Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn


Nein, vermutlich hatte Eowyn nicht wissen können, dass Ians Versuch der Beruhigung mehr ihm selbst gegolten hatte. Wie auch? Er hatte das, was er gesehen hatte, erst selbst verarbeiten müssen und Eowyn hatte ihn alles andere als sanft darauf angesprochen. Sie hatte quasi mit einem Verhör begonnen und dabei nicht eine einzige Sekunde berücksichtigt, dass es ihm wohl ebenso schwer fallen konnte wie ihr, darüber zu reden. Sie hatte ihn überrumpelt und ihm selbst keine einzige Sekunde eingeräumt, damit umzugehen und offensichtlich spielte es nicht einmal eine Rolle, dass ihm die Bilder ebenfalls zusetzten. Nein, was eine Rolle spielte, war einzig und allein sie selbst. Sie und ihre Gefühle – ganz genau wie bei ihrem ersten, richtigen Streit und für Sekunden fühlte Ian sich schmerzlich an diesen erinnert.
Er durfte Angst haben, aber sie nicht? Mit welchem Wort hatte er das bitte behauptet? Dieser Vorwurf war absurd. Als wäre es überhaupt um seine Angst gegangen. Es war darum gegangen, was das gewesen war – sie hatte nach einer Erklärung verlangt und nicht gefragt, wie das für ihn gewesen war. Demnach war die Frage lächerlich und sie war nicht minder verletzend.
Aber hatte er sie gefragt, wie es
ihr mit dem Gesehenen ging? Hatte er sie gefragt, wie sie sich nun fühlte? Er hatte versucht, sich die Angst zu nehmen und gleichzeitig gehofft, dass sie bei Eowyn auf gleiche Wiese verschwinden würde. Gefragt aber hatte er sie nicht. „Das habe ich nicht gesagt“, kam es nun leise und das erste Mal einsichtig. Ihre nächsten Worte versuchte er tunlichst richtig einzuordnen, ohne wieder wütend darüber zu werden. Ian versuchte sie als das zu sehen, was sie vielleicht viel eher waren: Ein weiteres Indiz dafür, dass sie sich vor dem, was sie gesehen hatte fürchtete.

Sein nächster Satz brachte die nächste, negative Regung und dabei hatte Ian nichts weiter getan, als die Wahrheit auszusprechen. Doch Eowyn öffnete den Mund, schloss ihn wieder, wandte sich ab und erneut musste Ian an sich halten. Sie hatte
wirklich keine Ahnung, was sie damit in ihm auslöste. Sie konnte diese Verbindung nicht ziehen und Ian konnte nur mühevoll zurückhalten, dass er nicht spürte, was er damals gespürt hatte. Aber genau dieses Abwenden, dieses ignorieren, diese Verweigerung mit ihm zu sprechen, dieses nehmen von einer Chance, traf Ian empfindlich. Und es traf ihn noch deutlicher, da Eowyn genau das in Konflikten ständig tat. Ob es auf Va’art war, wo sie einen Satz in den Raum warf und sich dann zum gehen wandte, oder ob es hier war. Sie gab ihm damit das Gefühl ein Idiot zu sein, jemand, der es nicht wert war, mit ihm zu sprechen. Jemand, der ohnehin nichts verstand. Jemand, den man einfach sitzen lassen konnte. Alisah hatte ihn in diesen Momenten einfach mit Vorwürfen bombardiert und so unähnlich fühlte sich das, was Eowyn tat, nicht an. ‚Ich rede nicht mit dir, du verstehst ja sowieso nicht‘. Es war fast das gleiche wie, ‚Ich rede nicht mit dir, weil du es nicht wert bist.‘ Sie würde also nichts weiter sagen. Warum auch? Wäre sie sein Vater gewesen hätte sie nun vermutlich ausgeholt, um das, was Ian nicht verstand, anders begreiflich zu machen. Er hatte damals versucht, genau das zu erklären. Das sich bei ihm manchmal alles vermischte, vermutlich aber war es zu viel verlangt, zu glauben, dass sie das erkennen konnte. Doch war es auch zu viel verlangt, von ihr zu erwarten, dass sie in solchen Momenten nicht mit dieser … Distanz reagierte?
Und war es nicht vielleicht viel zu viel verlangt, davon auszugehen, dass sie immer alles erkannte? Verlangte er in diesem Moment nicht genau das, wozu sie gerade beide so unfähig waren? Den anderen zu
sehen? Du wirst es nicht verstehen, da kam es schon wieder. Doch so wenig, wie er sie verstand, schien sie ihn zu verstehen und das war nur ein weiterer Beweis für seine Theorie. Sie verstanden beide nicht, weil sie völlig bei sich und nicht beim anderen waren. Sie verstanden einander nicht, weil sie beide in ihrer eigenen Angst waren und genug damit beschäftigt waren, ohne dem anderen so die Möglichkeit bieten zu können, der Angst des anderen ebenfalls Raum zu geben.
Nun war es Ian der seufzte, denn was sollte er darauf nun sagen? Es klang, als hätte Eowyn den Beschluss gefasst von nun an einfach nichts mehr anzusprechen, was er nicht verstehen würde. Was gleichzusetzen damit war, dass sie in Zukunft alles mit sich alleine ausmachen konnte. Dieses Gespräch gefiel ihm nicht, nein, es gefiel ihm ganz und gar nicht und was ihn am meisten störte war, dass ihm einmal mehr die Worte fehlten. Wäre Tahiri doch noch am Leben, um sie nach Rat zu fragen. Sie hatte immer die richtigen Worte gefunden, stellvertretend für ihn, wenn er nicht weiter gewusst hatte. Wahrscheinlich hätte sie, wäre sie am Leben und Mithörerin des Gespräches gewesen, schon von Anfang erkannt, um was es ging und verhindern können, dass Eowyn und er sich in so eine Sackgasse manövrierten.

„Es tut mir leid, dass ich dich nicht gesehen habe,“ sagte er dann. „Du darfst Angst vor dem haben, was du gesehen hast.“ Hätte er ihr diese Bilder ersparen können, er hätte es sicher getan, aber es war geschehen. Unabsichtlich, aber es war geschehen. „Und vielleicht verstehe ich es doch. Aber so einfach ist es auch für mich nicht, in einer Sekunde meine eigene Angst niederzuringen, um dann in der nächsten, für deine da zu sein.“ Schon gar nicht, wenn sein Versuch der Selbstberuhigung so hervorragend nach hinten losging. Schlussendlich hatte er weder sich, noch Eowyn beruhigt. „Vielleicht sprechen wir ein anderes Mal darüber.“ Wenn sie sich beide gesammelt hatten und dann überhaupt noch die Bereitschaft dazu aufbringen würden – was Ian bezweifelte. „Aber ich habe verstanden, dass du Angst hast und ich nehme sie ernst und werde nicht wieder versuchen, sie einfach wegzureden.“ Wobei er mehr versucht hatte, genau das, mit seiner eigenen Angst zu tun und er war davon ausgegangen, dass es Eowyn vielleicht wirklich helfen konnte, wenn er schlicht erklärte, dass sie nichts befürchten musste, eben weil es keine Vision gewesen war. Ein Fehler, aber sicher keine böse Absicht. Und damit war vermutlich wirklich alles gesagt, weshalb auch Ian sich in Richtung Tür bewegte. Die Lust mit einem Rat zu sprechen, war ihm nun gänzlich vergangen, stattdessen empfand er das dringende Bedürfnis, nun allein sein zu wollenn. Was zu sagen er nicht wagte, da Eowyn es vermutlich nur als nächste Zurückweisung verstehen würde.
"Und ich kann Gedanken verstehen, spätestens, wenn sie genauer benannt werden," drängte es Ian noch zu sagen. "Nur weil ich etwas auf Anhieb nicht verstehe, heißt es nicht, dass ich es überhaupt nicht verstehe."
Ein klares 'Ian, ich habe Angst vor dem, was ich gesehen habe,' wäre einfacher zu interpretieren gewesen als ein, 'Was ist das gewesen? Jetzt ist alles anders!'. Er hätte es dann nicht einmal interpretieren müssen, da die Aussage klar gewesen wäre.
Ein kleines 'Bitte hilf mir' oder 'Ich brauche jetzt, ...' , hätte mehr Aussagekraft gehabt, als 'Es hat keinen Sinn zu reden, ich wollte vorhin schon gehen. Du verstehst nicht, was ich meine'. Und es hätte sie vermutlich beide besser fühlen lassen. Aber nein, stattdessen konnte sie sich darin flüchten, dass er sie nicht verstand, es damit entschuldigen, dass sie sich nicht ausdrücken konnte. Und er durfte wieder einmal sehen, wie er mit dieser Sache umging, sich überlegen, wie er in Zukunft mit ihr sprach. Sie selbst würde schließlich
nichst mehr dazu sagen, denn es hatte ja keinen Sinn. Aber schön, immerhin wusste er, wie es war, wenn man sich um jemanden sorgte. Immerhin wusste er jetzt, wie es ihr gegangen war - oh nein, moment: Wie es ihr noch immer ging. Innerlich schüttelte er den Kopf. Nein, ansonsten war sie nicht dazu in der Lage, ihre Gedanken zu teilen. Warum sich auch weiterhin die Mühe machen? Es wurde ja doch nur immer schlimmer. Gerade so, als sei er ein Trampel. Jemand, der sie nie auch nur im Ansatz verstand. Sie bemühte sich ja, aber er verstand sie nicht. In Ordnung! Er hatte verstanden. Ob diese Gedanken fair waren oder nicht, spielte nur eine untergeordnete Rolle. Nicht immer war alles fair - das hatte der gesamte Gesprächsverlauf schon deutlich genug gemacht. Immerhin, sie wollten beide nicht streiten. Nur blieb die Frage offen, ob das nicht besser war, als solche Gespräche zu führen. Denn war ein Wort zu viel im Zorn wirklich schlimmer, als das Zurückhalten einer ganzen Menge anderer Worte? Sicher nicht. Doch vermutlich war jetzt tatsächlich nicht der richtige Zeitpunkt, das Thema weiter zu vertiefen. Und nur, weil Ian es nun aufschob, hieß das nicht, dass er es komplett aufhob. Nur für jetzt. Manchmal war es klüger, später zu reden und zumindest Ian empfand es nun tatsächlich als klüger, später zu reden. Wenn es ihm gelang, sein eigenes Gefühl erst einmal aus der Sache heraus zu halten, konnte er schließlich auch besser reagieren.
Ja, er glaubte zu begreifen, dass Eowyn sich nicht gesehen oder ernst genommen gefühlt hatte. Allerdings konnte er das andere, das sie auch gesagt hatte, gerade nur schwerlich ausblenden. So wie die Gefühle, die damit verbunden waren. Aber sie hatte Angst und war offenbar gerade hilflos und das würde er berücksichtigen.



Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn
 
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Coruscant, auf irgendeiner Straße in der unteren Ebene, Okin allein

Okin hielt noch immer den toten und starren Körper seiner kleiner Schwester Schana im Arm. Tränen liefen ihm über die geröteten Wangen. Seine kleine Schwester war tot. Er hatte versagt. Er hatte sie nicht retten können. Er hatte niemanden retten können. Seine ganze Familie war innerhalb weniger Stunden verstorben.

Vor seinem geistigen Auge blitzten Bilder auf. Seine aschbleiche, fiebrige, an das Bett gefesselte Mutter, als sie ihm sagte, dass es schon gut sei. Nein nichts war gut. Sie war gestorben. Und es hatte zuerst noch nicht einmal jemand bemerkt. Wenn er nur besser aufgepasst hätte, vielleicht hätte er etwas ändern können. Doch wem machte er da etwas vor, er hatte auch bei seinem Vater nur hilflos zusehen können, wie er qualvoll vollendete. Es blitzen wieder Bilder auf. Sein schreiender, vom Tod der Mutter verzweifelter Vater, der plötzlich Blut kotzte. Wie er bewusstlos zusammen gesackt am Boden lag und überall war Blut, so furchtbar viel Blut, und seine Schwester, die versuchte dem Vater zu helfen.

Seine Schwester, seine arme kleine Schwester. Wäre er doch nur stark genug gewesen. Wäre er nur mächtig genug gewesen. Er hatte ja versucht sie mit Hilfe der Macht zu retten. Aber er war kläglich gescheitert. Nichts hatte er erreicht. Er konnte einfach noch nicht genug mit der Macht umgehen. Und er hatte auch keine ausgebildeten Heiler herbeirufen können. Eowyn hatte ihm zwar ihre Kontaktdaten überlassen, aber er hatte sie verloren. Er wusste nicht, ob sie in seiner Geldbörse gewesen waren, als diese ihm geraubt worden war oder ob er sie in seinem brennenden Haus hatte liegen lassen. Aber was spielte es schon für eine Rolle, es war zu spät und außerdem wie hätte er sich ohne irgendwelche Hilfsmittel hier auf offener Straße an sie wenden sollen, selbst wenn er ihre Kontaktdaten noch gehabt hätte. Der Weg zum Lazarett war auch noch zu weit gewesen, als dass seine Schwester diese Reise überstanden hätte. Es war schon erstaunlich genug gewesen, dass er sie solange hatte tragen können. So war ihm nichts anderes mehr übrig geblieben, als seine kleine Schwester von dem ganzen Leid zu erlösen, dass ihr noch gedroht hätte. Ein qualvoller Erstickungstod. Sie hatte ihn so angefleht, dass er sich dazu gezwungen gefühlt hatte. Und auch wenn er sich nun vielleicht für den Rest seines Lebens fragen musste, ob sie nicht vielleicht doch irgendwie hätte überleben können, wenn er es nicht gemacht hätte, wenn er sie so sah, wie sie friedlich in Richtung Himmel starrte, erschien ihm die Entscheidung als richtig.

Auch wenn sie im Moment friedlich aussah, konnte er sie doch nicht einfach so mitten auf der Straße liegen lassen. Er hatte aber auch hier weder Möglichkeiten sie ordentlich zu verbrennen noch sie zu vergraben. Für letzteres gab es auf Coruscant viel zu wenig freie Stellen. Jeder Quadratmeter auf Coruscant war mit Gebäuden und Gemäuern zugepflastert. Der junge Coruscanti blickte umher, um einen Einfall zu bekommen, wie er seiner Schwester eine möglichst gute letzte Ruhestätte schenken konnte. Okin fiel auf, dass in der Wand eines Gebäudes wenige Meter entfernt einige große Gesteinsbrocken herausgebrochen waren. Das Gebäude war wie viele in den unteren Ebenen leerstehend und nicht mehr zu gebrauchen. Es diente einfach nur noch dazu, die Gebäude auf den höher liegenden Ebenen zu tragen. Der junge Mann nahm seine Schwester auf den Arm und trug sie zu dem Gebäude. Dort inspizierte er das Loch. Es erschien ihm groß genug, dass er seine Schwester darin ablegen konnte. Und tatsächlich schaffte er es sie dort so sorgsam wie ihm irgendwie möglich hineinzubringen. Okin war überzeugt, dass dieser Ruheort Schana gefallen hätte. Vereint mit den Gebäuden ihres geliebten Coruscant.

Ihres geliebten Coruscant. Okins Gedanken wanderten zu seinem Versprechen, dass er ihr gegeben hatte, während er die großen, herausgefallenen Mauerbrocken wieder vor Schanas Grab schob. Er hatte geschworen, dass er Coruscant retten würde. Aber wie sollte er das tun. Er hatte keine Ahnung. Und wenn er ehrlich war, hatte er in dieser Situation auch keine Hoffnung mehr. Er hatte nicht mal seine Familie retten können. Wie sollte er denn da ganz Coruscant vor dem Untergang bewahren. Hatte er seiner Schwester zu viel versprochen. Er warf ihr einen letzten Blick zu, bevor er das Loch vollständig schloss und verabschiedete sich endgültig von ihr: „Ruhe in Frieden, Schwesterherz.“

Erschöpft setzte er sich zu Boden. Er war völlig ausgepowert. Zuerst die lange Reise vom Tempel in die unteren Ebenen, dann der Raub bei dem er sich den Fuß verdreht hatte und dann die Flucht aus dem brennenden Haus, bei der er seine zappelnde und zuckende Schwester tragen musste. Das war eigentlich alles zu viel für seinen Körper. Nur die Angst um seine Familie hatte ihm unglaubliche Kräfte zu teil werden lassen, aber nun fühlte er sich ausgelaugt und alles tat ihm weh. Aber er musste weiter. Er konnte ja nicht einfach hier auf der Straße sitzen bleiben. Doch nur wohin weiter? Er hatte kein zu Hause mehr. Das war verbrannt. Wohin sollte er sonst gehen? Wieder in den Jedi-Tempel? Ian und Eowyn hatten eh gemeint, dass er im Tempel bleiben sollte. Aber nein auch dort wollte er jetzt nicht hin. Diese würden ihn nur nach seiner Familie fragen. Nein, das wollte er jetzt nicht.

Letztendlich entschied er sich nun doch in das Lazarett zu marschieren, in das er mit seiner Schwester wollte. Dahin hatte er sowieso hingehen wollen und er wusste einfach nicht, wohin er nun sonst gehen sollte. Und in einem Lazarett konnte er auch bestimmt etwas helfen und so zumindest versuchen sein Versprechen einzulösen. Der Weg war aber noch weit und nicht leicht zu passieren. Zwei weitere Stunden humpelte Okin noch in Richtung des Lazaretts. Die Schmerzens des Beines wurden immer schlimmer. Aber er zwang sich immer weiter und weiter bis er endlich bei dem Lazarett ankam. Vor dem Lazarett angekommen fragte er völlig erschöpft einen Mann mittleren Alters: „Ich suche die Jedi-Rätin Syonette. Könnt Ihr mir sagen, wo ich sie finde?“

Coruscant – Untere Ebenen – Slums – vor dem Lazarett Okin; innen Chesara Syonette
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk, Ribanna Noida, Eowyn El'mireth, Ian Dice

Sofort griff Wonto mit leicht zittriger Hand nach dem Comlink. Er war begierig, den angerichteten Schaden wieder gutzumachen oder wenigstens zu begrenzen. Er würde es sich nie verzeihen, wenn er auf so unbedachte Weise irgendwelchen Schaden über seine Retter gebracht haben sollte. Schon begann er damit, seine Codes erneut in das Gerät einzuprogrammieren und es auf militärische Frequenzen einzustellen. Das ging schnell, da er es vor kurzer Zeit schon einmal gemacht hatte. Doch bevor er fertig war, äußerte Ian Dice Zweifel, ob es eine gute Idee war, die Soldaten noch einmal zu kontaktieren. Auch Ribanna hatte Bedenken angemeldet, ob man dadurch nicht schlafende Hunde wecken würde. Dieser Gedanke war nicht ganz von der Hand zu weisen. Aber der Corporal war anderer Meinung, was die Einordnung der Risiken anging.


