Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

Corellia-Coronet
mit Fritz, Radan und Wes

Sahra grinste, zog ein sauberes Taschentuch aus der Hosentasche und deckte den " Kratzer" ab. Dann betrachtete sie Wes näher, der so ein Magnet für Probleme und Unfälle sein sollte. Sie beugte sich zu Radan rüber.

" Sag mal ist er wirklich so chaotisch dein Meister? Fritz hatte ein paar Warnungen ausgesprochen."

Sie grinste da sie sicher war, daß Wes sie gehört hatte.

" Man bat mich nach Feuerlöschern und Fluchtwegen ausschau zu halten."

Das Mädchen lächelte ihrem Meister zu, der bereits einige neugierige Blicke der Passanten auf sich zog.

Corellia-Coronet
mit Fritz, Radan und Wes
 
[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Schießstand]- Akemi, Cris

“Nein, ich weiß tatsächlich nicht, mit wem ich es zu tun habe...“, knurrte Cris leise, nachdem Eryell außer Hörweite verschwunden war. “Die Eryell Raistlin, die den Widerstand auf Coruscant organisiert hat, ist es jedenfalls nicht mehr...“

Urplötzlich hatte er die kurz vorher noch in Akemis Hand befindliche Betäubungspistole in der Hand, beförderte sich in einer schnellen Drehung in Richtung der immer noch aktiven Ziele und schoss. Ununterbrochen, bis keine Schüsse, sondern nur noch ein leises Klicken zu vernehmen waren. Das Magazin der Pistole war leer, jedes einzelne Ziel „betäubt“ - mehrmals, wie der Analysecomputer Cris mitteilte, den diese Ergebnisse allerdings herzlich wenig interessierten. Nur noch gereizter starrte er auf die nutzlose Waffe und beförderte sie heftiger als nötig in den Waffenausgabeschacht. Dass solcherlei Wutausbrüche bisher Seltenheitswert bei ihm gehabt hatten, fiel dem Lieutenant gar nicht weiter auf, da es eine Weile dauerte, bis sein Gehirn entnebelte und er sich wieder bewusst wurde, wo er war- und vor allem mit wem. Immerhin durfte es für Akemi die weitaus größere Bestrafung zu sein, sofort von der ersten Mission ausgeschlossen zu werden- woran sie selbst gar nicht mal schuld war, sondern er. Nur weil er sich bedingungslosen Gehorsam hatte abgewöhnen wollen...

“Tut mir... tut mir Leid, Akemi...“, brachte er schließlich hervor und zuckte hilflos mit den Achseln.

“Anscheinend hat sich während meiner Zeit auf Naboo einiges hier verändert...“

Zum Beispiel dieser Majere, der urplötzlich an Eryells Seite aufgetaucht war. Zog er hier möglicherweise die Strippen und nutzte den Umstand aus, dass die Colonel augenscheinlich stark geschwächt war?

“Aber ich bekomme das wieder hin, keine Angst. Entweder du kommst mit auf diese Mission, oder ich bleibe hier...“

[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Schießstand]- Akemi, Cris
 
- Corellia - HQ Geheimdienst - Schießstand - Mit Cris -

Die Tür schloss sich hinter Colonel Raistlin und für die ersten zwei Sekunden konnte Akemi der Geheimdienstlerin nur fassungslos hinterher starren. Dann schnellte Cris plötzlich nach der Übungswaffe in ihrer Hand, wirbelte herum und feuerte auf die Übungsziele. Erschrocken presste Akemi sich neben ihn an die Wand und sah zu, wie er ununterbrochen den Auslöser drückte, bis die Energie zu Ende war...
Sie sollte nicht mit Cris mitkommen dürfen? Nein... das konnte nicht sein. Weswegen...? Weil sie das Hauptquartier verlassen hatten, entgegen einer Anordnung, an die sie sich nicht einmal erinnern konnte? Wann hatte Colonel Raistlin etwas Derartiges gesagt? Während der Besprechung? Akemi schluckte schwer und kniff die Lippen zusammen. Ihre Hände, eng an ihre Seite gepresst, zitterten. Sie hatte mit Cris während der Besprechung leise geflüstert und auch das hatte der Colonel schon nicht gefallen. Wahrscheinlich hatte sie die Anweisung, das Gebäude nicht zu verlassen, absichtlich in einem Moment verkündet, indem sie beide abgelenkt gewesen waren, nur um sie später bestrafen zu können! Aber das würden sie sich nicht gefallen lassen! Nicht von dieser...dieser Miesmacherin!


Das kann sie nicht tun!

Unsicher schüttelte Akemi den Kopf und schaute verzweifelt zu Cris hinüber. Der Ausdruck auf seinen Zügen sprach Bände. Nein, sie würden sich nicht so einfach trennen lassen, nicht, nachdem bisher alles so gut verlaufen war. Sanft legte Akemi Cris eine Hand auf den Arm und sah ihm in die Augen.

Denk bloß nicht, dass es deine Schuld ist?

Sagte sie, nachdem er sich entschuldigt hatte.

Wir waren beide weg und außerdem war es meine Idee, ins Kino zu gehen.

Sie schluckte schwer und fixierte verbissen die Tür zum Ausgang. Der Drang, einfach hinter der Colonel herzulaufen wurde übermächtig. Der würde sie die Meinung sagen! Jawohl! Nur einen Moment später hatte sie sich in Bewegung gesetzt, noch bevor sie Gelegenheit hatte, sich anders zu entscheiden. Es war ihre Impulsivität, die sie übermannte und ihrem Gefühl ? wie immer ? Vorrang vor Logik gab. Doch weit kam sie nicht? sie spürte Cris Griff an ihrem Arm, der sie zurück hielt. Entschlossen wandte sie sich zu ihm herum.

Wir müssens ihr zeigen, Cris! Wenn wir das wieder in Ordnung bringen wollen, dann sofort! Komm?

Sie drängte in Richtung Tür, war aber natürlich nicht in der Lage, sich gegen Cris? Kraft durchzusetzen. Niedergeschlagen ließ sie die stolz gestrafften Schultern hängen und gab ihren Widerstand auf.

Die kann machen, was sie will. Du gehst nicht ohne mich und ich bleib nicht ohne dich hier? richtig?

Sie ließ sich gegen ihn sinken und wehrte sich nicht gegen die aufsteigenden Tränen.

- Corellia - HQ Geheimdienst - Schießstand - Mit Cris -
 
[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Schießstand]- Akemi, Cris

Beruhigend strich der ehemalige Sturmtruppler Akemi über ihr feines Haar, wohl bemerkend, dass seine junge „Partnerin“ den Tränen nahe war. Cris konnte ihr die Niedergeschlagenheit bestens nachempfinden- sie musste ungefähr die Ausmaße seiner eigenen Frustration haben. Zu allem Überfluss war er durch diese Situation in eine Zwickmühle geraten, die er nur zu gerne vermieden hätte.

“Wir werden schon eine Lösung finden...“, meinte er und seufzte.

“Also kein Schusstraining für dich...“

Er schüttelte leicht den Kopf und warf einen letzten, etwas befremdeten Blick auf die ausgeschalteten Ziele und verließ dann mit Akemi den Schießstand, da dieser momentan jeglichen Reiz für ihn verloren hatte. Sein erster Impuls war, Raistlin doch noch zu folgen und diese Sache sofort zu bereinigen, doch er verwarf diesen Gedanken schnell wieder und schlug einen Weg ein, der sie weiter von ihr entfernte. Es wäre vermutlich günstiger, zu warten, bis der erste Zorn der Colonel verpufft war- und bis dieser Majere nicht mehr um sie herumschlich. Seine bloße Anwesenheit schien die Entscheidungen Raistlins in für Cris- und seinen Schützling –negative Bahnen zu lenken.

“Wir werden später mit Colonel Raistlin reden...“, beruhigte er Akemi. “Vorher allerdings sollten wir ein wenig... warten. Das wäre günstiger, glaub mir...“

Sie passierten einen der zahlreichen Kreuzgänge, als Cris urplötzlich anhielt und Akemis Arm packte. Ein diebisches Lächeln hatte sich auf seine Züge gelegt.

