Carida

[Carida - Akademie - Festhalle - Umkleide hinter der Bühne] Nereus, Elysa

Als Teil des obersten Gremiums der Flotte wäre sie nicht unantastbar, Menari selbst hatte während seiner Amtszeit als Oberkommandanten die Ermordung Admiral Daviks angeordnet (Bastion Seite 391 :braue). Sollte jener also die Macht ergreifen, warum sollte er als Imperator Grenzen einhalten, die er selbst damals nicht achtete? Allegious würde ihre öffentliche Stellungnahme für die Flotte vielleicht nicht mit offener Brutalität begegnen, doch zweifelte Elysa daran, dass er es einfach übergehen würde. Die Kunst der Intrige schien der Noghri in den vergangenen Jahren gemeistert zu haben und diese, ihre Entscheidung würde stets wie ein Damoklesschwert über der schwarzhaarigen Sith hängen – sie musste im Falle seiner Inthronisierung also Umsicht und Vorsicht walten lassen. Der Noghri würde sie vielleicht nicht einfach enthaupten, aber einen Unfall inszenieren, lag durchaus im Bereich dessen, was sie ihm zuschrieb. Vermutlich jedoch würde er sie erst als Person zerstören wollen, bevor man ihr die Gnade eines Todes gewährte. Ob ihres Gedankengangs formte sich ein grimmiges Schmunzeln um ihre Mundwinkel herum. Eigentlich sollte sie dieses Spiel mit dem Feuer nicht so sehr genießen und doch würde es all ihre Fähigkeiten und Wissen erfordern nicht unter die Räder zu geraten. Es war einfach eine viel zu große Herausforderung an sie selbst, um die Ideale, welche sie übernommen und verinnerlicht hatte, fallen zu lassen.

„Needa war ein großer Mann, ich verdanke ihm, dass er mich in die notwendige Richtung lenkte, die mir half das zu werden was ich heute bin und ich glaube das ist etwas, das wir teilen.“, sprach die schlanke Corellianerin leise, beinahe andächtig, nach den Worten des Großadmirals bezüglich seines Vorgängers. „Lasst mich einfach wissen, wann der Tag gekommen ist, an dem ihr mehr erfahren möchtet, und ich werde euch von den Ereignissen in den unbekannten Regionen berichten.“ Es fühlte sich richtig an, doch ein wenig mehr ins Detail zu gehen. „Wir haben dort alle einiges durchstehen müssen… sicherlich sind meine Erfahrungen mit Needa ein wenig anders geartet als eure, aber ich denke ich sage nicht zuviel, wenn ich behaupte, eine vollkommen neue Sichtweise der Dinge, durch ihn erlangt zu haben… Hoth… war niemals als Verrat am Imperium geplant.“
Einst hatte sie anders gedacht. Verrat am Imperator gleichbedeutend mit Verrat am Imperium. Dieser Titel kam mit einer Verantwortung, was oftmals vergessen… oder vielmehr übergangen wurde.

„Die Narben die ihr tragt, zeigen dass ihr es wagt den Sith zu trotzen…“ gestand sie ihm mit einem respektvollen Nicken zu. Elysa hatte die öffentliche Auspeitschung auf dem imperialen Paradeplatz, eben jenen Ort wo auch Ventar sein Ende fand, nicht vergessen Vielmehr war dies der Auftakt zu einem neuen Kapitel in ihrem Leben gewesen.
Die Offizierin würde ihn an seinen Taten messen, jedoch bereits jetzt in der Überzeugung, dass er der richtige Mann an der Spitze der Streitkräfte war. Doch ebenso im Wissen, dass er Verbündete und Vertraute brauchte, auf die er sich verlassen konnte, dass der Großadmiral sie in seinen inneren Zirkel hinzuzog und auch diese sensiblen Informationen mit ihr teilte, ehrte die ehemalige Jedi.


„Also doch Niriz…“, meinte sie bedächtig, als er eine leise Ahnung bestätigte. „Das Risiko, einer Auseinandersetzung ist natürlich gegeben, aber viel schädlicher wäre es sie einfach gewähren zu lassen. Das sind eure Worte und damit habt ihr Recht. Die Gier nach Macht darf nicht über die Vernunft triumphieren, dessen sind sich jene bewusst, die euch folgen. Wenn es zum Gefecht kommt, dann weil es unausweichlich ist.“
Nereus Kratas war nicht der Typus Offizier, der ohne Warnung das Feuer auf eigene Schiffe eröffnete, sie würden eine Gelegenheit erhalten sich von Niriz loszusagen. Das offenbarte sein Gesichtsausdruck nur allzu deutlich. Er wollte nicht auf Verbündete feuern, würde es jedoch tun, wenn man ihn dazu zwang. Etwas das Niriz wohl durchaus zuzutrauen war.
„Ich stehe zu eurer Verfügung, wenngleich die Avenger derzeit im Raumdock bei Kuat verweilt.“ Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, aber Elysa war bereit zu helfen, wenn nicht als Kommandantin, womöglich als Teil einer Entermannschaft, sie hatte auch keine Bedenken einen anderen Posten auf der Brücke oder gar in einem Raumjäger einzunehmen. Nur untätig verweilen wollte und konnte sie nicht. „Wenn sie also eine Verwendungsmöglichkeit für meine Talente sehen, werde ich jede Aufgabe übernehmen, die sie bereit sind mir zu übertragen.“

Ein kleiner gedanklicher Sprung, erinnerte sie auch daran, das Captain Dalmascae im Moment kein Kommando hatte, da ihr Schiff ebenfalls in einer Werft war, um Kampfschäden zu beheben. Noch hatte der Oberkommandant der imperialen Streitkräfte keine endgültige Aussage bezüglich seiner Adjutantin und deren Machtsensitivität gemacht. Die Frage war, ob er noch wegen der dunkelhaarigen Sith, wegen der Machtsensitivität generell zweifelte, oder einfach ein wenig Bedenkzeit brauchte. Was auch immer es war, die Entscheidung lag in seiner Hand. Elysa hatte ihn direkt unterrichtet und hatte auf die Notwendigkeit hingewiesen, Dalmascae eine Ausbildung zukommen zu lassen. Die Möglichkeiten und den Nutzen dessen, war sich der Großadmiral sicherlich selbst bewusst.

[Carida - Akademie - Festhalle - Umkleide hinter der Bühne] Nereus, Elysa
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Zentralkomplex | Festsaal | mitten im Publikum (in der Nähe von Alice und Cassie), auf der Bühne Großadmiral Kratas und seine loyalen Vertrauten ]​

“Oh du kannst was für mich tun Aiden”, antwortete Cassie mit einem sehr gereizten Unterton. “In der Tat! Du kannst verschwinden und mich für immer in Ruhe lassen. Schlimm genug das wir bald Kollegen sind!”

Verwirrt trat der angesprochene Pilot ein paar Schritte zurück. Die Blicke der brünetten Studentinnen (und Wolve-Pilotin in Spe) bohrten sich in seine Brust und zerfetzten dabei sein Herz. Die Verwirrung, die sich wie ein Virus in seinem Körper ausbreitete, lähmte in komplett. Er hatte mit dieser Reaktion nicht gerechnet. Die scheinbare Zerbrechlichkeit der jungen Frau war einer Ausstrahlung gewichen, die der ältere Pilot nicht identifizieren konnte. Glücklicher Weise hatten die anwesenden Zuschauer, die in der Nähe standen, noch keine Notiz von diesem Streit genommen.

“Eigentlich kann ich Alice dankbar sein, sie hat deine wahren Absichten enthüllt”, sprach Cassie mit ihrer messerscharfen Stimme weiter. “Weist du ich kenne die Mentalität von gewissen Piloten – schön eine Braut nach der nächsten aufreißen. Ich kenne das , ich bin mit einem dieser Aufreißer verwand. Aber weist du was? NICHT MIT MIR!”

Sofort wanderte der Blick des Piloten zu der anderen Person. Der Anflug eines Lächelns zeichnete sich auf dem hübschen Gesicht der blonden Studentin ab. Sie hatte seine Abfuhr noch immer nicht verkraftet. War dies ihre Rache? Aiden war noch immer perplex. Auf der einen Seite wurde er von seiner Verwirrung nach unten gezogen, auf der anderen begann sich die eigene Wut zu regen. Der Eispanzer, den er um sein Bewusstsein errichtet hatte, bekam erste Risse. Diese waren tief, sehr tief.

“Ich hab mich ziemlich in dich verknallt und das tut mir verdammt weh”, gestand sie im nächsten Augenblick. “Denn meine Zuneigung an dich ist verschwendet du hast sie nicht verdient!. Ja ich hab mich in dich verliebt Aiden aber im Zweifelsfall liebe ich mich mehr denn ich sehe nicht ein weiter Energie in einer Mann zu investieren der nichts zurück gibt.”

Eine einzelne Träne rollte über das hübsche Gesicht der jungen Bennett. Das Licht brach sich in diesem kleinen Tropfen Wasser in tausende Farben. Ein ganzes Spektrum war für Sekunden auf dem Gesicht zu sehen. Innerlich schrie der Pilot bei diesem Anblick auf, doch er stand weiterhin wie eine Salzsäule vor ihr. Sein Gehirn hatte sich vom Rest des Körpers abgenabelt. Nur ein leichtes Anzeichen von Wärme war in den blauen Augen zu sehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte sie diese Emotion jedoch übersehen.

Plötzlich ging Cassie auf den Ausgang zu. Sie flüchtete vor seiner scheinbaren Ignoranz oder gar seiner ganzen Anwesenheit. Sofort löste sich die mentale Versteinerung. Er musste mit ihr unter vier Augen sprechen. Musste ihr seine Gefühlslage erklären. Ehrgeiz und Gefühle, die man der Liebe zuschreiben konnte, übernahmen die Kontrolle. Dies war das Serum für seine Infizierung. Die Augen ließen die zierliche Studentin nicht aus dem Blickfeld.

Im nächsten Augenblick spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Irritiert schaute der Pilot zur Seite und erblickte seinen Cousin Toji Murata. Der Flottenoffizier war ihm, wie schon in Kindertagen, zur Hilfe geeilt. Manchmal fühlte er sich in seiner Gegenwart wie ein kleiner Bruder. In den Augen von Toji konnte man klar lesen: “Schnapp sie dir, Tiger.” Ein flüchtiges Lächeln war die Antwort und dann löste sich der Pilot. Mit großen Schritten wollte er Cassie folgen. Sein Cousin würde sich in der Zwischenzeit mit Alice beschäftigen.


Die Liebe, die sich unbewusst in ihm entwickelt hatte, trieb Aiden an. Erinnerungen der letzten Tagen durchflutete seine Gedankenwelt. Er erinnerte sich an die leidenschaftlichen Küsse während des Überleibenstrainings. Hatte er die Situation echt so falsch eingeschätzt? Hatte er sich nach dem Tod seiner Verlobten wirklich so sehr isoliert? Die Verbannung der eigenen Gefühle hatte ihm nichts gebracht. Cassie schien ohne Probleme das alte Feuer entfacht zu haben. ‘Ich muss es schaffen.’

Cassie war nur wenige Schritte vor ihm. Noch einmal mobilisierte der Pilot seine letzten Kraftreserven und holte sie ein. Trotz und Verbitterung konnte er in dem Gesicht der jungen Frau lesen. Im Hinterkopf verstand er ihre Reaktion. Auf mysteriöse Weise zogen sich diese beiden Menschen, die so unterschiedliche Charakterzüge besaßen, an. In den letzten Minuten war ihm klar geworden, dass er ohne sie noch schlechter leben würde. Sie hatte seine Gefühlsarmut überwunden und Emotionen, die in der Vergessenheit geschlummert hatten, heraufbeschworen. Sanft hinderte er sie am Fortlaufen.

“Warte einen Moment”, bat er sie mit leiser Stimme. “Ich muss dir etwas sagen.”

Wo sollte er bloß anfangen? Der Mut, der ihn während jeder Schlacht beflügelte, stand ihm hier nicht zur Verfügung. Für ein paar Herzschläge fühlte er sich wie ein kleiner Schuljunge. Die Unsicherheit übermannte ihn, doch einen weiteren Rückzug konnte er nicht erlauben. Er suchte in ihren Augen einen Punkt der Zuversicht.

“Ich habe nie mit dir gespielt”, sagte er. “Auf eine verrückte Weise hast du Gefühle in mir geweckt, die ich schon längst vergessen hatte. Die Kälte, die ich um mich aufgebaut hatte, hast du überwunden.”

Die Worte kamen nur zögerlich über seine Lippen. Aiden hatte schon seit einer Ewigkeit keine Offenbarung mehr geleistet. Besonders nicht vor einer Jüngeren. Die eisblauen Augen des Piloten schauten in das Pendant der Studentin. Noch immer konnte er keine Zuversicht in ihrem Blick erkennen. Der Pulsschlag erhöhte sich.

“Ich weiß nicht was Alice dir erzählt hat und wahrscheinlich will ich es sogar nicht wissen”, murmelte er. “In den letzten Tagen ist mir bewusst geworden, dass ich dich liebe. Jeden Kuss, den wir geteilt haben, hat neue Gefühle in mir geweckt. Ich will mit dir meine Zukunft teilen!”

Eine Kurzschlussreaktion löste sich in ihm. Sanft ergriff er sie und presste seine Lippen auf die von Cassie. Alle Gefühle, die er in seinem Körper aufgestaut hatte, brachen nun aus ihm heraus. Er wollte ihr nah sein. Vorsichtig taumelte das ungleiche Pärchen in einen unscheinbaren Seitengang. Dort drückte Aiden die junge Studentin sachte gegen die Wand. Mittlerweile schien sie dem Kuss nicht mehr abgeneigt zu sein. Es dauerte nicht sehr lang und seine Hände gingen auf Wanderschaft. Sein logisches Zentrum im Gehirn hatte ab diesem Moment keine Kontrolle mehr. Langsam schob er den schwarzen Rock der Uniform hoch und streichelte ihren Po.


[ Carida | Akademie des Imperiums | Zentralkomplex | unscheinbarer Seitengang | allein mit Cassie ]
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Zentralkomplex | Festsaal | im Publikum mit anderen Offizieren, Piloten, Soldaten und Studenten, auf der Bühne Großadmiral Kratas, Cpt. Dalmascae, Com. Nerethin und Vertreter des Oberkommandos ]

Toji ging durch die Massen an anwesenden Offizieren und Studenten. Vor wenigen Sekunden hatte er sich von seinem Kollegen, dem Kommandanten der “Bloodshed”, verabschiedet. Durch ihr kurzes Gespräch hatten sich gewisse Sympathien bei dem jungen Offizier von Onderon geweckt, denn die beiden Männer waren in ihren Sichtweisen gar nicht so unterschiedlich. Toji würde sich sogar freuen, wenn Cmdr. Tiberius Ravenburg bei der nächsten Schlacht an seiner Seite wäre.

Die braunen Augen tasteten mit ihrem Blick die Gesichter der Umgebung ab. Ein ungutes Gefühl hatte den Flottenoffizier beschlichen und so hatte er sich von seinem Kollegen gelöst und war auf die Suche nach seinem Cousin, dem Flight Lieutenant Aiden Thiuro, gegangen. Er brauchte nicht sehr lang um den Verwandten zu finden. Der Pilot schien in ein Gespräch mit zwei jungen (und hübschen) Frauen (Cassie und Alice) zu führen. Dennoch sprach die Körperhaltung von Aiden bände.

“Da läuft etwas schief”, murmelte der Flottenoffizier.

Etwas schneller als gewöhnlich ging Toji auf die kleine Gruppe zu. Aiden hatte ihm von seiner zarten Bindung zu der brünetten Studentin, Cassie Bennett, erzählt. Aus diesem Grund rief sich der Kommandant der “Musashi” in diesem Moment die knappen Informationen, die er aus dem Gespräch mitgenommen hatte, wieder ins Gedächtnis.

Plötzlich verließ die brünette Studentin (Cassie) den Festsaal. Der junge Murata musste sich beeilen. Behutsam legte er seine Hand auf die Schulter seines Cousins. Schon während ihrer Kindheit hatte er auf diese Weise Aiden gezeigt, dass er zu ihm hielt. Aiden konnte sich auf Toji verlassen. Auch in diesem Augenblick. Durch seine Berührung gab er dem Piloten all seine Zuversicht mit auf den Weg. Der Flottenoffizier hoffte auf eine glückliche Wendung im Leben von Aiden.

