Carida

[Hyperraum Richtung Carida - STRIKE Starcraft - Gänge - Shion,Crew]

Die Gefangennahme des Piraten war keine große Aufgabe für Shion gewesen.Mit seinem 10 Mann starken Squad hatte er problemlos die Widersacher beseitigt und das Ziel gefangen genommen.Es gab sonst keine ungewöhnlichen Ereignisse.Keine Verwundete seinerseits,das Ziel war erreicht.
Der junge Leutnant war zufrieden mit seiner Leistung.Er ist gleich die Akten abholen gegangen und wollte dem Captain seines Schiffes Bericht erstatten.

Als er durch die Gänge ging,links und rechts den salutierenden Untergebenen zunickend,hallte eine Sprache Shion entgegen.

"Hyperraum wird verlassen."

Der Leutnant bekam ein Lächeln auf die Stirn.
Endlich,endlich war er wieder in der Unendlichkeit dieses Universums.
Diese wenigen Wochen hatten ihm erstaunlich viel ausgemacht.Ihm war sehr langweilig geworden.Doch wenigstens waren seine Rippen in der Zeit geheilt.


"Nun aber Beeilung!"

Sprach sich der junge Mann selbst zu,denn er musste dem Captain die Berichte abgeben.
Als sich dann die Türen vor ihm öffneten ging er rasch zum Captain und salutierte.


"Sir,Ich bringe die Berichte des Arrests von Subjekt #3315Ü.
Der Arrest erfolgte ohne Widerstand.Das Subjekt ist in unserer Gewalt,Sir!Keine Verwundeten vorhanden,Sir.


Beendete er sich,während er noch eine kleine Bemerkung hinzufügte:

"Schön,sie wiederzusehen.

[Orbit um Carida - STRIKE Starcraft - Brücke - Shion,Captain Fogerty,Crew]
 
- Carida - Imperiale Akademie - Quartiere - Cassie und Aiden -​

Im Biologie Unterricht hatte man gelernt das der Menschliche Körper spezielle erogene Zonen besaß, im Moment hatte Cassie allerdings das Gefühl das ihr kompletter Körper eine erogene Zone war. Aiden dessen Hand an ihren Körper unter die Decke gewandert war hätte sie momentan gut und gerne mit seinem rechten kleinen Zeh an ihrem linken Zeigefinger berühren können und schon hätte es geprickelt.

Oh es wäre so schön hier den ganzen Tag zu verbringen.

Ihre Hand strich über seine Wange und fand dann zu seinen Schultern um letztendlich über seine noch „Bettwarme“ Brust zu streichen. Jeder Zentimeter seines Körpers war verehrenswert.................

Du bist wunderschön wenn du lächelst Aiden. Ich weis nicht was dir stets in der Öffentlichkeit das Lachen nein jede Emotion verschlägt, ich weis nicht was in deinem Leben dich so finster und eisig gemacht hat, es geht mich auch nichts an. Das du mir das Geschenk machst und mir dieses Lächeln schenkst ehrt mich für meinen Teil.

Sie blickte auf als auch ihr Kom „laut gab“ auch sie ignorierte es (für den Moment) und beschloss in fünf Minuten nach zu sehen, der Spagat zwischen der vorbildlichen Kadettin und der Leidenschaft für Aiden war gerade schwierig. Trotzdem, sie waren ihrer Profession verpflichtet, die Liebe stand als Soldat eigentlich an zweiter Stelle..........eigentlich..........offiziell.


Wir müssen sicherlich los Schatz.


Innerlich musste sie grinsen, sie hatte in ihrem ganzen Leben noch niemanden als Schatz betitelt, niemanden in der Familie, irgend einen Mann schonmal gar nicht. Warum dieser Kosename für Aiden so ungezwungen über ihre Lippen kam wusste sie nicht.



Aber ich denke ein paar Minuten werden wir noch rausziehen können, du glaubst nicht wie schnell ich zur Not Taschen packen kann!


Aidens Hand lag immernoch auf ihrem Körper, er schwieg während sie nervös geplappert hatte um ihren unkeuschen Gedanken zu entgehen. Nein unkeusch war ein so negatives Wort, sie empfand es einfach natürlich das mit ihm zu tun was sie gestern getan hatten. Sie empfand obwohl es nur einmal passiert war natürlich mit ihm zu verschmelzen, als seien ihre Körper für einander gemacht worden....genau und gerade wie ihre Seelen und das obwohl sie verschiedener nicht sein konnten......kurios.......

Nur ein paar Minuten ja? Ich meine wir müssten uns mal unterhalten.

Jetzt musste sie dann doch grinsen als ihr etwas einfiel.


Hey ich hab heute Geburstag, ich hätte mir ein Geburtstagsgeschenk verdient!

Und wieder rief sie sich ihre Pflicht in Erinnerung, sie war sich sicher das der Mann der gerade so süß erötete Wangen hatte genau wusste worauf sie hinaus wollte er raubte ihr einfach den Verstand. ABER trotzdem hoffte sie das er jetzt die Bremse ziehen würde und sie an ihre Pflicht erinnern würde, der Klügere sein würde.......und wieder nicht.

Am besten................................kaufst du mir.........

Sie ertappte sich dabei ihn zu küssen, lang und innig.

Nacher ein Eis..............


- Carida - Imperiale Akademie - Quartiere - Cassie und Aiden -​
 
[Carida, Akademie, Hauptgebäude, Aussichtsturm]- Nereus

Keine künstliche Lichtquelle erhellte den kreisrunden Raum an der Spitze des höchsten Akademieturmes, sodass lediglich das Licht der Sterne seine Einrichtungsgegenstände und Nereus in ein silbriges Schimmern tauchte. Am Himmel sorgten die Positionsleuchten der wartenden Schiffe für farbige Kontraste, doch ungeachtet des friedlichen Stilllebens, in das sie sich für den Moment eingeordnet hatten, bedurfte es für einen erfahrenen Offizier der Flotte nicht vieler Fantasie, sich die entfesselte Zerstörungskraft dieser versammelten Kriegswerkzeuge vorzustellen. Die Intimidator alleine würde genügen, die Akademie in Schutt und Asche zu legen – ebenso wie NirizLeviathan ausgereicht hatte, das Sterben Drev’Starns einzuleiten – und ihr Umfeld in eine radioaktive und für hunderte Jahre lebensfeindliche Wüste zu verwandeln. All diese Zerstörungskraft – geballte Macht der imperialen Flotte – lag in seiner Hand oder in der des wahnsinnigen Hochadmirals, abhängig davon, wem es gelang, den kommenden Konflikt für sich zu entscheiden. Selbstverständlich nur unter der Prämisse, dass andere Offiziere, deren Ehrgeiz ihre Loyalität überflügelte, das Beispiel Ventars und Niriz’ nicht ihrerseits zum Anlass nahmen, das Imperium ins Chaos zu stürzen und das Oberkommando herauszufordern. Nereus wusste, dass ein voller Härte statuiertes Exempel der beste Weg war, die Ambitionen solcher Offiziere zu dämpfen – doch diese Politik der brutalen Abschreckung erinnerte ihn zu sehr an etwas, was Menari oder Allegious ihren Untergebenen ohne Skrupel befehlen würden. Hatte Needa es jemals nötig gehabt, sich derartig gegen einen seiner Untergeben zu stellen? Selbst der rebellierende Admiral Grammel, der die gegen Arthious aufbegehrende Flotte unter Janem Menari angeführt hatte, war auf mysteriöse Weise gestorben, bevor man ihn hatte zur Rechenschaft ziehen können. Andere Offiziere waren hingerichtet worden – doch nicht von Needa, sondern auf Geheiß des Imperators persönlich. Würde es dieses Mal ähnlich enden? Würde er das letzte Mal zum Platz des Imperiums geführt werden, auf dem ihn und seine Getreuen das Schafott erwartete?
Die Nackenhaare des Großadmirals kräuselten sich warnend, als das kaum hörbare Geräusch der sich öffnenden Tür des Turbolifts an sein Ohr drang. Eigentlich durfte niemand wissen, dass er sich hier befand… und eigentlich sollte niemand in der Lage sein, die Sicherheitsvorkehrungen des Lifts zu umgehen, der nicht dem Führungszirkel der Flotte oder dem Direktorat der Akademie angehörte, doch wie er so oft schmerzhaft hatte feststellen müssen, suchten Sith sich ihren eigenen Weg und spotteten der weltlichen Maßnahmen, die gegenüber der Macht blinde Individuen gegen sie ergriffen hatten. Hatte Nergal sich nun doch dazu durchgerungen, einen anderen Kurs zu fahren als den des für einen Sith zweifellos demütigenden Weges der Anbiederung? Hatten Allegious’ Pläne sich geändert?
Plötzlich lächelte Nereus und seine aufkeimenden Ängste verflogen wie zarte Schneeflocken in einem Blizzard auf Hoth. Er musste sich nicht umdrehen – sofort, mit einer Gewissheit, die nicht sein Verstand, sondern nur sein plötzlich mit doppelter Geschwindigkeit pochendes Herz erklären konnte, wusste er, dass sie es war, die sich vorsichtig an ihn heranpirschte. Es schien sogar, als läge eine hauchfeine Note ihres lieblichen Geruchs in der Luft und als erreichte die Wärme ihres Körpers ihn selbst über die Distanz, um ihn tröstend zu umgeben, ihn zu beruhigen und seine Gedanken weg von der im Orbit wartenden Flotte streben zu lassen.
Sie befand sich neben ihm – in der friedlichen Stille ihrer Umgebung konnte er selbst ihre regelmäßigen Atemzüge hören – und sein Blick, der längst vom Sternehimmel abgewandt war, fiel auf ihre zierlichen, sich auf das Geländer stützenden Hände. In diesem Moment schien das Sternenlicht nur zu existieren, um sich schmeichelnd auf ihrer makellosen Haut zu spiegeln, dort, wo ihre Uniform diese preisgab, und so den Eindruck zu erwecken, Lidia wäre selbst ein von den Sternen herabgestiegenes Wesen übermenschlicher Schönheit.
Langsam streckte er seine eigene Hand nach der ihren aus, fast so, als wollte er überprüfen, ob er nicht nur einer Illusion unterlegen war, und strich vorsichtig über ihren glatten Handrücken. Ja, sie war real… so real wie ein Mensch nur sein konnte, nicht nur körperlich manifestiert, sondern zusätzlich tief in seinem Herzen verankert.


“Ja, du hast Recht…“, antwortete er ihr leise.

“Das ist es.“

Doch kein glitzernder Sternenhimmel dieser Galaxis war auch nur im Ansatz so atemberaubend schön wie sie…

“Wunderschön…“

Unterdessen hatte er sich vollends vom Panoramafenster abgewandt und seine Hände vom Geländer gelöst. Seine Augen sahen die Wunder des Firmaments nicht mehr – sie sahen nur noch sie. Im diffusen Licht der Sterne wirkte ihr braunes Haar fast pechschwarz, wie es über ihre Schultern fiel, und ihre smaragdgrünen Augen glitzerten kostbarer als alle Schätze in den geheimen Kammern des legendären Despoten Xim. Er nahm ihren Kopf in beide Hände, fühlte ihre ebenmäßigen Wangen unter seinen Fingerkuppen, beugte sich zu ihr vor und küsste sie. Doch noch lag keine plumpe Gier in diesem Kuss, sondern tastende Vorsicht, die ihn immer kurz innehalten ließ, bevor er sich wieder in ihren süßen Lippen verlor, während seine Daumen sie sanft streichelten.
Schließlich löste er sich wieder und lehnte seine Stirn gegen ihre Stirn. Nichts war in diesem Moment wichtiger als ihre ihn gefangen haltenden Augen… zu lange waren sie zu weit von ihm entfernt gewesen…


“Ich hatte Angst um dich…“, flüsterte er.

“Du hast mit ihm gesprochen, nicht wahr?“

Bevor sie ihm jedoch antworten konnte, hatte er ihr einen Zeigefinger beruhigend auf die Lippen bewegt. Wie konnten sie so warm sein, so zart, so unvergleichlich...?

“Reden wir nicht darüber.“

Sein Daumen gesellte sich zu dem ihre Lippen verschließenden Zeigefinger und strich sanft an ihrer Unterlippe entlang. Er hatte sie vermisst… obwohl zwischen ihnen vermutlich keine hundert Meter Entfernung bestanden hatten. Doch jetzt war sie bei ihm und niemand konnte sie ihm wegnehmen…

“Nicht jetzt.“

Er gab ihre Lippen frei, allerdings nur, um sie erneut, jetzt stürmisch, küssen zu können. Vollkommen automatisch hatten seine Arme sich um sie geschlungen und seine Hände durch ihre Haare und an ihrem Rücken entlang streifen lassen, bis er schließlich genug Atem fand für drei entscheidende Worte:

“Ich liebe dich.“

[Carida, Akademie, Hauptgebäude, Aussichtsturm]- Nereus
 
[Carida, Akademiegelände, zwischen Landeplätzen und Festhalle]- Dak, 3 Hammerheads

Die Abenddämmerung auf diesem Teil des Planeten war nun mittlerweile fast vorüber und der Sieg der Dunkelheit über das Sonnenlicht nahezu vollständig, als die vier Piloten der Abolition über einen der breiten Wege den Park der Akademie durchkreuzten – ein Ort, den Dak an dieser berüchtigten Lehranstalt der imperialen Streitkräfte kaum vermutet hätte – um zur Festhalle zu gelangen, die ihnen nach ihrer Landung sofort ins Augen gefallen war.
Schnell mussten sie jedoch feststellen, dass die dortigen Ereignisse beendet waren und die Teilnehmer das Gebäude in Strömen verließen. Einer dieser Teilnehmer war den vier Männern in der Uniform eines TIE-Piloten im Einsatz – mit dem in Daks Augen recht ansehnlichen, aufgenähten Einheitswappen der Hammerheads – jedoch zu ihrem Leidwesen nur allzu bekannt.
Dennoch war Dak der Erste, der vor dem stellvertretenden Staffelkommandanten, Flight Captain Arcturus Tremayne, Haltung annahm.
Tremayne war ein fast als spindeldürr zu bezeichnender Mensch, in dessen eisblauen Augen stets eine unterschwellige Bösartigkeit zu glitzern schien. Über seine Karriere vor der Versetzung auf die Abolition wurde unter den Piloten des Strike-Kreuzers lediglich gemunkelt, doch war die glaubwürdigste Version, dass er in einer bedeutenden Schlacht – in welcher variierte von Geschichte zu Geschichte und einige behaupteten gar, dass Tremayne unter Grammel gegen Imperator Arthious geflogen war – das Pech gehabt hatte, mitsamt seines TIEs abgeschossen zu werden und nur knapp gerettet worden war. Bacta hatte alle körperlichen Wunden heilen können – doch die Piloten der Abolition waren sich einig, dass die psychischen Beschädigungen des Flight Captain vermutlich niemals kuriert werden konnten. Wer einmal seinen Zorn über sich ergehen lassen musste, ging den Rest der Woche auf Zehenspitzen und zuckte zusammen, wenn auch nur der Blick des Offiziers auf ihn fiel. Dieser Umstand hatte zu der allgemeinen Meinung an Bord der Abolition geführt, dass der Dienst in der einzigen Abfangjägerstaffel des Schiffes keine Auszeichnung, sondern eine Strafe darstellte.


