Carida

- Carida - "Örtchen nahe der Akademie" - Strandbar - Cecilia, Dak -

Tatooine hat seine schönen Seiten.

Stimmte sie ihm jetzt wieder ruhiger zu und besann sich erneut darauf wer sie war und wie sie sich zu verhalten hatte. Unsicher hatte sie ihn offensichtlich gemacht, und dennnoch, er blieb hier und hielt stand. Verdammt war sie nicht wenigstens mit der Absicht hier her gekommen über dienstliche Dinge mit ihm zu sprechen? Dieser Vorsatz und das daraus resultierende Oberwasser waren ihr schon längst entglitten. Dak wusste gar nicht das er da jemanden neben sich sitzen hatte der von null auf nichts, seit Jahren das erste mal ziemlich privat war. Nur eine Frau die es genoss mit einem netten jungen Begleiter aus zu gehen. Gestern Abend war sie ebenfalls ausgegangen, doch hatte sie sich da eher in Daks Position befunden, schließlich hatte ein Colonel neben ihr gesessen. Aber Gestern war vorbei, genau wie das Thema Janson Sez. Schwer gelang es ihr das Bild des ziemlich elenden Mannes aus ihrem Kopf zu vertreiben. Eigentlich war sie feige, doch lag das in ihrem Charakter, sie verkraftete Krankheit und Leid sehr viel schlechter als den Tod und verdrängte hier lieber. Die Menschen von Tatooine waren da einfach anders, meistens taten sie sich selbst den gefallen und vielen (wenn sie schon vor ihrer Zeit sterben mussten) einfach in der Gluthitze tot um oder starben durch Schüsse des Sandleute, oder verletzten sich tödlich wenn sie mit ihren Speedern durch die Canyons huschten, oder, oder , oder. Tatooine bot eine vielzahl an Möglichkeiten vorzeitig und unschön zu sterben. Aber das jemand lange und leidig in einem Bett vor sich hin siechen musste, das gab es selten bis gar nicht.

Wieder gestattete sie es sich Dak in die Augen zu blicken, und endlich kristallisierte sich ein Wunsch aus ihrem Inneren der an Niveaulosigkeit und Primitivität kaum zu übertreffen war. Dennoch war es ein ehrlicher Wunsch – nach einer Sache die sie lange Zeit nicht mehr erlebt und mit jemandem den sie mochte geteilt hatte. Sie wollte schlicht und ergreiffend ganz ungeschönt einfach die Nacht mit ihm verbringen. Was Morgen war wusste sie nicht, das das Probleme erzeugen würde wenn sie seine Vorgesetzte in der Staffel werden würde war ihr völlig klar. Dennoch, hingegen all ihrer hochgelobten Prinzipien die sie auch Jahrelang den Kadetten eingebläut hatte wollte sie diesen Mann. Sie wusste nicht wieso das alles so gekommen war aber eines wusste sie schon jetzt. Sie war absolut süchtig nach der Gegenwart dieses Mannes, nach seinem schüchternen aber doch sehr starkem Wesen, nach seinem Körper..................wer wusste wie das Leben weiter ging? Wie sich die Dinge entwickelten? Vielleicht starb sie schon in ein paar Tagen in der Schlacht? Janson war das beste Beispiel dafür wie schnell alles buchstäblich zusammen brechen konnte.

Tatooine hat schöne Seiten Dak, aber Sie können sich vorstellen das man es als hellhäutiges blondes Mädchen dort nicht leicht hatte.

Und so trat das große Schweigen ein, beide Menschen saßen ab jetzt ruhig nebeneinander, ließen den köstlichen aber starken Wein auf sich wirken und besahen sich den See der perfekt in die Abendstimmung passte mit seinem ruhigen Plätschern. Als erneut der Wind über die Körper der beiden hinwegsauste begann die Captain in ihrem Sommerkleid leicht zu frösteln. Wieder ein Attribut das ihr der Heimatplanet mitgegeben hatte. Viele bezeichneten den Sommer auf Carida als warm........ihr war kalt.

Ist es auf Ukio angenehm warm Dak?

Brach sie das Schweigen, blickte dabei fast schüchtern auf ihr geleehrtes Weinglas. Es wurde Zeit zu gehen, sie brauchte in jeglicher Hinsicht Wärme.

Mir ist kalt. Wissen Sie Dak. Ich bin eine niveaulose Frau. Ich habe für mich beschlossen das ich heute Nacht etwas von Ukio kosten möchte.


Jetzt war es an ihr rot zu werden, sie versuchte es erst gar nicht diesen Zustand auf den Wein zu schieben, sie wusste ganz genau was sie tat und trotzdem ignorierte sie den Fakt das sie sich unter umständen sehr viel Ärger einhandeln konnte.

Verdammt! Habe ich das gerade gesagt oder gedacht?

Versuchte sie einen letzten Scherz bevor sie ihn locker aber bestimmt an seinem Kragen zu sich runter zog und ihm einen Kuss gab der so zart wurde das man meinen konnte ein Blütenblatt geküsst zu haben.

Wie mutig bist du Dak?

Schmiegte sie sich nach dem Kuss an seine Wange.


Was suchst du dir auch die völlig verrückte aus und setzt dich zu ihr an den Tisch?

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[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ vor dem Quartier ~ Daichi mit Serenety]

Leichte Zweifel konnte man in der Argumentation von Serenety erkennen. Sie war sich nicht so sicher wie sie es gern hätte. Allmählich fiel es Daichi auf. Die junge Akaji hegte Gefühle für Toji Murata, aber war sich bei der Interpretation dieser Emotionen nicht sicher. Vielleicht war dieses Feld sogar Neuland für sie. Mitgefühl kam bei dem Soldaten auf. Am liebsten wollte er diese zierliche Person in den Arm nehmen. Sie war wirklich wie eine Schwester für ihn, aber in manchen Sachen unterschied sie sich dennoch von der Mentalität der Muratas.

Einen erster Erfolg konnte der Infanterist bei seiner Argumentation erzielen. Sie gab ihm wenigstens zum Teil Recht bei der Thematik “der Flirt mit der Blondine”. Nun hatte er einen Ansatzpunkt. Ein zaghaftes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des jungen Mannes ab. Serenety hatte ein Problem damit, dass er nicht richtig zuzuhören schien. Für einen Augenblick ging sie auch auf ihre Tätigkeit als erster Offizier ein. Natürlich musste der erste Offizier mit dem Kommandanten eng zusammenarbeiten und den Rücken des Vorgesetzten in bestimmten Fällen frei halten, aber war das nicht auf jedem Schiff so? Daichi hatte in diesem Bereich keine Erfahrung, denn er war in einem anderen Zweig des Militärs tätig. Geduldig lauschte der Soldat den Worten der jungen Akaji.

“Er muss noch viel lernen, richtig”, bestätigte Daichi mit seiner ruhigen Stimme. “Doch auch hier könnt ihr wunderbar zusammenarbeiten. Als Kommandant befindet man sich in der Isolation. Einziger Kontakt zur “Außenwelt”, die Mannschaft, ist der erste Offizier. Er (oder sie) hält den wahren Kontakt zur Mannschaft. Es ist also nur natürlich, dass du Toji den Rücken freihältst. Bestimmt dankt er dies auch…”

Würde sie seine Gedanken verstehen? Dennoch musste er auch in diesem Punkt zu seinem Verwandten halten. Er war der Vermittler zwischen beiden Parteien, aber vollkommen neutral konnte man ihn mittlerweile nicht mehr nennen. Irgendwie war er zum Spielball der beiden Familienoberhäupter geworden. Wie hatten sie ihn bloß damit reinziehen können? War es wirklich der gute Draht zu Serenety? Aufgefallen war es anscheinend jedem Anwesenden auf Onderon. Für den Bruchteil einer Sekunde verzog sich sein Gesicht leicht säuerlich. Sie, die Clanoberhäupter, hatten ihn manipuliert und nun musste er diese Gratwanderung machen.

Serenety ging langsam auf das nächste Problem über. Toji war ein Mensch, der berufliche Kritik umsetzen konnte, aber privat seine Probleme damit hatte. Die junge Akaji konnte diese Einstellungen wahrscheinlich nicht begreifen und so herrschten unterschiedliche Ansichten zwischen den beiden Menschen. Nach ihrer Denkweise war seine Weltansicht auf seine Erziehung, die er genossen hatte, zurückzuführen. Daichi konnte diesen Ansatz verstehen. Auch er hatte sich deshalb oft mit seinem Cousin in den Haaren gehabt. Toji schwebte zwischen zwei Welten. Zugehörigkeit schien dieser Mensch nicht zu fühlen. Der Soldat kam ins Grübeln.


“Ich denke, dass Toji in diesem Fall zwischen zwei Welten schwebt”, entgegnete Daichi nachdenklich. “Auf der einen Seite kennt er die Welt der “Anderen”, auf der anderen hat er auch Werte, Bräuche und Traditionen von unserem Volk verinnerlicht. Vielleicht stellst du für unser Volk eine Brücke dar. Wahrscheinlich braucht ihr in dieser Sache Übung und Zeit. Zum Glück arbeitet ihr erst seit ein paar Wochen zusammen. Somit ist noch alles offen.”

Die Augen des Soldaten leuchteten kurz auf. Er hatte Hoffnungen bei diesem Pärchen. Vielleicht sah er sogar Möglichkeiten, die keiner anderer sah. War er verrückt geworden? Sein Leben hatte sich durch die Verlobungspläne der beiden Familien auf alle Fälle verändert. Serenety war in sein Leben getreten und hatte wie ein Wirbelwind gewütet. Ihre stürmische und eigenwillige Art war selbst für ein Mitglied ihres Volkes ungewöhnlich. Wieder kam etwas Mitgefühl bei dem muskulösen Mann auf.

Widerworte kamen bei der jungen Akaji auf. Ihr ging es um das Feingefühl, welches Toji ihr nicht entgegenbrachte. Auch glaubte sie nicht, dass dieser Bereich für ihn Neuland wäre. Natürlich hatte der Cousin von Daichi Kontakte zu Frauen seines Volkes gehabt, aber diese beschränkten sich nur auf den familiären Bereich. Die Familie hatte den jungen Murata nur selten bei sich gehabt. Die Besuche im Anwesen auf Onderon konnte man glatt an einer Hand abzählen. Plötzlich offenbarte sie ihm, dass sie auch die Tätigkeit eines Counselors ausübte. Sie hatte also Kenntnisse im Bereich der Psychologie. Hatte sie schon Daichi analysiert? Kleine Zweifel kamen bei dem Soldaten auf.


“Gut, dann lag wohl ein Missverständnis, von meiner Seite aus, vor”, entschuldigte sich Daichi und musterte sie ganz genau. “Du bist noch jung und musst in deinem Tätigkeitsfeld als Psychologin viel lernen. Es ist nur natürlich, dass du jetzt nicht alle Lösungsmöglichkeiten kennst. Wenn ihr euch auf Arbeit versteht, dann wird es auch im Privaten klappen. Ihr braucht nur Zeit und Geduld. Wahrscheinlich seid ihr nicht richtig eingestellt aufeinander. Du hattest vorher einen anderen Vorgesetzten und Toji Senjjari Baschi. Es gibt Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede.”

Bei Serenety konnte man eine leichte Röte im Gesicht erkennen. Anscheinend schämte sie sich für ihre zweite Tätigkeit. ‘Sie hat Probleme Tojis Wesen zu erfassen, obwohl sie psychologisch ausgebildet ist. Da dürfte der Knackpunkt liegen’, mutmaßte der Soldat in Gedanken. Schweigen herrschte zwischen den beiden Menschen. Sie hatten beide Probleme mit dem Thema. Die beiden konnten sich nur schwer in die Gedankenwelt des Cousin versetzen.

Die junge Akaji wollte über seine Worte nachdenken. Nach ihrer Ansicht war die Treue, die Daichi seinem Verwandten entgegenbrachte, nur natürlich. Sie gehörten zu einer Familie und waren damit verbunden. In ihren Augen brachte er seiner Familie keine Schande, aber war Toji da so anders? Er hatte einen Sieg bei Bilbringi für das Imperium errungen. Auch sie sah in ihm einen Bruder und anscheinend beneidete sie die Frau, die er später an seiner Seite hatte. Solche Worte hörte er nur selten aus dem Mund einer Frau.


“Ich danke dir für diese netten Worte”, sagte Daichi mit ruhiger Stimme. “Dennoch bin ich der Ansicht, dass Toji der richtige Partner für dich ist. In seiner Gegenwart wirst du dich vollkommen frei entfalten können. Er wird dir die Freiheit lassen, die du bisher (durch deine Erziehung) so noch nicht erlebt hast. Es mag in diesem Moment noch wirr klingen, aber in der Zukunft wirst du keinen Neid mehr verspüren brauchen. Mir reicht es schon, wenn du dich dann für mich freust.”

Aus einem Affekt umarmte er die zierliche Person. Er genoss ihre Gegenwart. In seiner Nähe wirkte sie so anders. Bei ihr hatte er das Gefühl, dass sie die meiste Zeit einen Panzer aus Eis trug. Manchmal legte sie diesen Schutzmantel aber bei ihm ab. Es war einen Vertrauensbeweis für ihn und deshalb ehrte ihn dieses Verhalten. Vielleicht hatte er aus diesem Grund sie umarmt.

[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ vor dem Quartier ~ Daichi mit Serenety]
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | vor dem Hangar | Korridor | allein ]

Zischend öffnete sich die Tür zum Hangar der Akademie. Betriebsamkeit war das erste, dass dem Piloten ins Auge stach. Sofort stieg ihm der strenge Geruch von Maschinenöl in seine Nase und die Geräusche, die durch das Reparieren und Warten der Maschinen verursachte wurde, drang in seine Ohren. Er wollte seinen Defender sehen. Das kalte Metall berühren und den Zustand des teuren Jägers begutachten.

Die schwarze Uniform, die der Elitepilot an seinem Leib trug, viel in diesem Hangar augenblicklich auf. Auch das Zeichen der Wolves unterschied Aiden von den anderen Anwesenden. Gemächlich ging er zu der Leiter an der Wand. Alle Jäger waren an Vorrichtungen an der Decke angebracht, weshalb man Leitern oder Turbolifte nutzen musste um sie zu erreichen. Der Wolve-Pilot hatte sich für die klassische Variante entschieden. Ein bisschen stieg sein Puls an je näher er seinem Jäger kam.

Der Defender war im perfekten Zustand. Niemand hatte diesen teuren Tie in irgendeiner Weise angefasst oder gar benutzt. Prüfend tastete der Pilot das Metall des Jägers ab. Die Mechaniker hatten nach der Schlacht im Orbit von Bastion ganze Arbeit geleistet. Damals war der Sternjäger in einem schrecklichen Zustand gewesen, aber die Technik des Imperiums war in diesem Bereich wirklich fortschrittlich. Er widerstand dem Drang in das Cockpit zu steigen.

Plötzlich kam ihm die Nachricht von Jacen Foster in den Sinn. Die gesamte Staffel sollte sich im Simulatorraum einfinden. Anscheinend wollte der Stellvertreter der Wolves ebenfalls wieder hinter einem Steuerknüppel sitzen. Liebevoll tätschelte der Pilot den Rumpf seines Sternjägers und machte sich auf den Rückweg. Pünktlichkeit war eine wichtige Basis in seinem Leben, weshalb er sich lieber gleich auf den Weg machte. Glücklicher Weise war der Wolve-Pilot nicht mehr der Mittelpunkt bei den Anwesenden. Jeder hatte seinen Job zu machen und so konnte man sich manche Pausen nicht leisten.

Die Simulatoren der Akademie auf Carida waren auf dem neusten Stand. Man hatte sie in einem Sonderbereich der Anlage untergebracht da die benötigte Technik doch recht groß war. Immer noch gemächlich ging Aiden durch die Gänge der Akademie. Er wollte endlich wieder fliegen. Lässig hatte er seine Hände in den Hosentaschen verschwinden lassen. In diesen langen Korridoren schien keine andere Person zu sein. War er in diesem Abteil wirklich allein? Aiden fuhr sich durch das schwarze Haar. Sein Blick wanderte ständig an der Wand entlang. Der Pilot ging an mehreren Türen vorbei. Keine war die richtige.

‘Simulatorraum Drei - da soll das Spiel stattfinden’, erinnerte sich der einsame Wolf während er weiter durch den beleuchteten Gang schlenderte. Im nächsten Augenblick kam ihm die Frage in den Sinn, ob er die erste Person wäre, die anwesend war. Wirklich vorstellen konnte er sich dies nicht, denn auch Foster war recht pünktlich und pflichtbewusst. Er war gespannt auf die kommende Simulation. Der Wolve-Pilot war an der Tür angelangt. Er korrigierte seine Uniform noch einmal.

Er atmete noch einmal tief durch, dann betätigte er den kleinen Schalter neben der Tür. Erneut war ein Zischen zu hören, während sich die Tür öffnete. Die Ernüchterung kam sofort - er war nicht der erste. Cpt. Foster war wirklich die erste Person, die in diesem Simulatorraum war. Sofort salutierte der Pilot vor seinem Vorgesetzten. Die kühle Art, für die Aiden bekannt war, stellte sich bei dem Elitepilot wieder ein. Seine Beziehung zu Cassie Bennett durfte nicht an die Öffentlichkeit kommen.

“Guten Morgen, Sir”, begrüßte der Pilot seinen Vorgesetzten. “Ich hoffe die Kameraden werden pünktlich sein.”


[ Carida | Akademie des Imperiums | Simulatorkomplex | Simulatorraum Drei | mit Cpt. Foster ]
 
Orbit über Carida/ STRIKE Starcraft/ Zellentrakt/ Zelle 11/ Frey, Sub-Lt. Vos, Lt. Orria, Nico Wrath (NPC)

Das Gespräch zog sich länger hin, als Frey erwartet hatte. Orria und er stellten abwechselnd Fragen, die das Ex-Mitglied der Silver Moons brav beantwortete. Ob er die Wahrheit sprach, war ein anderes Thema, um welches sich Frey jetzt keine Sorgen machen wollte. Sie würden es noch früh genug rausfinden.