“Ich weiß auch schon, wie wir uns bis dahin die Zeit vertreiben...“

Mit schnellen, geradezu beschwingten Schritten führte der Lieutenant Akemi durch den Gang, vorbei an weiteren Kreuzungen, Türen und Turbolifts, jedoch offenbar einer bestimmten Route folgend. Schließlich mussten die beiden an einer bewachten Sicherheitsschleuse halt machen, die die beiden Wachsoldaten erst öffneten, nachdem sie sich von Cris’ Rang überzeugt hatten. Hinter der Tür lag ein schwach-rötlich erleuchteter Raum voller surrender Apparate und Computer, die Neulingen und Laien in ihrer Komplexität nichts über ihre Funktionen verraten wollten. Cris jedoch wusste, was sich hinter den blinkenden Lichtern und verworrenen Displays verbarg.

“Der De/Chiffrierungsraum...“, sagte er leise, fast andächtig. “Von hier werden geheime, nicht zurückverfolgbare Kommuniques an die Agenten in der gesamten Galaxis verschickt und verschlüsselt- doch für unser Vorhaben werden wir keine Verschlüsselungen brauchen.“

Er setzte sich hinter eine der Maschinen in dem ansonsten menschenleeren Raum und nahm einige Justierungen vor. Das Kommunikationsgerät war nun darauf programmiert, eine Nachricht zu verschicken- nach Drev’starn, Bothawui. Lächelnd machte Cris Platz, um Akemi an die Tastatur zu lassen...

[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, De/Chiffrierungs- und Kommunikationsraum]- Akemi, Cris
 
- Corellia - HQ Geheimdienst - De/Chiffrierungs- und Kommunikationsraum - Mit Cris -

Vorerst würde kein Gespräch mit Colonel Raistlin stattfinden. So ganz verstand Akemi Cris' Entscheidung nicht, doch sie verließ sich darauf, dass es das Richtige war. Immerhin kannte er die Personalleiterin sehr viel länger und weitaus besser als sie und hatte außerdem vermutlich gründlich über mögliche Vorgehensweisen nachgedacht - im Gegensatz zu ihr selbst. Somit ließ sie sich von ihm durch das Gebäude führen; nach seiner Andeutung, er wisse schon, wie sie sich die Zeit vertreiben würden, war sie mehr als gespannt, wo er sie hinführen würde.

Sie fand nicht die passende Worte, als sie sich schließlich im Kommunikationsraum wiederfanden und Cris eine Verbindung nach Bothawui herstellte. Sprachlos sah sie ihn an. Es war verboten, private Kontakte, allem voran mit der Familie, zu pflegen. Diese eine Nachricht, die sie an ihre Eltern verschicken musste, war für sie zwingend notwendig... aber Cris hätte ihr nicht dabei helfen müssen. Sie hätte schon irgendwie eine Möglichkeit gefunden, nach Hause zu schreiben. Aber er half ihr dennoch. Er hatte es versprochen und er hielt es ein, so wie er immer alles einhielt. Ihre Augen strahlten tiefste Dankbarkeit aus, für die sie keine Formulierung fand, als sie näher an die Tastatur rückte und auf das Textfenster im Monitor starrte, das nur darauf wartete, dass sie es mit Worten füllte. Aber was sollte sie schreiben? Jetzt, wo es soweit war, kam sie sich hilflos vor. Sie durfte nicht sagen wo sie war, aber sie musste etwas sagen, damit ihre Eltern sich keine Sorgen machen würden... was sie dennoch tun würden. Eine Weile saß sie reglos da, tippte dann ein paar Buchstaben, löschte sie wieder und kaute unruhig auf ihrer Unterlippe herum. Schließlich schrieb sie zögerlich einfach ihre Gedanken auf...was vielleicht das ehrlichste war, wenn man in ihrer Situation überhaupt von Ehrlichkeit sprechen konnte.

Lieber Papa, liebe Mama...

Ich bin nicht mehr auf Naboo. Aber das wisst Ihr sicher schon. Ich kann Euch nicht sagen, wo ich bin, so gerne ich es auch tun würde. Ich wollte Euch nicht enttäuschen, indem ich einfach fortlaufe und auch nicht Euer Vertrauen missbrauchen... ich weiß, dass Ihr das denkt und alle Erklärungen würden nichts nutzen, weil Ihr es sowieso nicht verstehen würdet. Lasst mich bitte einfach meinen Weg gehen und sucht mich nicht. Ihr braucht Euch auch keine Sorgen um mich zu machen, weil ich jemanden habe, der auf mich aufpasst und weil es mir gut geht. Das verspreche ich Euch. Bitte seid mir nicht böse, ich wollte Euch wirklich nicht weh tun.

Papa...du hast doch immer gesagt, man muss auf sein Herz hören. Nichts anderes habe ich getan... Ich liebe Euch und küsse und umarme Euch und meine Geschwister tausendfach,

Eure Tochter Akemi


Langsam ließ Akemi die Finger von der Tastatur herunter gleiten und lehnte sich zurück. Es lag nicht in ihrer Macht ihre Tränen zurück zu halten, aber sie unternahm auch keinen solchen Versuch. Sie wischte sich lediglich mit dem Ärmel über die Wange und schob die Tastatur wieder zurück zu Cris.


Schickst du es für mich ab, bitte?

Fragte sie leise und und hob ihre Beine hinauf auf den Stuhl, um ihre angewinkelten Knie zu umfassen und sich somit selbst ein wenig Halt zu geben. Es war so endgültig... aber selbst wenn es ein Zurück gegeben hätte, hätte Akemi es nicht gewollt. Es stimmte, was sie geschrieben hatte: Papa hatte immer gesagt, dass jeder seinen eigenen Weg finden musste und dass man auf sein Herz und sein Gefühl hören sollte. Er hatte von Beginn an nichts gegen Akemis Reise nach Naboo gehabt, weil er gewusst hatte, dass es wichtig für sie war. "Unsere Kleine ist eine freie Seele, ein freier Geist." Hatte er einmal zu Mama gesagt, als er geglaubt hatte, niemand höre ihnen zu. "Wir können sie nicht halten, niemand kann das. Sie wird immer dorthin gehen, wo sie sich wohlfühlt und nur bleiben, wenn sie es selbst möchte."

War sie wirklich so? Vermutlich...fest stand auf jeden Fall, dass sie sich nicht einsperren lassen würde. Sie würde nicht im Hauptquartier bleiben und an einer Ausbildungsmaßnahme teilnehmen, während Cris nach Esseles flog. Niemals.


Cris...

Sie nahm die Beine vom Stuhl und wandte sich ihm zu.

Bringst du mir jetzt irgendwas bei?

- Corellia - HQ Geheimdienst - De/Chiffrierungs- und Kommunikationsraum - Mit Cris -
 
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[Corellia System - Orbit um Corellia - Brücke "Tantive 5"]
"Na schön,ein BAK raste mit voller Geschwindigkeit auf sie zu",dachte sich Kolar.Aber in punkto Geschwindigkeit war sein eigenes Schiff eindeutig überlegen.Er gab Befehl für ein Ausweich Manöver,sodass wenige Sekunden Die "Weißes Feuer" an ihnen vorbei schoss."Das wird lustig...",dachte Wedge Kolar.
[Corelia System - Orbit um Corellia - Brücke "Tantive 5"]
 
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-Corellia, HQ der NR, Gänge mit Majere-


Auf den Weg in ihr Arbeitszimmer, blickte sie über ihre Schulter. Der Captain folgte ihr, was anderes hatte sie nicht erwartet. Irgendwie fühlte sie sich bei den Ganzen nicht wohl. Sie hatte zwar von Natur aus einen Schatten, wie jedes andere Lebewesen auch aber dieser Schatten war ihr unheimlich.

