Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

[Corellia-System - Planquadrat "E6 – Vindicator-Kreuzer Behemoth – Ersatzbrücke] Norin Asharra, Brückenbesatzung


Der Beschuss durch feindliche Schiffe wurde immer massiver. Lange konnte man die Stellung nicht mehr halten, wenn man überhaupt von halten reden konnte. Es war jetzt schon nur mehr ein trotziges Festhalten an einer kaum überwindbaren Situation. So sehr sie das Primärziel auch beharkten, es schien an ihrer ausweglosen Lage kaum etwas zu ändern.

„Zwei vordere Turbolaser sind ausgefallen, Sir. Weitere Treffer auf den Decks 7 und 8. Reparaturteams wurden losgeschickt“, vermeldete der Mann an der Sensorstation mit fast monotoner Stimme. Das war etwas, das Norin Asharra, vorläufiger Kommandant der Behemoth nicht hören wollte. Noch mehr Schäden würde der alte Kreuzer wohl kaum aushalten können. Die Schilde waren erneut auf ein bedenkliches Maß gesunken.

Steuermann: Bringen Sie uns außer Feuerreichweite des Primärziels. Es hat keinen Zweck, dass wir aus uns ein Sieb machen lassen. Feuerleitkontrolle: Alle noch verfügbaren Geschütze auf die feindlichen Jäger und Bomber richten und Feuer nach eigenem Ermessen.“

Jetzt galt es nur noch, Schadensbegrenzung zu betreiben. Ein Sieg war mit dem Auftauchen der Hapaner nicht nur schwer geworden, sondern ins Reich der Unmöglichkeit gerutscht. Nicht einmal mit der besten Taktik konnte man dieser Überzahl an, vor allem frischen, Schiffen, Herr werden. Die überaltete Strategie des imperialen Flottenoberkommandos hatte wieder einmal nicht gegriffen. Was brachte das beste Können, wenn man weder die Macht noch die Mittel besaß, um es sinnvoll einzusetzen.

Die Behemoth erhöhte kaum merkbar ihren Schub und schob sich Meter um Meter aus der unmittelbaren Gefahrenzone, des Schussbereichs, des Primärziels hinaus. Selbst die Begleitschiffe, Pollux und Brazen, waren schwer angeschlagen. Dass die Errant geflohen war, war natürlich ein herber Verlust für die Kampfkraft der ohnehin angeschlagenen achten Kampfgruppe gewesen.

Norin Asharra lief auf der wesentlich kleineren Ersatzbrücke der Behemoth nervös geworden herum. Nur selten kam es vor, dass er Gefühl zeigte, so zwang er sich auch jetzt wieder ruhig stehen zu bleiben. Es brachte nichts, die Mannschaft mit der eigenen Unsicherheit anzustecken und dadurch unaufmerksam zu machen. Er fuhr sich durchs Haar, seine Dienstmütze lag wohl noch immer irgendwo auf der schwer beschädigten Kampfbrücke des Kreuzers.

„Sir, wir sind jetzt außer Feuerreichweite des Primärziels“, verkündete der Steuermann.

„Die Sensoren melden weitere Beschädigungen an unserem Flaggschiff“, meinte nun auch Lieutenant Commander Krakov, seines Zeichens vorläufiger und ehemaliger XO der Behemoth, melden zu müssen. Innerlich seufzte Norin. Das Flaggschiff durfte nicht fallen. Viel Zeit zum Überlegen hatte er auch nicht. Die Schilde waren auf unter zehn Prozent gefallen und würden bei dem Beschuss wohl noch weiter fallen. Hier zu sterben, war nicht das Ziel seiner Träume, also hieß es abermals das Hirn anstrengen und sich etwas ausdenken, was angesichts der Überzahl an Feinden kaum möglich war.

Kommunikation: Die Pollux soll sich an die Backbordseite der Annihilator kleben und dort Feuerschutz geben. Steuermann: Bringen Sie uns etwas oberhalb des Flaggschiffs und dann Position halten. Feuerleitkontrolle: Weiter Feuer auf alles was sich uns nähert. Versuchen Sie das Primärziel zu ionisieren.“

Es war ein schwacher Versuch. Ein Versuch, der wohl nicht viel Wirkung zeigen würde, aber dennoch ihren Willen, etwas an Boden wieder gut zu machen, unterstrich. Solche Gefechtssituationen waren die Hölle für jeden Kommandanten. Die meisten Jäger und Bomber der Behemoth waren zerstört, das Heimatschiff konnten sie nicht mehr anfliegen und mussten nun darauf hoffen, von einem anderen Schiff aufgenommen zu werden. Im Stillen hoffte Norin, dass die Übriggebliebenen es schafften, hatte aber wenig Hoffnung für sie.

„Sir, die Sensoren sind wieder ausgefallen“, drang die dünne Stimme des Sensorikoffiziers an den jugendlich wirkenden Exil-Coruscanti. Auch das noch, immer wieder fielen irgendwelche Systeme aus. „Schicken Sie sofort ein Reparaturteam los, um die Schäden zu beheben. Sind die beschädigten Decks alle versiegelt? Dann drosseln Sie die Lebenserhaltung weiter und leiten die Energie auf die Schildgeneratoren um.“

Trotz der Kälte, die jetzt schon auf dem Schiff herrschte, würde es bald noch kälter werden, doch Norin schwitzte in seiner Uniform, wie jeder andere auf dem Schiff wohl auch, angesichts des drohenden Untergangs.

Der vorläufige Befehlshaber fragte sich gerade, wann von der Admiralität ein Ruckzugsbefehl kommen würde und ob es überhaupt in Frage kam, hier zu kapitulieren, nein, verbot er sich das Wort schnell, nicht kapitulieren, es wäre ein strategischer Rückzug, nichts endgültiges, da meldete die Kommunikation:

„Commander, eingehende Nachricht von der Harbinger, Rear Admiral Thorne, Sir.“

Ohne etwas zu sagen, nickte er Lieutenant Mongraz nur zu. Kam jetzt das was er erwartete oder war es nur ein sinnlose, pathetische Propaganda?

„An alle imperialen Einheiten - die Überlegenheit der Rebellen ist offensichtlich. Mit den uns verbliebenen Kräften können wir, die wahren Herren von Corellia, dem Feind nicht mehr beikommen. Um unserem geliebten Imperium weiterhin treu dienen zu können und dem Feind bei einem späteren Vergeltungsschlag all das Leid zurück zu zahlen, dass er heute über uns gebracht hat, gibt es nur eine logische Konsequenz: Wir geben das System auf. Daher Befehl an alle verbliebenen Einheiten: RÜCKZUG!“

Da war er also, der Rückzugsbefehl. Doch mit dem Befehl allein waren sie noch lange nicht aus der Gefahrenzone. Der Feind beharkte nach wie vor alle imperialen Schiffe.

Kommunikation: Bestätigen Sie und melden Sie der Annihilator, dass wir das nächste imperiale System anfliegen. Die Brazen und die Pollux sollen uns fogen, sofern nicht andere Befehle von der Annihilator eintreffen. Steuermann: Berechnen Sie sofort eine Hyperraumroute nach … was ist das nächste imperiale System?“ Er schaute seinen XO fragend an, der sich umgehend auf die Suche begab und kurze Zeit später vermeldete: „Rendili, Sir.“

„… nach Rendili und bringen Sie uns in ein freies Sprungfeld“, setzte Norin den Befehl fort, als hätte er sich nicht unterbrochen. Maschinenraum: Aktivieren Sie die Hyperraumtriebwerke auf meinen Befehl hin.“

Die Behemoth zog hoch und überflog so einige Feinde, dann prüfte Norin selbst noch einmal die Sensordaten, welche leider als sehr ungenau eingestuft werden mussten.

„Route ist berechnet, Sir. Wir können auf Ihren Befehl hin“, meldete sich nun wieder der Steuermann zu Wort.

Maschinenraum: Hyperraumtriebwerke aktivieren. Steuermann: Kurs eingeben und los.“

„Hyperraumsprung in drei, zwei, eins …“

Norin hatte wie so oft bei Hyperraumsprüngen das Gefühl, nach hinten oder irgendwo dagegen gedrückt zu werden. Er machte einen Ausfallschritt nach hinten, um das Gleichgewicht zu wahren. Schließlich setzte er sich in den Kommandostuhl und wartete. Es hatte keinen Sinn mehr, herumzustehen. Die Schlacht war für die Behemoth vorbei. Sie hatten überlebt, die Zahl der Verluste musste er sich noch ansehen und Commander Mengsk in der Krankenstation aufsuchen. Vielleicht war er bereits wieder wach.

Nun war die Behemoth aus dem Trümmerfeld verschwunden, hatte ein verlorenes System zurückgelassen. Den vorläufigen Kommandanten wurmte diese Tatsache, er empfand es beinahe als persönliches Versagen am Imperium. Doch wie der Rear Admiral gesagt hatte, es brachte nichts, hier noch weiter sinnlos Menschenleben und Material zu vergeuden, wenn die Kräfte neu gesammelt und zum Gegenschlag mobilisiert werden konnten.


[Hyperraumroute nach Rendili – Vindicator-Kreuzer Behemoth – Ersatzbrücke] Norin Asharra und Brückenbesatzung


 
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Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat – Kommandozentrale des Widerstandes – Mitglieder des Widerstandes, Captain Dreadfuse (NPC],Tzun und Padme


Interessiert hörte Padme ihrem Padawan, der seine Erfahrung in Worte fassen lernen mußte, zu.

“Nun, unter Umständen nimmst du die Leute anhand ihrer Gefühle wahr. Und anscheinend ist die Farbe ein Anzeichen für die Intensität ihrer Gefühle.“

Die Wege der Macht waren unergründlich und so wie es verschiedene Möglichkeiten gab, die Macht zu nutzen, gab es eben so viele, diese wahrzunehmen.

“Was der Fleck ohne Farbe war, kann ich dir auch nicht beantworten. Es ist auch besser, wenn du es für dich herausfindest.“

Padme war wegen des Fleckes ein wenig ratlos. Unter Umständen war es sie selbst gewesen, die Tzun in diesem Moment wahrgenommen hatte, aber mit Sicherheit wußte sie es nicht. Die einzige Möglichkeit, dieses Frage direkt zu beantworten, wäre gewesen, alles mit Tzuns Augen zu sehen und das verbot sich von selbst.

“Wenn du dich hingelegt hast, wird sich dein Körper ein wenig entspannen, Tzun. Damit wird dir der Zugang zur Macht leichter fallen. Such noch einmal diesen Fleck und versuch zu ergründen, warum er farblos war.“

schlug sie daher vor, bevor Tzun das Angebot wahrnahm, sich hinzulegen. Sie beobachte ihn, wie er es sich versuchte, wenigstens etwas gemütlich zu machen, was angesichts der Pritschen, die in einer Ecke standen, keine einfache Aufgabe war.
Nachdem er sich hingelegt hatte, ging Padme zu Dreadfuse, der nachdenklich auf den Taktik- Hologram stand. Padme schaute ebenfalls auf das Holo und versuchte sich ein Bild vom Geschehen zu machen.


“Wie sicher sind die Informationen, Captain?“

fragte sie nach.

“Wie es aussieht, gewinnen wir im Orbit die Oberhand. Allerdings ist die Anzahl der Einheiten nichts, worauf ich einen Eid leisten würde.“

beantwortete Dreadfuse ihre Frage. Die Tendenz hatte Padme auch gesehen und fragte sich mit bangem Herzen, wie viele Opfer die Schlacht bis jetzt erfordert hatte. Und wie viele Opfer würde eine anschließende Bodenschlacht fordern? Wenn das Hologram nur ungefähr die Wahrheit abbildete, dann würden zahlreiche imperiale Einheiten auf Corellia zurückbleiben. Und Ergeben stand nicht in den imperialen Handbüchern.
Und ihre Freunde im Orbit? Natürlich konnte sie Dreadfuse nicht danach fragen, ob die DSD „Interceptor“ unter Wars Kommando den Kampf überstanden hatte. Ob Tomm sich noch an Bord befand oder ob er in seinem Wing den Raumkampf gesucht hatte?


“Haben ihre Leute Neuigkeiten von Anakin?“

fragte sie, sich selbst auch von den Ereignissen im Orbit ablenkend.

“Ja, in der Tat haben wir da Neuigkeiten. Solo ist von den Imperialen abtransportiert worden. Allerdings hat es unsere Späher mehr als von den Socken gehauen, daß die Abteilung auf der Plaza gestoppt hat. In diesem Augenblick liefern sich anscheinend ein Sith mit Solo ein Lichtschwert- Duell, während die Einheit den Platz umstellt hat.

gab Dreadfuse seine Informationen weiter.

“Ein Duell?!?“

fragte Padme nach, das Gehörte in Zweifel ziehend. Dreadfuse nickte nur grimmig.
Es war nun nicht so schwierig, einen Sith als Anakins Gegner auszumachen. Aber wie gut war Anakins Verfassung, um nach der Flucht, dem Absturz, dem Kampf im Hotel noch ein Duell bestreiten zu können.


“Ihre Leute sind in Position, um ihm zur Hilfe kommen zu können?“

fragte Padme etwas zögerlich, denn es fiel ihr nicht leicht, hier in Sicherheit zu warten, während draußen ihre Freunde in Not waren.

“Haben Sie eine Aufgabe für uns oder halten sie alle Einheiten nur für eine mögliche Bodenschlacht bereit, Captain?“

fragte sie nachdenklich. Es war wie verhext, Dreadfuse konnte es sich nicht leisten, die Widerständler, die teilweise wichtige Posten bekleideten, losschlagen zu lassen, ohne sich sicher zu sein, daß die Republik die Raumschlacht gewonnen hatte.

“Nein, zur Zeit habe ich keine Aufgaben für sie. Mir wäre es lieber, wenn sie ihren Kopf in Deckung halten würden. Meine Leute oberservieren im Moment und liefern wichtige Daten, die unter Umständen später gebraucht werden.“

Das hatte Padme befürchtet. Sie dankte dem Captain und zog sich dann in die Ecke zurück, wo die Pritschen standen. Seufzend setzte sie sich und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.


Corellia System – Corellia – Coronet City – Planquadrat – Kommandozentrale des Widerstandes – Mitglieder des Widerstandes, Captain Dreadfuse (NPC],Tzun und Padme
 
[Corellia - Coronet – Hotel „Golden Residence“] Mile Toral, Waric Rann und andere.

Es hatte einen Zwischenfall der höchsten Dringlichkeitsstufe gegeben, Gefängnisinsassen sind entkommen, hatten ein Raumschiff gestohlen und sind mit diesem in der Nähe eines Hotels auf einer Baustelle abgestürzt. Natürlich waren imperiale Einheiten direkt vor Ort gewesen und hatten die Absturzstelle gesichert gehabt, doch hatten sie dabei wohl auch jede Möglichkeit der Spurensicherung zu Nichte gehabt. Wie ein Elefant im Porzellanladen, hatte Miles Kollege Waric vor sich hingemurmelt, als sie beide und einige weitere CorSec-Beamte die Hotellobby betreten hatten. Ein Hotel samt Umgebung zu untersuchen war an sich schon schwer genug und wurde durch kriminologisch inkompetentes Verhalten anderer Sicherheitsstreitkräfte nicht vereinfacht. So war der Lauf der Dinge und es konnte leider nicht geändert werden, allerdings half das Gezeter wohl gegen Frust und Unzufriedenheit. Vielleicht waren Corellianer deswegen so ein lustiges und zufriedenes Volk, sie meckerten einfach so viel rum.

In der Lobby ließ Mile einige Sicherheitsbeamte bei den Aufzugtüren Posten beziehen, während er die restlichen Trupps so einteilte, dass sie die verschiedenen Etagen durchsuchten und nach Rebellen fahndeten. Die Spurensicherung selbst, hatte ihre Einweisung schon vorher bekommen gehabt und war erfahren genug, sodass sie wissen was sie tun mussten. Der Einsatzleiter ließ sie sie also ihre Arbeit machen ohne groß dazwischen zu funken.

Mile selbst sah sich ein wenig in der Lobby um ging dann direkt mit Waric auf die Rezeption zu, während die restlichen Ermittler sich verteilten und in einer größeren Sitzecke, die von Pflanzenkübeln eingerahmt war, ein provisorisches Hauptquartier errichteten. Waric bat die Rezeptionistin – jedes gute Hotel ersetzte diese nicht durch Droiden – den Gästen mitzuteilen ihr Zimmer nicht zu verlassen und diejenigen, die etwas gesehen hatten, sich hier zu melden, sodass CorSec-Beamte sie für eine Befragung abholen konnten – während die Gäste ihr Zimmer dann verlassen hatten, würde es von anderen Beamten durchsucht werden. Vielleicht versuchen Sympathisanten ja etwas zu verstecken und hofften durch eine Aussage die Aufmerksamkeit vom Zimmer zu lenken.

Einige Zeit später waren auch einige Gäste und etwas mehr Personal hier unten, welche ausgiebig befragt wurden. Warric machte Notizen, während ein anderer Kollege von Ihnen die Befragung durchführte. Mile selbst stand mit einem Becher Kaf hinter beiden und sah auf das Gekritzel das Warric auf einen altmodischen Flimsiblock schrieb. Er wollte sich gerade zum Gehen wegdrehen – der Kaf war leer – als sein Blick von einem intensiven Blick gefangen wurde. Es war eine gut aussehende Mittzwanzigerin, braune Haut, blaugraue Augen, gute Statur, deren Blick Mile nicht mehr los ließ. Unwillkürlich musste er lächeln und nach einer gefühlten Ewigkeit – die nur einige Sekunden gedauert hatte – konnte Mile wieder denken und erlangte die Kontrolle über seinen Körper wieder. Anscheinend sprach sie mit einem imperialen Kommissar. Es war wunderlich, was ein Kommissar hier zu tun hatte. Es wunderte ihn aber nicht, dass sich so ein dicklicher Mann natürlich an die attraktivste Frau in diesem Raum heranmachen musste. Mile stellte seinen Kafbecher ab und ging langsam auf die zwei zu. Als Mile auf die beiden zuging, verstummte ihr Gespräch und betrachteten ihn böse, wobei sich in den Blick der Frau (Jez) noch etwas anderes mit einschlich, was Mile nicht wirklich deuten konnte.

Bei der Gruppe angekommen streckte er dem Kommissar (Milan) seine rechte zur Begrüßung hin und wartete darauf, dass der Kommissar den Handschlag erwiderte.