"Das war's für's erste, Wrath. Ich hoffe, Sie haben uns die Wahrheit gesagt, damit wir Sie nicht noch einmal in ihrer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung stören müssen. Guten Tag."

Wrath grinste ihn nur hinterhältig an, was Frey aber nicht verunsicherte. Nachdem die kleine Feier des Großadmirals beendet ist, würden sie das Gefängnis von M'haeli ansteuern und ihn dort abladen. Frey war sich sicher, dass er den Glatzkopf nie mehr wiedersehen würde.

Vor der Zelle verlangte er das Datapad des Sub-Lieutnants, auf welchem er das Protokoll festgehalten hatte, übertrug die Datei auf sein eigenes Datapad und löschte sie anschließend von dem Datapad von Vos. Dennoch fühlte er, dass er seine schroffen Worte von vorhin wieder gutmachen musste. Da war es wieder, seine corellianische Erziehung. Manchmal verfluchte er sie.


"Sub-Lieutnant Vos, richtig? Sie sind einer von den Reservesoldaten, nicht wahr? Ich möchte ihnen Lieutnant Orria und Sergeant Paul Fries vom Death-Squad vorstellen. Beides durchaus fähige Männer. Halten Sie sich an die beiden, dann werden Sie es zu was bringen."

Fries nahm seinen Helm ab und nickte dem Sub-Lieutnant ohne eine Miene zu verziehen zu und stellte kurz die beiden Corporals, ebenfalls aus dem Death-Squad, vor. Auch die beiden zogen ihre Helme vom Kopf, damit man ihr Gesicht sehen konnte.

"Wollen Sie mich ein Stück begleiten? Ich würde in die Offiziersmesse gehen um eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen. Sie könnten mir dabei etwas von sich erzählen."

Orbit über Carida/ STRIKE Starcraft/ Zellentrakt/ vor Zelle 11/ Frey, Sub-Lt. Vos, Lt. Orria, Nico Wrath (NPC), drei Deaths
 
[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ vor dem Quartier ~ Daichi mit Serenety]

Wenigstens stimmten beide junge Menschen in dem Punkt überein, wenn es darum ging, dass Toji Murata noch viel lernen musste. Dies bedeutete für Seren, dass ihre Fähigkeiten nicht verloren gegangen waren. Daichi war auch hier der Ansicht, dass beide wunderbar zusammenarbeiten könnten. Dies würde sie gern, aber es war nicht wirklich einfach an ihren Vorgesetzten heran zu kommen. Entweder lag dies daran, dass sie noch ziemlich neu auf dem Schiff war oder aber es lag daran, dass sie von ihrem Wesen her völlig anders war. Vielleicht spielten sogar beide Tatsachen eine Rolle. Sie war nun mal, wenn man es so betrachtete etwas Einzigartiges. Die Variablen, die hierbei entstanden waren riesig. Sie hatte ein ziemliches Problem damit ihn einzuschätzen und dies erschwerte alles noch ein wenig mehr. Doch das schwierigste an all dem war wohl, dass sie wirklich ein Problem der Kommunikation hatten. Vielleicht sollte sie darüber in nächster Zeit mir ihrem Vorgesetzten sprechen und ihm ebenso klar machen, dass sie sich einfach teilweise missverstanden fühlte. Immerhin war er hauptsächlich derjenige, der die Flucht ergriff, wenn Gespräche sich intensivierten. Ein Punkt denn die junge Frau ungemein ärgerte. Zumal so keine Ebene geschaffen werden konnte, bei der Vertrauen herrschte. Wie Daichi schon sagte, als erster Offizier sollte sie ihm den Rücken freihalten. Dies bedeutete aber auch, dass ihre gemeinsame Teamfähigkeit besser laufen musste. Sie lief zwar und dies nicht wirklich schlecht, aber dennoch wünschte sich Seren ein wenig mehr, denn ein Schiff wie die Musashi konnte es sich nicht leisten nur mit halber Kraft zu fliegen. Wenn das Zusammenspiel zwischen Commander und erstem Offizier nicht lupenrein lief, würde dies Auswirkungen auf das gesamte Schiff haben und somit auf die ganze Mannschaft. Seren gefiel die Atmosphäre auf der Musashi nicht gänzlich. Auch wenn sie ein Stück weit Verbesserungen hineingebracht hatte, so hatte sie noch immer das Gefühl, dass sie nur die Oberfläche angekratzt hatte. Allerdings konnte Seren sich nicht wirklich daran erinnern, dass Toji ihr bisher in irgendeiner Weise für ihre Arbeit gedankt hatte. Zumindest nicht auf die Art, wie es sich vorstellte.

„Mir wird wohl nichts anders übrig bleiben als bestimmte Thematiken mit ihm selbst zu besprechen und vielleicht sollte ich ihm ebenso klar machen, dass ich der Ansicht bin dass unsere Beziehung der Arbeit eine gemeinsame Basis finden muss, wenn die Musashi ein Schiff mit Stärke sein will, welches nicht zu brechen war. Mit dir darüber zu sprechen hat nur wenig Sinn, denn bist nun mal nicht mit an Bord. Es gibt vieles worüber er und ich sprechen müssten, aber bisher kam nie wirklich soviel dabei raus. In diesem Punkt müssen sowohl er als auch ich lernen, dass ein Gespräch auf einer anderen Ebene zu führen einfacher sein könnte.“

Die Erleuchtung kam manchmal erst ein ganzes Stück weit später. Sie musste mit ihm klar kommen und ihm helfen. Dies war ihre Pflicht und sie liebte ihren Beruf zu sehr um zu versagen. Dies wäre unter ihre Würde und sie musste ihm helfen, seinen Stand zu festigen. Gleich was privat schief lief, sie mussten sich zusammenreisen, denn es ging hier nicht um sie beide allein sondern hauptsächlich um ihre Arbeit für das Imperium. Dies allein sollte im Vordergrund stehen und nichts anderes.

Dass Toji nach Meinung seines Cousins zwischen zwei Welten lebte, war durchaus zutreffend. Die Welt der „Anderen“ wie Daichi sie so schön beschrieb war eine, in der alles erlaubt war, wenn auch nicht unbedingt von Nutzen war. Sie selbst hatte diese Welt nie wirklich kennen gelernt. Jene Welt ihres Volkes unterschied sich sehr stark von der der anderen. So gesehen waren es zwei Welten. Dass Seren die Brücke zu beiden Welten darstellen sollte war ein wenig Rätselhaft. Aber man wusste ja nie wie das Leben spielte.


„Wir werden sehen ob ich diese Brücke darstelle oder nicht. Auch wenn ich es ein wenig Rätselhaft finde. Mancherlei kann man nur nicht vorhersehen.“

Daichi entschuldigte sich für das Missverständnis seiner seits. Dass er nichts von ihrer zweiten Tätigkeit gewusst hatte verwunderte sie nicht. Ja sie war junge und obwohl sie schon jetzt als hervorragende Psychologin galt musste sie trotz allem noch sehr viel lernen. Aber war es so natürlich, dass sie noch nicht alle möglichen Lösungswege kannte? Nun es mochte stimmen, aber sie würde sie herausfinden müssen, denn auch davon hing ihre Aufgabe ab. Ohne mögliche Lösungen konnte sie keinem ihrer Patienten helfen und dann wäre sie überflüssig. Sie und Toji mussten sich arbeitsmäßig verstehen, sonst würde es privat nicht funktionieren. Damit hatte Daichi durchaus Recht und dennoch hegte Seren ein wenig Zweifel, denn beides miteinander zu kombinieren war ihnen ja bisher noch nicht einmal wirklich gelungen. Zeit, ja alles im Leben brauchte Zeit und ebenso Geduld. Sie waren wahrlich noch nicht aufeinander eingestellt, aber Seren wollte nicht ständig die ersten Schritte machen müssen. Es war die Aufgabe beider Seiten aufeinander zuzugehen und gemeinsam zu arbeiten. Nicht einzeln, dies führte zu nichts.

„Ich bin jung, dies kann ich nicht abstreiten und dennoch enttäusche ich mich momentan als Psychologien selbst. Zumindest im Zusammenhang mit deinem Cousin. Nachvollziehen kann ich es nicht wirklich und verstehen tue ich es auch nicht. Aber für alles gibt es einen Lösungsweg, der nur gefunden werden muss. Doch möchte ich diesen nicht allein suchen müssen, denn einseitige Arbeit ist nicht Sinn und Zweck des ganzen. Dazu gehören stets zwei, selbst bei meinen Patienten.
Braucht nicht alles im Leben Zeit und Geduld Daichi!? Wir könnten es uns so viel einfacher machen, aber irgendwie scheine wir das Komplizierte zu lieben. Warum einfach, wenn auch schwer. Diese Worte ergeben hierbei einen ganz anderen Sinn. Wir sollten uns aber aufeinander eingestellt haben. Es ist ja nicht so, dass wir erst seit drei Tagen zusammenarbeiten, dann wäre es etwas anderes.“


Seren seufzte leise. Das ganze Thema Toji Murata war ein einziges Durcheinander. Fast schon eine Katastrophe. Aber es gab Lichtblicke und diese würde sie nutzen. Innerlich musste sie nur noch hoffen, dass Toji mitspielte. Daichis Beharrlichkeit war erstaunlich. Trotz allem war er noch immer der Ansicht, dass sie und Toji das Ideale Paar abgeben würden. Dass er sich dabei so sicher war, war für Seren unbegreiflich. Zumindest noch. In seiner Gegenwart sollte sie sich frei fühlen!? Bisher traf dies nicht zu, denn sie hatte stets das Gefühl die Luft abgeschnürt zu bekommen wenn sie in seiner Gegenwart war. Sie hatte das Gefühl zu ersticken und nicht frei atmen zu können. Dass Toji ihr Freiheiten lassen würde, die sie so noch nicht erlebt hatte konnte sie eher glauben. Allerdings es klang mehr als nur wirr und Seren wollte Daichi die Hoffnung nicht nehmen, die er sah. Der Soldat umarmte sie und Seren erwiderte diese Umarmung. Sie liebte diesen Mann wirklich und von ganzem Herzen wie einen eigenen Bruder und sie war dankbar dafür, dass er sich um sie bemühte.


„Gern geschehen. Ich werde dir deine Ansichten nicht nehmen. Ob du Recht hast wird die Zukunft zeigen auch wenn ich daran zweifle. Aber eines solltest du zum Schluss noch wissen. Ich fühle mich in der Gegenwart deines Cousins nicht frei Daichi. Habe das Gefühl eingesperrt zu sein und die Luft zum atmen genommen zu bekommen. Vielleicht ändert sich dies noch im laufe der Zeit. Es bleibt zu hoffen. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder und dann vielleicht unter anderen Umständen. Schlaf gut.“

Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange, dann verabschiedete sie sich und betrat ihr Quartier, vor dem sie schon eine Weile standen. Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte wurde das Licht im inneren heller. Es waren nur noch wenige Stunden bis zum nächsten Morgen. Zum einen war sie Müde zum anderen aber noch völlig aufgewühlt von den Geschehnissen. Vorerst würde sie wohl nicht schlafen können. Also entschied sie sich dazu die Galauniform abzustreifen und es sich bequemer zu machen. Als diese über dem Bügel hing zog sie ein Shirt und die Hose ihrer Uniform an ehe sie sich auf den Stuhl setzte der an einem Tisch stand. Daichi hatte ihr wahrlich viel Denkstoff geliefert und dies natürlich nicht ohne Grund. Irgendwo fand sie es sehr schmeichelhaft, dass er mit allen Mitteln versuchte sie davon zu überzeugen, dass eine Ehe mit seinem Cousin nur das Beste für sie war. Daichis Hingabe für die Familie war beachtlich und Serenety sollte genauso sein. Doch ihr verletzter Stolz und ihre angekratzten Gefühle ließen dies nicht zu. Machten alle dem einen Strich durch die Rechnung. Sie musste einfach versuchen umzudenken und sich darauf besinnen, welche Schande sie ihrem Vater brachte, wenn sie diesen enttäuschte. Aber dazu gehörte auch, dass Toji aufhörte sie weiterhin zu verletzen. Eine verrückte Zwickmühle, die da entstanden war. Wenigstens nahm sie sich vor dafür zu sorgen dass die gemeinsame Arbeit mit Toji leichter werden sollte und sie würden reden müssen bei nächster Gelegenheit. Vor diesem Gespräch hatte Seren ein wenig raget. Für jetzt jedenfalls gab es keine Lösung und da die Zeit immer weiter lief sollte sie noch ein wenig Schlaf finden. Nur genau dies stellte sich nicht als sonderlich leicht heraus. Erst kurz vor Morgengrauen gelang es ihr endlich einzuschlafen, wenn auch nur für drei Stunden ehe der Tag sie wieder hatte.


[Carida ~ Akademie des Imperiums ~ Unterkunftskomplex ~ Quartier ~ Serenety]
 
[Carida, unweit der Akademie, Ufer eines kleinen Sees, Strandbar, Steg]- Cecilia, Dak

Ein wenig dankbar für das eintretende Schweigen und dennoch immer noch vollkommen ohne Konzept, lauschte Dak dem leisen Rauschen des Windes, der über den sich leicht kräuselnden See zu ihnen hinweg huschte. Er musste sie nicht einmal ansehen, um sich vorstellen zu können, wie diese Brise wieder mit ihrem Haar spielte, doch er tat es nichtsdestotrotz und tarnte diese Bewegung seines Kopfes mit einem erneuten Schluck von seinem Wein. Der Alkohol schien ihm sofort ins Blut zu strömen und seine Sinne zu benebeln – oder war auch das Cecilia zuzuschreiben? Er wusste es nicht. Ebenso wenig, wie er wusste, was er nun zu tun hatte.
Ihre Worte hatten angedeutet, dass sie in einer rauen Umgebung aufgewachsen war, die ihr ungeachtet aller Anpassung einiges abverlangt hatte. Von Beginn an musste sie gelernt haben, sich durchzukämpfen – und hatte es schließlich bis auf ihren jetzigen Posten geschafft. Er musste zugeben, dass ihn das zwar einschüchterte, doch sie vielmehr noch interessant und aufregend erscheinen ließ. Eine gefährliche Frau, der sich zu sehr zu nähern bedeutete, mit dem Feuer zu spielen. Und dennoch hatte sie ihn so innig gebeten, sie nicht als jene hart gesottene Soldatin zu sehen, die sie zweifelsohne war, wenn sie ihre Uniform trug. Jetzt, in diesem Kleid, war sie jedoch eine wunderschöne Frau, vermutlich mit den Träumen von Bedürfnissen, die jede Frau heimsuchen mussten…
Dak biss sich auf die Lippen. Selbst wenn dem so wäre – ihn ging es am wenigsten an, wie es in dieser Frau aussah, der gegenüber er bestenfalls Gehorsam empfinden sollte. Nichts weiter.

So ist es. Was soll sie schon von dir wollen?
Sie brauchte ihn jedoch nur anzusehen, um diese Überzeugung hinfort zu wischen wie das Herbstlaub der ukionischen Fruchtbäume. Die zaghaften Wünsche, die in ihm heranwuchsen und ihn drängten, die Distanz zwischen ihnen zu verringern, konnte er nur mühsam beherrschen und davon abhalten, sich in echten Handlungen zu manifestieren.
Wenn sie nur nicht so hübsch wäre… wenn ihre Ausstrahlung nur nicht so fesselnd wäre…
Bevor er überhaupt registrierte, was er da tat, ließ er den letzten Rest Wein durch seine Kehle rinnen und musste sich beherrschen, um nicht zu husten. Vielleicht sollte er sich jetzt möglichst taktvoll verabschieden und sie alleine lassen… bevor es zu schwer wurde.

Auf jeden Fall solltest du das, bevor das hier in einer Katastrophe endet…
Ihre Frage riss ihn aus seinen verworrenen Gedanken, die eine Weile benötigten, um zu entschlüsseln, dass sie sich auf das Klima Ukios, speziell die Temperatur, bezog. Bevor er jedoch die Gelegenheit fand, ihr eine entsprechende Antwort zu geben, fuhr sie bereits fort und bekundete, dass ihr kalt war. Dak konnte das nachvollziehen – Ukio hatte ein gemäßigtes und feuchtes Klima, doch einem Menschen, der die sengende Hitze Tatooines gewohnt war, mochte bereits ein lauer Sommerabend auf Carida zusetzen, selbst dann, wenn der Arbeitsplatz dieses Menschen die Kälte des Alls war. Aber wieso bezeichnete sie sich deswegen als niveaulos…?
Der Schock fuhr ihm durch die Glieder, als sie fortfuhr, doch er konnte sich aus unerfindlichen Gründen nicht rühren. Das war keine zufällige Zweideutigkeit mehr gewesen, das war…
Er schnappte nach Luft, als sie ihn mit zierlichen, aber bestimmten Fingern am Kragen packte und zu sich zog… ihm so nah war… und ihn… küsste…
Zart und süß, doch viel zu kurz erschien ihm diese Kostprobe, die all seine Haare zu Berge stehen ließ und ihm seinen Atem raubte, bevor er ihre Haut an seiner Wange spürte und ihre Stimme hörte, die ihm Worte zuflüsterte, die er fast nicht begriff… jeden Moment erwartete er die scharfe Stimme, die ihm gebot, sich sofort zurückzuziehen und nicht in noch mehr Ärger zu geraten. Doch diese Stimme schwieg.


“Du bist nicht verrückt... oder niveaulos…“, flüsterte er daher heiser zurück. Fast automatisch schlossen seine Hände sich um ihr Gesicht und streichelten vorsichtig, immer noch von einer gewissen Scheu gezeichnet, ihre Wangen.