Mit einer leichten Handbewegung zog Toji die Aufmerksamkeit der zweiten Studentin auf sich. Seine Erfahrung mit den Frauen warnte ihn an dieser Stelle. Dieses Mädchen war selbst mit ihrem jungen Alter schon eine Bestie. Wieder kam ihm Serenety in den Sinn und damit kamen die seltsamen Gefühle, die er bei den Gedanken an sie hatte, ins Bewusstsein. Ein Spiel mit dem Feuer konnte er sich nicht erlauben, wenn er die junge Akaji für sich gewinnen wollte.

“Was macht denn eine so hübsche Studentin, wie du, allein hier?”, fragte Toji scheinheilig mit einem frechen Grinsen.


[ Carida | Akademie des Imperiums | Zentralkomplex | Festsaal | im Publikum mit anderen Offizieren, Piloten, Soldaten und Studenten, auf der Bühne Großadmiral Kratas, Cpt. Dalmascae, Com. Nerethin und Vertreter des Oberkommandos ]
 
Carida – Akademie, Festhalle – Janson mit Cecilia, Jacen, Buck und allen Anwesenden

Janson beobachtete das aufgeblasene Getue von diesem Buck mit einem nach außen hin unsichtbaren Augenrollen. Der nun aufflammende Ärger über ihn lenkte ihn von seiner trübseligen Stimmung ab und eignete sich dafür, gedanklich mit der Zeremonie abzuschließen. Entgegen seiner eigentlichen Art, hatte er sich entschieden zuviel geärgert für heute.
Er war jetzt erleichtert, dass Glenn ihm eine Gelegenheit gab, sich von diesem unangenehm aufdringlichen Zeitgenossen und der ganzen Gesellschaft hier loszueisen. Dass er dabei auch Jacen zurücklassen würde, störte ihn in diesem Moment nur mäßig und verursachte nur ein leises schlechtes Gewissen gegenüber dem einzigen Staffelmitglied, das er als seinen Freund bezeichnen würde.
Und da er ein Freund war, würde er auch verstehen, wenn er die Gelegenheit nun ergreifen und von hier verschwinden würde. Mit Glenn selbstverständlich – die Zeremonie war vorbei und ihrer Verabredung sollte nun nichts mehr im Weg stehen. Die Einladung stand ja noch.


“Nein, ich fürchte, dies hier muss ich wohl selbst erledigen.”

grinste er und warf einen entschuldigenden Blick in Jacens Richtung.
Ganz gentlemenlike bot er Glenn schmunzelnd einen Arm zum Einhaken an, wartete bis sie ihren Arm in den seinen geschoben hatte und marschierte mit ihr in Richtung Bühne.
Allerdings hatte er nicht die Absicht, je dort anzukommen. Auch wenn er ihr in der Nachricht zugesichert hatte, Zeitpunkt ihrer Flucht bestimmen zu dürfen, fand er doch, dass sich ihnen eine bessere Gelegenheit nicht bieten würde.
Hm, er überlegte kurz und betrachtete sie von der Seite. Vielleicht hatte sie das bereits genauso gesehen.

Aus den Augenwinkeln und durch die Masse von Gratulanten dort vorne, hatte er bereits einen Blick auf den neuen Großadmiral erhaschen können und gesehen, wie Kratas die Bühne verließ. Und um ganz sicher zu sein, dass sie zu spät kommen würden, machte er einen kleinen Umweg zu einem der Getränkestände und “um vorher diese Gläser loszuwerden” - wie er mit einem treuherzigen Augenaufschlag beteuerte. Merkwürdig, dass ihm dieses Spiel bei Glenn so leichtfiel, wie vorher bei keiner.
Bis sie sich dann in die Nähe der Bühne vorgekämpft hatten, war die Menge bereits im Begriff sich aufzulösen.


“Und nun? Wie es scheint, sind wir zu spät.”


Janson blieb stehen und sah Glenn lächelnd an.

“Wäre das vielleicht die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben?"

Carida – Akademie, Festhalle – Janson mit Cecilia, Jacen, Buck und allen Anwesenden
 
- Carida - Imperiale Akademie - Festhalle - Cecilia,Foster, Sez, Buck (NPC) (and the Party Crowd) -​

Was hatte er denn jetzt vor? Cecilia registrierte mit leichter verwirrung aber mit doch sehr viel mehr Vergnügen das Sez sie anstatt im direkten Weg auf einem völlig unsinnigen Zickzagweg zur Bühne führte. Dieser Schlingel...........er hatte sehr viel schneller als sie selbst geschaltet und einen Weg gefunden sich von hier los zu eisen. Kurz prüfte Sie trotzem nochmal (nur der Form wegen) ob es doch wirklich keine Möglichkeit mehr gab dem Großadmiral die Hand zu schütteln. Es war zwecklos, selbst wenn er eben nicht die Bühne verlassen hätte, sie stand mit ihrem Rang wohl eher hinten in der Priorität, andere weit höher gestellte Offiziere waren vor ihr dran.

Ja Sir das ist wirklich ein Jammer, nein das ist eine regelrechte Schande das wir zu spät gekommen sind. Das ist ihre Schuld!

Sie knipste ihm ein Auge zu um die Ernsthaftigkeit ihrer „Schimpfe“ zu betonen. Dann tätschelte sie ihm sanft auf die große Hand die mit dem Arm verbunden war in den sie immernoch eingehakt war und bedeutete ihm so zu wenden.

Kommen Sie ich kenn alle Schleichwege der Studenten auswendig!


Als sie Darrel auf der Bühne erblickte kam ihr eine Idee, eine schlichte kleine Halbwarheit die es beiden möglich machen würde völlig öffentlich und legal hier raus zu spazieren.

Vizeadmiral Darrel Sir?

Es dauerte einen Moment bis er sie bei all den Leuten und der Lautstärke ausmachte. Als sein Blick sie traf lächelte er. Zum Glück waren die beiden über die Jahre immer sehr gut mit miteinander ausgekommen. Ganz in diesem Sinne schenkte er ihr ein Lächeln und sprach sie gar mit ihrem Vornamen an als er näher kam.

Was kann ich für Sie tun Cecilia?

Sir ich möchte mich nach draussen begeben und ausschau nach Kadetten halten die diese Veranstaltung schwänzen. Da Captain Bates momentan mit einer Erkältung flachliegt und diese von ihm geliebte Aufgabe nicht ausführen kann möchte ich ihn gern vertreten.

Für einen Moment blickte er skeptisch, dann lies er sie nachdem sie ihm ihr hinreissenstes Lächeln geschenkt hatte (mit dem sie ihn immer herum bekam) zusammen mit Sez von Dannen ziehen. Vielleicht fand man ja wirklich ein paar „verirrte junge Menschen“ die vom Weg abgekommen waren und sehr gern wieder zurück geschickt werden würden.....

..............................................................

Wir haben den guten Mr. Foster mit Buck alleine gelassen, Ihnen ist klar das am Ende einer der beiden vielleicht tot ist?

Lachte sie, denn sie wusste das Foster nun fürchterlich von Buck ausgequetscht werden würde, er würde ihn alles über Sez fragen......wie ein eiversüchtiger Vater oder Bruder...........


Ich zeig Ihnen die schickste Strandbar die es hier gibt, das gute ist dort gibt es keinerlei Kadetten die einem in Feierabendlaune stören.


Die beiden schlenderten mitlerweile einen der vielen begrünten Wege in Richtung der Unterkünfte entlang.

Ich muss noch meine Geldbörse holen, sie passt einfach nirgens in die Gala Uniform, viel zu eng! Man darf sich gar nicht erlauben zu zu nehmen oder man muss eine „Pfeiff drauf“ Einstellung wie Buck bekommen. Aber so weit bin ich noch nicht. Noch....

Sie unterbach sich als sie ein lautes Rascheln vernahm, kurz hinter der nächsten Biegung....

Cassie? Was machen sie hier draussen?

Sie besah sich das junge Mädchen skeptisch, das allein hier draussen stand und irgendwie leicht zerwühlt aussah. Man bekam Cassie Bennett NIE zerwühlt zu sehen, also musste etwas nicht stimmen.

Ich wollte gerne ins Bett Ma´am! Sir?

Sie salutierte beiden mehr als nervös und sprach dann weiter.

Wissen Sie ich bin doch müde und naja sie wissen ja die OP heut Morgen war doch ein bisschen anstrengend und Dr. diKastro hat gesagt ich solle mich schonen!

Fast hätte Cecilia ihr diese Geschichte geglaubt als sie einen Blick auf die Sträucher hinter ihr warf.Gerade eben war ein großes paar Männerfüße in imperialen Stiefeln in der Dunkelheit zu erkennen. Zweifelsfrei musste das Mr. Thiuro sein der sich in diese unfrewillige Deckung geschlagen hatte. Wie er Sez die Kratzer die er mit sicherheit abbekommen hatte am nächsten Tag erklären würde hätte sie gern gewusst.

Nun das war jetzt eine dieser Szenen in der Sez und sie selbst vom Grundsatzher total durchdrehen mussten, beide bestrafen mussten und dennoch tat Cecilia es nicht. Bennett würde in den nächsten Tagen so oder so eine fürchterliche Nachricht bekommen, wieso sollte sie der sonnst zugegebenermaßen wirklich vorbildlichen Studentin dieses kleine Abendteuer nicht gönnen?

Nun gut, dann gehen Sie rasch ins Bett und schlafen Sie sich aus! Oder haben Sie noch eine Frage an Miss Bennett Sir?


Sie wandte sich absichtlich Sez zu, sie war vielleicht in der Stimmung Cassie und Thiuro gewähren zu lassen bei was immer sie da taten, vielleicht war er es aber nicht? Sie hatte zu viel Respekt vor ihm um ihn hier zu übergehen.


- Carida - Imperiale Akademie - nahe der Festhalle - Cecilia,Sez, Bennett, Thiuro -​

OP das mit dem Gebüsch kläre ich im nächsten Cassie Post ^^
 
[ :: Carida :: Imperiale Akademie :: vor Festhalle / Zion | HK 58 :: ]


Vor den Eingang des Festsaales blieben beide stehen, der Kommentar von HK hatte dem Sith ein Grinsen und das Gesicht gezaubert, „oder ihrem Willen nicht gehorchen“ dies war schmeichelhaft, jedoch nicht immer praktisch.
Jedoch kann der Droide eine andere Aufgabe übernehmen, da dieser nicht mithinein in die Festhalle gehen darf, müsste er hier draußen bleiben und auf seinen neuen Meister warten.


"Die Sache mit der Lequidierung werden wir für das Erste verschieben und nicht in betrach ziehen, nicht auf diesem Planeten. Aber du wirst mir ein anderen Dienst leisten. Scanne jede Person die hier ein und ausgeht, unaufällig versteht sich. Ich brauch jede Information, wenn es klappt zeichne deren Gespräche auf. Ich will, wie schon gesagt, volkommen informiert werden. Ich werde mir die Daten später dann anscheuen und mir ein Bild machen. Hast du das verstendan? Unaufällig war hier das primäre Wort!“


Zion schaute HK 58 mit stengen Augen an, er durfte sich nicht erlauben wegen so etwas in die Misgunst von Kratas zu geraten, er braucht ihn noch. Doch bevor er zu der feierlichkeit ging musste er noch seiner Schülerin eine Nachricht schicken. Sie musste die Sodlaten auf Anaxes willkommen heißen und seine Befehle überbringen.
Er tippte schnell auf die Tasten seines Com-Link.



Fleur Ventuela

Durch Verhandlungen mit Kratas, habe ich eine Division Soldaten, für Anaxes gewinnen können. Reise deshalb so schnell wie möglich nach Anaxes und heiß sie willkommen. Sie werden in die Ballungsgebiete versetzt und dafür sorgen das sich die letzten der Unterwelt von Anaxes abwenden. Ich werde dir zusätzlich noch die Gebiete zusenden, welche es sind und sie sollen sich strikt daran halten. Ich muss ja nicht erwähnen, das diese Pläne, nur die höchsten Offizieren der Division zu Gesicht bekommen und sonst höchste Geheimhaltung gilt. Außerdem sollst du dich weiter in den Studien der Macht vertraut machen und dein Gelerntes weiter ausbauen, ich werde dich Prüfen wenn wir uns wieder sehen.

Lord Zion




Bevor er den Com-Link wieder wegpackte, öffnete er damit eine Karte von Anaxes. Darauf markierte er alle Gebiete wo sich die neue Division ausbreiten soll. Wenn man alle Einheiten auf der Karte sehen würde, gab es nur noch wenige, kleine Gebiete wo es keine Soldaten oder Sicherheitsleute gibt. An dieses Stellen sind die Labore und Lager der Black Sun, die einzige Organisation, der Unterwelt, die da operieren darf. Jedoch weiß dies nur Zion persönlich und die Black Sun Verantwortlichen.
Der Sith schickte die Daten für die neue Division seine Schülerin, nun muss sie damit klar kommen, er hatte andere Probleme zu lösen.


Der junge Sith ging nun in die Festhalle. Es waren bereits eine menge Offiziere und Soldaten anwesend, außerdem spürte Zion auch ein paar wenige Sith, er selbst versuchte so stark wie möglich seine Aura zu verbergen.
Kaum länger als eine Minute nach seiner Ankunft, begann der festliche Teil und eine Menge der höchsten Offiziere der Flotte betraten die Rednertribüne. Unter ihnen auch Kratas, in der Uniform des Großadmirals, der imperialen Flotte.
Die Rede war gut und zeige Einigkeit in der Flotte, man hoffte nur das es so stimmt, denn alles andere würde ihr nur das Rückgrat brechen.
Während der Rede versuchte er Billie zu finden, aber er sah sie nicht und spürte sie genau so wenig. Wo ist sie? Sollte sie nicht hier sein? Sie ist doch auf Carida, oder ist sie woanders?
Zion blieb stehen und war in seinen Gedanken versunken und starrt mit leeren Blick auf die Rednertribüne.



[ :: Carida :: Imperiale Akademie :: Festhalle / Zion | und alle anderen der Party :: ]

Wer will kann zion ansprechen
 
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[ Carida | Akademie des Imperiums | Zentralkomplex | Festsaal | im Publikum mit anderen Offizieren, Piloten, Soldaten und Studenten, auf der Bühne Großadmiral Kratas, Cpt. Dalmascae, Com. Nerethin und Vertreter des Oberkommandos ]

Die junge Imperiale Offizieren sah sich um und musste erkennen, dass so gut wie jeder beschäftigt zu sein schien, entweder mit sich selbst oder aber mit anderen. Gespräche waren seit den letzten Worten des Großadmirals begonnen worden. Üblich für Individuen wie sie es waren, war die Neugier nach Neuigkeiten überaus Stark. Jeder wollte wissen was bekannte erlebt hatten oder was einstige Mitstreiter seit den einzelnen Schlachten getan haben. Eine Festlichkeit wie diese war dafür eine hervorragende Möglichkeit, nicht nur um Konservation auszutauschen, sondern auch anderen auf den Zahn zu fühlen, zu beobachten und zu kombinieren. Die Counselor, die sich für diesen Moment recht verloren vorkam, da sie so ziemlich die einzige war, die herumstand und keinerlei Beachtung bekam war sich der Tatsache bewusst, dass genau dies auch ein Vorteil sein konnte. So oblag ihr die Möglichkeit sehr genau hinzusehen und zu beobachten ohne dass man sie störte oder versuchen würde in ein Gespräch zu verwickeln. In Zeiten wie diesen ein Luxus, denn sich nicht jeder gönnen konnte. Serenety ihrerseits jedenfalls empfand es als sehr praktisch, denn es verschaffte ihr genug Möglichkeiten und zum anderen, war so gewährleistet, dass die Emotionen, die sie spürte und die sie auffinge ergründet werden konnten. Während eines Gespräches war dies nur schwer möglich zumindest wenn es sich nicht nur auf den Partner bezog, sondern auf fast den ganzen Saal.