"Captain...haben sie nichts zutun oder sind sie seit neuestem mein Schatten?"

Die junge Colonel blieb stehen, sah ihn mit funkelnden Augen etwas ernst an. Sie wollte nur ihre Ruhe haben, mehr wollte sie ja nicht.

"Natürlich Ma'am, bin schon unterwegs. Sie wissen, wenn sie mich brauchen..."

Zu mehr kam er nicht, denn Eryell winkte ab. Sie wollte jetzt alleine sein, abgesehen davon, musste sie auf die Kanzlerin und dem Commander warten, bis sie sich meldeten. Bis dahin konnte sie schon mal alles Reisefertig machen, falls es einen schnellen Aufbruch geben sollte. Ausserdem musste sie sich noch mit der Haushälterin des Anwesens ihrer Eltern in Verbindung setzen. Sobald die Mission beendet wurde, würde sie nach Hause fliegen, vielleicht sogar für immer.


-Corellia, HQ der NR, Arbeitszimmer, ALLEINE-
 
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[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, De/Chiffrierungs- und Kommunikationsraum]- Akemi, Cris

Ein paar Eingaben später befand sich die von Akemi verfasste Nachricht- jeglicher Ursprungssignatur beraubt –auf dem Weg nach Bothawui, wo sie schlussendlich ihre Familie erreichen würde. Cris investierte einige Standardminuten und seine bescheidenen Computerkenntnisse, um die Nachricht sowie ihr Ziel aus dem Kurzspeicher zu löschen und dafür zu sorgen, dass ihre Versendung nicht im Tagesprotokoll erschien. Er war sich zwar relativ sicher, dass eine geübte Hackerin wie etwa Colonel Raistlin die Nachricht trotzdem finden konnte, doch dafür benötigte sie einen Verdachtsmoment- und der Spezialist für solche, ihr neues Anhängsel Majere, machte auf den Lieutenant nicht den Eindruck eines versierten Computerexperten.

“Die Nachricht ist draußen...“

Das leuchtende Display des Computers erlosch langsam und hinterließ in der rötlichen Beleuchtung des Raumes ein leichtes Nachglühen, als die Maschine sich in den Ruhemodus versetzte. Akemi mit sich führend verließ Cris den Kommunikationsraum wieder und nahm die beiden Wachsoldaten nur halb zu Kenntnis- er wusste zwar, dass der De/Chiffrierungsraum mit mindestens einer Holokamera überwacht wurde, doch anhand der Aufzeichnungen konnte kein noch so misstrauischer Sicherheitsoffizier schließen, was genau Cris und Akemi dort getan hatten. Genau so gut hätten sie sich das Nachrichtenprotokoll der letzten Woche ansehen können.

“Wir müssen irgendwie dafür sorgen, dass du dich zumindest ein wenig selbst verteidigen kannst...“, dachte er laut nach, wobei er fast auf einen winzigen Putzdroiden getreten wäre, der daraufhin entrüstet schnatternd und piepsend die Flucht ergriff.

“Da es dir widerstrebt, auf andere Lebewesen zu schießen... nun...“ Er blieb im Gang stehen und runzelte die Stirn. Ja, welche anderen Möglichkeiten gab es?

“Müssen wir dich wohl auf andere Arten der Verteidigung trimmen...“, entschied er sich und schlug einen speziellen Gang ein.
Rasch hatten sie eine weitläufige Trainingshalle erreicht, in der fast alles zu finden war- Trainingsmatten, auf denen jeweils zwei Agenten aneinander die komplizierten Griffe irgendeiner Art des Kampfsportes testeten, zahlreiche Geräte, die der allgemeinen Fitness dienten und ebenfalls jene Apparaturen, die Cris hier zu finden gehofft hatte. Er führte Akemi zu einem der fast lebensechten Dummys, der- mit einer echtem Gewebe nachempfundenen Schicht bedeckt –am besten geeignet war, um absoluten Anfängern zumindest ein kleines Gefühl zu geben, worauf man bei der bloßen Selbstverteidigung zu achten hatte.


“Dieser Kumpel hier...“, begann Cris und klopfte dem Dummy auf die Schulter, woraufhin dieser auf seiner Stange zu wippen begann, “Ist das Grundwerkzeug, irgendjemandem die Grundlagen der Selbstverteidigung näher zu bringen, ehe ich mich selbst als Sparringspartner zur Verfügung stellen. Du wirst feststellen, dass sich auch ohne großen Kraftaufwand akzeptable Resultate erzielen lassen. Zumindest, wenn man die verwundbaren Stellen seines Gegners kennt...
Fangen wir bei einem männlichen Menschen an...“
Er verzog schmerzlich das Gesicht. Diese Schwachstelle kannte er... :-)D)

[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Trainingshalle]- Akemi, Cris
 
- Corellia - HQ Geheimdienst - Trainingshalle - Mit Cris -

Die Trainingspuppe - oder Dummy, wie Cris das Teil nannte - sah wirklich ziemlich echt aus, wenn man von den steifen Gesichtszügen absah. Prüfend fühlte Akemi das Material, aus der sie gefertigt war und stellte fest, dass es ziemlich realistisch wirkte. Als Cris mit seinen Ausführungen begann, hörte Akemi aufmerksam zu. Jetzt würde sie die Grundzüge der Selbstverteidigung kennen lernen, etwas, das sie schon immer interessiert hatte. Bei ihren früheren Streifzügen durch die Wälder, bei denen sie in ihren Spielen eine kämpferische Heldin gewesen war, hatte sie hunderte imaginäre Gegner im Nahkampf besiegt. Ungelenk und stolpernd war sie durch die Luft gesprungen und hatte elegante Tritte in die Luft gesetzt. Heute lernte sie bei Cris, wie Verteidigung wirklich funktionierte. Als erstes also musste man die Schwachstelle seines Gegners kennen... das klang einleuchtend.

Okay, lass es mich versuchen!

Bat sie, dirigierte Cris einen Schritt zurück und baute sich in ihrer gesamten, nicht besonders furchterregenden Körpergröße, vor dem Dummy auf. Dem würde sie's zeigen! Mit zusammen gepressten Zähnen spannte Akemi ihr rechtes Bein an, nahm kräftig Schwung und trat dem Dummy mit aller Kraft die sie aufbringen konnte genau zwischen die Beine. Die Puppe erzitterte.

Ha!

Rief Akemi und holte ein zweites Mal aus. Solchen Typen musste man's richtig geben! Stolz blickte sie zu Cris herüber, der kein besonders glückliches Gesicht machte. Ein Grinsen umschlich ihre Lippen.

Ah, ich weiß schon, warum du dich nicht selbst als Trainingspartner zur Verfügung stellen wolltest...

Sagte sie und schürzte die Lippen. Der empfindliche Punkt eines Mannes war allgemein bekannt. Es musste wirklich sehr weh tun, dort getroffen zu werden, obwohl Akemi nicht glaubte, dass sie als Mächen sich diese Schmerzen auch nur im Entferntesten vorstellen konnte.

Du, Cris, hat dich schonmal jemand dorthin getreten?

Wollte sie wissen und versetzte dem Dummy erneut einen Tritt, sodass er zu wackeln begann - schließlich wollte Verteidigung gut gelernt sein.

- Corellia - HQ Geheimdienst - Trainingshalle - Mit Cris -
 
[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Trainingshalle]- Akemi, Cris

Lächelnd, doch etwas schockiert, beobachtete Cris, wie Akemi kräftig in Richtung der „Schwachstelle“ des Dummy austeilte. Schließlich pendelte das Übungsgerät wild hin und her, nachdem die junge Schauspielerin ihm einen letzten Tritt verpasst hatte. Beiläufig stoppte Cris die Pendelbewegung, während sein Schützling bereits weiterführende Fragen stellte.