Dabei stellte er sich auch vor und fragte direkt: „Detective Donos, CorSec, darf ich fragen, was die Kommission zur Erhaltung der neuen Ordnung hier zu suchen hat? Haben sie vielleicht Informationen die uns behilflich sein könnten?“

[Corellia - Coronet – Hotel „Golden Residence“] Mile Toral, Waric Rann, Jez, Milan und andere
 
~ | Corellia | Raumschlacht | 7. Kampfgruppe | Planquadrat "E6" | Leichter Sternenkreuzer der MC40-Klasse "Endless Ocean" | Hauptbrücke | Cmdr. Ibmatan samt Brückencrew | ~



Das fünfhundert Meter lange Schiff - klassifiziert als leichter Sternenkreuzer - ächzte und stöhnte. Über die gesamte Länge des stählernen Rumpfes tobten kleinere Brände und Feuer, die von den zahlreichen Wartungs- und Technikerteams kaum ausreichend in Zaum gehalten werden konnten. Immer wieder drang weiterer Beschuß imperialer Schiffe auf die MC40-Klasse ein. Das hatte zur Folge, dass noch mehr Brände entstanden - meist als Folge einer kleineren Detonation. Mit jeder neuen Beschädigung gab es eine entsprechende Meldung. Mit jedem weiteren Treffer kreischte irgendwo auf der Brücke ein Alarm los. Im Zentrum aller Hektik und allen Chaos stand der angeschlagene Ibmatan und versuchte die Reste der Disziplin zu flicken. Seine Stirnwunde - durch ein stimulanzienangereichertes Pflaster versorgt - hatte die linke Hälfte des Gesichtes in Blut getränkt, welches nun langsam krustig wurde. Die Uniform des Commander war ebenfalls von blutigen Flecken verunstaltet. Dennoch hielt sich der kleinwüchsige Flotten-Offizier wacker und seine auf Stielen ruhenden Augen zuckten unstet umher. Das Primärziel [Rampart] - ein 418-Immobilizer Abfangkreuzer - driftete ebenfalls schwer angeschlagene an dem moncalamarischen Kreuzer namens 'Endless Ocean' vorbei. Die vorangegangene Breitseite hatte dem imperialen Schiff nur bedingt schwer zugesetzt, allerdings war der gegnerischer Kommandant dennoch in eine Falle aus Raumjägern und Bombern getappt. Nun war es an der Zeit den Todesstoß zu setzen.

"Waffenstationen: Alle verfügbaren Geschütze für Breitseitenfeuer ausrichten. Zeigen wir diesen Imperialen, wie wir mit Tyrannei verfahren ...."

Die Schlacht erreichte mittlerweile eine Brisanz, die kaum noch zu überbieten war. Vor allem natürlich für Commander Ibmatan und sein Kommando. Hatte die 'Endless Ocean' während der Schlacht von Denon nur geringfügige, oberflächliche Schäden erhalten, so war Corellia eine Offenbarung. Die schweren Geschütze diverser feindlicher Kriegsvehikel hatten den MC40-Klasse Sternenkreuzer perforiert. Es gab fast keinen Bereich des Schiffes mehr, der nicht empfindlich in seiner internen Struktur beschädigt war. Sollte man die Schlacht überstehen, stand dem erst vor wenigen Standardmonaten vom Stapel gelaufenen Schiff ein langer Werftaufenthalt bevor.

"Geschütze ausgerichtet und feuerbereit, Commander!", bestätigte der Waffenoffizier, Lieutenant Izk Cephlan. Trotz Notfallbeleuchtung auf der beschädigten Brücke konnte der kommandierende Offizier alles gut erkennen. Aus dem seitlichen Panoramafenster blickend, sah er den imperialen Abfangkreuzer mit seinen buckligen Gravitationswellengeneratoren. Der 418-Immobilizer war ähnlich mitgenommen, wie sein eigenes Schiff. Brände tobten und aus offenliegenden Bereichen - klaffenden Wunden nicht unähnlich - stoben Funken. Der kobaltblaue Commander ballte seine überlangen Hände zu Fäusten und gab den entsprechenden, den erlösenden Befehl.

"FEUER!"

Auf den Befehl des kleinwüchsigen Kommandanten hin wurden die drei Steuerbord-Turbolaserbatterien, sowie vier Ionenkanonen ausgelöst. Während letztere mit ihren blauen Energiestürmen für den Ausfall von Technik sorgten, verwüsteten die Turbolaserbatterien weiter die Oberfläche des Feindschiffes. Rote Strahlen fraßen sich in und durch Durastahl, schmolzen sich tief in den Leib des Abfangkreuzers und verunstalteten das Primärziel. Doch die geplante - oder erhoffte - Zerstörung des 418ers blieb aus. Die Antwort des Feindes bestand aus konzentriertem Beschuß, der seinerseits die Steuerbordschilde knackte und die Flanke des Kreuzers zerfurchte. Die einstmals eleganten Linien wurden zu einem Zerrbild ihrer selbst. Mit dem Beschuß kam auch eine Reihe neuer Warn- und Ausfallmeldungen.

"Bericht!"

"Trägheitsstabilisatoren drohen auf steuerbord auszufallen, Commander!", kam die Antwort von Lieutenant Ilm, dem Kommunikations -und Sensorikoffizier. Anscheinend bekam er noch vor der Offizieren an der Waffen- und Taktikstation Analysen und Berichte. Ibmatan ließ seinen Kopf zur Seite fliegen, als von seinem Waffenoffizier die nächste Meldung verkündet wurde.

"Steuerbord-Deflektor-Generatoren ausgefallen, Commander. Ausserdem Hüllendurchbruch auf Deck Vier.", informierte Lieutenant Izk Cephlan. Nun wurde es langsam kritisch. Die Steuerbordflanke des Kreuzers war schutzlos und man war dortigen weiteren Attacken ausgeliefert. Nun war alles abhängig von strategischer Vorgehensweise. Dafür jedoch brauchte der junge Kommandant von Dac weitere Informationen.

"Wohin fliegt unser Primärziel?"

"Die Triebwerksenergien des Abfangkreuzers verdeutlichen nur minimale Restleistung, Sir. Die Energiesilhouette des Schiffe sagt nicht viel aus. Wenn ich einen Kurs errechnen sollte ... würde ich sagen, dass sich der 418er aus der Schlacht schleppt, Commander.", kam die Antwort des Sensorikoffiziers, was die Vermutung des Commander bestätigte, dass auch das Feindschiff am Ende seiner Kräfte war. Dennoch hatte es auch die letzte Angriffswelle überstanden. Der kleinwüchsige, wie renitente Offizier nickte kurz.

"Gut so. Soll er. Befehl an unsere verbliebenen Raumjäger: Verfolgung des 418ers aufnehmen. So sie noch Protonentorpedos haben, sollen sie die Antriebssektion zerstören. Navigation: Die 'Endless Ocean' in einer neunzig Grad Steuerbordkehre schwenken. Präsentieren wir der Schlacht unseren Schiff so, dass wir die Reste unserer Schilde nutzen können."

"Aber Sir, der 418er kann uns so in schildlose Steuerbordflanke schiessen!", warnte Lieutenant Commander Mibh Ohnann etwas panisch. Als XO und langjähriger Freund von Ibmatan galt er als die Stimme der Vernunft an Bord der 'Endless Ocean'. Doch deren Kommandant schüttelte den Kopf und gab ein leicht schmatzendes Geräusch von sich.

"Der 418-Immobilizer hat die Schwäche aller imperialen Schiffe in diesem ... wie heißt es doch ... Terrordesign: Keine heckmontierten Geschütze! Also ... Befehl ausführen!"

"Zu Befehl, Commander.", bestätigte der Executive Officer nun - sichtlich verärgert über das fehlende Wissen über feindliche Schiffe. Sein Vorgesetzter hatte jedoch keinerlei Interesse an einem Tadel und betrachtete lieber das sich ihm bietende Bild der Schlacht. Durch die zuletzt eingetroffenen Schiffe der hapanischen Verstärkung - Ibmatan konnte sich nicht vorstellen, was ausgerechnet das Matriarchat der Hapaner mit der Neuen Republik zu schaffen hatte - war der Sieg über das Imperium nur noch Formsache. Nur ein Wunder konnte die wohl sichere Niederlage der Despoten noch verhindern. Und Wunder waren zur Zeit Mangelware.

"Commander Ibmatan: Von dem vermeintlichen Kommandoschiff der Imperialen geht ein starker Impuls aus - wahrscheinlich kommunikativer Natur.", erklärte Lieutenant Bunth Ilm, nun in seiner Funktion als Kommunikationsoffizier. Diese Information war mehr als interessant. Der kobaltblaue Mon Calamari blickte auf und warf seine Stirn in Falten - nur sich anschließend selbst dafür zu verteufeln, als eine Welle des Schmerzes durch seinen Kopf schoß. Hatte er doch glatt die schwere Schnittverletzung vergessen.

"Was sagen sie denn?"

"Verschlüsselte Botschaft, wie es scheint. Imperialer Code. Kann ich nicht knacken, Sir.", gestand der Lieutenant. Das wiederum verärgerte den kommandierenden Offizier, hätte er doch zu gern gewusst, was die Imperialen nun planten. Doch die Antwort folgte überraschenderweise recht schnell. In Form mehrerer Handlungen.

"Commander mehrere Schiffe des Imperiums aktivieren ihre Hyperraumantriebe! Da ... das erste Schiff ist schon gesprungen [Behemoth]! Und noch eins ... [Pollux]. Sie fliehen, Commander! Sie fliehen!", jubelte der Sensorikoffizier. Ganz offenbar hatte der feindliche Oberkommandierende die ausweglose Lage erkannt und zum Rückzug geblasen. Oder aber es waren weitere Fluchtsprünge von Offizieren, die sich nicht sinnlos opfern wollten. Wie man es auch drehen wollte, die Zahl der Imperialen schrumpfte weiter. Der Sieg der Neuen Republik stand unmittelbar bevor!


~ | Corellia | Raumschlacht | 7. Kampfgruppe | Planquadrat "E6" | Leichter Sternenkreuzer der MC40-Klasse "Endless Ocean" | Hauptbrücke | Cmdr. Ibmatan samt Brückencrew | ~



MC40 'Endless Ocean' - (Schilde 7% Hülle 39%) [Partikelschilde ausgefallen, Antriebsleistung um die Hälfte reduziert & mehrfache Hüllenbrüche]
Coral One - X-Wing (6 Stück)
 
Corellia-System, Planquadrat E6 --> D5, modifizierter YT-1250 "Tatooine Solaris und X-Flügler AA-808 der Neuen Republik, Tomm Lucas und Raiken Skywalker

Raiken fand wieder eine Verbindung zur Macht und konnte sich dieses Mal , endlich so richtig fallen lassen. Es existierte nicht mehr nur sein Verstand. Er konnte unzählige Gefühle vernehmen und diese in seinem Geiste ordnen. Das Chaos war für einen Moment vergessen. Er beobachtete, fühlte den Schmerz , der sich im Raum befand und erfasste dabei mehrere Präsenzen. Dieses unbeschreibliche Gefühl, brachte ihm eine gewisse Art der Ruhe, auch wenn diese eher unwirklich war. Denn die Raumschlacht tobte weiter auch wenn sich die Lage etwas beruhigt hatte.

Er hatte in sehr kurzer Zeit , sehr viel von seinem Meister gelernt. So nach und nach verstand er dessen Lehren . Als er seine Augen öffnete , schwebten mehrere Gegenstände durch das Cockpit. Gegenstände, die er förmlich , spüren konnte. Deren Gewicht war spürbar, als wenn er sie wirklich in Händen halten würde. Mittlerweile konnte er einen Blick auf den Planeten werfen. Mehrere Jedi befanden sich darauf. Auch wenn man sie nur sehr schwer erfassen konnte. Dennoch befanden sich sich auf der Oberfläche.

Was würde geschehen, wenn er und Tomm endlich landen würden? Wie sollte er sich und Andere verteidigen? Außer einem Stock aus Holz , besaß er keine Waffe. Konnte er seinen Verbündeten , die er bis jetzt noch nicht kannte überhaupt helfen?

Corellia-System, Planquadrat E6 --> D5, modifizierter YT-1250 "Tatooine Solaris und X-Flügler AA-808 der Neuen Republik, Tomm Lucas und Raiken Skywalker
 
.:: Corellia-System | hoher Orbit von Corellia | Planquadrat 'E6' - unter der eigentlichen Schlacht | Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Hybris' | Brücke | Commander Vargo Tan samt Crew ::.


Das Feuer der Schlacht loderte hell. Endlich bekam Commander Vargo Tan die Herausforderung, die seit dem Eintritt ins Corellia-System gesucht hatte. Sein Gegner besaß ein im Querschnitt gleichwertiges Schiff - wenngleich ihm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das taktische Genie fehlte. Ganz im Gegensatz zum imperialen Schiffskommandanten. Nach zwei Abschüssen von kleineren Feindschiffen wollte der Offizier von Vandor-3 nun endlich einen kapitaleren Brocken vernichten. Der hapanische Schlachtdrache [Transcendent] kam ihm da wie gerufen. Gerade hatte eine weitere Salve der Waffensysteme auf Rotationslaufbänder ob ihrer mangelhaften Qualität und der Stümperhaftigkeit der Kanoniere die 'Hybris' verfehlt. Dies warf einerseits ein schlechtes Licht auf den gegnerischen Kommandanten, andererseits bewies es vor allem eines: Die Überlegenheit imperialer Schiffe bei einer klassischen direkten Auseinandersetzungen. Hier, etwas 'unterhalb' der eigentlichen Schlacht, mischten sich weniger andere Schiffe ein. Hier gab es keine Nachteile durch zahlenmäßige Unterlegenheit oder fehlende Feuerunterstützung. Hier ging es um klassischen Schlagabtausch und um die Fähigkeiten des befehlshabenden Offiziers. In derartigen Gefechten siegte Klasse über Masse. Qualität über Quantität. Mochte der Schlachtdrache schwerere Geschütze besitzen, so waren sie doch rückständig, veraltet, antiquiert. Der Vindicator-Klasse Kreuzer jedoch besaß zeitgemäße Waffensysteme mit hocheffizienten Zielsystemen und perfekt ausgebildeten Bordschützen. Nichts konnte sich diesem sechshundert Meter langen Kreuzer widersetzen. Zumindest nichts, was nicht bedeutend größer war.

"Commander - 'Alpha-Aurek-Eins' versucht sich in Idealposition zum Einsatz der Waffensysteme zu bringe! Die zwei feindlichen Kanonenboote [Concealation & Combatant] flankieren den Schlachtdrachen.", kolportierte Lieutenant Bralov von seiner Konsole. Damit fiel der Plan des Commander direkt wieder in sich zusammen. Trotz der veralteten Turbolasertechnologie befand sich das feindliche Primärziel durch die Unterstützung zweier Kanonenboote nun rein nominell in einer besseren Lage. Dennoch bestach die 'Hybris' in erster Linie durch die pure Anzahl an - wenn auch leichten - Geschützen. Fünfundsiebzig Waffensysteme warf der Kreuzer in die Schlacht. Diese beeindruckende Argumentation konnte jedoch nur dann von Nutzen sein, wenn die Besatzung des sechshundert Meter langen Schiffes Höchstleistungen erbrachte. An eben jene musste der Commander nun appellieren.

"Die Turbolaserbatterien und die Ionenkanonen auf Primärziel ausrichten und feuern! Vierlingsturbolaserkanonen gleichmäßig auf die Kanonenboote verteilen!"

Die Anweisungen waren simpel, wie präzise. Während die Turbolaserbatterien leichter Ausführung noch die schwersten Waffensysteme des Kreuzers waren und neben entsprechendem Schadenspotenzial auch die größte Reichweite besaßen, konnten die Vierlingsturbolaserkanonen durch synchronisiertes Feuer und eine größere Trefferwahrscheinlichkeit brillieren. Letzteres war für die kleinen, agilen Kanonenboote von elementarer Bedeutung. Dem unsagbar hässlichen hapanischen Kreuzer der Schlachtdrachen-Klasse musste man indes möglichst viel Schaden zufügen. Und das in kürzester Zeit. Die überholungsbedürftige Bestückung mit ihren Rotationslaufbändern spielte den Planungen von Commander Tan dabei in die Karten.

"Bestätige Zielerfassung, Commander! Bordkanoniere vermelden Feuerbereitschaft aller ausgerichteten Waffentürme!", teilte Lieutenant Bralov mit. Die Effizienz der Mannschaft beeindruckte den hochgewachsenen Commander. Mit einem grimmen Blick nickte er kurz und deutete kurzerhand in Richtung der Transparistahlfenster des Vindicator-Klasse Kreuzers.

"FEUER!"

Mit diesem Befehl entfesselte die 'Hybris' einen tosenden Sturm der Zerstörung. Die energiereichen Strahlen der Turbolaserbatterien schlugen mit der Kraft titanischer Schmiedehämmer gegen die Deflektorschilde des Schlachtdrachen. Selbige erstrahlten in allen erdenklichen Farben, als die Strahlen der Batterien Salve um Salve gegen sie schleuderten. Derweil hatten es die Kanonenboote wesentlich schwieriger. Zwar flogen sowohl das DP20-Klasse Kanonenboot corellianischer Herstellung, als auch das Warrior-Kanonenboot aus der Feder von Republic Engineering, irrwitzige Ausweichmanöver und versuchten ihrerseits, mit den Hauptgeschützen entsprechende Treffer zu landen, doch waren die kleineren Vehikel entsprechend anfällig. Als das Corellianische Kanonenboot [Concealation] von zwei Vierlingsturbolaserkanonenschüssen getroffen wurde, brachen deren Schilde fast zur Gänze zusammen. Nur dem Mut des Steuermanns war es zu verdanken, dass die nächste Serie von Schüssen fehlschlug - hätten weitere Treffer doch sicherlich das vorzeitige Ende bedeutet.

"Commander, wir erhalten eine Audio-Mitteilung mit imperialer Kodierung. Sie kommt von der 'Harbinger', Sir!", verkündete Lieutenant Marah Heleno von der recht ärmlich ausfallenden Kommunikationsanlage. Deren Gestaltung sagte viel über die eigentliche Verwendung von schweren Kreuzern der Vindicator-Klasse aus: Der Systemsicherung. Die Sicherstellung imperialer Herrschaft bedurfte keiner leistungsstarken Kommunikationsanlagen, waren die Kreuzer doch meist nur zusätzliche Geleitschiffe. Den Status eines Sternzerstörers konnten die leichtbewaffneten Kriegsschiffe nicht erreichen.

"Durchstellen!"

Trotz des weiterhin bestehenden Feuergefechtes beschloß der befehlshabende Offizier, sich die Meldung von der 'Harbinger' anzuhören. Immerhin war der Imperium-II-Klasse Sternzerstörer das Flaggschiff der Raumverteidigung über Corellia.

Rear Admiral Devaar Thorne schrieb:
"An alle imperialen Einheiten - die Überlegenheit der Rebellen ist offensichtlich. Mit den uns verbliebenen Kräften können wir, die wahren Herren von Corellia, dem Feind nicht mehr beikommen. Um unserem geliebten Imperium weiterhin treu dienen zu können und dem Feind bei einem späteren Vergeltungsschlag all das Leid zurück zu zahlen, dass er heute über uns gebracht hat, gibt es nur eine logische Konsequenz: Wir geben das System auf. Daher Befehl an alle verbliebenen Einheiten: RÜCKZUG!"

Die Nachricht stammte von Rear Admiral Thorne persönlich und die Aussage traf den Offizier von Vandor-3 wie ein Blasterschuß. Der Rückzugsbefehl war zwar konsequent und in sich logisch, dennoch riß er Vargo beinahe das Herz aus der Brust. Sicherlich, der Feind war numerisch überlegen und besaß noch immer einen Supersternzerstörer der Executor-Klasse - aber vor einem Haufen weibischer Nichtmenschen davonzulaufen, war für den hünenhaften Commander keine wirkliche Option. Es war beschämend. Erniedrigend.