„Sie hier, meine Herren?“

Wie immer klang die Stimme Tremaynes wie kurz vor einem mittelschweren Wutanfall. Sein funkender Blick war kurz in Hobbs’ Richtung gezuckt, der einen Atemzug später salutiert hatte als die übrigen Piloten.

„Ich dachte, Sie wären eingeteilt, im Orbit für unser aller Sicherheit zu sorgen…“

Er sagte das so, dass kein Zweifel daran bestand, wie er die Fähigkeiten der vier anderen Männer einschätzte. Nämlich in dem Maße, dass er eher einem volltrunkenen Gamorreaner die Absicherung des caridanischen Orbits überlassen hätte.

“Unsere Schicht ist vorbei, Sir“, erwiderte Hobbs als ranghöchster der Gruppe steif.

“Commander Fitch erlaubte uns, die Oberfläche aufzusuchen.“

„Schade, dass Sie nicht früher aufgetaucht sind“, schnarrte Tremayne, unbeeindruckt von der Erwähnung seines direkten Vorgesetzten.

„Aber vermutlich vermag es nicht einmal ein Großadmiral persönlich, Ihnen Ihre Pflicht näher zu bringen. Vielleicht sollte ich ein Simulatorduell gegen die 152ste arrangieren… dann würden Sie ja sehen, wie man sich als Pilot der Imperialen Streitkräfte verhält.“

“Natürlich, Sir“, erwiderte Hobbs, etwas zu überdeutlich seine Ergebenheit betonend. Tremaynes Augen verengten sch warnend.

„Na schön, verschwinden Sie von hier. Und machen Sie der Abolition keine Schande.“

Mit ausladenden und fast an einen Sturmtruppler erinnernden Schritten entfernte Tremayne sich von der Gruppe, die sich erst wieder entspannte, als der Flight Captain vollends außer Sicht verschwunden war.

„Der tankt erstmal ’ne Runde Hochprozentiges, jede Wette…“, knurrte Hobbs. Auf der Abolition ging als weiteres Gerücht, dass Tremayne sich nach seinem schmachvollen Abschuss zum notorischen Trinker entwickelt hatte und es nur der Nachsicht Commander Fitchs zu verdanken war, dass dies dem Kommandanten der Abolition bisher verborgen blieb. Allerdings wagte es keiner der Piloten, in diese Richtung ein wenig nachzuhelfen.

„Also, Farmboy…“

Dak zuckte zusammen, als Hobbs’ Blick urplötzlich ihn fixierte.

„Zeigen wir dir doch mal, wie man sich auf zivilisierten Planeten vergnügt…“


[Carida, Akademiegelände, in der Nähe der Festhalle]- Dak, 3 Hammerheads
 
[Carida, Akademie, Hauptgebäude, Büro des Akademieleiters]- Vizeadmiral Greg Darell, Commander Swanson

Vizeadmiral Greg Darell rieb sich verschlafen die Augen und ließ sich dann schwer in den Formsessel hinter seinem Schreibtisch sinken. Selten hatte die imperiale Akademie unter seiner Führung einen derartigen Trubel erlebt – und er vermutete, dass auch sein Vorgänger Forn Greelanx kaum ähnliches hätte aufbieten können. Eventuell würde Carida ein weiteres Mal in die Geschichte des Imperiums eingehen – nicht nur als Standort der besten Akademie des Imperiums, sondern als Ort der Ernennung ihres größten Offiziers und als Sammelpunkt jener Flotte, die die ruchlosen Verräter vernichten sollte. Eventuell.
Darell blinzelte träge, als sein Adjutant – Commander Swanson, ein für seinen Rang verhältnismäßig alter Offizier, der seine Bestimmung wie Darell selbst im Verwaltungsdienst und nicht an der Front gefunden hatte – mit einem Stoß Datenblöcken eintrat. Dank der fortgeschrittenen Stunde und der mitreißenden Ereignisse wollte der Vizeadmiral im Grunde nur noch eines – sich hinlegen. Aber die alltäglichen Pflichten des Akademieleiters ruhten selbst dann nicht, wenn der Großadmiral der imperialen Flotte seine Truppen zum letzten Gefecht sammelte. Es würde immer eine Zukunft geben – und die lag in Darells Händen.


“Was haben Sie für mich, Commander?“

Irrte er sich, oder zuckte da ein amüsiertes Lächeln über die Züge des anderen Offiziers, als dieser die Datenblöcke theatralisch vor Darell platzierte.

„Abschlusszeugnisse.“

Das Lächeln wurde breiter, als Swanson scheinbar das Begreifen in Darells Augen erkannte.

„Ihre Unterschrift ist von Nöten, Sir.“

“Die Abschlussfeier…“

Das Ereignis, auf das die Akademie jedes Jahr zufieberte. Und nun hatte er es beinahe vergessen, aufgrund der anderen Geschehnisse, die sie alle heimgesucht hatten. Zögernd griff er nach dem obersten Datenblock.

“Was sagen Sie?“

„Ein ausgezeichneter Jahrgang, Sir“, erwiderte Swanson aufrichtig.

„Aber überzeugen Sie sich selbst.“

Darell rief die erste Datei auf und las…

Cassandra Bennett.“

„Die Jahrgangsbeste, Sir“, warf Swanson zufrieden ein.

„Ich glaube sogar, ihr Zeugnis ist besser als das des Kadetten Kratas damals.“

Der Adjutant des Akademieleiters schmunzelte, doch dieses Schmunzeln gefror, als Darell ihm einen fragenden Blick zuwarf.

„Selbstverständlich sind Zeugnisse nicht alles, Sir. Natürlich nicht.“

Kurz überflog der Vizeadmiral das Zeugnis. In Anbetracht der vorzüglichen Leistungen störten selbst die Bemerkungen eines Ausbilders namens Bates nicht, der sich wiederholt über Bennetts Disziplinlosigkeit beklagte. Solche Bemerkungen waren indes im Sternenjägerkorps eher die Regel, als die Ausnahmen, während sie bei den Bodentruppen oder den Offizieren der Flotte vermutlich härtere Sanktionen nach sich gezogen hätten.

“Offenbar hatte der Großadmiral ein gutes Gespür, als er sie für die 152ste empfahl…“

„Ja, Sir.“

Swanson zögerte.

„Vielleicht wäre es möglich, den Großadmiral selbst an der Abschlussfeier teilnehmen zu lassen? Mir ist klar, dass er ein viel beschäftigter Mann ist, aber…“

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Darells Züge.

“Die Leistungen dieses Jahrgangs rechtfertigen das durchaus, Commander. Ich werde ihn fragen.“

Mühsam unterdrückte der Akademieleiter ein Gähnen.

„Morgen.“

[Carida, Akademie, Hauptgebäude, Büro des Akademieleiters]- Vizeadmiral Greg Darell, Commander Swanson
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | im gemeinsamen Quartier | mit Toji ]

Serenety hätte ihm am liebsten eine zweite Ohrfeige verpasst als er behauptete sie zu verstehen. Er wollte sie verstehen!? Als ob er in der Lage dazu wäre! Wahrscheinlich würde er in ihrer Situation nicht anders reagieren. Oh dieser, dieser Widerling. Dieser scheinheilige ausgespuckte Wurm. Oh ja er musste allerdings lernen und Buße tun. Wenigstens sah er dies ein. Was er als nächstes sagte ließ Serenety aufhorchen. Er wollte an dieser Stelle mit den eigenen Prinzipien und Traditionen brechen, die über Bord werfen!? Hatte er dies nicht schon getan als er mit diesem Weibsbild ins Bett gegangen war? Was wollte er noch brechen? Für sie war es ein weiterer Schock dies zu hören und so langsam fragte sie sich ob ihr Vater von allen guten Geistern verlassen sein musste sie ihm zur Frau geben zu wollen.

Die junge Offizieren sah ihn an und ihr Blick wollte eine Erklärung. Toji gab zu verstehen, dass sie keine Angst haben sollte. Angst!? Was bildete er sich ein? Wovor sollte sie Angst haben? Zu ihrem Vorteil sollte es sein? Sie sollte die endgültige Entscheidung bezüglich ihrer Verlobung treffen!? Dies war allerdings ein Umwurf der Traditionen. Noch niemals zuvor hatte sich so etwas ereignet. Einer Frau überließ man in dieser Hinsicht nicht die Wahl. Sie hatte sich zu fügen, wenn der Vater etwas vereinbart hatte. Tojis Entscheidung in dieser Hinsicht überraschte sie von daher ein wenig, aber nicht völlig, da sie es ja mittlerweile gewöhnt war, dass er nicht viel auf die alten Sitten ihres Volkes gab und dies gefiel ihr nicht. Für die junge Frau war es ein erneuter Schock zu hören, dass er sich dazu entschlossen hatte für diesen Bund zu sein. Nun, ein Schock in der Hinsicht war es nicht für sie eher überraschend. Denn Toji hatte bislang nicht die Anstallten gemacht auf diese Verlobung einzugehen geschweige den sie auch gut zu heißen. Was war geschehen, dass er seinen Entschluss geändert hatte? Mit seinem Geständnis der liebe würde er bei ihr nicht durch kommen. Dies glaubte sie ihm nicht. Es war wohl eher so, dass er den Wünschen seines Vaters nachkommen wollte und zum anderen hätte er damit auch eine Frau fürs Bett, die man ihm nicht als Affäre unterstellen konnte. Allein dieser Gedanke verärgerte Serenety. Es musste nicht so sein, aber es konnte nahe liegen. Toji behauptete im nächsten Atemzug sich nicht gegen ihre Entscheidung zu stellen, sollte sie nicht ausfallen wie gewünscht. Oh ja dies sah ihm ähnlich. Zu kämpfen war ja auch so unwürdig.

Pha! Er hatte versucht ihr seine Sicht zu zeigen. Ja es mochte sein, dass diese Entscheidung zwei Menschen gehörte und dennoch zog er sich viel zu leicht aus der Affäre. Wieder einmal bewies er, dass er eher Kompromisse einging als sich zu stellen. Feigling! Sie sollte die Sache überschlafen? Er wollte sie nicht drängen. Wie liebenswürdig von ihm, doch wenn er aufgepasst hätte, dann hätte er hören müssen, dass sie erneut gesagt hatte, dass sie niemals seine Frau werden würde. Er bildete sich reichlich viel ein, wenn er glaubte dass eine einzige Nacht das Gegenteil bewirken würde.

Seine dünne Maske, die er aufgelegt hatte konnte er sich schenken. Seren hatte ihn durchschaut und dies hätte ihm klar sein müssen. Aber ihr Verlobter war nun mal ein Idiot. Toji griff nach seinem Oberteil und ging zur Tür. Blieb dann aber noch einmal kurz stehen und wünschte ihr eine gute Nacht. Ehe er sich gänzlich verabschiedete erklärte er, dass sie keine Angst haben musste, denn er würde die Nacht fern bleiben und sie nicht belästigen. Dann verschwand er. Seine letzten Worte brachten das Fass zum überlaufen und die Angestaute Wut in der jungen Frau suchte sich einen Kanal nach draußen. Ein Beben glitt durch ihren Körper als sie sich umdreht und die Nasszelle aufsuchte, dort vor dem Waschbecken stehen blieb und in den Spiegel sah. Der Fokus ihres Zorns legte sich darauf und eine unbändige Wut entglitt ihrem Körper, was dazu führte, dass der Spiegel vor ihrem Gesicht zersprang. Serenety warf die Hände nach oben um sich vor den Glassplittern zu schützen, die auf sie zusausten wie kleine Messer. Einige bohrten sich in ihre Hände währende andere seitlich hinab fielen. Der Schock saß perfekt und die junge Exotin verstand nicht was vorgefallen war. Als sie die Hände senkte, lagen die Bruchstücke des Spiegels im Becken und am Boden zerstreut. Doch nicht nur Scherben lagen im Becken sondern auch Blut. Die Augen der jungen dunkelhaarigen weiteten sich, dann als ihr Adrenalin sank spürte sie den Schmerz, der von ihren Händen herrührte. Als sie diese leicht dreht sah sie auch den Grund. Einige Glasscherben hatten sich tief in ihre Hände und Handgelenke gebohrt. Blut quoll aus den Wunden und tropfe herunter. Serenety starte bewegungslos auf die Schnitte und Spliter, die sich in ihr Fleisch gebohrt hatten. Es tat weh, sehr sogar doch noch immer stand sie da wie angewurzelt. Sich fragend wie es dazu hatte kommen können. Was gerade eben geschehen war. Sie verstand es einfach nicht. Aber ihre Wut war verschwunden. Dies war noch nie zuvor geschehen. Aber auch noch nie in ihrem Leben zuvor hatte sie jemand derart gereizt. Nein, dies stimmte nicht, aber sie hatte stets einen anderen Kanal gefunden um ihre Wut abzubauen. Dies hier allerdings war ungewöhnlich. Doch für diesen Moment konnte sie darüber nicht nachdenken, denn wenn sie hier blieb würde sie wohl verbluten.

Mit Mühe löste sich die Starre und Serenety griff nach den Handtüchern, die auf einem Regal neben dem Waschbecken lagen und wickelte als erstes ihre linke Hand plus Handgelenk ein und versuchte den oberen Teil ab zu schnüren um den Blutverlust zu minimieren. Allerdings würde sie auf die Krankenstation müssen. Einmal um das Glas herausholen zu lassen aber auch um die Wunden nähen zu lassen. Dies hatte ihr gerade noch gefehlt! Das zweite Handtuch wickelte sie um die Rechte Hand, dann verließ sie die Nasszelle. Eigentlich hatte sie dort das Wasser andrehen wollen um sich abzukühlen. Doch dies würde sie nun verschieben müssen.

Serenety durchschritt das Zimmer und verließ es. Sie musste sich beeilen. Die Handtücher würden nicht sonderlich lange halten und sie wollte nur ungern Spuren auf dem Boden hinterlassen. Verdammt warum hatte sie ihre Wut auch nicht zügeln können. Dieser verdammte Kerl war daran schuld. Er war es, der sie so weit gebracht hatte. Die Verärgerung kehrte zurück, blieb aber gedämpft. In schnellen Schritten folgte sie dem Gang nach unten und wäre dabei fast mit Daichi kollidiert. Serenety blieb stehen. Auch dies noch! Er hatte ihr gerade noch gefehlt. Ausgerechnet Daichi! Was tat er um diese Uhrzeit hier? Mit Sicherheit würde er sehen dass etwas nicht stimmte und dann würde sie es erklären müssen. Der Person auf der Krankenstation würde sie nicht die ganze Wahrheit sagen müssen. Nur Daichi war etwas anderes. Innerlich fluchte Serenety. Dieser Tag war wahrlich zu einem Unglück geworden und sie war der Mittelpunkt. Dies alles wäre nicht passiert wenn Toji nicht gewesen wäre. Es war wesentlich einfacher die Schuld bei einem anderen zu suchen als bei sich selbst. Doch dies würde ihr in diesem Moment auch nicht helfen.


„Tut mir leid, ich hab dich zu spät gesehen. Ich war in Gedanken.“

Sehr viel mehr konnte sie nicht sagen und Serenety versuchte unbemerkt an ihm vorbei zu kommen und hoffte innerlich dass es ihr gelingen würde. Aber genau dies tat es nicht. So wie sie es schon geahnt hatte wollte er wissen was geschehen war, als sein Blick auf die in ihren Handtüchern gewickelten Hände und Gelenke viel. Serenety sah nach unten versuchte so zu tun als ob sie nicht wisse was wer wollte und erkannte zu späte, dass das Blut bereits durchschimmerte. Verflucht! Was sollte sie nur sagen? Am liebsten wäre sie davongelaufen doch auch dazu fehlte ihr die Möglichkeit den Daichi griff bereist nach ihrem Arm.