“Und es gab wohl keine bessere Entscheidung, als sich an deinen Tisch zu setzen…“

Dann beugte er sich vor und küsste sie, so zart und behutsam, wie sie ihn geküsst hatte, doch dann mit sich steigerndem Nachdruck, als die simple Berührung ihrer Lippen sämtliche Bedenken und Warnungen zerstreute, sodass nichts mehr wichtig war, abgesehen von dem Wunsch, das sinnliche Verschmelzen ihrer Münder nicht enden zu lassen. Erst die Notwendigkeit, Luft zu holen, war es, die sie von ihm löste und ihn leicht zurückweichen ließ, während sein Herz vor Aufregung Überstunden zu schieben schien. Das sanfte Kribbeln in seinem gesamten Körper hatte nichts mehr mit dem Wein zu tun, dessen mittlerweile Gläser Opfer ihrer überraschenden Bewegungen geworden waren.
Er hatte es getan… und es war wundervoll gewesen…


“Ich weiß nicht, wie mutig ich bin…“, fuhr er fort. Seine Hand zitterte leicht, als er sie nach ihrer Wange ausstreckte, um sie zu streicheln.

“Ich weiß nur, dass ich mit dir alleine sein will…“

Er errötete ob dieses plötzlichen Geständnisses, doch irgendwie schaffte ein Lächeln es, sich auf seinen noch durch den Kontakt mit den ihren glühenden Lippen zu manifestieren. Denn es entsprach der Wahrheit…

[Carida, unweit der Akademie, Ufer eines kleinen Sees, Strandbar, Steg]- Cecilia, Dak
 
.:: | Akademie | Gästekomplex | Alynns Quartier | Kyra + Alynn

Das war doch einfach nicht zu glauben. Dieses hinterhältige Sith Weib... Einem trotzigen Kind gleich verzog sie dann, als sich auch der Finger Alynns von ihrer Unterlippe gelöst hatte, ihr Gesicht.

„Jetzt muss ich gehen oder was? Danke auch.“

Funkelte sie die Kommandantin an, konnte ihr Spiel aber nicht lange aufrecht halten und musste breit grinsen. Vermutlich aber hatte die rothaarige Recht. Es war wirklich Zeit das sie ging. Und die bereits aufgegangene Sonne sollte Zeugnis genug davon sein, wie spät es bereits war. Im Dschungel allerdings hatte sich die Pilotin nicht so sehr auf das 'Sonnenuhr' lesen üben können. War durch das Blätterdach der Baumkronen doch zwar licht, aber keines Falles ungestört genug gefallen, als das das möglich gewesen wäre. Und da sie noch nicht auf ein Chrono geblickt hatte, hatte die Lieutenant keinerlei Schimmer wie spät es nun tatsächlich war. Angesichts dessen, was Alynn da gerade getan hatte, war ihr das auch irgendwie egal. Dieses wollüstige Biest meinte auch, sie könnte sich alles erlauben. Auf der andren Seite jedoch hatte das ja schon einen gewissen Wahrheitsgehalt. Was Kyra anging könnte die Kommandantin ruhig so weiter machen. Was sie schlicht und einfach störte, war die Tatsache, sehr wahrscheinlich keine Zeit mehr zu haben, es ihr irgendwie zu vergelten. Und das war etwas, dass ihr gerade bei Alynn irgendwie im Geiste nagte.

Nur langsam setzte sie sich auf und rutschte zur Bettkante, an der sie verharrte und zur sich wieder in liegender Position befindlichen Vorgesetzten blickte. Die schwer farblich zu bestimmenden Augen auch schwer zu lesen, was dahinter im Kopf der Pilotin vor sich ging. Einen Augenblick lang wirkte es so, als wolle Kyra etwas sagen. Was sie sich jedoch wieder verkniff und endgültig aus dem Bett aufstand um sich anzuziehen. Erst als sie ihre Kleidung beisammen hatte realisierte sie das das ja noch die Gala Uniform vom gestrigen Abend war.


„Wenigstens kann ich einfach behaupten, gefeiert zu haben. Das bringt mich nicht in Erklärungsnot, wieso ich noch in der Galauniform herum renne...“

Murmelte sie über die Schulter hinweg zu Alynn. Auch wenn sie absolut keine Lust hatte sich von hier weg zu bewegen, vollendete sie ihren Aufzug mit beinahe pedantischer Genauigkeit. Bevor die Uniformjacke geschlossen, ihre Socken und Stiefel angezogen waren, warf sie noch einen Blick zurück und allerlei anstachelnde Gedanken huschten durch ihren Kopf.

„Dich vergessen...“

Sprach die Pilotin und schüttelte ihren Kopf, ehe sie, nach vollendetem anziehen ihrer Uniform und Accessoires erneut, jedoch vollkommen anderer Gestalt, auf der Bettkante platz nahm. Sie warf sich überraschend auf das zerwühlte Laken und hatte die Rothaarige schneller in ihrem Griff als gedacht... Nur wenige Zentimeter trennten die Gesichter der beiden. Die leicht sommersprossige Nasenspitze Kyras schwebte nur knapp vor ihrem Gegenstück in Alynns Gesicht. Der Blick der Pilotin hielt diesen so anziehenden Augen der Sith stand, aber wer wusste wie lange noch?

„...auch wenn ich nicht weiß wann ihr uns wiedersehen werden. Dich zu vergessen wäre... ist einfach unmöglich.“ Intensiv, lang und das letzte bisschen Zeit auskostend küsste sie die Sith. Ein Abschiedskuss wenn man so wollte. Immerhin war wirklich nicht klar, wann sie sich wiedersehen würden. „Commodore. … Mit ihrer … Erlaubnis … ziehe ich mich … nun zurück.“ Etwas schwerer atmend löste sie sich von Alynn und ebenfalls vom zerwühlten Bett. Den Blick konnte sie einen Moment lang noch nicht von ihr nehmen. Doch Kyra schaffte es letztlich, hatte ausnahmsweise sogar keinen saloppen Spruch auf den Lippen. Sie salutierte eher lasch und unseriöse, während sie gleichzeitig kurz mit einem Auge zwinkerte, ehe sie sich abwandte und das Quartier von Alynn hinter sich zurück ließ.

Ohne sich etwas anmerken zu lassen, steuerte Kyra ihr Quartier an. Das etwas zerzauste und verbraucht aussehende Haar der Pilotin strafte ihr ansonsten recht normales Aussehen – wenn man bedachte das sie gerade aufgestanden war – teilweise lügen, doch lief sie niemandem über den Weg, sodass das nicht weiter kümmerte. Als die Tür sich zischend hinter ihr schloss, konnte die blondhaarige Pilotin ein Seufzen allerdings nicht zurückhalten. In Windeseile hatte sie sich aus den Klamotten geschält und alle Uniformteile von Dingen wie ihren Rangabzeichen, Rangzylindern, Orden, Gürtel, Blaster und eventuellen Tascheninhalten befreit. Bereit zur Wäsche. Dachte die Wolve Pilotin, entledigte sich ihrer Unterwäsche und sprang förmlich einmal durch die Nasszelle, ehe sie, noch beinahe triefend, in neue schlüpfte und sich dann nicht entscheiden konnte was sie anziehen würde. Erinnerte sich jedoch noch rechtzeitig daran, das ja eine Sim-Übung angesetzt worden war. Folgerichtig schlüpfte die Pilotin in die Fliegermontur – immerhin konnte man den Helm schlecht mit einer normalen Uniform verbinden. Die Ärmel schob sie hoch und klemmte die Handschuhe irgendwo unter, das sie nicht verloren gingen. Erst im hinausgehen fiel ihr Blick auf das leere Bett, gegenüber von ihrem. Leyla war fort, für immer. Dachte sie ein wenig betrübter als das es ihre vorherigen Gedanken gewesen waren, wand sich aber ab und machte sich auf in Richtung Simulatorraum-3 den die Wolves für sich beanspruchen würden.

Unterwegs erst kam ihr etwas völlig anderes in den Sinn. Wo im Namen der schweren Artillerie der Intimidator war Jake? Sie hatte den struppigen Blondschopf schon längere Zeit nicht mehr gesehen. Beinahe kam es ihr so vor, als wenn er schon seit dem Überlebenstraining aus ihrer Peripherie verschwunden war. Aber das konnte kaum sein. Beim Ball musste er dabei gewesen sein. Wenn nicht alles so ein dämliches Misch-masch gewesen wäre, dachte die 23 Jährige Elitepilotin und schob den Gedanken weiter nach hinten. Er würde sich dieses Sim-Training kaum durch die Lappen gehen lassen. Wenige Schritte später gelangte sie dann auch endlich in den mit Sim-Räumen ausgerüsteten Bereich, wo ihre Suche begann. Diese Akademie war einfach viel zu groß. Viel, viel zu groß, murmelte Kyra in Gedanken just da, da sie vor der richtigen Tür stand. „Na, vielleicht geht es doch...“ dachte sie im Stillen und trat ein. Bis auf Foster und Aiden war noch niemand da...

Wow! Wow! War sie pünktlich! Meine Güte, das hatte es ja noch nie gegeben. Zwar kam sie nie zu spät, vielleicht ein oder zwei Mal bis jetzt, aber das sie derart früh zu einem Gesetzten Termin aufkreuzte war wirklich noch nie passiert. Kyra allerdings überwand ihre Überraschung und grinste die beiden anderen Wolves kurz an, ehe sie pro forma salutierte.


„Captain, Lieutenant.“

Damit waren drei der vier führenden Offiziere der Wolves anwesend. Fehlte nur noch jener letzte und das 'Fußvolk', witzelte die Pilotin mit sich selbst, ehe sie sich an die anderen beiden richtete.

„Das wir endlich mal wieder fliegen wird auch Zeit. Ich hab das Gefühl ich weiß schon gar nicht mehr wo ich die Trägheitskompensatoren reguliere und ob 20% nun gut oder schlecht sind...“

Sie waren ja Ewigkeiten nicht mehr geflogen. Bei all der Ausbildung die sie hier auf Carida durchlaufen waren... Fliegen hatte nicht dazu gehört. Kyra vermisste ihr Cockpit. Vermisste das Adrenalin des Kampfes... aber wenn sie sich richtig entsann, ob das nun die Gerüchteküche war aus der sie das gehört hatte, oder woanders, sicherer, hatte sie nicht mehr so recht im Sinn, aber dann würde sich bald wieder ein Gefecht anbahnen...


.:: | Akademie | Ausbildungskomplex der Jagdfliegerausbildung | Simulatorraum 3 | Kyra , Aiden, Jacen
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Unterkunftskomplex | Quartier von Daichi Murata | mit Daichi (NPC) ]

Die Nacht war für Toji kurz und ungemütlich gewesen. Zwar hatte er in einer nächtlichen Stunde seinen Cousin Daichi getroffen, aber außer einem provisorischen Nachtlager, welches aus unbequemen Stühlen bestand, konnte dieser nicht viel anbieten. Aus diesem Grund nutzten die beiden Murata die Zeit um sich etwas zu unterhalten. Anscheinend hatte der Soldat mit Serenety Akaji an diesem Abend gesprochen und besaß nun einige Informationen, die er dem Flottenoffizier mitteilen wollte. Nach dem Gespräch waren beide Männer einen Tick schlauer. Toji nutzte die letzten Stunden um etwas zu schlafen. Mehr als drei waren es aber nicht.

Sanft weckten die warmen Sonnenstrahlen den schlafenden Kommandanten der “Musashi”. Unter dem Gewicht des Offiziers knarrten die Stühle bei jeder Bewegung. Grummelnd erwachte er aus seinen seichten Träumen. Erneut hatte nur eine Frau seine Träume dominiert und wieder war es der gleiche idyllische Ort gewesen. Seufzend erhob sich Toji. Die Sehnsucht nach seinem Schiff wuchs mit jeder Minute. Er musste diesen Planeten verlassen und das Kommando über den Abfangkreuzer wieder übernehmen.

“Hast du gut geschlafen?”, hörte er plötzlich die Stimme von Daichi.

Ein Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Flottenoffiziers ab. Schweigend griff er nach dem Oberteil seiner Galauniform. Bevor er sich seinen Träumen hingegeben hatte, hatte er sie ausgezogen damit sie keine unnötigen Falten bekam. Sein Blick wanderte zu dem Gesicht des Verwandten. Der Soldat wirkte munter. Durch seine Ausbildung war Daichi an kurze Schlafperioden gewöhnt. In manchen Schlachten hatte er, so erzählte es der Infanterist jedenfalls immer wieder, tagelang nicht geschlafen.

“Den Umständen entsprechend”, murmelte der Flottenoffizier etwas mürrisch. “Ich freue mich schon auf das Bett in meinem Quartier auf dem Schiff.”

Toji streckte sich. Das unbequeme Lager war seinem Körper nicht bekommen. Einzelne Knöchel und Knochen knackten bei dieser Bewegung. Gemächlich knöpfte sich der Flottenoffizier seine Uniform zu. Die Zeit des Abschieds war gekommen. In diesem Krieg war es nie sicher wann er seine Verwandten und Freunde wieder sehen würde. Durch die Machtgier mancher hochrangiger Offiziere konnten sie schnell auf der anderen Seite stehen. Ursache war der Bruderkrieg im Sith-Orden. Sein Herz wurde bei diesen Gedanken schwer. Er seufzte.

Eine Stunde später verabschiedeten sich die beiden Muratas. Ihre Wege und Aufgaben trennten sich an diesem Ort. Es war ein formeller Abschied. Gefühle waren zu diesem Zeitpunkt nicht angebracht und gehörten nicht zur öffentlichen Kultur ihres Volkes. Daichi würde nach Onderon und seinem Regiment zurückkehren, Toji musste auf die “Musashi”. Nachdenklich folgte er den langen Korridor zu dem Quartier, welches er sich mit Serenety teilte. Er wollte seine Sachen holen und danach mit seinem Schiff Kontakt aufnehmen.

In dem kleinen Zimmer, das sich die beiden Versprochenen teilen sollten, war niemand. Toji machte sich keine Gedanken über den Grund, der das Wegbleiben der jungen Akaji erklären konnte. Irgendwie hatte er nach den letzten Tagen keine Lust auf ein weiteres privates Gespräch mit seinem ersten Offizier. Zwar hatte ihm Daichi kurz die nötigen Informationen gegeben, die die Wogen glätten konnten, aber sein Geist war noch nicht soweit. Zielstrebig ging er zu seinem Schrank und nahm den Seesack heraus. Danach verschwand er wieder. Sein Schwert, das noch immer auf dem Bett lag, übersah er in der Eile.

…​

Schon aus der Ferne konnte man die Fähre erkennen, die die “Musashi” nach dem Gespräch mit Toji losgeschickt hatte. Auch Serenety war benachrichtigt worden. Die Verbände, die ihre Hände zierten, waren ihm sofort aufgefallen. Tausende Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf als er sie sah. Was war der Grund für ihre Verletzungen? Wieso hatte sie sich etwas angetan? Daichi hatte am vorherigen Abend während ihres Gesprächs nichts in diese Richtung angedeutet, aber wahrscheinlich kannte er die Antworten. Toji schüttelte unmerklich den Kopf.

Die Fähre war ohne Probleme auf dem glatten Durabeton gelandet. Man wollte keine Zeit verlieren, deshalb ließ man augenblicklich die Rampe herab. Zwei Infanteristen kamen aus dem Passagierraum. Ihre Anwesenheit gehörte zum Protokoll. Unverzüglich salutierten die beiden Männer. Der Commander erwiderte den Salut und ging dann auf die weiße Lambda-Fähre zu. Serenety folgte ihm schweigend. Anscheinend hing sie ihren eigenen Gedanken nach. Etwas unwohl fühlte sich der Offizier in ihrer Nähe. Sie waren im Streit auseinander gegangen und mussten dennoch zusammen arbeiten.

Immer noch nachdenklich ging Toji auf die Rampe und betrat gemächlich die Fähre. Der Passagierraum war, entsprechend des Standardmodells, schlicht gehalten. Ein paar Sitzbänke für die Reisenden und genügend Platz zum Verstauen der Sachen. ‘Wird die Arbeit unter diesem Verhältnis leiden?’, fragte sich der Kommandant des imperialen Abfangkreuzers und setzte sich auf einen der freien Plätze. Einer der Piloten gesellte sich zu den beiden Flottenoffizieren.

“Wir brechen in wenigen Minuten auf, Sir”, informierte der Pilot den Kommandanten. “Leider hat man uns bloß einen Platz im System zugewiesen. Der Flug wird also etwas länger.”

“Das ist kein Problem”, entgegnete Toji freundlich. “Hauptsache wir kommen dort an.”

Der Pilot lächelte und verließ nach diesem kurzen Gespräch die Kabine wieder. Schweigend kamen auch die beiden Soldaten wieder in die Fähre. Danach schloss sich die Rampe und man konnte das Dröhnen der Triebwerke hören. Auch die Repulsatoren kamen zum Einsatz um das Shuttle in die Lüfte zu heben. Toji lehnte sich zurück. Dieser Sitz war bequemer als sein letztes Nachtlager. Vielleicht würde er auf dem Flug noch etwas ausspannen können.

…​

“Die “Musashi” hat uns Landeerlaubnis erteilt”, ertönte nach einer ganzen Weile die Stimme des Piloten über die Lautsprecher in der Kabine. “In wenigen Minuten sind Sie wieder zu Hause.”

Schlagartig öffneten sich die Augen des Flottenoffiziers. Er war wirklich eingeschlafen. Noch etwas müde fuhr er sich durch das schwarze Haar. Wenigstens hatte er auf diese Weise ein Gespräch mit seinem ersten Offizier vermieden. Trotzdem war ihm diese Situation etwas peinlich. Nur selten hatte jemand die Gelegenheit gehabt ihn beim Schlafen zu beobachten. Doch damit konnte er sich im Moment nicht rumschlagen.

