer Trauer verlor. Die mit wechselnden Haarfarben ausgestattete, immer ein wenig flippig wirkende Kyra, oftmals mit einem flotten Spruch auf den Lippen und der eines der wenigen Dinge genommen wurde, an denen sie tatsächlich hing. Als Pilot hängen durfte, oder auch nicht, je nachdem wie streng man das sah.
Ihr Geständnis, dass es sich tatsächlich so verhielt, wie er vermutet hatte, überraschte ihn nicht. Es war deswegen nie zu Problemen gekommen und selbst wenn es so gewesen wäre ? er hätte sich keine Gedanken um den Ruf der Staffel gemacht. Der war ohnehin ruiniert und nur die Rehabilitation durch deVries und das offensichtlich unerschütterliche Vertrauen von Kratas in die Fähigkeiten der Staffel, hatten eine Auflösung verhindert. Es wäre natürlich nicht so, dass Janson tatenlos zusehen würde, wäre der Ruf der Staffel erneut gefährdet ?..aber eine Beziehung seiner Piloten untereinander wäre kein Drama. Und hatte er nicht selbst einmal mit dem Gedanken gespielt, dass Kyra und er? Aber das war nun schon lange vorbei und im Nachhinein nur durch den Alkohol erklärbar gewesen. Zwischen Kyra und ihm existierte nicht mehr, als ein für ihn ungewöhnlich freundschaftliches Verhältnis zu einem seiner Piloten.
Er überlegte, ob er antworten sollte. Kyra erklären, dass es kein Problem für ihn gewesen wäre, solange die Staffel darunter nicht litt. Doch er entschied sich zunächst dafür, sie einfach reden zu lassen und hielt sie einfach nur fest. Aber es tat ihm leid, dass Emea sich die ganze Zeit mit diesen Fragen gequält hatte und nicht gleich zu ihm gekommen war. Seine Hand legte sich behutsam auf Kyras Rücken und er spürte, wie ihr Körper unter ihrem Schluchzen erbebte und dann, wie es schließlich langsam nachließ....
Dann tat sie das, wozu er sie andernfalls aufgefordert hätte. Sich von ihrer Freundin verabschieden. Dass sie das nicht alleine tun wollte, verstand er und selbst wenn sie ihn nicht gefragt hätte, wäre er ihr in einigem Abstand gefolgt.

Emea lag da, als würde sie schlafen. Friedlich auf eine unbestimmte Art und wirkte nicht so, als habe sie einen langen Kampf ausfechten müssen, was Janson als Veteran, der er inzwischen nun einmal war, als tröstlich empfand. Aber es war sehr schwer zu begreifen, dass es nicht ein Feind gewesen war, der sie auf dem Gewissen hatte und an dem man sich früher oder später rächen konnte.
Er blieb im Hintergrund, als Kyra sich verabschiedete. Er blieb im Hintergrund und verdrängte den Gedanken an die Dinge, die ein Tod eines Piloten nach sich zogen. Die Familie benachrichtigen, eine Trauerfeier vorbereiten und dergleichen.
Er schluckte und bemerkte erschrocken, dass es ihm half, seine eigene Trauer zu verdrängen, indem für Kyra da war. Vielleicht war er inzwischen auch so abgestumpft, dass ihm der Tod eines anderen nicht mehr so nahe ging ? und auch wenn er das rigoros verneinte, so wusste er doch, dass dem ein kleines bisschen so war. Es tat ihm leid, wenn jemand starb ? aber mittlerweile gehörte der Tod für ihn zum Geschäft, seinen eigenen eingeschlossen.

Janson wartete geduldig bis Kyra soweit war und registrierte erleichtert, dass ihr der Abschied von ihrer Geliebten gelang. Nichts wäre schlimmer gewesen, hätte ihr Tod sie in tiefe Verzweiflung gestürzt. Er hätte sie beurlauben und als dienstunfähig einstufen müssen. Aber Kyra war der Profi, für den er sie hielt und sie würde es schaffen, ihre Trauer zu überwinden.
Er schenkte Emea noch einen letzten, schmerzvollen Blick über Kyras Schultern hinweg, bevor er den Blick die Augen der momentan blonden, nunmehr langhaarigen Pilotin suchte.


?Das steht dir gut ... die Haare meinte ich.?

Er versuchte ein zaghaftes Lächeln. Seine Bemerkung war der schlechte Versuch ein endgültigen Abschied von diesem Ort zu finden.

?Ich bin soweit. Möge sie ihren Frieden gefunden haben. Gehen wir also.?

gab er ihr dann zur Antwort und nickte.
Kurz war er versucht, ihre Schultern zu umfassen, um sie nochmals zu trösten. Aber er unterließ es dann doch. Und das erwies sich spätestens als richtig, nachdem sie auf Jacen stießen. Janson sah sofort, dass auch ihm ihr Tod nahe ging.


?Du weißt es also schon??

Er sah ihn ernst an. Jacen wirkte anders als sonst ?.

?Willst du dich noch von ihr verabschieden? Wir wollten gerade ?.irgendwo hingehen.....?

Er sah zu Kyra hinüber, in deren Gesicht er jedoch nicht lesen konnte, was ihr lieber wäre. Und dann wieder zu seinem Stellvertreter zurück.

?Sollen wir auf dich warten??

Carida ? Gelände der Akademie, medizinischer Komplex, Station 4 ? Kyra, Jacen, Janson
 
- Carida - Akademie des Imperiums - Unterkunftskomplex - Quartier des Lt. Thiuro - allein -

Bevor Aiden überhaupt Schlaf finden konnte ertönte sein Kom-Gerät. Sofort sprang er aus dem Bett und ging auf das kleine Gerät, das auf einem kleinen Tisch lag, zu. Mit jeder Sekunde wurde der kleine silberne Zylinder lauter. Anscheinend schien man die Nachricht auf der anderen Seite als äußerst wichtig eingestuft zu haben. Der Flight Lieutenant gähnte ein weiteres Mal, dann nahm er das Gerät in die Hand und aktivierte es. Binnen weniger Nanosekunden wurde eine Verbindung aufgebaut. Es war die Akademieleitung.

An genaue Informationen kam der Elitepilot nicht. Im Endeffekt ließ man ihn sogar mehr im Dunkeln als er je gedacht hatte. Eigentlich wusste Aiden bloß, dass er an diesem Abend im Festsaal einfinden sollte. Dabei war es Pflicht die Galauniform zu tragen. Hier gab es keine andere Möglichkeit als diesem unbekannten Ereignis beizuwohnen. Schon allein die Tatsache, dass die Akademieadministration sich um die Ausrichtung dieser Festlichkeiten kümmerte ließ viele Schlüsse zu.