[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | auf dem Weg zur Krankenstation | Serenety & Daichi ]
 
[Imperiale Akademie ~ Außenareal ~ Weg zwischen zwei Lehrgebäuden für den theoretischen Teil der Jagdfliegerausbildung] – Jade Dalmascae

Im Gebäude empfing die Captain eine angenehm temperierte kühle und doch irgendwie wohlig warme Luft. Eine angenehme Abwechslung im Vergleich zu der draußen vorherrschenden, ihre Strahlen kaum verbergenden und zurückhaltenden Sonne. Und so schlenderte sie fast in gemächlichem Tempo durch die Glastüren des Gebäudes, nahm die ersten vier Treppen Stufen ohne sich weiter umzusehen und machte dann, nachdem sie weitere kurze Treppen hinauf gestiegen war und sich scheinbar endlich in einer Art Atrium befand, erst einmal halt. Die Akademie war kein Bilderbuch Ort. Nicht im Geringsten. Tag und Nacht konnte man manchmal die Anwärter für die Armee, oder Spezialeinheiten schreien hören. Immer mal wieder wurde Geschrei Laut, wenn sich in Nacht und Nebel Aktionen die Prüfer oder Ausbilder eine neue Gemeinheit hatten einfallen lassen. Etwas was sich zur Akademie von Bastion nur wenig unterschied. Aber die Tatsache – und dort hatte sie auch nur die Flottenakademie wirklich gesehen – das hier fast der komplette Planet Jahr um Jahr unzählige neue und treue Anhänger des Imperiums ausspuckte und die Akademie entsprechende Ausmaße angenommen hatte, zeichneten ein auf seltsame Art wärmeres Bild von dieser Welt, als sie das erwartet hätte. Und doch. Die Akademie war kein Bilderbuch Ort. Die Flora und Fauna die man durch die zahlreichen Fenster erkennen konnte, die manchmal recht offen gehaltenen Gebäude waren mehr der Effizienz entsprungen, als der Ästhetik. Hinter Fenstern wurde es schneller warm, wenn man also für eine ausreichende Lüftung sorgte konnte man so auf einem eher wärmeren Planeten den einen oder anderen Kniff anwenden.

Leicht zur Seite wendend, erkannte sie schnell den Lageplan des Gebäudes. Während sie den auf halbem Auge studierte – sie wusste wohin sie wollte, es fehlte nur der exakte Weg – musste sie daran denken, wie sehr doch alle Piloten – mehr als nur die Hälfte derer, von denen sie jemals gehört hatte – sich damit schmückte schon vorher ein ach so guter Flieger gewesen zu sein. Die Akte der Person, die sie jetzt aufzusuchen gedachte – Flight Captain Cecilia Glenn Codename: Shiny – jedoch schlug andere Töne an. Bevor sie an eine imperiale Akademie gefunden hatte, hatte sie nicht allzu viel mit der Fliegerei am Hut gehabt. Jedenfalls gab Tatooine ihrer Meinung nach nicht gerade viel dafür her, sich dafür zu eigenen. Außer in ein paar Canyons rumdüsen sollte da nicht all zuviel zu machen sein. Dafür würde selbst ihr Jahr in der Fliegerausbildung reichen. Nicht das sie schlecht war, aber das Fliegen war einfach nicht ihr Metier… Jade hatte, in der Auswahl die ihr zur Verfügung gestanden hatte, keine wirklich schlechten Piloten, gar Offiziere gefunden. Doch gerade in diesem Fall lag ihr etwas mehr daran, das sich diese Pilotin auf ihrem Schiff mitsamt Staffel einfinden würde. Nicht nur das sie bereits einiges an aktiver Dienstzeit abgeleistet hatte, sie hatte zudem durch den ebenso nicht unbedeutenden Abschnitt als Lehrkraft hier auf Carida Kompetenzen erworben, die manch einem wie der Sprung ins kalte Wasser vorkamen, wenn sie dann ihre eigene Staffel erhielten. Ihren Weg nun herausgefunden setzte sich Jade wieder in Bewegung. Stieg an der Ostseite des Gebäudes eine weitere Treppe empor und erklomm auch deren Nachfolger, ehe sie hinaus auf einen Flur trat und sich neu orientierte. Hauptgrund dafür, dass sie die meisten der Transfers storniert hatte, war die Tatsache das sie nicht nur die besten Absolventen auf ihrem Schiff haben wollte. Es bedurfte auch einiger erfahrener Leute, die schon die ein oder andere Schlacht erlebt hatten. Nicht nur Können war hilfreich. Erfahrung war mitunter genauso wertvoll, wenn nicht manchmal noch besser…

Im letztendlichen Flur ankommend ließ sich bereits aus einiger Entfernung eine Stimme vernehmen. Gedämpft und so, als wäre sie sehr weit weg, aber das Schreien kam definitiv aus der Richtung, in welche sie zu gehen hatte. Schon hier wölbte sich die linke Augenbraue der Captain in fragender Manier. Kurz bevor sie und da war sie sich absolut sicher eine Frauenstimme zu vernehmen, das Zimmer erreichte in dem sie würde fündig werden, öffnete sich dessen Tür und ein recht mürrischer männlicher Kadett stapfte heraus. So mürrisch, das er beinahe gegen Jade geprallt wäre. Die, einfach stehen geblieben, fixierte ihn mit ihren eiskalten Augen. Getrieben von schlagartiger Eile oder plötzlich aufkeimender Panik, salutierte er und zog sofort von dannen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Die rostblondhaarige Kommandantin machte nun keine Umschweife mehr und trat, nach dieser etwas seltsamen Begegnung in den Türrahmen des Klassenzimmers.

Für einen Moment wanderte ihr Blick durch das Zimmer und über die versammelte Mannschaft an Kadetten. Pilotenanwärter. Wieso der Kandidat von eben den Raum so ruckartig verlassen zu haben schien, blieb ihr jedoch ein Rätsel. Die Lücke in der vordersten Reihe fiel allerdings sofort ins Auge, ebenso, wie die etwas mehr als üblich um Haltung bemühten Schüler der Lehrerin. Flight Captain Cecilia Glenn. Jade allerdings hatte gehofft ein wenig später hier zu erscheinen. Nämlich dann, wenn sie den Unterricht der Kadetten nicht unterbrechen würde. Die vorherige Unterbrechung allerdings machte es ihr nicht allzu schwer damit klar zu kommen. Das wenige was nun ebenfalls nicht genutzt werden konnte, war zu verkraften. Die Lehrerin und Ausbilderin bemerkte die Adjutantin des Oberkommandeurs schließlich und begrüßte diese mit einem artgerechten Salut. Korrekter als man das von einem Piloten womöglich mancherorts erwartete. Jade selbst erwiderte die Geste ebenso korrekt, dennoch deutlich knapper.


„Da ich erwartet hatte später hier einzutreffen, Flight Captain, will ich ihren Unterricht nicht weiter stören. Fahren sie fort…“ Die letzten drei Worte wurden von einer Geste in Richtung der noch immer Regungslos verharrenden Klasse untermalt. „…das Gespräch das ich mit ihnen führen muss, kann bis nach dieser Einheit warten.“

[Imperiale Akademie ~ Lehrgebäude für theoretische Jagdfliegerausbildung ~ Astrokunde Klassenzimmer] – Jade Dalmascae, Cecilia Glenn, Kadetten

[OP: Entschuldige die Verzögerung, wollte gestern, aber Opa hatte Geburtstag. ^^° /OP]
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Hans Quartier | Han allein ]

Commodore Han Akaji stand am Fenster seines vorübergehenden Quartiers der Akademie auf Carida, in seiner Hand eine Tasse mit Tee, die noch immer dampfte. Sein Blick in den war in den Nachthimmel gerichtete, seine Gedanken ruhelos. Kurzzeitig hatte er darüber nachgedacht auf die Dragon zurückzukehren um seinen privaten Räumlichkeiten zu schlafen, doch aus irgendeinem Grund hatte er sich letztlich doch dagegen entschieden. Sein XO wusste bescheid und würde sich um das Schiff und dessen Besatzung kümmern. Es war ruhig geworden in den Räumlichkeiten um ihn herum. Schlafen konnte er nicht obwohl er ein wenig Müde war. Seine Tochter war der Punkt des Aufruhrs in seinem inneren. Ihre Sturheit und ihr Dickschädel waren nicht leicht zu handhaben. Er hatte sie nur kurz auf den Feierlichkeiten gesehen und dies von weitem, eigentlich hoffend, dass sie zu ihm kommen würde, war er in dieser Hinsicht eines besseren belehrt worden. Serenety hatte ihn gemieden, ebenso wie sie ihren Vorgesetzten gemieden hatte. Es war merkwürdig! Die Art seiner Tochter verblüffte ihn Momentan und es war das erste Mal, dass er sie nicht wirklich verstand. Han hatte mit dem ein oder anderen auf der Akademie gesprochen und sich nett unterhalten. Hauptsächlich allerdings über Strategie und Einsätze. Dabei war ihm allerdings nicht entgangen, dass sein zukünftiger Schwiegersohn sich mit einer jungen Blondine abgegeben hatte, die zuvor versucht hatte irgendwie bei Aiden zu landen. Frauen konnten raffiniert sein und es gab durchaus welche unter ihnen, die sich als höchst gefährlich entpuppten, wenn es darum ging ihren Willen durch zu setzten. Irgendwo hatte Han der junge Pilot Leid getan. Zum anderen allerdings waren die Burschen von heute alt genug um darauf acht zu geben mit wem sie sich einließen und mit wem nicht.

Der Commodore hob seine Tasse und nippte an dem Tee, der seinen Körper entspannte. Die Wärme tat gut und das Aroma war sagenhaft. Trotz allem konnte Han es nicht gänzlich genießen. Zu sehr beschäftigte ihn die Problematik der beiden Familien, die zusammengeführt werden sollten. Er war ein Mann voller Pflichtbewusstsein und Traditionen. Einer, der noch aus dem alten Holz geschnitzt worden war. Seine Priorität lag für diesen Moment bei seiner Familie und dem Versprechen was er vor so langer Zeit gegeben hatte. Wieder kam Han in den Sinn, was Kenji damals gesagt hatte und die Hoffnung, die dieser gute Freund in dem Krieger geweckt hatte. Es war einige Jahre nun her. Eine Zeit, die man nicht zurückholen konnte und die man nur schwer verdrängen konnte.

Das Oberhaupt der Akaji wandte sich vom Fenster ab und glitt zu dem Bett. Setzte sich darauf und schüttelte innerlich den Kopf. Zuzusehen wie seine Tochter sich mit Händen und Füßen wehrte war nicht leicht für ihn. Einerseits konnte er sie verstehen und warum sie Toji nicht heiraten wollte, denn der Fehler, den der Mann begangen hatte war kein leichter. Doch zum anderen wusste seine Tochter aber auch wie viel an diesem Bündnis hing und welche Karten ausgespielt werden musste. Sowohl die Familie der Murata als auch jene der Akaji, waren die mächtigsten ihres Volkes und als solches war eine Zusammenführung überaus wichtig. Die Freundschaft, welche beide Mitglieder verband, bestand schon seit Jahren und durfte nicht erschüttert werden. Sie musste noch mehr befestigt werden. Doch die Jugend schien nicht zu verstehen wie viel hinter alle dem lag, was es bedeutete und mit sich bringen würde. Die Halsstarrigkeit war verblüffend, geradezu absurd. Doch wie sollte man einem Teil der Familie klar machen, welche Bedeutung es hatte, wenn jene nicht zuhören wollten!? Es war schon fast leichter einen Rancor zu zähmen als mit diesen beiden jungen Menschen vernünftig zu sprechen.

Es gab Momente in denen sich der Offizier fragte ob es nicht leichter werden würde, wenn er die beiden einfach für Wochen in den gleichen Raum sperrte, doch dies würde nicht helfen. Eher würden die beiden sich umbringen. Shigerus Dienerschaft hatte oft genug davon berichtete, dass sich die beiden Verlobten fast nur stritten. Wie sollte eine Grundlage, ein Fundament gelegt werden, wenn beide so dagegen angingen? Han verstand es nicht ganz, denn bei seiner Begegnung mit Toji auf der Dragon hatte der junge Mann den Eindruck bei ihm hinterlassen sehr wohl ein Interesse an seiner Tochter zu haben. Wohin war dieses entschwunden oder versucht der junge Man sie nur zu vertuschen, weil er sich nicht eingestehen konnte, dass er in einer einzigen Frau sein Gegenstück gefunden hatte!? Wenn er seiner Frau glauben sollte, was Han tat, dann war Toji in seinen Gefühlen nicht gänzlich ehrlich zu sich selbst. Sayaka hatte ihm gegenüber erwähnt, dass ihr kurzes Gespräch mit ihm positiv verlaufen war und dass sie sicher war, das Toji ihre Tochter liebte, dies nur noch nicht erkannt hatte. Han hatte dies natürlich fröhlich gestimmt doch was er bisher hier auf Carida erlebt hatte zeugte nicht gerade von einer positiven Veränderung. Im Gegenteil. Seine Sorgen waren nur berechtigt.

Han trank erneut etwas von seinem Tee und stand auf. Die Unruhe in seinen Knochen verlangte nach Arbeit. Nach etwas zu tun. Viel lieber wäre er auf seinem Schiff und in einem Kampf. Die Ablenkungen dort waren sehr viel angenehmer als all diese Sorgen hier. Dennoch wusste der Commodore, dass es ihm nichts bringen würde zu flüchten. Gleich ob er hier oder auf seinem Schiff war, früher oder später würden ihn die Probleme wieder einholen. Es gab kein entrinnen, so wie es auch keines bei einem Kampf gab. Wieder schüttelte er den Kopf, dann trank er seinen Tee aus und stellte die Tasse auf den Tisch. Da er nicht schlafen konnte, würde es ihm nichts bringen hier herum zu sitzen und sich verrückt zu machen. Ein wenig frische Luft wäre durchaus angebracht um negative Gedanken zu vertreiben. Also verließ er kurzerhand seine Räumlichkeiten und trat hinaus auf den Gang, welcher die Unterkünfte beherbergte. Auch hier was es ruhig. Die meisten waren zu dieser Stunde auf ihren Zimmern und schliefen schon. Jene wenigen, die noch wach waren, würden sich mit irgendetwas beschäftigen. Da Han in diesem Moment den Drang verspürte sich zu bewegen würde er diesem Wunsch auch nachkommen. Die Luft würde seine negativen Gedanken vertreiben und vielleicht zu einem Lichtblick im dunklen führen. Für ihn wäre es in diesem Moment sehr viel einfacher gewesen eine Schlacht zu führen als sich hier aufhalten zu müssen.

Die Gänge, welche Han nun nahm waren mild beleuchtete. Das Licht hatte man gedämpft um dafür zu sorgen, dass nicht jeder der aus seinem Zimmer trat gleich geblendet wurde. Der Imperiale Offizier schritt um eine Ecke und hielt inne als er jemanden sah, dessen Statur ihm nur all zu vertraut vorkam. Toji schien ebenso verlassen herumzuirren wie er selbst. Aber was machte der junge Mann hier draußen und so allein? Die Alarmglocken schrillten bei dem Commodore auf. Wenn er nicht im Zimmer bei seiner Tochter war, dann konnte dies nur bedeuten, dass sie sich erneut gestritten haben mussten. Dies missfiel Han sehr. Nach einem kurzen Moment holte er Toji ein und glitt geschmeidig an dessen Seite.