Während der Blick ihrer Braunen Augen auf Wanderschaft ging bemerkte sie wie Commander Ravenburg sich mit Serens Vorgesetztem unterhielt. Dabei kam ihr in den Sinn dass sowohl er wie auch Toji, auf der Besprechung damals bezüglich ihrer Belkadan Mission höchst angetan von einer Chiss gewesen waren, deren Benehmen alles andere als in Ordnung gewesen war. Einen Schluss ließ es jedenfalls zu, Männer waren alle gleich. Serenety interessierte sich nicht sonderlich für das Gespräch der beiden und so würde sie auch nicht zu ihnen stoßen zumal sie keine Lust auf eine Begegnung mit Toji hatte. Also sah die junge Exotin sich weiter um und dabei viel ihr Blick auf die Piloten. Genau genommen auf zwei. Nämlich einen jungen Mann (Aiden) und eine junge bruinette (Cassie), die sich zu unterhalten schienen. Allerdings war dass was Seren an Emotionen aufschnappte alles andere als einfach. Zumal noch eine weitere bei ihnen stand (Alice), die wohl der ausschlaggebende Punkt dabei sein musste. Unverkennbar war jedenfalls, dass die Bruinette wütend zu sein schien. Die Welle an Emotionen ließ Serenety einen Moment die Luft anhalten. Langsam bahnte sie sich einen Weg durch die Menge und näherte sich damit der kleinen Gruppe. Blieb aber weit genug stehen um ein klares Blickfeld zu bekommen. Die junge Frau (Cassie) sah sehr jung aus. Vielleicht Achtzehn nicht wirklich älter und der Mann mit dem Schwarzen Haar und der kalten Aura musste Aiden sein. Nicht nur dass er ein wenig Toji ähnlich sah, nein, die Aura die von ihm ausging ließ nichts anders zu. Serenety wusste nicht viel von Aiden, aber was sie wusste zeigte sich hier deutlich. Die Counselor konnte sich nicht all zu viele Gedanken machen den ihr Vorgesetzter betrat nur wenige Sekunden danach die Bildfläche. Legte dem dunkelhaarigen eine Hand auf die Schulter und sagte etwas zu ihm. Die Bruinette war geflohen und Aiden folgte ihr nun. Serenety befand sich im Rücken ihres Vorgesetzten und trat instinktiv ein Stück näher. Noch außer Reichweite aber nahe genug dass sie vernehmen konnte was er da zu der Blonden Frau sagte, die in Serenetys Augen aussah wie ein billiges Flittchen. Die Augen der Offizieren verengten sich. Tojis Worte bewirkten dass sie sich zurückhalten musste um nicht dazwischen zu gehen und ihm ihre Meinung zu sagen. Sein Geschmack war schon schrecklich genug aber dieses verdammte Grinsen, welches sie jetzt sah, da sie ein wenig den Kopf so geneigt hatte um sein Profil zu sehen machte sie nun wütend. Verdammter Weiberheld! Musste er ausgerechnet hier und mit diesem Subjekt flirten!? Der Gefühlsausbruch war ihr unverständlich. Es konnte ihr doch egal sein was er trieb und besonders mit wem er da anbändelte. Aber irgendwie war ihr dies nicht schon gar nicht, weil sie verdammt noch mal verlobt waren und dies obwohl sie ihn nicht heiraten wollte. Es war ihr ein Dorn im Auge zu sehen, dass er obwohl er wusste, dass er nicht frei war hier offen flirtete und dies in ihrer Gegenwart. Dabei hätte ihm klar sein müssen, dass sie die beiden würde sehen können. Er dachte auch nicht nach, so wie er es nie tat. Dieser Kerl machte sie wahnsinnig. Wie war dass noch mal mit der Eher für sein Volk, für seine Familie!? Hier und jetzt bestätigte sich wieder einmal, dass er keine Ehre im Leib hatte noch dass er ein Mann von Anstand war oder ihm gar die alten Traditionen etwas bedeuteten. Zur Hölle mit ihm und seinem guten Aussehen. Er würde sich das Genick brechen und Serenety würde dafür sorgen. Hätte sie sich eh nicht schon geschworen ihn niemals zu Heiraten, dann wäre dies jetzt der endgültige Entschluss dafür. Länger hielt sie es hier nicht mehr aus. Sie brauchte frische Luft ehe sie ihm den gottverdammten Hals umdrehen würde.

Serenety machte kehrt und verließ die Festhalle. Blieb einen Moment vor der Tür stehen und atmete tief durch. Aber auch hier war sie nicht allein. Die junge Exotin schritt ein Stück von der Festhalle fort und blickte sich um. Auch Nergal befand sich hier im Gespräch mit einer hübschen Frau. Uninteressant wie Seren empfand. Etwas völlig anderes bedurfte ihrer Aufmerksamkeit. Denn das Bruinette Mädchen war ebenfalls hier draußen und auch Aiden. Mit einem seufzen wandte sich Serenety von dem Bild ab welches sie zu sehen bekam. Die beiden schienen sich wohl wieder vertragen zu haben und wenn sie richtig gesehen hatte, dann waren sie verknallt ineinander. Innerlich den Kopf schüttelnd setzte sie sich in Bewegung. Sie musste ein wenig laufen um einen freien Kopf zu bekommen und sich nicht zu ärgern über eine Bestimmte Person. Die einen hatten Glück und dazu gehörte wohl auch Tojis Cousine, während die anderen vom Pech verfolgt waren. Das Leben war manchmal wahrlich eine Strafe. Die Hände im Rücken zusammengelegt schritt sie weiter. Zwei weitere befanden sich hier. Eine Blondine (Cecilia) und ein Mann mit braunem Haar (Sez). Man konnte fast glauben dass sich hier draußen die Paare aufhielten. Irgendwie schon verrückt. Ein Paar jedenfalls befand sich hier und dieses wollte Serenety nicht stören wobei sich gern mit dem Mädchen gesprochen hätte und natürlich mit Thiuro. Aber dies würde sie verschieben müssen, so wie alles andere auch. Ob dies Absicht war oder nur Zufall? Letzteres wäre allerdings zu zufällig gewesen. Wie auch immer, Serenety entfernte sich noch ein Stück von der Festhalle und suchte eine Bank auf, die weit genug von allen fort stand und auf die sie sich setzte. Hier waren wenigstens sich ganz so viele Anwesend und damit wären sie nicht deren Gefühle und Emotionen ausgesetzte. Zumindest nicht in dem Maße als wie im inneren der Halle, wo sich noch immer alle scharten. Zurück würde sie nicht mehr gern, sondern hier bleiben und sobald sie keine Lust mehr hatte würde sie ihr Zimmer aufsuchen, welches sie leider mit Toji teilen musste, was nicht schlimmer hätte sein können, um sich hinzulegen und hoffentlich zu schlafen ehe es am Nächsten Morgen wohl weiter ging. Carida jedenfalls war für diesen Moment kein Ort an dem sie länger bleiben wollte als nötig.

Nachdem die Exotin sich hingesetzt hatte nahm sie die Hände nach vorn und legte diese in ihren Schoß während ihr Blick gegen Himmel ging. Was bisher alles geschehen und vorgefallen war wollte sie verbannen. Zumindest für die nächste Stunde, die sich sehr wahrscheinlich hier verbringen würde um Ruhe zu haben. Die Flucht nach hier draußen war keine schlechte Idee gewesen auch wenn sie eigentlich gehofft hatte allein sein zu können. Aber alles im Leben konnte man nun einmal nicht haben. Wie so oft. Doch letztlich würde sei sich nicht daran stören. Nicht jetzt.


- Carida - Imperiale Akademie - nahe der Festhalle - Cecilia,Sez, Bennett, Thiuro, Serenety & wer sonst noch da ist -
 
[Carida, Akademie, Festhalle, hinter Bühne, Raum]- Elysa, Nereus

Nerethins Worte vermochten es nicht, Nereus’ düstere Gedanken in Bezug auf das, was vor ihm und der Imperialen Flotte lag, zu vertreiben. Er wusste, dass er die geballte Feuerkraft seines Flaggschiffes und sämtlicher vor Carida liegender Schiffe benötigen würde und damit die Verteidigung des Imperiums empfindlich entblößte, wenn er Niriz’ mit gleichen Mitteln entgegentreten wollte. Erschwerend kam hinzu, dass der ehrgeizige Hochadmiral die Heimatwelt der Bothans ebenfalls verwundbar zurückgelassen – auch dorthin musste Nereus Truppen verlagern, wenn er seiner Aufgabe gerecht werden wollte. Niriz kannte solche Verpflichtungen nicht – er würde kaum zu Verhandlungen bereit sein, die den Verlust wertvoller imperialer Ressourcen verhinderten und das Leben imperialer Soldaten schonten. Das Ziel des verunstalteten Menschen war klar: Menari zum einem Staatsstreich zu verhelfen. Was mochte der Sith ihm versprochen haben? Den Posten des Oberbefehlshabers? Oder hatte Niriz sich mit der Genugtuung zufrieden gegeben, über jene triumphieren zu können, die ihn so schmählich übergangen hatten – zuletzt durch Nereus’ Erhebung zum Großadmiral?

“Wir haben ihn zu lange gewähren lassen. Er hat dem Imperium große Dienste geleistet, als er Bothawui der Republik entriss und Corellias Verteidigung schwächte, doch als ihm nicht die erhofften Lorbeeren zugeteilt worden, war sein Pfad praktisch vorgezeichnet. Alleine auf seiner Leviathan ist er ein Problem, das zu lösen viele Opfer fordern wird, doch in Verbindung mit seiner Angriffsflotte kann ein Gefecht gegen ihn die militärische Stärke des Imperiums soweit reduzieren, dass wir mit Mühe versuchen können, die Kernwelten ausreichend zu besetzen. Wenn es nicht sogar noch schlimmer kommt, denn zeitgleich bringen Menari und vermutlich auch Allegious ihre Söldnerheere in Stellung. Wenn ich Niriz nicht zur kampflosen Kapitulation bewegen kann, dann rückt die Stunde des Kampfes um den Thron in greifbare Nähe. Und dieser Kampf wird Trümmer hinterlassen, die selbst die geschwächte Republik lediglich aufzulesen braucht, um zu alter Stärke zurückzufinden und uns den Sieg zu versagen.“

Mit einem Mal fühlte Nereus sich unsäglich müde, als er dem Blick der geläuterten Sith mit sorgenvoller Miene entgegnete. Vielleicht war Nergal auch deswegen hier – vielleicht waren die Vorbereitungen auf beiden Seiten schon viel weiter fortgeschritten als er vermutet hatte. Alles, was die Sith jetzt noch brauchten, war eine handlungsunfähige Flotte mit ohnmächtiger Führung… und ungeachtet seiner Worte in der Festhalle hatte er ihnen exakt diese auf dem Silbertablett serviert.

“Ich darf nicht scheitern. Wenn Niriz seien Flotte angreifen lässt, werden wir alle den Tag noch bitterer bereuen, an dem Phollow seinem Imperium den Rücken kehrte und es abscheulichen Kreaturen wie Allegious überließ.“

Überdeutlich spürte er jetzt das Gewicht der goldenen Epauletten und des pompösen Rangabzeichens, welches er so leichtfertig in Empfang genommen hatte. Nertehin hatte behauptet, dass Needa seine Maßnahmen in diesem Moment unterstützt hätte – doch hätte er es überhaupt so weit kommen lassen? Hätte er vorausgesehen, welches Problem sich aus Niriz entwickeln konnte - rückblickend hatte es genügend Signale dafür gegeben – und wäre dementsprechend schnell und diskret mit dem Hochadmiral verfahren? Hätte es unter Needas Führung überhaupt Offiziere geben können, die einen derartigen Pfad auch nur in Erwägung gezogen hätten?

“Dass Eure Bemühungen von unschätzbarem Wert sind, habt Ihr bewiesen…“, wechselte er plötzlich das Thema und straffte seine Haltung. Needa war nicht hier. Er, Nereus Kratas, war jetzt der Großadmiral des Imperiums.

“Ich werde Captain Dalmascae das Kommando über einen der Sternzerstörer geben, die von Kuat kommend hier eingetroffen sind. Ihr werdet dieses Schiff und die ihm zugeteilte Kampfgruppe als Kommandeurin begleiten.“

Kurz – ganz leicht und für unaufmerksame Beobachter kaum zu bemerken – verengten die Augen des Großadmirals sich.

“Das sollte es Euch möglich machen, sie zu… unterweisen.“

Sein Blick wanderte, von einem kurzen Nicken gefolgt, zur Tür des kleinen Raumes.

“Am Besten setzen wir sie sofort davon in Kenntnis.“

[Carida, Akademie, Festhalle, hinter Bühne, Raum]- Elysa, Nereus
 
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Carida – Akademie, vor der Festhalle – Nergal, Lidia

Sie wurde nicht schlau aus dem Gefasel von „des Imperiums Todesritter“. Was er damit meinte, blieb ihr verborgen.
Aber sie verstand, dass er mehr wollte, als ein Handlanger von Allegious sein. Dass er mit seinem Besuch weitaus mehr verknüpfte, als nur die Aufträge des Noghri auszuführen.
Und sie verstand jetzt, warum er sie schützen wollte. Er hatte die Verbindung zu Nereus erkannt. Wusste nun, dass da etwas war, was er für sich in Anspruch nehmen konnte – oder zumindest, dass es etwas gab, was für ihn nützlich sein könnte, wenn es an der Zeit dafür war. Auch wenn er es nach seinen eigenen Angaben nach nicht direkt benennen konnte.
Anders als Allegious hatte er auch ihren Wert erkannt – etwas, das über die reine Spionage hinausging und Nereus auf kurze oder lange Sicht in seine Gewalt brachte.

Ihren Schock über diese Erkenntnis zu verbergen suchend, rang sie nach Worten für eine Antwort. Und fand zunächst keine, da sich ihre Gedanken plötzlich unablässig um Nereus drehten
Hatte sie ihn somit nur noch mehr in Gefahr gebracht? Ihn durch ihren Wechsel der Seiten erpressbar gemacht? Ja sie hatte, das hatte sie bereits schon einmal festgestellt. Doch jetzt fürchtete sie, dass es noch einen Grad gefährlicher geworden war.
Allein Allegious wusste wozu sie nach Carida gekommen war. Warum sie Nereus Nähe gesucht hatte. Hatte damit Hoffnungen verknüpft, die für ihn jetzt nicht mehr zu erfüllen waren. Aber würde er es wagen, sie zu verraten und damit riskieren, sich selbst zu enttarnen? Das hieß ...für einen größeren Kreis – Nereus wusste es ja bereits.

Anders verhielt es sich mit diesem Nergal.
Er kannte den Grund ihres Hierseins nicht. Konnte sich allenfalls etwas zusammenreimen. Aber anders als Allegious musste er eine Enttarnung Lidias nicht fürchten. Ein kleiner Wink in die richtige Richtung, eine winzige Bemerkung, zufällig fallen gelassen in den richtigen Kreisen und er hatte sie und Nereus in der Hand.
Aber noch wusste er nicht und ahnte nur etwas. Auch sollten sie und Nereus ihm vielleicht zuvorkommen, um zu verhindern, dass er einen Nutzen daraus ziehen konnte.
Oder vielleicht sollte sie Nergal zuvorkommen und Kontakt zu Allegious suchen. Dessen Ränkespiele für sich ausnutzen. Doch vielleicht reichte es auch schon aus, wenn sie Nergal wissen lassen würde, dass sie sich nicht ohne Gegenwehr in seine Hände ergab.


„Ihr seid ein Sith, Lord Nergal – in der Tat, das seid Ihr. Ob nun ein schwarzer Ritter oder einer der ganz gewöhnlichen Art. Noch kann ich keinen Unterschied darin feststellen.“

Eine plötzliche Bewegung und rhythmische Schritte in ihrer unmittelbarer Nähe beanspruchten plötzlich ihre Aufmerksamkeit. Soldaten des AFC waren im Begriff sich ihnen zu nähern. Vermutlich um den entlaufenen Sith wieder einzufangen. Eigentlich, so sinnierte Lidia fast belustigt, passte das nun ganz und gar nicht in ihre Pläne.
Sie fand bereits seit einer ganzen Weile fast so etwas Gefallen an ihrer kleinen Unterhaltung – in der jeder versuchte, aus dem anderen etwas herauszubekommen, ohne etwas von sich preisgeben zu müssen. Abgesehen von den letzten überraschenden Wendungen natürlich.