»Ich hab' nicht vor, ihnen einen anderen Namen zu sagen«, erwiderte er. »Veralbern kann ich meine Leute sicher nicht. Aber sie sind gut ausgebildete, loyale Soldaten und ich vertraue ihnen hundertprozentig. Die wissen, was Geheimhaltung ist. Wenn sie erfahren, dass sie den Namen nicht weitergeben dürfen, werden sie es auch nicht tun! Ich hätte das auch nie gemacht, wenn ich geahnt hätte... Naja, ich meine: Ich kann's jetzt nicht einfach zurücknehmen, aber ich kann zumindest versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben. Wenn man sie jetzt nochmal mit der Nase darauf stößt, machen sie sich bestimmt ihre eigenen Gedanken, aber sie werden mit niemandem darüber sprechen, das garantiere ich! Vielleicht haben sie's schon zig Leuten gesagt, dann bringt das jetzt auch nichts mehr. Aber solange wir das nicht wissen und sich die Sache vielleicht wirklich noch im Keim ersticken lässt, ist's doch einen Versuch wert, oder?«

Dice und Eowyn schienen nicht hundertprozentig überzeugt zu sein, aber Wonto nahm ihr Schweigen als Erlaubnis, fortzufahren. Er tippte den letzten Code ein und rief dann seine Soldaten. Diesmal meldete sich die hohe, glucksende Stimme von Private Dribiteg.


»He Corporal! Wie geht es Ihnen heute?« fragte der Parwan in überaus fröhlichem Tonfall.

»Ist Benji in der Nähe?« fragte Wonto hektisch.

»Nein, gerade nicht. Er und Medhi sind bei einer Observation.«

»Okay, es geht um folgendes: Ich hab' euch doch gestern den Namen von meinem Retter gesagt. Das hätte ich aber nicht machen dürfen, weil's eine Geheimsache ist, verstehst du? Ihr dürft den Namen auf keinen Fall erwähnen! Niemandem gegenüber! Verstanden? Ihr habt ihn doch noch nicht verbreitet, oder?«

»Ja, verstanden, verstanden!« murrte Dribiteg missmutig. Wieder einmal war seine Stimmung von einem Moment auf den anderen und ohne triftigen Grund umgeschlagen. Wonto verstand die Denkweise des Nichthumanoiden noch immer nicht, störte sich aber schon lange nicht mehr an dessen Launen, und im Moment fiel es ihm nicht einmal auf. »Wir haben schon mehrere Leute nach der verschwundenen Jedi gefragt - bisher keine Hinweise. Und wir haben mit den Teams Fünf und Drei über deinen Zustand gesprochen. Aber ich habe den Namen nicht erwähnt - habe ihn mir gar nicht gemerkt. Ob die beiden anderen ihn benutzt haben, kann ich nicht sagen.«

»Verstehe. In Ordnung. Sag ihnen bescheid, wenn sie wach sind. Keine Erwähnung des Jedimeisters, und am besten auch nicht, dass die Jedi eine Heilmethode haben!«

»Wir halten die Füße still.« Das sollte wohl sowas wie ein Parwan-Scherz sein, denn Dribiteg hatte keine Füße. »Gibt's sonst noch was, Corporal?«

»Nein, das war alles. Passt auf euch auf! Sluuk, Ende!«

Der Ortolaner brach die Verbindung ab und löschte unverzüglich alle eingespeicherten Codes wieder von dem Gerät. Für das zweimalige Benutzen eines zivilen Komlinks konnte er ohnehin schon Ärger bekommen, da wollte er wenigstens besonders gründlich sein, wenn es darum ging, einen nachträglichen Missbrauch unmöglich zu machen. Nicht dass er Ribanna so etwas zutrauen würde. Mit ein paar Clicks war er fertig. Er legte den Apparat zurück auf den Nachttisch und sagte zu den Jedi:

»Das war's - ich fürchte, mehr kann ich nicht machen. Wenn sie noch nichts ausgeplaudert haben, werden sie's ab jetzt auch nicht mehr tun. Falls doch schon etwas losgetreten sein sollte, das sich nicht mehr aufhalten lässt, möchte ich, dass Sie wissen, wie unendlich leid es mir tut. Ich hoffe, der Schaden hält sich in Grenzen ...«

Kurz darauf kam Ribanna zurück. Sie hatte gute, sogar allerbeste Nachrichten, was seinen Gesundheitszustand anging: Auch die zweite Probe hatte nichts ergeben. Kein C-Virus nachweisbar. Aus dieser Warte war Wonto Sluuk tatsächlich geheilt! Nun musste er nur wieder zu Kräften kommen - und natürlich eine weitere Ansteckung vermeiden. Am liebsten wäre er weit, weit weg von Coruscant, das ihm noch nie Glück gebracht hatte. Dieser Planet schien schon immer die Absicht zu verfolgen, ihn umzubringen ...

Wenige Minuten später war er wieder allein. Ribanna musste sich um die Angelegenheit ihrer verschwundenen Meisterin kümmern und auch Eowyn und Dice hatten anderes zu tun. Wonto atmete tief durch und schloss die Augen. Es tat gut, dass nach dieser Aufregung wieder Ruhe in seinem Krankenzimmer herrschte, von den hin und wieder hindurch wuselnden Reinigungs- und Pflegedroiden einmal abgesehen. Die kurze Episode hatte ihn sehr belastet und angestrengt. Er mochte durchs Schlimmste hindurch sein, aber seine Kraftreserven waren noch extrem begrenzt. Es dauerte nicht lange, bis er wieder eingeschlafen war.

[Coruscant | Obere Ebenen | Jedi-Tempel | Medizinische Abteilung | Krankenzimmer] Wonto Sluuk
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian

Sie wünschte so sehr, sie könnten normal miteinander reden. Sie wünschte so sehr, sie würden einander besser verstehen - und sie wünschte am allermeisten, dass diese ganzen Belastungsproben überhaupt erst nicht auftraten. Wie lange kannten sie sich nun? Eowyn wusste es nicht, sie hatte die Tage, die Wochen nicht gezählt, und obwohl sie keine Erfahrung mit solchen Dingen hatten, so wusste sie doch eines: in dieser Phase sollten sie nicht so reden, so diskutieren, so miteinander umgehen. Sie sollten einfach nur glücklich miteinander sein... Wenn es schon am Anfang so schwer war, wenn sie immer wieder neue Dinge aus dem Weg räumen mussten, wie sollte es dann in Zukunft funktionieren? So war alles doch nur zum Scheitern verurteilt.
Und es war nicht Ian, der daran Schuld war. Ganz sicher nicht... Ja, zugegeben, manchmal war er blind, maanchmal brachte er sie auf die Palme, manchmal war er... einfach
er. Aber in den meisten Fällen konnte sie ihm noch nicht einmal begreiflich machen, um was es ihr ging. Sie konnte ihm nie erklären, was sie fühlte... oder was sie dachte. Was sie wollte. Als wären sie zwei Pole, die sich immer wieder voneinander abstießen... Mittlerweile war sie schon hilflos, kaum, dass ihre Gespräche begannen. Ian hatte einmal behauptet, er könne nicht mit Worten umgehen... dabei war sie es, sie, die das nicht konnte, sie, die immer das falsche sagte, sie, die niemals das ausdrückte, was sie eigentlich meinte. Sie, die sich immer irgendwie an die Wand gedrückt fühlte. Die immer das Gefühl hatte, schuld an allem zu sein, obwohl sie nicht einmal wusste, was sie hätte besser machen sollen.
Und in ihrer Hilflosigkeit sagte sie dann manchmal Dinge, die sie niemals sagen sollte.
Selbst jetzt.
Selbst jetzt, wo sie sich, aus ihrer Hilflosigkeit heraus, zurückziehen wollte, wo sie Ian Freiraum geben wollte, wo sie Angst hatte, große Fehler zu begehen, da beging sie offensichtlich einen Fehler, indem sie genau das tat. Sich heraushalten... nichts mehr sagen. Genau das war wieder falsch, zumindest hatte Eowyn dieses Gefühl nur zu deutlich, als sie Ian beobachtete und ihm zuhörte. Egal was sie tat, es war falsch. Reden war falsch. Nicht reden war falsch. Es war... es war einfach nicht richtig. Es
sollte nicht so sein. Es sollte einfach nicht...
Sie würde ihn verlieren. Vielleicht nicht heute, nicht morgen, aber wie viele von diesen... Unterhaltungen konnte ihre Beziehung noch aushalten? Sie waren auf jeden Fall gezählt. Und wenn Eowyn eines wusste, nur eines, dann das, dass das nicht geschehen durfte. Zumindest nicht, weil sie einfach zu unfähig war. Oder weil die Umstände sie auseinander trieben.
Natürlich hatte er Angst um sie... das lag jetzt auf der Hand. Doch sie war zu überfordert damit, mit ihrer eigenen Angst umzugehen; seine zusätzlich zu ertragen, zu sehen, wie er sich sorgte, wie er sah, dass Tahiri sich wiederholte, wie er
sich die Schuld dafür geben würde... es war zu viel. Es war einfach zu viel...Sie brauchte jetzt jemanden, der ihre Sorgen ernst nahm, jemanden, der ihr sagte, dass ihre Sorge begründet war, aber auch, dass sie gemeinsam das Problem lösen würden. Aber wie, wie sollte Ian das tun? Vermutlich war er genauso überfordert damit. Vielleicht sah er gerade immer, wenn er sie anblickte, Tahiri... konnte sie es wissen? Erinnerung vermischte sich mit Befürchtungen - Eowyn hatte genau gefühlt, auf Va'art, wie es Ian in der Situation, die sie gesehen hatte, gegangen war. War er vielleicht genauso hilflos wie sie, wenn er daran dachte?
Ian war für sie immer ein Fels... er war stark, vor allem geistig, er war klug, er gab ihr Sicherheit, er wusste immer, was zu tun war, er durchschaute sie. Es war schwer, einfach so schwer, zu sehen, zu verstehen, dass Ian, ausgerechnet Ian, hilflos und unsicher sein konnte. Dass er Angst hatte... und gerade Angst um sie. Es passte einfach nicht... Nicht für Eowyn.

Seine Worte waren ruhig, aber sie konnten Eowyn nicht täuschen. Er war... enttäuscht? Verletzt? Ein anderes Mal darüber sprechen... genau das, was sie gewollt hatte. Doch würde ihre nächste Nacht genauso sein wie die letzte? Schweigend? Voneinander abgekehrt? War das nicht der Anfang vom Ende?
Außerdem verstand er sie falsch. Wieder, weil sie falsch formuliert hatte... Weshalb war sie darin so
unglaublich schlecht?
Es liegt doch nicht an dir, sagte sie dann leise, bevor Ian den Raum verlassen konnte. Es liegt nicht an dir, dass du nicht verstehst. Ich bin es, ich, die eben genau das nicht kann - genauer benennen. So oft sage ich Dinge, die ich überhaupt nicht so meine. So oft sage ich Falsches... deswegen wollte ich nichts mehr sagen. Ich finde einfach nie die richtigen Worte, es ist... Ian, ich tue dir weh, obwohl ich es nicht so meine, andauernd. Immer wieder. Ich kann es schon gar nicht mehr zählen... Vielleicht sind wir in dieser Sache voneinander entfernt, aber niemals hätte es so laufen dürfen, wie es geschehen ist. Ich... ich fühle mich so hilflos. Immer, wenn wir miteinander so reden. Du bist kein Idiot... im Gegenteil. Ganz im Gegenteil. Du findest die richtigen Worte, du bist klug, du weißt, was richtig ist. Du erkennst Fehler. Ich brauche dafür immer viel zu lange, ich kann nie begreiflich machen, was ich eigentlich meine. Ich kann sehr gut mit dem Schwert umgehen, aber mit Worten... Eowyn schüttelte hilflos den Kopf. Dass du Angst haben könntest... Sie holte kurz tief Luft und blickte kurz zur Seite. Das hier ging eigentlich viel zu weit, und sie hoffte dringend, so dringend, dass er verstehen würde, dass sie nicht schon wieder etwas falsch formulierte. Aber wenn sie noch irgendetwas retten wollte, nur irgendetwas... Dann musste sie sich zumindest erklären. Es versuchen. Bevor er ging. Bevor er ihren eigentlichen Wunsch erfüllte.
Sie sah Ian wieder an.
Ausgerechnet du, es fiel mir einfach schwer, das zu sehen, verstehst du? Es... ich habe anfangs nicht einen Moment daran gedacht, dass du, du, der du so stark bist, Angst um mich haben könntest. Ich dachte, für dich wäre all das... normal. Als wäre es lächerlich, um was ich mich sorge. Immer wieder fühlte sie sich beinahe wie ein Kind in Ians Gegenwart, vor allem, wenn sie diskutierten. Er sah immer so viel klarer... und sie musste sich von ihm immer so viel erklären lassen. Verstand so wenig.

Das alles... es ist einfach nicht richtig, sagte sie schließlich verzweifelt und verlieh ihren Worten mit ihren Händen Nachdruck, ging ein paar Schritte hin und her. So sollte es nicht sein! Wir sollten... wir sollten uns einfach nur lieben und nur darüber diskutieren, welches Holo wir uns am Wochenende ansehen, oder welche Farbe das erste gemeinsame Sofa haben wird! Das alles, es macht alles so viel schwerer und... Sie brach plötzlich ab, blieb stehen, starrte Ian einen Moment an.
Und es würde nicht besser werden.
Selbst, wenn sie ihre Aufgabe abgab, der Druck würde bleiben, die Angst würde bleiben, die Sorgen, die Gedanken, die Qualen und damit eben auch die Diskussionen.
Damit blieben nicht viele Möglichkeiten. Sie konnten hoffen, dass es besser wurde... aber das hoffte sie schon seit Nar Shaddaa.
Oder sie konnten die Dinge verändern. Ihnen andere Ausgangssituationen geben.
Es war spontan, es war so gar nicht das, was sie normalerweise tat. Aber die besten Entscheidungen waren die gewesen, die Eowyn spontan getroffen hatte - wie zum Beispiel die, Ian auf die Nightmare zu folgen. Die wohl beste Entscheidung ihres Lebens.
Wer sagte, dass diese nicht annähernd genauso gut sein konnte?

Lass uns gehen. Einfach gehen... sprudelte es schließlich schnell aus ihr heraus, schnell, bevor die Courage sie verließ. Jetzt. Sofort. Oder, wenn du denkst, dass es klüger ist, dann eben, wenn der Rat endlich offiziell eingesehen hat, dass du keine Bedrohung bist. So lange kann ich warten. Irgendwohin, wo niemand uns jemals findet...
Ian, ich liebe dich!
Sie machte einen Schritt auf ihn zu. Ich will nicht, dass ich all das, dass ich uns, zerstöre. Lass uns... lass uns einfach gehen!

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn


Die Stimmung war seltsam gedrückt, eine Stimmung, die absolut nicht gut war, für keinen von beiden. Eine Stimmung, die sie einfach nicht haben sollten. Warum passierte es immer wieder so schnell, dass genau das geschah? Gerade so, als wollte diese Stimmung sich zwischen sie schieben, zwischen sie und ihr Glück, um sie mahnend darauf hinzuweisen, dass sie es nicht verdient hatten, die glücklichen Momente auszukosten, während um sie herum Sorgen und Probleme tobten. In der einen Sekunde waren sie gut gelaunt und glücklich, um in der nächsten einem Wechselbad der Gefühle zu erliegen. Warum? Weil sie unfähig waren, zu kommunizieren? Weil da Ängste waren, die sie beherrschten? Weil da diese dunkle Gefahr der Ungewissheit über ihnen schwebte? Es war müßig, so viel stand fest und viel müßiger war es, sich dem hilflos ausgeliefert zu fühlten. Da musste etwas sein, was sie übersahen. Etwas, das ihnen helfen würde. Es gab für alles eine Lösung, bloß lag diese manchmal sehr versteckt und dieses Mal, ja dieses Mal war sie perfekt versteckt. Ian hielt inne, denn so wollte er nicht gehen, nicht dieses Mal, nicht, solange dieses Gefühl vorherrschte, das viel eher die kraft hatte sie zu trennen, als sie zu einen. Eowyn schien den gleichen Impuls zu haben, denn sie verließ nicht den Raum, sondern setzt noch einmal zu reden an, obwohl sie bis eben behauptet hatte, nun nichts mehr zu sagen. Und was sie da sagte, klang schon viel mehr nach Eowyn, war so viel einfacher zu verstehen.

„Haben wir nicht mal gesagt, dass wir mehr fragen müssen? Neben dem Sprechen? Um Missverständnisse zu vermieden?“ Kein Vorwurf, sondern ein Eingeständnis, dass Ian mit einem dünnen, schuldbewussten Lächeln, hoffentlich deutlicher machte. „Ich bin manchmal sehr schwer von Begriff und denke vielleicht ein bisschen einfacher als du.“ Was klischeehaft vermutlich nicht zuletzt auch daran lag, dass er ein Mann und sie eine Frau war und sie wohl automatisch anders dachten. „Ich glaube normal ist das alles ohnehin nicht, nicht, wenn man die Macht nutzen kann. Das macht vieles oft einfacher, aber auch oft komplizierter.“ Schließlich hätte Eowyn ohne Macht dieses Bild nicht gesehen und vermutlich hätte er sich, ohne Macht, auch nie in den Dunstkreisen des Imperators befunden.