„Wie ich sehe bin ich nicht der einzige, der nicht schlafen kann. Liege ich in meiner Annahme falsch, wenn ich glaube, dass es zwischen dir und meiner Tochter zu einem Streit oder ähnlichem gekommen ist?

Han sah den jungen Mann an. Sein Gesicht war freundlich aber in seinen Augen stand die Sorge geschrieben. Er ahnte nichts Gutes und wartete im Grunde auf die Bestätigung von Toji. Obwohl er irgendwo hoffte, dass das Gegenteil der Fall war. Doch dies würde wohl nur Wunschdenken bleiben.

„Du siehst mitgenommen aus. Wenn nicht gar verärgert und enttäuscht. Was ist geschehen Toji?“

Das bitten in der Stimme des älteren war nicht dringend aber vorhanden. Er mochte den jungen Offizier und wollte ihm helfen, wenn er konnte. Dazu würde dieser allerdings mit ihm sprechen müssen.

[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Gänge | Toji & Han ]
 
[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ Gänge ~ Daichi allein]

Nach einem längeren Gespräch mit ehemaligen Kameraden war Daichi auf dem Weg in sein Quartier. Für ihn war es eine nette Abwechslung gewesen. Er hatte sich für ein paar Stunden ablenken können, die Probleme der eigenen Familie für einen Moment zu vergessen. Er fühlte sich wohl. Derbe Witze, eine kleine, spaßige Rauferei und viele Berichte von der Front waren Hauptbestandteile des Treffens gewesen. Es hatte unter diesen Männern einfach keine Zwänge geben. Sie alle hatten den Tod ins Auge geblickt. Aus diesem Grund war Daichi in diesem Augenblick auch dabei, während des Gehens, seine Uniform zu glätten. ‘Vielleicht bin ich mit Toji doch näher verwandt als ich gedacht habe’, überlegte der Soldat mit einem leichten Lächeln.

Plötzlich tauchte Serenety vor seinen Augen auf. Um ein Haar wäre der muskulöse Soldat mit der scheinbar zierlichen Akaji zusammengestoßen. Sie wirkte abwesend. Ihre Gedanken schienen in der Ferne zu sein. Sofort kam ihm Toji in den Sinn. War es erneut zu einem Streit zwischen diesen beiden Dickschädeln gekommen? Was hatte sein Cousin bloß angestellt? Ein ungutes Gefühl beschlich den Soldaten.

“Tut mir leid, ich habe dich zu spät gesehen”, murmelte Serenety und wandte sich ab. “Ich war in Gedanken.”

Sie schien vor etwas zu flüchten. Daichi musterte sie von oben nach unten. Sofort fiel ihm der provisorische Verband aus Handtüchern auf. Anscheinend hatte sie sich an den Händen verletzt. Ihm war bewusst, dass dies nicht das Werk von Toji sein konnte. Der Cousin von Daichi war noch nie handgreiflich gegenüber dem anderen Geschlecht geworden. Reflexartig griff der Soldat nach dem Arm der zierlichen Akaji.


“Was hast du denn gemacht?”, fragte er verstört. “Schnell, lass uns zur Krankenstation gehen.”

In Stresssituationen schaltete das Gehirn des Murata auf “Soldat” um. Protokolle, die er während seiner bisherigen Karriere aufgesogen hatte, fanden nun ihre Anwendung. Die ärztliche Versorgung der verwundeten Person hatte oberste Priorität. Ohne Umwege machten sie sich zur Krankenstation auf. Dort konnte er sich dann in Ruhe um die eigentlichen Probleme von Serenety kümmern.

[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Weg zur Krankenstation ~ Daichi mit Serenety]
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | allein ]

Flucht. Die Situation fühlte sich einfach danach an. Selbst mit viel Phantasie konnte der Flottenoffizier sein Zurückweichen nicht als “taktischen Rückzug” sehen. In Gedanken reflektierte Toji das gesamte Gespräch. Sie waren beide Dickschädel und hingen eigenen Lebensphilosophien nach. Serenety hatte sich - durch die Erziehung ihres Vaters - sehr auf die Traditionen des eigenen Volkes fixiert, während der Commander einen eigenen Weg gegangen war. Langsam kam ihm die Frage in den Sinn, ob dieses (und ähnliche) Unterhaltung(en) zum Scheitern verurteilt war(en). Waren sie so kompliziert?

Das gedämmte Licht gab dem verwaisten Korridor eine unheimliche Atmosphäre. Toji lehnte mit geschlossenen Augen gegen eine Wand. Dabei fuhr sich der Kommandant des imperialen Abfangkreuzers seufzend durch das dichte, schwarze Haar. Sein Bewusstsein wurde erneut mit unzähligen Fragen bombardiert. Würde die Beziehung dieses ungleichen Paars auf einen grünen Zweig kommen? Konnte er und Serenety ihren Zwiespalt klären, bevor sie wieder an Bord der “Musashi” waren? Ein ungutes Gefühl beschlich den Offizier bei seinen Überlegungen.

Auf einmal hörte er Schritte in der Stille des Ganges. Jemand schien sich ihm gemächlich zu nähern. Gab es an diesem Ort noch mehr Nachtschwärmer? Toji wurde von seinen eigenen Gedanken abgebracht. Akribisch suchte er die Umgebung ab. Es dauerte etwas, aber dann erkannte er in dem gedämpften Licht eine Gestalt in seiner Nähe. Jedoch war es zu spät um eine weitere Fassade aufzusetzen. Die Person hatte ihn erreicht.

Innerlich musste der Offizier fluchen. An diesem einsamen Ort hatte ihn Han Akaji aufgespürt. Die beiden Männer waren sich in manchen Bereichen ihres Verhaltens recht ähnlich, dennoch war der junge Murata nach ganz anderen Prinzipien erzogen worden. Er kannte den älteren Offizier seit der Ankunft von Serenety Akaji, die Tochter von Han, auf seinem eigenen Schiff. Allmählich hatte er sich mit dieser schicksalhaften Entwicklung abgefunden. Anscheinend waren die beiden Familien miteinander verbunden. Schon ihre Väter hatten sich gekannt.

“Wie ich sehe bin ich nicht der einzige, der nicht schlafen kann”, eröffnete der ältere Mann das Gespräch. “Liege ich in meiner Annahme falsch, wenn ich glaube, dass es zwischen dir und meiner Tochter zu einem Streit oder ähnlichem gekommen ist?”

Der junge Offizier spürte die Blicke des älteren auf seinem Gesicht. Er schwankte. Konnte er Han reinen Wein einschenken oder war eine Lüge in diesem Fall besser. Konnte er mit Lügen überhaupt etwas erreichen? Für ein paar Herzschläge dachte Toji über diese Problematik nach. Zögerlich erwiderte er den prüfenden Blick des anderen.

“An Schlaf ist anscheinend nicht zu denken”, entgegnete der Kommandant der “Musashi” mit einem schwachen Lächeln. “Ich habe etwas gewagt und verloren. Ein tragischer Rückschlag für das Leben, wie mir scheint.”

Er zuckte mit den Schultern. Konnte er mehr preisgeben? Wollte er es überhaupt? Es war ein Problem zwischen dem versprochenem Paar. Sie mussten es aus eigener Kraft schaffen und davon war der Offizier überzeugt. Aus diesem Grund entschloss er sich zurück zu halten. Er fühlte sich dabei nicht gerade wohl, aber er musste Serenety vertrauen.

“Du siehst mitgenommen aus”, stellte Han nach einem Moment fest. “Wenn nicht gar verärgert und enttäuscht. … Was ist geschehen Toji?”

Toji konnte das Bitten in der Stimme, welches unterschwellig mitklang, genau vernehmen. Wahrscheinlich sah Han in dem jungen Murata einen Ersatzsohn. Sympathie schien auf alle Fälle vorhanden zu sein. Der Commander fuhr sich erneut durch das Haar. War er zu einer objektiven Selbstanalyse noch fähig? Immerhin konnte man den letzten Versuch als gescheitert ansehen.

“Es ist eine Mischung aus Verärgerung und Enttäuschung”, gestand der junge Exot. “Verärgerung über die eigene Person und Enttäuschung durch Zerplatzen einer Seifenblase voller Träume. Man kann nicht alles haben - soviel habe ich mittlerweile gelernt.”


[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | mit Han Akaji (NPC) ]
 
Carida – Akademie - Hauptgebäude, Aussichtsturm – Nereus, Lidia

Es genügte bereits der Hauch einer Berührung von ihm und Lidias Herz klopfte heftig. Seine nur sachte über ihren Handrücken streichenden Finger erzeugten ein prickelndes Kribbeln, kleinen elektrischen Stromstößen gleich und erweckten ein Begehren, dass nur er in ihr hervorzurufen wusste.
Ganz still wurde sie dann schließlich, als er sich ihr vollends zuwandte. Ihr Gesicht mit seinen Lippen, sanften Küssen und zärtlichen Fingern liebkoste. Und wagte kaum zu atmen, als sie seine Stimme vernahm. Weniger wegen der Worte, die er formulierte – viel eher wegen ihres Klangs, den sie so gerne hörte.

Ja, sie hatte mit ihm gesprochen. Trotz der Sorgen, die er sich deswegen machte. Und sie hatte schon eine Erklärung dafür auf den Lippen. Wollte ihm mitteilen, dass keine Gefahr von dem Sith ausginge. Jedenfalls nicht jetzt, nicht augenblicklich. Ob er Nergal danach schon angetroffen hatte?
Doch Lidia nickte nur, als er sie bat, darüber zu schweigen. Denn sie verstand, dass dieser kostbare Augenblick nur ihnen gehören sollte – nur ihnen beiden ganz alleine. Es war niemand da, der ihnen zuhörte oder -sah. Wahrscheinlich hatte keiner auch nur eine winzige Ahnung davon, wohin der Großadmiral gegangen sein konnte. Und solange keiner auf die Idee kommen würde, die beiden Wachen vor dem Hauptgebäude nach seinem Verbleib zu befragen, sollte ihnen auch so schnell niemand auf die Schliche kommen.
Lidia lächelte still in sich hinein, als sie in seine grünen Augen blickte und sich darin verlor. Nereus hatte es schon wieder getan. Hatte sich von seinen AFC-Wachen getrennt und sich vor ihnen davon geschlichen. General Thanas sollte in großer Sorge sein – das setzte natürlich voraus, dass er es überhaupt schon erfahren hatte. Lidia jedenfalls hoffte, dass es noch eine ganze Weile dauern mochte, bis das Verschwinden des neuen Großadmirals überhaupt auffallen würde.
Sie erinnerte sich plötzlich auch wieder daran, dass sie in der Anwesenheit von Nergal kurz Angst gehabt hatte. Aber sie erinnerte sich auch daran, dass dieser Moment nur sehr kurz gewährt hatte, weil sie um den Mann wusste, der hinter ihr stand. Der sie glauben ließ, beinahe unbesiegbar zu sein.
'Also reden wir nicht darüber – nicht jetzt.'


„Ich liebe dich auch.“

Atemlos lag sie nach seinem ungestümen Kuss in seiner Umarmung. Mit klopfenden Herzen und einem glücklichen Lächeln in ihrem Gesicht. Ihre Hand ging nach oben und Lidia strich zärtlich über das seine, während sie beim Blick in seine Augen ertrank.
Ja, es war wahr. Sie liebten sich. Von ganzem Herzen und so echt, wie es in einer Liebe nur sein konnte. Es musste eine starke Liebe sein, die sie beide aneinander band. So stark, dass sie ganz sicher den Tod zu überwinden vermochte. Lidia jedenfalls war sich sicher, dass sie nie aufhören würde, ihn zu lieben.
Sachte zeichnete nun ihr Zeigefinger jede einzelne Linie seines Gesichts nach. Strich feine Fältchen um seine Augen und eine einzelne Sorgenfalte auf seiner Stirn glatt, die bereits langsam begann, sich in seine Haut einzugraben. Sein Leben hatte ihn gezeichnet und nicht nur sein Körper trug die Narben, die ihm sein entbehrungsreiches Leben bisher eingebracht hatte. Aber sie liebte jedes einzelne Fältchen und jede einzelne Narbe davon. Sie gehörten zu ihm, wie der Klang seiner Stimme und der Duft seiner Haut und......
Ob es schon vorher Frauen in seinem Leben gegeben hatte? Lidia schüttelte unmerklich den Kopf über diesen törrichten Gedanken und reckte sich dann auf die Zehenspitzen. Was kümmerte es sie überhaupt?
Ein sanfter Kuss landete auf seiner Wange. Und dann einer auf seiner Stirn, auf seiner Nasenspitze und auf seinen Lippen. Schließlich glitten ihre Finger seine Uniformjacke entlang. Ertasteten die goldenen Knöpfe daran, erkundeten die vielen Abzeichen und Orden, die daran befestigt worden waren.

„Ich fürchte fast, diese Uniform wird nie mehr so unschuldig sein wie jetzt – jedenfalls nicht mehr, wenn wir diesen Turm verlassen werden.“

Ein strahlendes Lächeln und noch ein zärtlicher Kuss mit weichen Lippen, der wieder direkt auf seinem Mund landete.

„Aber das kümmert uns nicht - nicht wahr? Sollen der Großadmiral und seine medizinsche Offizierin heute Abend ruhig von den Sith geholt werden. Hauptsache, wir haben uns.......“

Lidias Stimme ging in ein Murmeln über, während sie die letzten Worte sprach. Und verstummte letztendlich gänzlich, als sie ihn mit ihren Armen umschlang und ihn erneut auf seine Lippen küsste.......

Carida – Akademie - Hauptgebäude, Aussichtsturm – Nereus, Lidia
 
- Carida - Imperiale Akademie - Klassenzimmer - Cecilia, Jade -​

Jawohl Ma ´ am!

Wandte sich Cecilia mit einem nicht zu definierenden Gefühl wieder ihrer Schulklasse zu. Nach ein paar Augenblicken stellte sie für sich fest das sie sich deffinitiv unwohl fühlte. Nicht weil sie ein Problem damit hatte unter den Augen von jemand höher gestelltem ihrer Arbeit nach zu gehen (sie wusste was sie konnte und lenkte dementsprechend sicher durch ihre Lehreinheiten, da konnte selbst der Großadmiral zuschauen) ihr ging es um das angekündigte Gespräch. Und während sie den Frischlingen das Gesamtgebiet des Imperiums nahebrachte überlegte sie fieberhaft, fast automatisiert weswegen die Frau mit ihr sprechen wollte. Hatte sie irgendetwas verbrochen? Irgend einen Fehler gemacht? Nein, sie hatte sich nichts vor zu werfen, sie war effizient, und der Jahrgang den sie heute verabschiedete Sprach für sich.

Kuat, Fondor, Byss und Yaga Minor merkt euch diese Namen. Sind diese Planeten dahin sind auch wir dahin in jeglicher Hinsicht!