„Ah, wie ich sehe, vermisst man Euch bereits.“

Sie lächelte jetzt. Ein Lächeln, in welchem keine Anzeichen eines Triumphes zu erkennen waren - einfach, weil sie diesen überhaupt nicht empfand. Ein letztes Mal noch wandte sie sich ihm zu, bevor die Soldaten in Hörweite waren.

„Ich glaube Euch nicht, dass das Imperium als Ganzes in Eurem Fokus liegt. Wie immer Ihr es auch nennen mögt, es ist nur die Macht nach der Ihr giert. Ihr braucht den Großadmiral ebenso für Eure Pläne, wie Allegious es tut.“

Wäre er nicht schon direkt vor ihr gestanden, sie hätte jetzt einen Schritt auf ihn zu gemacht.
Lidia senkte die Stimme zu einem Flüstern.


„Beweist mir, dass Euch etwas am Imperium liegt. Zeigt mir, dass es nicht nur die Macht ist, die Euch anzieht. Und bedenkt, dass Kratas nicht mit sich spielen lässt. Andernfalls...“

Die Soldaten des AFC waren jetzt nahe. So nahe, dass Lidia unwillkürlich einen Schritt zur Seite trat.

„..wüsste ich, an wen ich mich zu wenden hätte. Und wenn es das letzte wäre, was ich tun könnte und es meinen sicheren Tod bedeuten würde.“

Ihre Augen begannen zu Funkeln, wenngleich sie wusste, dass es in ihm kaum mehr als ein Lächeln hervorbringen würde. Sie hatte keinerlei Macht über ihn. Verfügte lediglich über Kontakte, die er als nützlich ansah. Nein, von denen er überhaupt nur vermutete, dass sie nützlich für ihn sein konnten.
Aber sie verfügte auch über das Wissen, dass Sith mehr nach der Macht, als nach allem anderen gierten. Und sie wusste darum, dass das Imperium einen Sith als Inhaber des Throns brauchte.


„Ein Sith ist für mich so gut wie jeder andere. Ich will sehen, dass Ihr Euch als würdig erweist.“

Carida – Akademie, vor der Festhalle – Nergal, Lidia
 
[Carida - Akademie - Festhalle - Umkleide hinter der Bühne] Nereus, Elysa

Der Großadmiral rekapitulierte die Erkenntnisse über Hochadmiral Niriz Verrat. Vielleicht wäre dies alles zu verhindern gewesen, aber jetzt war es zu spät, alles war in Bewegung gesetzt, jegliche Möglichkeit die man noch vor einer Woche hatte, um die Bedrohung durch Niriz zu neutralisieren, war vorbei. Nun sollte also verletzter Stolz gepaart mit Machthunger eine erneute Auseinandersetzung zwischen imperialen Streitkräften bedingen. Eine Auseinandersetzung, welche der Letzten in keinem Aspekt nachstehen würde, nahezu zwei komplette Angriffsflotten würden aufeinander treffen und der erste Schuss würde es besiegeln.

Dieses Wissen machte dem Großadmiral schwer zu schaffen, wie er in diesem Moment nicht einmal verbarg, seine Gesichtszüge spiegelten offen wieder, wie er empfand. Alynn würde es als Schwäche verachten, Elysa jedoch sah darin jedoch das Vertrauen in ihre Person.
Zumal sie Bedeutung seiner Worte… seiner Prognose des schlimmsten anzunehmenden Falles nur zustimmen konnte. Das Imperium war bereits vor Bastion – in Betracht der verfügbaren Streitkräfte - zu weit expandiert, das Momentum der damaligen Situation jedoch fortzusetzen und die restlichen Widerstandsnester niederzuschlagen, wäre möglich gewesen. Als sich jedoch der Sturm über Bastion erhob und die Machtansprüche der Exekutoren offensichtlich wurden, lag der Endsieg in weiter Ferne und mit jedem Tag rückte er weiter davon.
Weitere Verluste, insbesondere in der Größenordnung, wie sie durch Niriz hervorgerufen werden konnten, würden dem Imperium endgültig die Initiative nehmen, weitere Eroberungen rückten in nahezu unerreichbare Distanz. So kurz vor dem Ziel entglitt alles.


„Es ist für den Moment gleich, welche Möglichkeiten sich noch vor kurzem bezüglich Niriz geboten haben. Die Situation ist wie sie ist und damit müssen wir uns damit auseinandersetzen, es lag immer an den Streitkräften die Scherben, welche der dunkle Orden hinterlässt wieder zusammenzusetzen.“ Die schlanke Offizierin, konnte nicht verhindern, dass sich eine gewisse Bitterkeit in ihre Worte mischte.

„Niriz hat sich zu einem willigen Werkzeug machen lassen, er verrät die Ideale für die das Imperium steht. Einigkeit, Stärke, Sicherheit und Stabilität. Das ist eine Entwicklung die wir unter keinen Umständen hinnehmen können, was auch immer die Folgen daraus sind. Für den Moment gilt es ihn… und dadurch auch Menari zu stoppen. Selbst wenn die politischen Konsequenzen daraus bedeuten, dass Allegious sich mit aller Wahrscheinlichkeit zum Thronfolger aufschwingen…aber alles zu seiner Zeit, Großadmiral.“
Der Noghri hatte sich in diesem Konflikt für die Offentlichkeit immer als Verteidiger gegeben, erst als Bewahrer des Throns für Phollow, doch nachdem sich immer weiter abzeichnete, dass jener verschollen blieb, lag es an ihm die Bürger des Imperiums vor Menari – dem Aggressor – zu schützen. So zumindest das Bild, welches sich immer mehr verbreitete. Hatte er schlussendlich alles so gelenkt, wie es sich nun fügte? Lediglich die Flotte konnte ihm nachdem Menari aus dem Weg war noch den Thron versagen…, aber hatte diese dazu dann noch einen Grund? Sie würde diesen Bruderkrieg austragen und beenden, sollte es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung kommen.

„Wichtig ist zu verhindern, dass sich so eine Situation in der Zukunft wieder entwickeln kann. Für den Moment jedoch können wir nicht mehr tun, als für die Idee, die uns eint, notfalls mit dem Leben ein zu stehen.“ Es war seltsam, dass es ausgerechnet an ihr lag, ihm all diese Ratschläge zu geben, denn im Endeffekt wusste er all diese Dinge, vielleicht jedoch ermöglichte es aus ihrem Munde jedoch eine neue Sichtweise. „Eure Bürde, wiegt soviel schwerer, weil ihr die Leben all jener achten, die bereit sind für diese Idee zu kämpfen und genau deshalb seid ihr die richtige Person. Ihr dürft nur nicht zulassen, dass ihr unter dieser Bürde zusammenbrecht. Als ich Needa einmal danach fragte, waren seine Worte, dass man nicht die Toten sehen darf, sondern all jene die noch Leben. Und damit meinte er nicht nur die Soldaten unter seinem Kommando.“

Der Großadmiral ließ schließlich von diesem Thema ab und griff ihre letzten Worte auf. Es war bei Weitem mehr, als Elysa erhofft hatte. Sie erhielt ihren eigenen Verband und noch dazu seine Genehmigung Captain Dalmascae auszubilden. Besser hätte er es in ihren Augen nicht miteinander kombinieren können und so nickte sie sachte.
Innerhalb weniger Sekunden, hatte die schlanke Corellianerin die Aura der Kommandantin ausgemacht und berührte diese behutsam, um jene zu sich zu rufen. Die anfängliche Verwirrung wich schnell Verstehen und so folgte die Adjutantin des Großadmirals schließlich ihrem Ruf.


„Sie ist auf dem Weg.“, bestätigte Elysa dem Oberkommandierenden.

„Ich weiß ihr Vertrauen zu schätzen und werde es nicht enttäuschen.“ Erhob sie schließlich nochmals die Stimme.
Zumal Captain Dalmascae in ihrer Gegenwart auch gleichzeitig für ihn die Möglichkeit darstellte über sie Informationen einzuholen, wann immer er wollte. Allerdings bedeutete nur die Möglichkeit dazu noch lange nicht, dass Nereus Kratas sie auch wahrnahm. Vertrauen war ein kostbares Gut, und solange der Großadmiral ihres nicht verspielte, würde Elysa ihm loyal ergeben sein. Denn sie war ebenso bereit Vertrauen und Loyalität zu geben, wenn sie es auch selbst erhielt. Eine von Needas Lektionen. Ein Rang allein machte keinen guten Offizier aus, sondern bemaß sich darin, wie gut man es vermochte jene zu inspirieren, die man anführte.
Vertrauen und Loyalität waren dazu jedoch nicht die einzigen Optionen… Alynns Art der Inspiration war gänzlich anderer Natur und dennoch nicht weniger effektiv. Es gab viele Arten von Offizieren, welche das Imperium benötigte...


[Carida - Akademie - Festhalle - Umkleide hinter der Bühne] Nereus, Elysa
 
[Imperiale Akademie ~ Festhalle ~ Bühne] – Nereus Kratas, Elysa Nerethin, Jade Dalmascae & Oberkommando + Darell

Neben dem Umstand das sie auf die Worte des Großadmirals lauschte, wanderten ihre Augen, beinahe so als würde sie krampfhaft nach jemandem suchen, der nicht zuhörte, durch die Masse an sich hier versammelt habenden Offizieren. Die eisige Kälte ihrer intensiv blauen Augen verschlug es einmal hier und einmal dorthin. Sie war verständlicherweise nicht auf der Suche nach eben jenen, die sich damit besudelten nicht aufmerksam genug zu sein. Jade versuchte einfach sich die Gesichter genauer einzuprägen. Was drückten sie aus? Welche Emotionen huschten bei welchem Teil der Rede über ihre Gesichter. Solche Dinge. Ihr fremde Dinge… Denn auch wenn sich ein gewisses Gefühl in ihrem Inneren formte, so dauerte es nicht lange, bis klirrender Frost es überwältigt und niedergerungen hatte. Es war manchmal so, als würde sie ihr Innenleben in einem Käfig betrachten. Emotionen waren für sie immer gleichbedeutend mit Schwäche gewesen. Freude, Kummer, Mitleid, Trauer, Liebe, Zorn. Auf die ein oder andere Weise brachten sie alle nur Nachteile mit sich. Lenkten ab, benebelten die Sinne so, das man offensichtliches nicht mehr entdeckte, was zu fatalen Fehlern führen konnte, gerade in ihrem Beruf. Gefühle waren nicht angebracht. Und ausgerechnet sie musste zu einem solchen Wesen, eine solche Eigenschaft erhalten, die es erforderlich machte Gefühle auf eine vollkommen neue und spezielle Art zu gebrauchen. Die junge Offizierin musste sich allerdings korrigieren. Selbst wenn sie zu einer Person geworden war, die über eine Fähigkeit verfügte, das solcherlei gebrauch ihrer Emotionswelt möglich wurde, hatte sie in Nerethin eine Möglichkeit der Ausbildung gefunden, die sie vor einem Schicksal bewahren würde, wie sie es gerade fürchtete. Berechtigt allerdings war - für sie zumindest - die Frage in wie weit sie mit ihrer Haltung sich nicht dem anglich, was Nerethin als den Weg der Jedi, die sich selbst in einer Art Askese untersagten von Gefühlen beherrscht zu werden, beschrieben hatte. Andrerseits würde vermutlich kein Vertreter der Republik, oder jedweder anderer Fraktionen behaupten können – von ihr – sie würde in dieser Hinsicht leben wie die Jedi. Fürwahr sie ließ Gefühle nur sehr selten oder wenn sie sie nicht schnell genug kontrollieren konnte zu, doch war ihr Hang zu Unnachgiebigkeit, fehlender Gnade und das mangelnde Mitleid deutlichstes Anzeichen dafür, das sie ganz bestimmt nicht auch nur nah, oder knapp aus der Kategorie fiel. Jade war nicht vergleichbar. Und würde manch einer jetzt sagen, dass sie sowieso im Begriff war eine Sith zu werden, hätte der von ihr mit Widerworten zu rechnen. Sie würde nie eine Sith werden. Dafür war sie schon zu lange mit den Idealen und der Propagandaindoktrination des Imperiums durchtränkt. Die unscheinbare, jedoch ansehnliche Kommandantin der Flotte würde – was logischerweise niemand wissen konnte, da selbst die temporalen Blicke der Machtnutzer in die kommende Zukunft nicht absolut waren – wenn ihre Ausbildung dereinst abgeschlossen sein würde, die Offizierin sein, die auf meisterhafte Weise die Ausbildung und Fähigkeiten der Sith assimiliert hatte. Unterdessen hatte der eisige Blick Jades sich erneut auf Wanderschaft begeben. Als sich die Anwesenden in ihren Positionen und ‚Formationen’ lockerten, blieb sie weiterhin an der Seite des Großadmirals, der jedoch recht bald die Bühne verließ.

Sie warf nur einen letzten Blick zurück auf all jene Männer – denn andere Frauen außer ihr und Nerethin waren nicht zu sehen – die ranghoch genug waren um sich sogleich vorzuwagen und eventuell ihre Glückwünsche zu überbringen. Es überraschte die junge Frau von Borosk ein wenig, dass sie Genugtuung darin verspürte sie einfach stehen lassen zu können. Womit sie sich jedoch nicht länger befasste. Die möglichen Erinnerungen die sie mit einem Fortsetzen eben jenes Gedanken beschwören konnte, waren ganz und gar nicht in ihrem Sinne, sodass die Offizierin schlicht und einfach mit dem Großadmiral von der Bühne in den Raum trat, da sie sich vorher zusammen mit Nerethin als die letzten beiden Attaches eingefunden hatten. Eben diese war es auch, die nun an den Oberkommandeur herantrat und mit ihm, ohne das irgendjemand sonst ihnen folgte, für eine kurze Unterredung verschwand. Jade ohne nennenswertes Ziel zurücklassend. Hier und da waren ein paar Offiziere in dem Wenn man so wollte Separée oder Vorbereitungsraum hinter der Bühne zugegen. Nichts jedoch, dessen sie sich würde annehmen wollen um ein Gespräch zu beginnen. Was sollte sie auch großartig beizusteuern haben? Jade war nicht allzu gut in Konversation. Hatte solche Dinge nie gelernt. Beim Gedanken an ihr bisheriges Leben, zurück an all das was sie durchgemacht hatte, bevor sie auf die Creeping Death versetzt worden war… es war kein schönes Leben gewesen. Nichts wo es Momente, oder Abschnitte gab, da es Wert war zu sagen „Oh ja und damals…“ oder sie auch nur auf irgendeine Weise hervorzuheben. Nein. Da war nichts. Nichts. Sie war mit weniger als zehn in eine Art Heim gekommen, hatte dort alle möglichen Sachen gelernt, aber nicht eine Lektion im sozialen Umgang mit anderen Personen. Es war damals schon beinahe so gewesen, wie es dann an der Akademie letztlich auch ausgesehen hatte. Ihr Leben war allzeit beherrscht vom Befehlston.

Die eisig blauen Augen schweiften einen Moment zu einer kleinen Gruppe aus vier AFC Soldaten, die sich ebenfalls in diesem Raum hier eingefunden hatten. Es war selten das sie Kratas von der Seite wichen. Doch wenn Nerethin nun alsbald ins Gremium des Oberkommandos aufgenommen würde, würde das bei ihr nicht mehr allzu fremd erscheinen, wenn es sich häufte. Sofern das geschehen sollte. Das eine unabhängig vom anderen. Mitten in ihre Rekapitulation der Anti-Force-Commando Geschichte, platzte etwas, das sich so ungewohnt und so seltsam anfühlte, das Jade selbst eine körperliche Reaktion in ihrem Gesicht nicht unterdrücken konnte. Aber sie begriff – merkte – schnell das es sich dabei nicht um irgendetwas handelte was sie absolut nicht zuordnen konnte. Sie kannte dieses… Gefühl.