Schweigend legte Aiden das Kom-Gerät wieder zur Seite. Ab jetzt konnte er nicht mehr an Schlaf denken. Die Pflicht trieb ihn zu dieser Veranstaltung. Wenigstens war er frisch rasiert und geduscht. Mit einem Achselzucken ging er zu seinem Schrank. In diesem Behälter lagen die Kleidungsstücke geordnet da. Jedes einzelne Stück war gewaschen, gebügelt und ordentlich zusammengelegt. Sicher griff sich der Pilot die schwarze Galauniform heraus und zog sie sich an. Sogar der Orden für seine Taten über Bibringi prangte an dem schwarzen Stoff.

Ohne weitere Sekunden verstreichen zu lassen machte sich der Pilot auf dem Weg zum Speisesaal. Er hasste Unpünktlichkeit und kannte die Gepflogenheiten beim imperialen Militär. Früher oder später würde er sowieso seine Kameraden treffen. Für einen Moment dachte er an den imperialen Ball auf Bastion zurück. Damals war alles was Rang und Namen hatten eingeladen worden. Reiche Menschen trafen auf gewaltigen Luxus und ein jeder sonnte sich im Ruhm des Imperators (und seiner Vertrauten). Damals war Aiden über diese Veranstaltung erstaunt gewesen. Als Mitglied der Elitestaffel hatte er eine separate Einladung erhalten und konnte unter diesen Großen des Imperiums wandeln.

Nachdenklich ging der Pilot durch die Gänge. Mit jedem Schritt baute sich eine gewisse Spannung in seinem Körper auf. Er war gespannt über die folgenden Stunden. Weshalb rief die Akademieleitung die halbe Akademie in den Festsaal. Hatte er auf Carida etwa den halben Krieg verpasst? Nein, in diesem Fall hätte er längst eine Nachricht von seinen Familienangehörigen erhalten. In Gedanken versunken folgte er weiter dem grauen Gang durch den riesigen Komplex der Akademie.


- Carida - Akademie des Imperiums - Zentralkomplex - auf dem Weg zur Zeremonie - allein -
 
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[Carida, Zentralkomplex, Speisesaal des Akademieleiters]- Nereus, Nergal, Elysa, Jade, Ravenburg, Hochadmiral Jeratai, Flottenadmiral Nort, Flottenadmiral de Vries, Flottenadmiral Moresby, Admiral Banjeer, Admiral Bolitho, Vizeadmiral Darell

Entweder hatte Nergal die Fehlbarkeit des dunklen Ordens erstaunlich präzise selbst erkannt und formulierte hier vor der Obrigkeit der imperialen Streitkräfte Worte, welche Hochverrat erneut nahe kamen, oder er gab diese Meinung von sich, um die Offiziere in Sicherheit zu wiegen. So oder so, würde Elysa ihm nicht vertrauen, denn scheinbar hielt der Sith Meister nicht viel von Loyalität – erst Menari, dann Allegious und nun die Flotte beziehungsweise die imperiale Idee? Ein in der Hierarchie des Ordens soweit fortgeschrittener Sith, kannte nur eine Loyalität, die zu sich selbst. Nach unten treten und nach oben buckeln, solange bis man bereit war, den über sich von seinem Posten zu stoßen.
Die dunkelhaarige Commodore, hatte ihre Ausbildung bei den Jedi begonnen, ihr wurde die „Verhaltensetikette“ des Ordens der Sith nicht mitgegeben, somit war sie nie aus einem solchen Kreis der Verderbnis ausgebrochen, denn sie war seit sie ihre wahre Vergangenheit und somit ihre Verbindung zu den Sith fand, weise genug, sich dem immer wiederkehrenden Kreislauf fernzuhalten und dennoch ihren Platz im Imperium zu finden.
Sie fürchtete keine Jedi und keine Sith, wusste dabei jedoch sehr wohl um die Fähigkeiten welche die Macht ihnen und somit auch ihr selbst offenbarte. Sicherlich strebte Elysa nach einem wichtigeren Posten, doch war es nicht die Überzeugung, dass dieser ihr wegen der von Geburt zu eigenen Machtsensitivität zustand, sondern weil sie das Potential hatte, in wichtigeren Ämtern, notwendige und erfolgreiche Entscheidungen für das Imperium zu treffen. Sie glaubte an ihre eigenen Fähigkeiten, die schlanke Corellianerin war gut in dem was sie tat, aber ebenso musste sie sich zugestehen, dass es noch Bessere gab, diese zu konfrontieren und siegreich daraus hervor zugehen, war ein Antrieb. Nur an Herausforderungen konnte man wachsen und sich größeren Aufgaben als würdig erweisen.
Dadurch würde Elysa dem Imperium am Besten dienen können. Dies war ihr eigener Pfad, den sie beschritt – sie würde nicht in die Fußstapfen all jener vor ihr treten, sie hinterließ ihre Eigenen.

Nereus vehemente Worte, die unmittelbar danach gesprochen wurden, ließen sie erneut in Gedanken grübeln, aber die Offizierin strebte nicht nach Ruhm oder Macht, ihr Weg sorgte für Aufsehen, ebenso wie ihre Taten – aber war dies nicht ihre Motivation oder Begierde.
Artek III.
Ein Mahnmal für die Flotte, und doch hatte es nicht die Schlacht von Bastion verhindert – es würde immer jemanden geben, der sein eigenes Wohl über das des Imperiums stellte. Menari mehr als jeder Andere. Diesem mächtigen Sithlord war jedes Mittel recht in seinem Bestreben nach Macht und in diesem Fall den Thron, nach dem er schon mehr als einmal seine Klauen ausstreckte. Einmal mehr würde Menari den Tod über Imperiale bringen, soviel war gewiss, aber so sehr er sich auch bemühen sollte, das Imperium zu zerreißen, lag es mit der Entscheidung des Oberkommandanten, in diesen Konflikt notfalls einzugreifen, außerhalb seiner Möglichkeiten.

Nachdem sich Hochadmiral Kratas, kurz nach dem Auftauchen der medizinischen Offizierin, verabschiedete, blickte Elysa ihm kurz nach – sollte Kratas dem Druck standhalten, der auf seinen Schultern lastete, würde das Imperium nicht zerbrechen – es waren nicht Menari oder Allegious, welche das Schicksal des Imperiums in den Händen hielten. Der nichtmachtsensitive Mensch – Nereus Kratas – war der Bruchpunkt, an dem sich alles entscheiden sollte. 'Sammelt alle Stärke, die ihr in euch und Anderen finden könnt, ihr werdet sie brauchen.', gab sie ihm stumm mit auf den Weg, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Bankett zu wandte. Nun, nachdem der Oberkommandant gegangen und das Privileg die Thematik eines Gesprächs zu diktieren nicht mehr gegeben war, würde man andere Themen aufgreifen können.