“Nicht wirklich und das ist der Punkt...“, erwiderte er. “Der durchschnittliche imperiale Agent- also so wie jene, die wir auf Naboo trafen- wird sich durch so eine Maßnahme zumindest vorübergehend außer Gefecht setzen lassen, zumal er gewiss nicht damit rechnet. Doch auf den Missionen, die noch vor uns liegen, werden wir es nicht nur mit feindlichen Agenten, sondern ebenso mit Sicherheitspersonal zu tun bekommen- und dieses besteht besonders in sensiblen imperialen Einrichtungen nicht zuletzt aus Sturmtruppen.“

Ein kurzes Schlucken, dann fuhr Cris fort.

“Solltest du es entgegen aller Wahrscheinlichkeit schaffen, einen Sturmtruppler in den Nahkampf zu verwickeln, wirst du rasch feststellen, dass sein Panzer ihn selbst nur minimal in seiner Beweglichkeit einschränkt- deine Tritte jedoch bestenfalls dazu führen, dass du dir die Zehen prellst.“

Nachdenklich gab der ehemalige Sturmtruppler dem Dummy einen kleinen Schubs.

“Allerdings ist ohne Mission ohnehin gescheitert, wenn wir auf Sturmtruppen treffen. Vorerst solltest du zumindest mit halbwegs normalen Gegnern fertig werden...“

Er winkte Akemi zu sich auf eine bereitstehende Trainingsmatte neben dem Dummy.

“Auch wenn du deinen Gegner nicht immer überraschen kannst, so hast du doch einige Vorteile auf deiner Seite. Du bist klein und schnell- als könntest du versuchen, einen Gegner auszumanövrieren und ihn dann mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen.“

Ein leichtes Grinsen zeigte sich auf der Miene des Lieutenants, als er eine halbwegs bedrohliche Pose einnahm.

“Was also sollst du tun, wenn beispielsweise ein imperialer Techniker dich inmitten seiner Basis findet und beschließt, dich zwecks einer Belohnung selbst einzusammeln? Wie hinderst du ihn daran, Hilfe zu holen und wie hältst du ihn so lange hin, bis ich dir helfen kann?“

Er begann mit einem absichtlich etwas unbeholfenen Ausfallschritt auf Akemi zu, die Absicht vorgebend, sich auf sie zu stürzen. Er war gespannt, ob die junge Schauspielerin seine kleinen Hinweise richtig deuten und in effektive Gegenmaßnahmen ummünzen würde...

[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Trainingshalle]- Akemi, Cris
 
- Corellia - HQ Geheimdienst - Trainingshalle - Mit Cris -

Skeptisch und mit leicht verzogenem Mund beobachtete Akemi Cris' Körperhaltung, die in allen Punkten signalisierte, dass er sich bald auf sie stürzen würde. Okay... was tat sie, um Zeit zu gewinnen? Sie warf einen halben Blick über die Schulter und lief dann reflexartig nach hinten, zum anderen Ende des Raumes.

Ich laufe natürlich weg!

Gab sie ihre Entscheidung bekannt und sah sich erneut um.

Und wenn ich irgendwas nützliches finde, werfe ich es!

Selbst nicht wirklich von ihrem eigenen Lösungsvorschlag überzeugt, zuckte Akemi mit den Schultern und kehrte zu Cris zurück.

Na gut, der Raum ist vielleicht nicht immer groß genug...

Lenkte sie ein, steckte sich ihren Zeigefinger in den Mund, um nachdenklich darauf herumzukauen und lächelte dann zufrieden.

Jetzt weiß ich's!

Sie stellte sich wieder genau vor Cris und versuchte aus seiner Haltung herauszulesen, von welcher Seite er sie wohl angreifen würde.

Wenn du mich von rechts angreifst, schlüpfe ich links an dir vorbei, fliehe durch die Tür und verriegle sie von außen!

Wenn das die richtige Methode war, würde das sicherlich nicht so schwer sein. Plötzlich kam Akemi ein Gedanke.

Oder ich verpass ihm eins mit dem Elektroschocker! Ich krieg doch bestimmt einen, oder? So wie auf Naboo! Damit kann ich mich auch gut verteidigen und du hast mir doch schon gezeigt, wie man so ein Teil benutzt!

Eifrig wippte Akemi auf ihren Fersen auf und ab.

Ohh und Tränengas! Kann ich auch sowas haben, ja? Iss bestimmt nützlich! Achja... wir waren ja grad bei den Sturmtrupplern... bei denen bringt das alles bestimmt nicht viel, hm? Aber bei anderen...bei so Agenten!

- Corellia - HQ Geheimdienst - Trainingshalle - Mit Cris -
 
[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Trainingshalle]- Cris, Akemi

Hinter seiner „bösen“ Maske insgeheim lächelnd beobachtete Cris, wie Akemi nach den verschiedensten Möglichkeiten suchte, ihm, dem „Imperialen“, zu entkommen. Dass ihr die Flucht anstelle eines aussichtslosen Angriffes als erstes in den Sinn kam, beruhigte ihn ungemein.

“Ich denke, so ein kleiner Elektroschocker dürfte das mindeste sein“, antwortete er und verfiel wieder in eine harmlosere Haltung. “Und wenn du Glück hast, könntest du selbst Sturmtruppler überrumpeln- besonders zwischen Helm und Brustpanzer ist eine nutzbare Lücke. Natürlich wissen sie das, doch von einem kleinen Mädchen werden sie keine fundierten Tricks erwarten...“

Er trat an einen kleinen Schrank am Rande der Halle, in dem seines Wissens einige dieser kleinen Taschengeräte verstaut sein sollten- tatsächlich wurde er fündig und überreichte Akemi das unscheinbar wirkende Gerät.

“Dieser Schocker sollte sogar jedweder oberflächlichen Durchsuchung nach Waffen entgehen- sofern sie von keinem Experten durchgeführt wird.“

Seine Stimme wurde urplötzlich ernster.

“Doch eine weitere Voraussetzung sollte erfüllt werden, bevor du auf einer Mission eingesetzt werden kannst- du musst deine Ängste kontrollieren lernen.“

Er sah sie mitleidig an, wusste jedoch gleichzeitig, dass dieses Prozedere notwendig war. Absolut notwendig.

“Komm mit...“

Er führte Akemi quer durch die Trainingshalle zu einer weiteren Tür, vor der ein unscheinbar wirkender Droide postiert war. Seine ausdruckslosen Photorezeptoren musterten Cris, ehe er dessen Identität verifiziert hatte.

“Ah, Lieutenant Sheldon. Ein kleiner Test, Sir?”

Cris nickte.

”Überwachen Sie den Test wie gewöhnlich. Bei der kleinsten Anomalie möchte ich, dass Sie intervenieren!“

Der Droide nickte surrend und Cris kniete sich vor Akemi hin. Man konnte deutlich merken, dass sie nervös war. Zurecht.

“Es tut mir Leid, Akemi, aber dieser Teil des Trainings muss sein- wenn du diesen Test bestehst, kann es irgendwann dein Leben retten. Die Imperialen werden auf deine Schwächen keine Rücksicht nehmen.“

Vorsichtig streichelte er ihre Wange.

“Denke einfach dran, dass ich bei dir sein werde...“

Die Tür in den Raum öffnete sich und offenbarte ein bloßes, ungeschmücktes Zimmer ohne besonderes Inventar. Sanft schob Cris Akemi hinein.

“Das könnte jetzt etwas dauern...“, informierte er sie. Dann schloss sich die Tür.

“Haben wir einen geeigneten Feindimitator?“, fragte der ehemalige Sturmtruppler den Droiden. Die Rezeptoren der Maschine flackerten.