Und irgendwie hatte sie auch eine Ahnung… von wem sie da… gerufen wurde. Gerufen. Das klang so absurd. Jade setzte sich jedoch wenig später in Bewegung und steuerte dorthin, wo sich auch Kratas und Nerethin befanden. Die Tür mit zwei Schritten hinter sich lassend und einen knappen Salut, beiden zugleich, zuwerfend, war sie angekommen. Fand sowohl sie als auch ihn scheinbar abwartend vor. Vermutlich hatte Nerethin – Jade dämmerte gerade wieder, welche Sorte Gespräch sie noch vorhin mit der Schwarzhaarigen geführt hatte – den Großadmiral gerade unterrichtet, oder darauf vorbereitet, was es ohne Widerrede zu eröffnen galt.


„Scheinbar wurde meine Anwesenheit hier… verlangt.“

Brachte die Offizierin ein wenig unsicher hervor. Diese Art des ‚bescheid sagen’ war eben doch recht unvertraut und gewöhnungsbedürftig. Zwei Eisblaue undurchdringliche Augenpaare wanderten einmal hin und her. Sie konnte sich nicht so recht entscheiden, wen sie nun anblicken sollte. Nerethin schien sie gerufen zu haben, doch letzten Endes galt es Kratas von ihrer Machtempfänglichkeit zu unterrichten…

[Imperiale Akademie ~ Festhalle ~ Raum hinter der Bühne] – Nereus Kratas, Elysa Nerethin, Jade Dalmascae
 
Holonachricht auf geschützter Frequenz an Lord Nergal

Lord Nergal. Ich weis das mein getreuester Schüler auf Bastion gefallen ist doch ihr noch untern lebenden weilt. Die Umstände sind mir verschlossen und doch erwarte ich nun von euch das ihr mir wie ihr es geschworen habt die Treue haltet.

In 7 Tagen von jetzt an wird meine Flotte Bastion angreifen. Deaktiviert die planetaren Schilde und sorgt dafür, das das reinigende Feuer des Krieges den falschen Galuben hinwegfegt.

Lord Menari Ende
 
Carida, Akademie, Festhalle, hinter Bühne, Raum]- Elysa, Nereus

Nereus’ Lippen kräuselten sich leicht – fast angewidert – als Elysa ihn nach einer kurzen Pause wissen ließ, dass Dalmascae auf dem Weg war. Er musste nicht selbst mit den Wegen der Macht vertraut sein, um zu wissen, wie sie sich dessen so sicher sein wusste – es war eine nonverbale Art der Kontaktaufnahme, die seiner Erfahrung nach je nach Potential des Machtnutzers selbst über die Grenzen eines Planeten hinaus reichen konnte. In Ausnahmefällen. Wer wusste schon um die finsteren Geheimnisse dieses verschworenen Ordens, wenn er nie innerhalb seiner Zirkel gewandelt war?
Die Augen des mächtigsten Mannes im „natürlichen“ Imperium verengten sich zu missbilligenden Schlitzen. Er hatte beiden, Dalmascae und Nerethin, große Spielräume gewährt, doch warum die Commodore sein Wohlwollen mit einer derartigen Provokation auf die Probe zu stellen gedachte verschloss sich ihm.
Zumindest gab ihm die entstehende Unterbrechung die Gelegenheit, über ihre anderen Worte nachzudenken, die ihm ins Gedächtnis riefen, dass er es nicht mit einem Wesen vom Schlage Menaris oder Allegious’ zu tun hatte. Nicht die Toten sollte er sehen, aber die Lebenden… wie schwierig war dies angesichts der Toten von Bastion, die allesamt noch unter den Lebenden weilen und andere Leben in der Galaxis hätten beschützen können? Wie hoffnungsfroh konnte ihn dieser Ratschlag in Vorausahnung der Toten stimmen, die das Gefecht mit Niriz – falls es dazu kam, wie Nereus es vermutete – fordern würde?
Schritte kündigten schließlich davon, dass seine Adjutantin tatsächlich zu ihnen gefunden hatte. Ein letzter undefinierbarer Seitenblick in Nerethins Richtung, dann entspannten Nereus’ Gesichtszüge sich und er verfolgte das Eintreten und die wie immer tadellose Ehrenbezeichnung Dalmascaes mit ausdrucksloser Miene. Nachdem sie – zugegebenermaßen leicht verwirrt – den diffusen Grund ihrer Anwesenheit ansprach, schwieg Nereus für einige Herzschläge, in deren Verlauf der Blick jener machtsensitiven Frau von ihm zu Nerethin und wieder zu ihm zurück zu huschen schien. Die Lippen des Großadmirals kräuselten sich leicht. War ihr bewusst, dass es seine Befehle waren, die sie in letzter Distanz zu befolgen hatte, selbst wenn diese einst nicht den Absichten ihrer zukünftigen…. Mentorin entsprechen sollten?


“Captain. In Anbetracht Ihrer vorzüglichen Arbeit im Bekaldan-System und der eingeschränkten Verfügbarkeit Ihres Schiffes habe ich mich dazu entschlossen, Ihnen eine andere Einheit zuzuteilen.“

Er legte eine kurze Pause ein, um sich ihrer uneingeschränkten Aufmerksamkeit sicher sein zu können.

“Im Orbit Caridas befinden sich mehrere Sternzerstörer unterschiedlicher Klassen von Kuat und Fondor, die in den dortigen Werften vor Kurzem fertig gestellt wurden. Ich möchte, dass Sie sich die Daten dieser Schiffe ansehen – und sich für eines entscheiden, auf dem Sie das Kommando übernehmen.“

Die Stimme des Oberbefehlshabers der imperialen Streitkräfte blieb bei diesen Worten ausdruckslos, doch als er nach wenigen Wimpernschlägen fortfuhr, schien sie um eine kaum wahrnehmbare Nuance kälter geworden zu sein:

“In Anbetracht ihres… Sonderstatus, über den Commodore Nerethin mich informiert hat, wird sie es sein, die von diesem Schiff aus den Oberbefehl über den dazugehörigen Kampfverband übernimmt, der in der Flotte der Intimidator fliegen wird, um die Angriffsflotte Hochadmiral Niriz’ zu stellen.“

Vor seinen Augen meinte Nereus bereits, es sehen zu können: die stolze Intimidator und die gewaltige Leviathan, die sich erbarmungslos Salve um Salve bekämpfen, ein Kampf zweier Titanen, der den Verlust von ganzen Sternzerstörern der Imperial-Klasse zu bloßen Bauernopfern verkommen ließ. Eines dieser beiden riesigen Kommandoschiffe würde den Tag des Gefechts nicht überdauern – denn niemals würde Niriz seine Flagge streichen. Niemals.

“Ich hoffe, Ihnen ist bewusst, welches Vertrauen ich in Sie setze. In Sie beide.“

Die Linien um den Mund des Großadmirals, die sich im Verlauf dieser Worte scheinbar verhärtet hatten, gewannen wieder etwas an milde zurück.

“Vielleicht ist die Zeit gekommen, da jene Eigenschaften, die das Imperium ein ums andere Mal an den Rand des Ruins getrieben haben, eingesetzt werden, um sein Fortbestehen zu garantieren.“

[Carida, Akademie, Festhalle, hinter Bühne, Raum]- Elysa, Jade, Nereus
 
[Carida – Akademie – etwas entfernt zur Festhalle] – Nergal, Lidia

Genau betrachtet war es wenig verwunderlich das diKastro keinen Unterschied darin erkennen konnte. Zu willkürlich waren seine Begriffe gewählt und im Kontext der Unterhaltung wurde nicht einmal am Rande auch nur erwähnt, was vielleicht auf hilfreiche Weise darauf hätte deuten können, das ein Ritter im eigentlichen Sinne niemand war, der nicht dem Bösen anheim gefallen war. Ein strahlender, bewunderter Kämpfer. Nergal jedoch war als Ritter so ungeeignet, wie die Nacht dazu, um die Sonne zu bestaunen. Allein sein bisheriges Leben eignete sich schon nicht dazu. Als Sith machte es wenig Sinn zu versuchen sich auch nur ansatzweise als jener darzustellen, der den Karren wieder aus dem Dreck ziehen würde. Wobei das erst seit einigen Monaten der Fall war. Vorher hätte man vielleicht noch die eine oder andere Sache rüberbringen können. Deswegen seine Wahl des schwarzen, des Todesritters, als Titulierung für sich. Denn er hegte Absichten die in diesen Tagen einem Sith, im Grunde allen Sith völlig abhanden gekommen waren. Nergal durchlief einen anderen Zyklus wie es schien. Denn umso ferner er selbst den einfachen Dingen, dem Leben selbst rückte – durch seinen immensen Zugewinn an Stärke in der Macht – umso näher brachte er sich mit seinem Handeln an die Welt des materiellen. Und so war es wenig verwunderlich das sich – hatte man dies erkannt – der Sith tatsächlich für das Imperium stark zu machen gedachte. Denn eins war doch absolut klar. Solange man nicht stehen blieb, würde man nicht aufhören in seinen Fähigkeiten zu wachsen. Solange man kämpfte, würde man stärker werden. Es war aber wie nur allzu oft. Zu oft dieser Tage. Jeder ‚Sith’ schien dem Wahn nach mehr Macht verfallen zu sein und dieser Wahn war so alles verschlingend, das es ja selbst ihn am Anfang aufgezehrt hatte. Kein Wunder also, das der Orden verkommen, die angeblichen Sith alle abgehalfterte und unwürdige Abziehbilder ihres früher so stolzen Ordens waren und das, was eigentlich auch so zentraler Punkt ihres Dasein sein sollte, völlig aus den Augen geraten war. Was nützte es schon, wenn ich der stärkste, lebende Machtnutzer war, aber weder den Komfort einer Reise auf einem Sternenzerstörer, noch den Rückhalt eines kompletten Imperiums in meinem Rücken erhalten konnte? Es war hirnrissig zu glauben, ohne ein wenig Anstrengung brächte allein der Thron das ein, was man sich rechtmäßig erkämpft hatte. Wahrhaft mächtig war der, der nicht die Galaxis mit seiner Kraft zu etwas zwingen konnte, sondern der dank seiner Kraft und Weisheit von der Galaxis als Führer anerkannt wurde. Ironischerweise musste Nergal sich eingestehen durch den ehemaligen Imperator Phollow den Anstoß für diese Einsicht bekommen zu haben. Sein Weg war einer der Annäherung zwischen Sith und Offizieren gewesen. Etwas, das beide näher aneinander gebracht hatte, um den Griff des Imperiums nach der Herrschaft über die Galaxis zu festigen. Es schien echtes Vertrauen gewesen… es konnte nur echtes Vertrauen gewesen sein, das er ihnen gegeben hatte und letzten Endes war das Imperium so weit gekommen. Bis Corellia. Die Jedi in die Knie gezwungen, die Republik zerstört…. Und?

Jetzt? Der Imperator seit Monaten entschwunden, angeblich tot, doch war er in Wirklichkeit geflüchtet. Auf einer Suche. Nergal war das im Grunde jedoch egal. Die Tragödie die vor ihnen lag offenbarte seinen Weg. Den Weg der Wahrheit. Wo Phollow auf Annäherung zwischen Flotte und Sith gesetzt hatte, da würde auch Nergal beginnen. Vertrauen. Jedoch hatte er nicht vor die Beziehung zum gesamten Orden der Sith aufzubessern. Sondern zu ihm allein. Sämtliche anderen Sith waren sowieso bereits zum Tode verurteilt. Deren fehlgeleitetes Sein sie zu einem Ende verdammte, das man nicht weiter nennenswert bezeichnen sollte, nicht das sie zum Märtyrer wurden. Und dessen letztendliche Ausführung ihm selbst mehr als nur Genugtuung bereiten würde. Aber bis dahin konnte er warten. Bis es so weit war würde er warten müssen.

Doch Nergal war geduldig, was auch in diesem Kampf hier, dem Ringen um das nötige Vertrauen zum Oberkommandeur und dem Militär im Allgemeinen aufzubauen, nötig war. Denn bisher war vermutlich kein bisschen davon vorhanden. Wer war er schon? Was hatte er bisher auch geleistet, außer sich als Verräter zu brillieren und die Seiten zu wechseln in diesem unseligen Krieg? Er war so gesehen ein Niemand. Nur ein weiteres Gesicht in der langen Reihe derer, denen man besser nicht vertrauen sollte. Gehasst, verdammt und angespien. Nichts ahnend verdammten sie ihn. Nichts wissend verabscheuten sie ihn. Von vorneherein verurteilten sie ihn. Aber ihm war das egal. Nergal kümmerte all das nichts. Er würde diesen Weg gehen. Bis zum Schluss. Bis an dessen Ende und er würde nicht mehr davon abweichen. Einfache und ohne Hindernisse geartete Strecken konnten nicht die Pfade der Wahrheit sein. Es war nie leicht. Es war nie einfach. Und eine so grundlegend tiefe und absolute Wahrheit wie die, die er erkannt hatte, die konnte nur mit einem Pfad verbunden sein, wie jenem der sich vor ihm offenbart hatte. Deshalb würde er ausharren. Egal was sie auch denken und sagen mochten. Irgendwann würde seine Zeit gekommen sein, ihre würde irgendwann abgelaufen sein, sollten sie nicht zur Einsicht gelangen, die es benötigte. Menschen waren nun einmal so. Es brauchte seine Zeit, aber wenn sie letzten Endes überzeugt waren… dann… ja dann… Er unterbrach sich und schob seine Gedanken wieder fort, als diKastro ihn ansprach. Wie nicht anders zu erwarten war, schenkte sie ihm keinen Glauben.

War es so absurd, dass er tatsächlich für das Wohl des Imperiums, die Sith vernichten wollte? Oder hatte sie gar Recht und die Tatsache, dass er dies tun wollte, offenbarte seine wahren Absichten? Sie konnte in dieser Sache gar nicht richtig liegen. Niemals. Ausgeschlossen. Konflikte wie der jetzige würden wieder und wieder kommen. Den Sith war es einfach nicht bestimmt in solcher Stückzahl zu existieren. Und eines Tages würden sie das auch nicht mehr. Und wahre Macht war nicht die eigene Stärke im Vergleich zu anderen. Wahre Macht lag darin, seine eigene Stärke nicht aufwenden zu müssen. Sie lag darin, hunderten, tausenden, Abermillionen Lebewesen die so überwältigend zahlreich waren, den Kurs vorgeben zu können. Derjenige zu sein, der ihr Leben bestimmte, gestalte und ausfüllte… Diesen Gedanken denkend, sah er der Frau dabei, mit einem halbwegs belustigenden Lächeln im Gesicht zu, wie sie zurücktrat. Als würde er sich gar nicht bewegen, trat auch der Sith Lord ein wenig zurück. Immerhin wollte man ja nicht für unnötige Aufregung sorgen, schmunzelte er in sich hinein. Das Grinsen jedoch wurde etwas schwächer, als sie die Stimme noch einmal anhob. So war das also? Sie wollte zu Allegious gehen, möglicherweise? Er hätte den Kopf geschüttelt, hätte geseufzt, hätte laut aufgelacht, hätte ihn der nächste Kommentar ihrerseits nicht einer Antwort entbunden. So gut wie jeder andere… Nergal hatte die mögliche aufkeimende Wut schon herunter geschluckt, bevor sie sich überhaupt richtig aufgebaut hatte. Über solchen Sachen stand er schon lange…


„Ich spiele nicht, Colonel. Nicht in diesen Kreisen.“ Meinte der massige Krieger der Sith und schien mit seinen beiden, zur Seite weg gestreckten Händen entweder Bedauern auszudrücken, oder eine fahrige geographisch gemeinte Gestik zu vollziehen. Und dann waren die AFC Soldaten an ihn heran getreten. Lösten die Unterhaltung der beiden auf, was ein wenig Schade war, denn irgendwie hatte der Sith Lord das Gefühl noch die ein oder anderen Worte loszuwerden. Ohne Widerstand zu leisten folgte er den schwarz gerüsteten Einheiten, nachdem er sich mit einem knappen: „Auf wiedersehen, Ma’am.“ verabschiedet hatte. Und nun würde er wohl unzweifelhaft zum Großadmiral geführt werden… das leise melden seines Komlinks ignorierte er. Wer auch immer sich bei ihm gemeldet hatte. Vielleicht war diese Botschaft nicht allzu verträglich für öffentliche Augen…

[Carida – Akademie – eskortiert Richtung Festhalle] – Nergal, 5 AFCler, Lidia etwas entfernt
 
[Weltraum vor Carida, imperiale Flotte, TIE-Abfangjäger Hammerhead 5]- Dak

Vier elegante TIE-Abfangjäger durchkreuzten in lockerer Formation den Weltraum vor dem Planeten Carida, hinter ihnen die schwarze, mit silbrig scheinenden Sternen gesprenkelte Leere des Alls, vor ihnen, die Sicht auf den Planeten fast verdeckend, die gigantischste Ansammlung kapitaler Schiffe, die dieses System seit vermutlich langer Zeit gesehen hatte. Zentrum dieser Armada bildete der gewaltige Supersternzerstörer Intimidator, das Flaggschiff der Imperialen Flotte und Gefechtsstand des Oberbefehlshabers persönlich, wann immer diese an der Spitze seiner Truppen in die Schlacht zog, um die Feinde des Imperiums zu zerschmettern.
Durch das Visier seines schwarzen Pilotenhelms, der es ihm mitsamt der Überlebensausrüstung ermöglichte, innerhalb seines Jägers zu bestehen, musterte Damoriak Coulter die an ihm vorbeiziehenden Linien einer schlangen Fregatte der Nebulon-B-Klasse, nah genug, um die meisten Details an ihrem seltsam geformten Rumpf, vom Brückensegment, über die schmale Verbindung bis hin zum Antrieb, zu erkennen: kleine Luken, Stahlglasfenster, Turbolaser… ein Vollblutkriegsschiff, kein zu Zwecken der Zerstörung umgebautes Zivilerzeugnis wie Teile der Produkte der Werften von Mon Calamari, und doch gehörte die Fregatte zu den am wenigsten beeindruckenden Raumschiffen im Orbit Caridas.
Sie waren alle gerufen worden: bullige Kreuzer der Carrack-Klasse, schmale Lancer-Fregatten, nahezu winzige Kanonenboote corellianischer Bauart und die Furcht einflößenden Sternzerstörer, Schiffe, die dem Piloten von Hammerhead 5, der es bevorzugte, wenn sein Vorname in Gesprächen erträglich abgekürzt wurde, nach wie vor ein Gefühl der Beklemmung bescherten. Diese Schiffe waren es gewesen, die Ukio damals hatten kapitulieren lassen – ihr primärer Konstruktionszweck war der Angriff, die Expansion des Imperiums, nicht die Verteidigung seines Territoriums. Und in der Erfüllung dieses Zwecks waren sie erschreckend effizient.