"Lieutenant Heleno, versuchen Sie eine Verbindung zu Commodore Aser herzustellen. Wir müssen einen formellen Einwand gegen den Befehl von der 'Harbinger' erheben!"

Noch ehe die Kommunikations-Offizierin die Anweisung bestätigen konnte, schrillte neue Alarmsirenen auf. Die 'Hybris' war neuerlich getroffen worden. Inmitten dieser negativen Meldungen verlor sich Commander Tan fast - dabei hatte er doch eine direkte Auseinandersetzung mit einem Schlachtdrachen und zweier Kanonenboote zu gewinnen.

"Schadensberichte! Erst von meinem Schiff, dann eine Einschätzung über den Zustand der feindlichen Schiffe! Sofort!"

"Schilde der 'Hybris' auf unter siebzig Prozent, Commander ...", warf Lieutenant T'zam, der fastmenschliche Sensorik-Offizier ein. Das klang nicht gut, befand der Kreuzerkommandant. Die eigentlich kräftigen Schildgeneratoren büßten zu rapide an Leistung ab - was für die Treffsicherheit der feindlichen Bordschützen sprach.

"Wir haben mehrere Dämpfersysteme aufgrund von Rückkoppelungen eingebüßt, ansonsten keine nennenswerten Beschädigungen. Laut Analyse des Computers wurde das Corellianische Kanonenboot [Concealation] schwer getroffen und steht kurz vor der Vernichtung, Sir.", erklärte Lieutenant Bralov kurz und knapp. Das wiederum war eine sehr gut Neuigkeit. Vielleicht konnte man sich der zahlenmäßigen Überlegenheit des Feindes entledigen. Ein weiterer Abschuß stand bevor und Vargo Tan war bereit, die Früchte seiner Arbeit einzuholen. Andernorts hätte er das Kanonenboot nun mehrfach ionisieren lassen, um die Besatzung der Rebellen gefangennehmen zu können. Doch dafür war nun weder Zeit, noch Platz genug.

"Was ist mit dem Primärziel?"

"Ziel 'Alpha-Aurek-Eins' hat den mir vorliegenden Daten gemäß leichte Schäden. Keine nennenswerte Beeinträchtigungen, Sir.", hieß es von der Waffenstation. Diese Botschaft war weniger schön. Im Gegenteil. Der Schlachtdrache konnte einiges einstecken. Dass er austeilen konnte, war gemeinhin bekannt. Also musste der Commander zu einer anderen Strategie übergehen. Zu einer wesentlich riskanteren.

"Navigation - volle Kraft voraus. Bringen Sie uns in Idealreichweite aller Geschütze des frontalen Feuerbereiches. Wenn möglich vernichten wir das angeschlagene Kanonenboot. Die Warrior-Klasse wird zunächst ignoriert! Etwaige Beschädigungen sollen behoben werden - alle Techniker sich bereithalten. Wie steht es um die Verbindung mit der 'Accuser of Light', Lieutenant Heleno?"

"Ich arbeitete daran, Sir! Es gibt verflucht viele Störfelder und Interferenzen, die eine Kommunikation fast unmöglich machen.", erwiderte die Offizierin barsch. Allerdings wusste der Commander um ihre Fähigkeiten und hatte keinen Zweifel am Erfolg ihres Vorhabens.

Dann ruckte das sechshundert Meter lange Kriegsschiff merklich nach vorn, als die Antriebsaggregate volle Leistung produzierten und die 'Hybris' auf den feindlichen Schlachtdrachen zutrieben.


"Sie haben drei Standardminuten Zeit, Lieutenant!"

Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck stierte Vargo Tan aus dem frontalen Sichtbereich der Brücke. Vor sich flog der gegnerische Kreuzer hapanischer Fertigung gerade eine Schleife, um die rotationsbandmontierten Waffen in perfekte Stellung zu bringen. Etwas abseits des Geschehens trieb das Kanonenboot der CEC-Werften, offenbar seines Antriebs beraubt. Und über diesen beiden Schiffen tobte die eigentliche Schlacht um Corellia. Blitze zuckten, Explosionen tauchten andere Schiffe in orangene Schattenspiele, während sich nach wie vor Raumjäger tödliche Duelle lieferten. Die kriegerische Auseinandersetzung hatte ihre ganz eigene Schönheit. Und dieser kombattive Zauber erfüllte den Commander. Für derartige Situation war er geboren worden.

Bevor sich Vargo im Farbenspiel vergehender Kriegsschiffe zu verlieren drohte, explodierte das Corellianische Kanonenboot [Concealation] nach einer seitlich abgefeuerten Salve. Ein weiterer Abschuß. Ein weiterer Erfolg. Nun musste man nur noch den Schlachtdrachen erlegen. Mit sprichwörtlicher Lanze und Schild würde man dem Untier zu Leibe rücken.


"XO, lassen Sie die Zerstörung des feindlichen Kanonenbootes im Protokoll inklusive Positionsvermerk und Uhrzeit vermerken. Auch dieser Abschuß wird der 'Hybris' angerechnet werden!"


.:: Corellia-System | hoher Orbit von Corellia | Planquadrat 'E6' - unter der eigentlichen Schlacht | Schwerer Kreuzer der Vindicator-Klasse 'Hybris' | Brücke | Commander Vargo Tan samt Crew ::.
 
[Corellia-System | CEC-Werftanlagen | Landeanflug | Aegis-Shuttle] Wonto Sluuk, John Clanc, Soldaten

Entweder war der Flug von der Prometheus zur Werft erheblich länger gewesen als der vorangegangene oder es war Wonto Sluuk nur so vor gekommen. Mit jedem Kilometer wurde ihm klarer, dass er nichts mehr hasste als die Raumfahrerei. Während es für andere Soldaten sicherlich erleichternd war, noch einige ruhige Minuten zu haben, bevor sie die umkämpfte CEC-Anlage erreichten, bedeutete es für den ortolanischen Private nur Stress. Er sehnte sich tatsächlich danach, endlich anzukommen, auch wenn dies womöglich schwere Kämpfe bedeuten konnte.

Tatsächlich rechnete er nicht damit. Man hatte ihnen ja gesagt, dass sie zu einer der letzten Wellen gehörten und die Marines zu diesem Zeitpunkt schon einen Brückenkopf errichtet haben sollten. Auch das schloss harte Kämpfe nicht aus, aber zumindest sollte es möglich sein, halbwegs in Ruhe zu landen und sich zu orientieren, bevor ihnen die Blasterstrahlen um die Ohren flogen.

Falsch gedacht.
Die paar Infos, die sie unmittelbar vor der Landung erhielten, zeichneten ein anderes Bild. Sie flogen nicht zum Haupthangar, welcher das Primärziel der Landung gewesen war, sondern zu einer der anderen Hallen, in der noch hart gekämpft wurde. Die republikanischen Angreifer hatten hier einen schweren Stand und benötigten Verstärkung. Da kamen vierzig Soldaten der Bullhead-Company gerade recht, wie es schien. Zwar waren sie nicht so gut wie die Marines auf den Kampf im All vorbereitet, aber nach allem was Wonto wusste waren die Werftanlagen so riesig, dass die normalen Regeln für den Stadtkampf zur Anwendung kamen. Diesen hatte er bereits auf Denon erlebt.

So empfand er ein Gefühl von "es-könnte-schlimmer-sein", als das Aegis-Shuttle die Hangaröffnung durchflog und im Feuer der Imperialen aufsetzte. Ein Griff zur Waffe, ein kurzer Blick und ein Nicken noch zu John Clanc, und sie liefen hinaus in den Kampf.

Der Ortolaner war noch lange kein Veteran. Aber die Erfahrung, die er schon hatte sammeln können, half ihm. Er stolperte nicht mehr so planlos durch die Gegend wie bei seinen ersten Gefechten. Die Grundlegen des Überlebens - Umgebung im Blick behalten, Kopf unten lassen, Deckung suchen - befolgte er ganz automatisch. Während das Blasterfeuer um sie herum erglühte, verteilten sich die vierzig Soldaten in ihrer blau-schwarzen Tracht und liefen auf verschiedene Deckungen zu. Zu den charakteristischen Geräuschen der E-11 mischte sich das ihrer A285-Blastergewehre.

Ein E-Web feuerte. Schreie ertönten. Ein Soldat stürzte, ein anderer half ihm auf, wurde dann ebenfalls getroffen. Irgendetwas explodierte. Dann erreichten John und Wonto die relative Sicherheit, die ein massiv wirkender Durastahlcontainer bot. Eine menschliche Soldatin mit den Abzeichen eines Private des Marinecorps kauerte sich ebenfalls dahinter.


»Was war das?!« rief sie und meinte damit die Explosion.

»Hä?« antwortete Wonto. Er hörte nur ein schrilles Pfeifen in seinen anderthalb Schlappohren, die unter dem weißen Helm hervorragten. Auch was John erwiderte, verstand er nicht.

»Welcher verdammte Idiot kommt auf die Idee hier irgendwas in die Luft zu jagen?!« fuhr die Frau fort.

Diesmal verstand Wonto zumindest einen Teil davon, den Rest konne er sich zusammenreimen.


»Ich war's nicht«, antwortete er. »Ich kann auch keinen Imp mit einem Granatwerfer oder so sehen.«

Natürlich konnte er nicht lange suchen. Eine Sekunde musste genügen, dann zog er den Kopf sofort wieder ein. Blasterladungen sprengten heiße Späne aus dem Metall des Containers, die auf die drei Soldaten herniederregneten.

Da Wonto sich rasch weggedreht hatte, fiel sein Blick nun in die andere Richtung. Er sah die zwei Soldaten, die direkt neben ihnen dem E-Web zum Opfer gefallen waren.


»Einer von ihnen lebt noch!« rief der Ortolaner. Er erinnerte sich an die Schlacht von Denon; an jenen unglückseligen Moment, in dem er selbst verwundet am Boden gelegen hatte. Die Sanitäterin Lyshaa war ohne Zögern zu ihm geeilt - und hatte es mit dem Leben bezahlt. »Wir können ihn da nicht liegen lassen! Aber was sollen wir tun?«

[Corellia-System | CEC-Werftanlagen | Versorgungshangar 54 | in Deckung hinter einem Container] Wonto Sluuk, John Clanc, Tris Vess, Soldaten
 
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Corellia-System - Orbit :|: Planquadrat E6 :|: Brücke der MAR "Retribution" :|: Vladimir Borchov und Brückencrew​

Die Zwillingsturbolaser der MAR " Retribution " spieen ihre tödliche Ladung, in Forme von fokussierten Licht, der CRV [ Corolev ] entgegen, gefolgt von Raketen die sich aus den Schächten lösten und durch die Leere des Alls auf das selbige Ziel zueilten. Der kommandierende Offizier, besser bekannt als Vladimir Borchov, verfolgte die Raketen und Lichtblitze, wie sie nach wenigen Momenten gegen die bereits angeschlagenen Schild der CRV prallen. Der ersten Salve konnten die Schild gerade noch standhalten. Ab und an wurden einigen Brandspuren auf dem Durastahl hinterlassen, welche davon zeugten, dass die Schilde einer weiteren Salve wohl nicht standhalten würde. In diesem Moment schlugen die ersten 2 Erschütterungsraketen der "Retribution" ein. Die erste Rakete detonierte am Partikelschild und eben jener segnete nun endgültig das Zeitliche. Nur wenige Momente später schlug die zweite Rakete in die Brücke des Schiffes ein. Dort wo noch Männer und Frauen (und anders Wesen) versuchten die CRV aus dem Gefahrenbereich zu schaffen, blieb nur noch ein klaffendes Loch. Das Schiff war damit aus der Schlacht draußen, jedoch ging es nicht darum nur den Gegner aus Gefecht zu setzen, nein, dies war der falsche Ort in Vladimirs Augen für Gnade. Die Republik soll für Corellia den höchsten Preis zahlen, den der Matrosen, der Offiziere und der Soldaten. Der Blutzoll des Eroberers, der Preis des Sieges.

Die zweite Salve wurde abgefeuert... seine Mine wurde steinern als die Turblolaser die Durastahlhülle mit "heißen" Argumenten dazu überreden wollte die an Bord Befindlichen ins Weltall zu entlassen. Man konnte noch einige Rettungskapseln sich vom Schiff lösen sehen, welche das Glück hatten überleben zu dürfen...vorerst. Die schwerst beschädigte Hülle konnte dem Einschlag weiterer 2 Erschütterungsraketen nicht mehr standhalten. Die erste Rakete Schlug in der Mitte des Schiffes ein und lies es in der Mitte bersten. Das Vakuum griff gierig nach der Luft, den Matrosen und alles was noch in den Weltraum gesogen werden konnte. Die zweite Rakete schlug in dem Loch ein, welche vorher als "Brücke" bezeichnet worden ist und lies diese Hälfte des Schiffes in Trümmern zurück. Die andere Hälfte des Schiffes zerriss in Folge von sekundären Explosionen und den geballten Kräften des Vakuums in Teile der Größe eines Jägers entsprechend.

An Bord der Retribution lies man sich dazu verleiten einen kurzen Aufschwung von Freude über sich ergehen zu lassen, schließlich war dies ein verdienter Abschuss für die Korvette. Vladimir Borchov lies sich nicht so weit verleiten zu jubeln oder ähnliches. Er begnügte sich mit einem schwachen Schmunzeln, der Crew halber wegen. Ein Blick auf den Holotisch genügte um jede Freude über den Abschuss hinweg zu fegen. Die MAR hatte es geschafft eine feindliche Korvette abzuschießen...und weiter? Im Orbit war von Korvetten bis Supersternen Zerstörer der Exekutor-Klasse alles vorhanden. Es war nur ein verschwinden geringer Sieg, aber dennoch hob dies die Moral und Abschuss blieb Abschuss.

Wenige Momente, bevor sich die Crew sich von selbst gesammelt hätte, unterbrach der Komm-Offizier Orej dies mit einem Satz

"Eine Nachricht der Rebellen, Lieutenant Commander. Sie wird auf einer offenen Frequenz gesendet"

Vladimir zog die Augenbraue zusammen antwortete jedoch ohne große Umschweife.

"Solange sie uns nicht anbieten aus dem Orbit hier zu verschwinden sollen sie sich ihr Geschwätz an den Nagel hängen"

Es gab besseres zu tun als sich lächerliche Propaganda der Rebellen anzuhören, bei einer Schlacht die längst gewonnen war ...wollten sie noch jemanden zum Überlaufen bewegen? Die Republik schien tatsächlich keinen Rückgrat zu haben...
Vladimir Borchov atmete kurz durch, ehe sein Komm-Offizier wieder sich zu Wort meldete.


"Sir...eingehende Übertragung der "Annahilator"... wir sollen uns an Steuerbord begeben und Unterstützungsfeuer leisten"

Dies schien durchaus logisch, aber im Anbetracht, dass seine Waffen die Schilde der M102 nicht mal einen Kratzer verpassen würden, schien diese Idee schnell wieder Überflüssig zu machen, nach einem Blick auf den Holotisch, war ihm aber schnell klar, was er tun könnte. Es gab schließlich noch eine NBF [Cosmic Winds] welche sich versuchte zu brillieren indem sie auf die "Annhilator" feuerte, genau genommen, konzentrierte sich der Beschuss in der Nähe einiger Waffen des imperialen Schiffes.

Vladimir machte sich bereit für einen etwas längere Befehl.

"Steuermann, bringen sie das Schiff an die Steuerbord-Seite der Annhilator ran im Anbetracht, dass wir mit unseren Geschützen auf die NBF [Cosmic Winds] feuern können."

Sein Blick wanderte zu seinem XO

"Sorgen sie dafür, dass unsere Frontschilde möglichst viel Energie erhalten. Die Interceptors sollen sich an unsere Raketen setzen und sie zum Ziel "eskortieren". Sie haben strengste Order die Fregatte nicht anzugreifen."

Der XO, auch bekannt als Robert, schaute kurz irritiert drein, jedoch wollte er in mitten einer Schlacht keine Diskussion anfangen. So beschränkte er sich darauf die Befehle, wie gewünscht, weiter zu leiten. Vladimir Borchov schaute für einen Moment lang auf die taktische Karte, genau genommen auf die Holo Darstellung des feindlichen Schiffes, welches bald die Bedeutung des Schiffsnamen aus erster Hand erfahren dürfte. Es war eigentlich aus militärischer Sicht ein geschickter Schachzug. Jetzt, wo die CRV nicht mehr als Jäger- und Raketenabwehr fungierte, konnte er seine Augenmerk auf das nächst größere Schiff legen. Die Interceptors mit den Raketen zu schicken lässt so manch Stirnrunzeln entstehen, jedoch rechnet er damit, dass die Abfangjäger und die Raketen so nahe beieinander sein würden, dass die Sensorik es schwer haben würde das Einzelne zu erfassen. Er ging davon aus, dass sie eventuell als ein ganzes Ziel dargestellt werden würden, man würde auf manuelles Feuer umschalten müssen und die Trefferwahrscheinlichkeit senken. Während die NBF dann verzweifelt versuche die eigenen Jäger und Raketen auf Abstand zu halten, konnte sich die MAR ohne weiteres auf ihre Aufgabe konzentrieren, das feindliche Schiff mit ihren Turblolasern zu beharken. Jedoch fiel dem vorzeitigen Kommandanten des Schiffes bei der Betrachtung der Darstellung etwas auf...eine Schwäche...ein Todesurteil. Er blickte zum Waffenoffizier auf, ein weiterer Befehl war fällig.

"Waffenoffizier, berechnen sie einen idealen Schussvektor auf den Verbindungssteg des feindlichen Schiffes [ Cosmic Winds ]"

Der Waffenoffizier machte sich prompt, ohne Zeit für eine militärisch korrekte Antwort zu verschwenden, daran die Berechnungen durch zu führen und an die Waffensysteme der MAR damit zu füttern. Währenddessen hatte sich das Schiff bereits an die Steuerbordseite der Annahilator gesetzt und sich in eine ideale Schussposition gebracht. Der XO trat an Vladimir Borchov ran.

"Die Jäger sind instruiert und bereit, Sir"

Der Kommandant nickte langsam und mit einem knappen Wort entschied er über das Schicksal weiterer Männer und Frauen in diesem Kriege.

"Feuert!"

Zwillingsturbolaser spieen erneut ihr tödliches Lichtspiel und Raketen lösten sich aus den Schächten des Schiffes, um dem Feind Tod und Zerstörung zu bringen. Die Interceptors setzten sich sehr nahe an die Raketen und eventuell ging die Rechnung auf.

Borchov senkte seinen Blick und seufzte innerlich, denn egal was er tat...diese Schlacht war verloren...und sein Heimat damit auch.

-----------------------------------------Status-----------------------------------------

Befindet sich an der Steuerbordseite der " Annahilator "
Greift die Nebulon-B-Fregatte [ Cosmic Winds ] mit 6 Schweren Zwillingsturbolaserkanonen und 2 Erschütterungsraketenwerfern an.
Die Raketen werden von der Interceptor-Staffel " Revenge " [12/12] des Schiffes eskortiert greifen aber selbst nicht an.
Frontschilde der " Retribution " sind verstärkt, Heckwaffen-Energie auf die restlichen Energie-Waffen umgeleitet, selbiges gilt für die Heck-Schilde.