„Lord Nergal, ihr habt recht treffend die Situationen der beiden Anführer beschrieben, was könnt ihr uns über die militärische Stärke oder Führung der jeweiligen Fraktion verraten?“ Natürlich gab es dazu Dossiers, doch es würde ihr vielleicht erlauben zu bemessen, welchen Posten er im Dienste des jeweiligen Sith Lords einnahm – das der Mandalore die Söldner Allegious anführte war nichts Neues, und doch, hegte Elysa irgendwo die Hoffnung auf einen Hinweis bezüglich zu erwartender Strategien. "Mich würde ebenso interessieren, über welche bedeutsamen Sith – von euch einmal abgesehen -, die jeweilige Fraktion verfügt und ob eine der Fraktionen ein eindeutiges Übergewicht an jenen hat?“

[Carida, Zentralkomplex, Speisesaal des Akademieleiters]- Nergal, Elysa, Jade, Ravenburg, Hochadmiral Jeratai, Flottenadmiral Nort, Flottenadmiral de Vries, Flottenadmiral Moresby, Admiral Banjeer, Admiral Bolitho, Vizeadmiral Darell
 
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[Carida - Akademie - Gebäude - Kantine] Ayleen, Mile, ein paar Kadetten/Soldaten, Droiden

Als Mile dieses Kantinenessen zu sich nahm, musste er zwangsläufig an seine Zeit als Kadett hier denken. Das Essen schmeckte genauso wie damals - und war auch genauso widerlich. Er schmunzelte leicht als er an ein altes menschliches Sprichwort dachte: Je schlechter das Essen, desto besser ist die Armee.

Dabei musste Mile auch an die Republik denken. Bei ihr musste das Essen also demnach von einem 5-Sterne Koch zubereitet werden. Wer weiß vielleicht bekam dort auch ein 5-Sterne Admiral seine Sterne nicht durch militärische Verdienste sondern über seine Kochkünste. Mile musste grinsen.

Er hörte seiner Schwester danach zu und nahm den Datenblock dankend entgegen. Er würde ihn beizeiten durchgehen.

,,Danke!", sagte er zu seiner kleinen Schwester und nickte ihr anerkennend zu. Er selbst wusste wie anstrengend das Überlebenstraining war und mochte sich nicht vorstellen wie anstrengend es für sie gewesen war.

,,Ich hoffe du hattest während deinem Urlaub nicht zu viel zu tun. Nimm dir und deiner Reisegruppe noch ein bis zwei Tage und lass die Zeit Revue passieren oder je nachdem zuwas ihr Lust habt."

Er lächelte und zwinkerte ihr zu. Er hatte seiner Schwester und ihren drei Untergeben eben maximal zwei Tage Urlaub gegeben. Solange sich dieser Urlaub auf Carida abspielen würde. Er hoffte sie hatte seinen Wink verstanden.

,,Hol dir doch auch was zu essen", forderte er sie auf, was sie auch tat, wenn etwas zögerlich.

Während seine Schwester anstand bekam Mile eine Mitteilung auf sein Komlink, wie fast jeder andere in der Kantine auch. Heute Abend. In Galauniform in der Festhalle der Akademie. Mile runzelte die Stirn. Was sollte das?

Als Miles Schwester zurückkam sah er sie an und fragte sie:

,,Sag mal, wie war es denn bei dir? Hat sich jeder so verhalten wie man sich verhalten sollte, oder gab es ... mh ... Ungereimtheiten beim Service?"

Mile wollte damit fragen ob es irgendwelche Anzeichen bei den Piloten auf weitere Desertationen gab. Nach Ayleens Antwort fragte Mile um das Thema zu wechseln:

,,Was ziehst du eigentich heute Abend an? Habt ihr eigentlich so etwas wie Galauniformen bei den Sturmkommandos?"

[Carida - Akademie - Gebäude - Kantine] Ayleen, Mile, ein paar Kadetten/Soldaten, Droiden
 
[Carida - Akademie - Gebäude - Kantine] mit Mile, ein paar Kadetten/Soldaten, Droiden

Oha, was war denn nun mit ihrem Bruder los? Zwei Tage frei? Sie würden schauen müssen, was sie mit der Zeit anfangen wollten, aber irgendetwas würde ihren Jungs wohl einfallen, dessen war sie sich sicher. Auch wenn sie schon jetzt wusste, dass sie es vermutlich bereuen würde, wenn sie die Entscheidung ihren Schwadronskameraden überließ.

Als Mile sie aufforderte, sich ebenfalls etwas zu Essen zu holen, zögerte sie erst ein wenig, stand dann jedoch auf und begab sich zur Essensausgabe, wo sie erst einmal für einige Zeit anstehen musste.

Während sie darauf harrte, dass die Reihe endlich an ihr wäre, meldete sich das in ihren Helm eingebaute Komlink mit einem einfachen Piepsen und verkündete somit, dass sie eine Nachricht erhalten hatte. Keine Dringlichkeitsmeldung oder etwas in der Art und eigentlich hätte sie die Nachricht einfach ignoriert, bis sie ihren Helm das nächste Mal aufgesetzt hätte. Aber wo sie nun schon einmal dabei war, das Ganze etwas gemächlicher anzugehen, dann konnte sie auch jetzt nachschauen und sich wie alle anderen Anwesenden benehmen, die ebenfalls ihre Komlinks konsultierten. Also wohl etwas, was alle bekommen hatten.

Den Helm in beiden Händen haltend warf sie einen kritischen Blick auf das HUD und wölbte eine Augenbraue, als sie den Inhalt der Botschaft las. Interessant.

Oder auch nicht...

Als sie endlich an der Reihe gewesen war machte sie sich mit ihrem Tablett auf den Rückweg zu Mile, der weiterhin an seinem Tisch saß und auf sie wartete.

Während sie das Tablett abstellte und Platz nahm ließ sie ihren Blick durch den Raum wandern und stellte fest, dass offenbar kaum jemand auch nur ansatzweise eine Ahnung hatte, was die Nachricht bedeutete und daher brachen die wildesten Spekulationen aus.

Kopfschüttelnd begab sie sich daran, ihre Mahlzeit zu verzehren, allerdings nicht gerade mit übermäßiger Begesiterung.


"Weißt du... Feldrationen schmecken wenigstens nach gar nichts und man muss weniger davon zu sich nehmen, als von diesem Fraß...", kommentierte sie mir einem schiefen Grinsen.