„Nicht einschlafen, Farmboy… Kursänderung.“

Unter seinem Helm musste Dak grimmig lächeln. Es war unmöglich, die eigenen Wurzeln im imperialen Sternenjägerkorps zu vergessen – zu häufig erinnerten die aus allen Winkeln der vom Imperium kontrollierten Galaxis stammenden Kameraden ihn daran. Für ihre Begriffe war Ukio vor allem eines: ein Lebensmittellieferant für die jüngsten Eroberungen des Äußeren Randes und die dort stationierten Flottenteile.

“Verstanden.“

Die Abfangjäger beschrieben einen ausladenden Bogen und kehrten der imperialen Armada wieder ihre glühenden Zwillingsionentriebwerke zu. Während der Großteil der dekorierten Offiziere sich auf Carida befand, waren sie – mit anderen Jägern der restlichen Schiffe – dazu auserkoren worden, ereignislose und somit ermüdende Patrouilleflüge durch das System zu unternehmen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass der zivile Schiffsverkehr nicht in das Gehege der imperialen Flotte geriet. Bei so vielen Lamettaträgern, wie Kratas sie derzeit um sich geschart haben musste, wurde man vermutlich schnell nervös. Die Rede des Großadmirals war auch über die Comsysteme der Jäger an die ihren Dienst tuenden Piloten übertragen worden, doch die Untertöne, die er aus ihr hatte wahrnehmen können, hatten Dak weniger hoffnungsfroh, denn besorgt gestimmt.

Abolition Kontrolle an Hammerhead 3: empfangen Normalraumeintritt in ihrer Nähe. Verifizieren Sie das.“

Auf das Starke und fast unverzerrte Signal der Kontrolle folgte die blechern klingende Antwort des angesprochenen Piloten:

„Verstanden, Kontrolle.“

Und wenig später:

„Fünf, Sechs – kümmern Sie sich darum.“

Der zweite angesprochene Jäger hatte bereist reagiert und sich auf das neue, nun auch auf den Sensoren der TIEs erkennbare Ziel ausgerichtet, ehe Dak ihm mit einem dumpfen Seufzen gefolgt war. Dieselbe Routine… wieder einmal.

„Du fliegst vor, Farmboy.“

Und auch dieser Satz schien sich wie ein Leitfaden durch die Patrouille zu ziehen…

“Wie Sie wünschen, Lieutenant.“

Während er seinen Jäger beschleunigte knisterte sein Comlink kurz, so als hätte Hammerhead Sechs einen Kanal geöffnet, sich dann jedoch dazu entschlossen, die Replik entfallen zu lassen.
Vor ihnen näherte sich ein vollkommen harmlos wirkendes Frachtschiff langsam und auf der vorgegebenen Route Carida, in einem Bogen, der es nicht einmal in die Nähe der wartenden Kriegsschiffe bringen würde. Dennoch schrieb ihr Einsatzbefehl es vor, die Flugbahn des Schiffes zu begleiten, bis es seine endgültige Position erreicht hatte und sie zum Rest des Verbandes zurückkehren durften.


„Fünf, Sechs - gute Neuigkeiten. Unsere Schicht ist vorbei… wir haben Landeerlaubnis auf Carida.“

„Na prima…“, kam die Antwort von Sechs wenig begeistert. „Da werden wir ja aus dem Strammstehen nicht mehr herauskommen.“

„Klappe halten und fliegen.“

Die vier Jäger formten sich wieder zu einer gemeinsam agierenden Formation und begannen unter heulenden Triebwerken mit dem Sinkflug und der Annäherung an das Akademiegelände. In Sekundenabständen setzten die vier Jagdmaschinen nacheinander auf und dien Piloten hievten sich aus ihren Cockpits, nachdem sie die Überlebensausrüstung und Helme abgelegt hatten. In voller Montur zu laufen oder gar zu rennen hatte ebenfalls zur kurzen Ausbildung gehört, die Dak nach seiner Übernahme in das Sternenjägerkorps hatte absolvieren ließen – doch das bedeutete kaum, dass es ihm sonderlich viel Vergnügen bereitet hatte.
Kaum hatten seine Stiefel festen und offenbar überdurchschnittlich anziehenden Boden unter den Füßen, warf sein Flügelmann – Sechs, Lieutenant Gerald Hobbs – ihm einen spöttischen Blick um.


„Sieh dich gut um, Coulter… so was hast du noch nie aus der Nähe, geschweige denn von Innen gesehen.“

Dak rang sich ein Lächeln ab. Er wusste, dass Hobbs diese Anspielungen kaum boshaft meinte und sie vermutlich nur Teil seines Drangs waren, sich selbst zu profilieren (ein Drang, der bei Menschen, die auf Kuat aufgewachsen waren wie der Lieutenant, scheinbar überproportional häufig auftrat), doch nichtsdestotrotz zehrten sie zunehmend an seinen Nerven, seit der dem erfahrenen Piloten zugeteilt worden war. Vielleicht nagte es auch nur an ihm, dass Dak ihn ein ums andere Mal in Simulatornachstellungen der Schlachten von Corellia, Bothawui und Bilbringi geschlagen hatte. Im Simulator war es immer so einfach, feindliche Maschinen zu zerstören… nur virtuelles Leben auszulöschen.
Die vier Piloten verließen schließlich ihre Maschinen und steuerten auf das nächst auffällige – die Fetshalle.


[Carida, Akademiegelände, zwischen Landeplätzen und Festhalle]- Dak, 3 Hammerheads
 
[Imperiale Akademie ~ Festhalle ~ Raum hinter der Bühne] – Nereus Kratas, Elysa Nerethin, Jade Dalmascae

Jade wurde aus dieser kurzen verwirrenden Lage befreit. Es war Kratas der sie zu allererst ansprach. Sie für einen Moment jedoch so sehr darauf vorbereitet gewesen, mit dem Konfrontiert zu werden, das die Sith an ihr festgestellt hatte. Ihrer Machtsensitivität. Sodass sie ein wenig verzögert feststellte, dass das gar nicht Thema zu sein schien. Die leichte Verwirrung reichte aus um ihr auch den Rückschluss auf das hinführende Ziel zu verwehren. Daher kamen die folgenden Worte, dass sich die junge Kommandantin ein neues Schiff würde aussuchen dürfen, bei weitem überraschender, als man es ihr äußerlich ansah. Sie war schlicht und einfach viel zu verblüfft um zu reagieren. Ihr fehlte ganz einfach die nötige Übung darin, überrascht zu sein. Freudig überrascht zu sein. Denn diese Nachricht, diese wenigen Worte aus dem Mund des Großadmirals hatten für sie eine weit größere Bedeutung als man das vielleicht annehmen mochte. Sicher hatte ihre bisherige Karriere einen mehr als nur steilen Verlauf gehabt, aber – auch wenn es auf eine gewisse Weise vermessen klang – jetzt würde man sie vermutlich wahrhaftig wahrnehmen. Ein Sternenzerstörer als Kommandoschiff. Jade war wirklich, es war zu keinem Meter gespielt als sich ihr Gesicht ein wenig aufhellte, wirklich erfreut. Für einen Moment jedoch waren da Gedanken, an jene Offiziere, aus deren Mitte sie entsprungen war. Würden sie weiterhin ihr hinterher blicken, ihr nacheifern, oder entfernte sie sich, mit der Möglichkeit sich ein solches Kommando zu nehmen und letzten Endes – sie zweifelte nicht daran das sie dies tun würde – seine Worte zu befolgen von jenen Offizieren der ‚unteren Schicht’? Würde sie sich damit jedoch von ihnen distanzieren, oder besser gesagt, würden sie damit beginnen Jade nicht mehr auf die Weise zu betrachten, wie zuvor, dann hatte eindeutig nicht sie etwas falsch gemacht, sondern jene, die ihr hinterher sahen. Neid war gerechtfertigt, in angemessenen Maßen, er förderte Konkurrenz und Leistung, solange man ihn im Zum hielt um nicht die Produktivität zu gefährden. Langsam jedoch schwand ihre immer wieder dorthin wandernde Aufmerksamkeit. Sie würde nicht ewig den Blick nach unten richten können. Jade würde nicht vergessen was geschehen war, aber es war Zeit, solche Dinge auf Kosten wichtigerer Sachen ruhen zu lassen.

In dem Moment da sie ihre Gedanken wieder räumte, da sprach auch Großadmiral Kratas weiter. Kam dann letztlich auf das zu sprechen, was sie von vorneherein erwartet hatte. Wieder brachte er etwas hervor das sie – eigentlich war es, verglichen mit anderen Menschen zu schwach um so genannt zu werden, bei Jade jedoch hatte selbst dieses verglichen schwache empfinden dieselbe Wirkung – unerwartet und ein wenig überrascht traf. Nicht nur das sie sich ein Schiff der Sternenzerstörer Klasse würde auswählen können, er gestattete der Sith, ihrer Meisterin, dass sie sich als direkte Vorgesetzte und Kommandantin des zu dem Schiff gehörenden Verbandes ebenso um ihre Ausbildung in der Macht würde kümmern können. Besser hätte dieser Tag wohl nicht verlaufen können, dachte die Frau mit den rostblonden Haaren in die Stille hinein. Doch die letzten Worte hatten es in sich. Erinnerten die Adjutantin an etwas, dass keinem imperialen Offizier gefallen würde. Etwas, das das Imperium in eine Richtung trieb, die mehr als fatal war. Niriz und seine Flotte stellen. Der Blick der Captain wanderte einen Moment zu Boden. Vielleicht wurde sie nicht auf dieselbe Art und Weise von der Vorstellung gegen andere, eigentlich imperiale Menschen zu kämpfen beeinflusst… allem voran, weil sie nur noch mehr Abneigung hegte, gegen jene die sich mit solch verpestetem Gedankengut gegen das Imperium wandten. Gut möglich, dass es gerade in dieser Lage und der, der man sich dem Orden der Sith gegenüber sah, nötig war tatsächlich deren Stärke, die nunmehr auch ein paar Mal in der Flotte vertreten war, gegen sie verwendete. Die Zeit des stummen zusehen war wahrlich vorüber…


„Mit eurer Erlaubnis ziehe ich mich zurück und beginne sogleich mit dem Abgleich. Ich werde sie nicht enttäuschen, Großadmiral.“

Für diesen Abend gab es weiter nichts zu tun, also strebte die Captain sogleich auch gen ihres Quartiers. Ein Weg den sie in nicht allzu kurzer Zeit hinter sich gebracht hatte. Doch der kleine Spaziergang unter freiem Himmel brachten ihr die Möglichkeit zur Reflexion, sich eingängiger mit dem Tag und seinen letzten Ereignissen zu befassen. Etwas was Jade auch tat, dabei im Rahmen bleibend, konnte sie sich schnell von ihren Gedanken lösen. Denn schon bevor sie auch nur ein Viertel des Weges absolviert hatte, begann sie sich wieder mit der Macht, beziehungsweise, ihrer Verbindung zur Macht auseinander zu setzen. Immer wieder wanderten ihre Gedanken, ihre Erinnerungen zurück zu dem Punkt da alles begann. Da sie jedoch schlicht und einfach wusste, das sie bei weitem noch nicht genügend Übung erhalten hatte, keine um genau zu sein, unternahm sie nachdem die Kommandantin nunmehr ihr Gästequartier erreicht hatte, keine weiteren Anstrengungen, widmete sich als bald dem Abgleich der verfügbaren Schiffe, die sich in Caridas Orbit oder Umlaufbahn befanden. Der Berechtigungscode war am Terminal das sie zu nutzen begann schnell eingegeben und so standen ihr dann ohne großen Aufwand sämtliche Daten die man in Betracht ziehen könnte, aber auch alle restlichen existierenden, zur Verfügung um die Wahl zu treffen.
Jade glitt in einem ersten Blick über nicht mehr hinweg, als die Namen und Schiffstypen der möglichen Einheiten. Das sie die Wahl hatte, beeinflusste ihre Entscheidung hinsichtlich dessen jedoch nicht. Sie wäre vermutlich mit so gut wie jedem Namen zufrieden. Hier und da würde es abstriche geben, die hier im Pool der Möglichkeiten versammelten jedoch waren allesamt annehmbar und klangen in ihren Ohren gut. Während die erste Datei, in der sie sich mit allgemeinen Informationen zu einem Schiff befassen würde, aufgerufen wurde, kam ihr ein weiteres Mal in den Sinn, welches Glück sie bisher gehabt hatte. Ihr Leben war hart gewesen, unnachgiebig und einzelne kurze Abschnitte sogar brutal. Doch schienen sich jetzt all diese Dinge auszuzahlen. Als würde irgendjemand eine Rechnung begleichen, in der nun Jade auf der Haben Seiten stehen würde. Die seltsame Assoziation flaute allerdings schnell wieder ab, als sich mit einem kurzen Piepen des Terminals, welches Jade aus ihren Gedanken riss und wieder fokussierte.