Corellia-System - Orbit :|: Planquadrat E6 :|: Brücke der MAR "Retribution" :|: Vladimir Borchov und Brückencrew​
 
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{Corellia/Coronet/Kommandozentrale}mit Padme Master und Widerständlern.

Da sich garkein Schlaf einstellen wollte, die Pritsche war einfach ZU hart, versuchte sich Tzun erneut an der Übung des Jedi Meisterin. Tief atmete er ein, langsam wieder aus. Seine Innere Mitte wollte er finden, die Schmerzen vertreiben. Das Adrenalin noch schneller abebben lassen. Erneut atmete er ein und aus. Er versuchte erneut die Menschen und Wesen um sich herum wahrzunehmen, öffnete seinen Geist. Jedoch streckte er seine geistigen ,,Arme! nicht zu weit hinaus, eher konzentrierte er sich auf das um sich herum. Erneut kamen einige Farben auf, jedoch deutlich weniger als vorher und irgendwie...schärfer. Die Farben waberten an ihren Stellen, gewannen umso länger er sich konzentrierte langsam an Form und Intensität.
Jetzt merkte er auch kleinere Flecken anderer Farben in diesen, andere Gefühle und Stimmungen die sich unbewusst manifestierten. Hunger etwa, Müdigkeit, Sachen die auch nebenbei existierten. Sehr interessant, wenn Tzun seinen ,,Empfindungskreis" verkleinerte dann begann er die Formen schärfer und genauer Wahrzunehmen. Bevor er jedoch weiter versuchen konnte, andere zu erspüren öffnete er die Augen und hielt sich den Kopf. Starke Kopfschmerzen, fast wie Eisnadeln die nach ihm stachen, hatten ihm seiner Konzentration beraubt. War dies normal wenn man die Macht nutzte? Schwer ausatmend rieb er sich die Schläfen und blickte sich um. Neben sich hatte sich seine Meisterin niedergelassen und hatte sich an die Wände gelehnt. Sie wirkte gefrustet, und Müde wie auch er. Er würde ihr später erzählen was er gesehen hatte und welchen Rückschluss er daraus zog. Doch jetzt wollte er sie nicht damit belästigen.



{Corellia/Coronet/Kommandozentrale}mit Padme Master und Widerständlern.
 
.::| Corellia-System :|: Planquadrat "E6" :|: Flaggschiff der Achten Kampfgruppe :|: Imperium-Klasse Sternzerstörer "Annihilator" :|: Kommandobrücke :|: Captain Vylt Jericho & Commander Gunvher Maevric |::.


Nach wie vor sah sich die 'Annihilator' dem Beschuß des übergroßen Sternenkreuzer moncalamarischer Produktion [Reef of Resistance] ausgesetzt. Dessen Ionenkanonen legten immer noch Teile des Imperium-Klasse Sternzerstörers lahm, während die leichten Turbolaserkanonen mit chirurgischer Präzision Panzerung abschälten und die Aufbauten des Brückenturms verunstalteten. Mit jeder verstreichenden Minute wurde das Flaggschiff der Achten Kampfgruppe mehr verstümmelt. Fast machtlos musste Captain Vylt Jericho über die diversen Statusanzeigen verfolgen, wie der Stolz der Imperial Navy Stück für Stück zu einem Haufen Schlacke geschossen wurde. Der Offizier von Borosk konnte ... wollte das nicht akzeptieren. Vor allem nicht, da der Beschuß des imperialen Schiffes kaum Wirkung zu zeigen schien. Die Deflektorschildleistungen des über zweitausend Meter langen Sternenkreuzers mussten immens sein.

"Commander, veranlassen Sie eine Aufnahme der Auseinandersetzung mit unserem Primärziel! Vermerken Sie ausserdem, dass selbst der Einsatz unserer Primärbewaffnung keine nennenswerte Erfolge generiert! Sollen sich die Analytiker der Flotte mit dieser neuen Form der Bedrohung auseinandersetzen und Lösungen präsentieren.", befahl der hartgesichtige Schiffskommandant. Seine Anweisung galt dem menschlichen Hutten, Commander Gunvher Maevric, dessen bloße Erscheinung abstoßender war, als jeder republikanische Aliensoldat. Der XO der 'Annihilator' nickte kurz, woraufhin sich kragenartige Fettwülste an seinem Hals in Bewegung setzten. Vylt Jericho war sich nicht sicher, wen der Commander alles bestach, um die regelmäßig stattfindenden Gesundheitsuntersuchungen der imperialen Flotte zu bestehen. Allerdings konnte er auch nicht verleugnen, dass der Commander in jeder taktischen Simulation gute bis hervorragende Ergebnisse erzielte.

"Natürlich, Sir. Weitere Instruktionen?", kam von Commander Maevric als Reaktion auf den Befehl. Seine Unterwürfigkeit war bisweilen fast noch abstoßender, als seine Erscheinung. Doch darauf konnte der Captain an dieser Stelle nicht eingehen - dafür gab es zuviele andere Dinge mit höherer Priorität. Unter anderem der Zustand seines Kommandoschiffes.

"Lassen Sie die Sensorik den Riesenkreuzer abtasten! Möglicherweise haben wir etwaige Beschädigungen oder potenzielle Schwachpunkte noch nicht erkannt.", wies Jericho kurz an. Die Aussicht auf einen Glückstreffer war genauso gering, wie die Möglichkeit, die genauen Schwachstellen des Feindschiffes zu erkennen. Aber man musste es wenigstens probieren. Jede Kleinigkeit, jeder dezente Hinweis konnte im Anschluß an die Schlacht vielleicht dazu genutzt werden, die Entwicklung etwaiger effektiver Waffensysteme zu starten. Die Frustration über die Ohnmacht im Angesicht des scheinbar unzerstörbaren MonCalamari-Schiffes war enorm.

"Captain - wir bekommen eine Audio-Meldung von der 'Harbinger', Sir!", erklang es just in diesem Moment von der Kommunikations-Station. Die erlösende Meldung vom Oberkommandierenden. Sofort versteifte der Captain seine Haltung und versuchte so würdevoll wie möglich zu erscheinen. Es war wichtig, den Untergebenen mit gutem Beispiel voran zu gehen.

"Durchstellen!", lautete der kurze, wie ausreichende Befehl vom Borosker Flottenoffizier.

Rear Admiral Devaar Thorne schrieb:
"An alle imperialen Einheiten - die Überlegenheit der Rebellen ist offensichtlich. Mit den uns verbliebenen Kräften können wir, die wahren Herren von Corellia, dem Feind nicht mehr beikommen. Um unserem geliebten Imperium weiterhin treu dienen zu können und dem Feind bei einem späteren Vergeltungsschlag all das Leid zurück zu zahlen, dass er heute über uns gebracht hat, gibt es nur eine logische Konsequenz: Wir geben das System auf. Daher Befehl an alle verbliebenen Einheiten: RÜCKZUG!"

Da war er nun - der rettende Rückzugsbefehl. Gleichzeitig war es der Schrecken jedes gestandenen Offiziers. Vor dem Feind zu flüchten, war die denkbar beschämendste Art und Weise, aus der Schlacht zu scheiden. Doch die Überlegenheit der Rebellen hier vor Ort war zu drückend. Zweimal hatten diese Alienschänder Verstärkung erhalten. Von hapanischen Mannsweibern und von Dieben imperialer Technologie. Doch man konnte sich selbst und auch das Imperium nicht belügen - Corellia war verloren. Eine Werftwelt fiel in die Hände der republikanischen Freiheitsliebenden. Allerdings bedeutete das nicht das Ende. Mochten sie sich die CEC-Werften unter die gierigen Nägel reissen - sie waren nichts im Vergleich zum Produktionsvolumen Kuats. Schiffe von Corellian Engineering waren unbedeutend, seitdem die Fertigungsanlagen für Baureihen wie das Corellianische Schlachtschiff demontiert worden waren. Sollte der Rebell doch nutzlose CR90-Korvetten bauen. Binnen kürzester würde das Imperium mit einem Großaufgebot zurückschlagen und jedes republikanische Schiff über Corellia vaporisieren.

"Gab es weitere Informationen?", wollte der Schiffskommandant im Anschluß wissen. Die Aussage des Rear Admiral war klar, beinhaltete jedoch kein Zielsystem.

"Ja, Sir. Wir haben die Sprungkoordinaten für Rendili erhalten. Synchronisation mit dem Navigationscomputer läuft bereits, Captain. Wir müssen nur noch aus dem Getümmel ...", erklärte der Mann von der Kommunikations-Terminal. Da auch die Offiziere der Navigations-Station eifrig arbeiteten, gab es anscheinend eine harmonische Interaktion. Sehr zur Freude des befehlshabenden Offiziers.

"Dann bringen Sie die 'Annihilator' aus den direkten Auseinandersetzungen. Alle Waffenenergie abziehen und die Schilde stärken! Kommunikation: Allen uns unterstellten Einheiten den Rückzugsbefehl des Rear Admiral verdeutlichen und auf die unverzügliche Umsetzung anordnen!", wies Captain Jericho an. Es ging nun um Sekunden. Sekunden, die über Leben und Tod entschieden. Auf seinen Befehl hin versuchte der mächtige, wenn auch schwer beschädigte, Sternzerstörer der Imperium-Klasse abzudriften. Man benötigte lediglich ein recht schmales Fenster ohne Hindernis, um in den Hyperraum springen zu können.

"Commander, wie ist es um unsere Raumjäger bestellt?", wollte der Captain als nächstes wissen. Die primäre Hangar-Anlage der 'Annihilator' hatte schon früh schwere Schäden erlitten und so konnte nur ein geringer Teil des eigentlichen Kontingents an Jagdmaschinen wieder aufgenommen werden.

"Sind auf die restlichen Schiffe der Achten verteilt, Sir. Im Grunde sind wir sprungfähig, Captain.", gab es als Antwort vom XO des Flaggschiffes. Endlich positive Meldungen.

"Die 'Annihilator' ist aus dem Gefecht manövriert! Eintritt in den Hyperraum möglich!", hieß es von den Navigatoren. Damit waren alle Vorbereitungen abgeschlossen. Nichts hielt die Achte Kampfgruppe mehr im Corellia-System.

"Ziehen wir uns zurück!", befahl der Offizier von Borosk. Nur wenige Augenblicke später beschleunigten die riesigen Triebwerke den Sternzerstörer auf Überlichtgeschwindigkeit. Sofort wurde die gesamte Brücke in das typische Weißblau des Hyperraums getaucht. Corellia war verloren, aber der Krieg war noch lange nicht beendet.


.::| Corellia-System :|: Hyperraum Richtung Rendili :|: Flaggschiff der Achten Kampfgruppe :|: Imperium-Klasse Sternzerstörer "Annihilator" :|: Kommandobrücke :|: Captain Vylt Jericho & Commander Gunvher Maevric |::.
 
.::| Corellia-System :|: hoher Orbit von Corellia :|: Planquadrat "F6" :|: Imperium-II Sternzerstörer "Harbinger" :|: Brücke :|: Rear Admiral Devaar Thorne & Captain Wynhard Zalas |::.


Langsam aber sicher schob sich das eintausendsechshundert Meter lange Schlachtschiff trotz der zahlreichen Beschädigungen durch das Minenfeld. Das Ende der explosiven Treibkörper war schon mit dem bloßen Auge zu erkennen. An Bord der 'Harbinger' wurde derweil eifrig an der Vorbereitung für den Eintritt in den Hyperraum gearbeitet. Man wusste um die Bedeutung eines Kommandoschiffes, dass eine verlorene Schlacht überstand. Die Symbolkraft musste man nutzen, um die Moral der Überlebenden zu stärken. Um an den unbändigen Willen zu appellieren. Und um die Rachegelüste der Unterlegenen anzufachen. Corellia mochte eine gewisse Aussagekraft haben, als System wie auch als Schlachtenort - doch es war beileibe kein Wendepunkt. Es gab kein Erstarken der Rebellen. Es gab keine Neuordnung der Machtverhältnisse. Der anstehende Verlust von Corellia war nicht mehr als ein Unglück. Und das konnte man ungeschehen machen. Allerdings nur, wenn man die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung gestellt bekam - in Form von Schiffen jedweder Form.

Die Spitze des Imperium-II-Klasse Sternzerstörers glitt aus dem Minenfeld und tauchte in das reine Schwarz des Alls ein. Vor dem nominellen Flaggschiff der restlichen Verteidiger lag die friedliche Ruhe in Reinform. Einzig einige Trümmer verunstalteten den sonst freien Blick auf das System - ohne Schlacht, ohne Minen, ohne Schande.


"Befehl an alle Waffenstationen: Sperrfeuer auf das Minenfeld hinter uns. Setzen wir dieses neunmal verfluchte System in Flammen!", wies Rear Admiral Devaar Thorne an. Das hatte zur Folge, dass die verbliebenen Geschütze der 'Harbinger' ausgerichtet worden. Dann begann der sprichwörtlich heiße Tanz. Die Turbolaserbatterien und -kanonen bestrichen die explosiven Treibkörper, brachten sie zur Detonation und lösten eine infernalische Kettenreaktion aus. Im Rückraum des als 'ImpStar Deuce' bezeichneten Schiffes ging das Minenfeld wahrhaftig in Flammen auf. Es verzehrte havarierte Schiffe, Rettungskapseln, antriebslose Raumjäger und etwaige verfolgende Schiffe gleichermaßen. Für kurze Zeit erzeugten die detonierenden Minen ein grellrotes Farbspiel, dass die Schlacht beleuchtete.

Die 'Harbinger' selbst glitt elegant aus der Feuersbrunst, noch ehe sie dem Schiff gefährlich werden konnte. Die drei KDY Destroyer-I Ionenantriebe, unterstützt von den vier Cygnus Spaceworks Gemon-4-Aggregaten brachten das kapitale Vehikel auf fast maximale Sublichtgeschwindigkeit. Die Beschädigungen beeinträchtigten das Schlachtschiff auch in diesen Bereichen. Dennoch steuerte es so auf den hindernisfreien Raum zu - was eine perfekte Ausgangssituation für einen gefahrlosen Hyperraumsprung war.


"Admiral Thorne, die 'Harbinger' ist bereit zum Sprung. Die letzten verbliebenen Raumjäger haben soeben den Hangar erreicht.", erklärte Captain Wynhard Zalas, dessen Erschöpfung nach der kräftezehrenden Organisation der Verteidigung von Corellia genauso offensichtlich war, wie die aller Brückenbesatzungsmitglieder. Doch die Bestätigung des Mannes mit der eleganten Pomadenfrisur schaffte neue Energien beim Rear Admiral.

"Senden Sie noch einmal den Rückzugs-Befehl an alle verbliebenen imperialen Streitkräfte und schicken Sie eine Botschaft an die Bodenstreitkräfte. Mal soll sich auf eine Invasion vorbereiten! Navigation - Sprung in Hyperraum, sowie alle Berechnungen abgeschlossen sind. Bringen Sie uns nach Rendili!", befahl der 42jährige zunächst. Sofort wurden diverse Befehle in die Terminals und Konsolen des Sternzerstörers eingepflegt. Die Kommunukation sendete die Anweisung zum Abzug aus Corellia ein weiteres Mal. Auch die planetare Kommandoebene wurden entsprechend informiert. Vielleicht war es den Bodenstreitkräften möglich, die Welt gegen die Invasoren zu verteidigen. Zumindest lange genug, bis man Corellia entsetzen konnte.

Weniger als zwei Standardminuten später kreischten die Triebwerke des imperialen Schlachtschiffes auf und die 'Harbinger' - wie auch zahlreiche andere Schiffe der Systemverteidigung - verschwand in einer Pseudobewegung im Hyperraum in Richtung Rendili. Dorthin zog man sich nun vorerst zurück - dort wollte man sich sammeln. Dort musste man die Wunden lecken, die ein unterschätzter Feind geschlagen hatte.



.::| Corellia-System :|: im Hyperraum nach Rendili :|: Reste der imperialen Systemverteidigung :|: Imperium-II Sternzerstörer "Harbinger" :|: Brücke :|: Rear Admiral Devaar Thorne & Captain Wynhard Zalas |::.



*** *** *** *** *** *** *** *** *** *** *** *** *** ***



.::| Corellia-System :|: hoher Orbit von Corellia :|: imperiale Verstärkung :|: Imperium-II Sternzerstörer "Accuser of Light" :|: Brücke :|: Commodore Aser; im Hintergrund Captain Jade Dalmascae |::.


Commodore Aser sah die Misere aus nächster Nähe. Er musste sich eingestehen, dass die Zahl der Verstärkungstruppen keineswegs ausreichend gewesen war. Zwar hatten die Schiffe unter seinem Kommando anfänglich wie eine antike Sense tief in die Flanke des Gegners geschnitten und eine blutige Schneise der Vernichtung verursacht, doch war auch der Rebell nicht untätig gewesen und hatte noch einmal unterstützende Einheiten ins System springen lassen. Hapanische Einheiten. Veraltete Schiffstypen zwar, aber zahlenmäßig ausreichend, um jede Hoffnung auf einen Sieg zu zerschlagen. Die Moral der Imperialen war vom Aufkommen weiterer Streitkräfte des Feindes vergiftet worden und nichts konnte diese Schlacht noch herumreissen. Als dann auch noch Commander Vargo Tan ein waghalsiges Manöver flog, um sich selbst zumindest ruhmreich in die Schlacht einzubringen, war Commodore Aser kurz versucht, ihn als Befehlsverweigerer zu brandmarken. Allerdings hatte er sich letztlich für eine Audio-Verbindung mit dem Dissidenten entschieden und eine entsprechend spätere Unterhaltung prophezeit. Nun stand der Kommandant der Entsatz-Truppen an Bord seines provisorischen Kommandoschiffes und sinnierte über die verbleibenden Möglichkeiten. Groß an der Zahl waren sie nicht. Vor allem, weil der Zusammenhalt der Verteidiger nicht ausreichte. Überall gingen Schiffe der Imperial Navy in Flammen auf, vergingen oder flüchteten eigenmächtig aus der Schlacht. Es war eine Katastrophe. Ein wahres Desaster. Und diese Misere kostete den Commodore möglicherweise seinen guten Ruf.

Noch während er über die Ausweglosigkeit sinnierte, informierte man den 56jährigen Offizier darüber, dass Manius Selgorias, Kommandant einer CR90-Korvette, ihn sprechen wollte. Auf einen wortlosen Wink hin, stellte man die Audio-Verbindung her.


"Audioruf für den Kommandierenden der Kampfgruppe "Accuser of Light", Commodore Aser. Hier spricht Commander Manius Selgorias, Kommandant der Corellianischen Korvette "Gladius"."​

Die üblichen Begrüßungsfloskeln. Ihrer nach all den Dienstjahren überdrüssig seufzte der Commodore schwer und hoffte auf interessantere Neuigkeiten - immerhin bezog die imperiale Flotte im hohen Orbit über Corellia just in diesem Moment schwerste Prügel.