“Sir, in Anbetracht ihres Hintergrundes nehme ich an, dass sie für diesen Part der mit Abstand Geeignetste sind. Die Ausrüstung befindet sich im Nebenraum. Geben Sie mir ein Zeichen, wenn der Test beginnen soll.“

Cris nickte leicht. Mit einem Mal hatte er einen bitteren Geschmack im Mund- ihm wurde klar, dass dies nicht nur ein Test für Akemi werden würde, sondern ebenso für ihn selbst. Wie gut hatte er seine Vergangenheit bewältigt?
Tief durchatmend trat Cris durch eine weitere Tür, während Akemi immer noch- wahrscheinlich vollkommen verunsichert –auf den Test wartete.
Cris erkannte ihn sofort. Zwei ausdruckslose, schwarze Linsen starrten ihn an, ein unmenschliches Starren, komplettiert durch die beiden darunter befindlichen Atemfilter. Ein Sturmtruppenhelm. Der Inbegriff dessen, wovor Cris versucht hatte, zu entkommen. Daneben der restliche Panzer, weitaus neutraler in seiner Wirkung und hell im Scheine der Beleuchtung schimmernd. Erneut seuzte Cris. Es musste sein, um seiner und um Akemis Willen.
Kurz darauf hatte er sich in den robusten Panzer gezwängt, darunter den schwarzen Kampfanzug der Sturmtruppler samt Handschuhen tragend und hielt den Helm in beiden Händen. Das Gefängnis, aus dem er über Jahre hinweg nicht hatte entkommen können. Er bemerkte, wie seine Hände leicht zitterten. Es war soweit...


“Test beginnen...“, befahl er leise. In diesem Moment würden im Raum vor ihm- im Raum mit Akemi –die Lichter ausgehen. Entschlossen stülpte er sich den Helm über und registrierte, wie sich das eingebaute Nachtsichtgerät umgehend den veränderten Lichtverhältnissen anpasste. Eine Welle der Kälte überzog ihn, als er durch die Tür trat- die Waffenattrappe fest in der Hand und in der allumfassenden Dunkelheit wirkend wie ein bösartiges, weißlich schimmerndes Gespenst...

[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Testraum]- Akemi, Cris (in Panzer und Helm)
 
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- Corellia - HQ Geheimdienst - Testraum -

Der Raum, in den Cris Akemi geschickt hatte, war schlicht und schmucklos. Es gab keine Fenster und keine Einrichtung, nicht einmal eine schmale Bank, auf die Akemi sich hätte setzen können. An der Decke leuchtete eine längliche Neonröhre, künstliches, grelles Licht. Die Tür, durch die sie den Raum betreten hatte, war verschlossen, ebenso wie eine weitere, an der gegenüberliegenden Wand. Akemi stand dicht am Eingang, nahe der Wand, nervös und aufgeregt. Was sollte sie hier tun? Cris hatte nicht viel gesagt, bevor er sie in den Raum geschoben und die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Unruhig sah sie sich um, verschränkte die Hände ineinander und biss sich auf die Unterlippe. Es geschah nichts. Von draußen drang kein Geräusch zu ihr herein, Wände und Türen schienen schalldicht zu sein... an der Raumdecke jedoch konnte Akemi winzige Microkameras erkennen - jedenfalls glaubte sie, dass es sich um solche handelte. Selbtverständlich wurden solche Tests überwacht. "Solche Test"... was bedeutete das? Was hatte Cris mit ihr vor? Er hatte sie sehr ernst angesehen. Ein beunruhigendes Gefühl beschlich Akemi. Er wollte doch nicht... er konnte...

In diesem Moment erlosch das Licht. Unwillkürlich wich Akemi einen Schritt und taumelte gegen die Wand. Irgendwo in ihrer Magengegend zog sich etwas zusammen. Eine der Türen öffnete sich... welche war es? War es die, durch die sie gekommen war... oder die andere? Innerhalb einer Sekunde hatte Akemi jegliche Orientierung verloren. Kein Lichtschimmer drang herein, aber sie hörte deutliche Schritte.

Laute Schritte. Blecherne Schritte.

Wie in Zeitlupe sah sie sich um. Es war stockfinster. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Akemi drängte sich dichter an die Wand. Ihr Herz schlug in unaufhörlich schnellem Tempo. Wo war Cris? Dann sah sie die Silhouette...ihre Augen weiteten sich.


Cris?

Wie ein dünner Faden klang Akemis sonst so helle und fröhliche Stimme. Ihre Beine bewegten sich seitlich, weiter fort von der Gestalt...bis sie sich selbst in die Ecke gedrängt hatte und nicht mehr weiter kam. Schreckhaft blickte sie von einer Seite zur anderen. Etwas glitt über ihre Hand! Mit einem lauten Aufschrei zog Akemi sie zurück, schlug sich selbst panisch wild auf den Handrücken und verschränkte dann die Arme vor der Brust, sich eng zusammenkauernd. Sie merkte nicht, wie Tränen ihre Wangen benetzten, nur, wie ihr rasender Atem ihr die Energie nahm. Nur einen Lidschlag später stand die Gestalt direkt vor ihr. Akemi erkannte nichts. Panik und Angst raubten ihr den Verstand, ein Tränenschleier vernebelte ihre Sicht.

HAU AB!

Schrie sie atemlos, schrill und krächzend. Sie kniff die Augen zusammen und wandte den Kopf ab. Eine Welle der Übelkeit erfasste sie, etwas nahm ihr die Luft. Längst hatte sie vergessen, wo sie sich befand und was sie tat. Tausend unheimliche Stimmen durchbohrten ihren Kopf und warfen ihr ihr furchterregendes Lachen entgegen. Kalte, nasse Hände langten nach ihr und streckten verrottete Finger nach ihr aus, es roch nach Moder und Verwesung.... verzweifelt schlug Akemi ihre Hände über dem Kopf zusammen und ließ sich zu Boden gleiten. Ein abgewetzes Schreien entwich ihrer Kehle, als sie den Sturmtruppler direkt über sich sah. Es war ein Sturmtruppler... ein Imperialer.... er würde sie umbringen!

Cris!!!

Wo war er? Warum? Wieso? Ihr Kopf schrie, ihre Gedanken wanderten in undurchdringlichem Nebel. Sie musste fort! Weg! Getrieben von einem sie plötzlich übermannenden Überlebensinstinkt warf sie sich auf alle Viere und kroch die Wand entlang. Ein fester Griff umschloss ihren Arm und zog an ihr. Es gab kein Entrinnen... er war überall!!! Schreiend schlug Akemi um sich.

Lass mich los! Lass mich...

Sie konnte nichts sehen.

Nach Atem ringend hielt Akemi inne. Wo war der Sauerstoff? Sie musste atmen... sie musste atmen... der Sturmtruppler würde sie umbringen... ein Grabstein mit ihrem Namen... Sauerstoff... Todes-Dämonen...dort...Hölle...und wo war Cris...

Sie merkte selbst nicht, wie ihre Hand in ihre Tasche glitt. Sie spürte nur den eisernen Griff des Imperialen, den festen Druck und die Kälte um sie herum. Wie in Trance versuchte sie sich ein letztes loszureißen, dann wandte sie das Gesicht ab, kniff die Augen zusammen und drückte den Aktivierungsknopf des Elektroschockers, den sie irgendwo in die ungefähre Richtung des Feindes hielt! Grelle, blau-weiße Blitze zuckten durch die Dunkelheit. Ein keifendes Zischen fuhr durch den Raum. Nur den Bruchteil einer Sekunde später löste sich der Griff um ihren Arm und Akemi taumelte wie benommen zurück, stolperte rückwärts und fiel zu Boden. Der Elektroschocker glitt ihr aus der Hand, sie vernahm einen dumpfen Aufprall und gleichzeitig flammten die Neonröhren an der Decke wieder hell auf. Akemi lag flach auf dem Bauch, die Augen geschlossen und atmete stoßweise. Winzige Schweißperlen standen auf ihrer Stirn und auf ihrer Wange glitzerten Tränen.