Es dauerte eine Weile, denn immerhin konnte man nicht eben aus dem Stehgreif in Windeseile solch vielen Dokumente durchsehen und gleichzeitig noch eine Wahl treffen. Kriterium für Jade nämlich war, das sie ihre bisherige Crew würde transferieren lassen, sowie einige andere, fest integrierte Beatzungsmitglieder. Noch während sie die vorhandenen Daten durchwanderte, da war ihr der Gedanke gekommen, dass es vielleicht ebenfalls nicht schlecht wäre, den ein oder anderen Offizier erst später an Bord zu holen, sodass nicht nur bereits auf die eine oder andere Art eingespielte Crewmitglieder aufeinander treffen würden. Jade wurde fündig in einem der jüngst fertig gestellten Schiffe der Werften von Kuat. Zwar hatte das Schiff im Grunde seine volle Besatzungsstärke erreicht, war jedoch noch nicht vollauf mit Jagdstaffeln und diversen Offizieren der Brückencrew besetzt. Eben diese sollte jenes Schiff hier auf Carida aufnehmen, ebenso wie seinen zukünftigen Kommandanten…

Damit schien die Wahl, welches Schiffes sie sich würde annehmen wohl getroffen. Denn im Endeffekt war ein jedes so gut wie das nächst mögliche andere. Ihre Wahl getroffen musste sie nun mehr die weiteren Schritte in die Wege leiten. Und so verfasste sie eine Nachricht an ihren XO, der dafür sorgen sollte das die Brückencrew der Creeping Death sowie eine erlesene Anzahl anderer Offiziere nach Carida aufbrechen würden, um dort ihre neue ‚Heimat’ beziehen zu dürfen. Ihren Blick halb noch immer auf einige Dokumente gerichtet, verfasste Jade die nunmehr zweite Nachricht und sandte sie, mit der Meldung ihre Wahl getroffen zu haben, an die Commodore, da sie nicht so recht wusste, lieber aber auf der sicheren Seite war, bekam der Großadmiral ebenfalls jene Nachricht. Die, dass die Wahl der jungen Captain auf einen Sternenzerstörer der Imperial Klasse II gefallen war. Die Accuser of Light hatte nunmehr ihre Kommandantin erhalten. Eine Nachricht mit den entsprechenden Autorisierungs- und Verifizierungscodes war auch an das Schiff geschickt worden, sodass dort die nötigen Vorbereitungen bereits in die Wege geleitet werden könnten. Da die Zeit durch das lange sichten des Materials weit voran geschritten war, könnte sie fast schon damit beginnen jene noch unbesetzten Positionen auf der Accuser of Light zu füllen. Stolz und der Wille eisern zu zeigen, dass sie es Wert war, flammten in Jades Brust auf. Nein. Das Vertrauen das in sie gesetzt wurde, war mit keinem deut vergebens…


[Imperiale Akademie ~ Quartiertrakt der Gäste ~ Räumlichkeiten Cpt. Dalmascaes] – Jade Dalmascae
 
- Carida - Imperiale Akademie - nahe der Festhalle - an einem ruhigen unauffälligen Plätzen Serenety - weiter weg Cecillia, Sez, Bennet & Thiuro -


Mit geschlossenen Augen saß sie da und lauschte einfach nur dem leichten Wind, der ihr ins Gesicht blies, da ihr Gesicht noch immer dem Himmel entgegen gestreckt war. Hier draußen war es doch um einiges ruhiger, wenn man von der Natur absah und Seren hatte sich ein ruhiges Plätzen gesucht um ungestört zu sein und ihren Gedanken nachzuhängen, wobei dies wohl nicht ganz den Tatsachen entsprach. Denn eigentlich und so hatte sie es geplant, wollte sie alles um sich herum vergessen und besonders jene Angelegenheiten, die sich um die eine gewisse unwürdige Person drehte, die allerdings es irgendwie schaffte in ihren Gedanken haften zu bleiben und dies nahezu mühelos. Als ob es nicht genügt sich zu ärgern wurde dies alles noch verschlimmerte indem die Wahrheit nun am Licht war und trotz allem ein höchst ehrloses, ja sogar schon niederträchtiges Verhalten an den Tag gelegt wurde, welches auf etwas basierte was man als Beleidigung auffassen sollte. Es waren genau diese Kleinigkeiten, die im Grunde keine Wahren, über die man sich m meisten ärgerte, und die es irgendwie schafften sich tief in die Seele einer Person zu graben, so sie sich scheinbar mit Widerhacken verankerten ohne los lassen zu wollen. Ziehen half dabei wenig, außer man wollte sich Wunden zufügen. Also blies man es dabei, in der Hoffnung noch die Möglichkeit zu erhalten seine Meinung diesbezüglich Kund zu tun, was sie mit Sicherheit würde, sollte er es wagen ihr in nächster Zeit über den Weg zu laufen, was mit Sicherheit geschehen würde zumal sie eh die Räumlichkeiten teilten. Es schien ein Fluch zu sein, ausgerechnet ihn als Vorgesetzten zu haben und schlimmer noch, es schien sogar Schicksal zu sein, wenn man einigen Worten anderer glauben mochte, die genau dies zum Ausdruck gebracht hatten. Wo sollte man hierbei denn noch einen Ausweg finden, wenn nicht auf eine gänzlich unübliche Weiße!? Allein die Tatsache, dass man wieder und wieder verletzt wurde reichte nicht, nein musste noch, trotz dem jetzigen Wissen auf Handlungsweisen eingehen, die alles andere als passend waren und die zudem noch für Ärger sorgen würden, da einem klar sein musste, bei einer Veranstaltung wie dieser gesehen zu werden. Scheinbar allerdings schien dies nicht jedem bewusst zu sein oder aber man machte sich nicht sonderlich viel daraus, was man allerdings sollte. Erst Recht, da ihr Vater ebenfalls hier war und, sollte er gesehen haben was geschehen war, die Familie der Murata anklagen würde. Vielleicht würde dies dann dazu führen, dass die Verlobung aufgehoben wurde, so wie Serenety es sich wünschte, aber dies würde etwas nach sich ziehen, was alles andere als von Vorteil war. Sowohl die Familie Akaji als auch die der Muratas waren in ihrem Volk an Status und Prestisch nicht zu übertreffen, was bedeutete, dass keiner der beiden Familien sich einen Skandal erlauben durfte, nicht mal wenn er noch so harmlos war. Das Gerde zuletzt würde dafür sorgen dass man sie korompierte.

Seit ihrer Kindheit hatte sie stets versucht das zu sein, was ihr Vater sich wünschte. Dessen Ansprüche zu genügen war nie sonderlich leicht gewesen zumal sie ein Mädchen gewesen war und kein Junge. Doch trotz allem hatte sich jedem dieser Anforderungen gestellt und sie schließlich gemeistert. Die Härten der Erziehung und der Traditionen waren vereinbart worden und obwohl Sayaka, Serenetys Mutter immer wieder versucht hatte mit Han zu sprechen und diesem klar zu machen dass eine Mädchen mit solchen Methoden der Erziehung nicht würde klar kommen hatte Han darauf bestanden und er hatte erfolg gehabt. Anstatt zu lernen, wie es sich für eine Frau gehörte, sich entsprechend zu kleiden und zu frisieren war das Ziel des Mädchens ein ganz anderes gewesen. Schon damals hatte sie ihrem Vater den Sohn ersetzten wollen und ihre Liebe zu ihm hatte sie dazu veranlasst jedes Opfer in kauf zunehmen, zumal sie nie sonderlich viel von den Schönheiten gehalten hatte, die einer Frau, einem Mädchen zugute kamen. Für Han, der nun die Erfüllung hatte, dass seine Tochter und damit sein einziges Kind sich dem unterzog was er vorgab, hatte alles darauf verwendet um diesen Eifer zu fördern, in dem bestreben seine Tochter zu etwas besonderem zu machen, was ihm durchaus gelungen war.

Serenety konnte sich noch sehr gut daran erinnern wie schwer es war, angeblichen Körperlichen Schwächen eines Mädchens, im Gegensatz zu denen eines Jungen wett zu machen und dafür zu sorgen, dass das Blut einer Kriegerin in ihren Adern floss. Wobei dies eigentlich nicht das Problem war, da sie sich schon von Kindesbeinen an dazu hingezogen gefühlt hatte. Schwieriger war die eiserne Disziplin zu erlernen, die man von ihr verlangte. So etwas wie Angst durfte es nicht geben. Unerschrockenheit war gefordert, ebenso wie strengste Disziplin gepaart mit Durchhaltevermögen, gleich wie schwer etwas auch sein mochte. Dazu kam allerdings noch viel mehr. Denn die Strapazen, die eine solche Ausbildung mit sich brachte, trieb selbst die Jungen an ihre äußersten Grenzen und es war kein Wunder dass einige von ihnen nicht bestanden. Dass nun ein Mädchen genau dies auf sich genommen hatte war allein schon bewundernswert, doch die Tatsache, dass sie es auch meisterte und dies mit Pravour, war eine Besonderheit. Schließlich hieß es nicht ohne Grund, dass jene Ausbildung die härteste war, die es gab. Der Wunsch nicht zu versagen war es gewesen, der Serenety getrieben hatte das Unvorstellbare zu bewerkstelligen. Ihr Eifer war nicht gebrochen worden und es hatte auch sonst nicht geschadet durchzuhalten und auf sich zu nehmen was man als die Härte überhaupt ansah.

Vielleicht war genau dies ein Grund dessen warum sie so anders war wie die Meisten Frauen. Es im Grunde eigentlich schon immer gewesen war. Dies zumindest würde erklären warum die Männlichen Personen nicht sofort mit ihr klar kamen zumindest jene ihres Volkes. Serenety musste zugeben, dass sie was dies anging nicht die Erfahrenheit in Person war, aber sich zu behaupten wusste und sie setzte ihren Kopf zumeist durch. Durch ihre Ausbildung als Counselor hatte sich das ein oder andere verändert und hatte dazu beigetragen die Ebenen zu wechseln, wenn es von Nöten war. Als Psychologien war sie anders als wenn sie nur ihrer Tätigkeit als erster Offizier nachging, aber seit sie auf der Musashi diente, hatte sie das Gefühl nicht mehr wirklich sie selbst zu sein. Ihr Vorgesetzter war definitiv dafür verantwortlich wobei sie nicht sagen konnte was der Grund dafür war. So als ob dies mit Absicht verschleiert wurde. Spezifische Gründe musste es geben und eigentlich hätte sie diejenige sein müssen, die sie erkannte, besonders da sie Erfahrung damit haben sollte in Bezug auf ihre Arbeit. Doch genau darin lag das Manko. Sie konnte es nicht und dies war Unfassbar. Für jemand mit ihren Fähigkeiten durfte es eigentlich kein Problem oder gar ein Hindernis darstellen und doch tat es genau dies. Sich selbst gegenüber war sie gerade unfähig und dies ärgerte sie am aller meisten. Unfähigkeit war ihr verhasst und dass es genau dies war, was sie nun widerspiegelte wenn auch bei sich selbst reizte sie umso mehr. Ihrer Stimmung jedenfalls steuerte es nur negatives bei.

Warum viel es ihr so schwer nicht zuerkennen, was die Uhrsache all dessen war!? Weshalb war sie blind in diesem Gebiet bei sich selbst!? Möglichkeiten gab es viele und eine trat wohl mehr in den Fordergrund als andere. Nämlich dass sie, gleich wann sie es versuchte sich selbst nicht wirklich ehrlich gegenüber sein konnte. Denn wäre dem so gewesen, hätte sie zugegeben, dass ihre Gefühle durch den Kuss an jenem verflixten Abend sich völlig verändert hatten. Doch noch war sie mit Blindheit geschlagen und genau diese Blindheit war es, dir ihr den Verstand raubte, wenn es um ihre Vorgesetzten ging. Dies hieß wenn es sein Verhalten im privaten anging. Die Exotin kräuselte leicht die Lippen. Nicht einmal die frische Luft hier brachte ihr Gemüt dazu, sich zu beruhigen und einen klaren Gedanken zu verfassen. Sie verstrickte sich zu sehr in etwas, was ihr eigentlich hätte völlig egal sein sollen. Also zum Henker mit ihm und seiner Art und besonders seinem Verhalten. Es gab wahrlich wichtigeres. Sie musste irgendwie ihren Kopf frei bekommen, gleich wie oder aber sie würde am Abend unter Kopfschmerzen leiden, die alles andere als erträglich sein würden.


- Carida - Imperiale Akademie - nahe der Festhalle - an einem ruhigen unauffälligen Plätzen Serenety - weiter weg Cecillia, Sez, Bennet & Thiuro -
 
Carida – Akademie, nahe der Festhalle – Janson mit Cecilia, Cassie, Aiden, Serenety abseits

Nein, keine. Er hatte keine Frage an sie.
Janson erfasste vermutlich wie Glenn auch sofort, was abgelaufen war. Was hinter den Büschen vorgegangen war. Aber er war inzwischen müde geworden und sein Bein schmerzte wieder.
Der Ärger, den er in der Festhalle und ganz allgemein, wenn er an die Wolves dachte, wieder und wieder heruntergeschluckt hatte, zermürbte ihn allmählich. Und da Kratas alle offiziell entlassen hatte (zumindest hatte er seine Worte diesbezüglich ausgelegt), sah er das, was da zwischen den beiden oder auch nur von ihm hinein intepretiert worden war, als ihre Privatsache an. Zumindest für diesen Abend. Was morgen sein würde, wäre wieder eine ganz andere Sache.

Und er hatte jetzt keine Lust mehr, sich damit zu belasten. Janson wollte im Augenblick nur eines: einen gemütlichen, ruhigen Abend verbringen. Mit dieser ausnehmend netten Begleitung, die sich augenblicklich an seiner Seite befand oder alleine – auf jeden Fall aber ohne über Kadetten oder Staffelmitglieder zu reden.
Janson brauchte jetzt dringend eine Auszeit, sonst würde er vor Wut platzen. Und vielleicht auch – ganz entgegengesetzt seiner sonstigen Art – ein paar Drinks, die ihn vergessen ließen.
Trotz all dieser düsteren Gedanken bemühte er sich um ein Lächeln.


“Vergessen wir unsere Arbeit doch für heute einmal. Ich habe den Wolves nicht umsonst frei gegeben. Und Sie sollten jetzt auch Feierabend machen, Captain Glenn.”

Er ließ sich noch zu einem Augenzwinkern und einem höflichen “gute Nacht” an Kadett Bennett adressiert hinreißen und zog Glenn dann sanft mit sich fort.

“Vergessen Sie ihre Börse, Captain. Betrachten Sie sich als herzlich eingeladen. Ich meine....”

Janson blieb in der Einsamkeit der Dunkelheit, die nach ein paar Schritten wieder um sie herum herrschte, stehen und sah Glenn eindrücklich an. Ihre Augen funkelten in dem sanften Licht der gedämpften Beleuchtung des Außengeländes und erzeugten eine eigenartige Stimmung in ihm.

“...Sie haben ihre Geburtstagsfeier schon wegen der Wolves abgesagt. Es wäre das mindeste, wenn ich Sie nun auf einen oder mehrere Drinks einladen würde.”

Er schmunzelte und stellte angenehm überrascht fest, dass sein Ärger zum Teil schon verflogen war.

“Also gehen wir doch direkt zu der Strandbar und feiern ein bisschen. Nur wir beide.”

Jansons Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen.
Im Augenblick kannte er sich selber nicht mehr. Aber hatte er genau dieses Gefühl nicht heute und in Glenns Anwesenheit nicht schon einmal verspürt?


Carida – Akademie, nahe der Festhalle – Janson mit Cecilia, Cassie, Aiden, Serenety abseits
 
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[Carida - Akademie - Festhalle - Umkleide hinter der Bühne] Nereus, Jade und Elysa

Nereus Kratas Reaktion, auf diesen offensichtlichen Beleg der Machtsensitivität seiner Adjutantin blieb der schlanken Corellianerin nicht verborgen. Verabscheute er die Macht einfach aus dem Grund, dass er sie nicht spüren oder generell nachvollziehen konnte? Oder verabscheute er nur jene Machtnutzer, welche dem Orden der Sith angehörten, wegen ihren Taten in der Vergangenheit und der Gegenwart? Vielleicht war es auch schlicht der Grund, dass diese Wesen eine Macht in sich Ruhen hatten, die sich auf keiner nachvollziehbaren Logik begründete.
Der Großadmiral war ein Mann, der wusste, dass mit großer Macht, große Verantwortung kam und doch, war dies eine Verantwortung, welcher Machtnutzer sich gerne entzogen – insbesondere jene auf Seiten des Imperiums. Es gab keine Möglichkeit zu wissen wozu ein Jedi oder Sith im Stande war, wie viel von der Umgebung sie nicht subtil mit der Macht ergründeten oder beeinflussten. Diese Demonstration, die nicht von ihr als solches ersonnen, von ihm jedoch so aufgefasst wurde, musste ihn daran erinnert haben, wie ausgeliefert er ihr … oder auch Alynn sein würde, wenn dies denn in ihrem Interesse stand. Ganz zu schweigen von einem Sith mit den Mächten und Erfahrungen eines Exekutors.