Auf die Frage ihres Bruders hin dachte sie kurz über ihre Antwort nach und entgegnete dann:
"Mhm, weiß nicht genau, du bist der Kenner unter uns beiden. Es gab ein paar etwas merkwürdige Dinge, aber nichts, was einem sofort ins Auge fällt.
Aber mach dir selbst ein Bild, du hast ja unser Reisetagebuch."


Der urplötzliche Themenwechsels ihres Bruders auf die Kom-Nachricht und vor allem seine Frage nach Galauniformen, ließen sie grinsen: "Ich glaube, ich habe irgendwo ein Ballkleid rumliegen, das könnte ich anbieten. Unser Ausbilder war der Meinung, dass er uns beibringen müsse, wie wir uns bei der gehobenen Gesellschaft einschleichen können...

Und ansonsten sitze ich per Definition in Gala-Uniform vor dir, ist bei uns genauso, wie bei den Strumtruppen.

Wobei die verpflichtet sind, ihre Rüstungen auf Hochglanz zu polieren. Klappt aber bei Mattschwarz nicht ganz so gut, von daher..."


[Carida - Akademie - Gebäude - Kantine] mit Mile, ein paar Kadetten/Soldaten, Droiden
 
Carida ? Zentralkomplex, vor dem Speisesaal des Akademieleiters - Nereus, 2 Wachen des AFC, Lidia

Lidia verkniff sich ein Lächeln als er dann vor ihr stand, war ebenso wie er auch um Haltung bemüht, während ihr Herz vor Wiedersehensfreude schier zu zerspringen drohte. Sie folgte ihm geflissentlich und für einen geschulten Beobachter vielleicht ein wenig zu eilig. So trat sie dann auch etwas rascher als notwendig in den zum Glück leeren Raum ein, wartete ab, bis Nereus die Tür hinter sich wieder verschlossen hatte und ergab sich mit einem seligen *umpf *, weil ihr die Luft weg blieb, in ihr Schicksal.

?Später."

beeilte sie sich zu sagen, denn die Nachricht war plötzlich weit in den Hintergrund getreten - was nicht unbedingt hieß, dass sie als weniger dringlich empfand.

"Das war schnell. Und du hast es schon wieder getan.?

Meinte sie dann stattdessen in der kleinen Pause, die er ihr ließ. Ihr Blick war vorwurfsvoll oder zumindest war es ein Versuch, so zu wirken. Dabei legte sie ihre Hand über die seine, nahm sie von ihrer Wange weg und führte seine Fingerspitzen zu ihren Lippen. Sanft küsste sie jede einzelne seiner Fingerkuppen, bevor sie seine Hand los ließ und ihre Arme um seinen Nacken schlang. Tief sah sie in seine grünen, strahlenden Augen hinein und verlor sich darin.

?Du bist schon wieder ohne den Schutz von Soldaten des AFC unterwegs.?

Ihre Hände wanderten nach oben und verwuschelten seine Haare. Dann zog sie seinen Kopf sanft zu sich herunter und küsste ihn. Zärtlich zunächst, immer wieder und wieder, heftiger dann, bis sie seinen Körper mit Armen und Beinen fest in einem Klammergriff hielt ?..

Carida ? Zentralkomplex, Raum - Nereus, Lidia
 
Carida - Akademie, Unterkunft der Offiziere, Niuks Quartier – Niuk


Nicht schlecht. Auf jeden Fall besser als die Kabine auf einem Frachtschiff und ungefähr doppelt so gut wie dieses Drecksloch, was er auf Coruscant gehabt hatte. Hier hatte er ein anständiges Bett, mehrere Schränke, die wohl, wenn schon nicht groß, wenigstens in die Klasse ‚in Ordnung’ fielen, einen Schreibtisch, auf den er auch gleich sein Datapad warf, und einen kleinen Holosphäroiden, der sich bewegende Bilder von Panoramalandschaften zeigte. Einige kannte er, die meisten nicht. Es war einerlei … ein netter Umstand, mehr nicht. Lange würde er nicht hier bleiben. Nach diesem Job wollte er sehen, was er sonst noch für seinen neuen Arbeitgeber tun konnte. Vielleicht sogar das, wozu er ausgebildet worden war.

Mit einer schnellen Bewegung warf er die Tasche auf das Bett. Auspacken konnte er später. Er hatte die letzten sechzehn Stunden abwechselnd gelegen und gesessen. Sein Körper sehnte sich nach Bewegung und das schon seit einiger Zeit. Mit einigen Handgriffen hatte er sich seiner Uniform entledigt und sie halbwegs ordentlich auf dafür vorgesehene Vorrichtungen gespannt. Nackt stand er nun da und öffnete einen der Schränke. Nur noch mehr Uniformen, drei an der Zahl. Zwei weitere Paar Stiefel, nichts für die Bewegungsfreiheit. Man hatte doch hoffentlich nicht nur dieses steife Zeug besorgt? Der zweite Schrank förderte dann endlich das zutage, was er gesucht hatte: Unterwäsche und lockere Trainingsklamotten. Alles in Schwarz gehalten, Hose und Muskelshirt trugen seinen Rang und seinen Nachnamen. Er musste sich erst daran gewöhnen … Commander Arcturun. Klang beinahe so, als hätte er was zu sagen. Der Gedanke brachte ihn zum Schmunzeln.

Schnell kleidete er sich an. Die Sachen hatten genau seine Größe. Ein weiterer Blick in den Schrank machte ihn auf einige Schubladen aufmerksam, in denen er auch die passenden Schuhe fand. Faszinierend … er hatte gedacht, die Mühlen des Imperiums mahlten so langsam, dass er noch einige Tage auf neue Kleidung hätte warten müssen. Aber anscheinend galt das nur für zivile Behörden … für das Militär ließ man wohl nichts anbrennen.
Als er sich endlich dazu entschlossen hatte, zu gehen, ertönte ein dunkler Ton. Er brauchte einen Moment, um zu registrieren, dass jemand vor der Tür stand. Er bewegte die Hand über den Sensor und öffnete sie so. Ein pechschwarzer Protokolldroide stand vor ihm und starrte ihn geistlos an.


„Commander Niuk Erennassisat Arcturun?“

Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte er den Kerl. Seine Stimme klang irgendwie komisch, aber er hatte sowieso noch nie viel für Droiden übrig gehabt. Kurz überlegte er, ob es doch dringliche Termine gab. Vielleicht musste er sich beim Quartiermeister melden? Andererseits, dachte er dann, war er beim Flottennachrichtendienst und damit kein gewöhnlicher Soldat. Unwahrscheinlich, dass er so etwas triviales selbst erledigen musste.