"In Ansehung der höchst zweifelhaften Vorgänge während dieser Schlacht auf Seiten der imperialen Flotte, habe ich eine Analyse der Kampfprotokolle veranlasst. Ich lasse ihnen ein Ergebnis gleich übermitteln. Kurz gesagt, Sir: die Analysten haben festgestellt, dass die imperiale Kampfgruppe Sieben, die während des Schlachtverlaufs kaum ihre absolute Position in Quadrant E-5 verändert hat, Verdachtsmomente eines Hochverrats und der Sabotage zeigt. Genaugenommen handelt es sich um den Strike-Kreuzer "Mallard" unter Commander Nav Dirken. Wir haben einen Funkspruch auf einer nachrangigen Notfallfrequenz gesichtet, in der ein Brückenmitglied scheinbar heimlich berichtet, wie Commander Nav Dirken seinen XO erschießt und danach das Schiff der Vernichtung anheimgibt und flieht. Ich spiele ihnen das Audio ein.​

Das war etwas interessantes. Wegen solch subversiver Geschöpfe stand der Flotte eine vernichtende Niederlage bevor. Natürlich konnte nur die Aufzeichnung des Funkspruches genaueren Aufschluß geben. Andernfalls war es nicht mehr, als eine haltlose Behauptung. Während einer Schlacht gab es eine Vielzahl von Extremen. Und nicht jeder besaß die gleiche Wahrnehmung. Der Krieg manifestierte sich in vielen, grausamen Formen. Und er veränderte jeden. Absolut jeden.

...mehrfache Hüllenbrüche, nun ist der Lieutenant wieder dazwischen gegangen. Kommandant Dirken will das Schiff verlassen und hat seine Waffe gezogen! Lieutenant Harker erinnert den Kapitän an seine Dienstpflicht aber ich glaube er will einfach weggehen, er will sich zurückziehen das ist Meuterei...nein...Hochverrat der... BEI ALLEN GÖTTERN! Nav Dirken hat dem Lieutenant in den Kopf geschossen!...​

Commodore Aser verzog seinen Mund zu einem schmalen Strich. Eine derartige Meldung hörte selbst er nicht jeden Tag. Das Handeln von Commander Nav Dirken war die feige Tat eines Hochverräters und musste mit dem Tode bestraft werden. Zudem waren verweichlichte Offiziere wie eben jener Dissident Grund für den Niedergang der Flotte. Früher noch ein Instrument zur absoluten Machtausübung und Sinnbild imperialer Tugenden, verkam die Flotte des Imperators immer mehr zu einem Sammelsurium abstruser Gestalten und weibischer Politiker, die ihre Vita durch den Militärdienst aufbessern wollten. Verachtungswürdige Kreaturen.

"Im Kontext der Schadensmeldungen und Sensorberichte zu dieser Zeitstelle, war die Mallard noch nicht dem Untergang geweiht. Es folgten keine gezielten Maneuver oder geordneten Funkrufe bis zur Vernichtung des Schiffes acht Minuten später. Kurz vorher löste sich eine einzige Rettungskapsel. Mutmaßlich der verräterische Commander Dirken. - Sir, wenn sie die Fakten sichten lassen werden sie feststellen, dass Commander Dirken als Fahnenflüchtiger und Hochverräter gelten muss. Ich schlage vor die Rettungskapsel zu bergen und den Commander, so er an Bord ist, unmittelbar aufzugreifen und zu befragen. Es muss angenommen werden, dass er in Sabotagepläne des Feindes eingeweiht ist. Ich verweise hierbei auch auf die momentane Funkstille des Flaggschiffs unter Admiral Thorne. Die Mallard war der Harbinger direkt zugeordnet. Dieser Mörder muss zur Klärung dieser unglaublichen Misere beitragen und zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ich mir diese persönliche Stellungnahme erlauben darf, Sir! Wenn die feindlichen Verbände seiner Rettungskapsel habhaft werden, wird sein Verrat erfolgreich beendet sein. - Selgorias Ende."

Die letzten Worte von Commander Manius Selgorias ließen eine kaum mehr gekannte Hoffnung im Commodore aufkeimen. Eine Hoffnung nach Besserung. Eine Hoffnung darauf, dass die geliebte, die gefürchtete, die verehrte Imperial Navy doch noch nicht zur Gänze verdorben war. Aser hoffte schlichtweg darauf, dass nicht jeder Akademieabgänger ein Versager war, dessen Anspruch es lediglich war, möglichst schnell einen sicheren, wohldotierten Verwalterposten zu bekommen. Es musste noch Jungoffiziere mit Mumm in den Knochen geben, die es danach gierte, dem Rebell mit feuernden Geschütz zu begegnen. Er selbst war jederzeit bereit dazu.

"Öffnen Sie einen Kanal zur 'Gladius'!", wies der Kampfgruppenkommandant kurz an. Binnen weniger Augenblicke wurde diesem Wunsch entsprochen - was für die Crew der 'Accuser of Light' sprach.

"Commander Selgorias, ich lobe Sie für Ihre Kombinationsfähigkeit und schnelle Auffassungsgabe. Sie haben hiermit die Erlaubnis, den Verräter aufzugreifen. Falls möglich befragen Sie ihn - mit allen verfügbaren Mitteln. Ich vermerke Ihre ausserordentliche Bereitschaft zur Aufrechterhaltung von Moral und Tugend im Protokoll. Aser Ende.", erklärte der Commodore und ließ die Verbindung dann doch recht zügig beenden. Das war auch notwendig, denn kurz darauf erhielt man eine weitere Botschaft. Dieses Mal direkt von dem Flaggschiff der hiesigen Streitkräfte - der 'Harbinger'. Trotz aller Beklemmungen, aller Befürchtungen und verborgenen Ängste schockierte der Rückzugsbefehl Aser etwas. Niemals hätte er es sich träumen lassen, vor dem Rebell zu fliehen. Doch der gesunde Menschenverstand sagte ihm, dass es notwendig war. Nur so konnte man zu gegebenem Zeitpunkt einen effektiven Gegenschlag initiieren.

Nach dem Befehl vom Rear Admiral hin, ließ der Commodore die ihm unterstellten Schiffe entsprechend instruieren und die Sprungvorbereitungen treffen. Die 'Accuser of Light' hatte nur geringe Schäden erhalten und war binnen kürzester Zeit bereit für den Sprung durch die Lichtmauer. Zu seiner eigenen Überraschung hieß Commodore Aser den weißblauen Tunnel fröhlich willkommen - wie einen alten Freund.



.::| Corellia-System :|: im Hyperraum nach Rendili :|: imperiale Verstärkung :|: Imperium-II Sternzerstörer "Accuser of Light" :|: Brücke :|: Commodore Aser; im Hintergrund Captain Jade Dalmascae |::.
 
||hoher Orbit über Corellia: Planquadrat E7 : Lancer FRG ‚Vigilante’ : Brücke||
Percaide, mit Brückencrew​

Was war schlimmer? Mit vollem Bewusstsein dem Tod entgegenblicken, weil man bis zuletzt eine Schlacht schlug, die man nicht gewinnen konnte oder eben im Eingeständnis der drohenden Niederlage den Rückzug anzutreten? Und war es überhaupt ein Eingeständnis oder eher eine Einsicht in den Umstand, dass die Schlacht um Corellia von vorneherein zum Scheitern verurteilt war?

Pharrell Theirys hatte sie stets ermahnt, zwei Seiten einer Medaille zu sehen und jeder daraus aufkeimenden Frage ihre Beachtung zu schenken. So handelte der Commander der ‚Vigilante’, als Commodore Aser schließlich den Rückzugsbefehl von Rear Admiral Thorne bestätigte, nachdem sie mit der Lancer-Fregatte eine weitere Angriffswelle der gegnerischen Raumjäger gebrochen hatte. Ihre Bordschützen waren bis Äußersten gegangen, um noch so vielen Rebellen wie möglich den Garaus zu machen – wieder waren mehrere der Geschütze aufgrund der Überlastung ausgefallen, doch die Angreifer waren schließlich abgedreht, um sich neu zu formieren und sich mit einer anderen Strategie zurückzuwagen. Soweit war es allerdings nicht gekommen – wie die anderen Kommandanten hatte Percaide den Befehl erhalten, sich für den Rückzug zu sammeln und die Vorbereitungen für einen Sprung nach Rendili zu treffen.

„Ma’am, an den beschädigten Laserkanonen wird bereits gearbeitet, ebenso an den Schildgeneratoren. Eine vorläufige Überprüfung der Hyperantriebe hat ergeben, dass keine relevanten Systeme beschädigt wurden und die ‚Vigilante’ problemlos den Sprung nach Rendili durchführen“,

vermeldete ihr XO mit einer brüchig-erschöpften Stimme nach ihrer Anfrage. Die Lancer-Fregatte hatte bei ihrem letzten Manöver in der Schlacht sich eines heftigen Beschusses durch die feindlichen Raumjägerstaffeln erwehren müssen. Sowohl die Schildgeneratoren als auch die Hülle der Antriebssektion hatten hier am meisten einstecken müssen, so dass auch nur ein direkter Torpedotreffer hätte fatal enden können.

„Sehr gut, Lieutenant Neiron, alle anderen Beschädigungen können in Werften von Rendili behoben werden.“

Sie bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick – ihr Erster Offizier hatte nervlich immer mehr abgebaut und keinerlei Stolz und Selbstdisziplin gehabt, nach außen Haltung zu bewahren. Jeder war müde und angeschlagen, ein Schichtwechsel hatte in der laufenden Schlacht natürlich nicht stattfinden können, doch gerade die Führungsoffiziere hatten als Vorbilder zu dienen. Nach den offenen Nachrichten von Captain Dias und Irons von der Gegenseite, hatte sich gezeigt, wie schwach das gegenwärtige Imperium war – einige Kommandanten hatten sich kommentarlos der Flucht angeschlossen, während andere martialische Durchhalteparolen oder resignierte Aufforderungen zur Kapitulation oder ebenfalls Flucht durch das All jagten, die an Peinlichkeit und Rückgratlosigkeit kaum zu übertreffen waren. Zumindest sie hätte bis zum Schluss weitergekämpft, aber gewiss nicht im kopflosen Alleingang. Das Imperium gewann seine Stärke durch seine Einheit und den Glauben an die Neue Ordnung, nicht dadurch, dass Einzelne gerade das taten, was sie wollten. Denn sonst gäbe es keinen Unterschied zu den Rebellen. Von einem gewissen Standpunkt aus hatte diese Irons der gesamten Imperialen Flotte den Spiegel vorgehalten und die Verräterin war in ihrem Herzen immer noch eine wahrhaftigere Imperiale als die meisten ihrer Gegner. Corellia war verloren, vielleicht sogar der gesamte Run, aber es würde weitere Chancen für Percaide geben, sich erneut als fähige Kommandantin zu beweisen.

„Reißen Sie sich gefälligst zusammen, Lieutenant – Ihr Verhalten beleidigt Ihre gesamte Ausbildung und die Imperiale Flotte“,

herrschte sie Neiron an, als er mit hängenden Schultern die Meldungen der soeben beendeten Schlacht betrachtete und sich mit dem Ärmel die schweißfeuchten Wangen abwischte. Lieutenant Belsavis schaute nicht einmal auf, als die behandschuhte Rechte von Commander Theirys im Gesicht des Ersten Offiziers landete, während sich die beiden Ensigns erschrocken ansahen. Wieder trat ein lauernder Ausdruck in die stahlblauen Augen von Lieutenant Godolkyn.

„ Lieutenant Godolkyn– wie weit sind unsere Vorbereitung zur Sprungkoordination gediehen? Oder gibt es noch etwas, das Sie hier hält?“

Der Bastioner wich ihrem Blick aus, als er ihr den erfolgreichen Abschluss der Synchronsierung berichtete. Ihm schien es unangenehm zu sein, von ihr fixiert zu werden, was sie weidlich genoss, und ebenso, dass der permanent gut gelaunte Ausdruck vom Gesicht ihres Kommunikationsoffiziers wie weggewischt war.

„ Ensign Camolas– melden Sie der ‚Accuser of Light’, dass wir sprungbereit sind“,

befahl sie mit einem beinahe triumphierenden Blitzen in den Augen. Mochte das Imperium Corellia verloren haben, ihre eigene Schlacht – sowohl gegen die Rebellen als auch ihre internen Widersacher, vor allem gegen den impertinenten Emporkömmling Tan – hatte sie erfolgreich geschlagen, für sich und für den Traum von einem Imperium von alter Größe. Das war die zweite Seite dieser Niederlage von Corellia, oder wie man auch immer von dieser Schlacht zukünftig sprechen mochte.

Zusammen mit ihrer Entsatz-Gruppe tauchte die Lancer-Fregatte in den Aufriss zum Hyperraum ein – für Percaide ein Ort nahezu perfekter Ruhe, fast wie tief unter Wasser. Sie hatte es geschafft, das war alles, was zählte.


||Hyperraum nach Rendili : Lancer FRG ‚Vigilante’ : Brücke||
Percaide, mit Brückencrew​
 
Verzögerter Rückzug - Auf zur Bergung

:: Orbit über Corellia :: Imperiale Kampfgruppe "Accuser of Light" (V.1) :: CRV Gladius :: Brücke || CDR Manius Selgorias und Brückencrew ::
:: Angriffskurs E6 in enger Formation mit der STR Bloodshed auf die republikanischen Kampfgruppen 8 (?) und 3 ::

Nach dem knappen Bericht über die Identifikation eines potentiellen Hochverräters mit Namen Commander Nav Dirken, erfolgte die Antwort durch Commodore Aser schnell und für Manius Selgorias, dem Kommandanten der Gladius, auch mit nicht grade überraschendem Inhalt. In der Kampfgruppe unter der Accuser of Light war die Gladius am besten für eine Bergung dieser Art ausgestattet. Manius stand inmitten der halb verwüsteten Brücke und nickte als die Worte über den Brückenfunk kamen:

Commodore Aser (Accuser of Light): "Commander Selgorias, ich lobe Sie für Ihre Kombinationsfähigkeit und schnelle Auffassungsgabe. Sie haben hiermit die Erlaubnis, den Verräter aufzugreifen. Falls möglich befragen Sie ihn - mit allen verfügbaren Mitteln. Ich vermerke Ihre ausserordentliche Bereitschaft zur Aufrechterhaltung von Moral und Tugend im Protokoll. Aser Ende."

Vor Manius standen die drei Personen, die entsprechende Analysen der Schlachtverlaufsprotokolle durchgeführt hatten. Die erste war Lieutenant Junior Grade Steven Anders, Kommandant der Flottensoldaten an Bord. Er hatte halbwegs Haltung angenommen und strich sich über seine Glatze. Ein knappes, anerkennendes Nicken zu Selgorias. So war es eben. Der Kapitän erntete den Lob. Neben ihm war es Lieutenant Commander Vintar Ionesk, Erster Offizier nach Manius. Er wirkte reservierter, kühler. Hier war es an Selgorias anerkennend zu nicken. Seine Stimme richtete sich zuerst an den XO, doch dann bald an die ganze Brücke.

"Gute Arbeit, Sie haben es alle gehört. Senden Sie ein Atanox-Joruna als Erwiederung. Wir haben einen klaren Auftrag. Chief Obiskana, machen Sie die Rettungskapsel der 'Mallard' aus und setzen sie ihre Position in eine Taktikbetrachtung.

Ein "Atanox-Joruna" oder "10-J" war die Kurzfunkkennung für "Befehl klar und deutlich erhalten"- Manius machte sich sich auf dem Weg zur Kommunikationswarte, deren Tür weit offen stand. Zurück blieb die Konsularagentin Jahanna Tebelon, die als Dritte aufgereiht gestanden hatte. Sie war auch an der Analyse beteiligt gewesen. Nicht unwesentlich. Kein einziges Wort des Dankes, nicht einmal einen Blick hatte der Kapitän für sie übrig gehabt. 'Dieses arrogante Monstrum eines chauvinistischen Arsch...' kochte es kurz heiß und hitzig in Jahanna Tebelon hoch, als sie ihm nachsah. Lächerlich fühlte sie sich, als alle ringsum plötzlich eine rege Tätigkeit wieder aufnahmen. Jeder wusste was zu tun war. Doch die Konsularagentin wusste gar nichts. Sie sah zurück zur Taktikwarte, in der sie eben noch für den Ruhm des Manius Selgorias gearbeitet hatte, sie war verwüstet mit leichten Trümmern und Dreck. Aus einem Impuls heraus ging sie dem Commander nach.

"Commander Selgorias!"

Es war etwas zu viel Schärfe im Wort, sie merkte es. Diese Brücke war nicht ihre Bühne. Einige der Besatzungsmitglieder hoben den Blick zu ihr, verhaltene Blicke wurden getauscht. Jahanna Tebelon hatte ihren Ruf auf diesem Schiff. Zwei Wochen waren genug gewesen um sie in eine Schublade zu stecken. Sie schluckte und fand keine rechten Worte, als Manius sich umwendete und die linke Hand auf seinen Säbel legte. 'Eine Geste der Konfrontation', schoss es Jahanna durch den Kopf.

"Miss Tebelon, wie sie sehen können ist die Brücke weder eine Augenweide noch im Moment ihrer weiteren Anwesenheit bedürftig. Ich denke es ist das Beste, wenn sie sich zurück auf ihr Quartier begeben..."

Der Tonfall war nach Gutsherrenart. Manius war im Moment zufrieden - auch mit dieser unsäglichen Agentin -, er hatte aber keine Zeit für Plaudereien. Tebelon konterte:

"Nein, Commander, ich werde nicht gehen und mich wieder in irgendein Loch verbannen lassen!

Manius' Blick verfinsterte sich. Was wollte diese Schnepfe? Sie hatte sich doch selbst verkrochen bis die Luft schon brannte. Es war ohnehin egal wo sie war. Solange sie auf dem Schiff war und draussen eine Schlacht tobte, konnte er nicht mehr für sie tun als das Beste für alle: Kämpfen, Handeln, Überleben. Sollte er ihr seinen Säbel antragen, als Eid darauf sie mit seinem Leben zu schützen? Genau das tat er, wenn sie ihn nicht dauernd daran hindern wprde! Schärfer antwortete er ihr:

"Wie sie wollen. Dann setzen sie sich auf die Faltbänke am Eingang, aber halten Sie die Klappe, wenn sie nichts sinnvolles beizutragen haben!"

Das Thema war durch. Selbst wenn Jahanna Tebelon noch etwas hätte erwiedern wollen, wäre sie nicht dazu gekommen. Die Kommikation signalisierte eine einkommende Prioritätsmeldung, Manius winkte sie durch. Die Agentin ging zum zugewiesenen Gästeplatz auf der Faltbank und schlug energisch die Beine übereinander. Mittlerweile kam sie sich nicht einmal mehr blöd vor. Diese ganze Brückenmansnchaft war ihr mittlerweile zum Feind geworden. Wie eine Idiotin saß sie da, eine Vertreterin der Repräsentationsmacht des Imperiums, und lauschte dem geschichtsträchtigen Funkruf, beinahe hätte sie ihn im Zorn ungehört vorbeiziehen lassen:

Rear Admiral Devaar Thorne (Harbinger): "An alle imperialen Einheiten - die Überlegenheit der Rebellen ist offensichtlich. Mit den uns verbliebenen Kräften können wir, die wahren Herren von Corellia, dem Feind nicht mehr beikommen. Um unserem geliebten Imperium weiterhin treu dienen zu können und dem Feind bei einem späteren Vergeltungsschlag all das Leid zurück zu zahlen, dass er heute über uns gebracht hat, gibt es nur eine logische Konsequenz: Wir geben das System auf. Daher Befehl an alle verbliebenen Einheiten: RÜCKZUG!"

