Coruscant

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

Sivas erste Antwort nahm der Mensch mit einem Nicken zur Kenntnis. Auf eine gewisse Art und Weise hatte sie Recht, man konnte sich bei nichts wirklich sicher sein und am Ende war es dann vielleicht doch anders als man zunächst annahm. Keine Täuschung war perfekt und alles immer und zu jedem Zeitpunkt zu überwachen und unter Kontrolle zu halten war im Leben nicht möglich. Hier verhielt es sich irgendwie ähnlich, gegen das Unbehagen konnte er damit jedoch nicht ankämpfen, den Gedanken daran dass seine Frau jedes Mal gesehen haben könnte was er gedacht hatte... er war immer ehrlich gewesen und warum ihn das so abschreckte... wusste er selbst nicht. Möglichkeiten der Macht zu begegnen gab es also, jemandem jegliche Verbindung zu nehmen. Ganner hatte mit dieser ganzen Sache nicht wirklich Erfahrung aber in seinen Ohren klang so ein Schritt ganz schön drastisch, Degradierungen und andere Disziplinarmaßnahmen kannte er aus seinem früheren Berufsleben. Vielleicht war der Orden garnicht so anders... auf eine gewisse Art und Weise der Disziplin wirkte es zumindest so auf ihn.

Eine Ausbildung die auf Ruhe und Frieden beruhte, jedoch im gleichen Atemzug Jedi ausbildete die mit Lichtschwertern in den Kampf für die Unschuldigen zogen. Ein wenig befremdlich wirkte das schon... aber ja die junge Zabrak hatte schon recht. Schwarz oder Weiß, ja oder nein, heiß oder kalt, die Welt, das Leben ließ sich oft nicht so einfach einteilen und wenn er vielleicht weniger engstirnig und verbissen vor diese Wand aus Sehnsucht nach einer Utopie gerannt wäre, dann würde ihm dass alles hier vielleicht viel leichter fallen, gleichzeitig nahm er jedoch all das hier auf sich um genau dieses Ziel zu erreichen, ebenfalls irgendwie ein Widerspruch in sich. Wenn es nicht die Fähigkeiten selbst waren, die Jedi und Sith unterschieden und die Sith ihre Fähigkeiten aus Egoismus einsetzten... was war dann Ganner selbst? Er wollte all das hier nur lernen um ein persönliches Ziel zu erreichen, vernachlässigte seine Pflichten als Vater, handelte aus einem zutiefst egozentrischen Motiv und folgte einem Gefühl das ihn sein Leben lang begleitet hatte. Gnadenlos brandete das leuchtend Rote verderben durch die Reihen der Republikanischen Soldaten und verzehrte Leben um Leben, hinterließ Leid und tot wo immer es sich zeigte. Da wo keine Kontrolle ist, ist ein guter Weg geschaffen um der Dunklen Seite Einlass zu gebieten... er wollte nur die Fähigkeiten die Liebe seines Lebens zurück zu holen, aber ein solches Monster wollte er nicht werden. Ja Ganner hatte eine Erinnerung an einen dieser Kleriker in Schwarz... wenn auch verschwommen und vergraben unter all den Einsätzen die er in seiner fast zehnjährigen Dienstzeit hinter sich gebracht hatte. Ob er damals etwas spürte wusste er nicht mehr zu beantworten. Spontan war Ganners erste Assoziation Angst. Furcht vor diesem einzelnen unüberwindlichen Gegner, der unaufhaltsam auf ihre Reihen zustürmte ohne sich durch Blasterfeuer oder Thermaldetonatoren aufhalten zu lassen...

"Verzeihung ich war... in Gedanken. Das meiste denke ich beantwortet meine Fragen, ist vielleicht der Soldat in mir, der Wissen möchte wie man die Kontrolle über so eine Art von nun ja Macht wahrt."

Dann atmete er einmal tief durch... wenn es hier um sprechen und fühlen ging, dann war es vielleicht einfach ganz gut der ein paar Jahre jüngeren Frau einfach davon zu erzählen anstatt mit dem was er dachte so hinterm Berg zu halten. Etwas was er früher schon nie gern getan hatte aber naja... wenn man nicht mehr weiter wusste halfen die auf den ersten Blick und im eigenen empfinden unkonventionelleren Maßnahmen vielleicht wirklich weiter.

"Es ist jetzt glaube ich fast fünf oder sechs Jahre her. Während eines Einsatzes auf Bothawui stürmten wir auf eine von Imperialen besetzte Festung zu. Der Kampf war hart und wir mussten jeden Meter teuer erkaufen, die Kommandoebene entschied aber, dass ein Rückzug nur nochmehr Opfer fordern würde also lagerten wir die Waffen im Anschlag in einem provisorischen Schützengraben. Gegen Abend schlug das Wetter um, Regen prasselte auf die kleinen aufgestellten Planendächer und der Wind pfiff durch die Stellung, mit einem Mal ertönten Schreie und zu dem grollen des Donners und dem Licht der Blitze am Himmel gesellten sich Schüsse und Explosionen. Als ich die Stelle des Kampfes erreichte, genauer gesagt einsehen konnte war das Massaker bereits angerichtet. Sith waren für mich nie wirklich unbekannt, ich wusste aus den seltenen Gesprächen mit meiner Frau so ungefähr was einen Sith ausmachte. In diesem Moment hätte ich jedoch auch jegliche Gewissheit gehabt ohne jemals auch nur irgend etwas außer dem Namen und der groben Legende hinter diesen Kriegern vernommen zu haben. Angst und Panik... das trifft es glaube ich am besten. Als er endlich durch eine Granate zu Fall gebracht worden war, hatte er dreißig wahrscheinlich eher vierzig Marines mit in den Tod gerissen. Es war als umgebe dieses Ding das pure Verderben... ich bin froh darum niemals wieder einem begegnet zu sein."