„Der bin ich. Was gibt es?“

„Commander, sie erhalten hiermit eine Einladung zur Zeromonie am ... .“

Er? Eine Einladung zu so einer wichtigen Veranstaltung? Oh Mann … was hatte er sich mit diesem Job wieder eingebrockt? Als er einen Blick auf das ihm dargebotene Datapad warf, während der Droide noch lauter Sachen herunter ratterte, entdeckte er, dass das Erscheinen verpflichtend war. In Galauniform.

„Droide, kümmere dich darum, dass ich die passende Kleidung für diesen Anlass bekomme. Und ich meine nicht, dass ich als Twi’lek-Tänzerin auftreten will Verstanden?

„Selbstverständlich, Commander. Eine Galauniform mit ihren Größen befindet sich bereits auf dem Weg hierher.“

Nicht schlecht.

„Gut. Ich verlasse mein Quartier für eine Weile, also hängt das Ding einfach an den Schrank.“

„Wie sie wünschen, Commander.“

Der schwarze Droide watschelte davon. Wobei davon eindeutig übertrieben war – keine zwei Quartiere weiter machte er wieder halt. Niuk ließ sich davon nicht abhalten und marschierte los. Da das hier eine Akademie war, sollte es an Trainingseinrichtungen wohl nicht mangeln. Vorfreude machte sich in ihm breit. Hatte er sein Medikament genommen? Ja, vorhin, während des Shuttleflugs. Perfekt. Es konnte losgehen. Und er sprang und hopste ein wenig, während er zum Ausgang ging, um die Muskeln ein wenig zu lockern. Die wenigen Offiziere, denen er entgegen kam, machten ihm etwas Platz, außer jenen, die ranghöher waren als er. Sobald sie in Sichtweite kamen, stoppte Niuk abrupt und salutierte rechtzeitig.
Als er endlich das Gebäude verlassen hatte, sah er sich um. Typisch imperiale Bauweise … irgendwie sah alles gleich aus. Kopfschüttelnd ging er Richtung Park. Wenn dort jemand joggte, konnte er sich das auch erlauben. Und er wäre sich wohl ein wenig deplaziert vorgekommen, hätte er nicht Dutzende von Rekruten in Trainingsanzügen herumlaufen sehen.

Der Park machte wirklich nicht viel her, dennoch schien hier die imperiale Wirklichkeit ein klein wenig in den Hintergrund gerückt. Kadetten spielten diverse Spiele, er sah Bälle und dergleichen durch die Luft fliegen, aber nicht weit entdeckte er auch ein paar ruhigere Orte. Und sie. Rotes Haar und eine Ausstrahlung, die er nicht näher festmachen konnte. Etwas an ihr sträubte ihm die Nackenhaare, und etwas in ihm wollte nicht, dass er dorthin ging. Er fühlte etwas nie da Gewesenes. Und es gefiel ihm nicht. Was ihn genau in ihre Richtung trieb, konnte er nicht sagen. War es Neugier?
Der Blick seiner weißen Augen wanderte von der Rothaarigen zur Blonden. Auf den ersten Blick hätte er auf eine Soldatin getippt, wenngleich sie dafür doch ein klein wenig zu … grazil war. Aber der erste Blick sagte meist kaum etwas aus – sie konnte auch von einer High-Gravity-Welt stammen.

Niuks Gang war fließend. Seine Art, sich zu bewegen, ließ auf ein gesundes Maß an Selbstvertrauen schließen. Vertrauen in seine Fähigkeiten und seine körperliche Leistungsbereitschaft, das war es, was einen großen Teil seiner Persönlichkeit ausmachte. Und das konnte man sehen: sein Körper war trainiert und wirkte durch und durch stark. Einzig seine weißen Augen waren es, die nicht in das Gesamtbild zu passen schienen. Ihre Leuchtkraft schien nie abzunehmen, egal, ob er sich im Schatten befand oder durchs Sonnenlicht ging.
Lockeren Schrittes ging er in ihre Richtung.



Carida – Park der Akademie, Ruhebank – Alynn, Billie, Niuk
 
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[Carida – Gebäudekomplex / Haupttrakt – Speisesaal des Akademieleiters] – Nereus, Jade, Tiberius, Thanas, Elysa, Nergal, 10 AFC Einheiten, Offiziere des Oberkommandos

Man musste kein Sith sein um das Verhalten der Offiziere am Tisch, zumindest jener älteren Herrenliga zu deuten, die auf die heftigen Widersprüche von Kratas zum einen recht ersichtlich, zum Teil aber auch in der Macht die ein oder anderen Eindrücke abstrahlten. Er kam nicht umhin diese aufzuschnappen. Reagierte äußerlich jedoch nicht darauf… Wenn man diesen Dingen also glauben schenken konnte, wenn man daraus überhaupt etwas schließen konnte, dann gab es da wohl doch etwas, oder jemanden, der ihnen Sorgen bereitete? Wer oder was dies jedoch sein könnte, oder ob es vielleicht doch nur eine Reaktion auf die Erinnerung an Atrek III war, die der Hochadmiral nun nur allzu deutlich hervor brachte. Ereignisse und Tage, da er noch kein Mitglied des Ordens gewesen war. Bastion war schon einige Zeit etabliert gewesen – jedenfalls der Tempel dort – bevor er sich dort eingefunden hatte. Aber er war kein Stümper, er ließ vergangenes nicht außer Acht. Versuchte aus Fehlern zu lernen und es besser zu machen. Unweigerlich fragte er sich, ob er es hier und jetzt ‚besser’ machte, oder er nur mehr einen weiteren Pfad der Schmach hinzufügte? Nein. Es ging keinen Weg der Schwäche, kein Weg der Schande und des Irrglaubens. Sein Wille war berechtigt sich durchzusetzen. Er sah, war nicht länger blind, wie nur allzu viele Sith von ihren Herren gehalten wurden. Der eine legte sie mit dem Zuckerbrot in Ketten, während der andere die Peitsche nutzte.
Und ob es ihm gefiel oder nicht, er war so oder so, ebenfalls in diesem Netz gefangen. Doch es war ein immenser Unterschied in diesem Netz zu hängen und es endlich zu sehen, als gefangen zu sein und nichts zu erkennen. Er konnte umgehen und durchtrennen was ihn hinderte. Viele Fehlgeleitete die dies glaubten wurden nur umso tiefer eingewickelt in jener Strangulation die nichts als den endgültigen Niedergang mit sich brachte.