Am anderen Ende der Brücke fluchte der Manius Selgorias leise zu sich. Augen hefteten sich auf seine Gestalt, er richtete sich auf und überlegte einige lange Sekunden. Sein Blick wanderte an einen Bildschirm mit den aktuellen Kampfgruppenmeldungen. Die Accuser of Light meldete bereits einen baldigen Hyperraumsprung an. Nun sah die ganze Situation plötzlich ganz anders aus. Welcher Befehl hatte vorrang? Manius sah hinüber zu Jahanna Tebelon. Die Giftschlange hatte ein bitteres Lächeln auf den Lippen. Sie badete sich förmlich in der Situation.

Jahanna Tebelon betrachtete den Commander, wie er im Mittelpunkt stand und alle auf seine Entscheidung warteten. Was würde nun kommen, was würde er aus seinem Dünkel heraus entscheiden? Plötzlich begegneten sich die Blicke der Frau und des Kapitäns. Die geschulte Soziologin und Psychologin setzte ein unverbindliches Lächeln auf. Sie war irritiert. Was hatte er nun mit ihr vor? Dann plötzlich, wie Schuppen, fiehl es ihr von den Augen! In dieser Stresssituation gewichtete er Entscheidungsgrundlagen. Er schaute nicht zu seinem XO, nicht zu seiner Taktikwarte, sondern zu ihr. Plötzlich hatte sie ein Gefühl des Triumphes, und sofort als sie es spürte, hatte sie plötzlich ein Bedauern darüber im Sinn. Die Verwirrung hielt an, auch als sich Manius abwendete. Blitzschnell versuchte sie Einbildung von Fakten zu trennen und dabei noch die eigene Gefühlswelt und all das Drumherum auseinanderzuhalten. Was blieb war ein interessantes aber auch sehr vieldeutiges Fazit: Manius Selgorias bezog Jahanna Tebelon als relevante Größe in seine Überlegungen und Entscheidungen mit ein!

Commander Selgorias hatte eine Entscheidung getroffen und gab sie der wartenden Mannschaft auch kund. Und garantiert würde er sich nicht die Blöße geben diese hämisch grinsende Konsularagentin um eine Einschätzung der Lage zu bitten. Wie war ihm diese groteske Idee nur in den Sinn gekommen?

"Meine Herren, der Rückzugsbefehl von übergeordneter Stelle konkurriert mit dem sachnahen Befehl unseres direkten Kampfgruppenkommandanten. Wir werden die Bergung des Verräters durchführen. Unser Schiff hat keine maßgebliche Tonnage und ist für einen Rückzug nicht kampfentscheidend in Folgeschlachten. Ihr Einsatz ist nun mit Präzision und Augenmaß gefragt. Wir müssen diese Rettungskapsel bergen. Sensorik, was haben wir vor uns?"

Chief Warrant Helena Obiskana hob den Kopf und nickte. Sie war gezwungen mündlich auszuführen, weil einer der günstigen Großbildschirme derzeit noch Störungen zeigte.

"Sir, die einzige Rettungskapsel der Mallard hat sich im Quadrant E6-4-3 gelöst und aus Eigenantrieb astronomisch Südwest angesteuert. Mittlerweile wäre die Kapsel bereits in einem feindlichem Verband eingedrungen, aber die Elektronik und der Antrieb sind vor einiger zeit bereits ausgefallen. Sie treibt hilflos und zeigt bereits gefährliche Temperatupegel an. Sie befindet sich innerhalb des Feuerbereichs feindlicher Verbände um den MC 40 [Endless Ocean, Ibmatan].

Die Offizierin erhob sich mit einem Digitalstift und schritt hinüber zu einer der halbtransparenten Taktikwände. Eher ungelenke Instrumente für solche Skizzen, doch sie kam damit zurecht. Bis auf Waffenoffizier und Pilot richteten die Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf die weiteren Ausführungen der Wissenschaftlerin, während die Gladius weiter im Schatten der Bloodshed Jägerverteidigung ausführte. Wenngleich auch eher halbherzig nach dem Treffer vor wenigen Minuten.

"Wir können etwas tief abdrehen und im Schatten eigener Verbände die Rettungskapsel in 8 Minuten abfangen. Allerdings kalkuliere ich aus der Sensorik, dass wir in den Feuerbereich des MC 40 [Endless Ocean] und einer Angriffsfregatte [Asean] geraten können, je nach Schlachtverlauf. Der MC 40 ist schwer angeschlagen, Partikelschilde sind ausgefallen, die Antriebsleistung verringert und Hüllenbrüche wurden abgetastet. Die Waffen scheinen einsatzbereit. Die Angriffsfregatte ist soweit unbeschädigt."

Aufmerksam verfolgte Manius Selgorias die Ausführungen und befand sie für gut und effizient. Ein Pluspunkt für die kategorisch gegängelte Wissenschaftlerin, die hier als Sensorikoffizierin dienen musste.

"Kommunkation, öffnen Sie einen Audiokanal zur Bloodshed. - Commander Ravenburg. Wir haben einen Befehl durch Commodore Aser erhalten, der uns noch etwas hier verweilen lässt. Ich verlasse ihre Flankenposition für einen schnellen Ausflug, dem ihr Schiff leider nicht folgen können wird. Sollten Sie uns keine Deckung geben können, wünsche ihnen weiterhin einen guten Kampf und einen Rückzug erhobenen Hauptes, so die Götter wollen. Selgorias Ende.

Es galt noch einen weiteren Funkspruch abzusetzen, angesichts der taktischen Lage. Ganz ohne Begleitung wäre es sehr riskant für die Gladius, sich in Feuerreichweite feindlicher Verbände mit einer Bergung zu exponieren, auch wenn der MC40 [Endless Ocean] schwer angeschlagen war. Von allen verbliebenen Schiffen in der Kampfgruppe unter der Accuser of Light, gab es nur ein Schiff, das in Manius' Augen als Geleit für diese schnelle und riskante Bergung in Frage kam...und mit der Gladius auch Schritt halten konnte. Der "Blockadenrenner" war ein wendiges und schnelles Schiff. Wie ironisch, dass er hier beinahe nun eine republikanische Blockade heraufordern musste. Manius nahm sich wieder einen Kopfhörer, das letzte mal war das Gespräch mit der Vigillante wenig erquicklich gewesen. Eine direkte Audioverbindung zur Lancer-Fregatte "Vigilante" wurde geöffnet und Manius begann nach einem Seufzer mit direktem Ton:

"Commander Percaide Theirys, hier spricht Commander Manius Selgorias. Die Gladius steht vor der Herausforderung eine Rettungskapsel mit einem Verräter an Bord aufzunehmen, in Feuerreichweite feindlicher, mittelschwerer Kampfschiffe. Der Befehl kommt von Commodore Aser. - Die Accuser of Light hat bereits den baldigen Hypersprung angekündigt, wodurch ihre Flankenposition obsolet werden wird. Ich möchte sie bitten ..."

Hektisches Winken der Kommunikation ließ den Commander verstummen. Chief Skalund intervenierte aufgeregt:

"Sir! Die Vigilante ist soeben in den Hyperraum gesprungen! Sie konnte unsere Audiübertragung nicht mehr eingehend verbuchen. Wür müssten eine Hyperraumübertragung absenden!"

Manius fühlte sich unglaublich müde. Er seufzte und ließ das Mikrofon sinken.

"Ensign Han, bringen Sie unser Schiff auf direktem Weg zur Rettungskapsel dieses Verräterhundes. Voller Schub. Lieutenant Anders, ihre Leute mit der Nulldruck-Ausrüstung sollen sich für einen Spaziergang am oberen Dock bereit halten. Es könnte ungemütlich werden."

So glitt die schnelle und wendige Gladius mit leichter Beschädigung und angeschlagenen Schilden auf die fragliche Rettungskapsel zu, in der der Commander der zerstörten Mallard, Nav Dirken, einem Verhängnis entgegensah. Doch das Verhängnis das er zu sehen glaubte, war nicht das, was er gesehen hätte, wüsste er von den Absichten der Gladius.

Die Waffensysteme der Gladius waren passiv und feuerten nur auf direkte Angreifer oder Verfolger. Die Aufmerksamkeit der Endless Ocean, wollte man auf keinen Fall auf sich ziehen. Noch weniger die der Angriffsfregatte.


:: Orbit über Corellia :: Imperiale Kampfgruppe "Accuser of Light" (V.1) :: CRV Gladius :: Brücke || CDR Manius Selgorias und Brückencrew ::
:: Abfangkurs auf eine Rettungskapsel in E6 - gefährlich nahe an der MC 40 Endless Ocean (Kampfgruppe 7) ::
 
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Corellia/ Coronet/ Planquadrat F8/ Golden Residence Hotel ~ Sicherheitszentrale/ Set Brandon und NPCs


Die imperiale Armee und diese geflohenen Gefangen hatten ganze Arbeit geleistet und das einstmals ansehnliche Hotel, in einen Trümmerhaufen verwandelt. Wo früher mal die große zweiflügelige Eingangstür gewesenen war, befand sich nun ein riesiges und rußgeschwärztes Loch, weil man beim der Verfolgung kurzerhand die Tür weggeblasen hatte. Dementsprechend sah es auch im Erdgeschoss des Gebäudes aus. Überall lagen Trümmerstücke verteilt herum und waren die Möbel und Einrichtungsgegenstände zerstört oder umgeworfen wurden.
In der ersten Etage zog sich dieses Bild der Verwüstung ungehindert fort. Die hier vorfanden Spuren und zurückgebliebenen Leichen, zeugten von einem kurzen aber heftigen Gefecht, welches den ganzen Gang in Mitleidenschaft gezogen hatte. Ferner hatten es diese Verrückten noch geschafft, den einzigen Fahrstuhl des Hotels zum Absturz zu bringen und in den Keller krachen zu lassen. Es grenzte an ein Wunder, das die oberen Stockwerke nichts weiter abbekommen hatten und das die verbliebenen Gäste, sowie Hotelangestellten mit heiler Haut aus dieser Sache raus gekommen waren.

Zum zweiten mal, hatte sich Inspector Set Brandon die Videoaufzeichnungen der Überwachungszentrale angesehen, um den genauen Ablauf der Geschehnisse zurück verfolgen zu können. Doch brachte ihnen das auch keine neuen Erkenntnisse, als das, was man eh schon wusste. Der kurz vor seiner Pensionierung stehende CorSec Beamte, übergab die Angelegenheit an einen der umstehenden Kollegen, nahm das Datenpad mit seinen Aufzeichnungen und verließ den gesicherten Raum.
Sicher würde ihr aktueller Einsatzleiter schon drauf brennen zu erfahren, ob es was Neues gab.
Tal Donos, ein junger Bursche von gerade mal 28 Jahren. Den man frisch in Brandons Abteilung versetzt hatte und der Sets Posten bald schon übernehmen sollte . Zur Dessen Unterstützung und dafür, das er sich besser einlebte, hatte der Captain ihn Brandon an die Seite gestellt und auch dafür, das der alte CorSec Veteran ein Auge auf den Jungen hatte.

Zurück in der Lobby fand Set den gesuchten Ermittler im Gespräch mit einer attraktiven, sportlichen CorSec Beamtin (Jez). Die Set im ersten Moment nicht einzuordnen vermochte. Allerdings richtete sich seine Aufmerksamkeit rasch auf die Person neben der Frau. Ein imperialer Kommissar(Milan) von etwa dem gleichen Jahrgang wie Brandon selbst. Skeptisch zog der glatzköpfige Seniorermittler die Augenbraue hoch und trat hinter Donos.
Irgendwie mochte der Kommissar nicht so recht in das übliche Klischee eines solchen passen. Der Mann sah nicht aus, wie der typische gefühllose, arrogante Häscher die man so kannte. Außerdem war seine Uniform völlig verdreckt, er machte recht abgekämpft Endruck und roch als wäre er durch die Kanalisation gekrochen. Die alte Spürnase war gespannt was der Kommissar zu sagen hatte.

Corellia/ Coronet/ Planquadrat F8/ Golden Residence Hotel ~ Lobby/ Set Brandon, Mile Toral, Jezabel Omeira, Milan de Fragonard und NPCs
 
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.:: Commodore Parcival Payn ::.

[Corellia-System ~ Planquadrat „E5“ ~ CorSec-„Flotte“ ~ ISD II „Werewolf“ ~ Brücke ~ Commodore Parcival Payn samt Brückencrew]

Kurzzeitig flackerte das Licht der Ersatzbrücke. Ein muffiger Geruch lag in der trockenen Luft und das leise, monotone Brummen der Belüftungsanlage stimmte problemlos in die Geräuschkulisse der restlichen Gerätschaften ein. Nur spärlich waren die einzelnen Stationen mit uniformierten Männern besetzt. Zwischen den aktiven Konsolen drehten zudem zwei oder drei Offiziere ihre Runden. Man sprach kaum ein Wort in dieser angespannten Situation, denn draußen tobte eine gewaltige Schlacht – und ihr angeschlagenes Kriegsschiff, die „Werewolf“, befand sich mitten drin.

Schweigend und mit mürrischen Gesichtsausdruck saß Parcival Payn in einem Sessel und hielt sich dabei eine kauterisierte Blasterwunde in Milznähe. Für einen kurzen Moment schloss der Imperiale beide Augen und atmete scharf gegen die nächste Schmerzwelle an. In seinem Bewusstsein flammte noch einmal die letzte halbe Stunde auf. Der Commodore der Imperialen Flotte war tatsächlich vom ersten Offizier an Bord dieses Imperial-II-Sternzerstörers, Commander Kavi Antilles, einem jungen CorSec-Offizier, angeschossen worden als dieser und seine Getreuen eine Meuterei auf der Brücke der „Werewolf“ versucht hatten. Glücklicher Weise stellte sich dieses Vorhaben als erfolglos heraus als sich die anwesenden Navy Trooper einmischten. Unbarmherzig zielten sie auf die Meuterer und eröffneten das Feuer. Jedes einzelne CorSec-Mitglied wurde dabei niedergestreckt. Man ließ keinen Mann und keine Frau aus.

Um weitere Sabotageakte durch Meuterer zu verhindern, verschlüsselte man alle Brückenkonsolen, senkte die zusätzlichen Brückenschilde und zog sich anschließend schnell zur Ersatzbrücke tief im Inneren des Sternzerstörers zurück. Gleichzeitig sandte man Navy Trooper zum Maschinenraum zur dortigen Sicherung. Imperiale und CorSec-Mitglieder – waren sie vorher eine Mannschaft gewesen, töteten sie sich nun gegenseitig. Die einen hielten die Schlacht für verloren, die anderen glauben an einen imperialen Sieg. Hörbar atmete Parcival Payn aus und öffnete wieder seine Augen. Sein Blick glitt grimmig von einer Station zur nächsten. Sie mussten die Rebellenflotte aufhalten. Schwerfällig richtete sich der Commodore in seinem Sessel auf. Die Schmerzen nahmen dabei zu, anstatt endlich zu verschwinden. Wo waren bloß die Sanitäter? Er wischte den Gedanken zur Seite und winkte den Schiffskommandanten stattdessen zu sich.


„Commodore?“, fragte der imperiale Captain – mit leicht besorgen Unterton in der Stimme – nach.

Der verletzte Kommandeur der „CorSec-Flotte“ musterte kurz den loyalen Untergebenen:
„Geben Sie mir einen aktuellen Statusbericht – sofort!“

„Sir, die Lage sieht schlecht aus für uns“, gestand der Schiffskommandant und erwiderte dabei den (fast) tödlichen Blick des Vorgesetzten. „An Bord konnten sich die Meuterer drei Decks erkämpfen. Darunter befindet sich auch die Krankenstation. Im Gegenzug haben unsere Navy Trooper dafür die Maschinenraumebene und deren Personal unter ihre Kontrolle bringen können. Trotzdem haben die Kämpfe an Bord noch kein Ende genommen. Der Colonel schickt seine Soldaten ständig von einer Ebene zur nächsten. … Mit Verlaub: Ich sehe da keinen Krieg.“

Parcival Payn schnaubte verärgert und unterdrückte rasch einen schmerzlichen Seufzer. „Und in der Schlacht?“

„Die Chancen stehen auch dort gegen uns...“, antwortete der Imperiale und brach vor lauter Scham den Blickkontakt ab. „Die imperiale Flotte ist zerstört oder setzt mit all ihren verbliebenen Schiffen zum Rückzug an. In unseren Reihen konnten die Rebellen die 'Baccus', die 'Dasher' und die 'Chaser' zerstören. Die 'Raider' hat sich als erstes Schiff ergeben. Die 'Agile' und die 'Raglan' folgten erst vor ein paar Minuten, Sir. Wir gehen von erfolgreichen Meutereien aus, da offenbar ein Kommandeur der Rebellen (War Blade) selbst Corellianer ist.“

Langsam aber sicher zerbrach die bunte Systemflotte. Entweder war der feindliche Beschuss für die kleinen Korvetten zu groß oder die CorSec-Mitglieder, die auf jedem Schiff ein Teil der Mannschaft waren, waren mit ihrer Meuterei erfolgreich. Konnte man unter diesen Umständen überhaupt seine Position halten? Konnte man trotzdem einen Sieg erringen? Der Commodore ballte automatisch die linke Hand zur Faust. Man hatte ihn nicht auf der „Imperial Naval Academy“ die beste Ausbildung der Galaxie zugute kommen lassen, um sich am Ende vor dem Feind zu ergeben. Fanatischer Trotz stellte sich bei Payn ein. Ächzend erhob sich der verletzte Offizier, wankte einen Moment und fand dann endlich seinen festen Stand. Sämtliche Blicke ruhten kurzzeitig auf ihm. Mittlerweile war sich jeder bewusst, dass er in dieser Schlacht sterben würde – davon ging Payn jedenfalls aus. Langsam schritt er zu einer Konsole.

„Nehmen Sie den Beschuss des feindlichen Sternzerstörers ('Nemesis') auf“, befahl der Commodore und schluckte flüchtig. „Gehen Sie zudem auf Kollisionskurs mit diesem Imperial-II-Sternzerstörer ('Black Star'). Mir bricht es das Herz, wenn ich so eine Schönheit in den falschen Händen sehe. Die 'Giant Claw' soll uns folgen... Und … sollten sich weitere Schiffe ergeben, zerstören wir diese.“

[Corellia-System ~ Planquadrat „E5“ ~ CorSec-„Flotte“ ~ ISD II „Werewolf“ ~ Brücke ~ Commodore Parcival Payn samt Brückencrew]

 
[: Corellia-System | Corellias Orbit | unterwegs in Richtung Werften (Planquadrat „D5“ → „“D6) :||: „Wolve Squad“ | TIE/D „Wolve Neun“ :||: allein :]

In dem grellen Licht einer Explosion verschwand kurzzeitig jegliche Dunkelheit im Umkreis einiger Kilometer. Ein bisschen Weltraumschrott und eine tödliche Raketen waren letztendlich der Auslöser für diese Detonation gewesen. Beim Abschuss dieses hochexplosiven Geschosses hatte der Schütze des republikanischen Preybird eigentlich nicht einen Metallfetzen als Ziel gewählt, sondern den Tod einem TIE/D Defender gewünscht. Doch der moderne Raumüberlegenheitsjäger hatte sich in letzter Sekunde durch eine simple Rolle nach Backbord in Sicherheit bringen können. Dennoch nagten ein paar Splitter am angekratzten Schild der imperialen Maschine. Ein bläulicher Schimmer zeigte sich für zwei, drei Wimpernschläge, dann war er wieder spurlos verschwunden. Dafür nahm der Pilot die unterbrochene Verfolgung wieder auf. In der wiederkehrenden Schwärze jagte der TIE/D Defender erbarmungslos hinter dem größeren Sternjäger her.