„Und manchmal bin ich schwächer, als ich wirke. Vielleicht bin ich das sogar oft. Da sind ein Haufen Ängste.“ Und da waren Unmengen an Fehlern, die er vielleicht gerade deshalb begangen hatte, weil er nicht so stark gewesen war. Zumindest nicht in den Situationen, in denen es wichtig und angebracht gewesen wäre. Telos war nur ein Beispiel von vielen.
„Es war… weißt du, das Problem an diesen Bildern von vorhin ist, dass sie nicht normal sind. Das sind Dinge, die ich lieber mit mir selbst ausmache und vielleicht, nein sicher war es töricht, nicht so weit zu denken. So weit, dass das, was wir beide gesehen haben, passieren könnte.“
Wieder lächelte er matt, nicht, weil es einen Grund gegeben hätte; außer vielleicht den, mit diesem Lächeln besser damit umgehen zu können.
„Die Seite in mir, die nicht sehen will, sagt, dass das niemals geschehen wird. Die Seite in mir, die dich beschützen will sagt, dass ich das niemals zulassen würde. Und dann ist da diese andere Seite und diese hat einfach nur Angst.“ Riesengroße Angst.
„Ich weiß, dass ich nicht dein Beschützer bin, ich meine, ich habe vielleicht das ein oder andere Klischee im Kopf, aber dazu gehört sicher nicht, der Held in schimmernder Rüstung zu sein. Ich meine, was könnte ich schon machen? Dich einsperren?“ Noch im gleichen Moment hob er die Hände. „Das würde ich niemals wollen und dir niemals antun.“ Auch dann nicht, wenn es die einzig mögliche Option wäre, sie vor Gefahren zu schützen. Sicher, er würde nichts unversucht lassen, um zu verhindern, dass Bilder, wie sie sie beide gesehen hatten, Wirklichkeit werden würden, aber nicht so. Und er musste nicht versuchen sich einzureden, dass sie allmächtig waren. Sie war eine Jedi, sie war ausgerechnet auch noch ein Schatten. Er war ein ehemaliger Sith, ein Verräter. Sie würden Gefahren bestehen müssen – vermutlich auch solche, die er befürchtete. Die sie beide befürchteten.
„Wir werden auf Probleme stoßen, ich weiß es. Vielleicht auch auf solche, wie… wie eben gesehen. Durch das was wir sind, durch das, was ich war. Ich weiß es, Eowyn. Aber wir haben Nar Shaddaa gemeistert und wir haben Va’art gemeistert. Ich weiß, dass wir auch alles andere meistern können. Wir haben schon einmal gegen einen Sith bestanden, wir haben uns vor diesem Wurm und von diesem Planeten retten können. Und wir werden auch gegen andere Dinge bestehen. Und nicht nur, weil wir uns haben, sondern weil wir etwas können. Du mit deinem Schwert,“ ein kurzes Lächeln „und ich mit der ein oder anderen Technik.“ Morichro war schließlich hilfreich und nicht nur das, Ian hatte sein Hauptaugenmerk auf Techniken gelenkt, die es ihm erlaubten, sich zu verteidigen. „Und wir sind nicht alleine.“ Sie hatten sich, sie hatten die Jedi…
„Ich weiß, dass Ängste furchtbar sind Eowyn und, bitte glaub mir, wenn ich sage, dass ich das von eben sehr ernst nehme. Ich nehme es wirklich ernst. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass sie unbegründet sind,“ er schüttelte den Kopf, „aber ich kann nicht, so gerne ich auch möchte.“ Ian schloss kurz die Augen. „Es war dumm von mir zu versuchen, das alles weg zu reden. Aber das war nicht, weil ich dich nicht ernst nehme, nicht, weil ich dich für ein naives Kind halte. Es war ein sehr dummer Versuch, es einfach unwichtig zu machen, es nicht wahrhaben zu wollen, dass so etwas tatsächlich im Bereich des Möglichen liegen könnte. Wie verschwindet etwas? Indem man die Augen verschließt. Es ist kindisch. Ich weiß. Du hast Angst?“ Er sah sie an und zwang sich dazu, keine Entschuldigung in seinen Blick zu legen, hatte keine Ahnung, ob ihm das gelang. Zumal er mit den nächsten Worten alles andere, als kleine Probleme hatte. „Du hast Grund dazu.“ Und genau das zuzugeben, fiel Ian alles andere als einfach, dennoch zwang er sich, es laut zu sagen, seine Stimme nicht brüchig oder schwach klingen zu lassen. Oh, er hasste es, genau das zuzugeben. Er hasst es. Eingestehen zu müssen, dass diese Eventualität wahr werden konnte. Selbst wenn er kein Held in goldener Rüstung sein wollte; jemand, der Eowyn in Gefahr brachte, wollte er genauso wenig sein. Nur eine weitere Sache, die ihm Angst machte. Selbst wenn er nicht derjenige war, der Eowyn etwas antat, nicht zuletzt er würde es sein, der ihr Leben unsicherer machen würde und das, obwohl ihm nichts ferner lag. Tahiri hatte er damals nicht retten können und bei ihnen hatte es noch keine direkten Feinde gegeben. Eine Wiederholung dessen… nein, daran durfte er nicht denken. Nicht jetzt, aber diese Angst war da und sie war groß, nein, sie war riesig. Auch deswegen hatte er vorhin versucht, alles einfach weg zu reden. Einmal hatte er ertragen müssen, jemanden gehen zu lassen. Noch einmal? Nein. Das war unvorstellbar. „Wir werden das trotzdem schaffen und wenn ich irgendwie dafür sorgen kann, diese Angst kleiner zu machen, dann werde ich es versuchen. Nein, dann werde ich mir die größte Mühe geben.“ Mit Mühe brachte Ian all seine Überzeugungskraft in seine Stimme. Mit Mühe drängte er seine eigenen Ängste zurück, die nun keinen Raum haben sollten. Nur wusste Ian nicht ganz, wie sie gegen eine Angst ankamen, die berechtigt war. Indem sie ihr Raum einräumten? Indem sie zuließen, dass sie da und berechtigt war? Vielleicht. „Und natürlich habe ich Angst um dich.“ Nicht nur wegen Tahiri. „Wie sollte ich nicht Angst haben, um den Menschen, der mir am meisten bedeutet?“

Trotz allem, trotz oder gerade durch die Worte Eowyns die irgendwie schön, aber zu schwermütig waren, musste Ian lächeln. Diskussionen über Holos und die Farbe der Couch. Er musste lächeln, es ging nicht anders, egal wie viel Schwermut da noch war. Ein normales Leben, es klang nach einem normalen Leben, fernab von Sorgen, fernab von der Kraft irgendwelcher Regierungsformen.
Ein Einfaches Leben, was hätte Ian sich mehr wünschen können? Sie und er und vielleicht – nein. Dafür war es zu spät. Aber sie und er in einem kleinen Heim? Der Gedanke löste Wehmut aus, Wehmut und Sehnsucht. Wehmut und Sehnsucht nach etwas, das er sich so lange gewünscht hatte. Sehnsucht nach etwas, das er sich mit Eowyn wieder vorstellen konnte. Und ein winziges, kleines optimistisches Stimmchen wollte sogar das, was längst ausgeschlossen war, mit einbeziehen. Sie und er und- nein. Der Gedanke tat weh, zu sehr.

Spätestens aber ihre nächsten Worte brachten Ian aus dem Konzept, völlig aus dem Konzept. Gehen? Sie schlug vor, einfach zu gehen? Nicht etwa irgendwann, sondern sofort?
Jans Herzschlag beschleunigte sich, noch mehr, als sei einen Schritt auf ihn zumachte und er die Ernsthaftigkeit ihrer Worte erkannte. Und ein egoistischer Teil in ihm, wollte sofort zusagen, wollte die Jedi, wollte Coruscant, wollte all das hinter sich lassen. Irgendwo, wo sie niemand kannte. Irgendwo, wo es nichts bedeutete, dass sie eine Jedi und er einmal ein Sith gewesen war. Irgendwo, wo niemand sie suchen würde. Irgendwo, wo sie Zeit für sich hatten. Ian schluckte schwer, Wehmut und Sehnsucht wuchsen, schwollen an.
Nein.
Nein, das war nicht richtig.
Sie gehörte zu den Jedi, die Jedi waren ihre Familie und Ian würde sie nicht entzweien. Nein. Nein, das würde er nicht.

„Eowyn, du zerstörst uns nicht.“ Und das eine hatte nichts mit dem anderen zu tun. Sie war nicht das Problem und auch die Jedi waren es nicht. Wenn sie jetzt gingen, würde sie alles einholen. Sie war doch schon einmal von den Jedi gegangen und war zurückgekehrt. Sie war schon einmal gegangen. Sie brauchte die Jedi, weil die Jedi ein Teil von ihr waren. Ja, auch er war ein Teil von ihr, aber wie konnte er sie von den Jedi trennen? Nein, das durfte er nicht.
„Das was uns zerstört sind nicht die Jedi und nicht die Sith, es bist auch nicht du. Wenn, dann schaffen wir das höchstens zusammen. Aber keiner für sich alleine und keine Zugehörigkeit, keine Organisation, kein nichts. Du zerstörst und nicht,“ wiederholte er noch einmal mit Nachdruck. „Ich würde überall mit dir hingehen, ich bleibe mit dir bei den Jedi, weil ich weiß, dass sie dir etwas bedeuten und es ist in Ordnung. Denn wenn sie dir etwas bedeuten, dann… dann auch irgendwie mir. Sie haben mir eine Chance gegeben und sie haben mir die Chance gegeben, ein Zuhause zu finden. Bei dir ein Zuhause zu haben, bei dir Zuhause zu sein. Ich..“, er atmete einmal tief durch, denn er hatte Angst, das falsche zu sagen, Angst, das falsche zu tun. „Ich mache dir einen Gegenvorschlag. Lass uns ein paar Tage verschwinden, eine Woche, oder zwei. Ein bisschen Zeit, in der du zur Ruhe kommen kannst, in der wir zur Ruhe kommen können. Und dann können wir immer noch entscheiden. Dann kannst du entscheiden. Ich gehe dahin, wo du hin willst, denn ich bin bei dir zuhause, egal wo das ist, aber ich werde keinen Keil zwischen dich und die Jedi treiben.“ Das war das vernünftigste, es war ehrlich, auch wenn Ian sich eingestehen konnte, dass es da noch einen viel unvernünftigeren Teil von ihm gab, der sie einfach nehmen und mit ihr verschwinden wollte. Aber dieser Teil wäre egoistisch gewesen. Egoistisch und falsch.
„Wenn wir gehen, wird das Pflichtgefühl, nicht verschwinden. Auch nicht das Gefühl von Zugehörigkeit. Und wahrscheinlich auch nicht das Gefühl, etwas tun zu müssen. Aber wenn wir ein bisschen Zeit haben, wird vielleicht alles klarer und ist keine zu unüberlegte Entscheidung. Aber Eowyn, eine Sache weiß ich sicher wie nichts,“ und da griff er nach ihren Händen, sah sie an, voller Ernst, mit einem Blick, der keinen Widerspruch duldete, „Du zerstörst uns nicht. Du machst nicht alles kaputt. Das weiß ich so sehr, wie die Tatsache, dass du mir alles bedeutest.“

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian

Eowyn seufzte. Das haben wir... Aber in der Theorie war es so viel einfacher, in Ruhe nachzufragen. Andererseits... sie war eine Jedi, eigentlich sollte es für sie kein Problem sein.
Eigentlich.
Ian, schwer von Begriff? Eigentlich nicht wirklich. Zumindest nicht sonderlich oft - und zumindest nicht heute. Vielleicht einen Moment... aber hätte sie sich mehr zusammengerissen... hätte, hätte, hätte. Eowyn seufzte erneut.
Ich habe langsam das Gefühl, die Macht macht wenig einfacher und sehr viel mehr komplizierter. Die wenigen Vorteile überwogen die Nachteile wirklich nicht, zumindest nicht in Bezug auf die Beziehung von ihnen beiden.

Hilflos sah sie Ian an, öffnete ihre Arme. Ich weiß, dass du auch Ängste hast, aber... etwas zu wissen und zu sehen ist etwas anderes. Für mich... Ian, du bist mein Fels. Was nicht heißt, dass du keine Angst haben darfst, im Gegenteil. Aber... Sie stockte. Ach, hier sind wir schon wieder, ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Es ist einfach... seltsam, in Ordnung? Und nicht das erste, was mir einfällt, wenn ich an dich denke. Bitte, nimm mir das nicht übel... Sie schwieg einen Moment. Vermutlich waren wir beide ein wenig... blind. In Bezug auf uns, in Bezug auf das, was kommen könnte... Eowyn versuchte ein kleines, schiefes Lächeln. Es ist in Ordnung, wenn du dich um mich sorgst, und auch, wenn du mich beschützt - ich würde es nicht anders machen. Nur... übertreibe es eben nicht. So lange ich dir sagen darf, wenn es mir zu viel wird...? Ihr Satz war eine halbe Frage und eine halbe Aussage - momentan schien eine Art Waffenstillstand zu herrschen, aber Eowyn hatte noch immer das Gefühl, sich in einem Minenfeld zu bewegen. Sie wollte nicht, dass sie mit einer falschen Bewegung, einem falschen Wort eine Explosion auslöste.

Und jetzt sagte Ian die Worte, die sie von Anfang an hatte hören wollen. Aufmunternde, zuversichtliche, aber realistische Worte. Sie kamen spät... aber sie kamen, und am liebsten hätte Eowyn sich nun in seine Arme geworfen, damit er sie festhielt und sie genau das spüren konnte - dass sie sich hatten, dass sie gemeinsam alles schaffen konnten. Doch das Minenfeld war noch nicht beseitigt, auch wenn die eine oder andere Mine vielleicht nach und nach entschärft wurde. Und sie verstand jetzt, dass Ians Weg der vermeintlich einfachste für ihn gewesen war. Natürlich... die Augen zu schließen war auch für sie fürchterlich verlockend. Es wäre so einfach...
Ian machte eine kleine Pause, nach seiner Frage, doch Eowyn war klar, dass er keine Antwort benötigte. Selbstverständlich hatte sie Angst. Das hatte sie schon längst zugegeben. Es war wohl eher so, dass
er sich sammeln musste. Dass er begreifen musste, dass sie eben diese Angst hatte - und, dass er lernen musste, das zu akzeptieren. Nach seinem Eingeständnis, dass diese Angst berechtigt war, schloss sie für einen Moment die Augen. Nein, ihm war das nicht leicht gefallen... und es nun direkt und unmissverständlich aus seinem Mund zu hören war auch für sie nicht einfach.
Wie konnte sie damit umgehen? Mit ihrer Angst, und dann gleichzeitig mit Ians? Ihn beruhigen? Es gab kaum eine Möglichkeit, denn... nichts war garantiert. Sie konnte ihm nichts versprechen. Sie konnte ihm nicht sagen, dass Tahiris Geschichte sich nicht wiederholen würde. Ja, sie konnte sich vermutlich besser verteidigen, als Tahiri es konnte, aber das spielte keine Rolle.

Und ich möchte alles dafür tun, dass du keine Angst um mich haben musst. Ich... ich weiß nicht genau, was... gab sie dann hilflos zu, außer, dass ich dir verspreche, wirklich vorsichtig zu sein. Vorsichtiger als sonst. Vielleicht... erst einmal nicht auf geheime, gefährliche Missionen gehe, so lange es sich vermeiden lässt... bis sich alles ein wenig beruhigt hat. Wenn sie ihre Rolle als Ians... was auch immer abgab, dann war sie wieder frei. Stand dem Orden zur Verfügung... aber niemand würde sie zu etwas zwingen. Das ist vielleicht ohnehin eine gute Idee, angsichts von... du weißt schon. Ein wenig unglücklich sah sie Ian schief an und zuckte mit den Schultern. Ihr Gemütszustand war nichts, was sie an die große Glocke hängen wollte, und auch mit Ian redete sie nicht unbedingt gerne darüber.
Es gefiel ihr nicht, sich zu verstecken. Ganz und gar nicht. Sicher, als Schatten war sie das gewöhnt. Aber es war ein anderes verstecken, ein Verstecken aus Angst, nicht ein Verstecken als Mittel zum Zweck. Aber wenn es half, dass Ian sich besser fühlte... War es das nicht auf jeden Fall wert? Und es war nicht für immer. Nur für die nächsten Wochen, vielleicht ein paar Monate, bis die Sache mit dem Virus hoffentlich im Griff war, bis der Rat Zeit gehabt hatte, sich über Ian klar zu werden.
Sie bedeutete ihm alles, er bedeutete
ihr alles. Wenn es ihm helfen würde... ja, sie würde sich vielleicht auch länger aus allem heraushalten. Würde ihre Berufung für ihn aufgeben. Sie wusste nicht, was es aus ihr machen würde, wie es sie verändern würde, aber... wenn es ihm helfen würde.


Vielleicht war es auch das, was sie dazu brachte, gleich einen Schritt weiterzugehen. Weshalb sich im Tempel einsperren... Da draußen wartete eine ganze Galaxis, und Allegious konnte unmöglich überall seine Augen und Ohren haben. Genauso wenig wie die Jedi. Sie beide wussten, wie man sich verbarg, Eowyn war darin Expertin, und Ian sicher auch nicht unwissend. Es konnte funktionieren. Es konnte...
Gleichzeitig hoffnungsvoll, nervös und ein klein wenig ängstlich sah sie Ian entgegen. Morgen... schon morgen konnte alles komplett anders sein. Der erste Tag ihres neuen Lebens. Bedauern erfasste sie, dass sie Aketos nicht würde Bescheid geben können, und auch, dass sie alles andere hinter sich würde lassen müssen. Aber... auch das war es wert. Das war es wert, wenn sie endlich ein
normales Leben führen konnten, eines, in welchem sie tatsächlich über Holos und Sofas diskutierten, eines mit... eines mit...

Natürlilch hatte sie Ian überrumpelt. Er brauchte Zeit, er musste darüber nachdenken. Das war richtig so... sie wollte nicht, dass er diese Entscheidung übereilt traf. Es reichte schon, wenn sie selbst das tat. Wenigstens ein paar Momente musste er darüber nachdenken, und daher war sie auch nicht völlig überrascht, dass er anfangs weder zu- noch absagte.
Aber wenn
sie diese Beziehung nicht zerstörte, was war es dann? Es war sie, sie, mit ihrer Ungeduld, mit ihren falschen Interpretationen, mit ihren Ängsten und mit ihrer ach so furchtbaren Jedi-Besserwisserei. Ian holte weiter aus - aber auch hier war Eowyn nicht sicher, ob sie ihm zustimmen konnte. Natürlich zerstörten die Jedi nichts mit Absicht, dennoch, sie machten es ihnen auch nicht gerade einfacher. Und dass die Sith ihren Teil dazu beitrugen lag auf der Hand.
Oh, sie wusste, dass Ian bei ihr blieb. Er hatte es schon gesagt... und auf Va'art war es ihr vorgekommen wie ein Traum. Aber schon da hatte sie kurze Zeit später begriffen, wie schwer es werden würde. Er in ihrer Welt... In einer Welt, die nicht die seine war. Wie würde es
ihr ergehen, müsste sie plötzlich im Orden der Sith leben, obgleich sie kein Anhänger dieses Ordens war? Sicher, der Vergleich hinkte, doch... so falsch war er auch wieder nicht.
Doch das alles klang danach, dass Ian ihrem Vorschlag nicht zustimmen würde, und da kam er auch schon... ein Gegenvorschlag.
Eowyn war sich nicht sicher, was sie empfinden sollte. Ein klein wenig Erleichterung, einerseits... aber doch viel mehr Enttäuschung. Das Leben, das sie sich für kurze Zeit ausgemalt hatte, rückte doch wieder in weite Ferne. Ein Mal, ein Mal hatte sie etwas wagen wollen. Impulsiv sein wollen. Aber daraus wurde nichts, wenn zu ihrem Vorschlag gehörten nun einmal zwei. Und Ian schien nicht sonderlich überzeugt zu sein. Eher, als versuche er, ihr auf behutsame Weise beizubringen, dass es keine gute Idee war. Minenfeld. Dieses Mal er in ihrem.
Sie versuchte, über ihre Enttäuschung hinwegzusehen. Es... es war nicht fair, Ian einfach so kopflos vor diese Entscheidung zu stellen. Und es war gefährlich, zumindest für Ian. Sollte die Republik ihn finden... Nein, es war zu riskant. Dumpf blickte sie zu Boden, wich Ians Blick aus. Er hatte ja Recht. Er hatte ja Recht...
Ein wenig schwand die Enttäuschung, doch das Bedauern über das gefühlt verpasste Leben, das blieb allzu deutlich.