Abrupt wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Konnte selbst das rucken seines Kopfs nicht unterbinden, der beinahe schlagartig in jene Richtung blickte, aus der der Name diKastro fiel. Lidia diKastro. Und sie trug einen militärischen Rang, zudem schien sie einer Gruppierung… Einheit anzugehören, die wichtig genug war, den Hochadmiral direkt aufzusuchen und weiterhin so wichtig war, dass dieser sich diesem Anliegen, welches auch immer sie vortragen wollte zu widmen. Ihn hier zurücklassend. ‚Lasset die Spiele beginnen.’ Als würde er ihnen zum fraß vorgeworfen, schmunzelte er innerlich. Und doch kreisten seine Gedanken weiter um jene Frau. Auch wenn er noch immer im dunklen tappte, hatte sich so eben ein nicht unbedeutendes Puzzleteil hinzugefügt. Das Allegious nunmehr wollte, das er mit ihr sprach, schien nicht mehr absurd, oder irgendwie seltsam zu erscheinen. Sie saß bereits in des Hochadmirals direkter Nähe. Oder besser, hatte dort gesessen. Denn den Halbcyborg auf Bastion hatte sie erzürnt, was den Schluss zu ließ, sie hatte nunmehr die ‚Seiten’ gewechselt.

Nergal konnte noch mit einem Nicken reagieren, da hatte sich der führende Kopf der Streitkräfte bereits den beiden Frauen die zu seiner Seite gesessen hatten, zugewandt und denen weitere Instruktionen übergeben. In deren Obhut, wenn auch unausgesprochen, doch für ihn recht klar, er de Fakto übergeben wurde. Aber was konnte er schon tun? Außer sich falsch entscheiden, versuchen alle Anwesenden im Raum zu töten und bei jenem Versuch selbst sterben? Wenngleich er diese Option nicht mit Furcht betrachtete, so hatte er wenig Lust auf eine weitere Begegnung mit dem Jenseits…

Nerethin war es, die ihn mit ihren Fragen wieder das Augenmerk auf ihn lenkte. Halb hatte der Sith Meister jedoch erwartet, dass einer der Admiräle sich ereifern würde, etwas zu sagen. Vielleicht aber, hatten die in der Abwesenheit Kratas’ nicht den rechten Mut? Wie auch immer… Grübelnd fuhren die massigen – jedoch nicht fleischigen, oder dicklichen – Finger seiner linken über das stoppelige Kinn des Sith Kämpfers.


„Die Streitkräfte der Mandalorianer, deren Stärke kein Geheimnis sein wird, da ihre Flotte immerhin im System Bastions unter imperiale Aufsicht ‚vor Anker’ liegt, wird mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von deren Mandalore in… ritueller Hinsicht geführt. Da Gistang aber mehr Politiker als Mann des Kampfes ist, ist eine im Kampf durch die Admiralität gegebene Führung keine Unmöglichkeit. Um Namen zu nennen, bräuchte ich jedoch Zeit, dann könnte ich eventuell etwas herausfinden. Als einstiger Krieger eines dieser Clans, wäre dies eventuell möglich. Und was die andere Seite angeht…“ Kurz richtete sich sein Blick in die ferne, dann wurde er wieder klar und durchdringend wie eh und je… „…kann ich zur genauen Stärke keine Angaben machen. Die Flotte des Overlords der Chiss, was für sie leichter zu ermitteln sein sollte, als mich, plus die unlängst erlangte Bodentruppenverstärkung durch den… Besuch auf Cato Neimoidia, der die verlorenen Truppentransporter der Chiss ersetzen soll. Geführt, wenn nicht Menari das Heft in der Hand hat, werden jene Einheiten von Gen’Dan Jano Alk’Han’Yar…“

Waren diese Art von Informationen, musste er für die Antwort der nächsten Frage schon genauer überlegen. Hatte er nicht unlängst einmal darüber nachgedacht? Grübelnd trank er seinen letzten Schluck Tee und sank dann wieder zu einer bequemen Sitzposition zurück.

Bedeutsam. War er wirklich bedeutsam? Er hatte schon so viel getan, soviel geleistet und was war der Dank gewesen? Kein Meister hatte sich seiner vollkommen angenommen, kaum jemand hatte seine Taten anerkannt. Einzig seine beiden Beförderungen waren eine Art Belohnung gewesen und auch die erschienen ihm dieser Tage irgendwie falsch. Er war vielleicht bedeutsam, aber bis jetzt wusste das niemand außer ihm. Er war das Zahnrad, das das komplette Uhrwerk stolpern und zerfallen lassen würde. Still und heimlich, während er überleben würde…


„Wer wen auf seiner Seite hat, ist letztendlich eine Aufzählung, die ich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt, da mehr Zeit besteht, tätigen werde.

Wem misst man schon die größere Bedeutung zu? Dem Warrior der einst auf Menaris Seite kämpfte, auf Corellia den Sturm auf den Jedi Tempel eröffnete – was mir die Wiedersehensfreude von General Thanas eingebracht hat – oder jenem, der noch immer für ihn einsteht und damals wie heute so gnadenlos kämpft das er gemieden und geschätzt wird gleichermaßen? Nichtsdestotrotz kann ich zu einem späteren Zeitpunkt mit Namen und Rang einiger Sith dienen…

Das Gleichgewicht an und für sich ist recht ausgewogen… Wo auf Bastion zwar eine Exekutorin und der ein oder andere Inquisitor vorhanden sind, säumt das größte Feld der Adepten und Jünger das Bild. Menari hat die Ränge zwischen Inquisitor und Adept am meisten mit sich gezogen. Ein entscheidendes Duell beider Fraktionen, wäre interessant anzusehen…Wobei Menari durch den Verlust zwei seiner mächtigsten Streiter einen herben Verlust einstecken musste…


Der Tod von Exilis lag ihm noch immer süß auf der Zunge. Es war Zeit geworden und dieses vom Wahnsinn zerfressene Wesen war nicht nur gefährlich, sehr gefährlich, geworden, sondern schlichtweg nervig…

[Carida – Gebäudekomplex / Haupttrakt – Speisesaal des Akademieleiters] – Jade, Tiberius, Thanas, Elysa, Nergal, 10 AFC Einheiten, Offiziere des Oberkommandos
 
.:: | Akademie | medizinischer Komplex | Station 4 / Zimmer A 7 | Kyra & Janson, Leyla(tot)

Als er sie Anblickte und diesen Kommentar aussprach, Kyra konnte, mehr überraschend für sie, ein kurzes Grinsen nicht unterdrücken. Und das trotz? Eine Erkenntnis formte sich in ihrem Kopf. Leise, wie das sanfte Pfeifen einer schleppend stärker werdenden Brise, die irgendwo durch einen kleinen Spalt dringt und schließlich zu einem laugen tosen wird, das man selbst dann hört, wenn sie einfach nur über Wiesen und Ebenen hinwegjagt. Die Trauer würde sie vielleicht nie verlassen, aber? aber wenn sie noch lachen konnte, dann konnte sie trotzdem noch Freude empfinden. Wenn sie das noch empfinden konnte, dann würden auch all die anderen Dinge nicht verloren sein. Nur mit ziemlicher Gewalt verdrängt.