Im kugelförmigen Cockpit entkrampfte der Pilot, Aiden Thiuro, kurzzeitig seine linke Hand. Seinen Steuerknüppel umgriff er – mal wieder – zu fest. Nun rechte sich diese Angewohnheit bei ihm. Eher zögerlich kehrte das Leben kribbelnd zurück. Unter dem dicken Stoff seiner Handschuhe konnte der schwarzhaarige Imperiale nach und nach seine Finger wieder spüren. Doch in diesem Moment hatte er keine Zeit für solche banalen Gefühle. Denn noch immer befand er sich in einem Dogfight. Denn noch immer konnte jeder Fehler, mochte er noch so klein sein, sein letzter sein. Der mächtige Schild seines TIE/D Defenders konnte ihm im Kampf gegen den Preybird und dessen tödliche Raketen nur bedingt helfen. Natürlich flog Aiden den modernsten Sternjäger der Galaxie. Doch trotzdem hatte er Respekt vor seinem Gegner. Er hatte am eigenen Leib erfahren wie knapp er und sein Flügelmann, John W. Draike, dem Tod entkommen waren. Seine Hand kehrte zu ihrer alten Position am Knüppel zurück.

Rauschend drang auf einmal Fosters Stimme zu ihm durch.
Neun, wo stecken Sie? Die Werft wird schon von den Rebellen gestürmt. Wir brauchen jeden einzelnen Piloten.“

Bevor der Stellvertreter des „Wolve Squad“ seinem Vorgesetzten irgendeine Antwort geben konnte, erschütterte eine feindliche Salve sein Cockpit. Die Sensoren heulten auf. Lichter blinkten grell auf. Unverzüglich glitt sein Blick zu dem kleinen Bildschirm. Ein X-Wing (Esk-Dorn Leader) hatte sich tollkühn in den Dogfight eingemischt, während der Preybird das Duell gleichzeitig in einen großen Schwarm schildloser TIEs zog. Unwillkürlich biss sich Aiden auf die Unterlippe, unterdrückte einen Bastioner Fluch und folgte seinem cleveren Ziel. Für einen Moment schien Jacen Foster und dessen letzten Worte per Funk vergessen zu sein. Sein Pflichtbewusstsein wich dem Ehrgeiz. Nach seinem Geschmack dauerte der Dogfight einfach zu lange. Selbst bei Bilbringi hatte kein Rebell so sehr mit ihm gespielt wie dieser verfluchte Pilot. Instinktiv glitt seine rechte Hand zum Temporegler, derweil hinter ihm der X-Wing die Verfolgung aufnahm.

Blitzschnell machte der moderne TIE einen Satz nach „vorn“. Danach tauchte er kunstvoll unter die „Schusslinie“ seines Verfolgers. Mit einem rasanten Tempo versuchte er die Distanz zu seinem Ziel anschließend zu verkürzen. Sein Antrieb leuchtete hell auf, während sich im matten Schwarz seiner Solarpanel flüchtig die zahlreichen Lichter dieser Schlacht reflektierten. Selbstverständlich reagierte der feindliche Pilot auf das Manöver. Der Preybird brachte andere Sternjäger – republikanischer wie imperialer Kennung – zwischen sich und den silbergrauen TIE/D Defender. Trotzdem schmolz nach und nach die sichere Distanz. Eine Rotte TIE-Fighter kreuzten seinen Weg. Sie lieferten sich Duelle mit Rebellenmaschinen – hauptsächlich X- und A-Wings. Ein schildloser Sternjäger explodierte als ihn zwei oder drei feindliche Schüsse trafen. Der moderne Raumüberlegenheitsjäger hielt sich daran nicht auf. Er folgte weiter dem Preybird, während ihn gleichzeitig ein kühner X-Wing verfolgte.

Erneut störte eine Stimme (Jeremy Mengsk) per Funk seine Konzentration:
„Hier Hyperion Drei an unbekannten TIE-Defender. Wenn ihr schon im Weg seid, was dagegen wenn ich kurz helfe?“

„Hier Wolve Neun, lernt man an der Akademie mittlerweile nicht einmal mehr den richtigen Ton bei Funkkontakt?“, erwiderte der Flight Captain mit grimmiger Stimme. Kurz wanderte sein Blick zum kleinen Sensorbildschirm. „Versuchen Sie einen Abfangkurs zu finden, Hyperion Drei. Dann könnte ich Sie vielleicht gebrauchen.“

Unwillkürlich schüttelte der Elitepilot den Kopf. Ein einfacher TIE-Fighter sollte tatsächlich einem TIE-Defeder in einem Dogfight nützlich sein? 'Bizarr.' Mehr fiel dem schwarzhaariger Bastioner zu dieser schicksalhaften Fügung nicht ein. Dafür stachelte es seinen Ehrgeiz zur neuen Höchstleistung an. Schließlich musste er nun seine „makellosen“ Fähigkeiten unter Beweis stellen. Einen Ruf hatte er – quasi – zu verlieren. Denn sollte der andere Pilot in seinem schildlosen TIE wirklich überleben, würde er seinen neuen Kameraden bestimmt von der Begegnung mit einem „Wolve“ erzählen. Kurz glitt Aidens Blick über die aktiven Armaturen. Genügend Energie besaß seine Maschine noch. Doch ewig konnte er die Hatz nicht mehr treiben. Er wurde bei den Werften gebraucht. Weil der Preybird zu einer Schleife angesetzt hatte, trat auch Aiden das Lenkpedal durch. Gleichzeitig wanderte seine geschulte Aufmerksamkeit zu den Sensoren. Der lahme TIE-Fighter ging tatsächlich auf einen Kurs, der den Preybird abfangen könnte. Unter dem schwarzen Helm lächelte der Flight Captain grimmig.

„Holen Sie alles aus Ihrer Maschine heraus, Hyperion Drei, riet er dem fremden Imperialen. „Der Rebell ist ein schlauer Mynock. Der weiß wie man mit so einem Zweisitzer richtig umgeht.“

Relativ unbeschadet trat der Preybird wieder aus dem Schwarm heraus. Weiterhin bekämpften sich imperiale und republikanische Maschinen. In der Ferne konnte man den Ansturm auf die gewaltigen CEC-Werften schemenhaft erkennen. Unzählige Enterfähren und Transporter stürzten sich auf diese technische Anlage in Corellias Orbit, während sich zur gleichen Zeit die imperialen Piloten in ihren Einheiten um die schwere Aufgabe der Verteidigung bemühten. Der TIE/D Defender und der TIE/ln Fighter bekamen davon nicht viel mit. Natürlich hörten sie einzelne Befehle, die immer wieder über allgemeine Frequenzen geben wurden, aber ihre Aufmerksamkeit galt in diesem Moment allein dem flüchtenden Preybird. Gezielt spuckten beide TIE-Modelle ihre grünen Laserblitze auf das Ziel. Hin und wieder schimmerte kurzzeitig dessen Schild auf. Trotzdem hing der Rebellenpilot und dessen Schütze am Leben. Sie waren – selbst für den „Wolve“-Piloten – nicht so leicht unterzukriegen.

Innerlich fluchte Aiden erneut als der Abfangversuch seines „Partners“ missglückte. Irgendwie hatte sein Gegenspieler diesen Trick durchschaut. Er musste umdenken. Jede Minute, die er zögerte, war ein reiner Gewinn für den gegnerischen Piloten. Denn mit dem Preybird bannte er immerhin einen der modernsten Raumüberlegenheitsjäger in einem unbedeutenden Duell. Durch das runde Fenster im Cockpit musterten seine eisblauen Augen in etwa die Position, wo seine Sensoren die feindliche Maschine identifizierten.
'Meine Geduld ist langsam erschöpft, mein Freund', dachte der Pilot. Trotz allem zollte er insgeheim diesem Gegenspieler großen Respekt. Selten geriet er in einer Schlacht an so ein fliegerisches Talent. Unruhig streichelte sein rechter Daumen den Feuerknopf. Sollte er diese Sache etwa mit gleichen Mitteln beenden? Trocken fühlte sich sein Mund an. Sein Blick ruhte noch immer auf der Stelle, wo er dessen Triebwerke sehen konnte. Er hatte keine Wahl. In diesem Kampf blieb ihm nichts anderes übrig. Sämtliche Spielereien hatten ihm nur Zeit gekostet. 'Und dazu einen Kameraden.'

Hyperion Drei – hier Wolve Neun; geben Sie mir Sperrfeuer“, befahl der Elitepilot und als endlich mehrere giftgrüne Salven auf den Preybird eindroschen, feuerte er in einer kurzen Pause blitzschnell zwei Torpedos ab.

[: Corellia-System | Corellias Orbit | unterwegs in Richtung Werften (Planquadrat „D5“ → „“D6) :||: „Wolve Squad“ | TIE/D „Wolve Neun“ :||: allein :]

[OP @ Wolves: Da Wes wahrscheinlich in nächster Zeit zu keinem Post kommen wird, könnt ihr gerne selbstständig Foster dazu nutzen, um den Befehl zum geordneten Rückzug (Schutz der imperialen Transporter von der Werftanlage) zu geben. Ich werde es dann mit Aiden beim nächsten Mal aufgreifen und uns in den Hyperraum nach Rendili bringen. ;)]
 
[ Corellia - Coronet - Planquadrat "F8" - Hotel "Golden Residence" - Kellerraum ] Milan, Jezabel

Auf seine Aufforderung hin öffnete die junge Agentin des NRGD die verschlossene Tür, sodass sie in den angrenzenden Raum gelangten, der sich als ein Treppenhaus herausstellte. Hier war es deutlich sauberer als in dem düsteren Kellerzimmer und das erste Mal seit einigen Minuten wagte es Milan wieder, frei durchzuatmen. Auf die Frage von Gered, wessen Uniform er da gerade trug, konnte er somit auch ganz von üblen Dämpfen befreit antworten.

"Es ist gut, dass Sie noch keine Bekanntschaft mit den Leuten hatten, die diese Uniform tragen. Hierbei handelte es sich um eine Dienstuniform des imperialen Kommissariats. Dadurch war es mit ein leichtes, in das Gefängnis einzudringen und dieses auch wieder zu verlassen. Leider hat es im Laufe des Gefechts etwas Schaden abbekommen. Zu genau sollten die imperialen Sicherheitskräfte nicht an mich herankommen. Ich miefe auf drei Meter Entfernung!"

Natürlich antwortete er nur im Flüsterton, als sie die Stockwerke nach oben emporgingen. Die Strapazen der vergangenen Stunden machten sich immer offener bemerkbar, sodass das Treppensteigen dem Operative nun um einiges schwerer fiel als in einem vollkommen ausgeruhten Zustand. Was machten sie eigentlich hier? Wie es im Moment aussah, war das Gebäude in fester Kontrolle von CorSec und der imperialen Armee. Die Gäste schienen sich größtenteils auf ihre Zimmer zurückgezogen oder fluchtartig das Hotel verlassen zu haben, die Menschen, die ihnen begegneten, trugen allesamt imperiale oder corellianische Einheitskleidung. Als sie dann schließlich in das Erdgeschoss kamen, hatte seine Kollegin nicht mal Zeit, ihre weitere Vorgehensweise zu erklären. Zwar wurde aus ihrer Äußerung deutlich, dass sie keineswegs vor hatte, das ganze Hotel nach den vermissten Jedi zu durchsuchen. Da stieß sie durchaus bei ihm auf Gegenliebe, war sein Arm doch in nicht gerade perfekten Zustand. Nach der gesamten Wanderung durch die Katakomben von Coronet und die beschwerlichen Stufen hinauf ans Licht war ihm gründlich die Lust daran vergangen, den Retter in der Not zu spielen. Spätestens, als einige CorSec-Beamte auf sie zu kamen, lagen die Nerven des Rendilianers blank. Und dass Gered darauf hinwies, dass sie eigentlich keine Chance hatten, die anderen noch zu finden, steigerte seine Stimmung auch nicht sonderlich.

Der Eingangsbereich des Hotels wirkte recht aufgeräumt und luxuriös, obwohl der schöne Anblick durch eine Unzahl an Soldaten der imperialen Armee und Mitgliedern des corellianischen Sicherheitsdienstes verunglimpft wurde, die an irgendwelchen Gerätschaften herumwerkelten oder sich mit ihresgleichen oder Hotelbediensteten unterhielten, die ihrerseits recht nervös dreinblickten. Ihr leicht panischer Gesichtsausdruck löste in Milan auch einen Knoten und verdeutlichte ihm, in welch prekärer Situation sich die beiden Agenten des Geheimdienstes der Neuen Republik befanden. Schon wieder stieg die Angst in seine Eingeweide, doch er schaffte es mit einiger Mühe, sie wieder herunterzuschlucken. Solange niemandem die unschöne Verletzung und der wirklich widerwärtige Gestank auffielen, waren sie in Sicherheit. Dass sie hier herumstehen bleiben mussten, um eine Unterhaltung über die angeblichen Ermittlungen zu führen, führte allerdings nicht dazu, dass man die Ungewöhnlichkeiten dieses imperialen Kommissars eher übersehen konnte. Da war die Wahrscheinlichkeit größer, dass man sie als die Heuchler, die sie ja in Wirklichkeit waren, entlarvte. Doch der Rendilianer war zu erschöpft, um seiner Kollegin mündlichen Widerstand zu leisten. So ließ er sich auf das fragwürdige Spiel ein.

"Nun ja, Miss, es ist wirklich immer wieder erstaunlich, wie ekelhaft der Untergrund von einer imperialen Stadt sein kann. Kein Wunder, dass sich der Widerstand in ein solches Nest zurückzieht."


Vielleicht konnte er durch seine Äußerung Ermittler, die in der Umgebung standen und zufällig hinhörten, ihren leicht verdreckten Eindruck erklären, den sie beide augenscheinlich machen mussten. Doch anscheinend wurde Gared durch irgendetwas abgelenkt. Milans Blick folgte dem ihren und fiel auf ein schwarzhaarigen jungen Mann in der typischen Uniform des corellianischen Sicherheitsdienstes, der auf sie zugeschlendert kam [Mile]. Sofort versuchte der scheinbare Kommissar, diesen schon allein durch einen - wie er glaubte - vernichtenden Blick zu einem raschen Rückzug zu bewegen, doch der junge Mensch ignorierte die Drohung einfach und sprach ihn auch noch an. Noch schlimmer wurde das Ganze, als ein weiterer Mann von CorSec sich zu ihnen stellte. Sofort merkte der Angesprochene, wie sein Herz in unregelmäßigerem Rhythmus Blut durch seinen Körper jagte. Sein Gesicht musste bestimmt blutrot anlaufen. Doch das konnte er sich vielleicht zu nutze machen. Wie von selbst ging er wieder in der Rolle eines imperialen Kommissars über.

"Um genau zu sein, dürfen Sie nich fragen. Die Angelegenheiten des hohen imperialen Kommissariats Seiner Majestät Darth Allegious I. sind für Sie nicht von Belang. Da Sie sich jedoch schon auf so schändliche Weise in das Gespräch mit dieser reizenden Dame eingemischt haben, sollten Sie - und nicht etwa meine Wenigkeit - mir alle Informationen zur Verfügung stellen, die Sie im Moment vorliegen haben. Wie ist die Lage zur Zeit? Und, noch viel wichtiger: Wo sind die Jedi, von denen mir erzählt wurde, sie wären hier? Denn nur um diese Verräter an der Neuen Ordnung geht es mir im Moment!"

Mit zusammengekniffenen Augen beäugte Milan den Mann vor sich. Er hoffte, dass diese befehlenden Worte seinen Gegenüber erst einmal in Verlegenheit gebracht hatten und dieser jetzt möglichst bemüht war, das Gespräch abzubrechen. Vielleicht konnten sie dadruch weitere Aufmerksamkeit von sich ziehen.

[ Corellia - Coronet - Planquadrat "F8" - Hotel "Golden Residence" - Eingangshalle ] Milan, Jezabel, Mile, Set Brandon, NPCs

 
[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat D6 | Preybird] Selion Condros, Foona

›Der Kampf ist vorbei.‹

Dieser Gedanke machte sich in Selion Condros' Kopf breit. Doch er wurde nicht von den Gefühlen der Erleichterung und des Triumphes begleitet, das diejenigen empfanden, die sahen, dass die imperiale Formation zusammenbrach und der Feind sich zum Rückzug wandte. Was der Jediritter dabei fühlte, war nur schwer zu beschreiben: Eine Mischung aus Enttäuschung, Frust, Kummer und Furcht. Denn was er voraussah, war nicht das Ende dieser Schlacht, sondern sein eigenes.

Condros wusste, dass es zuende ging. Es gab für ihn keinen Zweifel mehr daran. Eine Sekunde mochte es noch dauern, vielleicht zwei, dann würde es passieren. Es war nicht die Art von Vorsehung, die es ermöglichte, auf Ereignisse zu reagieren, die noch gar nicht eingetreten waren. Es war auch keine vage Vision, über deren Wahrheitsgehalt man lange nachsinnen musste. Es war die Gewissheit, dass sein und Foonas Schicksal unausweichlich war.

In dieser letzten Sekunde seines Lebens hatte der Mensch keine tröstlichen Worte für seinen Padawan, der die Ernennung zum Jediritter nun nicht mehr erleben sollte. Er sagte nichts und projizierte auch keine Worte in ihren Geist. Er beschränkte sich alleine darauf, die Bindung zu ertasten, die nach all den gemeinsamen Jahren zwischen ihm und der jungen Gand bestand. Sie hatten in dieser Schlacht als eine wirkliche Einheit funktioniert und auf diese Weise aus sich und dem Jäger weit mehr herausgeholt als nur die Summe ihrer Teile. Sie hatten sich mit den großen Piloten ihrer Zeit gemessen. Länger als jede Statistik es ihnen zugestanden hätte waren sie mit dem Defender um die Wette geflogen, hatten mehr Abschüsse als so mancher Berufsflieger mit tausenden Stunden Kampferfahrung. Nun war ihre Erfolgssträhne vorbei und sie gingen in den Tod. Gemeinsam, und in dem Bewusstsein, ihr Möglichstes getan zu haben. All der Hass und die Verfolgung hatten den Jediorden nicht zu Fall gebracht, er stand weiter zu seinen Idealen und war auch bereit, seinen Teil des Blutzolls zu zahlen. Dies zu beweisen, war das Ende ihrer weltlichen Existenz wohl wert.