Die Landung der weißen Fähre im weitläufigen Hangar der “Musashi” verlief ohne Komplikationen. Toji konnte sich ein weiteres Lächeln nicht verkneifen. Endlich war er wieder zu Hause. Hier fühlte er sich wirklich wohl. Schnell griff er nach seinem Gepäck und machte sich auf den Weg zur Rampe. Eine Menge Arbeit lag vor ihm. Arbeit in der er sich verstecken konnte. Flüchtig glitt sein Blick zu Serenety. Sie war recht schweigsam und ihr Gesicht war weiterhin blass. Toji machte sich Sorgen um ihre Gesundheit.

Lt. Cmdr. Baschi empfing den Kommandanten und seinen ersten Offizier. Ihre katzenhafte Gestalt war eine Wohltat für den Commander. Natürlich wurde sich auch hier formell mit einem Salut begrüßt. Einen Augenblick musterte Toji den Brückenoffizier. Sie hatte wunderbare Arbeit in Vertretung für die beiden geleistet. Eigentlich hätte sie schon längst eine Beförderung verdient, aber es war nicht seine Entscheidung. Schweigend überreichte die Cathar ein Datapad mit den aktuellen Neuigkeiten.

Lt. Cmdr. Baschi, sprach er die Untergebene in seinem gewohnten Ton, den er beim Dienst pflegte, an. “Bitte lassen Sie Lt. Cmdr. Akaji zur Krankenstation bringen. Sie kommen mit mir auf die Brücke und unterrichten mich über alle Sachen.”

Senjjari schaute ihren Vorgesetzten einen Moment verwundert an. Danach glitt ihr Blick zu der zierlichen Frau. Sofort wies sie einen der anwesenden Mannschaftsmitglieder an und dieser brachte den ersten Offizier zur Krankenstation. Toji überreichte im gleichen Augenblick sein Gepäck einem anderen Mitglied. Er würde sich später umziehen. Wenigstens einen Blick durch das Panoramafenster wollte er sich gönnen.


[ Carida | System | INT “Musashi” | auf dem Weg zur Brücke | mit Lt. Cmdr. Baschi (NPC) ]
 
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- Carida - "Örtchen nahe der Akademie" - Strandbar - Cecilia, Dak -

Sie befanden sich spätestens ab jetzt in einer surrealen Existensblase. Alles um Cecilia, jeglicher Gedanke an Morgen und somit auch alle Sorgen waren mit dem süßen Kuss, mit diesem erotisierenden nonverbalen Versprechen in den nächsten Stunden sehr gut zu einander zu sein verschwunden.

Wir sollten gehen.


Hauchte sie atemlos und immernoch hingerissen von dem Kuss des Ukiokers, Dak hatte Rauschmittel Potential. Himmel dieser Kuss hatte so hervorragend süß geschmeckt......und seine Hände.......bloser Balsam auf ihrer Haut und ihrer Seele.

Ich möchte auch mit dir allein sein, nein ich muss es sogar.

Und wieder und diesesmal ganz unverholen verschlang sie den Anblick seiner Augen. Er hatte so süß geschmeckt dieser Kuss den er ihr gegeben hatte. Es wurde Zeit auch den Rest von ihm, sehr ausgiebig und in jedem Detail zu kosten. Langsam und trotz der inneren Hast und Gier erhob sie sich von dem Steg und zog Dak mit sich. Ihre sehr viel kleinere Hand umschloss seine große fest aber gleichzeitig sanft. Allein diese simple Geste erotisierte ihren gesammten Körper weil sie sich direkt vorstellen musste wie sich diese Hände die schon so wohltuend über ihre Wangen gestrichen hatten auf ihren Körper anfühlen würden.


Rivein? Schreib es mir an!


Sprach sie halb abwesend als sie und ihr Begleiter sich durch den Barberreich auf den Weg nach draussen machten.

Er kennt mich seit Jahren Dak, er weis das ich wieder komme.

Erklärte sie kurz als sie einen Seitenblick des Piloten bekam, ja hier konnte sie so einfach hinaus marschieren........................................


..............................das hineinmarschieren in den Offizierskomplex erwies sich allerdings als sehr viel schwieriger, überall „lauerten“ Cecilias Kollegen, welche sie vermutlich das Maul zerreissen würden würde sie mit Dak in ihr Quartier marschieren. Nicht das sie sich schämte, nein sie stand zu dem was sie da tat, es ging ihr eher um Dak der so in Teufelsküche geraten konnte. Eher noch als sie. Doch nach 10 Minuten in denen die beiden eher lauerten als vor dem Eingang warteten genügte es der Captain gehörig. Was machte sie hier eigentlich? Sich verstecken ? Vor Bates und den anderen Sesselhengsten? NEIN. Wieder nahm sie Daks Hand und ging dann direkt freundlich grüßend an den im Eingang stehenden Männern vorbei...........sie war Morgen nicht mehr hier, was die Kollegen dachten konnte ihr herzlich egal sein...............

Joseph?

Grüßte sie ihren direkten Arbeitspartner, den alten Captain Bates freundlich. Und was geschah? Nichts..........der Mann schaute weder verwirrt oder sonnst wie neugierig und schenkte ihr sowie ihrem Begleiter ein freundliches Lächeln. Ja, von Cecilia Glenn erwartete niemand das sie sich einen attraktiven Mann mit auf ihr Zimmer nahm um ausgiebigen und erfüllenden Sex mit diesem zu haben. Vermutlich dachten nicht nur die Kadetten das sie sich abends wie ein Droide stehend in ihren Schrank zurück zog um morgens startbereit wie ein Roboter den nächsten Tag im Dienste des Imperiums zu beginnen. Wie ein Roboter...........so hatte sie nun lange genug gelebt..........es wurde Zeit zu leben...........


Im Quartier angekommen standen sich die beiden stumm gegenüber, aklematisierten sich, betrachteten sich im Halbdunkel des in der Abenddämmerung stehenden Raumes. Nocheinmal besah sich Cecilia diesen Mann genau. Er war groß schlank und attraktiv, seine Augen strahlten Schüchternheit aber auch Vitalität und Leidenschaft aus. Nur musste man die bei Dak Coulter wohl heraus kitzeln. Wer wusste denn was sie da gleich entfesseln würden. Ruhig ging sie ein paar Schritte auf Dak zu, sie war keine Teenagerin die sich wie wild und unkontrolliert auf einen Mann stürzen musste. Nur noch ein paar Zentimeter trennten die beiden voneinander als Cecilia ihn anlächelte und nach zwei kurzen fast unmerklichen Bewegungen ihr Kleid langsam von ihrem Körper rutschen lies. Sie wollte sich ihm präsentieren, sehen ob sie ihm gefiel............

- Carida - "Örtchen nahe der Akademie" - Strandbar - Cecilia, Dak -
 
- [Carida-System - Carida - Akademie - Simulatorraum 3] - allein

Schnell war ein geeignetes Szenario gefunden, es würde den Piloten hoffentlich alles abverlangen und auch die, dringend benötigte, Flugpraxis bieten. Noch ein paar letzte Einstellungen und er war fertig. Ein Blick auf sein Chrono verriet ihm das die ersten Piloten jeden Moment eintreffen sollten und es war klar wer der Erste und auch wer der Letzte sein würde. Thiuro würde als erstes auftauchen und der Letzte war, selbstverständlich, Jake Relis - möglicherweise in Begleitung Kyra's.
Keine zwei Minuten später öffnete sich die Tür des Raumes und, wie erwartet, war es der schweigsame Lieutenant.


"Guten Morgen, Lieutenant.", erwiderte er Begrüßung und Salut. "Ich hoffe es auch. Wir haben viel zu tun."

Einen Moment später öffnete sich die Tür erneut und, überraschenderweise war es Tey. Normalerweise war sie selten Überpünktlich. Anscheinend hat da jemand Entzug, stellte er für sich selbst und mit einem inneren Lächeln fest. Auch ihren Salut erwiderte er und begrüßte sie.

"Guten Morgen, Lieutenant. 20%? Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim ausprobieren.", er lächelte schwach und lehnte sich an einen der kugelförmigen Simulatoren an.

Der Rest der Staffel erschien nach und nach, alleine oder in Gruppen. Schließlich waren alle zehn Piloten anwesend, Relis - natürlich - als Letzter. Janson lag schließlich im Med-Center und Bennett hatte später ihre Abschlussfeier und würde deshalb auch nicht an dieser Übung teilnehmen können.
Der nächste Schritt war es die Staffel über den Verbleib ihres Kommandanten zu informieren und dann ihr Szenario im Simulator zu erläutern.
Er räusperte sich hörbar.


"Einmal Ruhe bitte.", sagte er laut und stieß sich von dem Simulator ab, um gerade zu stehen - während die Gespräch verstummten.

"Wir sind nun komplett und können gleich beginnen. Wie Sie sehen ist Colonel Sez nicht hier, er liegt momentan im Med-Center und wird aus diesem Grunde nicht an dieser Übung teilnehmen können - was bedeutet das ich bei diesem Einsatz die Position von Wolve Eins bzw. Führer übernehmen werde."

Sobald genaueres bezüglich Janson bekannt war, würde er die Wolves komplett Informieren. Für den Moment war es besser, es weniger schlimm darzustellen als es war. Später konnte er Ihnen immer noch die komplette Geschichte mitteilen.

"Des Weiteren fehlt Kadett Bennett, da diese - wie Sie alle wissen sollten - heute ihre Abschlussfeier hat. Sie wird uns ab Morgen offiziell angehören."

Er machte eine kleine Pause und würde nun auf die Simulation zu sprechen kommen.

"Okay. Kommen wir nun zur Simulation. Unser Auftrag wird es sein, einen Konvoi von sechs BFF-1 Bulk-Frachtern durch einen astronomischen Engpass zu geleiten. Und von dort, durch feindliches Gebiet zu einer geheimen Versorgungsbasis. Wir müssen mindestens vier Frachter durchbringen und jeden Gegner vernichten. Es darf kein feindliches Schiff entfliehen, ansonsten ist die Geheimhaltung der Basis nicht geleistet."

Wieder eine kurze Pause. Die Tatsache das ihre Sensoren durch natürliche 'Störsender' gestört sein würden und auch die Kommunikation zwischenzeitlich verloren gehen konnte - ließ er unerwähnt.

"Wir werden außerdem heute nicht in vier Rotten á drei Piloten fliegen, stattdessen mit drei Rotten á vier Piloten. Da uns zwei Piloten fehlen und ich dieses System ausprobieren möchte, ist diese Simulation dafür hervorragend geeignet.

Wir werden wie folgt fliegen. Ich werde Rotte eins kommandieren, als Wolve eins oder Führer. Lieutenant Tey übernimmt Rotte zwei, als Wolve fünf und Lieutenant Thiuro übernimmt Rotte drei, als Wolve neun. Wolve zwei ist Flight Officer Cón, Wolve drei..."
, er fuhr fort jeden einzelnen Piloten zuzuweisen.

In Rotte zwei würde Bennett fehlen, dieser Platz wurde von Flight Officer Acura aufgefüllt, da dieser - aufgrund Janson's Ausfall und Jacen's Aufrücken über keinen Flügelmann verfügte. Damit bestand Rotte drei zwar nur aus zwei Piloten, aber Thiuro würde das wahrscheinlich passen.


"Dann sollten wir beginnen. Ladies and Gentlemen, betreten sie die Simulatoren."

Jacen öffnete die Luke seines Simulators und wartete bis alle Piloten verschwunden waren, dann stieg er selber ein und stülpte sich den Pilotenhelm über den Kopf. Die Luke schloss sich hinter - nicht wie bei TIEs üblicher über - ihm und er schnallte sich an. Die Knöpfe und Schalter um ihn herum erwachten zum Leben und auch vor dem "Fenster" erschien nun der Strudel des Hyperraums. Er konnte gerade noch einen Mini-Check der Systeme des TIE-Defenders durchführen, ehe sie aus dem Hyperraum fielen. Dies war allerdings nur ein Zwischenstop, bevor das Szenario begann, um kurz Systemchecks durchzuführen und letzte Fragen beantworten zu können. Er würde dann den Befehl an die Frachter zum weiterspringen geben.
Die Frachter waren Mittelgroße-Typen von 120m länge und verdammt langsam. Es würde ein schweres werden diese Monster zu ihrem Ziel zu bringen.


"Wolve eins an Staffel. Dies ist nur ein Zwischenstop. Gibt es noch Fragen? Ansonsten Status.", sprach er in sein Kom und Erfüllte seinen Befehl sofort. "Eins bereit."

'Eins bereit.', wiederholte er leise in Gedanken. Eins. Es war ungewöhnlich diese Bezeichnung aus seinem Mund zuhören. Aber auch eine Premiere. Noch nie zuvor hatte er diese Bezeichnung verwendet. Natürlich hatte er bereits schon öffters eine Simulation geleitet, aber immer unter seiner realen Bezeichnung. Wenn es allerdings stimmte, das Janson sobald nicht wieder würde fliegen können. Dann würde er diese Bezeichnung, zumindest vorübergehend, tragen...

- [Carida-System - Carida - Akademie - Simulatorraum 3 - Simulator] - allein
 
[Orbit von Carida ~ Imperialer Klasse II Sternenzerstörer ‚Accuser of Light‘ ~ Brücke] – Jade Dalmascae, Crew

Ihre alte Crew und sämtliches Personal das sie überstellt hatte, auf die Accuser of Light, war mittlerweile eingetroffen und hatte vor knapp 2 Stunden damit begonnen sich einzurichten. Sowohl im eigenen Quartier das sie hatte beziehen lassen und jetzt auf der Brücke. Überraschenderweise ging jedoch alles in beinahe routinierten Abläufen von statten. Und letzten Endes war es nur die Übersicht, der Zuwachs an Crew, der bewältigt werden musste. Die bekannten Gesichter ihres Vorgängerschiffs hatten sich schnell an die neuen Stationen begeben und waren hier und da auch schon mit vereinzelten Untergebenen ihrer Crews in Gespräche vertieft. Selbst Sub-Lieutenant Hakagi – bei der sie erwartet hatte, das es zu Problemen kommen könnte, weil sie bisweilen in mancher Lage recht still und zurückhaltend war – hatte sich an die Crews ihres Bereichs gewagt und, was einen Moment für milde Überraschung sorgte, vermochte es sogar mit überraschend kräftiger Stimme den Ton anzugeben. Zufrieden schweiften ihre Augen über die Brücke, machten hier und da halt, ehe es ihr Erster Offizier war, der in ihr Blickfeld trat. Seine Begeisterung, endlich auf einem Sternenzerstörer eingesetzt zu werden, hielt er nur teilweise hinter dem Berg. Aber gerade ihre Crew hatte es sich verdient gehabt. Und all jene die mit auf den Sternenzerstörer versetzt waren, hatten ihren gerechten Lohn, nebst einer Beförderung, damit erhalten.

„Status?“

Everet brauchte noch einen Moment, besah sich noch einmal alle Stationen und wand sich dann an seine Kommandantin.

„Alle Stationen bemannt und Einsatzbereit. Reaktor auf 100%. Die Spulen für kurzzeitige Überlastungen sind ebenfalls bereit, Tests sollten allerdings in... ruhigeren Situationen durchgeführt werden. Schild- und Waffensysteme ebenfalls bereit. Truppen und Jägerkontingente sind noch nicht vollkommen aufgefüllt. Zwei Staffeln – wobei es da nur um die Piloten geht – sind noch nicht an Bord und einige der Bodenspezialeinheiten sind noch nicht über gesetzt.“

Der XO machte eine kurze Pause, eine, die sie nutzte, sich die nächsten Stunden zurecht zu legen. Manchmal war binnen Sekunden ein ganzer Tag verplant...

„Die Accuser of Light ist dennoch in einsatzbereitem und makellosem Zustand, Catpain.“

Einsatzbereit und makellos. Ob sich das als wahr erweisen würde, würde schon bald ersichtlich sein. Aber an und für sich war von einem Fabrikat der Kuat Drive Yards nichts anderes zu erwarten, als das es tadellos lief und keinerlei Mängel hatte. Vor allem nicht, wenn es so 'frisch' aus den Werften zu kommen schien wie die Accuser of Light.

„Sehr gut, Commander.

Navigation, berechnen sie einen Kurs aus dem System. 5 Minuten volle Beschleunigung, ab verlassen des Gravitationsfelds Caridas und dann drei hintereinander geschaltete Sprünge, in jeweils differenzierte Richtungen. Kommunikation, geben sie der Raumkontrolle Bescheid das wir aus der Formation ausscheren und das System verlassen werden, um Tests hinlänglich der Leistungserfassung des Schiffs durchzuführen.“


Die Bestätigungen erklangen und Leben kehrte in die Mannschaften ein. Der erste Schritt in Richtung voller Einsatzbereitschaft und Pflichterfüllung wurde getan. Die wachsamen Augen einer nichts übersehenden Göttin der Vernichtung wanderten über die Brücke des Sternenzerstörers, als dieser Fahrt aufnahm und sich aus der Formation an Schiffen löste. Wie das nun wer bewerten mochte, kümmerte sie wenig. Einzig was die Admiralität und die Commodore – ihre Mentorin – vielleicht davon halten würden, solange sie nicht informiert waren, tangierten die Kommandantin einen Moment lang, aber auch das verschwand in der Nichtigkeit. Sie würden alle den Nutzen darin erkennen, denn besser sie würde eventuelle Schäden oder Fluktuationen die sich als kritisch erweisen konnten im Vorfeld entdecken, anstelle mitten in einer Schlacht mit diesen ringen zu müssen. Indessen hatte sich der Bug des riesenhaften Kriegsschiffes auf seinen neuen Kurs ausgerichtet und die mächtigen Triebwerke des Sternenzerstörers erwachten donnernd zum Leben. Während draußen im Vakuum weiter gespenstische Leere herrschte. Immer schneller angetrieben ließen sie das Gravitationsfeld Caridas schnell hinter sich, wodurch der Countdown eingeleitet wurde. Der Akademieplanet lag nunmehr weit hinter ihnen, ebenso die mächtige Flotte die sich in dessen Orbit versammelt hatte. Versammelt mit nur einem Ziel. Krieg. Die ewige und immer glühend heiße Schmiede des Todes...