Im Endefekt war es deprimierend das hier zu lehren, wer sich für die Akademie bewarb wer dem Imperium dienen wollte musste eigentlich den Anstand haben und sich vor Informieren. Aber so waren sie diese ganz gewissen Bürger des Imperiums. Sie genossen den Luxus den nicht nur die Piloten mit ihrem Blut bezahlten, sie kümmerten sich um gar nichts und mussten in jeder Hinsicht gegängelt werden. Vermutlich wussten sehr viele noch nichteinmal um die derzeitigen Machtverältnisse.


Zum Glück verging die letzte halbe Stunde des Unterrichts relativ schnell, nicht nur dadurch das sie eine Masse an Erklärungen und Informationen in die Köpfe der jungen Frischlinge brachte, Mental war sie auch immer wieder zu Janson abgeschweift mit dem sie sich mehr als gut verstand. Vielleicht zu gut, aber das hatte sie mit Mark damals auch, auf Tatooine. Zerbrochen war ihre Ehe trotzdem nicht wirklich lange nach ihrer Eheschliessung, vielleicht hatte sie der raue Alltag eines Imperialen Piloten getrennt. Obwohl..........damals als sie gemeinsam im Outer Rim, nicht in der gleichen Staffel aber auf dem gleichen Schiff gedient hatten war der Alltag nicht rau gewesen, eher langweilig. Vielleicht hatte er deswegen auch irgendwann beschlossen seine Ehefrau gegen eine 20 Jährige ein zu tauschen, oder hatte das eine Mitlifecrisis verschuldet? Immerhin war er bereits 40 als dieses Junge Ding sich an ihn schmiegte.


Nein zu einer Trennung gehörten im Endefekt immer zwei. Vielleicht hätte sie mehr Zeit mit ihm verbringen sollen, stattdessen hatte man sie im Endefekt stets in ihrem TIE gefunden, immer justiert, immer traniert.....immer das Optimum aus Mensch und Maschine geholt. Aus ihrer Ehe leider nicht...........

Die trüben Gedanken verflogen letztendlich als ein grelles Klingeln das Ende der Stunde anzeigten, natürlich verliessen die Schüler das Klassenzimmer nach dem Vorfall eben schneller als gewöhnlich, ein paar allerdings standen erst sehr spät auf als fürchteten sie Ärger. Es war fast kurios wie sehr manch junger Mensch von einer Lauten ansage verschüchtert wurde. Damals auf Tatooine, bei ihren Eltern hatte stets ein rauer Ton geherrscht. Man hatte sich lieb und gern gehabt, aber da draussen in der gleissenden Sonne, in der ständigen Gefahr den Tusken zu begegnen war einfach keine Zeit gewesen um großartiges Geplänkel ab zu halten. Entweder hielt man zusammen oder man lies es und es war vorbei. Diese Lebensphilosophie hatte sie stets auf ihre wie heute auch oft frustrierende Arbeit übertragen. Und der Erfolg gab ihr Recht. Auch wenn es immer wieder Beschwerden über ihre angeblich zu harte Art gegeben hatte. Der Dienst für das Imperium war keine Prestige Sache. Es war hart, es war tötlich, warum sollte sie also die Kadetten durch ein paar lustige Spaß Jahre gehen lassen wie manch ein Kollege? Dieses morbide Hobby das die Lehrer pflegten gab ihr noch mehr recht. Die Quote der Toten Ex Kadetten war bei den laschen Kollegen sehr hoch, ihre war gering. Ihre „Kinder“ waren teilweise schon ordentlich befördert worden, selbst jene die es noch nicht waren lebten. Im Gegensatz zu den „Werken“ der anderen Kollegen. Captain Dalmascae.......... im Geiste ging sie die Infos die sie über die Captain besaß im Kopf durch.....was konnte sie von ihr wollen? Es gab da eigentlich nur wenige Möglichkeiten....Cecilia beschloss ab zu warten und sich nun dem Aufklärung bringenden Gespräch zu witmen.

Ma ´am?


Sprach sie höflich und bot ihr (Jade) mit einer Handgeste an sie ins Nebenzimmer zu begleiten, ihr waren noch zu viele neugierige Studentenohren in der Nähe. In ihrer aufkeimenden Nervösität bildete sie sich das sie die blicke der anderen, auffällig atraktiven Frau durch sie bohrten - vermutlich hatte sie sie aktentechnisch ohnehin schon gescanned........


- Carida - Imperiale Akademie - Klassenzimmer - Cecilia, Jade -​
 
[Carida, Akademiegelände, Unterkünfte, Gästequartier]- Dak

Als Dak mühsam wieder seine Augen öffnete, erfasste ihn die Gewissheit, ein ganzes Bataillon imperialer Sturmtruppen müsste im beengten inneren seines Schädels schwere Waffen auf ihre Tauglichkeit testen, mit unerwarteter Härte. Der dumpfe Schmerz schien seine Augen in ihren Höhlen zerdrücken und sein Gehirn auf die Größe einer Vweliu-Nuss zusammenquetschen zu wollen und in seiner Kehle herrschte eine Dürre, die seinen Heimatplaneten trotz aller Möglichkeiten künstlicher Bewässerung in den sicheren Ruin getrieben hätte.

“Verdammt…“

Auch seine Stimme klang mehr wie das Krächzen eines Gravball-Cheerleaders nach dem Endspiel der imperialen Superliga, während er sich mühsam aus seinem Bett emporzuheben versuchte und dabei bemüht war, das aufkeimende Schwindelgefühl zu ignorieren. Nur langsam kehrten fragmentarische Erinnerungsfetzen zurück.
Sie waren in einer der Städte außerhalb der Akademie gewesen – so viel war klar. Und dort hatten sie es, allem Anschein nach, gehörig übertrieben. Im Gegensatz zu den Bewohnern Agamars und Aldivys, die sich dem Einvernehmen nach bei jeder Gelegenheit mit größtenteils selbst produziertem Kartoffelschnaps betäubten, waren die Bewohner Ukios – zumindest jene, die der Schicht entstammten, in die Dak hineingeboren war – nur an die erlesenen und außerhalb des Planeten lediglich zu ungeheuerlichen Preisen erwerbbaren Weinsorten des Planeten gewohnt. Selbst der im Grunde noch harmlose Alkohol, der unweit einer nach strengen Regeln vorgehenden Akademie ausgeschenkt wurde, war also ausreichend gewesen, den ukionischen Piloten ins Delirium zu befördern. Vermutlich hatten seine Staffelkameraden den vermeintlich standfesten Bauernjungen auch absichtlich abgefüllt. Immerhin hatten sie allerdings danach die Güte besessen, ihn in eines der kleinen Gästequartiere der Akademie zu bringen – oder hatte er das sogar selbst noch geschafft?
Mittlerweile saß er immerhin und die Welt hörte auf, sich um ihn herum zu drehen, sodass er immerhin feststellen konnte, dass er immer noch seinen nunmehr arg zerknitterten Pilotenanzug trug und roch wie vermutlich jene Spelunke, in der sie sich herumgetrieben hatten, nach Schweiß, zu inhalierenden Narkotika und schlimmeren Dingen.
Dak verzog seine spröden Lippen zu einer Grimasse. Wenigstens war ihm nicht übel…
Er gab sich ein paar Minuten Zeit, dann erhob er sich, schlurfte wankend in die Erfrischungszelle des kleinen Zimmers und versuchte, nachdem er seine Einsatzuniform achtlos zurückgelassen hatte, die bleierne Müdigkeit und sowie ihre schmerzenden Begleiter mit kaltem Wasser hinfort zuspülen. Es funktionierte nur leidlich.
Nachdem er sich mit fahrigen Bewegungen rasiert und eine den Umständen entsprechende Uniform aus dem Fundus, der seltsamerweise in einem der Schränke des Zimmers gelandet war, angezogen hatte, fiel ihm eine kleine Kapsel auf dem Nachttisch des zerwühlten Bettes auf. Daneben lag ein zerknittertes Stück Flimsiplast, auf dem ihm jemand eine hastig gekritzelte Nachricht hinterlassen hatte:

„In Wasser auflösen. Du wirst es brauchen. PS: Vergiss die Abschlussfeier heute nicht.“
Misstrauisch griff Dak nach der Kapsel und schraubte sie auf. Darin befand sich ein weißes, geruchloses Pulver. Möglicherweise eines der Standardmittel jedes imperialen Kadetten und Rekruten, der sich nach durchzechter Nacht unter Berücksichtigung einer Konfrontation mit seinen Ausbildern wieder schnell erholen musste.
Dak suchte und fand ein Glas, füllte es mit Wasser und mischte das Pulver hinein – das Wasser nahm daraufhin eine milchige Färbung und Konsistenz an – ehe er das Gebräu herunterspülte und feststellen musste, dass geruchs- und geschmacklos zwei Paar Schuhe waren. Abgesehen vom spontan einsetzenden, nur mühsam unterdrückten Brechreiz hatte die Flüssigkeit keinen Effekt.


“Nach Korriban mit Ihnen, Lieutenant…“, verfluchte er Hobbs grimmig, dessen Handschrift er auf dem Flimsiplast mit langsam wieder einsetzender kognitiver Leistung identifiziert hatte.
Immerhin hatte sein Rottenführer die Freundlichkeit besessen, ihn daran zu erinnern, dass Commander Fitch beschlossen hatte, die Hammerheads an der Abschlussfeier der Kadetten von Carida als Gäste teilnehmen zu lassen. Dak selbst war sogar ein wenig gespannt – schließlich hatte er selbst keine Akademie besucht und Carida galt gemeinhin als die Beste des gesamten Imperiums, wenn nicht sogar der gesamten Galaxis.
Sein Blick wanderte zur Tür, doch hinaus auf den Korridor ging er erst nach einer gründlichen Evaluierung seines Gleichgewichtssinnes…


[Carida, Akademie, Unterkünfte, Korridor]- Dak
 
- [Carida-System - Carida - Akademie - Unterkünfte der Wolves - Quartier] - mit Col. Sez

Husten und Keuchen rissen Jacen aus dem Schlaf. Sein Kopf schnellte herum und er sah Janson sich in seinem Bett wälzen. Der Colonel war kreidebleich und zitterte am ganzen Körper, außerdem wurde er scheinbar von Hustenkrämpfen geschüttelt. Innerhalb eines Liedschlags war der Captain aufgesprungen und hatte sein Kom in der Hand.

"Sofort ein Sanitätsteam in Quartier A-05-A!", bellte er der Person, welche seinen Anruf entgegen genommen hatte, zu.

Er warf das Kom auf sein Bett und sprang hinüber zu Janson. Mit Mühe, da es seinen Freund noch immer schüttelte, brachte er ihn in eine aufrechte Position und das Husten wurde schwächer und er wurde nicht mehr so geschüttelt. Aber das Zittern blieb und Schweißperlen rannen über sein Gesicht. Jacen drückte seine Schulter und wollte schon das Fenster öffnen, als die Tür geöffnet wurde und die Sanitäter herein gestürmt kamen. Er trat hastig ein paar Schritte zurück während man sich um den Colonel kümmerte. Jacen beobachtete das ganze Schweigend. Schließlich wurde Janson etwas injiziert und dann auf eine Trage gehievt. Zwei Sanitäter eilten mit der Repulsortrage hinaus, während einer sich noch von Jacen über alles was er mitbekommen hatte informieren ließ.


"Besser hätten Sie nicht reagieren können, Sir. Wir werden Sie über Colonel Sez' Befinden auf dem laufenden halten, aber bis wir wissen was los ist darf er keinen Besuch empfangen!
Vielleicht ist es nur ein caartooinisches Fieber, aber wir müssen sichergehen."


Mit diesen Worten verschwand der Sanitäter und ließ Jacen mitten im Zimmer stehen. In seinem Kopf drehte sich alles und er ließ sich, noch immer in Schlafsachen, wieder auf das Bett sinken. Das Adrenalin in seinen Adern, ließ ihn anfangen zu Zittern. Hoffentlich handelte es sich wirklich nur um eine harmlose Krankheiten von einem Planeten irgendwo am Ar*ch der Galaxie.
Trotz seiner Sorgen um Janson würde alles Spekulieren nichts bringen, höchstens das er sich noch mehr Sorgen machte. Es gab genug zu tun. Solange wie der Colonel auf der Krankenstation war, würde er das Kommando über die Wolves haben.

Da sie den Simulatorraum zur Verfügung hatten würde er wohl eine freiwillige Übung ansetzen, sie brauchten unbedingt Flugpraxis. Da Janson der Staffel aber zwo Tage freigegeben hatte, wollte er die Übung nicht zur Pflicht erklären. Wenigstens wusste Captain Slayer bescheid, diesen hatte er gestern Abend darüber informiert, das sie heute noch freihaben würden und morgen die Besprechung bezüglich der Ausbildung würde angesetzt werden können.

Jacen stand wieder vom Bett auf und machte sich auf den Weg zu den Duschen.
Zwanzig Minuten später verlies er, in einer frischen Uniform, rasiert und mit einem Datapad in der Hand das Quartier und machte sich auf den Weg zur Messe. Unterwegs überflog er noch einmal die Nachricht an Emmea's Eltern, welche er gestern Abend noch hinter sich gebracht hatte. So Zufrieden wie man mit einer solchen Mitteilung nur sein konnte, unterzeichnete er es für Janson und würde es später am Tag abschicken.

Die Messe war, bis auf ein paar Ausnahmen leer, schließlich saßen die Kadetten im Unterricht - was dem Captain nur recht war. Er holte sich einen Teller mit Frühstück und ließ sich an einer Wand weit hinten in der großen Halle nieder. Während er kaute tippte er auf seinem Komlink eine Nachricht an die Staffel. [OP: Cassie zählt dazu]


An: 152. Jägerstaffel, 'Wolve Squad'
Von: Flight Captain Jacen Foster
Betreff: Sim-Übung

Wer Interesse an einer Simulatorübung hat, kann sich um 1100 in Simulatorraum drei der Akademie einfinden.
Ich lege allen Piloten nahe zu Erscheinen. Wir brauchen die Flugpraxis - und wenn sie nur im Simulator ist.
Ansonsten ist heute Abend um 1900 Besprechung in unserem Besprechungsraum, im Unterkunftskomplex.

Cpt. Foster

Mit dieser Wortwahl war die Teilnahme vielleicht doch nicht mehr ganz so freiwillig und wenn alle Erscheinen sollten, konnte man die Besprechung am Abend auch ausfallen lassen. Er schickte die Nachricht ab, ehe er sich wieder seinem Frühstück zu wandte...

- [Carida-System - Carida - Akademie - Messe] - mit vereinzelten Offizieren, Ausbildern und Kadetten
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Aidens Quartier | mit Cassie ]

“Oh es wäre so schön hier den ganzen Tag zu verbringen”, stimmte Cassie mit ihrer süßen Stimme zu.

Ihre weiche Hand streichelte sein rasierte Wange. Für einen Augenblick schloss Aiden die Augen und genoss diese Zärtlichkeit. Ihn hatte es wirklich erwischt. Der Pilot schien mit neuem Leben gefüllt zu sein. Sanft drückte er die junge Studentin an sich. Ihre Wärme ging direkt auf ihn über. Ihr unbeschreiblicher Duft stieg ihm sofort in die Nase.

“Du bist wunderschön, wenn du lächelst, Aiden”, stellte sie plötzlich fest. “Ich weiß nicht was dir stets in der Öffentlichkeit das Lachen, nein jede Emotion verschlägt. Ich weiß nicht was in deinem Leben dich so finster und eisig gemacht hat, es geht mich auch nichts an. Das du mir das Geschenk machst und mir dieses Lächeln schenkst ehrt mich für meinen Teil.”