Sein Gegenvorschlag klang logisch. Es war besser als nichts... aber nichts im Vergleich zu einem ganzen Leben. Allerdings war er zumindest jetzt nicht ausführbar. Der Rat würde kaum erlauben, dass sie Coruscant verließen, und wenn sie einfach gingen, dann war die Entscheidung schon getroffen. Dann würden sie nicht wieder zurückkommen können, zumindest Ian nicht.
Außerdem... außerdem
wollte sie nicht, dass sie entschied. Es war eine Sache, die sie gemeinsam entscheiden sollten. Und wenn Ian davon nicht überzeugt war, dann war es nicht das richtige. Bedauerlicherweise.
Es war einfach so, wie sie schon vorhin gesagt hatte. Er dachte weiter... und vielleicht hatte er Recht. Vielleicht würde es nichts ändern. Vielleicht würde sie bereuen... Vielleicht, vielleicht, vielleicht.
Wieso fühlte sie sich dann trotzdem so schlecht? Weshalb, trotz aller Vernunft, wollte sie einfach verschwinden?
Sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, da Ian nach ihren Händen griff. Sie ließ es zu... genoss einerseits die irgendwie ersehnte Berührung, wollte ihn andererseits auch um nichts in der Welt von sich stoßen. Sein Tonfall ließ sie wieder aufblicken, und sie sah Ian in die braunen Augen, als er auf sie einredete, während ihr Bauch sich angesichts seines intensiven Blicks zusammenkrampfte.
Eowyn presste die Lippen aufeinaner. Ja, er klang überzeugt. Doch... er liebte sie. Er war blind. Er sah nicht, was sie anrichtete... Dieses Gespräch, hätten sie es gefilmt, es wäre so offensichtlich gewesen, weshalb es aus dem Ruder gelaufen war.
Sie wusste es besser. Aber sie würde ihm nicht das Herz brechen und ihm widersprechen, sondern einfach gar nichts sagen. Sie würde sich in Zukunft eben noch mehr anstrengen, jetzt, da sie hierblieben. Und wenn sie erst ihre Aufgabe abgegeben haben würde...


Eowyn blickte wieder zur Seite und auf den Boden. Sie musste sich im Griff behalten. Und bloß nicht ihre neue, allzu emotionale Seite auspacken. Sie konnte jetzt gleich mit diesem anstrengen beginnen. Du hast Recht. Es war... eine dumme Idee. Zu riskant, zu gefährlich... Sie schluckte, schloss kurz die Augen, versuchte sich erneut an einem Lächeln und sah wieder auf. Vergiss sie einfach. Auch wenn das zumindest für sie verdammt schwer werden würde. Aber wir werden wohl hier bleiben müssen. Ich glaube nicht, dass man dich gehen lassen wird. Wenn du also nicht gerade Urlaub im Keller unten machen möchtest... Sie zuckte mit den Schultern und schwieg einen kurzen Moment.
Aber eines muss ich noch loswerden. Dieses Mal sah sie Ian ernst an. Ian, du bist jetzt meine Familie. Die Jedi und ich, wir... Sie schüttelte sachte den Kopf. Wir haben keine einfache Geschichte. Ich war, bin, vermutlich nie die beste Vorzeige-Jedi gewesen. Bedauerlich, aber es war so. Ihre Ungeduld, ihre Emotionen, sie standen ihr einfach zu oft im Weg. Wer wusste schon, wo sie mittlerweile sonst wäre? Mein Zuhause ist, wo du bist, meinetewegen sogar auf Va'art oder Nar Shaddaa. Du brauchst keine Angst zu haben, dich zwischen die Jedi und mich zu drängen, ich weiß auch wiederum, wie schwer es dir fällt, hier zu sein. Ich möchte, dass du weißt, dass ich diese Entscheidung gerade eben nicht schweren Herzens getroffen habe. Und ich schätze... Ich schätze, ich würde es wieder tun.
Und damit war auch klar, dass sie die Aufgabe als Ians Bewacherin definitiv nicht weiter fortführen konnte. Sie hatte sich entschieden... Die Entscheidung, vor der sie solche Angst gehabt hatte, war plötzlicher gefallen, als sie gedacht hatte. Im Zweifel... im Zweifel würde sie sich klar für Ian entscheiden. Somit sagte Eowyns Pflichtgefühl ihr, dass sie nicht nur wegen Ian und ihr, sondern auch oder vor allem wegen ihrer Zugehörigkeit diese Aufgabe nicht mehr übernehmen konnte. Es wäre einfach nicht richtig.
Ian hatte längst den Platz in ihrem Herzen ausgefüllt, der so lange so leer gewesen war, und bei dem auch die Jedi es nicht geschafft hatten, ihn zu füllen.


Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian
 
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[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Archive] mit Kestrel, Sarissia, Ribanna und anderen wissbegierigen Jedi


Eine freundlich aber traurig wirkende junge Frau betrat die Archive und Kestrel erhob sich sofort aus ihrem Stuhl und begrüßte die Frau namens Ribanna Noida mit einem Händeschütteln.


“Ich bin Jedi Meisterin Kestrel Skyfly. Freut mich sehr dich kennen zu lernen Ribanna. Was mit deiner Meisterin geschehen ist, tut mir sehr leid. Es ist schon ein sehr ungewöhnlicher Fall.”


Sagte Kestrel ernst zu der jungen Frau und setzte sich dann wieder an den Computer.


“Ich werde alles unternehmen was ich nur kann um sie zu finden.”


Mit schnellen Handbewegungen tippte Kestrel auf die Tasten des Geräts und durchsuchte Karten und bewegte diese dann mittels Bewegungssteuerung, um sich einen besseren Überblick verschaffen zu können.


Sarissia, ihre Padawan fand als erstes die Archive. Kestrel lächelte, als sie den Blick ihrer Padawan sah.



“Da bist du ja! Wie war dein Flug? Na, wie findest du den Jedi-Tempel und die Archive? Wenn du möchtest kannst du dich gerne ein wenig umsehen. Wir haben Zeit.”


Sagte Kestrel zu der Vahla und kurz darauf trat auch Q’Tahem ein. Ihre Padawane waren seit Thearterra nicht mehr von Lianna weg gekommen. Sie hatten die Ruhe gebraucht. Sie hätte beide fast auf ihrer Mission verloren. Nicht nur körperlich sondern auch psychisch und beinahe auch als angehende Jedi verloren. Gerade bei Q’Tahem hatte sie große Bedenken gehabt, aufgrund seiner langen Abwesenheit, dass ihm Thearterra zu viel gewesen war.


“Hallo Q’Tahem! Schön dich zu sehen! Wie geht es dir? Wie findest du den Tempel?”


Fragte Kestrel und lächelte den Nautolaner freundlich an und wandte sich dann an Ribanna.


“Ich denke ich habe jetzt alle nützlichen Daten zusammen. Danke für deine Hilfe. Aber ab jetzt werde ich den Ort alleine untersuchen. Meine beiden Padawane da werde ich bei dir lassen. Vielleicht könntest du ihnen ein wenig den Tempel zeigen und ihnen für die Zeit, in der ich deine Meisterin suche Zimmer organisieren. Vielleicht wollt ihr ja auch miteinander trainieren.”


Schlug die Jedi-Meisterin der jungen Dame vor und erhob sich dann langsam wieder von dem Stuhl und sah ihre Padawane ernst an.


“Ihr bleibt hier bei Ribanna. Die Mission ist zu gefährlich für euch, da ich nicht weiß mit was wir es hier zu tun haben. Außerdem grasiert hier draußen ein gefährlicher Virus. Insbesondere in den unteren Ebenen. Hier im Tempel seit ihr sicher. Ich bin bald zurück und danach fliegen wir nach Illum. Es wird Zeit, dass ihr lernt eurer eigenes Lichtschwert zu bauen und eure Bestimmung findet und euren Kristall.”


Erklärte Kestrel Q’Tahem und Sarissia und speicherte noch einige Daten auf ihr Datapad und wandte sich dann wieder an die Menschin.


“Haben sie noch Fragen, Ribanna?Ansonsten würde ich jetzt aufbrechen.”


[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Archive] mit Kestrel, Sarissia, Ribanna und anderen wissbegierigen Jedi

OP: Meine Suche wird ein Post von mir. Zusammengefasst. Danach bin ich dann sofort wieder bei euch. Inplay sucht Kestrel aber 7 Tage. Ihr könnt also schreiben, was ihr in den 7 Tagen so macht.
 

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn


Der Fels in der Brandung. Ian hatte früh gelernt, dass er genau das nicht war und vielleicht war es absurd gewesen, je daran geglaubt zu haben. Ein Fels war fest im Boden verankert, trotze jeder Welle. Und er? Konnte nicht einmal schwimmen…
Als die Piraten in Tahiris und seine Wohnung eingedrungen waren, als sie sie geschändet, als sie sie getötet hatten: Ian hatte nichts auszurichten vermocht. Er hatte Missionen überlebt, ja. Aber die Menschen, die ihm am Herzen lagen, hatte er nicht retten können. Sicher, er hatte sich seitdem bemüht, sich angestrengt, hatte gelernt und alles gegeben. Heute war er nicht mehr der wehrlose, kraftlose junge Mann von damals. Doch machte ihn das zum Fels in der Brandung? Vielleicht zu einem Gesteinsbrocken – aber zu einem Fels? Diese Gedanken und diese Vergleiche waren absurd, er wusste es ja selbst. Selbst ein Fels konnte zerstört werden. Alles konnte zerstört wären.

„Ich werde es nicht übertreiben,“ lächelte er matt, „und wenn doch, hast du die offizielle Erlaubnis, mich deutlich darauf hinzuweisen.“
Bis jetzt hatte er es nicht übertrieben, auch auf Va’art nicht. Weder hatte er sich schützend vor sie geworfen, als dieser Wurm angegriffen hatte, noch hatte er sie darum gebeten, ihr Lichtschwert und ihre Berufung an den Nagel zu hängen. Er hatte sie nicht darum gebeten und er würde sie nicht darum beten. Nein, stattdessen gab er zu, dass er Angst hatte, gab zu, dass ihre eigene Angst begründet war und das, obwohl ihn das einmal mehr, wie einen Versager fühlen ließ. Sie konnte nichts dafür tun, um seine Ängste zu nehmen. Dafür waren sie zu tief verwurzelt, dafür hatte er damals zu viel erlebt, zu viel gesehen. „
Ich weiß, dass du vorsichtig bist,“ er wusste es wirklich und dennoch würde er sie nicht bitten, noch vorsichtiger zu sein. „Das reicht mir.“ Alles anderes… Nein. Es würde sie einengen, ihr das Gefühl geben, dass er ihr den Atem raubte. Und dann kam ausgerechnet der Vorschlag von ihr, zu gehen. Nicht von ihm, nein, von ihr. Gehen. Einfach gehen. Sofort. Drei Worte, die sich in sein innerstes brannten. Drei Worte, die er zu denken nicht gewagt hatte, für sie. Ohnehin, er gehörte nirgends mehr hin. Nicht zu den Sith, nicht zu den Jedi. Nirgends war nicht richtig, denn Ian wusste, dass er zu Eowyn gehörte, doch mindestens genau so wusste er auch, dass sie zu den Jedi gehörte. Warum sonst war sie zurückgekehrt? Sie hatte ihre alte Heimat für die Jedi hinter sich gelassen, war einmal von ihnen gegangen, hatte nicht gefunden, was sie gesucht hatte und war zurückgekehrt. Die Jedi waren Ihre Familie. Selbst wenn sie ihr nicht alles bedeuteten, sie bedeuteten ihr genug, das wusste Ian. Wie konnte er da zustimmen, einfach so?
Doch sein Gegenvorschlag brachte sie dazu, auf den Boden zu sehen, brachte sie sogar dazu, ihren Gedanken als dumm abzustempeln und ihn darum zu bitten, ihn zu vergessen. Mehr noch wirkte es, als sei sie enttäuscht, dass er ihrem Vorschlag nicht zustimmte. Und dann, dann sagte sie, dass sie diese Entscheidung nicht schweren Herzens getroffen hatte. Ein Faustschlag in die Magengrube. Nicht schweren Herzens getroffen. Ein Faustschlag ins Gesicht. Sie… würde nicht nur gehen, sondern
wollte? Wirklich. Wirklich? Waren Wehmut und Sehnsucht bis eben angeschwollen, schienen sie nun explodieren zu wollen. Bei den Jedi war er geduldet, noch immer ein halber gefangener, jemand, dem man misstraute. Jemand, der keine wirkliche Zukunft hatte. Ein ehemaliger Sith eben. Ein Reumütiger Mörder. Nicht mehr, nicht weniger. Die Jedi würden, auch wenn er sie duldete, sie nahezu akzeptierte, niemals seine Familie sein. Niemals. Vielleicht durfte er dem ein oder anderem das Heilen näher bringen, vielleicht durfte er in ihren Archiven lesen, bei ihnen lernen. Aber eine Zukunft sah er für sich bei ihnen nicht. Weshalb auch? Er würde kein Jedi werden. Kein Meister sein. Sicher, er würde bei ihnen bleiben, für Eowyn, nicht aber, weil er sich das tatsächlich wünschte. Ein Zimmer mit ihr im Tempel oder ein Zimmer mit ihr in der Basis. Die Bereitschaft, sie auf Missionen gehen zu lassen, die sie zeitweise voneinander trennten. Das war eine Zukunft, keine frage. Nicht die Zukunft, die er sich erwünschte, doch immerhin das Mindeste. Und das Mindeste war in Ordnung für ihn. Und wo er sich so sicher war, dass es ihr Wunsch war, bei den Jedi zu bleiben, wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens, sagte sie ihm, dass sie gehen würde. Dass sie, diese Entscheidung nicht schweren Herzens getroffen hatte!?

Sie hat das im Affekt gesagt.
Sie würde es bereuen.

Natürlich hatte sie die Entscheidung nicht schweren Herzens getroffen. Denn sie war zu spontan gewesen. Sie würde sie bereuen. Und sie hatten Zeit. Sollte die diese Entscheidung noch einmal treffen, mit mehr Zeit zum Überdenken – nun ihnen stand noch alles offen, ohne, dass sie alles überstürzen mussten.

„Die Idee war nicht dumm,“ nein, sie war es absolut nicht, schon gar nicht für ihn und er würde sie sicher nicht vergessen, nein, das würde er nicht. „Vielleicht ein wenig überstürzt und für mich ein bisschen aus heiterem Himmel, aber nicht dumm.“ Und er war offen dafür, offener, als er jetzt zugeben würde. „Vergessen werde ich sie nicht.“ Nun lächelte er doch schief. „Ein Heim mit einem braunen Sofa kann ich mir nämlich gut vorstellen. Hier, auf Lianna, aber auch wo anders. Ich glaube bloß, dass die Diskussion über Musik langwieriger wird, als die über ein paar Filme.“

Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn
 
Coruscant, Jedi-Tempel, Archiv, im dritten Saal für Geographie: Kestrel, Sarissia und Ribanna


Kurz darauf kam noch ein Padawan hinzu. Er war ein Nautolaner und hieß Q`Tahem. Ein seltsamer Name und Ribanna fragte sich, ob sie ihn behalten würde. Er war zuvorkommend höflich und sehr gut erzogen. Sie fand, er sah einem Serienschauspieler verdammt ähnlich. Was bzw. wo hatte der noch mal mitgespielt gehabt? Sie kam jetzt nicht drauf, aber diese Ähnlichkeit war verblüffend!

Die Meisterin erklärte nun ihre Vorgehensweise kurz und knapp. Sie fragte nach, ob Ribanna noch Fragen hätte. Ribanna hatte keine Fragen mehr. Meisterin Kestrel Skyfly wollte alleine nach ihrer Meisterin Tara Li suchen.


“Sie werden sie doch bitte finden?”,

wollte sich Ribanna versichern lassen. Irgendwie hatte die Padawan kein zuversichtliches gutes Gefühl bei der Sache.

“Sie ist erst ebenso lange keine Schülerin mehr, wie ich Eine bin. Vielleicht kann ihr ehemaliger Meister Wes noch etwas dazu sagen? Keine Ahnung?!”


Ribanna sollte die Padawane herum führen und ihnen Zimmer besorgen bzw. dabei helfen.

“Das mache ich gern!”,

und Ribanna lächelte freundlich. Die Frage war, wer von den Padawanen auf wen acht geben sollte!? Mit den Worten:

“Passen Sie gut auf sich auf! Bitte, bringen Sie Tara lebend zurück!”,

verabschiedete sich Ribanna von Kestrel und meinte jedes einzelne Wort ernst davon. Sie wusste, dass es dort draußen nicht ungefährlich war! Kestrel nahm nicht einmal ihre Padawane mit, weil sie es für zu gefährlich hielt. Sie selbst war als Neuling dort draußen herum gesprungen, doch nicht ihr, sondern ihrer Meisterin war etwas passiert. Und das, obwohl sie gerade Gutes hatte tun wollen! Sie hatte Medikamente, die dringend von zwei Patienten benötigt wurden und nicht lieferbar und aufgebraucht waren, besorgen wollen! Noch vor wenigen Tagen waren sie hier erst eingetroffen, voller Freude und Hoffnungen! Vor wenigen Tagen hatten Tara und Ribanna auf ihre Meister-Schüler-Beziehung im Restaurant feierlich angestoßen gehabt! Die Padawan schluckte schwer! Es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor! Es war dazwischen so viel passiert!

Dann war die Meisterin fort und Ribanna stand mit den beiden Schülern von Kestrel in der Bibliothek herum.


“Vielleicht sollte ich euch die Kantine zeigen?! Wir könnten erstmal etwas Essen gehen! Das Essen ist ganz in Ordnung hier!”,

schlug die Dunkelhaarige vor. Die Beiden kamen mit, war es, weil Kestrel es ihnen gesagt, weil sie Hunger oder eh nichts Anderes vor hatten. Sie brachte Sarissia und Q`Tahem in die Kantine. Es gab zum Mittagessen Gorakragout mit Reis. Es gab auch einen fleischlosen Nudelauflauf mit viel Gemüse, doch Ribanna wollte das erste Gericht nehmen. Das Mädchen mochte Geflügelgerichte. Sie stellten sich an der Ausgabe an. Es gab noch etwas Saft zu trinken dazu. Man konnte auch noch einen Salat, eine Vorsuppe und eine Nachspeise wählen, doch ihr Appetit hielt sich bei dem Gedanken an Tara in Grenzen. Sie hoffte, dass ihr Patient Wonto zum Mittagessen dafür umso mehr zuschlagen würde.