Seinem Ende immer näher kommend, gab es schließlich nur noch einen leichten Ruck und die Accuser of Light tauchte in den Hyperraum ein. Keine Meldungen bis jetzt, was den konstatierten makellosen Zustand des Schiffs bestätigte. Lange verweilten sie nicht in jenem Zustand der Überlichtgeschwindigkeit. Bevor die Accuser of Light zurück fiel erklangen Statusmeldungen von den Stationen. Alles im grünen Bereich und voller Leistungsfähigkeit. Zufrieden nickte sie und der Sprung wurde beendet. Der nächste Sprung wurde auf etwa das doppelte an Zeit gedehnt, von jenem zuvor und Jade lies den eigentlich letzten befohlenen abbrechen. Hatte die Kommandantin doch etwas viel lohnenderes entdeckt. Es waren zwar nur Asteroiden, aber sie boten sich besser dafür an, als leerer Raum.


„Kurs setzten auf diesen Asteroidenhaufen. Maximale Entfernung basierend auf der Feuerreichweite einnehmen.“

„...maximale Entfernung basierend auf Feuerreichweite wird eingenommen.“

Wurde ihr Befehl teilweise wiederholt und an die nötigen Crews weiter gegeben. Wachsam besah sie sich noch einmal eine jede Station, während sie auf dem taktischen Hologramm mitverfolgte wie sich der Sternenzerstörer seinem Ziel näherte. Die dann angeordneten Waffentests verliefen zufriedenstellend. Mit dem Hintergedanken das es im Gefecht sowieso anders laufen würde, als gegen Asteroiden die sich nicht wehrten und man normalerweise auf größere Ziele feuerte, war jene Überprüfung der Crews und Armierung des Sternenzerstörers durchaus zweckdienlich gewesen. Ein Blick auf das Chrono offenbarte, das sie weit länger weg waren, als Jade im Kopf geplant hatte. Offenbar hatte sie doch etliche Tests mehr durchführen lassen. Allerdings wirkte die Crew wenig genervt, gegenteiliges war eher der Fall.

„Nun da die Tests vollzogen sind, beglückwünsche ich sie zu diesem Schiff. Seien sie bereits von Anfang an an Bord zugeteilt, oder Mitglieder meiner vorherigen Crew. Gemeinsam und an einem Strang ziehend, wird sich das Niveau auf dem sich das Schiff derzeit befindet mühelos halten und darauf bauend steigern lassen.“ Mit der Zeit würde ein jedes Crewmitglied, sei es nun auf der Brücke, oder anderweitig eingesetzt, auch Kampferfahrungen sammeln, die jene die überlebten nur weiter brachten. „Und nun, Navigation, bringen sie uns auf direktem zurück nach Carida.“

„Jawohl Captain!“

Erst jetzt nahm sie auf dem Kommandosessel der Brücke platzt. Später würde der vermutlich ihrer Mentorin gehören, was keine große Sache war, sie hatte genügend Kraft und Ausdauer um zu stehen. Doch war die Euphorie noch immer ein klein wenig da, weswegen sie das kaum sichtbare Schmunzeln nicht zurückhalten konnte. Allerdings wurde das bei ihr daher geboren, das sie sich nur allzu gut ausmalen konnte, welches Zerstörungspotential dieses Schiff besaß. Allein die Accuser of Light könnte einen gesamten Planeten in nichts weiter als eine wertlose Kugel aus Schlacke verwandeln. Gebirgszüge, Seen, Meere, Wälder, Metropolen... alles würde unter dem brachialen Feuer der mehr als einhundert Geschütze des Schlachtschiffs vergehen. Und ebenso wie diese materiellen Dinge vergehen würden, so würde sie diese Feuerkraft die sie nunmehr besaß auch einsetzen gegen jene, die sich gegen der Großadmiral und das Imperium und seine Ideale stellten. Die Strafe würde schnell gesprochen, hart ausgeführt und gerecht sein. Tot und Verdammnis war das einzige was sie verdienten. Und mit diesem Schiff. Jade würde – auch wenn sie sich durchaus bewusst war, das sie nicht die einzige Kommandantin mit einem Sternenzerstörer war – zu einem Avatar des Krieges werden können. Denn es gab nicht viele in denen das Feuer des imperialen Glaubens so sehr loderte, wenn es überhaupt jemanden auf dieser, der ihren Seite gab, der ihr gleichkam... und nicht nur ihr Schiff würde ihr dabei helfen. Die Lektionen die ihre Mentorin und Kommandantin ihres Verbandes ihr zuteil kommen lassen würde, würden sie nur noch stärker und versierter machen. Denn das Nerethin was die Taktik anging ebenfalls nicht unbedarft war, ging aus ihrer Akte und dem Umstand einher, den Rang einer Commodore zu kleiden. Selbst wenn er ihr nur 'geschenkt' worden war.

Als das Schiff wieder aus dem Hyperraum austrat, ließ sich visuell schnell die Flotte über Carida ausmachen., auf die man zusteuerte. Lieutenant Halsey dachte mit und brachte die Accuser of Light nicht einfach wieder zurück in die Masse dieser großen Flotte sondern ließ das Schiff in die Nähe der Kampfgruppe manövrieren, die Commodore Nerethin unterstellt worden war.


„Stationäre Position erreicht. Alle Systeme weiterhin voll Einsatzbereit, erwarten ihre Befehle, Captain.“

„Wir auf weitere Befehle des Großadmirals.“ Jade erhob sich vom Kommandosessel der Accuser of Light und ging mit knappen Schritten zu ihrem XO. „Commander, sie überwachen die weitere Aufnahme der noch fehlenden Truppen und machen Meldung, sobald unsere Besatzung vollzählig ist. Die Brücke gehört bis auf weiteres ihnen...“

Und damit verließ sie selbige, steuerte ihr Quartier an. Das Schiff war einsatzbereit, jetzt wollte sich Jade nur ebenfalls soweit bringen, mit diesem Schiff auch entsprechend Kämpfen zu können. Der Holoprojektor den sie zur Verfügung hatte, würde ihr dabei entsprechende Dienste leisten. Konnte sie doch im Theorem jede erdenkliche Gefechtslage durchspielen lassen...

[Orbit von Carida ~ Imperialer Klasse II Sternenzerstörer ‚Accuser of Light‘ ~ Captain's Room] – Jade Dalmascae
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Simulatorkomplex | Simulatorraum Drei | mit den Staffelmitgliedern der 152. ]

Ein Pilot nach dem anderen kam in den Simulatorraum und damit nahm der Geräuschpegel Stück für Stück zu. Es war ein bunter Haufen aus Stamm- und Ersatzbesetzung des WolveSquads. Die Aussicht auf einen kleinen Flug und etwas Action stimmte die meisten Anwesenden froh. Flight Lieutenant Aiden Thiuro und sein Flügelmann, der Chiss Prard’ras’kleoni, waren wohl die einzigen, die ihre Gefühle unter Kontrolle hatten. Captain Jacen Foster schaute sich das Treiben einen Moment schweigend an. Der Vorgesetzte von Aiden wirkte nicht besonders glücklich.

“Einmal Ruhe bitte”, äußerte sich der Stellvertreter der Staffel laut und brachte so etwas Stille in den Raum. “Wir sind nun komplett und können gleich beginnen. Wie Sie sehen ist Colonel Sez nicht hier, er liegt momentan im Med-Center und wird aus diesem Grund an dieser Übung nicht teilnehmen können - was bedeutet das ich bei diesem Einsatz die Position von Wolve Eins bzw. Führer übernehmen werde.”

Über diese Neuigkeit war Aiden wirklich überrascht. Niemand hätte vermutet, dass die Verletzung doch so gefährlich war. Anscheinend hatten der Staffelführer und die Ärzte die ganze Sache etwas zu locker genommen oder bei der Diagnose einen Fehler gemacht. Langsam wurde dem Piloten klar, weshalb der Stellvertreter des Colonels so unglücklich gewirkt hatte. Für den Augenblick war es ein herber Verlust für die Elitestaffel, aber so war das Leben. Irgendwie würden sie sich schon mit dieser Situation arrangieren.

“Des Weiteren fehlt Kadett Bennett, da diese - wie Sie alle wissen sollten - heute ihre Abschlussfeier hat”, informierte Cpt. Foster die Anwesenden weiter. “Sie wird uns ab Morgen offiziell angehören.”

Gemischte Gefühle machten sich bei dem gefühlskalten Piloten breit. Aiden hatte Mühe seine eiserne Fassade aufrecht zu erhalten. Bisher hatte er keine guten Erfahrungen gemacht, wenn es um eine Beziehung mit einer Staffelkameradin ging. Würde es dieses Mal anders sein? Fast unmerklich schüttelte er den Kopf. Die Konzentration kehrte zurück. Im Moment konnte er sich mit diesen Gedanken nicht rumschlagen. Es war nur eine Simulation, aber der interne Druck verwehrte ihn ein leichtfüßiges Denken in dieser Sache.

In seinem gewohnten ruhigen, aber strengen Ton erklärte Cpt. Foster Satz für Satz die Grundzüge ihrer simulierten Mission. Es würde ein Geleitschutz werden, der in der Abwehr von feindlichen Jägern bestand. Natürlich klang es nur in der Besprechung und in den Gedanken des Piloten so einfach. Es würde Details geben, die in diesem Augenblick unerwähnt bleiben würden. Aiden tauschte einen Blick mit seinem blauhäutigen Flügelmann. Sie waren ein eingespieltes Team.

Eine weitere Überraschung traf die gesamte Staffel. Cpt. Foster wollte die Aufteilung der Rotten ändern. Nun würden vier Piloten pro Rotte fliegen. Ihnen fehlten zwei Piloten. Damit wurde das neue System auf eine interessante Probe gestellt. Die Verteilung der Rottenführer blieb in dieser Sache aber gleich. Aiden musterte seinen Vorgesetzten genau. Seine Rotte war nur mit zwei Leuten besetzt, was die Taktiken stark einschränkte. Dennoch äußerte der Elitepilot keine Kritik am Vorgehen des Stellvertreters.

“Dann sollten wir beginnen”, beendete der provisorische Staffelführer Foster die Besprechung. “Ladies and Gentlemen, betreten Sie die Simulatoren.”

Freude kam bei diesen Worten bei allen Anwesenden auf. Jeder eilte zu den Simulator, der ihnen zugewiesen worden war, und öffnete die Luke zum Einstieg. Gemächlich nahm Aiden Platz in dem engen Cockpit. Danach setzte er den schweren Helm auf und machte sich bereit für die kommende Simulation. In seinen Vorbereitungen schwang sogar etwas Vorfreude mit.

…​

Die Simulation war gestartet. Alle Systeme in dem kleinen Ding waren erwacht. Kleine Knöpfe und Bildschirme leuchteten in grellen Farben auf. Aiden nutzte die kurze Zeit um den simulierten Defender auf seine Bedürfnisse einzustellen. Aufmerksam, aber in gewisser Weise auch routiniert, wanderte sein Blick über die Armaturen des Cockpits. Genügend Energie und Treibstoff schien dem Sternjäger zur Verfügung zu stehen.

Plötzlich tauchten die langsamen Frachter im Kuppelfenster des Defender auf. Einige Überlegungen tauchten im Hinterkopf des Piloten auf. Seine Rotte würde die Nachhut dieses Konvois darstellen. Drask und er hatten also alle Hände voll zu tun, da sie die Schwachstelle in der Staffel darstellten. Außerdem mussten sie ihre Geschwindigkeit und die Schilde auf die Gegebenheiten der behäbigen Frachter einstellen. Ein weiteres Mal ging der Pilot sämtliche Anzeigen seiner Systeme durch. Danach stellte er den Funk auf den Staffelkanal.

Wolve Eins an Staffel”, hörte Aiden plötzlich die Stimme von Foster, die etwas verzerrt und mit Rauschen versetzt war, über den Staffelkanal. “Dies ist nur ein Zwischenstopp. Gibt es noch Fragen? Ansonsten Status. … Eins bereit.”

Pilot für Pilot meldete sich zu Wort. Anscheinend gab es keine Komplikationen. Fragen wurden schnell durch die Kompetenz des provisorischen Staffelanführers geklärt. Aiden beobachtete weiter die Situation. Er fand keine Auffälligkeiten an seinen Systemen, dennoch hatte er ein ungutes Bauchgefühl. Die Aufmerksamkeit kehrte zum Funk zurück.

Wolve Neun bereit”, murmelte Aiden in das Mikrophon seines Helms.

Wolve Zehn ebenfalls bereit”, ertönte die Stimme von Drask ein paar Millisekunden später.

Alle Piloten waren bereit für diesen Einsatz. Manche Kameraden brannten sogar auf ein kleines Gefecht mit republikanischen Piloten. Ihnen war es egal, ob in diesem Fall nur ein virtueller Kampf gegen die Rechner der Akademie möglich war. Es ging um das Training der eigenen Fähigkeiten. Das Erleben der eigenen Grenzen. Unruhig rutschte der Pilot auf seinem Sitz herum. Dann kam die Hyperraumsequenz…


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Sie reagierte auf die Bemerkung von Foster nur mit einem eher koketten Schmunzeln ab. Sowohl sie als auch er sollten wissen, wie ernst das gemeint war. Sie zuckte einfach mit den Schultern. Es war ja nicht so, das sie mit einem Mal tatsächlich alles verlernt hatte. Und eigentlich war der Kommentar ja auch ganz gut gewesen. 20%....das würde einen wahrlich....ehrlich gesagt wollte sie nicht wissen was das mit einem anstellte. Manchmal waren sechs oder sieben Prozent weniger – als hundert und nicht als die zwanzig – recht gewöhnungsbedürftig. Sie würde einfach bei dem Wert bleiben, den sie schon seit der Fliegerausbildung fuhr und damit hatte sich das. Immerhin hatten sich die 95 recht gut bewährt. Innerlich die Schultern zuckend beschloss Kyra sich lieber darauf zu freuen, das sie endlich mal wieder, wenn auch nur simuliert, würde fliegen können. Finger und Geschick ihres Verstandes für anderes einsetzen, als damit Alynn zu beglücken, oder sich irgendwas aus den Fingern zu saugen, weil sie in einer weiteren neuen Übung ihrer Spezialausbildung steckten. Erst als dann auch endlich Jake eintraf, klarten ihre Gedanken wieder auf. Ohne großartig zu trödeln, kam der Pilot an ihre Seite geschlichen.

„Wow... was machst du denn schon hier?“

Schon als sie die ersten Worte aus seinem Mund hörte, kamen die Erinnerungen an ein kurzes Gespräch der beiden wieder in ihren Kopf geflogen. Nachdem Leyla gestorben war, hatte sie ihn irgendwann gesehen. Sie grinste ihn halb an, da sich nicht ihr ganzer Kopf zu ihm wandte. Hatte Foster doch gerade um Ruhe gebeten.

„Weiß auch nicht, war irgendwie früh auf den Beinen.“ Flüsterte sie dem Piloten zu und kicherte lautlos. „Früh? Oder immer noch?“

Das Lächeln hinter seinen Worten – einmal davon abgesehen das er das irgendwie immer vermochte, Grinsen – war nur zu gut hörbar.

„Beides.“

Schob sie noch schnell nach, ehe sich die zwei Wolves darauf konzentrierten, dem Stellvertretenden Staffelführer zuzuhören. Und die Infos die Foster da raus klopfte, trafen sie nicht allzu schwach. Klar konnte sie nicht ahnen was nun los war mit Janson, aber was wenn es bei ihm ähnlich lief, wie bei Leyla? Die hatte ja Anfangs auch scheinbar nichts besonderes gehabt. Andererseits würde man das jetzt ja frühzeitig erkennen. Immerhin gehörten die beiden derselben Einheit an und so weiter und so fort. Dieser Todesfall war ja bestimmt nicht einfach so weiter gezogen. Zumindest die Umstände ihres Todes, sie erwartete nicht das die Mediziner sich sonderlich tief schürfend – abgesehen von dieser Seite – damit befasst haben würden. Blieb also nur zu Hoffen, das sie für die Übergangszeit – die ihren Wünschen nach – nicht lange dauern sollte, keinen neuen Staffelführer als Ersatz zugewiesen bekommen würden. Jemand anderes außer Foster oder Sez durfte das nicht machen, dachte sie trotzig und verschränkte dabei, passender Weise, auch noch ihre Arme vor dem Oberkörper.

Der zweite fehlende Wolve war ihr jedenfalls ein Begriff. Sie hatte, nachdem sie Cassandra im Spital besucht hatten, auch genug mitbekommen und Infos eingeholt, das sie wusste, wann die Abschlussfeier der Kadetten gelegt war. Wenn sie nicht völlig plemplem war, dann musste heute sogar ihr Geburtstag sein. Oh mein Gott! Verflucht! SIE HATTE NOCH KEIN GESCHENK! Ihr panikartiger Ausbruch endete schnell wieder, quasi direkt nach jenem Gedanken. Trotzdem. Nervosität blieb zurück und ein Teil ihres Bewusstsein machte sich fortan ernsthaft auf die Suche nach einem Möglichen Geschenk für die bald hinzukommende Wolve Pilotin. Und dann würde sie das ja auch noch kombinieren müssen. Immerhin hatte Cassandra ja ihren Abschluss. Und das war keine Lapalie, vor allem dann nicht wenn man bedachte das sie direkt zu den Wolves kam. Oh weh... bis morgen musste sie was finden... dringend.