Erneut schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht des Piloten. Ihre Offenheit verblüffte ihn jedes Mal wieder. Die gesprochenen Worte von Cassie kamen aus ihrem Herzen. Sie war wirklich eine einzigartige Person. Im Augenblick war er mit seiner Situation vollkommen zufrieden. Gefühle dieser Art hatte er wirklich sehr lange nicht mehr erlebt.

“Dein Lächeln hat aber auch was”, entgegnete er mit einem Grinsen. “Vielleicht muss ich nur etwas auftauen… oder wir haben halt ein kleines Geheimnis.”

Liebe und Pflichtbewusstsein. Nach der Sicht des Imperiums sowie dessen Regeln konnte man beides nicht in Einklang bringen. Wie sollte er nur den Spagat schaffen? Es würde also ein Geheimnis bleiben müssen. Jeder hochrangiger Offizier sah Beziehungen unter Kameraden kritisch. Das Imperium sah in Liebesbeziehung ein Tabu und dieser Tatsache mussten sie sich beugen.

Auch das Kom-Gerät von Cassie piepste im Hintergrund. Ihre Aufmerksamkeit glitt für einen Augenblick zu dem kleinen Ding. Ihm wurde bewusst, dass sie sich wirklich ähnlich waren. Ihr Pflichtbewusstsein war genauso penetrant wie sein eigenes. Als Außenstehender hätte er an diesem Punkt vermutlich kalt gelächelt. ‘Das Schicksal hat Humor’, dachte sich der Pilot.

“Wir müssen sicherlich los, Schatz”, sagte sie.

“Schatz” - Wie lange hatte er diesen Kosename nicht mehr gehört? Ein paar Jahre war die Galaxie auf alle Fälle älter geworden. Dennoch klang es aus dem Mund der kleinen, brünetten Studentin fremd. Sie hatte ihm viele Namen an den Kopf geworfen, aber diese Bezeichnung war wirklich symbolträchtig. Erste Anzeichen einer ernsten Beziehung zeigten sich an seinem Horizont, aber das überflügelte Gefühl der Schwärmerei machte die klare Sicht schnell wieder zunichte.

“Aber ich denke ein paar Minuten werden wir noch rausziehen können”, plapperte sie fröhlich weiter. “Du glaubst nicht wie schnell ich zur Not Taschen packen kann!”

Manchmal kam die junge Bennett ihm wie ein endloser Wasserfall vor. Er konnte erkennen, dass sie ihre Nervosität damit überspielen wollte. Für sie war diese Situation vollkommen neu, dies musste er sich immer wieder ins Gedächtnis rufen. Sie war die blutige Anfängerin, aber war er viel weiter? Wirklichen Tiefgang im Erfahrungsbereich besaß er auch nicht. Es war nur eine Frage der Zeit bis auf dem selben Niveau waren.

“Nur ein paar Minuten, ja?”, schlug sie zögerlich vor. “Ich meine wir müssten uns mal unterhalten.”

Aiden musste bei dieser Zerrissenheit lächeln. Sie hatte bestimmt große Ansprüche an eine Beziehung und einige Sachen schon in ihrer Kindheit geplant und ausgemalt. Er konnte in diesem Fall also nicht brachial vorgehen. Fingerspitzengefühl war die bessere Vorgehensweise. Langsam kam seine Hand wieder zum Vorschein. Sie hatten noch genügend Zeit für ihre Zweisamkeit.

“Hey ich hab heute Geburtstag”, platzte es aus ihr plötzlich heraus. “Ich hätte mir ein Geburtstagsgeschenk verdient!”

“Dann möchte ich dir als erste Person gratulieren”, entgegnete Aiden ruhig und gab ihr einen Kuss. “Und natürlich wäre ein Geschenk an dieser Stelle angebracht.”

“Am besten …”, sagte sie zögerlich und küsste ihn dabei. “Kaufst du mir …”

Nun war er gespannt. Was wünschte sich eine junge Frau in diesem Alter? Auf dem Bankkonto hatte der Pilot genügend imperiale Credits, doch wo sollte er hier ein Geschenk herbekommen? Etwas unsicher schaute er ihr in die Augen. Cassie wirkte keck auf ihn. Sogar ein schelmisches Grinsen war bei ihr zu erkennen.

“Nachher ein Eis”, beendete sie den Satz.

Er prustete und wandte sich für ein paar Sekunden ab. Ihm fiel ein kleiner Stein vom Herzen. In der Kantine würde der Pilot diese Kleinigkeit finden. Aiden küsste sie forsch. Vielleicht sollten sie wirklich aufstehen und ihrem Pflichtdrang nachgehen. Konnten sie dieser Sucht überhaupt widerstehen? Hier hatte das Imperium und dessen Drill wirkliche Arbeit geleistet.

“Wir werden sehen”, entgegnete er mit einem Augenzwinkern.

Aiden löste sich von ihr. Der Pilot stand auf. Etwas Bewegung würde seine Lust bestimmt vertreiben und Klarheit in seinen Kopf bringen. Wahrscheinlich würde auch eine Dusche gut tun. Das Wasser würde seinen Körper auf alle Fälle vom Schweiß der letzten Nacht befreien. Er warf sich einen Trainingsanzug über und steckte sich sein Kom-Gerät ein.

“Ich schaue nachher noch mal nach dir”, verabschiedete er sich mit einem Lächeln.


[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Aidens Quartier | mit Cassie ]
 
[Imperiale Akademie ~ Lehrgebäude für theoretische Jagdfliegerausbildung ~ Astrokunde Klassenzimmer] – Jade Dalmascae, Cecilia Glenn, Kadetten

Cecilia Glenn erwies sich in ihrem Unterricht als mehr als kompetent. Sie hatte die Statistiken natürlich selbst eingesehen, die in ihrer Akte darlegten in wie weit sich die von ihr ausgebildeten Piloten en gros vom Rest abhoben. Aber Akten, Essays und Augenzeugenberichte waren nie so gut, als wenn man es selbst miterlebt hatte. Daher war der Umstand ein wenig zu früh hier angekommen zu sein, doch nicht allzu schlimm. So konnte sie sich bereits einen ersten Eindruck von jener Frau verschaffen. Jenes Gespräch, was sie mit ihr zu führen gedachte, hatte Jade bewusst angekündigt. Wobei die Gedanken wieso und warum eher unterbewusster Natur gewesen waren. Vielleicht war es das Interesse gewesen, in wie weit sie fähig sein würde Leistung zu erbringen, wenn man ihr etwas zu kauen gab. Doch weder war das eine entsprechende Vergleichssituation für den Stress im Jagdstaffelgefecht, noch kannte sie, mit nur einem Jahr der Ausbildung im Cockpit sich entsprechend genügend aus, nötige Vergleiche überhaupt ziehen zu können. Trotzdem…
Die junge Kommandantin schlenderte zwar betont langsam, aber beinahe vollkommen lautlos in den hinteren Bereich des Unterrichtssaales. Der, eher ein Hörsaal, stieg leicht an um den Studenten einen besseren Überblick auf projizierte Grafiken und Sequenzen zu geben. Während ihre Schritte sie langsam in eben diese Richtung trugen, wanderten ihre Augen über die Kadetten und deren Unterlagen. Jade bedauerte es i diesem Moment zum ersten Mal, noch nicht weiter in der Macht unterwiesen worden zu sein. Es interessierte sie ohne Zweifel und gerade in einer solchen Situation hätte sie ohne groß zu stören ihre Fähigkeiten einsetzen können. Niemand hätte etwas gemerkt. Und nicht das man annahm sie wolle diese Fähigkeit nun einsetzen um wer weiß was zu tun, sie auf irgend eine Weise missbrauchen. Nein. Jade wollte lediglich sehen wie es war. Wollte ein Gefühl dafür bekommen. Entsprechend fielen die Blicke die sie den Kadetten zuwarf, ein wenig härter aus, da sie in ihrem Hinterkopf versuchte, die Macht zu ‚aktivieren‘.

Eigentlich sollte das doch nicht so schwer sein, oder? Immerhin hatte sie es – ob Unterbewusst hin oder her – schon einmal geschafft, dann müsste das auch ein zweites Mal möglich sein. Während der Unterricht sich langsam einem Ende näherte, aber noch genügend Luft bis dahin war, rief sich Jade die Worte von ihrer Mentorin in den Sinn. Gefühle fachten sie an. Zuviel aber verdammte das Ich. Entschlossenheit spiegelte sich auf ihrem Gesicht wieder, als sie versuchte jene Gefühle in ihre Erinnerung zu rufen, die ihr auch durch den Sinn gegangen waren, als die Macht zum ersten Mal erwacht war. Es war nicht allzu schwer sich das wieder vor Augen zu rufen. Allein der Gedanke an Niriz – jetzt mit dem Wissen was er plante – rief in ihr Gefühlsregungen hervor, die man äußerlich noch nie bei ihr gesehen hatte. Nicht in dieser Intensität. Aber es schien zu klappen. Irgendwie. Jade konnte spüren, konnte für einen Liedschlag die Gefühlslage in diesem Klassenzimmer spüren, sie konnte beinahe hören, in welche Richtung die Kadetten empfanden, es war als würde sie es sehen, hören und zugleich schmecken und berühren. Diese Art von Wahrnehmung ging soviel weiter. Unbeschreiblich tiefer. Dich binnen einer Sekunde war alles vorbei. Sie spürte weder was die Kadetten fühlten, noch Cecilia Glenn und dieser auf seine spezielle Art und Weise wundervolle Moment zog vorüber. Allerdings hatte sich ihr Ausflug damit noch nicht beendet, denn entgegen dem was sie dachte, das sie wieder aus der Machtwahrnehmung heraus sei, rasten ihre Sinne weiter. Katapultierten die Kommandantin, die schon damit abgeschlossen hatte, wider Erwartens in ein surreales Abbild der Brücke ihres Dreadnoughts. Auf einer Hologrammkarte konnte sie zwei sich gegenüberstehende Flotten ausmachen. Schon in Feuerreichweite nur Ein Schiff befand sich zwischen den Fronten. Direkt zwischen den Spitzen zweier Supersternenzerstörer trotzte es winzig und verloren wirkend einem der beiden Verbände, schien es allein mit ihm aufnehmen zu wollen. Bevor alles, an diesem ohnehin immer wieder hin und her gerissenem instabilen Strudel aus Bildern, der in ihrem Kopf einem laut fauchenden Sturm glich erkannte Jade das jenes kleine Schiff zwischen den Fronten ihres war. Als ihre Sinne wieder in ihren Körper fielen begann das Gefecht…

Verwirrung machte sich in ihr breit. Was war das gewesen? Und noch weitaus wichtiger, was hatte das zu bedeuten? Es war alles zu schnell gegangen. Zwei Flotten, daran entsann sie sich, eine Holographische Karte des Schlachtfeldes und der Opponenten und sie, auf ihrem vorherigen Schiff. Was all das zu bedeuten hatte, würde sie jedoch später erötern müssen, wenn möglich zusammen mit ihrer Mentorin, denn just in dem Moment da sie sich zu fragen begann, ertönte jener unverkennbare Ton. Das Ende des Unterrichts war angebrochen. Und so löste sich die Captain aus ihrer Starre, die zum Glück wenig, bis gar nichts, kundtat, von dem was hier gerade mit ihr geschehen war. Noch ein paar Mal blinzeln und sie hatte auch das leise in ihrem Hinterkopf zurück gebliebene Tosen besiegt. War wieder Herrin ihrer Sinne, als sie sich Flight Captain Glenn näherte. Den Blick wie eh und je kurz auf der blonden Pilotin ruhen lassend, wanderte er nur einen Moment über jene Studenten, die sich noch Zeit ließen. Als die Flight Captain dann in Richtung eines Nebenzimmers wies, hob Jade sachte beschwichtigend eine Hand.


„Ich dneke das wird nicht notwendig sein, Flight Captain. Diese Kadetten…“ Ihr Kopf wand sich zu besagtem Grüppchen um und fixierte sie nacheinander einzeln. „… haben nun die Erlaubnis sich zu entfernen.“

Kaum da sie es ausgesprochen hatte, wurden die letzten Reste in Taschen verstaut oder einfach so aufgelesen. Sie wartete bis sich die Tür des Saales zum letzten Mal zischend schloss und die beiden Frauen in nun vorherrschender Stille allein waren. Jade trat nun auch näher an die Lehrkraft heran, überbrückte die letzte Distanz zum Pult das sich vorn befand und an dem die Akademielehrerin gerade verweilte.

„Nun Flight Captain… sie leisten schon seit geraumer Zeit recht ansehnliche Arbeit. In ihrer Akte lässt sich kaum ein negatives Wort über sie und die Leistungserfolge die sie bringen finden.“ Jade platzierte ihre Hände, vom Körper weggestreckt, auf dem Pult, fasste mit ihren Augen die der Frau gegenüber direkt ein. „Ein Umstand auf den die kommenden Generationen von Kadetten der Jagdfliegerausbildung werden verzichten müssen. Aber ich bin mir sicher, dass man für sie Ersatz finden wird Flight Captain. Für die Kadetten hoffe ich, dass dieser Ersatz ihren Leistungen gleich kommt.

Immerhin werden sie vermutlich lange Zeit nicht mehr hier auf Carida verweilen, da sie hiermit von ihrem Dienst als Akademielehrkraft enthoben werden.

Sie kehren mit sofortiger Wirkung in den aktiven Dienst zurück. Sie haben den Befehl binnen 36 Stunden eine Staffel aufzustellen. Für diesen Zeitraum haben sie die Berechtigung jedweden Offizier der im aktiven Dienst weilt, ob dieser nun Urlaub oder nicht hat kann ihnen vollkommen egal sein, für ihre Staffel zu requirieren. Haben sie alle Piloten beisammen wird eine Fähre für sie bereit gestellt sein, die sie zu ihrem neuen Trägerschiff bringen wird. Betrachten sie sich hiermit offiziell unter mein Kommando auf den Imperialen Klasse II Sternenzerstörer Accuser of Light versetzt, Flight Captain.

Sollte sich jemand wegen ihres Befehls als Querulant erweisen, können sie ihm sagen das die Adjutantin des Oberkommandeurs, Captain Jade Dalmascae - also ich, gerne noch einmal persönlich bestätigten wird, das sie mit gültigen Berechtigungen versehen sind.“


[Imperiale Akademie ~ Lehrgebäude für theoretische Jagdfliegerausbildung ~ Astrokunde Klassenzimmer] – Jade Dalmascae, Cecilia Glenn
 
[Orbit um Carida - Shuttle] Pilot, Elysa

Elysa hatte auch an Bord der Exemplar, der Banisher, der Redeemer und der Insurrection einen kleinen Rundgang durch die wichtigsten Abteilungen der Schiffe durchlaufen, hier und da ein paar Worte mit einem „einfachen“ Soldaten oder dienstgradniederen Offizier gesprochen, um schließlich jedem der Kommandanten und dessen Führungsstab noch einmal ins Bewusstsein zu rufen, was sie von ihnen und ihrer Besatzung erwartete. Ebenso, was ihnen möglicherweise bevorstand, sollte es sich nicht abwenden lassen – und das war das Gefecht gegen einstige Kameraden. Die Soldaten unter ihrem Kommando, hatten womöglich Freunde oder Bekannte aus ihrer Akademie oder Ausbildungszeit an Bord der Schiffe unter Niriz Kommando. Keine schöne Aussicht, aber das Tragen der Uniform, kam mit den Pflichten den Frieden zu wahren und wenn Waffenbrüder die Prinzipien und Verantwortungen nicht länger akzeptierten, nein, gar sich bewaffnet dagegen auflehnten – musste man sie aufhalten.