Ribanna suchte einen Platz für die Drei aus. Es war ein kleiner Vierertisch am Fenster. Sie hatten Glück, dass die Leute, die hier vorher gegessen hatten, fertig waren und gerade aufstanden, denn es war sehr voll hier.

Ribanna suchte nach einem Gesprächsthema. Sie war von Natur aus eher schüchtern und sollte sich um zwei Leute in ihrem Alter kümmern. Die Beiden hatten ja das Glück sich zu kennen! Aber, sie hatte ja Okin auch beschäftigt gehabt!


“Ich kann euch danach den schönen Jedigarten zeigen, wenn ihr wollt? Es ist so tolles Wetter. Ein Zimmer bekommen wir danach noch mit Links! Der Tempel ist riesig! Es handelt sich übrigens eher um einen Park. Ich wollte sowieso dort hin. Mein Patient, ich arbeite als Schwester auf der Krankenstation, ist nicht mehr ansteckend und über den Berg und fieberfrei und darf an die frische Luft. Ich wollte mit ihm raus. Frische Luft und Sonnenschein werden ihm gut tun! Er hatte das C-Virus. Er hat es geschafft. Meiner Göttin sei dank….!”

Bloß nicht von der Heilung labern! Nichts von dem ehemaligem Sith erwähnen! ...Eine rote Kerze sollte ich noch besorgen! Wir, Wonto und ich, könnten gleich Daja danken! Ja, genau! Rote Blüten werden wir schon finden! Wir werfen sie einfach in die Feuerschale! Dann brauche ich nicht noch eine Schale besorgen.

“... Ich habe auch viele Leute an C sterben oder verrückt rasend werden sehen. Ich war da draußen in den unteren Ebenen gewesen! Die Rasenden rannten eine Mauer um, überrannten ein ganzes Krankenhaus und tobten und mordeten! Es gibt zwei Verlaufsformen nämlich! Ich habe sogar scharf schießen müssen!”,

flüsterte sie am Ende leise. Dabei machte sie große Augen. Nein, sie gab nicht damit an! Oder, doch? Vielleicht ein wenig! Sie wollte nur irgendwas erzählen! Es war alles die absolute Wahrheit! Das, was sie in der letzten Zeit erlebt hatte! Durch ihren Kopf tickerte es unermüdlich, bloß nicht von Ian zu erzählen! Schnell schob sie sich etwas in den Mund.


Coruscant: Jeditempel, Kantine: Q`Tahem, Ribanna und Sarissia
 
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[Core | Corusca-System | Coruscant | Jedi-Tempel | Ebene 112 | Mas, Sarid, Zasuna, Riljana, Midina, Major Kenworth und Soldaten]

Das Sarid die beiden neun angekommenen Jedi kannte, war nicht zu übersehen, sie begrüßte sie recht herzlich und kümmerte sich um den gebeichteten Einbruch in den Tempel. Beziehungsweise sie erklärte den beiden Frauen, dass sie es auch wieder zu reparieren hatten. Eine faire Entscheidung wie Mas fand, obgleich es ihm nicht gefiel dass es nötig gewesen war ein weiteres Loch in die sowieso schon einem Corellianischen Käse gleich mit Löchern versehene Außenwand des Tempels zu schneiden. Er behielt seine Gedanken aber für sich. Auch hatte er ziemlich leicht den ohnehin nur kurz in ihm aufgestiegenen Ärger im Griff. Die eine der beiden Frauen (Zasuna) machte sich kurz darauf gemeinsam mit Midina auf den Weg, die Türe wieder zu verschließen.

Währenddessen hatte Sarid bereits erste Meldungen von den Soldaten erhalten. Mit diesen Informationen wandte sie sich sogleich an den Major, seine noch hier verbliebenen Soldaten und natürlich an Mas und die andere, grünhäutige Jedi (Riljana). Sie erklärte kurz, worum es sich bei der Meldung handelte: Man hatte das Nest irgendeiner Kreatur gefunden. Auch wenn es im ersten Moment weder wirklich gefährlich noch schwierig schien, ließ sich Mas von dem Eindruck nicht täuschen. Er hielt es für eine gute Entscheidung, dass die Soldaten die Jedi benachrichtigt hatten. Und auch Sarid hatte keine Einwände sondern war stattdessen bereits im Begriff aufzubrechen. Sie erklärte noch, dass es nicht besonders weit war. Dann setzten sie sich auch schon in Bewegung.

Wenngleich alle keine Eile an den Tag legten, so war man auch nicht langsam unterwegs. Mas beschleunigte direkt zu Anfang seine Schritte etwas um zur Rätin an die Spitze ihrer kleinen Expedition aufzuschließen.

"Haben wir sonst noch genauere Informationen von den Soldaten? Oder über Einheimische Tiere?", wollte er wissen.

Mit seiner Frage gab er auch zu, dass er keine Ahnung gehabt hatte, dass in Coruscant so etwas wie eine Einheimische Flora und Fauna existierte und er es sich jetzt auch noch schwer vorstellen konnte. Für ihn waren dass alles eher eingeschleppte Tiere von anderen Planeten die vielleicht im Laufe der Jahrhunderte hier heimisch geworden waren. Dabei handelte es sich aber lediglich um seine eigenen Gedanken und mehr um Spekulationen. Er war kein Forscher und bis jetzt hatte es auch nicht sein Interesse wecken können. Vielmehr war Mas darauf gespannt diese Tiere in Echt zu sehen. Egal ob sie gefährlich waren oder nicht.

Glücklicherweise war der Weg wirklich nicht weit gewesen. Die kleine Gruppe war schnell und dem von Sarid beschriebenen Weg folgend zum Abstellraum vorgedrungen. Dass es sich dabei eher um eine Art Lagerhaus handelte, der vom Gang abzweigte, hatte dabei niemand erwähnt. Vor dem in den Fels gearbeiteten Eingang warteten bereits zwei Soldaten, die offenbar dafür sorgen sollten, dass nichts aus dem Raum heraus kam. Ein Blick durch den Durchgang zeigte auch, dass dahinter alles Licht verschluckt wurde und man in eine Wand aus Dunkelheit blickte.

Etwas verdutzt kratzte sich der Jedi am Kinn. Bis jetzt gab es nicht den kleinsten Hinweis auf Kreaturen. Es gab aber auch keinen Grund an der Kompetenz der beiden Soldaten zu zweifeln.

"Wie kommen sie denn darauf, dass sich hier Einheimische Tiere eingenistet haben?", wollte Mas neugierig wissen.

Zumindest musste jemand etwas gehört haben, oder den Raum dahinter gescannt haben oder so etwas, um genauere Aussagen darüber treffen zu können. Mas Machtsinne konnten nichts ausmachen. Natürlich bedeutete das nichts, aber zumindest lauerte nichts in ihrer unmittelbaren Nähe.

"Sir, zwei Soldaten waren dabei, den Raum zu durchsuchen, als sie Bewegung meldeten. Danach riss der Kontakt ab!", erläuterte mittlerweile auch der Soldat.

Mas nickte und blickte zu Sarid. Er war auf ihre Einschätzung der Lage gespannt. Seiner Meinung nach sollten sie zuerst nach den Soldaten suchen, bevor sie sich der Kreatur zuwendeten. Es war schließlich auch nicht ausgeschlossen, dass die beiden medizinische Hilfe benötigen würden. Auch wenn er bereits einen Plan hatte, wartete er aus Höflichkeit zuerst die Meinung der erfahreneren Rätin ab. Danach, falls es Unstimmigkeiten gab konnten sie diese immer noch kurz erörtern.


[Core | Corusca-System | Coruscant | Jedi-Tempel | Ebene 112 | Mas, Sarid, Zasuna, Major Kenworth und Soldaten]
 
Coruscant - Jeditempel - Ebene 109 - Sarid, Mas, NPCs Major Kenoweth, Soldaten und Rilanja

Rilanja versuchte den Nervenkitzel einer aufkeimenden Mission zu finden als sie zusammen mit ihrer ehemaligem Meisterin und einigen anderen aufbrach, um eine wilde Bestie zu zähmen - oder sie je nach deren tatsächlicher Wildheit vielleicht auch ein klein wenig angezähmt laufen zu lassen - aber es wollte ihr zumindest für den Moment nicht gelingen.
Tatsächlich hatte sie eher das Gefühl hinter jemandem aufzuräumen als tatsächlich etwas auch nur annähernd abenteuerliches zu erleben, aber wahrscheinlich lag das einfach nur daran, dass es momentan ihre Aufgabe war tatsächlich jemandem hinterherzuräumen.
Leicht kopfschüttelnd über sich selbst folgte sie den anderen, und fragte sich ob Zasuna nicht vielleicht den spannenderen Auftrag komplett mit einem heimtückischen Piratenangriff direkt an der zerstörten Tür erwischt hatte.

Die Abstellkammer, die von den mysteriösen Tieren in Beschlag genommen worden war, entpuppte sich als größer als manche Wohnungen die sie im Laufe ihrer Tätigkeiten auf verschiedenen Planeten bewohnt hatte - zumindest legte die Dunkelheit, die ihnen bereits an der Tür entgegen schlug, das nahe.
Wie es aussah waren die beiden Soldaten verschollen, oder zumindest für den Moment nicht auffindbar, was für die zur Zuurdnung aktueller Situationen zu bekannten Filmhandlungen neigenden Ritterin wohl die bessere Interpretation war, denn die Situation war auch so schon der "Fremd-Ding"-Reihe näher als ihr lieb war. Allerdings hatte sie sich nicht umsonst Stunden und Nächte um die Ohren geschlagen um abstruse Theorien in Holoforen zu wälzen, um jetzt nicht zu wissen was zu tun war.
Mit einem tiefen Atemzug nahm sie ihren Mut zusammen und wedelte mit ihrer Hand nach links.
Nichts geschah.
Sie wiederholte den im Finstern hoffentlich nicht besonders gut sichtbaren Vorgang, und auf der rechten Seite löste tatsächlich ein berührungsfreier Schalter aus, und tauchte den Raum in moderates wenn gleich blendend anmutendes Licht. Wenigstens auf manche Dinge war verlass, und der Gedanke, dass Reinigungspersonal keine physischen Schalter mit potentiell drechigen Flossen umlegen mussten stand wohl bei einigen Planungsverantwortlichen unerwartet hoch auf der Liste.

Was auf den ersten Blick wie die Behausung eines staatenbildenden Insektes aussah tat es auch auf den zweiten und dritten, und so von Erwartungen erfüllt zuckte Rilanja zurück als plötzlich etwas längliches und fleischiges eine lange Schnauze aus einer der Öffnungen steckte und in die Deckenbeleuchtung blinzelte.
Reflexiv warf sich die Falleen in die nicht vorhandene Schusslinie und rief laut,

Nicht!

Das in Frage kommende Insekt, das eher ein Reptil war und es dabei schaffte nagerhafte Goldigkeit an den Tag zu legen, zuckte vehement zusammen und ließ ein paar Kugeln konzentrierten Fluchtinstinktes davonrollen, während ein kurzes unkontrolliertes Schaben andernorts in der tierischen Anlage davon sprach, dass andere Bewohner ihren Ausbruch nicht so kaltschnäuzig weggesteckt hatten.

Wie es aussieht...

meinte sie zögerlich und war sich realitätsunabhängig der Blicke aller Anwesender bewusst. Etwa ein Dutzend davon wirkte auf sie kleiner als erwartet und weitaus panischer als es die Situation rechtfertigte, aber vielleicht war das tatsächlich nur ihre eigene Interpretation der Geschehnisse.


... gibt es keinen Grund dazu sich anzustellen…

schloss die Ritterin, und tat dann das, was sie vor ihrer irrigen Annahme, dass die Soldaten das possierliche Viech vielleicht angreifen könnten, eigentlich hätte tun wollen.
Sie ging langsam auf die Knie und streckte noch langsamer eine Hand nach dem Viech aus, dass überraschend unvoreingenommen daran schnüffelte.
Von sich selbst auf andere zu schließen erschien Rilanja in diesem Fall angemessen, und es dauerte keine fünf Minuten bis sie das kleine Viech mit Hilfe eines Nahrungsriegels dazu gebracht hatte auf ihrer Schulter zu sitzen und mit einem Reptilien vorbehaltenen Liebreiz kleine Krumel zu vertilgen.

Ich denke wir könnten das Nest umsiedeln lassen, solange wir sie nicht einfach unbehelligt lassen können,

erklärte sie schließlich und fragte sich dabei, ob es für eine Jedi denkbar wäre ein Haustier zu haben.


Coruscant - Jeditempel - Ebene 109 - Sarid, Mas, NPCs Major Kenoweth, Soldaten und Rilanja

[OP]Irgendwie wurd der Post zum Ende hin etwas dünn... [/OP]
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian

Ich nehme dich beim Wort, anwortete Eowyn mit einem unsicheren Lächeln. Oh, sie würde sich ganz bestimmt wehren, wenn es ihr zu viel wurde - das machte sie auch so. Aber es war trotzdem irgendwie gut, wenn sie einmal darüber gesprochen hatten. Schaden konnte es nicht... und zu viel Kommunikation war bisher eigentlich nicht ihr Problem gewesen.

Eowyn war dann viel zu sehr damit beschäftigt, ihre eigenen Gefühle unter Kontrolle zu behalten, dass sie nichts mitbekam von Ians Aufruhr. Es war... enttäuschend, den Traum von einem anderen Leben nun einfach wieder hinfortzuwischen, aber andererseits... er war nicht für immer weg. Irgendwann, irgendwann würden sie vielleicht tatsächlich ein ruhiges Leben führen können. Wenn genug Gras über die Sache gewachsen war, dass Ian sich zumindest auf republikanischen Planeten bewegen konnte, wenn die Jedi ihn akzeptiert hatten, wenn vielleicht sogar, irgendwann, der Imperator durch einen Machtkampf ersetzt worden war. Aber so lange... so lange war der Schutz der Jedi für Ian einfach noch am sichersten.
Vermutlich widersprach Ian ihr deswegen sanft, und Eowyn seufzte. Nun ja, die Idee,
sofort davonzurennen war vermutlich durchaus dumm und kurzsichtig. Und Eowyn war heilfroh, dass außer Ian niemand davon wusste. Wie könnte irgendjemand Vertrauen in sie setzen, wenn man das wusste? Und natürlich hatte sie Ian überrumpelt und überfordert. Es war nur gut, dass er irgendwie mehr Ruhe besaß als sie selbst, dass er besonnener war. Zumindest momentan.
Tionne hätte sie vermutlich kaum wieder erkannt, was war nur aus der überlegenden, ruhigen Padawan von einst geworden?
Nun ja, sie würde diese Sache auch nicht vergessen. Vielleicht half es, von etwas zu träumen, auch, wenn sie sich eigentlich in den letzten Jahren untersagt hatte, von Dingen zu träumen, die unerreichbar waren. Eine Familie, ein ruhiges Leben. Vielleicht war es falsch gewesen, diese Dinge so zu verdrängen, vielleicht war es besser, offen damit zu sein. Und eines Tages, vielleicht, wenn sie älter waren... Auch, wenn es für eine
richtige Familie dann vermutlich schon zu spät sein würde. Was durchaus schade war, denn nur zu gerne hätte Eowyn die Vorstellung, die sie auf den Straßen Coruscants gehabt hatte, auch in Wirklichkeit gesehen, doch ohnehin - selbst, wenn sie nun Coruscant verließen, Ian wollte keine Familie. Nicht eine solche, und sie würde ihn nicht drängen. Das würde sie sich nie verzeihen.
Wie auch immer... sie konnte träumen. Ihre Träume nahm niemand ihr fort, und auch nicht ihnen beiden, und irgendwann dann, vielleicht...


Mit schiefem Kopf sah sie Ian an und runzelte die Stirn. Ein braunes Sofa? Wirklich? Sie hob die Augenbrauen. Ich wäre ja eher für ein dunkelblaues... mit einem grauen könnte ich auch noch leben, oder einem schwarzen, aber ein... braunes? Ihre Mundwinkel zuckten kurz. Du willst doch nur nicht deine Stiefel abtreten, nachdem du draußen warst, gib es zu. Ich glaube, bei der Musik bin ich vielleicht aber kompromissbereiter.
Sie sah Ian noch einen Moment an, dann plötzlich gab sie jedoch endlich ihre Zurückhaltung auf, löste ihre Hände von Ians und umarmte ihn, schmiegte sich an ihn.
Es tut mir Leid, flüsterte sie. Es tut mir Leid, dass ich dir nicht richtig zugehört habe. So... egoistisch war. Und, dass ich dir nicht früher Bescheid gegeben habe. Unsicher versteifte sie sich plötzlich, löste sich wieder ein wenig und sah zu Ian auf. Ich weiß nicht... sollte ich dich überhaupt noch so berühren? So lange wir nicht wissen, was das auslöst?

Und bevor sie sich nachher wieder ins Getümmel stürzten, musste sie noch eine zweite Sache loswerden, die ihr vorhin gekommen war. Als sie überlegt hatte, was sie tun konnte, damit Ian sich vielleicht ein wenig besser fühlte... Und... ich glaube, ich brauche deine Hilfe bei etwas, begann sie ein wenig zögerlich und sah Ian bittend an. Ihm würde das nicht gefallen, ihm würde es vermutlich sogar weh tun, äußerst schwer fallen... Aber langfristig war es einfach am klügsten. Sie wartete kaum ab, ob Ian Einwände hatte - weshalb sollte er auch Einwände haben, wenn sie noch nicht einmal gesagt hatte, um was es ging? - und redete gleich weiter. Ich werde vorsichtig sein, aber... Ian, irgendwann werde ich weitermachen. Da draußen. Und ich werde mich am besten verteidigen können, wenn ich besser werde. Besser in allem. Du... ich möchte dich nicht verletzen oder etwas von dir verlangen, was zu viel für dich ist, aber... sie wurde ein wenig leiser, blickte nun verlegen zur Seite. Sie konnte ihn bei einer solchen Bitte nicht ansehen, außerdem wollte sie ihm die Möglichkeit geben, das Gehörte zu verarbeiten. Du kennst sie einfach am besten. Du weißt, was warten könnte. Ich... Warum war das nur so schwer? Und hatte Ian nicht längst verstanden, was sie von ihm wollte? Sag es mir, wenn ich zu viel verlange. Aber... jetzt musste sie ihn doch ansehen. Würdest du mit mir trainieren? Ich meine, richtig trainieren? Mit vollem Ernst, vollem Einsatz? Geistige Abwehr, Abwehr von Machtblitzen, Lichtschwertkampf. Meinetwegen mit Stöcken. Sie trainierte in letzter Zeit so wenig, hier war keiner, der Zeit für so etwas relativ unwichtiges hatte und nicht gerade ein Padawan war. Doch für manche Dinge man einen Trainingspartner. Sie selbst hatte auch Wichtigeres zu tun gehabt... Aber damit musste jetzt Schluss sein. Damit würde jetzt Schluss sein. Und wenn Ian sich nicht daazu bereit erklärte, dann musste sie sich auf die Suche nach jemand anderem machen, doch Ian war nun einmal die logischste und sinnvollste Wahl. Er kannte die Sith am besten. Er wusste, was auf sie beide warten konnte. Ja, die Sith waren ihr Spezialgebiet, doch ihr Wissen reichte nicht annähernd an das von Ian heran. Er war von ihnen ausgebildet worden... wer könnte sie besser auf das, was vielleicht irgendwann auf sie zukam, vorbereiten?


Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian
 
[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Archive] mit Kestrel, Sarissia, Ribanna und anderen wissbegierigen Jedi

“Da bist du ja! Wie war dein Flug? Na, wie findest du den Jedi-Tempel und die Archive? Wenn du möchtest kannst du dich gerne ein wenig umsehen. Wir haben Zeit.”

*Sprach ihre Meisterin und freute sich wohl genauso sehr wie sie selbst, auch wenn die Situation vielleicht nicht sonderlich die schönste ist wie sie nacher noch feststellen wird. Kestrel erkundigte sich wie der Flug war und ob ihr der Tempel gefällt.*


Ich bin Öffentlich gereist es dauerte zwar etwas aber es war schön. Und der Tempel ist unglaublich, ich war sprachlos als ich nur am Eingang stand und über die Archive hier möchte ich garnicht erst anfangen ansonsten würden wir uns noch Jahre unterhalten und das alleine nur über meine begeisterung!

*Sarissia sah dann lächelnd zu Ribanna welche sich sofort vorstellt sie war schon vorher da und der Vahla war es schon fast peinlich einfach dazugeplatzt zu sein, allerdings hat sie von dem Gespräch ohnehin nichts mitbekommen. Sie war froh das Ribanna gleich die höflichkeit vorweg nahm*

“Ich bin Ribanna Noida. Hallo! Meine Meisterin Li ist verschwunden. Meisterin Kestrel Skyfly wird sie suchen gehen. Wirst du sie begleiten?”

*Ribanna fing dann an zu erzählen wie ihre Meisterin verschwunden ist, Sarissia sah sie mitfühlend an allein der Gedanke daran das sie Kestrel verlieren würde war grausam...sie wüsste nicht was sie tun sollte, allerdings war ihre motivation danach Ribanna zu helfen nur umso größer und sie nickte mit einem ernsten Gesichtsausdurck*

Ich denke meine Meisterin hat uns nicht umsonst hier her gerufen. Ich glaube wir werden aufjedenfall helfen.

*Apropo Uns....wenn man von Q´Tahem sprach war er auch direkt hinter einem. Naja fast aber Sarissia konnte ihn spühren was ihr ein lächeln aufs Gesicht zauberte, immerhin hatte sie ihren mit Padawan auch schon ewigkeiten mehr gesehen und dann ertönte die bekannte Stimme*


Meisterin Skyfly! Sarissia! Ich freue mich euch zu sehen!

*Die Vahla drehte sich freudig um und umarmte ihren Grünen Freund wärend sie "Q´Tahem!" mit einer frohen stimme fast schon schrie und lachte nachdem sie die Umarmung löste, endlich waren sie wieder zusammen unterwegs es war schon zulange her fröhlich lauschte sie wie sich Q´Tahem vorstellte und sich kurz mit ihr unterhielt. Auch Q´Tahem bekam dann mit was mit Meisterin Li passiert ist. Meisterin Kestrel hatte anscheinend alles zusammen was sie brauchte und Sarissia war kurz ein wenig verwirrt darüber als sie sagte sie untersucht alleine den Ort welchen Ribanna nannte, doch sie wollte Kestrel auch nicht weiter aufhalten und wiedersprach ihr nicht. Sie sollten bei Ribanna bleiben und sich den Tempel zeigen lassen.*

Wie ihr Wünscht Meisterin...

*So schnell sie sich wieder getroffen haben umso schneller war Kestrel nachdem sie sich erkundigt hatte das Ribanna keine Fragen mehr hatte auch schon wieder weg. Ribanna war besorgt auch wenn sie es vielleicht nicht so zeigen wollte...war es nur Logisch immerhin machte sich selbst Sarissia nun sorgen um ihre Meisterin...denn wenn eine schon verschwunden ist...wer weiss was dorten noch so lauert und auf weitere Meister wartet? Kurz war sie in diesem Gedanken gefangen aber mit einem kurzem Kopfschütteln war sie wieder angekommen. Sie fand es nicht gut das ihre Meisterin alleine ging aber sie wollte auch nicht ihren "Befehl" missachten und schon garnicht hier im Tempel.*

Ich hoffe ihr passiert auch wirklich nichts....immerhin ist eine Meisterin schon verschwunden...aber keine sorge Ribanna, wir sind nicht klein zu kriegen und holen deine Meisterin zurück.

*Sprach Sarissia aufmunternd und lächelte die Frau an welche dann zuerst vorschlug vielleicht die Kantine zu besuchen, in dem moment knurrte der Magen von Sarissia und aufeinmal hörte sich die Idee garnicht so schlecht an. Vor lauter aufregung hatte sie völlig vergessen zu essen und sie hielt sich entschuldigend grinsend den Bauch*

Das klingt nach einer sehr guten Idee.

*Grinste die Vahla amüsiert und folgte zusammen mit Q´Tahem ihrer neuen führung und selbst die Kantine war großartig. Zusammen mit Ribanna stellte sie sich an der Ausgabe an und war erstaunt wie schnell das hier ging, Auf Lianna dauerte das manchmal seine zeit, vielleicht war auch gerade nur keine Essenszeit? Das Zeitgefühl hatte Sarissia ohnehin erstmal verloren und folgte Ribanna auf einen Kleineren Tisch am Fenster, sie wusste wie sie die Vahla beschäftigen konnte der Ausblick war echt schön weshalb sie sich auch gleich mal zum Fenster setzte und sich über ihr Gorakragout mit Reis freute. Aber zuerst musste die Vorsuppe daran glauben von denen sie 2 hatte, die Frau hatte wohl wirklich lange nichts mehr gegessen auf der langen Reise, sie hatte nichtmal ihren Vorrat im Rucksack angefasst da dieser auch nur für Notfälle war*

*Eine weile war es ruhig am Tisch als alle in ruhe am essen waren, bis Ribanna dann die Stille brach und sie einlud in die Gärten zu gehen zusammen mit ihrem Patienten und das sie ein Zimmer auch noch bräuchten. Sarissia erinnerte sich das der Junge Anwärter welchen sie in der Kantina auf Lianna kennenlernte etwas davon erzählt hatte das er doch hier her wollte um zu helfen. Ihre Meisterin würde sicherlich eine ganze Weile brauchen um den Ort zu untersuchen und einfach Urlaub machen wollte die Vahla schon garnicht...immerhin war sie hier her gekommen um zu lernen und zu helfen. Sarissia wollte sie nicht unterbrechen und sah sie kauend an wärend sie von ihrer Göttin am ende sprach....Göttin? Welche Göttin? Kurz hob sich fragend eine Braue bei Sarissia und das kauen stoppte kurz wärend sich eine kurze pause einschlich immerhin spricht man nicht mit vollem mund. Ribanna sprach dann davon was hier abgelaufen ist auf Coruscant und über den C-Virus das sie leute sterben sah oder morden nur durch diese Krankheit, selbst das sie schießen musste war ihr ein wenig unangenehm aber wie Sarissia auf sowas antwortete wusste sie vorallem da Ribanna ein wenig unsicher wirkte*

Nun das erste mal das ich richtig kämpfen musste war gegen einen Sith. Es ist ein komisches gefühl wenn es nicht im Training ist...sondern wirklich passiert und man wirklich verletzt wird... Ich kann dir nur sagen das es leichter wird, ich habe auch dinge getan auf die ich nicht Stolz war.

*Sie sah dabei kurz zu Q´Tahem immerhin war Er einer der wenigen die wussten womit Sarissia kämpfen musste aber sie zeigte ihm ein lächeln um ihm zu beweisen das sie alles verarbeitet hatte und sah wieder zu Ribanna*


Aber ich habe es Überlebt, habe gelernt und bin daran gewachsen. Und was die Gärten angeht würde ich vorschlagen das wir zuerst das Zimmer aufsuchen damit wir das erledigt haben. Danach hatte ich ohnehin nicht vor hier Urlaub zu machen. Das was du erzählt hast klingt so als würdet ihr hier jede hand brauchen die ihr bekommen könnt. Ich möchte lernen und helfen wo ich kann.

*Sairssia lächelte Ribanna aufmunternd an, sie würde ihr unter die Arme greifen wo sie nur konnte. Es war derzeit nicht leicht für die Junge Padawan und die Vahla erinnerte sich an ihren Anfang sie hatte immerhin Q´Tahem mit dem sie Üben konnte aber sonst war es nicht leicht Tag für Tag immer mehr zu verstehen, vorallem war es schwerer ohne Meisterin wenn man dann auch noch soviele Kranke zu versorgen hatte war das erst recht eine meilenstein aufgabe. Sarissia bewunderte Ribanna ein wenig das sie nach all dem noch immer so stark zu sein schien*

Wir schaffen das. Wir holen deine Meisterin zurück und helfen wo wir können. Nicht war Q´Tahem?


Coruscant: Jeditempel, Kantine: Q`Tahem, Ribanna und Sarissia
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Lazarett – Mit Patienten -

Licht. Licht wies ihnen den Weg aus den dunkelsten Zeiten. Mit ihm verbanden sie ein Gefühl von Wärme, von Hoffnung und nicht zuletzt auch Leben. Chesara sah und spürte das Licht unter ihren Händen, trotz dass ihre Augen geschlossen waren. Wenn sie so tief in der Macht versunken war wie in diesem Moment, konnte sie durch die Macht sehen, ohne es wirklich zu tun. Es war eines dieser Dinge, dass die Jedi "eins mit der Macht zu sein" nannten. Sie hatte oft Berichte gehört und gelesen, vermutlich hatte das jeder schon einmal, über Sterbende, die zurück ins Leben fanden und später von einem langen dunklen Tunnel berichteten, an dessen Ende sie ein Licht gesehen hatten. Was ihre Berichte jedoch unterschied, und was Chesara nie ganz verstanden hatte war, wohin dieses Licht führte. Manch einer erzählte, dem Licht gefolgt zu sein. Andere hatten sich abgewendet. Was also symbolisierte es nun, das Leben oder den Tod? Brachte es Hoffnung oder war es das Ende einer Reise? Ihre Hände glühten auf der samtigen Haut ihres Patienten. Der Kopf der Jedi war gesenkt, als sie mit der Macht eine Schutzhülle wob, wie ein Schild der sich von innen nach außen stülpte und alle Fremdkörper abstieß. Das erste Mal hatte sie es bei dem Jungen getan, dann bei einem älteren Mann und die Macht hatte beide geheilt. Seitdem tat sie kaum noch etwas anderes. Sie war müde und bekam weniger Schlaf als sie eigentlich benötigte, aber das war vorher nicht anders gewesen.

„Madame Jedi?“

Einer der Schwestern, die freiwillig Dienst im Lazarett leisteten, war an sie heran getreten. Chesara hatte den Atem ihres Patienten noch eine Weile beobachtet, ruhig und gleichmäßig wie er ging, verloren in einem tiefen Schlaf.

“Guten Abend, Schwester.“

Antwortete Chesara, oder war es bereits Morgen? Sie wusste es nicht. Zeit war hier unten relativ, so tief unter der freien Luft Coruscants, dass kaum sicher war, ob wirklich ein Himmel existierte, oder er nicht einfach eine Erfindung war. Viele, die hier lebten, wussten es tatsächlich nicht. Die meisten von Ihnen waren nie über die Slums, in denen sie lebten, hinaus gekommen.

„Da ist ein junger Mann, der nach Ihnen gefragt hat. Ich weiß nicht, wer er ist, aber ich dachte…“

Die junge Rodianerin brach ihren Satz ab, unsicher ob sie Chesara überhaupt hätte ansprechen dürfen. Chesara wusste, dass Rámon die meisten der Helfer angewiesen hatte, sie nicht mit Nichtigkeiten zu behelligen. Das war seine Antwort auf ihre Weigerung, ihre Ruhepausen zu verlängern.

“In welchem Bett liegt er?“

Wollte Chesara wissen, während die Schwester ihr zu einem der Waschbecken folgte, wo Chesara ihre Hände reinigte.

„Oh, er ist kein Patient.“

Die Frau reichte ihr ein Papierhandtuch.

„Ich glaube nicht. Er sah nicht krank aus.“

Trotzdem überlegte sie nun offensichtlich selbst, ob es wirklich so war, oder sie sich vielleicht doch geirrt hatte. Chesara wünschte, die junge Helferin wäre nicht so nervös.

“Bringen Sie ihn in mein Büro, ja?“

Erwiderte sie freundlich. Es war nicht ihre Art, Leute, die zu ihr kamen, nicht zu empfangen. Ihr Büro war nur ein winziger Raum, spärlich eingerichtet mit einem Tisch, zwei Stühlen und einem Bett das nicht viel besser aussah als jene, auf denen draußen die Kranken schliefen. Sonderbehandlungen gab es hier unten für niemanden. Das Licht flackerte, als Chesara es einschaltete, beruhigte sich dann jedoch. Sie hoffte, es hielt so lange durch, bis jemand die Zeit und Ressourcen hatte, den Glühstab auszutauschen. Als es an der Tür klopfte und die selbe Helferin den jungen Mann, von dem sie gesprochen hatte, herein brachte, hatte Chesara gerade einen Tee aufgesetzt. Er musste in etwa so alt wie Mirja sein, war ein Mensch so weit sie erkennen konnte, doch etwas an ihm bewegte sie dazu, ihren Blick ein wenig länger auf ihm ruhen zu lassen als sie es normalerweise getan hätte. Es war ihre langjährige Erfahrung, die ihr sagte, wer er war, oder zumindest woher er kam.

“Wie ist die Lage im Tempel?“

Wollte sie wissen. Die Bewegung der Macht in ihm war für sie zu spüren. Er war ein Padawan, vermutete sie, und er war die erste Verstärkung, die der Orden ihr schickte, wie sie zu ihrer eigenen Überraschung nicht ganz unkritisch feststellte.

“Ich bin Jedi-Rätin ChesaraSyonette.“

Stellte sie sich vor.

“Die meisten nennen mich Chesara. Unser Lazarett hier ist… notdürftig und wir können jede Art von Unterstützung gebrauchen, wenn das der Grund ist, warum du hier bist.“

Fragend sah sie ihn an. Es war ebenso gut möglich, dass er nur eine Nachricht für sie zu überbringen hatte, oder Vorräte. Wenn er Medizin mitgebracht hatte, wollte sie sich nicht beschweren, sie mussten ihren Bestand dringend aufstocken. Und selbst, wenn er nur Decken dabei hatte, oder Nahrung… die Slums waren nicht die Oberen Ebenen. Was dort oben schwer zu bekommen war, war hier unten schier unmöglich zu beschaffen.

- Coruscant - Untere Ebenen - Lazarett – Mit Patienten – Mit Okin -
 
„Das kannst du auch,“ erwiderte Ian, Eowyns lächeln, ehe er ernster hinzufügte: „Ich werde dir nicht die Luft zum Atmen nehmen.“ Nein, das würde er sicher nicht und Ian, der sich damit auskannte, eingesperrt zu sein, würde tunlichst darauf achten, genau das nie jemanden selbst anzutun, schon gar nicht aus Liebe. Ohnehin schien, jemanden zu erdrücken, die Liebe viel ehr auszuschließen und auh sie zu ersticken.

Beim braunen Sofa angelangt, musste Ian laut lachen und breit grinsen, nein, viel eher lächeln, vor allem, als sie die Augenbrauen hob. Hatte er ihr je gesagt, wie sehr er diese Geste liebte? Wie sehr er es mochte, wenn sie nur Sekunden vorher den Kopf schief legte und ihn auf diese Weise ansah?
Vielleicht wäre ich für dich sogar bereit, ein rosa Sofa zu akzeptieren. Mit einer Decke darüber, versteht sich.“ Grau, schwarz oder blau – es waren alles Farben, die er sich vorstellen konnte.
Das Zucken um ihre Mundwinkel - und erneut löste sie ein Kribbeln in Ian aus. Es waren diese kleinen Dinge, diese winzigen Dinge, die man so schnell übersehen konnte. Und da sprach sie davon, alles kaputt zu machen? Wo sie spätestens mit solchen minimalistischen Gesten etwas auslöste, dass sie nur noch anziehender machte? Sein eigenes Lächeln wurde schelmisch.
„Eigentlich dachte ich nicht daran, meine Stiefel irgendwo abzuwischen. Das du diejenige bist, die Schuhe putzt und Fußmassagen gibt, ist schließlich Voraussetzung.“
Dann löste sie den humorvollen Moment, warf sich in seine Arme und kaum, das Ian reagieren und seine Arme auch um sie legen konnte, versteifte sie sich auch schon, suchte wieder etwas Abstand und entschuldigte sich. Eigentlich lag Ians erster Impuls darin, ihr sofort zu widersprechen, schließlich stimmte das, was sie sagte, seiner Ansicht nach nicht. Doch vielleicht war es besser, die Sache diesmal anders anzugehen. „Wir sind eben noch ein bisschen in der Lernphase, aber wir lernen beide schnell.“ Ihre Frage hingegen war schwerer zu beantworten. Natürlich wollte Ian nicht darauf verzichten, berührt zu werden, doch was er noch viel weniger wollte war, dass sie Dinge sah, die nicht für sie bestimmt waren. Allerdings war das bisher wohl immer nur in schweren Situationen geschehen. In denen er selbst diese Bilder sah. Demnach… war die einfachste Lösung vielleicht die, sich immer abzuschirmen, sobald er spürte, dass die Vergangenheit ihn einholte. Oder er bat sie schlicht darum, ihn in solchen Momenten nicht zu berühren oder ihn vor zu warnen, um dadurch besser Einfluss nehmen zu können.
Es passiert nur, wenn ich diese Bilder selbst im Kopf habe, also nur dann, wenn es gerade schlimm für mich ist. Vielleicht schirme ich mich in diesen Momenten einfach. Und vielleicht ist es dann tatsächlich besser, mich nicht zu berühren.“ Ebenso lange, bis er herausfand, wie sich eine Übertragung vermied.
„Aber in Situationen wie jetzt und in allen anderen, die für mich nicht angstbehaftet sind, möchte ich darauf nur ungern verzichten.“ Es sei denn, sie war anderer Meinung und wollte erst einmal ein wenig Abstand. „Das heißt natürlich, nur, wenn das in Ordnung für dich ist. Aber vielleicht,“ und da kam doch wieder ein Lächeln, „kann ich dir auch etwas schönes zeigen. Ein Bild, das ich gesehen habe und das du durchaus sehen solltest.“ Auf Anhieb gab es da ein Bild, das er ihr sehr gerne vermitteln würde, denn so ergab sich die Möglichkeit, ihr einmal zu zeigen, wie er sie sah. Wie er sie in einem, für ihn bedeutungsschweren Moment gesehen hatte.