Allerdings ließ sich dahingehend nicht viel mehr machen, denn Foster kam auch schon auf die Sim Übung zu sprechen. Und die klang in ihren Grundzügen, hier und da würde mit Sicherheit die ein oder andere Überraschung lauern, mal nach einer echten Herausforderung. Sicher war jeder Raumkampf ein Akt der höchste Konzentration forderte, aber zugegeben, sie hatten bessere Jäger und waren gute, bessere Piloten als einige andere. Viele, sonst würden sie nicht bei den Wolves fliegen. Hier hatten sie auf einiges mehr zu achten,als nur darauf, das man den Feind erwischte. Er durfte nicht die Frachter erwischen, niemand durfte entkommen, sollte man die Überhand letzten Endes erhalten, oder auch zwischen durch und dieser astronomische Engpass wenn schon extra angesprochen, war bestimmt auch nicht so ohne Bedeutung. Ihre Gehirnwindungen ratterten schon jetzt, wie der wohl aussah...

Die Aufstellung der Staffel war eine deutliche Überraschung. Nur drei statt vier Rotten wie sonst. Vier Jäger je Rotte. Hm... Aber bei ihr fehlte doch schon Leyla? Fragte sich die Lieutenant gerade, als Foster dann ihre Rottenmitglieder aufzählte. Sie, als Wolve Fünf – auch eine Neuerung, aber unvermeidlich bei diesem System – dann kam Jae Acura, der vorherige Flügelmann von ihrem Alpha Wolve, dann wie gewohnt als Wolve Sieben Jake und Vorgil Ruther, einer der Piloten der mit Kyra auf einer ähnlichen Wellenlänge weilte, um nach hinten aufzufüllen, als Wolve Acht. Das konnte sich ja sehen lassen, dachte sie für sich und kam nur wenig später auf Fosters Anweisung hin, im Simulator sitzend an. Schnell und routiniert war der Helm angelegt und mit der Fliegermontur verbunden. Simulatoren waren eben absolut Realitäts treu...

Dann erwachte der Schwarze Bildschirm zum Leben, simulierte einen Hyperraumsprung und brachte die Wolves irgendwo in der weiten Leere des Alls raus. Schnell hatte sie den Trägheitsdämpfer auf fünfundneunzig gestellt, die Steuerknüppel richtig eingestellt und rief, dann, mit nur einer Hand den Bordcomputer bearbeitend, eine kurze Datenübersicht, der Bulk Frachter auf. „Ich hätte mir denken müssen, das das so langsame Kriecher werden...“ murrte sie in Gedanken. Da erklang auch schon die Stimme von Foster. Kyra schwenkte schon da auf den Staffelkanal.


„Starscream bereit.“

Erklang es über den Kanal und wurde von einem 'Wolve Sechs, bereit' gefolgt. Jake kürze seinen eher weniger ernst gemeinten Titel auf nur 'High Sky Marshall' und von da an ging es normal weiter. Da keine sonderlich wichtigen Fragen – wenn überhaupt welche aufkamen – gestellt wurden, sprangen die zehn TIE Defender auch sogleich weiter. Noch einmal wanderte ihr Blick durch das Cockpit, über all die rot glühenden Lampen und Schaltflächen. Manchmal sah selbst das Cckpit eine einfachen Jägers schon so aus, als hätte es der beste Propagandafritze überhaupt entworfen. Einschüchternd, überlegen, machtvoll, kicherte sie in sich hinein und schaltete die noch immer aktive Anzeige über die Bulk Frachter wieder aus, die eventuell wichtigsten Eckdaten noch genau genug im Sinn...

Und dann zogen sich die Linien wieder zusammen. Schrumpften zu kleinen Pünktchen und die Wolves samt ihrer Schützlinge hatten ihren Weg in den Normalraum gefunden. Was mit astronomischer Engpass gemeint war, war auch ziemlich schnell sichtbar, zumindest wenn man auch nach draußen blickte. Die Wolves und die Frachter befanden sich in einer Art gigantischem Tunnel. Nur bestand der aus einem Weltraumnebel, wie man sie nur allzu oft antraf. Dann erschienen erste Markierungen auf ihren Sensoren. Fast klappte ihr das Kinn runter. So weit sollten sie die Dinger eskortieren?


„Wird wohl auch eine Sitzfleischprüfung, Rotte. Aktualisiert ihre Sensoren, wenn die Wegpunkte noch nicht eingetroffen sind Jungs.“ Sie hatte vorher schon auf den Rottenkanal geschaltet, somit wurden jetzt nur Jae, Jake und Vorgil 'belästigt'...

„Wow. Das ist ein gutes Stück Weg.“ Ertönte eine Antwort, einen Augenblick rätselte sie, aber es musste wohl Jae sein. Bei ihr würde man, als einzige Frau in der Rotte, keine Probleme damit haben, herauszufinden, wer nun gesprochen hatte.

„Bin mal gespannt, was versuchen wird uns die Bulks abzuluchsen. Tempo weiter drosseln, um weitere 6 Prozent. Sky Marshall und Acht, lasst euch bis zum nächsten Frachter zurückfallen. Mal sehen was noch so kommt...“ So waren sie wenigstens ein bisschen taktisch verteilt und die Frachter etwas mehr geschützt, sollten Gegner auftauchen, die ihren Angriff auf ein Ziel richten würden. Oder allgemein punktierter angriffen...


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Während er den Bereitschaftsmeldungen jedes Piloten lauschte, passte er den Defender seinen Bedürfnissen an. Trägheitskompensator 93%, Steuerknüppel etwas nach Vorne geneigt, Laser auf Doppelfeuer geschaltet, Torpedos auf Einzelschuss. So würde er sich zu Gefechtsbeginn nicht mit diesen Dingen abgeben müssen. Doppelbeschuss für die Torpedos wurde eh nur bei Angriffen gegen größere feindliche Einheiten benötigt, bei Sternenjägern genügte auch ein Schuss. Mit den Lasern verhielt es sich ähnlich. Doppelfeuer stellte eine schöne Mischung aus Durchschlagskraft und Feuergeschwindigkeit dar.
Nachdem alle Statusmeldungen durch waren und er alles eingestellt hatte, 'rief' er die Frachter und gab den Befehl zum Sprung durch die Lichtmauer. Die Sterne vor den 'Fenstern' zogen sich in die Länge und verwandelten sich, kurz bevor das Farbspektrum unerträglich wurde, in einen Strudel aus Licht. Der Sprung würde nur wenige Sekunden dauern, auch wenn man in Simulatoren Tiefraumeinsätze würde Simulieren können, wenn man wollte. Jacen hatte absichtlich darauf verzichtet. Sie wollten Flugpraxis bekommen und nicht auf einen Bildschirm starren und warten.
Kurz darauf fielen sie wieder zurück in den Normalraum und der astronomische Engpass war direkt vor ihnen. Eine Art riesiger Tunnel, welcher durch einen Nebel führte. Perfekt für einen Hinterhalt. Er markierte für die Staffel den Punkt an dem man wieder in den Hyperraum würde springen können, auf den Sensoren. Dann, bevor sie in den Engpass flogen, aktivierte er das Kom auf der Staffelfrequenz.


"Eins an Staffel. Die Frachter werden sich in zwei Reihen mit je drei Schiffen formieren. Rotte eins wird die Vorhut übernehmen. Fünf, sie werden mit ihrer Rotte das Ende bilden und Neun, sie werden mit Zehn die Mitte übernehmen."

Noch während er sprach, hatten die Frachter bereits angefangen sich neu zu formieren und hatten das Manöver nun so gut wie abgeschlossen. Er hatte Rotte 3 als Schutz für die Mitte gewählt, da diese nur über zwei Piloten verfügte und somit schlecht das Ende des Konvois beschützen konnte. Von der Formation der Frachter erhoffte er sich, die feindlichen Kräfte besser abwehren zu können. Um was es sich für Feinde handelte wusste er selbst auch nicht. Er hatte das Programm entscheiden lassen, ob es republikanische Einheiten sein sollten oder Piraten. Das einzige was fest stand war, die feindlichen Piloten würden den höchsten Schwierigkeitsgrad haben, die der Simulator fähig war darzustellen.
Er schaltete das Kom auf die Rottenfrequenz um.


"Drei, Führer. Übernimm mit Vier den backbord Frachter. Zwei und ich werden den steuerbord Frachter übernehmen. Sollte es zum Gefecht kommen werden wr in Flügelpaaren fliegen."

Er wartete kurz die Bestätigungen ab und verfolgte wie Drei und Vier sich etwas in Richtung des Frachters backbord von ihm fallen ließen. Vier ließ sich noch etwas nachhinten fallen und Drei übernahm die Spitze. Er atkivierte wieder sein Kom.

"Zwei, Eins. Wir kopieren das Manöver von Drei und Vier."

Er wartete wieder die Bestätigung von Cón ab und schaltete dann auf eine Frequenz, auf der er nur mit Tey und Thiuro würde kommunizieren können.

"Fünf, Neun - hier Führer. Für diese Simulation gilt, sollte ich abgeschossen werden - übernimmt Fünf das Kommando. Nur zur Info, damit später keine Verwirrung entsteht."

Dies war keinesfalls eine Entscheidung gegen Thiuro und er war sich sicher das der Lieutenant das auch nicht so aufnehmen würde. Er war schließlich Profi genug um zu Wissen das es eine Befehlskette im Falle eines Abschusses geben musste und er und Tey nun einmal denselben Rang inne hatten und Jacen hatte sich entscheiden müssen.
Mit einem Blick auf die Sensoren stellte er fest das alle Jäger und Frachter in Position und bereit waren. Dann konnte es ja losgehen.


"Okay. Wir gehen rein. Achtet auf eure Geschwindigkeit, diese Monster sind verdammt langsam."

Einen Moment später bewegte er den Steuerknüppel ganz sanft nach vorne. Die Frachter beschleunigten mit vier MGLT pro Sekunde und würden so etwas über vier Sekunden brauchen bis sie ihre maximal Geschwindigkeit von 17 MGLT erreicht hatten. Die TIE Defender dagegen hatten eine maximal Geschwindigkeit von 155 MGLT und mussten damit quasi Schleichen und die Repulsoren benutzen um das Tempo zu halten. Jacen stellte seine Repulsoren so ein das sie ihn immer etwas von dem Frachter abstoßen würden und er nur alle paar Sekunden ein bisschen Schub würde geben müssen.
Der Blick auf die Sensoren zeigte das ihr Ziel noch einige Klicks entfernt war. Es würde ein langer Flug werden und ein nervenzehrender noch dazu. Es wusste schließlich niemand, wann, welche Feinde sie wie und womit Angreifen würden.
Wenn sie Pech hatten würden es Bomber in Verbindung mit einem Kanonenboot und Jagdfliegern sein, dann würde es schwer werden vier Frachter hier heraus zubringen. Aber vielleicht würden sie es auch nur mit Uglies zu tun bekommen. Der Captain zwang sich wieder zur Konzentration auf seine Sensoren und seine Umgebung, über die Feinde zu rätseln half auch nicht weiter. Sie würden zufällig ausgewählt sein und ihnen ordentlich etwas zu tun geben.
Mittlerweile waren der gesamte Konvoi im Engpass verschwunden...


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[Carida, imperiale Akademie, Quartierskomplex, Korridor]- Commodore Alynn Kratas

Mit gemächlichen, leicht im weitläufigen Korridor des schmucklosen Akademiegebäudes widerhallenden Schritten verließ Alynn den Gästebereich der Offiziersquartiere der Akademie, auf deren Nutzung sie nicht weiter angewiesen sein würde. Sie trug die nüchterne Alltagsuniform eines imperialen Flottenoffiziers, an deren Gürtel neben dem obligatorischen Holster mitsamt der nicht minder eine Formalität darstellenden Dienstwaffe ihr silbern glänzendes Lichtschwert baumelte, gleichermaßen Ermahnung der unvorsichtigen und Provokation derer, die zur derzeitigen Hauptströmung innerhalb des imperialen Offizierskorps gehörten – jener Strömung, die sich schutzsuchend um ihren Bruder gescharrt hatten und das, was sie nicht verstanden, für ihr Scheitern verantwortlich machten.
Die einen Ausdruck eiskalten Desinteresses zur Schau stellende Sith lächelte amüsiert. Verstanden Individuen wie Allegious und Menari tatsächlich besser? Nereus war die einmalige Chance geboten worden, zu lernen – sich Elysas Wissen anzueignen und ihr ein nützliches Werkzeug zu werden, anstatt bei sich bietender Gelegenheit ohne Mühen hinfort gefegt und zerschmettert zu werden. Noch war ihm dieser Scheideweg vermutlich nicht klar, vor dem er sich befand – bald würde er es.
Alynn trug ihr langes rotes Haar zu einem strengen Zopf geflochten, der sich so minutiös der imperialen Disziplin unterwarf wie der Rest ihrer perfekt sitzenden Uniform. Keine sichtbaren Spuren ließen auch nur erahnen, was geschehen war, während Nereus sich die Abzeichen des Großadmirals hatte an die Brust heften lassen. Es waren die unsichtbaren Spuren, die überwogen, jedoch durch ihren berechnenden Teil rücksichtslos an den Rand gedrängt wurden, wo sie zu brodeln und darauf zu warten schienen, bei nächster sich bietender Gelegenheit wieder hervorzubrechen. Wann das sein mochte, stand in den Sternen… doch der metallische Gegenstand, den die Sith in ihrer rechten Hand durch ihre Finger gleiten ließ, verhieß einen baldigen Aufbruch.
Überraschenderweise hatte sie eine Nachricht vorgefunden, die niemand geringeres als Tomaas BolithoNereus’ Strippenzieher an Bord seines Flaggschiffes – ihr hatte zukommen lassen und sie in den taktischen Besprechungsraum des Hauptgebäudes der Akademie beorderte. Der Tonfall der Nachricht war unmissverständlich gewesen und da Elysa nunmehr die Gunst der Admiralität zu genießen schien, war sie nicht gänzlich abgeneigt gewesen, zu gehorchen.
Dabei blieb ein offenes Ende ungelöst: Ferrer schien verschwunden. Nicht aus der Akademie – tatsächlich hatte Alynn sich gar nicht erst bemüht, die Verwaltung dieser oder gar Vizeadmiral Darell selbst zu behelligen (dieses Treffen hätte den ergrauten Narren vermutlich einen Großteil seiner verbleibenden Lebensjahre gekostet). Unumstößliches Faktum war nur, dass sie die ehemalige Pilotin der 152sten nicht spüren konnte. Nirgendwo auf dem Planeten.
Die Lippen der Commodore kräuselten sich missbilligend, als sie hinaus in den morgendlichen Sonnenschein trat und die kurze Distanz zwischen Quartierskomplex und Hauptgebäude hinter sich brachte, ohne sich dabei von den elfenbeinfarbenen Rüstungen der postierten Sturmtruppler blenden zu lassen. Dieses Problem würde sie mit Priorität behandeln müssen, wenngleich sie das düstere Gefühl beschlich, dafür keine zeit mehr zu haben.
Es war kein schwarz gerüsteter Soldat des AFC zu erblicken, als sie Bolitho schließlich – alleine – im taktischen Besprechungsraum antraf, wie er versunken auf das Hologramm einer beeindruckenden Formation imperialer Schiffe starrte, in deren Zentrum ein gigantischer Supersternzerstörer schwebte. Sie erkannte sofort, dass es sich nicht um die Flotte handelte, die im Orbit Caridas Stellung bezogen hatte.
Alynn räusperte sich, vielleicht eine Spur zu selbstgefällig, weshalb sie oberflächlich unterwürfig hinzufügte:


“Sie haben mich rufen lassen, Admiral?“

Sie verzog keine Miene, als Bolitho leicht zusammenzuckte, bevor er sich zu ihr umdrehte. Zu seiner Überraschung war das Gesicht des Offiziers ausgemergelt und deutliche Schatten unter seinen Augen zeugten von deutlicher Übermüdung.

“Commodore Kratas…“

Seinen Worten fehlte die übliche Herausforderung in der Art, mit der er ihren Nachnamen aussprach. Möglicherweise hatte er begriffen, dass es mehr als familiäre Bande benötigte, um sie den Speichelleckern ihres Bruders gegenüber respektvoll auftreten zu lassen.

“Erkennen Sie diese Angriffsflotte?“

„Nein, Sir“, erwiderte sie wahrheitsgemäß. Seine Augen verengten sich kurz, doch er fuhr fort:

„Das ist die Flotte, mit der Hochadmiral Delak Niriz damals Bothawui eroberte, abzüglich seiner Verluste. Nach der Schlacht um Corellia und der Eroberung Bilbringis kehrten diese Schiffe allesamt nach Bothawui zurück. Jetzt sind sie verschwunden…“

Offenbar erwartete er eine Reaktion ihrerseits, doch sie schwieg. Zu einfach war der Schluss, dass Niriz sich offenbar dazu entschlossen hatte, das Schicksal des Imperiums nicht weiter dem Zufall oder den Handlungen anderer zu überlassen und war somit offiziell zum Verräter geworden. Er hatte seine Rache an den Bothans gehabt – vermutlich kümmerte es ihn nicht einmal, dass er ihren Planeten und die Werften der Republik mit dieser Verlagerung seiner Truppen nahezu auf dem Silbertablett servierte.

„Wir haben nun erfahren, dass Niriz diese Flotte nach Delastine geführt hat. Um sich dort mit Janem Menaris Söldner- oder Chiss-Truppen zu vereinigen.“

“Nun, dann schlage ich vor, Sir, sie verfahren mit dieser Information, wie der Großadmiral es sich wünscht“, antwortete Alynn gelassen. Täuschte sie sich, oder zuckte da der Ansatz eines Grinsens über Bolithos Lippen?