- Corellia - HQ Geheimdienst - Testraum - Mit Cris (als Sturmtruppler) -
 
[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Testraum]- Akemi, Cris (in Panzer und Helm)

Zuerst war es ungewohnt, sich wieder in der Panzerung- in der Hülle –eines imperialen Sturmtrupplers zu bewegen. Das gestochen scharfe Bild des im Helm integrierten Nachtsichtgerätes lieferte ihm einen exakten Überblick über den Raum, Akemi und ihr gehetztes Mienenspiel inklusive. Er wusste, dass seine langsamen Schritte bedrohlich wirken mussten. Das sollten sie. Und sie erzielten ihre Wirkung. Akemi rief seinen Namen- seinen richtigen Namen, nicht den, den er für den Verlauf dieser Übung tragen würde. Sie fürchtete sich. Sturmtruppen konnten die Furcht der Menschen und Nichtmenschen wittern wie wilde Tiere. Auch Cris wusste, dass Akemi sich fürchtete. Sie wich zurück. Doch der Test war noch nicht vorbei...
Mit der relativen Sicherheit seines Panzers und der durch das Nachtsichtgerät Übersicht ausgestattet schloss der Sturmtruppler auf. Die behandschuhte und halbwegs durch eine kleine Panzerplatte über dem Rücken geschützte Hand griff nach Akemi, ihren Arm umklammernd, doch ohne die rohe Gewalt auszudrücken, die ein Soldat des Imperiums ansonsten gegenüber einem Teil des Rebellenabschaums zum Ausdruck bringen würde. Tief in seinem Inneren hielt Cris sich zurück.
Akemi kroch nun davon. Ihr deutliches Abbild, gefiltert durch die Linsen seines Helmes und wahrgenommen durch die Augen eines Soldaten, der töten oder zumindest inhaftieren wollte, floh auf allen vieren vor ihm, obwohl er wusste, dass sie beinahe nichts sehen konnte. Er folgte ihr, bis sie schließlich buchstäblich in der Falle saß. Hinter ihr war die kalte Wand des Raumes, die hier in einer Ecke einen rechten Winkel beschrieb, vor ihm stand der riesige, weißgepanzerte Soldat und starrte sich durch die ausdruckslose Maske an, die oft das letzte waren, was Gegner des Imperiums bewusst wahrnahmen. Ein weiteres Mal vernahm Cris seinen Namen- doch dieses Mal sorgte er dafür, dass er aufhörte, die Szenerie wie ein Zuschauer zu betrachten und hinsichtlich der Eignung Akemis zu kommentieren. Er musste sich bewusst machen, wann Schluss war. Doch wann war Schluss? Wenn Akemi zusammenbrach? Wenn sie den „Feind“ niederstreckte?
Die junge Schauspielerin schien ihm diese Frage abnehmen zu wollen. In seinem eisernen Griff regte sich etwas, dann, ganz plötzlich, spürte Cris, wie ein kleiner Gegenstand sich durch die Lücke zwischen seinem zu ihr heruntergebeugten Helm und seinem Brustpanzer hindurchschob. Fast hätte er- sich nun vollkommen an den Grund seines Hier seins erinnernd- gelächelt.
Sie erinnerte sich...
Die Welt kippte. Das Zischen der elektrischen Ladung klang extrem unnatürlich in den Ohren des ehemaligen Sturmtrupplers, der noch die Zeit fand, sich über die merkwürdige Konzeption dieser Worte zu wundern. Dann hörten seine Muskeln auf, ihm nützlich zu sein. Er bemerkte recht desinteressiert, wie ihm seine Beine wegknickten und er stützte. Seine Gedanken galten einzig der Robustheit seines Helmes, als er klappernd aufschlug. Alles dröhnte, für einen Moment. Der Panzer bewahrte ihn davor, vollkommen das Bewusstsein zu verlieren, doch seine Muskeln verweigerten sich ihm. Kein von seinem schummrigem Gehirn gesandter Befehl wurde umgesetzt. Lediglich sein Brustkorb fuhr fort, die endlose Arbeit des Atemholens anzuzeigen.
Inzwischen war die grelle Beleuchtung erneut aufgeflammt. Die Linsen seines Helmes hatten reagiert und seine Augen davor bewahrt, geblendet zu werden, doch erkennen konnte Cris trotzdem nichts. Alles schwamm. Lediglich ein leises Surren erkannte er, gefolgt von einer lächerlich künstlichen Stimme...


“Herzlichen Glückwunsch, Agentin Akanato. Sie haben den Test bestanden. Warten Sie kurz, bis er sich wieder erholt hat...“

[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Testraum]- Akemi, Cris (in Panzer und Helm und etwas kaputt), Überwachungsdroide
 
- [Corellia-System - Äußerer Bereich - BAK "Weißes Feuer" mit CRV "Tantive 5"- Brücke] Sei'lar, Wes

Die ?Tantive V? wich ihnen einfach aus, das Schiff war kleiner und wendiger. Das Ganze war einfach aber wenigsten tat sich etwas.

?Lt.Commander Korus, es ist ihre Trainingskampf, geben sie die Befehle. Ziel nicht zerstören.?

Sei?lar lehnte sic in seinem Sessel zurück und beobachtete.



- [Corellia-System - Äußerer Bereich - BAK "Weißes Feuer" mit CRV "Tantive 5"- Brücke] Sei'lar, Wes
 
- Corellia - HQ der NR - Bibliothek -

Nachdem sie genug über den Planeten herausgefunden hatte - vieles gab es ja nicht über ihn zu erfahren - beendete Catherine ihre Recherchen und verließ die Bibliothek. Schnellen Schrittes ging sie durch den Korridor und eine Treppe nach oben.
Schließlich betrat sie ihr Quartier, wo sie das Datapad auf den Schreibtisch legte und es sich auf ihrem Bett bequem machte. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt lag sie da und machte sich Gedanken über die zukünftige Mission. Es würde sicher nicht leicht werden und wenn sie es auch noch mit Jedi zu tun haben würde... Die Jedi waren einfach so naiv und sehr leichtsinnig, fand Cat jedenfalls. Sie machten sich immer Sorgen um die anderen, statt ihr eigenes Leben zu retten und das war ja so gar nicht Cats Stil, weshalb sie diese Jedi auch nicht verstehen konnte. Sie hatte immer auf sich selbst achten müssen und kannte es auch nicht anders...
Irgendwann - bei diesen Gedankengängen - übermannte sie die Müdigkeit...


- Corellia - HQ der NR - Cats Quartier - allein -
 
- Corellia - HQ Geheimdienst - Testraum - Mit Cris (als Sturmtruppler), Überwachungsdroide -

Jeder einzelne Muskel ihres Körpers schmerzte. Matt stöhnend stüzte Akemi sich mit ihren Armen auf dem glatten Boden auf. Ihr Kopf dröhnte und ihre Augen brannten. Ihr war, als hätte sie soeben einen Kampf um Leben und Tod hinter sich gebracht, einen Kampf gegen sich selbst und gegen ihre Ängste. Langsam setzte sie sich auf, ihre kurzen Haaren waren zerzaust, ihre Augen gerötet.

"Sind Sie in Ordnung, Agentin Akanato?"

Verwirrt sie auf und sah den Überwachungsdroiden vor sich stehen.

Ich...glaube schon.

Eine neue Welle von Tränen drohte in ihr aufzuwallen, also erhob sie sich rasch und wischte sich flüchtig über die Augen. Ihre Beine, noch immer zitternd, vermochten kaum sie zu tragen. Mit drei wackeligen Schritten war sie aus dem Testraum getreten und sah sich suchend um.

Wo ist Cris?

Fragte sie über ihre Schulter hinweg den Droiden. Hinter ihr erklang ein mechanisches Klicken.

"Lieutnant Sheldon wird in wenigen Minuten wieder ganz von selbst zu sich kommen."

Mitten in ihrer Bewegung hielt Akemi inne und wandte sich herum.

Was?