Sie brauchte seine Hilfe? Ian wurde hellhörig, sah sie fragend an, bis sie sich erklärte.

„Ich werde mit dir trainieren,“ war die schnelle Antwort, die keiner Überlegung bedurfte. Nur was den Lichtschwertkampf betraf, würde es Probleme geben. Nicht allein seiner Abneigung dieser wegen, sondern auch aus der Tatsache heraus, dass Ian seit Wochen kein Lichtschwert mehr aktiv geführt hatte. „Aber was Lichtschwerter betrifft… ich weiß nicht, ob ich das kann. Und selbst wenn ich es kann, weiß ich nicht, ob ich es noch richtig benutzen kann. Ich habe … Ewigkeiten nicht mehr gekämpft oder damit Trainiert.“ Korriban war das letzte Mal gewesen, in dem er es ernsthaft, Mann gegen Mann eingesetzt hatte und Korriban war lange her.
„In jedem Fall fände ich es auch spannend, ein paar Jedi-Techniken zu sehen.“ Und da sie gerade ohnehin nichts zu tun hatten.. „Also bereit, für Trainingsstunde Nummer 1?“


Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn
 
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[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Archive] mit Kestrel, Sarissia und ev. Ribanna und anderen wissbegierigen Jedi

Die Vahla war genauso froh ihn wieder zu sehen, wie er selbst. Die letzten Tage nach der Mission waren sehr anstrengend gewesen und der Nautolaner hatte sich so gut es ging mit seinem Training abgelenkt. Immer wieder waren ihm die schlimmen Erlebnisse mit Darth Hybris durch den Kopf gegangen. Auch wenn man es ihm momentan nicht so stark anmerken konnte, waren die Dinge doch noch sehr in seinem Kopf.
Daher tat es gut ein so freundliches Gesicht wieder zu sehen und ihre Ausstrahlung in der Macht war auch sehr positiv. Sie schien die Mission besser verarbeitet zu haben, wie er selbst. Seine Meisterin war die nächste fröhliche Person, die ihm auch ein freundliches Lächeln schenkte. Er erwiderte das Lächeln. Sie fragte ihn, wie es ihm ging und was er vom Tempel hielt. Bei der ersten Frage, wie es ihm ging, wurde sein Lächeln etwas bedeckter.


Mir geht es gut…, meinte er dennoch, es ging ihm ja auch gut, Der Tempel ist einfach riesig! Ich wüsste nicht, wie ich mich hier je zurechtfinden sollte! Jetzt weiß ich auch, warum die Jedi jahrhundertelang hier ihren Hauptsitz hatten!

Anschließend schien seine Meisterin alle notwendigen Daten gesammelt zu haben und erklärte nun ihre Vorgehensweise. Sie sollten hier im Tempel bleiben, da sie dort sicherer waren. Der Virus, von dem Q’Tahem ohnehin kaum etwas wusste, war für Kestrel ein zu großes Risiko. Der Nautolaner wusste nicht, wie er das finden sollte, seine Meisterin alleine losgehen zu lassen, nachdem die Meisterin von Ribanna auch auf merkwürdige Weise verschwunden war. Zudem war dieses Virus sehr gefährlich und sollte nicht vernachlässigt werden. Er wusste nicht, wieso er seiner Meisterin nicht helfen durfte. Vier beziehungsweise sechs Augen sahen immerhin mehr als nur die zwei Augen seiner Meisterin, da machte es keinen Unterschied, ob diese erfahrener waren.
Seine Meisterin erwähnte auch Illum, den mysteriösen Eisplaneten, auf dem so gut wie alle Jedi ihren Lichtschwertkristall gefunden hatten. Eigentlich sollte der junge Padawan nun sehr aufgeregt sein, jedoch war er das überhaupt nicht. Q’Tahem konnte es sich selbst nicht erklären, aber irgendwie fühlte es sich nicht mehr so richtig an.
Seine Meisterin packte ihre Sachen zusammen und machte sich bereit für den Aufbruch.


Viel Erfolg, Meisterin und möge die Macht mit Euch sein!

, wünschte er ihr und kurz darauf ließ sie die drei Padawane zurück.

Ich bin mir sicher, dass unsere Meisterin wieder zurückkommen wird! Und deiner Meisterin geht es bestimmt auch gut. Wir werden sie schon finden!

, meinte er aufmunternd. Anschließend stellte sich kurz eine unangenehme Stille ein, die mit dem Vorschlag gebrochen wurde, ob sie nicht alle die Kantine besuchen wollten. Der Nautolaner hatte kurz nach der Landung vorsorglich etwas gegessen (und dabei ein Vermögen ausgegeben). Daher hatte er nicht sonderlich viel Hunger, aber der Magen von Sarissia äußerte lautstark seine Zustimmung zu dem Vorschlag.

Damit ist das wohl beschlossen.

, meinte er grinsend, nachdem ihr Magen geknurrt hatte.
Die Kantine war mindestens doppelt so groß wie die auf Lianna und machte auch eindeutig mehr her. Sie war nicht so zweckmäßig. Auch hier musste man nicht überlegen, ob man sich auch wirklich in einem Tempel der Jedi befand, oder doch einfach nur in irgendeiner Halle in irgendeinem Industriegebiet. Sie stellten sich an die Schlange der Essensausgabe. Es ging erstaunlich schnell, bis der Nautolaner sich sein Essen aussuchen konnte. Er hatte die Wahl zwischen Geflügel und einem Nudelauflauf ohne Fleisch. Q’Tahem sah neben den beiden Hauptgerichten, dass man sich auch einen einfachen Salat aussuchen konnte, also griff er nach diesem. Die Drei setzten sich an einen Fenstertisch, der gerade in dem Moment frei wurde, als sie herkamen,
‚Als ob sie Angst vor uns hätten.‘, dachte er sich und nahm gegenüber der dunkelhaarigen Frau Platz. Seine Mitpadawan schlang regelrecht ihr Essen herunter, der Nautolaner jedoch stupfte nur etwas in dem Salat herum und aß ab und zu mal ein Salatblatt. Es dauerte nicht lange, da begann Ribanna ein neues Gespräch. Sie schlug vor anschließend in die Gärten zu gehen und danach noch ein Zimmer zu suchen. Der Nautolaner war froh sich etwas die Beine zu vertreten. Nach der langen Reise tat es gut sich etwas zu bewegen. Q’Tahem wurde total neugierig, als Ribanna meinte, sie würde in der Krankenstation arbeiten und hatte bereits mit diesem C-Virus zu tun.


Du hattest einen Patienten mit dem C-Virus? Und der wurde geheilt? Das ist ja interessant… Ich weiß kaum was über dieses Virus, aber ich dachte er wäre unheilbar? Wie habt ihr das den angestellt?

Er war gespannt, was die Frau dazu sagen würde. Sie erzählte, dass sie in den unteren Ebenen gewesen war. Dort schien es wohl enorm gefährlich zu sein. Der Nautolaner musste unweigerlich an Zombie-Holofilme denken. Sie erwähnte leise flüsternd, dass sie sich gegen diese verrückten Infizierten hatte zur Wehr setzen müssen. Dem Nautolaner schien es fast so, als wäre sie etwas stolz darauf. Seine Mitpadawan erzählte ihr, dass sie auch schon gekämpft hatte und dass sie auch nicht stolz darauf war.

Hättest du dich nicht zur Wehr gesetzt, dann wäre dir vielleicht etwas Schlimmes geschehen.

Ihm gingen wieder die Folter des Sith durch den Kopf. Sein Gesicht verzerrte sich für einen Augenblick, dann war es wieder normal.

Wenn dir ein Sith mit gezündetem roten Lichtschwert entgegenkommt, dann hat man keine Zeit zu überlegen, ob es richtig oder falsch ist, was man geraden tut. Man muss handeln… Und damit leben was passiert ist.

, meinte er und hatte den letzten Satz mit einem nachdenklich Unterton gesagt.
Seine Mitpadawan schlug vor sich zuerst um ein Zimmer zu kümmern und danach etwas auszuhelfen.


Ja das klingt doch…

Q’Tahem hatte seinen Satz noch gar nicht beendet, da ging plötzlich ein riesiger Tumult hinter ihnen los. Es schrien mehrere Jedi wild durch die Gegend. Der Nautolaner blickte erstaunt hinter sich und sah, dass sich fünf Tische entfernt eine Menge gebildet hatte. Die drei Padawane standen auf und ging schnellen Schrittes zu der Menge. Der Nautolaner schob sich durch die Menge bis er sah was den Tumult ausgelöst hatte. Auf dem Boden zwischen zwei Tischreihen war ein Mensch zusammengebrochen und lag nun halb ohnmächtig auf dem Boden. Er hielt sich seine linke Seite und stöhnte schmerzerfüllt. Der Nautolaner sah hilflos auf den dunkelhäutigen Menschen.

Ribanna, du bist doch Krankenschwester. Kannst du ihm nicht helfen?

, meinte er und sah die Frau hilfesuchend an.

[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Kantine] mit Sarissia,. Ribanna und Menge mit halbbewusstlosem Jedi
 
Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - mit Wes, Radan und Kyran

Für einen kurzen Moment lächelte Alisah und nickte Radan bekräftigend zu, als Wes ihm beruhigte und meinte es wäre genau jetzt die Zeit sich um seine kleine Familie zu kümmern.
Doch das Lächeln verschwand wieder als Wes sich ihr zu wandte und ihre Selbstvorwürfe ab tat. Im Grunde war sie recht froh, dass er es so sah, doch ihre Meinung über sich selbst änderte das nicht. Warum wiederstanden so viele diesem Virus aber sie nicht?
Außerdem hatte sie keinem Schwachen Schuld zuweisen wollen. Nein, sie wusste doch das jene nichts dafür konnten . Aber gerade weil sie nicht schwach war... Mit ihren Fähigkeiten durfte sie nicht schwach sein!
Sie schüttelte Energisch ihren Kopf, sie durfte sich in solche Gedanken nicht vertiefen. Viel zu oft hatte sie in den letzten Tagen darüber gegrübelt und sich dabei immer nur im Kreis gedreht. Es brachte sie nicht weiter. Kein Bisschen.
Und da Wes auch nicht lange bei diesem Thema blieb sondern nun wieder In ihrem Sinn Radan erklärte, das auch er glaubte er würde ein guter Vater, hellte sich Alisah's Miene nun auch wieder leicht auf und sie stupste Radan spielerisch in die Seite.


Siehst du, Wes denkt das auch.

Und wurde dann etwas rot als Wes meinte sie würde auch eine gute Mutter werden. Dazu sagte sie nichts sondern zwinkerte nur etwas verlegen und war irgendwie dankbar, das sich das Thema etwas verlagerte.
Aha, Probleme mit den Blechköpfen! Ja, ja, sie wusste warum sie die nicht mochte und Wes ging es wohl anscheinend nicht viel anders.
Und dann ging es wieder um den Virus! Und Wes klang nicht gerade Hoffnungsvoll! Sie mussten wissen woher es kam und sie mussten es an der Wurzel packen um es aus zu rotten. Wenn man nicht wusste wo die Wurzeln verliefen war das natürlich schwer. Aber Alisah war auch keine Heilerin. Sie könnte jemand glauben lassen, das sie eine war . Aber das war mit Sicherheit keine Hilfe. Und wieder fühlte sie sich so Macht- und Hilflos.
Gerade wollte Alisah leise seufzen und eben das zu geben, als Wes weiter fragte.
Was den Virus in ihr in Schach hielt? Ob man ihr Blut untersucht hatte...


Ähm, sie ham mich schon mehr als ein Mal gepiesackt. Ich denke, dass sie es auch untersucht haben.
Aber was es bei mir in Schach hält?


Nachdenklich sah sie zu Radan hinüber. Sie wusste, dass es ihm nicht gefiel, dass es ausgerechnet Ian war, der Kyran und sie gerettet hatte. Sie konnte es ja selbst kaum glauben. Ausgerechnet er. Aber es war die Wahrheit. Ohne Ian würden weder sie noch Kyran leben. Und so atmete sie einmal tief durch bevor sie es Wes erzählte.

Alle haben so viel getan um uns gegen das Virus zu helfen aber ich glaubte alles wäre umsonst gewesen, wenn Ian Dicenicht Kyran und mir von seiner Lebensenergie gespendet hätte.
Ich habe das Ende schon gefühlt. Kyran's und Meines! Da war Dunkelheit die uns immer mehr umhüllt hat. Es war so kalt, so hoffnungslos. So...


So als würde ihr alter Meister wieder seine Klauen in ihre Seele schlagen. Als hätte er sie gefunden und würde ihr nun genüsslich alles Leben aussaugen. Ja, so hatte es sich angefühlt! Wie ein bodenloser Abgrund der Verzweiflung.

...und dann war da wieder Licht! Es war fast so wie wenn ich Energie absorbiere um meine Illusionen zu stärken!
Vielleicht war es ja auch etwas in der Art. Vielleicht hat meine Begabung auf dem Gebiet dabei geholfen, dass die Energiespende so effektiv war und vielleicht hat Kyran ähnliche Fähigkeiten.
Ich fühle die Dunkelheit immer noch und den Kampf in mir. Ich denke, ich darf der Verzweiflung nicht nachgeben sonst versinke ich in... .


Visionen? IHN gesehen? Hatte sie das offen gesagt ?
Allegious! Nein, sie hatte seinen Namen doch nicht genannt. Oder?
Sie hatte ihn mit Absicht nicht sagen wollen.
Was würden sie von ihr denken wenn sie das sagte? Würden nicht alle glauben sie wäre wirklich noch unter seiner Fuchtel! Vielleicht auch, dass sie nur aus diesem Grund überlebt hatte.
Aber durfte sie es Wes verschweigen? Jetzt wo er direkt danach fragte musste sie ihm doch antworten. Ehrlich antworten, sonst wären all ihre Beteuerungen nur leere Worte gewesen. Und was wenn es vielleicht helfen konnte. Nein, sie hatte nicht das Recht etwas zu verschweigen.
Für einen Moment sah sie betroffen auf ihre im Schoß gefalteten Hände, dann schnaufte sie tief durch und hob ihren Blick wieder während sie Wes antwortete.


Ja, ich hab IHN gesehen! Allegious!
Zumindest glaubte ich das. Er war nicht wirklich da. Aber in dem Moment war es so echt. Ich habe ihn gehört. Wie er lachte. Wie er mich verhöhnte. So wie früher.
Wie er mir sagte, dass ich ihm gehörte, auf Ewig! Das ich ein Nichts bin. Und so wertlos ich auch bin, er sich immer zurück holt was sein ist. Sei es auch nur um es zu töten.
Aber ob das was mit dem Virus zu tun hat?
Ich war seine Schülerin! Er hat seine Klauen lange vor diesem Virus tief in mich hinein geschlagen. Ich denke, deswegen hörte ich ihn.
Um ehrlich zu sein...


Beinahe ängstlich blickte sie Wes an. Was wenn er sie wieder für eine Gefahr hielt sobald sie ihm alles sagte?
Aber sie durfte es nicht verschweigen. Sie durfte die Angst nicht siegen lassen


...auch jetzt glaubte ich sein Lachen zu hören und seine Präsenz zu fühlen. Nicht so stark das er direkt in der Nähe ist, aber wie eine dunkle Decke, die sich über mich legte um mich nach und nach zu ersticken, wenn ich mich nicht ständig dagegen wehre und mich an Radan und Kyran fest halte. Meinem Licht in der Dunkelheit.

Sie lächelte Radan kurz an und ihr Blick ging dann hinüber zu ihrem Sohn. Jeder Gedanke an die Beiden war wie ein Sonnenstrahl in ihrem Herzen.
Und dann grübelte sie wieder über all das was Wes gesagt hatte. Wieso fragte er im Zusammenhang mit dem Virus nach Allegious? Nur weil sie ihn erwähnt hatte oder wusste er etwas, dass sie nicht wusste? Oder verdächtigte er sie ... .


Aber, warum fragst du das? Meinst du meine Visionen habe eine Bedeutung! Oder...

Coruscant, Jedi-Tempel - medizinische Abteilung 1 - mit Wes, Radan und Kyran
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Ian

Es tat so wirklich unglaublich gut, Ian lachen zu sehen und zu hören. Noch vor zehn Minuten hätte sie nicht gedacht, dass es so bald wieder dazu kommen würde, und sie grinste zurück. Die Vorstellung, mit Ian ausgerechnet ein Sofa kaufen zu gehen, war aber auch wirklich absurd. Sie beide, in einem Möbelladen? Verrückt.
Mit einer Decke darüber macht das rosa doch überhaupt keinen Sinn mehr, so leicht kriegst du mich nicht. Ihr Grinsen war noch immer breit auf ihrem Gesicht zu sehen. Aber ich denke, dunkelblau wäre durchaus in Ordnung. Ein rosa Sofa? Eine Katastrophe. Da bräuchte auch sie eine Decke dafür. Oder, besser zwei oder drei.
Und es war klar, dass Ian es nicht auf sich beruhen lassen würde. Natürlich... kaum war von Hausarbeit die Rede, ließ er den arroganten Macho heraushängen. Wie gut für ihn, dass sie sich sicher war, dass er das niemals ernst meinen würde - und sie ihn außerdem niemals damit durchkommen lassen würde. Zwar machte Hausarbeit ihr nicht so großen Kummer wie anderen Personen, aber wirklich großer Spaß war es nun auch nicht. Und da Ian sich noch nicht einmal mit einem lecker gekochten Abendessen bei ihr würde bedanken können... Falsche Gedanken.

Dann, fürchte ich, meinte sie verschmitzt, dass wir überhaupt kein Sofa werden kaufen müssen. Denn das kannst du dir abschminken... Außer natürlich... Sie hob erneut die Augenbrauen und lächelte übermütig und ein klein wenig zweideutig, dafür gibt es etwas... zurück...

Doch kurz, nachdem sie Ian blitzartig umarmt hatte, war es schon vorbei mit der Ausgelassenheit. Ihre Entschuldigung, Ians diplomatische Antwort, um wohl die Sache auf sich beruhen zu lassen.
Aber dann - Ian berühren. Sie wollte nicht darauf verzichten, aber was, wenn sie es würde tun müssen? Es war erst zwei Mal geschehen, nicht sonderlich häufig, aber andererseits zwei Mal zu oft. Eowyn dachte einen Moment über Ians Antwort nach, dann nickte sie.
Es macht Sinn... Auch wenn es vermutlich gerade in diesen Momenten schwer wird, dich nicht zu berühren. Sie lächelte ein wenig hilflos. Aber ich werde mich daran halten. Ich will dir das nicht noch einmal antun. Das hilflose Lächeln wurde zu einem echten. Außer natürlich, du möchtest es. Das, was sie momentan eher als Last ansahen, konnte sich, wenn Ian es im Griff hatte, vielleicht tatsächlich zum Positiven wenden. Positive Bilder teilen... das war mehr als nur die Gefühle an sich.