„Ich bin mir sicher, dass der Großadmiral Niriz umgehend mit dieser Flotte hier bei Delastine stellen würde. Allerdings gibt es ein Problem… wir wissen weder von der Zuverlässigkeit dieser Information, noch, ob der Hochadmiral tatsächlich seine gesamte Flotte nach Delastine geführt hat. Deswegen überlasse ich Ihnen den Oberbefehl über eine kleine Gruppe Schiffe, stark genug, um sich ihrer Haut zu erwehren, damit Sie Delastine für uns auskundschaften. So schnell wie möglich.“

Alynns Lippen pressten sich zu einem Strich zusammen.

“Mir?“

„Das ist korrekt. Sie sind der einzige Flaggoffizier auf Carida, den ich derzeit entbehren kann… und einer der wenigen, von dem ich glaube, dass es ihm nichts ausmacht, eigenverantwortlich gegen Imperiale zu kämpfen.“

Die letzten Worte des Admirals veranlassten Alynn dazu, amüsiert zu schmunzeln. Ihr war sein Blick in Richtung ihrer Waffe nicht entgangen… vielleicht war sein dritter Grund auch nur, alle Sith von Carida und Nereus zu entfernen, die nicht unter dessen expliziten Schutz standen wie Elysa.

„Sie werden umgehend aufbrechen“, unterbrach Bolitho ihr Nachdenken.

„Eine Liste der teilnehmenden Einheiten liegt Ihrem Flaggkapitän vor.“

Der Blick des Admirals war bereits wieder auf das Hologramm gerichtet, welches in diesem Moment eine kreisende Ansicht des Supersternzerstörers – der Leviathan – zeigte. Sah man in seinen Augen die Furcht davor, was dieser Koloss mit der Intimidator anrichten konnte, wenn beide Kommandoschiffe sich gegenseitig zerfleischten?

„Das wäre alles, Commodore“, schloss er leise.

Ohne ein weiteres Wort oder eine unnütze Ehrenbezeichnung machte Alynn auf dem Absatz kehrt und ließ den Raum mit seiner desperaten Atmosphäre hinter sich. Ihr nächstes Ziel war nunmehr klar: die wartende Fähre der Vengeance. Das Gastspiel auf Carida war offiziell beendet – so erquickend es sich in Details auch gestaltet haben mochte.
Eine Aura der Unnahbarkeit schien sie auf ihrem Weg zu umgeben, dafür sorgend, dass jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigte Offizier oder Kadett auf ihrem Weg ihr vollkommen intuitiv auswich, während sie sich ihrem Bestimmungsort näherte.
Die Piloten der Fähren benötigten keinen expliziten Befehl – es gab außerhalb Caridas kein anderes Ziel von Interesse als den Klasse I-Sternzerstörer der Imperial-Klasse, dessen unverwechselbare Silhouette knapp unterhalb der ihn um ein nahezu zehnfaches übertreffenden Intimidator im All schwebte.
Die Ankunftsprozedur verlief ereignislos – sie hatte Matsumoto, der bereits nach der Ernennungsfeier auf sein Schiff zurückgekehrt war, nicht den Luxus einer Vorwarnung gegönnt. Er wusste nur, was Bolitho ihm bereits übermittelt hatte – dass es eine Rekognoszierungsmission nach Delastine geben würde und welche Schiffe sie zu begleiten hatten.


“Schicken Sie eine Nachricht an alle betreffenden Kommandanten… wir haben keine Zeit zu verlieren“, war der einzige Befehl, den sie in Richtung ihres sichtlich ob ihres Auftauchens angespannten Flaggkapitän erließ, bevor sie sich ihrerseits mit den detaillierten Befehlen, die Bolitho ihr verschlüsselt hinterher geschickt hatte, in einen der Planungsräume zurückzog.

[Weltraum um Carida, ISD Vengeance, Brücke, Planungsraum]- Alynn

***Verschlüsselte Nachricht, Imperiale Flotte***​

Verschlüsselungsgrad: leicht
Von: Hideo Matsumoto, Captain, ISD Vengeance
An:
Seifo Dias, Captain, VSD Basileia
Darth Slayer, Captain, VIN Umbra
Frey Fogerty, Captain, STR Starcraft
Tiberius Ravenburg, Commander, DREAD Bloodshed
Toji Murata, Commander, INT Musashi

Meine Herren,

auf Geheiß von Commodore Alynn Kratas haben Sie sich unverzüglich, sofern nicht bereits geschehen, auf Ihre Schiffe zu begeben und sich mit ihrem Flaggschiff, dem Sternzerstörer der Imperial I-Klasse Vengeance, für einen Sprung in die Nähe des zerstörten Planeten Delastine zu formieren. Weitere Einzelheiten werden folgen.

Sieg dem Imperium!

Captain Hideo Matsumoto, Kommandant seiner Imperialen Majestät Sternzerstörer Vengeance

***Ende der Nachricht***​
 
[ Carida | System | INT “Musashi” | Brücke | mit den Brückenoffizieren (außer Serenety) ]

Das Caridan-System wirkte ruhig. Durch die Zeremonie Nereus Kratas zum Grandadmiral hatten sich zahlreiche Schiffe eingefunden, damit die kommandierenden Offiziere diesen geschichtsträchtigen Augenblick miterleben konnten. Auch die “Musashi”, ein imperialer Abfangkreuzer, war unter den zahlreichen Schiffen zu finden. Die Mannschaft wartete sehnsüchtig auf die Ankunft ihres Kommandanten und neue Befehle, denn die Mechaniker in den Werften von Yaga Minor hatten ganze Arbeit geleistet. Das Schiff wirkte wie neu.

Ein gemächliches Treiben herrschte auf der Brücke des Abfangkreuzers. Routiniert gingen die Männer und Frauen ihrer Arbeit nach. Hier und da konnte man eine Person neue Befehle oder Informationen rufen hören. Toji atmete einen Moment tief ein. Er hatte diese Atmosphäre wirklich vermisst. Endlich konnte er wieder auf dem metallischen Mittelsteg entlang gehen und in den Graben zu seiner linken und rechten Seite die Untergeben arbeiten sehen. Sein Blick wanderte zu dem Datapad, welches Lt. Cmdr. Baschi ihm bei seiner Ankunft überreicht hatte. Es gab keine Ausfälle der Technik seit dem Abflug aus dem Yaga-System. Außerdem waren keine Krankheitsfälle zu verzeichnen.

“Sensorik, erstellen Sie eine holografische Darstellung des Systems mit allen Schiffstypen in Reichweite und deren Bezeichnung”, befahl der Commander und sein Blick richtete sich auf das Panoramafenster.

Draußen konnte man zahlreiche imperiale Kreuzer erkennen. Kleine Sternjäger patrouillierten zwischen den riesigen Schiffen. Für einen Flottenoffizier, selbst von dem geringen Rang wie Toji in inne hatte, war es ein herrlicher Anblick. Hier konnte er die Gewalt des Imperiums ein weiteres Mal deutlich sehen. Während er sich in diesem Anblick fast förmlich verlor überhörte er natürlich das “Aye, Sir”, welches der anwesende Offizier auf den Befehl geantwortet hatte.

Plötzlich erschien eine blaue Projektion neben dem Kommandanten, der noch immer seine Galauniform trug. Detail- und Maßstabgetreue Nachbildungen der anwesenden Schiffe waren in diesem Hologramm zu erkennen. Nach und nach wurden auch die Namen der einzelnen Kreuzer sichtbar. Toji bemerkte bei einem gründlichen Blick, dass der Dreadnaught “Bloodshed” in der Nähe seine Stellung bezogen hatte. Für einen Augenblick gab sich der Flottenoffizier den Erinnerungen hin, die er kürzlich erlebt hatte. Erst das Gespräch mit Cmdr. Ravenburg und dann noch einmal die Schlacht von Belkadan gegen die Reste der “Forces of Hope”. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Dreadnaught einen Teil des feindlichen Feuers auf sich gezogen um den lädierten Abfangkreuzer zu schützen. Es war ein waghalsiges Manöver gewesen.

“Eine Nachricht von der “Vengeance erreicht uns, Sir”, riss die Stimme von Lt. Biggs den Commander aus seinen Gedanken.

“Stellen Sie durch”, entgegnete Toji gelassen.

Die Nachricht war von Cpt. Matsumoto, dem Kommandanten des imperialen Sternzerstörers. Anscheinend hatte man die “Musashi” einem neuen Flottenverband zugeteilt, der neue Befehle bekommen hatte. Der Abfangkreuzer sollte sich mit einer kleinen Anzahl weiterer Schiffe in der Nähe des schlagkräftigen Kreuzers formieren um einen Sprung nach Delastine zu machen. Nachdenklich blickte Toji auf die Projektion, die nicht verschwunden war. Durch ihren Aufenthalt bei Yaga Minor hatte das Schiff genügend Proviant, Treibstoff und Munition für eine Operation. Zielstrebig wanderten seine Augen über das Hologramm. Er musste die “Vengeance” ausfindig machen.

“Steuermann, nehmen Sie Kurs auf das Schiff”, befahl Toji weiterhin nachdenklich. “Wir unterstehen nun den Kommando von Com. Kratas. Ihre Befehle sind unser Gesetz.”

Toji wartete bis sich das Schiff in Bewegung setzte. Ein leichtes Zittern ging durch die “Musashi” als die Triebwerke die nötige Unterlichtgeschwindigkeit erreicht hatten. Danach wechselte er ein paar Worte mit Senjjari. Der Kommandant des Abfangkreuzers wollte sich schnell umziehen. Die Galauniform war eine rein formelle Kleidung und gehörte nicht in den normalen Dienst. Senjjari verstand dieses Anliegen und übernahm ein weiteres Mal temporär die Stellung. Schnell wie der Wind ging Toji in der Zwischenzeit zu seinem Quartier.

In Rekordzeit hatte sich der Flottenoffizier von der Galauniform getrennt und den Schrank in seinen Räumlichkeiten geöffnet. Hier fand er schnell frische Kleidung für den regulären Dienst. Toji verschwendete keine Zeit. Schnell bedeckte der leichte Stoff seine Haut. Dazu machte er sich etwas Parfüm an den Hals. Alles im Rahmen der Vorschriften, die er gelernt hatte. ‘Ob ich während des Hyperraumflugs nach Serenety schauen sollte?’, fragte sich der Commander plötzlich. ‘Ich hatte sie ohne Erklärungen zur Krankenstation geschickt. Bestimmt nimmt sie mir diese Handlung übel. Sollte wirklich eine neue Operation hinter dieser Sache stecken, dann muss ich auf sie zählen können.’

Mit einem Zischen öffnete sich die Tür zur Brücke. Sofort richteten sich die Augen auf den Kommandanten. Das Schiff hatte die Koordinaten für den Sprung noch nicht erreicht. Trotzdem konnte man in der Ferne den weißen Sternzerstörer sehen. Majestätisch durchschnitt der spitze Rumpf die Schwärze des Alls. Er nickte dem anwesenden Lt. Cmdr. zu und ging auf seinen gewohnten Platz zurück. Eisern verschränkte er die Arme hinterm Rücken und blickte durch das Panoramafenster.

“Status”, rief er mit ernster Stimme, endlich fühlte er sich wieder wie ein echter Flottenoffizier mit eigenem Kommando.

“Wir erreichen in zwei Minuten die gewünschten Koordinaten für den Sprung”, meldete Senjjari, die in diesem Fall die Position von Serenety übernommen hatte. “Alle Maschinen und Systeme sind auf voller Leistungsfähigkeit. Die Mannschaft ist bereit zum Sprung in den Hyperraum. Weitere Schiffe befinden sich in unserer Nähe, die anscheinend den gleichen Sprungvektor als Ziel haben.”

“Wir warten auf das Zeichen von Com. Kratas, erwiderte Toji und fiel danach in Schweigen.

Es war für ihn eine Primäre unter dem Kommando einer Sith zu stehen. Com. Kratas war die Schwester des frischernannten Grandadmiral, aber hatte sich in vielen Schlachten erfolgreich unter Beweis stellen können. Toji zweifelt in dieser Sache nicht an dem Talent der rothaarigen Frau. Eigentlich war er sogar gespannt was ihn in dieser Sache erwarten würde. Toji atmete einmal tief durch. Wahrscheinlich musste er sich nun unter Beweis stellen. Seine Augen leuchteten bei diesem Gedanken kurzzeitig auf. ‘Eine ultimative Prüfung’, dachte der Kommandant der “Musashi” als das Schiff in gebührenden Abstand Halt machte. Ganz automatisch wurde der “Vengeance” Bereitschaft signalisiert.


[ Carida | System | INT “Musashi” | Brücke | mit den Brückenoffizieren (außer Serenety) ]
 
[ Carida | Akademie des Imperiums | Simulatorkomplex | Simulatorraum Drei | Simulator Neun | allein ]

Die Simulation des Hyperraumflugs war nur sehr kurz gehalten. Man wollte das fliegerische Können der teilnehmenden Piloten auffrischen und nicht ihre Geduld, die man bei Tiefraumeinsätzen mitbringen musste, auf die Probe stellen. Aiden konnte mit dieser Verteilung der Prioritäten leben. Er war eher auf die Gemeinheiten gespannt, die diese Simulation mit sich brachte. Routiniert wanderte sein Blick über die blinkenden Anzeigen der Armaturen. Jedes System war auf die Bedürfnisse des Piloten individuell eingestellt. Wenigstens damit musste er sich nach der kurzen Vorbereitungszeit nicht herumschlagen.

Plötzlich kehrten sie in den normalen Raum zurück. Automatisch veranlasste Aiden, dass die Sensoren die Umgebung scannten. Eine gewaltige Nebelwand war vor ihnen. Außerdem konnte er einen längeren Tunnel erkennen, der diesen gewaltigen Nebel wenigsten etwas zu teilen schien. Es war einer von diesen Engpässen, die man gern für einen Hinterhalt nutzen konnte.

“Keine unnormalen Anzeichen, Neun, meldete sich Drask, über einen privaten Kanal, im nächsten Augenblick zu Wort.

Anscheinend hatte der Chiss ebenfalls die Umgebung etwas sondiert. Durch das viele Training hatten sich die beiden Piloten optimal abgestimmt. Ein weiterer Vorteil für die Zusammenarbeit war das gefühlskalte Wesen, welches Aiden ausstrahlte. Man konnte eine gewisse Verwandtschaft zwischen dieser blauhäutigen Rasse und dem Menschen von Bastion vermuten. Um weiterhin im Rahmen des imperialen Protokolls zu bleiben kommentierte der Flight Lieutenant die Information mit einem Klicken.

Eins an Staffel”, meldete sich eine Sekunde später Cpt. Foster über den Staffelkanal. “Die Frachter werden sich in zwei Reihen mit je drei Schiffen formieren. Rotte Eins wird die Vorhut übernehmen. Fünf, Sie werden mit Ihrer Rotte das Ende bilden und Neun, Sie werden mit Zehn die Mitte übernehmen.”

Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Piloten ab. Foster hatte seine gedachte Kritik von Anfang an bedacht und die Verteilung der Staffel verändert. Dieser Mann hatte zu Recht die provisorische Führung übernommen. Weiterhin schweigend bestätigte Aiden diesen Befehl mit einem Klicken. Der Engpasse war nur noch wenige Kilometer von der Staffel entfernt. Durch das runde Fester konnte man sogar erkennen wie sich die behäbigen Frachter allmählich neu formierten.

Zehn- hier Neun, ich übernehme die linke Flanke”, informierte Aiden seinen Flügelmann in kalten Befehlston über die Rottenfrequenz. “Kümmern Sie sich um die rechte Seite. Geschwindigkeit werden an die Frachter angepasst.”

Die Antwort war ein schlichtes Klicken. Schnell hatten die beiden Defender ihre Position in der Mitte eingenommen. Es bestand kein wirklicher Sichtkontakt zwischen den Jägern, aber die Sensorik half hier problemlos aus. Für Aiden war es ein Jammer, dass er sich diesem langsamen Tempo der massiven Frachter anpassen musste. Sein Tie war zu mehr Leistung fähig, aber hier stand der Geleitschutz (und nicht das eigene Vergnügen) im Vordergrund.

Fünf, Neun - Führer”, meldete sich Foster erneut zu Wort. “Für diese Simulation gilt, sollte ich abgeschossen werden - übernimmt Fünf das Kommando. Nur zur Info, damit später keine Verwirrung entsteht.”

Cpt. Foster hatte über einen privaten Kanal mit den beiden Lieutenants kommuniziert. Aiden konnte dies über eine kleine Anzeige an der Seite seines Cockpits erkennen. Für einen Moment grollte der Elitepilot über diese Entscheidung. Kyra und er waren in ihrem Talent etwa gleichwertig, dies musste der gefühlskalte Pilot ehrlicher Weise gestehen. Aus diesem Grund gab er keine Widerworte. Es war die Entscheidung des Staffelführers und dieser musste er sich beugen.

Allmählich hatten alle Frachter und Piloten die richtigen Positionen eingenommen. Aiden dachte einen Moment über die gewählte Taktik und deren Möglichkeiten nach. Die Defender hatten einen ordentlichen Geschwindigkeitsvorteil und konnten sich so ohne Probleme dem Feind anpassen. Schnell hatten sie andere Positionen erreicht um auf feindliches Feuer reagieren zu können. Zeit für weitere Überlegungen gab es nicht, denn die Vorhut hatte den Engpass erreicht.

“Okay, wir gehen rein”, befahl Foster über den Staffelkanal nachdem die Formation stimmte. “Achtet auf eure Geschwindigkeit, diese Monster sind verdammt langsam.”

Schweigend schaltete Aiden die Repulsatoren zu. Die langsame Beschleunigung der Frachter verlangte eine unkonventionelle Art des Fliegens mit dieser Tie-Variante. Schlagartig nahm das Dröhnen der Zwillingstriebwerke ab. Aiden fühlte sich bei diesem Tempo nicht wohl. Geleitschutz war noch nie seine Lieblingsaufgabe, selbst im Simulator, gewesen. Er prüfte zum letzten Mal die Waffen- und Schildsysteme. Doppellaser und Einzelfeuer bei den Raketen war von ihm eingestellt worden. Dazu hatte er Schilde auf alle Richtungen gleich verteilt.