Ein dunkles Gefühl beschlich sie. Ihr Blick fiel durch die geöffnete Tür des Testraums auf den am Boden liegenden Sturmtruppler und für einen Moment glaubte sie, ihr Herz würde augenblicklich aufhören zu schlagen. Sie schluckte schwer, ihr Hals war wie ausgetrocknet. Unsicher setzte sie sich erneut in Bewegung und kehrte in den Testraum zurück. Ihre Hände waren eiskalt, als sie sie nach dem Helm des Sturmtrupplers ausstreckte und ihn vorsichtig anhob, um ihn dem Soldaten abzunehmen. Als sie sein Gesicht sah, glitt ihr der Helm aus den Händen. Ein erstickter Laut entwich Akemi, entsetzt wich sie zurück, die Hände vor den Mund gepresst. Cris... es war Cris.
Ungläubig schüttelte sie den Kopf, in ihre Augen trat ein verletzter Ausdruck. Sie öffnete den Mund, doch ihre Stimme versagte. Dann sprang sie auf, verzweifelt, gebrochen - und lief. Sie ließ den Testraum hinter sich, die Trainingshalle...und flüchtete durch die Gänge, blind für die Umgebung um sie herum.

Er hatte sie verraten. Akemis Gedanken, zuvor noch zurückgedrängt und blockiert wie durch einen Staudamm, brachen sich nun Bahn und überschwemmten sie vollständig. Sie war außer Stande, sich zu sammeln, zur Ruhe zu kommen oder inne zu halten und tief durchzuatmen. Weiter und weiter lief sie, nur flüchtig registrierte sie, dass sie an den Freizeiteinrichtungen vorbei kam. Der Schwimmhalle schenkte sie keinen einzigen Blick durch die hohen Glasfenster. Warum hatte er das getan? Er hatte es gewusst...er hatte gewusst, dass sie sich vor der Dunkelheit fürchtete. Und dennoch hatte er ihr Angst gemacht... dabei hatte sie ihm vertraut. Sie hatte ihm geglaubt, dass er niemals zulassen würde, dass ihr etwas geschehe. Aber er hatte sie in die grausamste aller Fallen gesteckt...er hatte es getan. Einfach so. Warum?

Erschöpft irrte Akemi durch den Unterkunftstrakt, mit jedem Meter, den sie zurück legte, wurden ihre Schritte langsamer und zittriger. Als sie schließlich die Tür zu ihrem Zimmer erreichte, lehnte sie sich mit geschlossenen Augen an die Wand und fummelte die ID-Card aus ihrer Hosentasche. Sie brauchte mehrere Versuche, um die Karte in den schmalen Schlitz in der Wand zu schieben, damit die Verriegelung aufgelöst wurde und die Tür sich öffnete. Als sie es endlich geschafft hatte, schleppte sie sich in ihr Quartier, schloss die Tür hinter sich und ließ sich auf dem winzigen Teppich vor ihrem Bett zu Boden sinken. Das Schluchzen brach laut und verzweifelt aus ihr heraus. In ihrem Kopf pochte es so laut, dass es an ihren Nerven zerrte und sie nichts mehr zu spüren glaubte außer dem unerträglichen Stechen in ihrem Schädel.

Müde streifte sich Akemi nach einigen Minuten die Schuhe von den Füßen, zog sich am Bettpfosten hoch und warf sich auf die Matratze, die Decke umklammert, das Gesicht in die Kissen gepresst, wo ihre Tränen den weißen Bezug durchnässten.


- Corellia - HQ Geheimdienst - Akemis Quartier -
 
[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Testraum]- Cris, Überwachungsdroide

Zwar bemerkte Cris, wie sein Helm sich aus unerfindlichen Gründen bewegte, doch noch lieferten seine Augen ihm kein schlüssiges Bild von seiner Umgebung. Er meinte, hastige Schritte zu hören, ehe sein Ohr ebenfalls kurzzeitig die Kooperation einstellte. Dann wurde sein Umfeld schlagartig klarer und er starrte direkt in die leuchtenden Photorezeptoren des Droiden.

“Der Elektroschocker scheint auf die höchste Stufe justiert gewesen zu sein, Sir“, meldete das metallene Wesen. “Ich sah mich gezwungen, Ihnen ein stabilisierendes Mittel zu verabreichen...“

Quälend langsam richtete Cris sich auf und schüttelte den Kopf. In seinen Ohren klingelten es und seine Glieder- die sich im Augenblick des Schocks allesamt verkrampft hatten –schmerzten. Der Helm lag vergessen neben ihm.

“Wo ist Agentin Akanato?“

Eine kurze Pause trat ein und Cris spürte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Wenn der Droide sich schon eine Antwort zurechtlegen musste...

“Ich fürchte, dass das Individuum den Test zwar bestanden hat, sich jedoch aus irgendeinem Grunde persönlich angegriffen fühlt. Eine Analyse der Mimik der Agentin lässt diesen Schluss zu 80 Prozent zu. Menschliche Irrationalität, Sir.“

Cris schloss die Augen, als sich mit einem mal eine eisige Faust um sein Herz zu schließen schien. Wie konnte er so töricht gewesen sein? Er hätte diesen Test nicht so rücksichtslos durchführen dürfen- schon gar nicht persönlich –, da sie sich nun höchstwahrscheinlich verraten und verkauft fühlte. Sie hatte ihn in ihre Angst eingeweiht und er hatte sie schamlos ausgenutzt, indem er sie Gegenstand eines Eignungstest hatte werden lassen. Wahrscheinlich war er in diesem Augenblick in ihren Augen zum Monster geworden...

“Geht es Ihnen nicht gut, Sir? Ich kann Ihnen gerne eine weitere Dosis...“

“Nein... danke“, unterbrach Cris ihn hastig. “Der Test ist beendet.“

“Ich verstehe, Sir.“

Der Droide entfernte sich gehorsam. Cris verschwand im Nachbarraum und beeilte sich dort, die elfenbeinfarbene Rüstung loszuwerden. Nie wieder...
Kaum war er diesen Ballast losgeworden, verschwand der Lieutenant aus dem Trainingsgebiet. Im Laufen rief er mit seinem Comlink die neuesten Sicherheitsprotokolle ab- wenn Akemi in ihrem Gefühl des Verlorenseins etwas unüberlegtes getan hatte, wäre es seine Schuld... Glücklicherweise war dies nicht der Fall. Die Aufzeichnungen protokollierten, dass Akemi sich in ihr eigenes Quartier begeben hatte. Cris rannte nun fast, erneut einer Kollision mit einem Reinigungsdroiden nur knapp ausweichend.
Vor der Tür ihres Quartiers angekommen hielt er inne- was sollte er nun tun? Warten? Einfach eintreten? Und ihr Vertrauen dadurch womöglich noch weiter zerstören? Zögernd holte er seine Offiziersidentitätskarte aus der Tasche hervor und ließ se rasch durch das vorgesehene Sensorfeld gleiten. Die Tür akzeptierte klickend seinen Überbrückungscode und fuhr zischend auseinander. Langsam trat Cris in Akemis stets beleuchtetes Quartier ein- er sah sie sofort, hingestreckt auf ihrem Bett und von leichten Schluchzern geschüttelt wie von einer Faust, die sie am Nacken gepackt hatte und nun fortwährend rüttelte. Eine Faust, die er selbst mit seinen Taten zum Leben erweckt hatte.
Vorsichtig näherte er sich, darauf bedacht, nicht in einen monotonen Marschtritt zu verfallen, und setzte sich zu ihr auf die Bettkante, halb erwartend, dass sie ihn wütend abweisen würde. Doch er wurde enttäuscht. Akemi schien bereits viel zu erschöpft zu sein, um ihn ihre Ablehnung spüren zu lassen. Der ehemalige Sturmtruppler schluckte leicht, als er nach passenden Worten suchte.


Akemi...“ Ihr kläglich hervorgebrachter Name hing eine Weile wie ein absolutes Schuldgeständnis zwischen ihnen im Raum. “Ich... ich hätte das nicht tun dürfen...“

Er seufzte schwer.

“Ich weiß, wie du dich jetzt fühlen musst... ich habe dich verraten, stimmt’ s? Und ich weiß auch, dass du nicht glauben wirst, dass dieser Test nur dazu diente, dich zu beschützen...“

Ein leichtes Kopfschütteln. Tatsächlich klang diese Behauptung etwas unglaubwürdig.