Es tat insgesamt sehr gut, sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen, mit der Crew der leichteren Kriegsschiffe gesprochen zu haben, um ihre Moral einschätzen und auch noch bestärken zu können. Sie standen für die richtige Sache, die richtige Seite ein, das war ihnen spätestens danach bewusst, als sich die kommandierende Offizierin des Verbandes nach ihnen erkundigt hatte. Natürlich war es einerseits sehr wohl kalkuliert diese Präsenz zu zeigen, auf der anderen Seite fühlte sich Elysa dazu verpflichtet. Sie wollte die Loyalität dieser Menschen, wollte ihr Vertrauen und die Zuversicht in ihre eigene Person steigern. Nichts konnte die Moral innerhalb einer Flottille so leicht brechen, wie ein Schiff, dass sich trotz entgegenlaufender Befehle aus Kampfhandlungen zurück zieht. Fahnenflucht vor dem Feind.
Etwas das sie niemals dulden würde, aber hoffte durch ihre Art ein Kommando zu führen, niemals ahnden zu müssen.

Elysa hatte ganz bestimmt nicht vor Leben wegzuwerfen, im Gegenteil, jeder einzelne dieser Soldaten unter ihrem Kommando war wichtig. Aus dem Grund heraus, dass sie bereit waren für die Ideale und die Idee der imperialen Ordnung einzustehen. Das erhob sie über die graue Masse – der Glaube an etwas, dass Größer als man selbst war, das so wichtig war, dass man sogar bereit war das eigene Leben dafür niederzulegen.

Ein leichter Ruck, als auch der Blick aus dem kleinen Fenster zu ihrer Linken kündigte davon, dass man an Bord des mittleren Kreuzers der Strike Klasse, der Resolute, gelandet war. Ein rascher Blick aus der Sichtluke offenbarte, dass ihr Pilot der Bitte nachgekommen war, ihre Ankunft erst Kurz vor Landung preis zu geben. Elysa wollte keinen Aufwand erzeugen und gerade auf größeren Schiffen, mochte sich ein Captain dazu hingerissen fühlen eine Ehrengarde antreten zu lassen – was der Lieutenant, welcher das Shuttle steuerte, jedoch zu verhindern wusste.
Als sie den ersten Fuß auf den Hangarboden setzte, erschien am anderen Ende des Hangars ein sichtlich gehetzter, etwas dicklicher Mann in den mittleren Fünfzigern, der sich beeilte zu ihr zu gelangen. Elysa konnte gerade noch verhindern, dass ihre Mundwinkel sich zu einem – in diesem Falle wohl – leicht spöttischen Schmunzeln verzogen., stattdessen wartete sie geduldig, bis er die Distanz überbrückt hatte und lies ihren Blick so lange über die im Hangar befindlichen Raumjäger gleiten. Insbesondere die Angriffskanonenboote waren ein willkommener Anblick, konnte man sie doch durchaus als Jagdbomber klassifizieren, was ihnen ein breites Spektrum an übertragbaren Rollen offenbarte. Und flexibel auf eine Situation reagieren zu können, war stets eine gute Option.


„Commander Slidell, Ma’am.“ Brachte der Offizier, schließlich bei ihr angekommen, mit einem schneidigen Salut hervor. „Ich heiße sie an Bord der Resolute willkommen. Captain Durkin ist im Moment leider unabkömmlich, hätten wir eher von ihrer Ankunft gewusst, hätten wir natürlich alles dafür vorbereitet…“

Die Worte des XO’s, wie Elysa sich aus den Akten meinte zu erinnern, brachen abrupt ab, als er ihren skeptischen Blick endlich bemerkte.

„Commander, inwiefern ist Captain Durkin unabkömmlich?“
Wenn eine ihrer Kommandantinnen verletzt war, sollte sie als Geschwaderkommandantin darüber informiert sein.

„Sie ist gerade in ihrem Nachtzyklus.“ – Entweder der XO der Resolute war nicht in Kenntnis gesetzt worden, wer sich vor ihm befand, oder er hätte es aus – sich ihr bis dato verschließenden Gründen – vorgezogen lieber sie, als seine Kommandantin verärgert.

„Lassen sie sie wecken, Commander. Melden sie ihr, dass Commodore Nerethin an Bord ist.“ Für einen Moment, schien der dickliche Offizier ernsthaft versucht, ihr erneut zu widersprechen, doch als er den Mund aufmachte, verengten sich ihre Augen bereits leicht. Woraufhin er stoppte und nickte. „Natürlich Ma’am.“

„Ich denke eine halbe Stunde sollte reichen, dass Captain Durkin ein angemessenes Bild für eine imperiale Offizierin abgibt.“, räumte sie ihm noch ein. „In der Zwischenzeit, können sie mir die wichtigsten Sektionen des Schiffs zeigen und vielleicht auch ein wenig aus ihrem Mund über die Dienstzeit der Resolute berichten…“

Wie auch zuvor endete der Rundgang auf der Brücke, ihr Eindruck von der Resolute war, dass Captain Durkin ein extrem straffes Kommando führte, bei dem Disziplin und Gehorsam über Allem stand. Elysa hatte nach dem Eintrag in der Akte der Kommandantin wenig anderes erwartet.

...

„Die Resolute hat sich bei der Schlacht von Daltriir wirklich ausgezeichnet.“, bestätigte sie ihm, auf seine vorherige Ausführung jenes Gefechts, den offiziellen Akteneintrag.

„Oh ja Commodore, das hat sie und nicht nur das Schiff…“ Elysa wusste sehr wohl, worauf der Commander abzielte, sprach es aber selbst nicht an, was aber auch gar nicht nötig war. „… war eine sehr verfahrene Situation, unsere Rumpfpanzerung war aufgerissen und viel hätten wir nicht vertragen, Schlagseite hatten wir auch. Der XO war nicht bereit weitere Befehle auszuführen, welche ein direktes Eingreifen in die Schlacht darstellte, die Resolute war so gut wie tot. Aber sie wollte nicht aufhören, also hat sie seine Dienstwaffe verlangt und er gab sie ihn… genau hier…“

„… habe ich ihn wegen Insubordination erschossen, das ist richtig Commander.“ Beendete die brünette Mitvierzigerin (Captain Claire Durkin) in einem gefühlskalten Tonfall, um kurz darauf einen makellosen Salut zu offenbaren, welchen die Commodore erwiderte. Elysa kam nicht umher zu bemerken, wie ihr XO trocken schluckte, er hatte tatsächlich Furcht.

„Keine einfache Entscheidung…“, gestand die Machtnutzerin schließlich, was Captain Durkin mit einem Nicken bestätigte und ihre Entscheidung noch mal bekräftigte. „Aber eine Notwendige.“
„Ich habe den Bericht gelesen, ihre Entscheidung hat dem Imperium die Schlacht gewonnen.“ Die Geschichte gab der Kommandantin Recht. „Wäre die Kommandokette auseinander gebrochen und die Resolute geflohen, oder hätte sich ergeben, die Moral wäre völlig am Ende gewesen. Ihre Entscheidung war die Richtige.“ Gleichzeitig offenbarte es auch endgültig, warum sie einen so rückratlosen Offizier, als XO gewählt hatte – er würde jeden ihrer Befehle ausführen. Die Problematik, welche Elysa sah, lag nicht in der Loyalität der Resolute oder ihrer Captain, sondern vielmehr in der Unfähigkeit, des stellvertretenden Kommandanten, das Kommando den Erwartungen der Besatzung fortzuführen, sollte Captain Durkin ausfallen - ein Umstand, der in einer Schlacht durchaus eintreten konnte.

Das weitere Gespräch nunmehr mit der Kommandantin verlief zufrieden stellend, wenngleich diese den Standpunkt vertrat, dass man solche Verräter am Imperium – gegen die es wohl dann gehen würde, (Elysa vermeidete tunlichst den Namen Niriz zu erwähnen oder auch nur Andeutungen in diese Richtung zu machen) um jeden Preis stellen und richten musste. Sollte Alynn Kratas jemals um ein Schiff aus ihrem eigenen Verband zur Unterstützung bitten, wäre die Resolute das Schiff der Wahl.


[Orbit um Carida – STRIKE Resolute- Brücke] Brückencrew, Captain Claire Durkin, Commodore Elysa Nerethin
 
[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Weg zur Krankenstation ~ Daichi mit Serenety]

Serenety war sofort klar gewesen, dass Daichi wissen wollte was geschehen war. Genau dies wollte sie ihm eigentliche nicht sagen und hatte gehofft niemandem auf dem Weg zur Krankenstation zu begeben. Aber nun, war es trotz allem anders gekommen und die junge Frau konnte schlecht einfach irgendetwas ignorieren. Zumal Daichi gewisslich nicht locker lassen würde. Dieser Tag war wahrlich nicht sonderlich angenehm und er würde auch nicht ruhig ausklingen. Warum musste auch ausgerechnet er ihr begegnen? Serenety würde daran nichts mehr ändern können, stattdessen machte sie sich sorgen darüber, wie sie Daichi die ganze Sache erklären sollte, ohne dass dieser auf Dumme Ideen kam. Ein Punkt war äußerst unpraktisch und zwar dass Daichi der Cousin von Toji war. Dies erschwerte alles. Immerhin wer sagte ihr denn, dass sobald sie Daichi alles erzählt hatte, dieser nicht seinen Cousin aufsuchen und ihm alles erzählen würde. Familienbande waren schrecklich, besonders, wenn sie sich an einem Ort befanden. Der Soldat eskortierte sie weiter Richtung Medistation sah sie dabei aber fragend an. Am liebsten hätte sie sich losgerissen und wäre geflüchtete, anstatt mit ihm zusammen die Medizinische Station aufzusuchen. Unglücke folgten stets dann, wenn man sie nicht vermeiden konnte.

Auch bei Daichi spürte Serenety wie dessen Sorge die Oberhand gewann. Alles andere würde in den nächsten Sekunden nicht mehr zählen. Nur der Drang sie auf die Station zu bringen galt für diesen Moment. Es war ein Instinkt, der dafür sorgte, dass nichts geschehen würde. Aber nicht nur dies, denn darunter verbarg sich auch jener Instinkt, die jeder Mann an den Tag legte wenn ein „zerbrechliches“ hübsches Geschöpf in Schwierigkeiten steckte. Die junge Frau hatte schon einmal erlebt, wie auch Toji ähnlich gehandelt hatte. Wenn auch nur kur und dies bei ihrem Zusammenbruch. Im Grunde war daran nichts falsches, aber man kam sich vor wie ein Püppchen, welches nicht gehen, gar stehen konnte. Eine Art von Bemutterung, die einer erwachsenen Frau nicht unbedingt zusagte, wenn dieses anders erzogen worden war. Natürlich gab es auch viele Frauen, die dies unheimlich toll fanden aber für Seren war dies nicht anders, als gezeigt zu bekommen dass sie doch nur schwach war. Innerlich den Kopf schüttelnd ließ sie sich von Daichi führen auch wenn sie sich dabei fühlte wie jemand, der kurz vor dem sterben lag.


„Was geschehen ist!? Es war Unfall. Ich kann es dir nicht erklären aber der Spiegel zerbrach und ich hob instinktiv die Hände um mich zu schützen.“


Dies entsprach der Wahrheit. Sie wusste selbst nicht wie es geschehen war. Wobei sie bei ihrer Antworte die Ursache außen vor ließ. Sie wollte in diesem Moment nicht erzählen was zwischen ihr und Toji vorgefallen war. Dafür war auch später noch die Zeit, dies hieß, wenn Daichi nicht schon zuvor versuchen würde es aus ihr heraus zu quetschen. Die beiden bogen gerade um die letzte Ecke als sie auch schon vor der Tür der Krankenstation zum stehen kamen. Der Infanterist brachte sie hinein und Serenety musste sich auf eine Pritsche setzen. Weit und breit war in diesem Moment kein Arzt oder Droide zu sehen, was Serenety dazu veranlasste Daichi anzusehen.

„Ich liege nicht im sterben Daichi! Tu mir einen Gefallen und beruhige dich. Kein Mensch hält dass aus, wenn er deinen Blick sieht und mitbekommt wie du von einem Fuß auf den anderen trittst.“

Sie seufzte leise, dann erschien auch schon ein Arzt. Als er die beiden vernahm kam er auf sie zu und blieb vor Seren stehen. Seinen Augen entging nicht, dass die Arme der jungen Frau mit Handtüchern umwickelt waren. Seine braunen Augen legten sich leicht in Falten. Seren streckte ihm die Arme entgegen und er wickelte die provisorischen Verbände ab. Was zum Vorschein kam bereitete ihm Sorgen.


„Was ist geschehen?“


Innerlich fluchend musste Serenety sich eingestehen, dass der Arzt eine Antwort verdiente allerdings konnte sie ihm ebenfalls nicht mehr sagen als Daichi. Allerdings würde der Mann vor ihr mit Sicherheit nicht locker lassen, was bedeutete, dass ein wenig um die Wahrheit drum herum sprechen musste.

„Ein Unfall. Ich kann es nicht genau sagen. Aber irgendwie muss ich wohl ausgerutscht und in den Spiegel gefallen sein.

Seren hoffte das Daichi schweigen würde, denn wenn er etwas dazu sagen würde und dann auch noch etwas anderes, wäre sie geliefert. Der Arzt sah sie einen Moment an, aber anscheinend glaubte er ihr oder aber er wollte nicht genauer nachfragen. Dies jedenfalls beruhigte sie.

„Ich muss die Glassplitter entfernen und die Wunden reinigen. So wie es aussieht muss die ein oder andere sogar genäht werden.“

Die Diagnose war kurz, der Arzt griff nach einem Gerät und Handschuhen. Zog sie über und holte dann Stück für Stück die Scherben aus ihren Handgelenken und Innenhandflächen. Langsam arbeitete er sich vor. An den Handflächen, waren nur wenige eingedrungen und auch nicht sonderlich tief. Im Gegensatz zu den Handgelenken. Serenety verzog keine Mine biss sich aber auf die Zähne. Es tat weh aber nicht übermäßig und auch dafür war sie dankbar. Als der Mediziner innehielt und nach einer Kompresse Griff machte sie sich allerdings Sorgen. Der Mann brachte das Stück an und sorgte dafür, dass die Blutung gestoppt wurde wo sie zuvor mit dem Stück Handtuch dafür gesorgt hatte.
Dann nahm er das Gerät erneut in die Hand und entfernte den letzten Glassplitter. Blut trat aus und schoss nach oben. Stoppte dann aber, da nichts mehr nachkommen konnte.


„Einer der Scherben hat die Hauptader getroffen. Sie hätten verbluten könne, wenn sie nicht so gut reagiert hätten. Ich werde Löten müssen und Nähen. Der Rest wird mit Bactapflastern und Verbänden heilen. Allerdings wird dies bedeuten dass sie ihre Hände nicht ohne weiteres benutzen können.“

Serenety nickte. Dies hatte ihr zwar gerade noch gefehlt aber damit würde sie nun leben müssen. Dass dumme dabei war allerdings, dass Toji mit Sicherheit fragen würde, da Bactaverbände nun mal nicht unsichtbar waren. Das Löten ging relativ schnell und ebenso auch das Nähen. Als letzter Akt folgten wie der Arzt gesagt hatte die Pflaster und dann der Verband. Als er fertig war sah er die junge Frau einen Moment an, dann glitt sein Blick zu Daichi.