Auf ihre Bitte antwortete Ian allerdings schneller, als sie gedacht hätte. Es wirkte beinahe, als wäre es für ihn überhaupt nicht so schlimm, wie sie gedacht hätte. Hatte er sie richtig verstanden? Hatte er verstanden, dass sie richtiges, ernsthaftes Training wollte, mit allem, was dazugehörte - und das waren nun einmal auch bei solchen Dingen leichte Verletzungen oder Schmerzen, die gerade Ian ihr zufügen würde? Ein wenig skeptisch sah sie ihn an, doch sie wollte darauf nicht herumreiten. Spätestens bei der ersten Trainingseinheit würde sie merken, wie ernst es ihm war, und dann konnten sie noch immer darüber reden. Aber lieber ließ sie sich von Ian in geschütztem Rahmen wehtun und konnte die Wunden später auskurieren, als das alles auf die harte Tour zu lernen.
Doch da kam auch schon die erste Einschränkung. Lichtschwerter. Natürlich... er würde keine mehr in die Hand nehmen wollen, das war ihr klar gewesen... unter anderem deshalb hatte Eowyn auf die Stöcke verwiesen. Außerdem sah es der Rat vielleicht auch lieber, wenn sie nicht gleich mit scharfen Waffen hantierten, obwohl Ian ja zumindest ein Blaster mittlerweile durchaus erlaubt war. In ihrem Beisein und wenn es nowendig war - warum also nicht auch ein Lichtschwert? Echte Waffen waren natürlich besser als Stöcke, sie waren einfach anders ausbalanciert und lagen anders in der Hand, um nicht zu sagen, sie fühlten sich
völlig anders an, aber Stöcke waren besser als gar nichts.
Dass Ian nun aber aus der Übung war, das war für Eowyn neu. Das hätte sie nicht vermutet - war bei den Sith nicht Lichtschwertkampf eine der besten Prestigedisziplinen? Andererseits, was an Ian war schon "normal" für einen Sith?
Wobei ein richtiges, echtes, effektives Training auch bei ihr schon länger her war. Lange vor Nar Shaddaa... auf dem Weg nach Denon, vermutlich, denn danach hatte sie entweder keine Zeit oder keinen richtigen Partner gehabt. Und Training alleine oder mit Droiden war nun einmal nicht das Wahre. Einen Gegner zu haben machte dann doch einen größeren Unterschied.
Sie zuckte mit den Schultern, um Ian gerade zu sagen, dass sie das schon herausfinden würden, als er vorschlug, jetzt zu trainieren.
Jetzt? Gerade eben hatten sie sich noch... naja, sie hatten groß diskutiert, und außerdem - wollte er sich nicht um den Virus kümmern?
Aber was sollte es. Er hatte es vorgeschlagen, und er würde seine Gründe dafür haben, sie würde jetzt nicht grübeln und sich fragen, ob es auch das war, was er wirklich wollte. Sie waren alt genug, um zu sagen, was Sache war, und sie würde sofort mit dem interpretieren aufhören.


Nach einem kurzen Moment das Zögerns kam also ein Nicken, und Eowyn lächelte. Training mit Ian... Das wiederum hörte sich irgendwie normal an. Als wären sie normale Freunde, vielleicht auch Partner, die einfach miteinander trainierten, so wie Freunde oder Partner das eben taten. Ja, da war ein Hintergrund, trotzdem. Es war... in gewisser Weise irgendwie aufregend. Ich freue mich sogar.
Sie sah sich im Raum um. Je nachdem, was sie vorhatten, konnten sie sogar theoretisch hierbleiben... Andererseits hatten die Trainingsräume besondere Böden und natürlich Equipment. Ganz abgesehen davon, dass es vermutlich seltsam wirken würde, wenn aus einem Lagerraum Kampfgeräusche oder dergleichen kommen würde. Aber ich glaube, dann sollten wir uns einen Trainingsraum suchen. Einen möglichst leeren... Denn auch wieder, je nachdem, was sie vorhatten, sollte ihnen vielleicht nicht unbedingt jemand zusehen. Blitze schleudernde Jedi waren nun einmal selten und erregten Aufmerksamkeit, auch wenn es sie durchaus gab.
Sie verließen den Raum, während Eowyn überlegte, womit sie beginnen sollten. Lichtschwerttraining wäre ihr am liebsten gewesen... es war schon so lange her, außerdem hatte Ian eigentlich noch ein halbes Versprechen einzulösen und ihr neues Lichtschwert hatte Eowyn noch nicht wirklich in richtiger Aktion getestet.
Doch Ian war gerade das vermutlich am wenigsten Recht, selbst, wenn sie mit Stöcken begannen.
Psychische Angriffe allerdings, das naheliegendste zum Beginnen, war das, wo Eowyn sich am sichersten fühlte, und so war sie, als sie schließlich einen leeren Trainingsraum gefunden hatten, noch nicht viel weiter in einer Entscheidungsfindung.


Ich weiß nicht, womit sollen wir anfangen? Vielleicht traf sie die Entscheidung einfach nicht alleine. Das wäre ja einmal ganz etwas neues... Ob Ian überhaupt damit rechnete, dass sie ihn einmal ausnahmsweise nach seiner Meinung fragte? Vielleicht fiel er deswegen gleich in Ohnmacht oder dergleichen. Ich würde ehrlich gesagt lieber mit etwas körperlich aktiverem beginnen... Aber ich weiß nicht, inwiefern das bei dir geht? Schließlich sollte er sich eigentlich noch schonen. Also, nicht unbedingt geistiges aufeinandertreffen. Sie grinste. Ich weiß doch, dass du mir in geistigen Dingen ohnehin überlegen bist, wie wir gerade eben gesehen haben, das musst du mir nicht gleich noch einmal zeigen.

Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Ian
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Lagerraum, mit Eowyn


„Über den Sinn haben wir ja auch nicht gesprochen, bloß über die Farbe“, zog Ian sie einfach weiter auf, schloss ein Sofa in einer solchen Farbe allerdings wirklich kategorisch aus und glaubte, dass auch Eowyn an dieser Farbe keinen Gefallen finden würde. Das rosa Bantha hatte genügt und zu ihren Lieblingsfarben zählte rosa nicht, was ihnen eine Verschandelung ihres irgendwann einmal zukünftigen Wohnzimmers wohl ersparen würde. „Dunkelbau finde ich auch in Ordnung,“ kam es mit einem weiteren, diesmal aber eher ehrlichem Lächeln. Dunkelblau klang tatsächlich gut, auch wenn Ian, was das Einrichten einer Wohnung betraf, helle Farben tatsächlich bevorzugte. Zumindest, wenn es um die Farbe der Wände ging.
Natürlich fand sein absolut ernst gemeinter, völlig unabrückbarer Vorschlag, zum Thema Putzen keinen Anklang bei Eowyn und Ian versuchte gar nicht erst, sein Lächeln zu verbergen. „Wieso hab ich das nur gewusst?“ Kein Sofa, außer natürlich was? Erhobene Augenbrauen und ein übermütiges Lächeln? Und dann auch noch ein zweideutiger Kommentar! Einen, den sie absichtlich zweideutig klingen ließ, nicht wie ihren kleinen, harmlosen ‚Ausrutscher‘, was etwas mehr Nähe betraf.

„Ein solch zweideutiger Kommentar von dir?“ Sekunden runzelte er die Stirn, ehe er lachend den Kopf schüttelte. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“ Immerhin war sie rot angelaufen, als er sie auf ihre versehentliche Zweideutigkeit hingewiesen hatte. Und nun mache sie eine solche Bemerkung absichtlich? Es wäre gelogen, hätte er behauptet, dass ihm das nicht gefiel und so wurde sein Lächeln eher spitzbübisch, als tadelnd, als auch er nicht auswich, „Vom Inhalt der Aussage hingegen?“, und das unschuldige Schulterzucken passte nicht zu seinem Lächeln, aber vermutlich spielte das keine sonderlich große Rolle, „könnte ich mich begeistern.“ Und da kostete es sein ganzes schauspielerisches Talent, dem ganzen doch noch einen anderen Anstrich zu verpassen, um Eowy damit hoffentlich ein wenig zu irritieren. „Wenn du nämlich, großzügig wie ich bin, die Reste meines Essens zurückbekommst, um auch noch was davon zu haben, hast du am Ende weniger Arbeit beim Spülen.“ Und natürlich aß erst der Mann und dann die Frau.

Vom ausgelassenen Scherzen gingen sie schließlich nahtlos zu ernsterem über. Berührungen. Ian wäre vielleicht sogar auch hier ein zweideutiger Kommentar eingefallen, doch wo ein solcher bis eben noch angebracht gewesen wäre, war er es hier nun sicher nicht.

„Wenn du meine Bilder siehst, bin wohl eher ich derjenige, der dir etwas antut“, musste Ian diesmal richtig stellen. Schließlich zwang sie ihn nicht dazu, Dinge preis zu geben. Es geschah irgendwie automatisch, in besonders stressvollen Situationen. „Ein kurzes Abschirmen sollte vielleicht auch genügen, ohne dabei böse gemeint zu sein.“ Immerhin ging es dann nicht darum, den anderen auszuschließen, sondern darum, zu vermeiden, dass ein Bild oder ein Gefühl übertragen wurde, das nicht übertragen werden sollte.
„Aber ob wir es darauf wirklich ankommen lassen wollen?“ Vermutlich war es das klügste, wenn sie solche Situationen nicht mieden – um in ihnen zu lernen. Allerdings wollte Ian das Eowyn tatsächlich nicht antun.

Eowyns Vorschlag zu trainieren traf auf offene Ohren, schließlich vermutete Ian nicht, was genau Eowyn mit ‚ernstem Training‘ meinte. Sich verausgaben, natürlich. Doch Ian bezog nicht eine Sekunde mit ein, dass sie damit meinte, dass er Blitze auf sie schleudern würde, die sie ohne Lichtschwert zu parieren hatte. Ernstes Training bedeutete für Ian schlicht, sich wirklich anzustrengen. Gegen mehr als einen Droiden zu kämpfen, eine ungünstige Ausgangslage zu schaffen. Doch ernst gegeneinander trainieren? In Kauf nehmen, dem anderen weh zu tun? Das hieß… in Kauf nehmen, Eowyn weh zu tun? Nein, all das listete Ian nicht unter ‚ernstem Training‘.

„Irgendwie klingt das wirklich verlockend“, auch wenn er sich noch immer schonen musste und hartes Training für ihn ein Tabu bleiben würde. Umso überraschter war Ian eigentlich, dass Eowyn nicht ablehnte, jetzt zu trainieren. Als er gestern – oder war es vorgestern gewesen‘ vorgeschlagen hatte, in den Trainingsraum zu gehen, hatte Eowyn sich noch empört, da sie davon ausgegangen war, Ian wolle trainieren.
„Der Lagerraum ist wirklich nicht sonderlich gut geeignet.“ Außer sie levitierten sich gegenseitig Kisten an den Kopf und wollten, binnen der ersten fünf Minuten die ersten Schaulistigen haben.
Einen gefunden Raum später, erinnerte sie doch an sein kleines Problem. Schonen. Ja, er musste und würde sich schonen, allerdings hieß ernstes Training nicht, sich komplett zu verausgaben. Nun… eigentlich hieß es das schon, es sei denn, Eowyn übernahm den aktivieren Part und war diejenige, die sich wehren musste – gegen was auch immer
. „Das körperlich aktivste, das mir einfällt, ist ein Schwertkampf. Allerdings dürfte das mitunter das körperlich anstrengendste sein, vor allem wenn ich unsere Form bedenke.“ Soresu war nun nicht dafür bekannt, sonderlich langsam zu sein. „Wir könnten dich gegen Droiden kämpfen lassen und ich könnte dich zusätzlich mit der Macht angreifen.“
Dann hatte sie körperliches Training und Ian kam viel weniger in Verlegenheit, sich zu verausgaben. Und er kam nicht in die Bredouille, wenn es darum ging, selbst wieder ein Schwert anfassen zu müssen. „
Ansonsten würden mir zwei andere Dinge einfallen, die zu können, ich als wichtig empfinde.“ Wobei er nicht wusste, ob Eowyn diese nicht längst beherrschte. „Reflektieren und Energie absorbieren. Wahrscheinlich steht das aber vermutlich auch ganz oben, auf den Lehrplänen der Jedi.“ Einmal entwaffnet war man andernfalls verloren, wenn man gegen Blitze oder Blasterfeuer bestehen musste.


Coruscant – Jedi-Tempel, Trainingsraum, mit Eowyn
 
[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Eingang] Siva


Siva hatte den Auftrag bekommen, eine ganze Ladung Medikamente in die unteren Ebenen zu bringen. Keine leichte Aufgabe und für Siva sogar eine, die es geschafft hatte, ihrer guten Laune einen gehörigen Dämpfer zu verpassen. Seit Ausbruch des Virus, war auch sie infiziert, nicht vom Virus, aber doch von der Erkenntnis. Der Erkenntnis nämlich, dass es in der Galaxis schlimmer zuging, als Siva je für möglich gehalten hatte. Und für schlimmer, als sie eigentlich wahrhaben wollte. Ja, erstmals fiel es sogar ihr sehr schwer, ihnen bisher doch unbeugsamen Optimismus nicht zu verlieren. Aber sie wusste, Aufgeben war niemals eine Option. Ein bisschen traurig und erschüttert sein war in Ordnung, aber man durfte den Kopf nicht dauerhaft hängen lassen. Nein, wenn einem das Wasser nämlich bis zum Halse stand und man dann noch den Kopf hängen ließ! War man kein Wasserwesen, sondern eine Zabrak, würde man so nämlich früher oder später ertrinken und einen solchen Tod wollte Siva sicher nicht sterben. Einen anderen aber eigentlich auch nicht.
In den unteren Ebenen hatte sie Dutzende Infizierte gesehen, viel mehr als im Tempel und dort hatte sie, in der kurzen Zeit, wohl auch alle Stadien erlebt. Von Aggression über Raserei, über einfach jede erdenklich andre Gefühlsform. Lethargie war ihr da eindeutig am liebsten, was bezeichnend war. Immerhin war Siva selbst viel eher quirlig, manchmal vielleicht sogar ein bisschen rastlos. In jedem Fall hatte sie die Medikamente überbracht, hatte versucht zu unterstützen. Aber wirklich mehr, als ein bisschen Fieber senken und beruhigen, war ihr einfach nicht möglich gewesen, was sie nur weiter dazu gebracht hatte, nicht nur nachzudenken, sondern in Grübelei zu verfallen. Den ganzen Weg zurück hatte sie tatsächlich nur gegrübelt und dabei war Grübeln doch viel eher neu für sie. Ja, sie bedachte eine Sache, aber das war etwas anderes, als sich endlos den Kopf zu zermartern und dabei doch auf keine Lösung zu stoßen. Und das, über das Siva sich den Kopf zerbrach war, welche Stärken sie überhaupt besaß. Sie konnte die Macht anwenden, konnte mit dem Lichtschwert umgehen, aber da schien einfach nichts zu sein, das sie besonders gut beherrschte, nichts, das sie auszeichnete. Und da war noch weniger etwas, was sie gegen diesen Virus tun konnte. Das hatte sie überhaupt erst dazu bewogen, zu grübeln. Machtlos gegen den Virus. Und dann eben die Frage, was sie besonders gut konnte. Dummschwätzen war nun leider keine Technik, die sie weiterbrachte, ein Eingeständnis, dass sogar die Zabrak treffen konnte. Alles in allem bewiesen diese Gedanken also eines: Ihre Reise war längst nicht zu Ende. Die Reise von den unteren Ebenen, zurück in den Tempel hingegen schon.

Um nicht noch mehr grübeln zu müssen, beschloss Siva, sich ein wenig abzulenken. Ein kleines Training oder so, war da doch eine gute Idee? Aber vorher musste sie etwas essen, denn das gehörte auch zu den Dingen, die in letzter Zeit einfach viel zu kurz kamen. Sie hatte riesigen Hunger, also steuerte sie automatisch die Kantine an. In dieser angekommen aber, war an Essen gar nicht mehr zu denken. Irgendwas war da los, es tummelten sich eine Menge Personen um eine, die auf den Boden lag und immer mehr Neugierige traten dazu. Na super. Als ob glotzen demjenigen, der da auf dem Boden lag, etwas brachte. Siva hätte meinen können, dass Jedi etwas mehr Feingefühl besaßen. Aber wer Hunger hatte, dachte nicht klar und so schob Sive zwei Leute, die sie deutlich überragten zur Seite. Na ja, wollte sie ja, aber es funktionierte nicht. ‚Lasst mich durch, ich bin Arzt‘ hätte vermutlich sehr geholfen, wäre aber nicht nur eine Lüge, sondern die Übertreibung des Jahrhunderts gewesen. Da passte schon eher der Gegensatz, den zu nennen, sie aber zum Glück nicht mehr kindisch genug war. „
Könntet ihr mal bitte einen Schritt zur Seite? Gesund durch glotzen ist nämlich bisher noch niemand geworden, also verwechselt das nicht mit Globuli.“ Klang schließlich auch ganz anders, trotz des gleichen Anfangsbuchstaben. Siva verlieh ihrer Stimme durch die Macht ein wenig mehr Lautstärke und tatsächlich auch so etwas, was im Entferntesten mit Befehlsgewalt zu tun hatte. Es wirkte sogar, denn eine kleine Gasse entstand, durch die sie sich zwängte und sich neben den Menschen kniete, der sich die Seite hielt und kurz vor der Ohnmacht stand. Mit der macht versuchte sie kurz Einfluss auf ihn zu nehmen, ihm etwas von den Schmerzen zu nehmen. War das der Blinddarm? Lag der nicht links? Nach dem Virus sah es nicht aus, aber Siva hatte keine Ahnung. Aber immerhin einen Plan! Krankenstation, das lag ja wohl nahe. Bloß war der Jedi da sehr groß und wenn sie ihn nicht mit der Macht hinaus schleifte… Sie blickte auf und da sah sie niemand geringeren als Ribanna. „Ribanna!,“ sagte sie dann, mit Erleichterung in der Stimme, „hilf mir, ihn in die Krankenstation zu bringen.“


[Coruscant / Obere Ebenen / Jedi Tempel / Kantine] mit Sarissia, Ribanna, Q'tahem und Menge mit halbbewusstlosem Jedi

 
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