Spannung machte sich bei dem Piloten breit als er in den Engpass einflog. Der Tunnel war äußerst schmal. Es gab kaum Möglichkeiten um hier neben dem Frachter manövrieren zu können ohne in die Nebelwand zu geraten. Wenigstens die Anzeige seiner Sensoren funktionierte ohne Probleme. Er lockerte für einen Augenblick den Griff um seinen Steuerknüppel, atmete tief durch. Anscheinend hatte der Pilot mittlerweile ganz vergessen, wie sich die Pilotenkluft und der schwere Helm bei einem Einsatz anfühlte. Ein Anzeichen dafür, dass er schnell wieder richtig mitmischen wollte.

“Meine Sensoren zeigen ungewöhnliche Anzeichen in wenigen Klicks Entfernung an”, meldete Drask nachdem sie mehrere Kilometer in den Engpass eingetaucht waren. “Feindkontakt?”

“Sieht eher nach einer Anomalie oder Störung aus”, antwortete Aiden über die private Funkfrequenz, nachdem er den Sensorbildschirm regelrecht studiert hatte, ruhig. “Wir sollten uns dennoch bereit machen.”


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- Carida - Oberfläche - imperiale Akademie - Quartier - Seifo Dias -

Seifo stand vor seinem Datapad. Er überprüfte die Zahlen, für seinen Bericht. Doch irgendetwas stimmte nicht. Es fehlte immer eine Zahl und dort wo sie sein sollte, war ein Link der zum nächsten Link führte. Plötzlich rauchte er ein neues Datapad. Doch das befand sich am anderen Ende des Schiffes. Seifo irrte immer durch das Schiff auf der Suche nach dem nächsten Datapad. Inzwischen hatte er einen ganzen Sack voller Datapads. Plötzlich stand er vor einem gigantischen Bildschirm. Auf ihm liefen Zahlen ab in einer Geschwindigkeit, dass Seifo sie als weißen Balken, der leicht flackerte wahrnahm. Plötzlich fingen alle Datapads zugleich an zu piepsen. Auf ihnen befand sich die Meldung, dass Zahlen gefunden wurden. Und ehe Seifo “OK” drücken konnte, löste sich das Datapad in Luft auf. Das nächste auch und das übernächste ebenfalls. Dann verschwand auch der Bildschirm. Doch das Piepen hörte nicht auf.

Seifo schreckte aus seinem Traum auf. Er war beim lesen am Schreibtisch eingeschlafen. Und das in einer unangenehmen Position. Erst jetzt merkte er, dass sein Datapad schon die ganze zeit piepte. Er nahm es und bekam die Meldung einer neuen Nachricht.

Meine Herren,
auf Geheiß von Commodore Alynn Kratas haben Sie sich unverzüglich, sofern nicht bereits geschehen, auf Ihre Schiffe zu begeben und sich mit ihrem Flaggschiff, dem Sternzerstörer der Imperial I-Klasse Vengeance, für einen Sprung in die Nähe des zerstörten Planeten Delastine zu formieren. Weitere Einzelheiten werden folgen.
Sieg dem Imperium!

Captain Hideo Matsumoto, Kommandant seiner Imperialen Majestät Sternzerstörer Vengeance


Seifo fluchte leise. Gerade angekommen und schon musste er wieder weg. Aber Pflicht war Pflicht. Er räumte hastig seine Sachen zusammen und verlies im schnellen Schritt sein Quartier. Er betätigte die Türklingel von Mace’ Quartier, der kurz darauf ebenfalls leicht verschlafen die Tür öffnete und als er Seifo vor der Tür erkannte sofort stramm stand und salutierte. Seifo erwiderte den Gruß.

“Mr. Mace, ich will sie in 10 Minuten im Hangar sehen. Es gibt Befehle. Ich erkläre es ihnen später. Ich werde währenddessen dem Quartiermeister unsere Abreise mitteilen.”

Mace nickte und schloss wieder die Tür. Mit schnellen Schritten durchquerte Seifo die Gänge der Akademie und gelangte zum Quartiermeister.

“Verzeihen Sie, die Störung. Aber die Quartiere 405 und 406 sind nun wieder frei.”,
sagte er.

“405 und 406? Lieutenant Commander Mace und Captain Dias?”, fragte der Quartiermeister etwas erstaunt.

“Exakt.”

“Aber Sie sind doch erst heute angekommen, Sir.

“Das stimmt, aber es gibt etwas Wichtigeres zu tun. Verzeihen Sie, aber ich muss nun weiter.”

“Aye, Sir!”

Der Neimodianer begab sich auf direktem Weg zum Hangar, wo Mace bereits beim starbereiten Shuttle wartete. Sie betraten die Fähre und setzten sich.

“Sie können Starten!”, rief Seifo nach vorne und beobachtete wie die Akademie unter dem Shuttle immer kleiner wurde.

- Carida - Atmosphäre - Shuttle - Seifo Dias und Lloyd Mace -
 
Orbit um Carida/ STRIKE Starcraft/ Gänge Richtung Offiziersmesse/ Frey, Lt. Orria, Sub-Lt. Vos

Vos erzählte ein bisschen von sich, währen sie auf dem Weg zur Offiziersmesse waren. Wie üblich war das Gedränge groß und ab und zu hatte Frey schwierigkeiten den Erzählungen des anderen zuzuhören, da das Geschwatze der Crewleute, der Offiziere, Piloten und Soldaten oftmals sehr laut war.
Als sie endlich die Türe zur Offiziersmesse erreichten, piepste plötzlich Freys Com.


"Hier Captain Fogerty, was ist los?"

Ein Com-Offizier meldete sich und teilte ihm mit, dass soeben eine Nachricht fü ihn eingetroffen wäre und zwar vom SternenzerstörerVengeance. Der Name dieses Raumschiffes kam Frey nicht unbekannt vor, aber leider konnte er sich nicht mehr daran erinnern wer der Captain war. Wahrscheinlich würde er es früh genug erfahren.

"Ich komme zu ihnen auf die Brücke." dann wand er sich an Orria und Vos. "Sie müssen wohl ohne mich auskommen, es gibt was zu tun."

Er salutierte kurz zum Abschied und eilte dann halb rennend zu den Turboliften, welche ihn auf dem schnellsten Weg zur Brücke bringen würden.
Auf der Brücke wurde er bereits erwartet. Der Com-Offizier wartete schon an der Tür, um ihn abzufangen und zu seinem Terminal zu bugsieren, wo eine einzige Nachricht aufleuchtete.

Meine Herren,
auf Geheiß von Commodore Alynn Kratas haben Sie sich unverzüglich, sofern nicht bereits geschehen, auf Ihre Schiffe zu begeben und sich mit ihrem Flaggschiff, dem Sternzerstörer der Imperial I-Klasse Vengeance, für einen Sprung in die Nähe des zerstörten Planeten Delastine zu formieren. Weitere Einzelheiten werden folgen.
Sieg dem Imperium!

Captain Hideo Matsumoto, Kommandant seiner Imperialen Majestät Sternzerstörer Vengeance


Ein Sith-Commodore würde den Verband anführen? Na das konnte heiter werden.


"Holen sie sofort jeden hier hoch der Landurlaub hat, inklusive First Lieutnant Cewell. Er soll sich nach seiner Ankunft unverzüglich hier bei mir melden. So wie es aussieht gibt es etwas zu tun."

Die Offiziere die anwesend waren salutierten und tippten dann an ihren Terminals herum.

Eine halbe Stunde später tauchte Lieutnant Cewell, noch in Galauniform, auf und meldete sich zurück.


"Hatten Sie etwas Spaß gehabt?"

"Kaum, Sir. Ich konnte nicht einmal dem Großadmiral gratulieren."

"Sind alle Männer an Bord? Gut, steuern Sie die Vengeance an."

Orbit über Carida/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey, Cewell (NPC), Brückencrew
 
[Orbit um Carida - DREAD "Bloodshed" - Quartier des Commanders] - Tiberius Ravenburg

Sanfte Klänge wechselten mit schnelleren, aggressiveren Tönen die sich wiederum in tiefen, basshaltigen Sphären verabschiedeten. Aus einer Vielzahl von Instrumenten und deren Klängen wurde hier ein erlesenes Musikstück zusammengesetzt und eine Symphonie welche die Sinnesreize bis ins Äußerste stimulierte hier geboren. Der Chor aus Tenören erstarb und erneut begann der schnelle, aggressive Wechsel, dem Rhythmus einer Schlacht folgend, so schmunzelte der Commander. Für ihn war dies eine Entspannung sondergleichen. Hier, alleine in seinem Büro, konnte er unbeschwert den Klängen der Imperialen Oper lauschen, denn es war einer der wenigen Luxusgüter die er sich gönnte. In seinem Büro befand sich ein Soundsystem welches die Oper perfekt aussteuerte, es war beinahe so als sitze man in der ersten Reihe im Galaxies Opera Haus auf Coruscant. Sein Stift wippte im Takt der Musik mit, jedoch war dies bei Ravenburg bereits ein Automatismus, denn seine Konzentration lag bei dem Bericht vor ihm, der ihn über die Wehrbereitschaft der „Bloodshed“ informierte.
Zwar hatte das Schiff auf Bastion bereits eine Generalüberholung und Wartung erfahren, doch war der Flug nach Carida mit dem Oberkommando der erste Flug der alten Dreadnought mit neuer Technik gewesen. Als er zur Oberfläche aufgebrochen war, blieb ihm keine Zeit mehr sich über die Auswertung der Daten zu informieren. Alles in allem war jedoch zufrieden. Der Schiffsreaktor lief ohne Probleme, alle Männer hatten die Leistung erbracht die von ihnen erwartet wurde. Es war also alles wie immer, beinahe so, als habe die beinahe Zerstörung der „Bloodshed“ nie stattgefunden. Nur seine Verletzung, verkörpert durch die Augenklappe, erinnerte jeden in diesem Schiff bei einem Zusammentreffen mit dem ranghöchsten Offizier des Schiffes an die Schlacht gegen die restlichen Schiffe der „Forces of Hope“, ein Euphemismus bei dem Ravenburg am liebsten ausspucken würde um sich des schalen Geschmacks zu entledigen der ihm bei der Erwähnung dieses Namens aufkam.

Doch statt jetzt weiter wertvolle Nerven an ein Pack von Rebellen zu verlieren, gab sich Ravenburg erneut der Musik der Oper hin. Er hatte sie bereits oft gehört, sogar einmal auf Coruscant gesehen, sein erster und einziger Besuch des großen Opernhauses. Für ihn waren die Klänge dieser Musik die reinste Kur von dem mit Stress verbundenen Besuch der Festhalle bei der feierlichen Zeremonie zur Beförderung des Großadmirals. Er mochte die Menschenmassen solcher Events nicht, viel lieber lebte er zurückgezogen wie jetzt, in seinem Quartier und Büro und lauschte den Klängen solcher Meisterwerke, oder auf der Brücke seines Schiffes während er dem Imperium einen weiteren Dienst erwies.
Er lehnte sich zurück und nahm einen Schluck aus der filigranen Tasse zu seiner linken, die einen ithorianischen Tee füllte. Er liebte die exotischen Teesorten, hatte hier auf Carida extra welche einkaufen lassen als es um die Aufstockung des Proviants ging. Während er den Schluck im Mund kreisen lies um den Geschmack vollends zu erfassen, lauschte er dem mittlerweile vierten Akt der Oper. In dieser, „Die Höllenqualen des Apos“, ging es um einen Kapitän zur See in den archaischen Zeiten von Corellia. Seine von Sturm und Seemonstern bedrängte Fahrt, deren einziges Ziel die schöne Braut des Apos beinhaltet, bringt ihn immer weiter von dieser Braut fort, als dass sie sie, wie es eigentlich sein sollte, näher bringen würde. Unter diesen Qualen leidend, muss sich Apos den Prüfungen stellen die ihm auferlegt werden, unter anderem muss er, um zu seiner Braut zu gelangen, den Tod seines besten Freundes hinnehmen. Ein wirklich tragisches Stück, wenn man bedenkt dass die Braut sich von ihm abwendet als sie erfährt dass er seinen besten Freund getötet hatte um zu ihr zu gelangen. Sein Gedankengang wurde jäh von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Tiberius dimmte die Musik der Oper runter, sodass eine gesprächsfreundliche Lautstärke gegeben war.


“Herrein.“

Die Tür schob sich zur Seite und sein XO trat herein. Der stets mürrisch hereinblickende Corellianer schien eine neue Stufe des mürrischen Dreinblickens geübt zu haben, denn er wirkte düsterer denn je.

„Sir, wir erhielten soeben eine Nachricht von der Vengeance. Wir sollen uns dem Sternzerstörer für einen Sprung nach Delastine anschließen.“

“Delastine? Interessant...“

Ein geschichtsträchtiger Ort. Jeder kannte die Geschichten die man sich über den Todesstern und Janem Menari erzählte. Letzterer sorgte auch in heutiger Zeit für Probleme, schließlich ist er es, der das Imperium zusammen mit dem anderen Sith, dessen Namen der Commander nicht wusste, teilte. Wieso war der Chiss nicht mit Delastine und seinem Todesstern untergegangen? Ravenburg hasste ein jeden, der versuchte die Einheit des Imperiums zu stören, der versuchte das Imperium seinem Glanz zu nehmen und mit einem solchen Bürgerkrieg zu beschmutzen.

“Sorgen sie dafür dass der Befehl ausgeführt wird.“

„Aye Sir.“

Sein XO ging aus dem Quartier heraus, während Ravenburg den letzten Schluck aus seiner Tasse nahm und kurz nachdachte. Die Erwartung die in der Luft lag war atemberaubend gewesen. War dies nun das Startsignal für die lang erwartete ... nunja, für was eigentlich? Alle warteten auf etwas, doch wusste niemand so richtig worauf. Man wollte wahrscheinlich einfach nur das etwas passierte. Alle erwarteten nun großes von Kratas, die blütenweiße Uniform bemächtigte ihn schon beinahe zu übersinnlichen Taten für die Flotte. Jeder erwartete von dem neuen Großadmiral Taten die einem Messias glichen. Den Endsieg sollte er bringen, doch stets fragte sich Ravenburg, zu welchem Preis?

Lange lies es sich der Commander jedoch nicht nehmen auf seiner Brücke zu erscheinen. Er erhob sich und glättete seine Offiziersuniform die er bei seiner Ankunft auf der Dreadnought angezogen hatte. Die Galauniform war bereits wieder im Schrank, Ravenburg hoffte dass der nächste Anlass an dem er sie tragen würde die Feierlichkeiten zur Einigung des Imperiums und zum Endsieg über die Neue Republik sein würden. Diesen Gedanken weiter nachhängend machte er sich auf den Weg um auf der Brücke zu erscheinen.
Ein Gefühl beschlich den Commander als er die Brücke erreichte, es war als würde er endlich wieder Zuhause sein. Jedes Mal wenn er diesen Ort erreichte, fühlte er sich wohl, sie gab ihm immer den Rückhalt den er brauchte, den er in der Welt ausserhalb des imperialen Dienstes vermisste. Zielsicher strebte er den Kommandantensessel an und setzte sich.


“Steuermann, setzen sie Kurs auf die Vengeance.“

„Aye Sir!“

Die Zeit welche die Dreadnought brauchen würde um den das erwähnte Schiff zu erreichen, nutzte der Commander um sich die Botschaft die sie erhalten hatten nun mit eigenen Augen zu betrachten. Seine Finger flitzten über die Kontrollen seines Kommandantensessels und sogleich erschein ein kleines holographisches Feld auf dem die Nachricht festgehalten war.


***Verschlüsselte Nachricht, Imperiale Flotte***​

Verschlüsselungsgrad: leicht
Von: Hideo Matsumoto, Captain, ISD Vengeance
An: Tiberius Ravenburg, Commander, DREAD Bloodshed

Meine Herren,

auf Geheiß von Commodore Alynn Kratas haben Sie sich unverzüglich, sofern nicht bereits geschehen, auf Ihre Schiffe zu begeben und sich mit ihrem Flaggschiff, dem Sternzerstörer der Imperial I-Klasse Vengeance, für einen Sprung in die Nähe des zerstörten Planeten Delastine zu formieren. Weitere Einzelheiten werden folgen.

Sieg dem Imperium!

Captain Hideo Matsumoto, Kommandant seiner Imperialen Majestät Sternzerstörer Vengeance

***Ende der Nachricht***​

“Wirklich interessant.“ dachte Tiberius während er die Nachricht ein zweites Mal las. Zuerst die Tatsache dass es anscheinend noch mehr Offiziere aus dem Hause Kratas gab. Ob sie es jedoch mit ihrem Verwandten in Sachen Taktik und Führungsqualitäten gleichziehen konnte, würde sich noch zeigen müssen. Die Nachricht schien zudem noch eine generelle Aufforderung zu sein, sie war im plural verfasst sodass Ravenburg darauf schloss dass sich noch mehr Schiffe der “Vengeance“ anschließen würden. Was war dies für eine Operation die mehr als einen Sternzerstörer und einer Dreadnought bedurfte?

„Sir, die „Bloodshed“ hat ihr Leistungsmaximum erreicht und ist nun bereit für den Hyperraumsprung!“

“Ausgezeichnet, warten sie auf weitere Befehle von Commodore Kratas.“

Ravenburg lehnte sich in seinem Sessel zurück und wartete nun auf das Zeichen zum Sprung. Die Crew strahlte wie immer eine professionelle Gelassenheit, doch Ravenburg musste zugeben dass es bei ihm ganz anders war. Man müsste sich wohl auf Gefechte vorbereiten, sein erstes Gefecht nach seiner Verletzung...

[Orbit um Carida - In Formation mit ISD "Vengeance" - DREAD "Bloodshed" - Brücke] - Tiberius Ravenburg und Crew
 
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