?Danke.? Brachte sie zwar rau, aber immerhin hervor, noch während sich ihre Blicke trafen.

Auf dem Weg nach draußen trafen sie, für Kyra und für Janson ziemlich überraschend auf Jacen. Einen Jacen den selbst sie erst nach dem zweiten oder dritten Blinzeln erkannte. Er wirkt anders als sonst, vollkommen gewandelt. Ging ihm Leylas Tod etwa so nah?

Wer war sie zu glauben, der Tod ihrer Geliebten wäre nur für sie mit einer Auswirkung dieser Art versehen. Wer war sie zu glauben, sie wäre die einzige Pilotin im Wolve Squad, die mit ihrer Gefühlswelt noch wirklich etwas empfand. Jeder Gedanke in diesem Moment schien ein winziges Stück mehr aus der Mauer zu brechen, die ihre Trauer um sie selbst gezogen hatte. Die ihre Gefühlswelt ausblendete und wegsperrte. Sie konnte wieder Licht sehen und war beinahe dankbar, das sie nicht Tagelang würde nach einem ?Ausweg? suchen müssen. Die Lösung hatte sich ihr beinahe wie von selbst vor die Füße geschmissen. Kurz huschte ein Blick über ihr Gesicht, den sie Jacen zuwarf und in dem ihr Verstehen und Mitgefühl lag. Wenn Kyra sich nicht in seinem Gebaren irrte. Ob er sie, auf dem Weg nach draußen dabei noch sah, wusste sie nicht, aber sie und der Anführer der Staffel traten hinaus auf den Flur. Warteten dort für einen Moment auf Jacen?

Kyra tigerte auf dem hellen Gang auf und ab. Ihren Blick immer wieder nach draußen gerichtet und ein Gesicht der Sorge und der Nachdenklichkeit machend, wirkte sie mehr wie ein eingesperrtes Raubtier, als eine trauernde Person. Ihre Augen waren noch immer leicht gerötet und außer dem Blick der Pilotin schien nichts mehr von ihrer vorangegangenen Trauer zu künden. Die Tränen auf ihren Wangen hatten dennoch spürbare Spuren hinterlassen, ihre Uniform hatte sich jeglicher sichtbaren Rückstände von selbst entledigt. Und die Rötung um ihre Augen war abgeklungen? Kyra wand den Blick vom Fenster ab. Vielleicht wollte sie das auch nur sehen und bildete es sich daher ein. Gut möglich das ihr Gesicht noch immer so geschunden aussah wie vor Minuten. Als Jacen wieder in der Tür stand, er musste fertig sein, richtete sich ihr Blick wieder zu den beiden Männern.


?Cassandra Bennett soll hier irgendwo liegen. Sie ist doch eine Anwärterin? wir könnten ja mal bei ihr vorbeisehen und schauen, wie?s ihr geht. Ist immerhin eine aus unserem Nachwuchs und? und jetzt ist ja ein Platz frei geworden.?

Sachlich, dienstlich. Ihre Stimme erschreckte sie selbst. Doch wenn sie nicht alle Emotionen daraus verbannt hätte, dann hätte sie einen erneuten Zusammenbruch erlitten. Und sie war sich nicht sicher, ob sie noch einmal würde aus dem Zimmer heraus kommen, wenn sie explosionsartig hineinschoss, nur um sie wieder zu sehen. Stattdessen blieb sie, als die beiden Anführer der Wolves schon weiter schritten, in Richtung von Cassandra, noch einige Sekunden stehen. Blickte die Tür zu dem ehemaligen Zimmer von Leyla an, während ihr stumm noch einige Worte über die Lippen kamen. Dann wand sie sich auch ab und folgte den beiden, die den kompletten Weg voranschritten...

Das Zimmer Cassandras erreichten die drei nur einige Minuten später. Wie sie schnell feststellen, war gerade jemand Anwesend, da es sich bei der Person(Zion) aber weder um einen Militär, noch Arzt handelte, ignorierte Kyra ihn gleich wieder. Außerdem schien der blauhaarige ziemlich still, weswegen die Wolves in die Bresche sprangen. Kyra trumpfte mit einem einfachen:
?Hey Kadett.? Auf und warf der jungen Braunhaarigen überraschend ein Augenzwinkern zu.


.:: | Akademie | medizinischer Komplex | Station 4 / Cassandras Zimmer | Kyra, Cassandra, Janson, Jacen, Zion
 
[ :: Carida ::Akademiegelände :: Medizinischer Komplex / Zion | Cassie :: ]

Die junge Dame war sehr rede freudig, obwohl sie ein bisschen benommen wirkte. Das brachte ihn auch auf die Frage, wieso sie hier eigentlich liegt? Aber dies wird sie ihm schon noch sagen, genau wie ihr Namen.
Er fühlte hier auf diesen Planeten irgendwie eine andere Atmosphäre wie auf Bastion oder Anderen. Kein Egoismus, kein Geheuchel oder Intrigen, eine Situation die er nicht gewöhnt ist und auch ein bisschen fürchtet. Aber er glaubt diesen Frieden nicht, irgendwo muss hier der Keim der Sith ruhen, irgendwo auf diesen Planeten, intrigiert ein Offizier oder ein Soldat. Doch bisher sah er davon nichts, leider.

Eigentlich hatte er keinen Grund mit ihr mehr zu reden. Doch er hatte schon lange keine Person gehabt mit der er ein bisschen reden kann.

?Nein, ist schon in Ordnung, Miss. Es ist Hauptsächlich der Hochadmiral, ich habe nicht gerade viele Freunde. Könnt ihr mir verraten wieso ihr hier seit? Es ist ja nicht gerade üblich, dass junge und dazu noch so hübsche junge Frauen, auf einer Krankenstation, von einer Militär Akademie, sind.?


Es muss sie wahrscheinlich irgendwie verwirrend aussehen, er ist hier, bei ihr und weiß noch nicht mal wer sie ist und was passiert ist. Obwohl es eine ganz einfache Erklärung dafür gibt, er war nicht wegen ihr, sondern wegen seinen Sachen hier.
Nach dem er diese Sachen geholt hatte, wollte er eigentlich gleich Billie aufsuchen. Ja deshalb ist er in Wirklichkeit hier, nur wegen ihr. Er hat schon so lange nichts mehr von ihr gehört, schon lange sie nicht gesehen, so lange ihr Geruch nicht mehr in der Nase gehabt, so lange sie nicht mehr berührt und so lang nicht mehr geküsst.