Nur noch Millisekunden. Sie wussten es beide und akzeptierten es, doch sie gaben noch nicht auf. Selion riss den Steuerknüppel herum und der zweisitzige Preybird wich mit überhitzenden Motoren, aber einer federleichten, balettartig aussehenden Bewegung den Lasersalven aus; kein Schuss traf. Foona feuerte den hinteren Raketenwerfer ab und die Rakete prallte genau auf einen der feindlichen Torpedos - ein Millionentreffer, selbst wenn er Zufall gewesen wäre, doch das war er nicht. Doch damit waren ihre Möglichkeiten endgültig erschöpft.

Der zweite Torpedo explodierte im Heck des Preybirds, löschte im Abstand von wenigen tausendstel Sekunden erst Foona und dann Selion Condros aus. Der Preybird verging und wurde zu einem kleinen, unscheinbaren Teil der Trümmerwolke im Orbit über Corellia. Eine versengte, verzogene Metallplatte, auf der in Rot das Emblem des Jediordens prangte, würde vielleicht noch in Jahrtausenden stummes Zeugnis ablegen von einem Kampf, an den sich dann niemand mehr erinnern würde.


[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat D6 | Trümmerfeld]
 
[Corellia-System | Orbit von Corellia | Planquadrat E6| Steuerbord der 'Endless Ocean' | 418er 'Rampart' | Brücke] Jarvis Steiner, Ti'Rana Su und Brückencrew (NPCs)


Die 'Rampart' schüttelte sich unter den Treffern die sie von den Bombern, Jägern und dem MC40-Kreuzer kassierte. Ein Stakkato aus immer neun Schadensmeldungen gingen auf der Brücke ein. Funken sprühten aus Konsolen, die Verkleidung einiger Wände war durch schwere Erschütterungen und Explosionen herunter gefallen. Kurz um, das reinste Chaos herrschte auf auf der Brücke des Abfangkreuzers und in mitten des ganzen stand Commander Jarvis Steiner, nicht in der Lage großartige Veränderungen herbei zu führen. Er fühlte sich nutzlos, er konnte nur dastehen und beobachten wie sein Schiff Stück für Stück auseinander genommen wurde.

"Brände auf Deck 4, 7 und 8. Die Eindämmungstrupps wurden bereits entsandt. Geschütz eins, zehn und zwanzig sind zerstört. Die Besatzung konnte nicht gerettet werden. Hüllenbruch im Bug bereich, wir werden die Spitze verlieren samt Geschütz zwei und vier."

"Evakuieren sie die entsprechenden Bereich, danach sollen die Schotts geschlossen werden."

Da der Holoprojektor schon seit geraumer Zeit schwieg stand Jarvis am Brückenfenster und sah wie der Rumpf des Abfangkreuzers von den Turbolasern und Protonenbomben zerrissen wurde. Er konnte nichts machen als zu sehen und hoffen das die Techniker den Hyperraumantrieb in Gang bekamen.

"Status der Reparaturen?"

"Wir haben den Kontakt zum Maschinenraum verloren. unser letzter stand ist das sie das Problem lokalisiert haben und nun nach einer Lösung suchen. Scheinbar hat eine Energiespitze, ausgelöst durch das Bomberdement der B-Wings, die Energiekupplungen geschmorrt."

Der hochgewachsene Flottenoffizier seufzte leise, so dass es keiner hören konnte. Er durfte keine Schwäche zeigen, er musste ein Beispiel purer Entschlossenheit und ein Vorbild für die Crew sein.

"Commander Steiner, wir empfangen das Zeichen zum Rückzug von der 'Kali'. Sammelpunkt ist bei Samaria. Von Rear Admiral Thorne gibt es noch keine weiteren Anweisungen, ihre Befehle Commander? Commander?"

Jarvis war in gewisser Weise erleichtert, dass Mard den Befehl gab abzuziehen. So würde er nicht der selben Schmach ausgesetzt sein als wenn er sich ohne diesen zurückziehen würde. Andererseits war ihm unwohl bei dem Gedanken das sie Corellia verloren hatten. Dies war nicht irgendein Hinterwäldlerplanet, sonder eine wichtige Werftwelt. Wie hatte es soweit kommen können? Allerdings würden sie ohne Antrieb so schnell nirgendwo hinfliegen.

"Bestätigen sieden Erhalt des Befehls ab und speichern sie ihn im Archive ab. Verstärken sie weiter die Schilde im Steuerbordbereich."

'Wir müssen es einfach Schaffen!' War das Einzige was Jarvis denken konnte. Er wollte nicht hier sterben, im Angesicht einer Niederlage, er wollte nicht das Ti'Rana starb oder irgendeiner seiner Besatzung. Wobei für letzteres war es zu spät, mehr als doppelt so viele Männer und Frauen waren umgekommen bei dem Versuch die feindlichen Linien zu durchbrechen. Eine gewaltige Explosion schüttelte das Schiff durch so das auch Jarvis sich nicht mehr auf den Füßen halten konnte. Er wurde zu Boden geschleudert, sein Kopf kollidierte mit einer unnachgiebigen Oberfläche und es wurde Schwarz um ihn herum.


"Commander Steiner? Commander können sie mich hören? Wie viele Finger zeige ich ihnen?"

"Vier...was zum..."

"Der Commander ist bei Bewusstsein, los schafft ihn auf die Krankenstation!"

Wo war er, er hatte doch eben noch auf der Brücke der 'Rampart' gestanden. Warum lag er nun auf den Boden? Und warum war Stabsarzt Benson hier? Wie siedend heiße Kühlflüssigkeit traf ihn die Erinnerung: Corellia! Das Breitseitengefecht! Schneller als es die Sanitäter für möglich gehalten hätten richtete sich der über ein Meter neunzig große Mann auf. Jarvis schmeckte Blut im Mund und seine Haare waren nass, er fasste sich über den Kopf und als er seine Handflächen ansah erkannte er Blut.

"Commander, das halte ich für keine so gute Idee. Sie haben eine Kopfverletzung mit der nicht zu spaßen..."

"Dann machen sie einen verdammten Verband drum!"

Blaffte er Benson an, es gab wichtigeres zu tun als einen Kratzer am Kopf auf der Krankenstation zu versorgen. Wenn schon vorher Chaos auf der Brücke geherrscht hatte was war es dann jetzt? Es gab einige kleinere Brände ein Sanitätsteam war damit beschäftigt Crewmitglieder zu behandeln oder abzudecken wenn die Hilfe zu spät kam. Wie im Fall von Morane oder O'Brian. Jarvis musste schlucken, wie lange war er bewusstlos gewesen. Fragend sah er Ti an die neben ihm stand, lautlos formte sie mit den Lippen: 'Acht Minuten'. Jarvis versuchte aufzustehen, allerdings versagten ihm seine Beine dem Dienst, Ti'Rana reagierte als erstes und half ihn auf. Auf wackeligen Beinen und auf seine heimliche Verlobte gestützt ging er zu dem Holotisch und lehnte sich andiesen.

"Benson, machen sie ihren Job. Verbinden sie meinen Kopf und dann kümmern sie sich um die die es schlimmer erwischt hat. Ist irgendetwas signifikantes passiert während ich...abwesend war?"

"Rear Admiral Thorne hat den Befehl zum Rückzug für alle imperialen Streitkräfte gegeben."


Es war sein Sensorikoffizier der notgedrungen die Kommunikation übernommen hatte, da Lieutnant Commander Liara O'Brian in Erfüllung ihrer Pflicht gestorben war. Wie er diesen Standardsatz der Beileidsschreiben hasste. Schon nach Denon hatte er diesen Satz verabscheut und ihn so wenig wie möglich verwendet.
Jetzt war nur die Frage was sie da so schwer getroffen hatte. Ein Blick aus dem Hauptbrückenfenster veranschaulichte es ganz gut. Zwei der vier Kuppeln unter denen sich die Schwerkraftgeneratoren verbargen waren zerstört, anstelle ihrer klafften zwei gewaltige Löcher im Rumpf durch die Mensch und Material in die kalte Leere des Weltalls gesogen wurden.


"Status der 'Rampart'?"

"Wir sind an dem MC40 vorbei, allerdings hat seine letzte Salve zu einem Integritätsverlsut der Hülle im Bereich um Generator drei und vier geführt. Die Folge war das das Material dem Vakuum nicht länger standhalten konnte. Außerdem haben wir zwei Torpedotreffer im Antriebsbereich erhalten, der Schaden ist aber nicht signifikant das sie schlecht gezielt waren. Commander, wir haben es geschafft."

Jarvis konnte die unverhohlene Freude in den Worten des Sensorikoffiziers heraus hören. Sie hatten es geschafft, zumindest beinahe. Immer noch klebten ein Haufenbomber an ihrem Arsch die ihnen jeder Zeit den Gar ausmachen konnten. Jarvis dachte schon daran die Rampart aufzugeben und über die Rettungskapseln die verbliebene Manschafft zu retten als sich überraschend das schiffsinterne Kom einschaltete.

"Maschienenraum an Brücke, Brücke meldet euch. Wir haben den Backup Antrieb hinbekommen, mit Teilen aus dem zerstörten hauptantrieb. Wir können springen, ich wiederhole wir können in den Hyperraum springen."

Eine Woge von echter, greifbarer Erleichterung schwappte über Jarvis hinweg, so dass er für einen Moment die Fassung verlor und Ti'Rana einen Kuss auf die Wange hauchte. Sie würde überleben...

"Mr. L'hmar lassen sie Kurs auf Rendili setzen. Ich habe genug von Corellia und diesen Rebellen. Mor..." Verdammt Morane war tot. "...Ti, ruf bitte unsere verbliebenen Jäger zurück, wir lassen niemanden zurück..."

Seine erste Offizierin und gleichzeitig Verlobte nickte und ging zu der Teilweise verkohlten Konsole des Jägerleitoffiziers um die drei verbliebenen Interceptors zurück zu rufen. Wie durch ein Wunder hatten diese drei Piloten überlebt und der Hangar war voll einsatzfähig.

"Sprungbereit sobald die Piloten angedockt haben."

Wieder wurde die "Rampart" von ein paar erschütterungen durch gerüttelt. Allerdings weitweniger heftig als während des "Vollkontaktes" zu dem MC40.

"Die Jäger sind drinn, aktiviere den Backup Hyperraumantrieb."

In einer flackernden Pseudobewegung verschwand die 'Rampart' aus dem verlorenem Corelliasystem. Erleichter ließ sich Jarvis an dem Holotisch zu Boden gleiten, es war überstanden. Nun konnte er sich einen Moment der Schwäche erlauben. Natürlich waren sofort Sanitäter da die sich um ihn kümmerten. Und dieses Mal ließ sich Jarvis zur Krankenstation bringen.



[Hyperraum | Richtung Rendili | 418er 'Rampart' | Brücke] Jarvis Steiner, Ti'Rana Su, Sanitäts- und Feuerbekämpfungteams und die Brückencrew (NPCs)
 
[Corellia-System | Raumschlacht | Planquadrat E6 | KG 11 | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson

Lieutenant Commander Gordon Aaronson fühlte sich, als wäre er wieder ein Jungspund auf der Akademie. Das hieß nicht, dass er sich im positiven Sinne jünger fühlte; er hatte vielmehr den Eindruck, dass ihm sämtliche Lebenserfahrung abging. Die Situation überforderte ihn. Kein Wunder, denn er hatte so etwas noch nie erlebt und keine seiner Erfahrungen hatte ihn darauf vorbereitet. Er selbst, aber auch sein Schiff, waren winzig inmitten der titanischen Gewalten, die um sie herum entfesselt wurden. Spätestens als die bizarr aussehenden hapanischen Schiffe mit in die Nahkämpfe drängten, war es mit der Ordnung an Bord vorbei. Zwar feuerte man entschlossen auf die heranbrausenden Torpedos und Jäger, doch wusste zu diesem Zeitpunkt niemand, wie viele es waren und ob sie auf die Silver Bullet gezielt waren. Auch war von einer vernünftigen Feuerleitlösung keine Rede mehr: Jeder Schütze visierte an, was ihm gerade vor die Kimme kam; die Effizienz litt darunter.

Zwar mochte so mancher an Bord Erleichterung darüber fühlen, dass die Geschosse vorüber zogen. Doch als sie wenige Sekunden später am Rumpf der Invidous explodierten, war klar, dass es keinen Grund zur Freude gab.


»Die Datenverbindung zum Flaggschiff ist abgerissen«, meldete Lieutenant Parmer. Mit Anreden wie ›Sir‹ oder ›Commander‹ hielt man sich nun nicht mehr auf.

»Die hapanischen Schiffe feuern weiter auf die Invidous. Das wird sie nicht überstehen!«

»Ich sehe es«, antwortete Aaronson, der die pessimistische Einschätzung teilte. Die Waffen der Hapaner mochten eine erbärmliche Feuerrate besitzen, doch es waren viele und jeder Schuss, der sein Ziel traf, verschlimmerte dessen Lage.

Nur kurz dauerte der innere Zwiespalt, der Gordon Aaronson in Erwägung ziehen ließ, bei dem sterbenden Giganten zu bleiben. Doch ein solches Unterfangen wäre sinnlos gewesen. Er musste nicht aufs flackernde Taktikholo schauen, um zu wissen, dass außer der Silver Bullet nichts mehr von der elften Kampfgruppe übrig war, wenn Minks und die Invidous ihren letzten Atem aushauchten. Spätestens dann würde man sie als Ziel auswählen. Für wenige Sekunden, denn länger würde es nicht dauern.


»Weg von hier! Bringen Sie uns von der Invidous weg, bevor sie uns um die Ohren fliegt - und weg von den Hapanern! Wir sind schneller als sie, das müssen wir nutzen. Setzen Sie Kurs auf das Minenfeld und versuchen Sie, sich dort mit anderen Schiffen zu vereinen.«

Etwas schwerfällig aufgrund der bereits erlittenen Beschädigungen drehte das corellianische Kanonenboot ab. Ein paar Laserblitze verpufften wirkungslos zwischen den Schwärmen feindlicher Jäger, die den berstenden Leib des Flaggschiffes wie Aasfliegen umschwirrten. Die Triebwerke flammten auf und beschleunigten das kleine Schiff.

»Sir, wir kommen diesem schweren Kreuzer und seiner Eskorte ziemlich nahe...«

Er sah es selbst. Wenn der Schlachtdrachen und die beiden Nova-Zerstörer das Feuer eröffneten, war es um die Silver Bullet geschehen. Sie mussten bereits in Waffenreichweite sein; dennoch schoss man nicht auf sie. Waren sie zu unwichtig, zu unauffällig? Was auch immer es war, sie sollten dankbar dafür sein.

»Ändern Sie den Kurs. Möglichst viel Raum zwischen uns und diese Schiffe, solange sie uns ignorieren.«

Bald hatten sie den Punkt erreicht, an dem sie den Hapanern am nächsten waren. Unruhig und ängstlich beobachteten die imperialen Raumfahrer die langsam vorübergleitende Silhouette des Schlachtdrachen, der im Vergleich zu ihrem Kanonenboot gigantisch war. Fast konnte man mit bloßem Auge die zahlreichen Waffenmündungen erkennen. Doch kein Licht blitzte auf. Sie passierten diesen Punkt und erlaubten sich ein Aufatmen, als die Instrumente anzeigten, dass der Abstand zu den Gegnern wieder zunahm, ohne dass diese eine Zielerfassung oder einen Kurswechsel vornahmen.

»Uns einfach im Vorbeiflug abzuknallen, ist wahrscheinlich weniger ruhmreich, als diese hapanischen... Verdammt, Feuer einstellen, Feuer einstellen!«

Noch während er gesprochen hatte, war Laserfeuer aufgeflammt. Doch es stammte nicht von den Hapanern, sondern von seinem eigenen Schiff! In einem Moment der völligen geistigen Umnachtung - anders konnte es unmöglich sein - hatte die verbliebene Zwillingslaserkanone im Heck das Feuer auf den nächstgelegenen Nova-Kreuzer eröffnet.

Der Beschuss wurde sofort wieder eingestellt, und Gordon hoffte, dass dies durch die sofortige Exekution des wahnsinnigen Schützen erfolgt war. Doch so oder so, der Schaden war bereits angerichtet.


»Der Nova-Kreuzer wendet sich uns zu, Sir! Wir werden als Ziel erfasst!«

»Hieß es nicht vorhin, mit einem einzelnen davon könnten wir klarkommen?«

»Ja, wenn er uns die Kehrseite zudreht. Am Bug hat er 25 Geschütze!«

Ein Hagel aus Geschossen ging auf die Silver Bullet nieder. Da die Beute schneller als der Jäger war, dauerte die Verfolgungsjagd nicht lange. Nach zwei Minuten höchster Anspannung sahen die Hapaner endlich ein, dass sie das corellianische Kanonenboot nicht einholen konnten, und brachen ihren Angriff ab. Ohne Schilde und mehrere Schweife aus Rauch und Feuer hinter sich herziehend, schleppte sich Aaronsons Schiff - nein, das Schiff des Imperators, das ihm anvertraut war - davon. In relativer Sicherheit, solange nichts Schnelleres die Verfolgung aufnahm.

Devaar Thorne schrieb:
»An alle imperialen Einheiten - die Überlegenheit der Rebellen ist offensichtlich. Mit den uns verbliebenen Kräften können wir, die wahren Herren von Corellia, dem Feind nicht mehr beikommen. Um unserem geliebten Imperium weiterhin treu dienen zu können und dem Feind bei einem späteren Vergeltungsschlag all das Leid zurück zu zahlen, dass er heute über uns gebracht hat, gibt es nur eine logische Konsequenz: Wir geben das System auf. Daher Befehl an alle verbliebenen Einheiten: RÜCKZUG!«

Na endlich! Es war vorbei.

»Sie haben den Admiral gehört. Was macht der Hyperantrieb?«

»Ist einsatzbereit, Commander. Der Sprungvektor zum Sammelpunkt bei Rendili wird berechnet.«

»Gut.« Seufzend ließ der alte Mann sich in den Sessel sinken. »Genug Witwen und Waisen für heute.«

Sie verließen das Corellia-System als Verlierer. Wie der geprügelte Hund mit eingekniffenem Schwanz. Noch vor wenigen Stunden hatten sie mit einem gloriosen Sieg gerechnet, vielleicht sogar mit dem ersten Schritt auf dem schnellen Weg zur endgültigen Zerschlagung der Rebellion. Doch jetzt mussten sie froh sein, dass einige von ihnen mit dem Leben davon kamen. Sie hatten versagt und waren gescheitert, hatten ihrem Imperator nicht nur das Corellia-System nicht halten können, sondern zudem noch eine erschreckende Zahl von Schiffen und Männern verloren.

Als die CRK Silver Bullet in den Hyperraum sprang und ihre Niederlage damit unumkehrbar machte, wurde Gordon Aaronsons Inneres von einer nie gekannten Scham regelrecht zerfleischt. Er beneidete nun diejenigen, die ihr Leben gelassen hatten: Für sie war es vorbei; für andere begann es erst.


[Corellia-System | Hyperraum | auf dem Rückzug | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson
 
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