Nachdem die Kommandantin der Creeping Death den Raum betreten und militärisch präzise salutiert hatte, wanderte ihr Blick zunächst, mit einer Mischung aus Verunsicherung, vielleicht auch milde Verwirrung zuwischen den beiden ranghöheren Offizieren her. Auch wenn die Brünette wusste, wer sie gerufen hatte, oder es zumindest sehr bestimmt ahnte – sonst wäre sie nicht hier – wusste sie nicht den Grund.
Doch sorgte Großadmiral Kratas schnell für Aufklärung und offenbarte seiner Adjutantin, was er mit Elysa besprochen und entschlossen hatte, um beide noch einmal daran zu erinnern, welche Verantwortung er bereit war ihnen zu überantworten. Die Schwarzhaarige kam nicht umher, das Misstrauen, dass er so sehr versuchte zu überwinden, dennoch zu bemerken.
Sie glaubte ihm aufrichtig, dass er ihr vertrauen wollte, dennoch konnte er nicht vollends über den Schatten springen, der Furcht… vielleicht auch nur in der Vorsicht entsprang, sie würde ihm in der Stunde, da er ihre Hilfe am Meisten benötigte ihr Lichtschwert ins Rückenmark jagen.

Er sah es nicht, oder konnte es nicht akzeptieren, dass sie wirklich auf seiner, Nereus Kratas, Seite in diesem Konflikt stand. Elysa lag etwas am Imperium, nicht am Thron, sondern den Frauen und Männern, welche tagtäglich bereit waren ihr Leben für die Sicherheit und den Frieden Anderer zu riskieren. Vermutlich fiel es ihm so schwer zu glauben, weil sie letzten Endes doch, immer einen Nutzen aus ihren Taten hatte ziehen können… und dennoch riskierte sie ihr Leben genauso wie die Soldaten unter ihrem Kommando. Aber es war nicht weiter wichtig, sie würde weiterhin unermüdlich ihren Pfad gehen, es würde immer wieder Gelegenheiten geben sich zu beweisen.

Dalmascae erwies sich als voller Tatendrang und zog sich mit der Erlaubnis, in Form eines Nickens des Großadmirals zurück, um ihrer neuen Aufgabe gerecht zu werden. Diesen Eifer nahm Elysa mit einem feinen Schmunzeln wahr. Die Captain würde eine gute Schülerin sein, sie brachte eine eiserne Disziplin und Selbstbeherrschung, gepaart mit dem Willen und der Entschlossenheit den sich ihr offenbarenden Weg zu meistern.
Eigenschaften, welche sie mit Alynn Kratas teilte, doch ihre neue Schülerin war ungetestet und sie an der Rothaarigen zu messen, war kaum gerecht. Die Zeit würde offenbaren müssen, ob sich Jade Dalmascae in belangen der Macht ebenso hervorragend entwickelte wie einst die Schwester des Großadmirals.


„Es ist nicht die Macht, welche das Imperium zu zerreißen droht, Sir. Die Macht an sich ist immer nur ein Werkzeug, im Anwender liegt begründet, wofür.“ , wagte die Dunkelhaarige ihn dennoch zu erinnern. „Eine Waffe mag den Frieden sichern, oder den Krieg bringen…“

Als sie seinen strengen Blick bemerkte, straffte sich die Machtnutzerin, auch wenn er ihr erlaubte frei zu sprechen, war es sicherlich nicht die klügste Option immer die Punkte anzusprechen, auf die er empfindlich reagieren mochte. Und doch, war es seine Entscheidung gewesen, ihrer Stimme dieses Gewicht zu verleihen, sie in den Kreis der Personen aufzunehmen, die ihn beraten sollten. „Wenn ihr einmal Fragen zur Macht und ihren Möglichkeiten habt, werde ich euch gerne Rede und Antwort stehen, doch auch mein Wissen ist nicht allumfassend. Dafür ist die Macht zu komplex und facettenreich.“

Diese Worte schwebten kurz zwischen den beiden Menschen mit den so verschiedenen Hintergründen, bevor die angenehme Stimme der Offizierin die Stille erneut durchbrach. „Mit ihrer Erlaubnis, werde ich ebenfalls einige Vorbereitungen treffen, und mich mit den Daten des Verbands vertraut machen.“
Wenn er weiterhin Bedenken hatte, behielt er sie für sich und entließ die Machtnutzerin. Erst in der Tür hielt Elysa noch einmal inne und blickte ihm über die Schultern in die Augen. „Ich werde sie nicht enttäuschen.“ Schließlich wandte sie sich ab und ließ ihn mit seinen Gedanken, Bedenken und Hoffnungen der ungewissen Zukunft allein.

Ihr Weg führte sie durch die Festhalle, welche zwar noch immer sehr gefüllt war, aber ihr Interesse für den Moment nicht weckte. Jetzt im Wissen um das was die nächsten Tage bringen mochten, war es ihre Pflicht sich so gut wie möglich vorzubereiten, um die Soldaten unter ihrem Befehl womöglich erneut gegen ihre Waffenbrüder in die Schlacht zu führen. Denn das sie ein zweites Mal den Kommandanten eines Supersternenzerstörers ausschalten würde können, bezweifelte sie. Anzunehmen, dass es beim ersten Versuch klappte, war damals schon nahe am Selbstmord gewesen, aber Elysa hatte es versuchen müssen und der Erfolg gab ihr Recht.
Die zielstrebigen Schritte führten sie schließlich in ihr Quartier, wo sie damit begann erste Daten über den Verband zu sichten…


[Carida - Akademie - Gästequartier]Elysa
 
[Carida, Akademie, Festhalle, hinter Bühne, Raum]- Elysa, Jade, Nereus[/b]

So viele Versprechungen. So viele Personen gelobten, ihn nicht zu enttäuschen… und so viele hatten ihn bereits enttäuscht. Würde er ebenso enden? Das Imperium enttäuschen, über dessen Geschicke dessen Geschicke er nun mit Durastahl und voller Vernichtungskraft steckender Energie zu wachen hatte?
Nerethin und Dalmascae – nun enger miteinander verknüpft als es je zwischen gewöhnlichen Offiziere möglich gewesen wäre – waren längst verschwunden, doch Nereus stand immer noch tatenlos und alleine in jenem kleinen Raum, umgeben von lediglich mit dem durch Wände gedämpften Gemurmel der Festhalle untermalter Stille und seinen eigenen Gedanken, die ins All zu schweifen schienen, hin an jenen Ort, an dem sich das Schicksal des Imperiums schlussendlich entscheiden würde. Doch war dem tatsächlich so? Oder war auch dieser erneute Bruderkampf nichts weiter als ein Geplänkel, feinsäuberlich eingearbeitet in die weitschweifige Agenda der Sith und ihrer Agenten, auf der Suche nach immer neuen Wegen, sich zur ultimativen Kraft dieses Universums emporzuschwingen.
Kurz schloss der Großadmiral des Imperiums seine Augen und tastete vorsichtig nach den blitzenden Abzeichen an seiner Brust. Die künstlichen Erzeugnisse der Menschheit und anderer Spezies waren allzu vergänglich im Vergleich zu jener kosmischen Kraft, derer die Sith und ihre „lichten“ Gegenstücke sich bedienten und mit deren Hilfe sie ihren scheinbar immerwährenden Konflikt ausfochten. Die Ehrfurcht gebietende Feuerkraft seines Flaggschiffes, die ihm ermöglichte, einen ganzen Landstrich jedes beliebigen Planeten zu verwüsten, verblasste vollkommen vor der Möglichkeit, auch nur ein einziges Lebewesen vollkommen seines Willens zu berauben und unter den Befehl eines anderen Individuums zu stellen. Und Sith wie Allegious vermochten dies mit zahlreichen Wesen – zwangen sie in ihre Pläne oder vernichteten sie, fütterten sie mit nur als Hohn zu verstehenden Löhnen für ihren Verrat und ihre unter Wert verkaufte Seele.
Doch das war nur eine der zahlreichen Möglichkeiten, jene mysteriöse und mit den Mitteln der Wissenschaft kaum zu erfassende Macht zu kanalisieren und in irdischen Taten zu manifestieren. Die Macht vermochte vielerlei Dinge… und einmal hatte sie ihm das Leben gerettet.
Unbewusst rieb der Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte seine Brust dort, wo er auf Teyr von einer mandalorianischen Waffeniedergestreckt worden war, bevor man ihn nach Coruscant geschafft hatte. Dort hätte er sterben müssen – wenn sie nicht gewesen wäre. Eine Jedi. Eine Dienerin der lichten Seite.
Ein zynisches Grinsen zupfte an seinen Lippen. Und doch befehligte er einen Apparat an Soldaten und Kriegsmaschinen, die als eines ihrer Ziele verstanden, den Orden der Jedi zu zerschlagen, seine Angehörigen zu jagen und zu töten… während Wesen wie Allegious sich mit Abschaum wie den Mandalorianern verbündeten, jede Moral und Ehre vergaßen, um alle erdenklichen Steigbügelhalter nutzen zu können. Konnte er sich weiterhin im Spiegel betrachten, wenn er auf diesem Kurs fortfuhr?
Fast ein wenig wütend auf sich selbst verwarf Nereus diese Gedanken und verließ den kleinen Verschlag, den Elysa für ihre Unterredung genutzt hatte, mit Schritten, die von einer Energie zeugten, die er längst nicht mehr in sich finden konnte.
Das sorgenvolle Gesicht General Thanas’ verjagte den letzten Schatten dieser zersetzenden Zweifel. Eine der wenigen Konstanten um ihn herum… Thanas würde ihn vermutlich niemals enttäuschen.


„Ich habe fünf Männer geschickt, Sir. Sie sollten Lord Nergal in Kürze zu Ihnen bringen.“

Nereus nickte gepresst. Nergal. Ein weiteres Problem, das seiner Aufmerksamkeit bedurfte… es mochte Zufall gewesen sein, dass er zeitgleich mit Lidia die Halle verlassen hatte, doch gleichwohl wäre auch ein solcher Zufall gefährlich. Zu gefährlich. Die Zeit war gekommen, Nergal darauf hinzuweisen, dass die nächsten Ereignisse keine Sith an seiner Seite erlaubten, die an Menaris, Allegious’ oder den Fäden jener Instanz hingen, die sie euphemistisch ihren „freien Willen“ nannten. Ein freier Wille, der sie in mörderische Bestien im Austausch gegen übernatürliche Kräfte verwandelt hatte…

“Sagen Sie Darell Bescheid. Er soll dafür Sorge tragen, dass die Offiziere auf ihre Schiffe zurückkehren und die Studenten in ihre Dormitorien. [OP]Soll heißen, dass die Festhalle geräumt wird... etwaige Privataktivitäten sind natürlich immer noch drin. Aber nicht so laut. Bitte.;)[/OP] Ich befürchte, dass wir morgen aufbrechen müssen.“

„Selbstverständlich, Sir.“

Thanas wandte sich bereits zum Gehen, als rhythmische Schritte von der Ankunft einiger Soldaten kündeten – tatsächlich waren es fünf schwarz gepanzerte Angehörige des AFC, und zwischen ihnen ging Nergal. Irgendwie schaffte dieser es doch, dass sie wie seine Untergeben wirkten… nicht wie seine Bewachung. Der General warf ihm einen letzten, nicht unbedingt freundlichen Blick zu, und verließ den hinter der Bühne liegenden Bereich der Festhalle schließlich mit entschlossenen Schritten.
Nereus entbot dem Sith indes ein kühles Lächeln.


“Lord Nergal. Ich muss Euch leider davon in Kenntnis setzen, dass Euer Gastspiel auf Carida beendet ist – allerdings bezweifle ich, dass Euch dies überrascht. Jene, die sich Eurer Treue sicher wähnen, werden sich vermutlich bereits an Euch gewendet haben. Und Euer Schlachtfeld wird nicht das meine sein.“

Er war sich nicht sicher, welche Folgen sein Zug gegen Niriz haben konnte – eine der unwahrscheinlicheren Varianten war, dass er Menari so vollkommen isolierte und somit gar die Option schuf, sich des Chiss persönlich anzunehmen. Viel nahe liegender jedoch war, dass Menari einen zweiten Plan in der Hinterhand hielt, ebenso wie Allegious. Die Entscheidung der Imperatorenfrage konnte nur auf einem Planeten fallen. Auf Bastion. Doch zöge Nereus sich mit seiner versammelten Flotte dorthin zurück, ließ er Niriz die Gelegenheit, seinerseits durch das Imperium zu marodieren und industrielle Zentren wie Kuat und Fondor zu bedrohen, um seinem neuen Herren so die Herrschaft zu sichern. Nein – Niriz’ Flotte musste sofort angegriffen werden. Es gab keine andere Möglichkeit.

“Begleitet also diese Männer… sie werden Euch Eure Waffen aushändigen. Dann habt ihr freies Geleit in den Hyperraum. Solltet Ihr Euch jedoch nach diesem Tag ein weiteres Mal einem meiner Offiziere nähern wollen, seid gewarnt, dass Euer bisher reibungsloser Aufenthalt auf Carida mehr auf meinem Wohlwollen basiert, als auf Euren Fähigkeiten.“

Nereus’ Augen verengten sich zu Schlitzen. Du wirst sie nicht noch einmal in die Ecke drängen… und wenn ich dir eigenhändig die Kehle durchschneiden muss…

“Entbietet Eurem Meister meine Grüße. Wir werden uns mit Sicherheit bald unterhalten…“

Ein fast hoheitsvolles Winken, und die fünf Soldaten schickten sich an, Nergal zurück zu seinem Schiff zu eskortieren, wo er seine konfiszierten Waffen zurück erhalten und die Gelegenheit geboten bekommen würde, Carida im Frieden zu verlassen. Er glaubte nicht, dass der Sith dumm genug war, die Worte des imperialen Großadmirals auf die Probe zu stellen.
Nereus selbst nutzte die Chance, die Festhalle ohne Bewachung und ohne Aufsehen durch einen Hinterausgang zu verlassen und hinaus in die frische Luft zu treten, die das die abendliche Akademie umfing. Seine weiße Großadmiralsuniform war auch in der Dunkelheit gut zu erkennen, doch noch hatten nur wenige Kadetten und Offiziere die Festhalle verlassen. Seine eiligen Schritte trugen ihn unbemerkt in das Hauptgebäude der Akademie – die dort permanent postierten Sturmtruppler waren die ersten, die ihn außerhalb der Halle zu Gesicht bekamen – wo er zielstrebig den Turbolift ansteuerte und in der Kabine den höchstliegenden Knopf betätigte.
Der Lift trug ihn mit atemberaubender Geschwindigkeit empor – hinauf in einen Bereich, der lediglich dem Akademieleiter, einigen ausgewählten Offizieren und sonstigen Würdenträgern zugänglich sein sollte. Dazu gehörte natürlich auch zwangsläufig Nereus' Leibwache, deren in ihre Rangzylinder integrierten Zutrittsbefugnisse so manchem Offizier Kopfzerbrechen bereiten würden, wenn er denn um sie wüsste.
Die oberste Etage des Hauptgebäudes der Akademie war ein kreisrunder, mit dunkelblauem Teppich ausgelegter Raum in der Spitze eines Turmes, der die übrigen Gebäude der Akademie weit überragte. Von hier aus bot sich durch das ringsherum geführte Stahlglasfenster ein spektakulärer Ausblick über die nähere Umgebung, die erleuchtete Akademie, die Lichter der nächsten Stadt und das Funkeln der Sterne. Obwohl einige Formsessel die Möglichkeit bereithielten, Platz zu nehmen, blieb Nereus stehen und stütze sich nur leicht auf das Metallgeländer unterhalb des Fensters.
Geradezu zwangsläufig wanderte sein Blick nach oben – denn dort konnte man, teilweise das Licht der Sterne verdeckend, mit bloßem Auge seine wartende Armada erkennen, die Ansammlung der Sternzerstörer und die Intimidator in ihrem Zentrum.
Morgen schon würde diese Streitmacht losziehen, um Tod und Verderben über Soldaten zu bringen, die ebenso imperiale Uniformen trugen wie ihre eigenen Mannschaften. Doch das war morgen.
Heute war ihm noch ein kostbarer Moment der Ruhe gegönnt…


[Carida, Akademie, Hauptgebäude, Aussichtsturm]- Nereus
 
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