Sorgen sie dafür, dass sie die nächsten Tage ihre Hände nicht zu sehr gebraucht.“ Sein Blick glitt zu Seren zurück. „Die Verbände sollten nicht nass werden.“ Dies wusste die Exotin, aber sie nickte trotz allem, dann ließ der Mann sie allein und Seren stand von der Pritsche auf. Sie wollte hier heraus.

„Können wir gehen?“

Die junge Frau sah Daichi an und hoffte, dass dieser einverstanden war. Denn sie wollte nicht unbedingt hier mir ihm reden.

[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ auf dem Weg zur Krankenstation ~ Daichi mit Serenety]

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[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | mit Han Akaji (NPC) ]

Han blickte den jungen Mann an als dieser erklärte, dass an Schlaf Momentan nicht zu denken war. Seine Äußerungen ließen den Commodore hellhörig werden. Er hatte also etwas gewagt und dabei verloren. Irgendwie hatte Han das Gefühl, dass es dabei um seine Tochter ging. Han hörte weiter schweigend Toji zu und dessen Erläuterung, dass er zum einen enttäuscht zum anderen aber auch verärgert war. Die genauere Differenzierung folgte kurz darauf, als Toji gestand, dass er verärgert über die eigene Person war und enttäuscht, da eine Seifenblase voller Träume zerplatzt war. Hans Ohren wurden hellhörig bei diesen Worten.


„Ich verstehe. Träume können manchmal zerplatzen aber es lohnt sich um sie zu kämpfen. Ich glaube den Grund zu kennen.“

Einen Moment schwieg Han und sah den jungen Mann an, der sein Schwiegersohn werden sollte.

„Eine Frau ist nicht einfach zu händeln. Hat man selbst einmal begriffen, dass man mehr fühlt als man vielleicht gedacht hatte, möchte man dies am liebsten der Welt sagen. Wir haben die Angewohnheit mit solchen Gefühlen zu hausieren auch wenn es nicht unsere Absicht ist.

Die Seifenblase von der du sprichst und der Traum, mögen dir jetzt als zerplatz erscheinen, aber du solltest wissen, dass Seren nicht zu den Frauen gehört die man mit schönen Worten beeindrucken kann. Auch nicht mit einem Geständnis. Im laufe deines Lebens hast du viele Frauen kennen gelernt Toji, aber mir schient so, dass du nur jene besessen hast, die sagen wir mal den Kriterien einer einfachen Frau entsprachen. Ich geben zu, dass ich nicht unschuldig bin was den Charakter meiner Tochter angeht.“


Han seufzte, schüttelte gleichzeitig den Kopf und legte eine seiner Hände auf die Schulter Tojis.

„Weißt du es ist für einen Vater nie leicht eine Tochter zu erziehen und noch weniger leicht ist es, sie in die Spuren einer Persönlichkeit zu bringen, bei der sie am Ende stark ist und auf eigenen Beinen stehen kann. Dies wirst du erst wirklich verstehen, wenn du selbst mal Kinder hast. Aber eines sage ich dir, wenn du sie wirklich liebst und daran glaube ich, dann solltest du kämpfen. Eine Frau ihres Charakters wird nicht leicht zu gewinnen sein, aber wenn du es geschafft hast, dann hast du sie auf ewig.“

Ein Lächeln umspielte die nun weichen Züge des Älteren.

„Hast du einen Plan dessen wie du gewinnen willst!? Ich mag meine Tochter nicht davon überzeugen könne, dass sie dich heiratet und ebenso wenig würde ich erfolg haben wenn ich mit ihr versuchen würde zu sprechen. Sie ist ein Dickkopf wie ich. Aber wenn du etwas wissen solltest dann, dass die alten Traditionen tief in ihr verwurzelt sind. Dies wirst du zum teil schon gemerkt haben. Nutze sie mit. Was immer du über Serenety wissen willst, frage mich. Vielleicht sollten wir ein wenig zusammenarbeiten, was im Übrigen auch dein Cousin tut.“


Wieder lächelte das Oberhaupt der Akaji und schwieg dann. Darauf wartend eine Reaktion zu erhalten.


[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Korridor | mit Han Akaji (NPC) ]
 
[Orbit um Carida, SSD Intimidator, Brücke]- Admiral Tomaas Bolitho, Crew

Der Supersternzerstörer Intimidator, Flaggschiff der imperialen Flotte und mobiles Zentrum ihres Oberkommandos außerhalb der Hallen des imperialen Komplexes auf Bastion, schwebte inmitten der gewaltigen Armada, die sich im Orbit Caridas versammelt hatte, um die ebenso beeindruckende Flotte Hochadmiral Niriz’ zu stellen und diesen daran zu hindern, dem Putschisten Janem Menari eine beeindruckende Streitmacht zur militärischen Deckung seiner ehrgeizigen Ziele zur Verfügung zu stellen. Diesen Entschluss schien der neue Großadmiral des Imperiums, Nereus Kratas, felsenfest gefasst zu haben – doch noch waren nicht einmal Gerüchte über dieses Ziel außerhalb der Kreise seines engsten Stabs aufgetaucht. Die Flotte würde erst informiert werden, wenn das tatsächliche Ziel feststand – die Koordinaten des Treffpunkts zwischen Niriz und Menari, der Ort, an dem sich das Schicksal des Imperiums entscheiden würde.
Tomaas Bolitho befand sich in einem geräumigen Planungsbereich hinter der eigentlichen Brücke des ihm überantworteten Supersternzerstörers und starrte mit sehr schattig wirkenden Augen auf ein Hologramm, welches bei näherem Hinsehen eine Detailansicht der Galaxis zeigte. Abgesehen vom Admiral befanden sich Commodore Ferrus Perioma, der ehemalige Adjutant des Großadmirals, und Hochadmiral Jeratai im Raum. Die übrigen Mitglieder des Oberkommandos hatten es vorgezogen, sich nach der Ernennungsfeier des Großadmirals zurückzuziehen. Der Strom der Zeit floss allerdings ohne sie…


“Also, meine Herren – was denken Sie?“

Bolithos Blick schweifte kurz durch den Raum und blieb an den Gesichtern der beiden anderen Offiziere hängen.

“Mehrere Konvois überfallen in wenigen Tagen, dazu der Verlust der begleitenden Kriegsschiffe… das alles trägt kaum die Handschrift einer plötzlich im Inneren Rand ihr Unwesen treibenden Piratengruppe.“

„Sie glauben also, die kümmerlichen Reste der Flotte der Neuen Republik operieren so tief im imperialen Raum?“, warf Jeratai in einem Tonfall ein, der deutlich machte, für wie unwahrscheinlich er diese Option tatsächlich hielt. Als direkte Reaktion auf die Worte des Hochadmirals runzelte Perioma leicht die Stirn, schwieg jedoch.

“Es erscheint mir die einzige Alternative, Sir“, stimmte Bolitho unbeeindruckt zu. “Dieser Bereich des Inneren Randes und der Expansionsregionen wurde recht spärlich mit militärischer Präsenz bedacht, sieht man von der relativen Nähe Fondors und der beträchtlichen Befestigung Thyferras ab. Die Republik sollte genügend Rückzugspunkte haben, von denen aus sie ihre Taktik des Zuschlagens und des Verschwindens fortführen kann. Die Bisse eines Drochs, doch ein ganzer Schwarm dieser Biester kann mehr als lästig werden.“

„Dummerweise fehlen uns die Schiffe, unsere Konvois stärker zu verteidigen“, warf Perioma ein.

„Da die Konvois schnell ohne Hilferufe aufgerieben wurden, ist davon auszugehen, dass die Republik mindestens einen schweren Kreuzer in diesem Bereich des Weltraumes stationiert hat. Zu jedem anderen Zeitpunkt würde ich vorschlagen, dieser Kampfgruppe mit einem Dominator-Sternzerstörer und ein paar anderen schweren Schiffen eine Falle zu stellen, doch alle verfügbaren Einheiten dieser Größenordnung sind unabkömmlich.“

„Also wollen Sie die Republik gewähren lassen? Eine konstante Störung unserer Nachschubrouten kann die gesamten dortigen Eroberungen des mittleren und äußeren Randes in Gefahr bringen!“

“Ich glaube, Hochadmiral, dieser Preis ist noch sehr gering im Vergleich dazu, was geschieht, wenn der Feind herausfindet, dass Niriz Bothawui so gut wie unverteidigt zurückgelassen hat. Alle umliegenden Eroberungen hängen vom Halten dieses einen Planeten ab. Mittlerweile sollten wir uns alle von der Illusion verabschiedet haben, das Imperium in seinen derzeitigen Grenzen erhalten zu können.“

Jeratai fauchte ärgerlich.

„Was reden Sie da, Mann? Die Republik liegt am Boden – vielleicht ist diese Serie an Überfällen nichts weiter als ein Bluff! Womöglich haben sie ihre Verteidigung andernorts empfindlich geschwächt, um diese schweren Schiffe in den Inneren Rand beordern zu können…“

“Selbst wenn dem so sein sollte, Sir…“, unterbrach Bolitho ihn bestimmt. “… kann die Republik es sich tatsächlich leisten, da wir mit uns selbst beschäftigt sind. Offenbar haben nicht nur unsere Agenten erfahren, dass der Sith-Bürgerkrieg sich zuspitzt. Bothawui könnte tatsächlich ihr nächstes Ziel sein – und die Vorfälle um Bestine herum sind die Nadelstiche, die uns ablenken sollen. Ich werde meine Bedenken dem Großadmiral mitteilen. Vielleicht kann unsere Flotte hier ein paar Schiffe entbehren. Bothawui muss gehalten werden. Thyferra kann auf sich selbst aufpassen… und die umliegenden Systeme sind entbehrlich.“

Der Hochadmiral schien bereits Atem für eine Antwort zu sammeln, als die Tür zum Besprechungsraum sich auftat und ein rangniedriger Offizier – ein Lieutenant der Brückenbesatzung – mit einem schneidigen Salut eintrat.

„Admiral Bolitho?“

Jeratais Stirn legte sich in missbilligende Falten, doch der Hochadmiral sagte nichts.

“Was haben Sie für mich. Lieutenant?“, fragte Bolitho leichthin, ein amüsiertes Lächeln mühsam unterdrückend.

„Eine Prioritätsmeldung des Nachrichtendiensts, Sir. Offenbar kommen die Reste des republikanischen Senats zu einer Sitzung zusammen… auf Naboo.“

Perioma schnaubte ungläubig in das plötzliche Schweigen hinein.

„Unmöglich! Selbst auf dem Höhepunkt des Sith-Bruderkampfes wäre ein derart exponierter Planet als Schauplatz einer Senatssitzung reiner Wahnsinn!“

„Die Information ist absolut zuverlässig“, erwiderte der Lieutenant ungerührt.

“Informieren Sie den Großadmiral…“

„Keine Zeit!“, platzte Jeratai dazwischen.

„Alarmieren Sie Admiral Rennington auf Malastare… er befehligt die dortigen Flotteneinheiten. Er soll sofort eine ausreichend große Kampfgruppe nach Naboo beordern. Wenn es ihm gelingt, den Planeten zu blockieren und Bodentruppen zu landen, wären wir womöglich in der Lage, den gesamten Senat zu verhaften und das Oberkommando der Republik zur Kapitulation zu zwingen!“

Rennington verfügt über kein einziges Raumschiff der Größe eines Sternzerstörers, abgesehen von seinem Flaggschiff…“, widersprach Bolitho.

“Er wird keine Kampfgruppe von ausreichender Stärke zusammenstellen können…“

„Nach unseren Informationen ist Naboo so gut wie unverteidigt“, informierte der Lieutenant ihn gelassen. Aus dem Augenwinkel sah Bolitho, wie Perioma fast die Kinnlade herunterfiel, und hoffte, dass er keinen ähnlichen Eindruck machte.

“Also gut…“, seufzte der Admiral schließlich nach einer Pause.

“Kontaktieren wir Malastare. Und informieren Sie den Großadmiral… doch seien Sie gewarnt: selbst wenn die Republik kapitulieren sollte, sind die Kämpfe noch lange nicht vorbei…“

[Orbit um Carida, SSD Intimidator, Brücke]- Admiral Tomaas Bolitho, Jeratai, Perioma
 
- Carida - Imperiale Akademie - Aiden Thiuros Quartier - Cassie allein -

Selbst als Aiden schon längst aus dem Raum war glaubte Cassie noch seine Hände an ihrem Körper wahrnehmen zu können, auch sein Duft war immernoch present. Fast machte sie der Gedanke Wahnsinnig das sie nicht wusste wann sie sie das nächste mal so Privat miteinander sein konnten. Damit meinte sie nichteinmal den Sex den sie miteinander gehabt hatten. Nein sie hatte einfach diesen „anderen“ Aiden genossen, der lächeln konnte, der Scherzen konnte, der ihr scheinbar so sehr zugetan war. Es waren Welten zwischen diesem der so zärtlich agierte und jenem der stocksteif in seiner Uniform da stand. „Geheimniss“ hatte er gesagt? Natürlich musste das alles ein Geheimniss bleiben, der Dienst für das Imperium erlaubte keine Liebeleien, offiziell zumindest nicht und auftauen musste er in der Öffentlichkeit auch nicht, sie hatte kein Problem damit dieses hinreissende Lachen, diesen wunderbaren Man ganz für sich zu haben.

Aber wie auch immer, sie fand es gut so, er und sie würden irgendwann die Gelegenheit haben ganz öffentlich über irgend einen Platz zu schlendern, hier und besonders in Uniform brauchte sie das nicht, ihre aufkommende Karriere war ihr sehr wichtig, so wichtig wie Aiden die Seine. Trotzdem...............sie hätte alles dafür gegeben das was sie in der Nacht geteilt hatten direkt nochmal zu erleben, er hatte es geschafft ihren gesammten Körper zu verzaubern und auf sich zu münzen, noch immer kribbelte alles von Kopf bis Fuß...........

Oh mein Gott!


Sie hatte sich endlich aufgerafft die Komnachricht zu lesen. Sie hatten die Abschlussfeier für heute Vormittag anberaumt! Verdammt! Auf ihrem Geburstag? Wieso hatte sich Lilly eigentlich noch nicht gemeldet? Ach sie würde sich sicher am Abend melden, ansonnsten würde sie der geschäftigen Hotelbesitzerin einfach hinterher „telefonieren“.

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Die Zeit hatte nichteinmal dazu gereicht eine sehr ausgiebige Dusche zu nehmen, so war Cassie die durch die Gänge rannte einfach froh das wenigstens ihr ordentlich zum Pferdeschwanz zusammen genommenes Haar korrekt saß und sie die Uniformhose zu ihrer Galauniform noch gefunden hatte. Der Rock war dann doch zu sehr zerknittert in der Nacht davor.

Nur noch eben um die Ecke, dann würde sie beim Saal sein. Wahnsinn, dachte sie bei sich, ich gehe als Kadett rein und komme als Pilot Officer raus – endlich!

Mit einem weiteren Blick auf ihr Chrono beschleunigte die junge Corellianerin ihre ohnehin schon flinken Schritte noch............nur noch um die Ecke........


- Carida - Imperiale Akademie - Flur - Cassie allein -
 
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