“Doch was wäre passiert, hättest du diese Situation außerhalb einer kontrollierten Umgebung meistern müssen? Ich... ich musste eine Entscheidung treffen. Vielleicht war es die falsche und du wirst mir nie wieder verzeihen können. Aber vielleicht wird es dir auch irgendwann einmal das Leben retten, wenn du dich an diese Übung erinnerst und dir bewusst machen kannst, dass du deine Ängste unter Kontrolle hast. Als du mich in diesem Raum niedergestreckt hast, hast du gleichzeitig deine Ängste besiegt. So gesehen war der Test ein voller Erfolg, deswegen bin ich stolz auf dich und schäme mich dafür, an dir gezweifelt zu haben...“

Langsam- schüchtern –näherte sich seine Hand ihrem Hinterkopf und kam schließlich darauf zur Ruhe.

“Möchtest du trotzdem, dass ich verschwinde...?“

[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Akmeis Quartier]- Akemi, Cris
 
- Corellia - HQ Geheimdienst - Akemis Quartier - Mit Cris -

Als die Tür zu ihrem Quartier sich geöffnet hatte, hatte Akemi gewusst, dass es Cris war, noch bevor sie den vertrauten rythmischen Klang seiner Schritte vernommen hatte. In einem schwachen Versuch, sich unter Kontrolle zu bekommen, war sie still auf ihrem Bett liegen geblieben und einzig das ungleichmäßige Beben, hervorgerufen durch ihren Weinkrampf, hatte ihren Körper erschüttert. Die Matratze ihres Bettes hatte unter seinem Gewicht nachgegeben, als er sich darauf niedergelassen hatte, ein kleiner, beinahe beruhigender Effekt, auch wenn Akemi nicht wusste, warum. Während er sprach wurden ihre tränenerstickten Seufzer schwächer, folgten aufeinander in immer größer werdenden Abständen. Cris sagte, der Test sei nur gewesen um sie zu beschützen. Um sie zu beschützen? Wie sollte das funktionieren? Sie hatte sich gefürchtet, sie verlor sich in der Dunkelheit jedes Mal selbst... die wahre Gefahr war ihre eigene Angst... und davor konnte nichtmal er sie beschützen.

Akemi wollte zurückzucken, als seine Hand ihr Haar berührte, doch sie konnte nicht. Noch immer schweigend lag sie da, unschlüssig und überfordert. Dann, nach einer halben Ewigkeit, wie es schien, richtete sie sich zögernd auf, wischte sich mit dem Ärmel ihres Pullovers die Nase und drehte sich zu ihm um. Ihr Blick traf den seinen und vor ihrem inneren Auge sah sie wieder die deutlichen Konturen des Sturmtrupplers vor sich - und dann Cris, nachdem sie ihm den Helm abgenommen hatte.


Du... du hast mir Angst gemacht.

Brachte sie schließlich stockend hervor.

Und ich hab gar nichts unter Kontrolle! Ich hab nichts besiegt!

Sie zog die Nase hoch und in ihrem Blick lag eine Mischung aus Trotz und Anklage, während ihre Augen erneut feucht wurden, noch bevor die letzten Tränen getrocknet waren. Akemi senkte den Kopf und schloss die Augen.

Ich habe dich gerufen, dass du mir hilfst... ich habe mich so gefürchtet...und ich dachte, ich würde sterben...

Blind tastete sie nach seiner Hand und umklammerte sie mit der ihren.

Ich habe es schon so oft erlebt.

Wisperte sie, öffnete die Augen und sah ihn direkt an.

Immer wenn es dunkel wird, Cris und jedes mal wird es schlimmer.

Sie rückte näher an ihn heran und schmiegte sich an ihn.

Aber ich will nicht, dass du gehst...

Was ihre Gefühle auch sagten, was sie ihr zuflüsterten und wozu auch immer sie sie zu verleiten suchten, sie würde Cris niemals fortschicken. Sie konnte es einfach nicht. Sie konnte es nicht, weil sie ihn brauchte. Haltsuchend drückte sie sich an ihn. Sie wusste ja, dass er ihr nicht hatte weh tun wollen.

Du sollst niemals gehen.

Sprach sie leise, löste sich ein wenig und betrachtete eindringlich sein Gesicht.

Niemals, hörst du... niemals.

Während sie ihn ansah, glitt ihr Blick an seinem Hals hinab und ihre Augen nahmen die gerötete Stelle seiner Haut war, beinahe eine Brandwunde, wo der Elektroschocker ihn gezeichnet hatte. Schuldbewusst streckte Akemi ihre Hand aus und fuhr ihm sanft mit einem Finger über die Wunde.

Ich hab dich auch verletzt...

Stellte sie fest, hob sein Kinn ein Stück an und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stelle ihrer Schuld.

- Corellia - HQ Geheimdienst - Akemis Quartier - Mit Cris -
 
[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Akemis Quartier]- Akemi, Cris

Vorsichtig schloss Cris seine Arme um Akemi, nachdem diese sich auf zärtlichste Weise für die kleine Blessur entschuldigt hatte, die seine Haut durch den Elektroschocker hatte erleiden müssen. Tatsächlich hatte Cris das verbrannte Gefühl der Stelle aus Professionalität kaum wahrgenommen- ganz im Gegenteil zu der zarten Liebkosung, der sie nun ausgesetzt war.

“Keine Sorge, Akemi... ich werde immer bei dir bleiben...“, versprach er ihr leise. “Und jetzt überzeugen wir Colonel Raistlin davon, dass ich dieses Versprechen halten kann, ohne die Regeln zu brechen...“

Es dauerte jedoch noch einen Moment, ehe dieser Ankündigung taten folgten. Nachdem er sie noch eine Weile im Arm gehalten hatte, bemühte Cris sich, Akemis Gesicht von den letzten Spuren der Tränen zu befreien, ehe er sich erhob.

“Und was deine Angst betrifft- solange ich bei dir bin, wird es niemand mehr wagen, dich in einen dunklen Raum zu sperren...“

Leise öffnete sich Akemis Zimmertür vor Cris- der davor gerade mit der Säuberung des Bodens beschäftigte Reinigungsdroide ergriff panisch pfeifend die Flucht und kollidierte beinahe mit einem empörten Protokollmodell –und die beiden verließen ihr Quartier, von Cris in Richtung des in letzter Zeit häufig aufgesuchten Büros der Colonel geleitet. Auf dem Weg bemühte Cris sich, Akemi ihm Auge zu behalten- sie schien sich weitestgehend unter Kontrolle zu halten, doch den ehemaligen Sturmtruppler irritierte die Hingabe, mit der sich die junge Schauspielerin um das kleine Andenken an den auf volle Ladung justierten Schocker gekümmert hatte- gleichzeitig jedoch rührte es ihn ein wenig.

“Mit etwas Glück erwischen wir Raistlin ohne diesen Majere...“, meinte er optimistisch. Dieser Captain würde mit Sicherheit ebenfalls manchmal bessere Dinge zu tun haben, als hinter Eryell herumzustehen und Cris’ Laune zu verderben.

“Solange wir sachlich und beherrscht bleiben, stehen die Chancen gut, dass sie ihr impulsiv gefälltes Urteil noch einmal überdenkt...“

Einen weiteren Schwarm mit zwitschernden Lauten kommunizierender Reinigungsdroiden passierend schlugen die beiden den Gang ein, der sie zu Raistlins Büro führen würde. Cris war sich nicht vollkommen im Klaren, ob die erschöpft wirkende Colonel bereits wieder gestört werden konnte, doch andererseits erschien es ihm das beste, diese Aussprache mit ihr nicht weiter hinauszuzögern. Kurz vor der Tür blieb er stehen und warf Akemi einen verunsicherten Blick zu.

“Was meinst du...? Sollen wir jetzt zu ihr rein... oder lieber erst anderweitig Beschäftigung suchen?“

[Corellia, Hauptquartier des Geheimdienstes, Gang nahe Eryells Büro]- Akemi, Cris
 
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