Doch er konnte nicht weiter Überlegen oder ihr etwas sagen, denn plötzlich ging die Tür, des Zimmers, auf und drei weitere Menschen hinein.
Die eine Frau, von den drei Personen, ignorierte Zion gekonnt und ging zu dem Mädchen ans Bett.
Er spürte wie Wut in ihn aufkeimte, doch dies war es nicht wert. Sein Anseghen bei den Hochadmiral hing davon ab.
Also war sie Kadett und so Mitglied der Streitkräfte. Genau genommen eine Pilotin, dies schloß Zion daraus, denn einer der beiden Männern war Colonel Sez. Einst hat der Apprentice ihn auf Bastion, bei dem Großen Ball gesehen und außerdem gab es genügend Holonews Berichte, wo der Colonel erwähnt wurde.

Mit einem sarkastischen Blick schaute Zion zu der Frau(Kyra).

?Ich freue mich auch euch kennen zu lernen.?

Dann wand er sich jedoch sofort zu dem Colonel zu.

?Und bei mir ist es eine Ehre euch kennen zu lernen, Colonel Sez. Mein Name ist Gouverneure Lord Zion.?



[ :: Carida ::Akademiegelände :: Medizinischer Komplex / Zion | Cassie | Kyra | Janson | Jacen :: ]
 
- [Carida-System - Carida - Akademie - medizinischer Komplex - Station 4 - Zimmer A7] - mit Col. Sez, Lt. Tey, FO Emea (tot)

Die Beiden anderen boten an, auf dem Flur auf ihn zu Warten, während er sich verabschiedete. Was er eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Nun betrat er den Raum, stellte sich neben das Bett der Pilotin und blickte hinab auf die ruhig daliegende Gestalt. Ein Pilot hatte einen solchen Tod nicht verdient, wenn man schon Sterben musste, dann wenigstens im Gefecht - aber nicht durch einen dummen Unfall. Die genaue Ursache würde er später erfahren, wenn die Ärzte ihren Abschluss Bericht verfasst hatten. Er ließ seinen Blick noch einen Moment auf Emea ruhen und dabei verbannte er die Trauer, über einen gefallenen Kameraden, größtenteils aus seinem Kopf. Stattdessen machte sich gleichgültig in ihm breit, wie immer. Soldaten starben nun einmal und es ließ sich nur selten verhindern. Außerdem half ihm die Gleichgültigkeit seine Gedanken wieder zu ordnen und Erinnerungen zu verdrängen, die besser nicht an die Oberfläche kamen.
Er würde Janson wohl den Routine kram abnehmen. Todesursache klären, Familie benachrichtigen, Trauerfeier vorbereiten und so weiter. Wie jedes Mal.

Er trat wieder hinaus zu den Beiden auf den Gang. Kyra hatte sich offenbar beruhigt und ging auf dem Gang hin und her, während Janson still, vermutlich in Gedanken versunken, wartete. Die Lieutenant schlug schließlich vor Bennett Besuchen zu gehen. Vielleicht keine schlechte Idee, mal schauen wie sie drauf war und wie Fit. Janson und er machten sich auf den Weg, während Tey noch einen Moment stehen blieb, Jacen warf einen Blick über die Schulter und beobachtete wie sie noch einen Moment auf die Tür des Zimmers starrte, bevor sie ihnen folgte. Es war ein gutes Zeichen, das sie gehen konnte und nicht wieder in das Zimmer stürmte oder einfach stehen blieb. Sie würde damit fertig werden.

Bennetts Zimmer war ein paar Stationen entfernt, weshalb ihr Weg ein paar Minuten in Anspruch nahm. Ein paar stille Minuten, denn alle drei hingen ihren eigenen Gedanken nach. Jacen schloss innerlich mit Emea's Tod ab, etwas das bei ihm sehr schnell ging und lenkte seine Gedanken wieder zum Alltag zurück. Er zog sein Datapad hervor und loggte sich über das Akademie Netzwerk in seinen Posteingang ein. Es war eine Antwort der Akademieleitung eingegangen, sie würden Simulatorraum 2 gänzlich zu ihrer Verfügung haben, so oft und so lange sie ihn während ihres Aufenthals benötigten. Er gestatte sich ein kleines Lächeln und schloss die Nachricht wieder, es war also tatsächlich eingetreten was er zu erwarten gewesen war. Die Tatsache das der Hochadmiral persönlich ihr Training beobachtete brachte ihnen so manchen Pluspunkt und Vorteil, bei Leuten die etwas zu sagen hatten. Damit stand der morgigen Übung nichts mehr im Weg. Er warf dem Colonel einen Blick zu, beschloss dann aber ihm später die Neuigkeiten mitzuteilen - im Moment hatte dieser mit anderen Dingen zu kämpfen. Wenn er eine Ablenkung wollte, würde er schon Fragen.

Sie erreichtenn schließlich die Station auf der die Kadettin lag und mit einem Blick erkannte man, dass es die Station des Komplexes war, welcher für Kadetten der Akademie bestimmt war. Überall waren junge Besucher zu sehen, welche ihre Freunde besuchten. Mit einem kurzen Blick auf ein Display am Eingang der Station, wussten sie welche Zimmer Bennett gehörte und machten sich auf den Weg dorthin. Hin und wieder ernteten sie einen interessierten Blick einiger Kadetten, denen das Einheitsemblem auf ihren Ärmeln aufgefallen war. Als sie das Zimmer erreichten war Kyra die ersten die Eintrat, gefolgt von Janson - Jacen ging als letzter durch die Tür und schloss sie hinter sich.

In dem kleinen Zimmer war es voll. Die Kadettin lag im Bett, an dem ein Mann mit auffälligen gräulich/blauen Haaren stand und die drei Wolves. Daher lehnte sich Jacen an die Wand neben der Tür und beobachtete still von dort. Während die Lieutenant zu Bennett ans Bett trat und den Fremden ignorierte, stellte sich der unbekannte Mann dem Colonel vor, allerdings nicht ohne Tey mit einem sarkastischen Spruch zu bedenken. Ein Gouverneur also? Interessant, was hatte der hier zu suchen? Er versuchte sich zu erinnern ob er den Namen des Mannes schon einmal irgendwo gehört hatte - Zion. Er hatte nicht, zumindest fiel ihm nichts ein. Eine weitere Frage war, was hatte Bennett mit ihm zu tun? Vielleicht würde es sich ja im Laufe des Gesprächs mit Janson klären...


- [Carida-System - Carida - Akademie - medizinischer Komplex - Kadett Bennett's Zimmer] - mit Gouverneur Zion, Col. Sez, Lt. Tey, Kadett Bennett
 
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