Jedi Basis - Gänge vor dem Trainingsbereich - Exodus, Tear, Tara und Aramân
"Ich wähnte euch tod, doch ihr lebt."
Aramân brachte die selbe Ruhe auf, wie sie Tear wenige Augenblicke später besaß. Es entlastete ihn, dass ihre Tarnung vor Tara nicht lange standhielt. Nicht, die Tarnung war es gewesen, die ihn belastete, sondern die innere Sicherheit, dass sich diese eh nicht ewig aufrechterhalten ließ. Prinzipiell war es Aramâns Anliegen, unvermeidbare Dinge nicht aufzuschieben...
Auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln und er nickte Tara zu. Es bedurfte hier vorerst keines einzigen Wortes. Noch waren sie im Vorteil. Diese drei zu eins Situation würde im Ernstfall nur Tara schaden - was den Sith allerdings dann in der Folge widerrum nicht erspart bleiben würde. Ihre "Mission" stand auf des Messers schneide, ihr Leben hing nun von jedem gesagten Wort ab.
"Nein, Exodus und Aramân sind auch für mich überraschend hier aufgetaucht."
Aramân konnte sich nicht vorstellen, dass es irgendeinen Bluff gab, der Tara noch vom Zweifeln abhalten konnte. Taras Padawanschüler kam hinzu, was dem Sith einige Momente zum Nachdenken brachte. Vielleicht konnte man in Tara ja nochmal eine Art Zuneigung zu den Anwesenden erwecken. Er war sich im Klaren, dass Tara genau wusste mit wem sie es zu tun hatte...allerdings wusste sie auch um ihre letzte Begegnung. Aramân kam nicht darum herum, auch eine gewisse Unsicherheit in ihren Augen zu erkennen. Die Macht mag manipuliert und für die eigenen Zwecke ge- oder missbraucht werden - davon war er oft genug überzeugt worden. Doch die Augen, den Blick derart zu beherrschen ist eine Gabe, die rar gesäht ist.
"Tara, ich weiß, wonach das aussieht, und um ehrlich zu sein, würde ich in deiner Lage dasselbe denken. Doch auch, wenn du es nicht glauben magst: Wir sind ausschließlich hier, weil wir uns um das Wohl unserer Kinder sorgen. Das trifft natürlich nur auf Exodus und mich zu, Aramân ist wohl mitgekommen, weil er nichts besseres zu tun hatte..."
Tear hielt inne und blickte zu Tara... Scheinbar erwartete er nun eine Reaktion. So schnell wollte Aramân diese Entscheidung allerdings nicht entstehen lassen... Seine Kapuze lag ihm im Nacken und rutschte gerade, als er nun den Kopf wandte. In einer äußerst passiven Haltung machte er wenige Schritte in Taras Richtung.
"Sterben tut unter den Machtbegabten nur, wer dem Leben nicht würdig ist oder wer seinen Teil in diesem Universum bereits zu erledigen vermochte - wer bereit ist. Ich muss zugeben, dass sich dem Leben als würdig zu erweisen nicht einfach ist." Aramân schielte zu Exodus hinüber. Schlagartig wurde ihm wieder bewusst, welche Gefühle die beiden überhaupt hierher getrieben haben. Die Frage nach Macht, ein Selbstfindungsprozess... Vielleicht war es an der Zeit... Der ältere der beiden Brüder blickte nun wieder die Jedi an.
"Würdig des Lebens? Wer kann das schon von sich behaupten. Ist unser Weg der wahre, ist es der eure? Welcher ist überhaupt unser Weg, welcher ist der eure? Eine unserer höchsten Aufgaben ist es jedoch, unsere Blutlinie nicht fallen zu lassen. Wir sind verbunden mit diesen Kindern, ob sie es wissen oder nicht. Wir stehen ihrem Handeln und ihrer Gesinnung neutral gegenüber, doch verstecken wollen wir uns nicht vor ihnen."
Aramân stoppte... Er überfiel Tara mit einer kleinen Flut an Informationen, die sie, so hoffte er, nicht so schnell sortiert bekam. Hier durften keine hektischen und plötzlichen Entscheidungen getroffen werden. Der Blick des Warriors wanderte zu seinem Bruder, ehe er fortfuhr...
"Ich sehe hier keinen Sith. Hier steht ein Vater, der keinen Kontakt zu seinen Kindern hat. Aber er ist ein Vater. Er ist hier und riskiert sein Leben, seiner Kinder willen. Er hat noch eine Aufgabe - ebenso wie wir anderen, die wir mit ihm reisen."
Jedi Basis - Gänge vor dem Trainingsbereich - Exodus, Tear, Tara und Aramân