Am Ende wurde er gelassener. So gern der Mensch auch redete oder erzählte... persönliches schloss das eigentlich nie ein.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
[Coruscant/Jedi-Tempel/Garten] Radan, Ikarus

Radan
erzählte, dass er seit etwa einem Jahr bei den Jedi war. Das war keine Ewigkeit, aber deutlich mehr, als Ikarus von sich behaupten konnte. Und Radan wirkte wirklich nett. Er war der erste hier, der sich mit Ikarus über etwas so banales wie blühende Bäume unterhielt. Für Ikarus, der sich an dieses Jedi-sein erst noch gewöhnen musste, eine angenehme Abwechslung.

Radan erkundigte sich, was Ikarus auf Coruscant mache.

"Ich habe geholfen, eine Medikamentenlieferung hierherzubringen. Dem Orden beigetreten bin ich auf Lianna, erst vor ein paar Tagen."

Ikarus lächelte schüchtern.

"Ich bin auf Naboo aufgewachsen. Ich hoffe, es war die richtige Entscheidung, meine Heimat zu verlassen und ein Jedi zu werden. Wenn ich es schaffe."

[Coruscant/Jedi-Tempel/Garten] Radan, Ikarus
 
[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Trainingsraum] Arkon, Leela

Als Arkon aufstand, blinzelte seine Padawan einmal langsam und ihr Blick erwärmte sich wieder: "Ich weiß. Das war nicht die Antwort, die Sie erwartet haben, Meister." antwortete Leela leise, als sie sein Stirnrunzeln sah. Mit einem kleinen melancholischen Lächeln schüttelte sie die letzten Fetzen ihrer Erinnerung ab. "Aber meine eigenen Erfahrungen ließen keine andere zu." Dann war sie still und hörte sich die Ausführungen des Jedi an, obwohl ein Teil von ihr weiter für ihren Standpunkt argumentieren wollte. Als Liannerin trug sie Waffen, so wie es üblich und Brauch war, seit sie sie in der Hand halten konnte. Die Frage der Notwendigkeit hatte sich nicht gestellt, bis einige Wendungen in ihrem Leben es unumgänglich machten, ihre Blaster immer - unter allen Umständen - in Reichweite zu haben.

Leela kannte die Diskussion, die Arkon nun offenbar führen wollte: ihren Anfang, ihr wahrscheinliches Ende, jedes Argument für die eine oder andere Seite. Es war ein Problem, über das sie selbst oft genug nachgedacht hatte, bis ihr das Leben die Antwort darauf gegeben hatte. Ob die Antwort einseitig war oder gar extrem, darüber hatte sie sich nie Gedanken gemacht. Immerhin war sie praktisch. Die junge Frau verzichtete darauf, mit Arkon darüber zu streiten. Wenn sie von nun an zu den Jedi gehören wollte, würde sie sich eben deren Sichtweise zu eigen machen müssen.

Mit leicht gerunzelter Stirn überging sie Arkons Aufforderung, sich ihre Blaster anzusehen. Das war beleidigend - sie war kein fünfjähriges Mädchen mehr, dem man erklären mußte, in welchem Modus Blaster schießen konnten - aber sie schaffte es, äußerlich ruhig, den Jedi bis zum Ende anzuhören und ihm erst dann zu antworten.

"Die Konsequenzen, die aus dem Tragen von Waffen resultieren, sind mir bewußt." Leela hatte die Stimme nicht erhoben, aber eine gewisse Gereiztheit war dennoch nicht zu überhören. "Und glauben Sie mir, Meister Arkon, dass ich genug von den Konsequenzen gesehen habe, die durch deren Gebrauch entstehen, um mir eine differenzierte Meinung zu diesem Thema gebildet zu haben!"

Letztlich war auch der Rest von Leelas Selbstbeherrschung verdampft, wie Wasser auf einem heißen Stein, und ohne Arkons eindringlichem Blick auszuweichen, antwortete sie ihm fast zornig: "Niemand hat mir bisher Leichtfertigkeit im Umgang mit Waffen vorgeworfen. Ich bin Arzt, kein Soldat. In der Regel flicke ich das zusammen, was nach einem Kampf übriggeblieben ist. Natürlich werde ich keinen Kampf anfangen!"

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Trainingsraum] Arkon, Leela
 
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[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

Kontrolle und Macht. Das war wohl ein Thema, das nicht nur einen Soldaten beschäftigte. Siva selbst hatte sich darüber auch schon Gedanken machen müssen. Nicht nur, nach den Geschehnissen auf Corellia, sondern auch ganz allgemein. Auch wenn sie selbst nie so wirklich einen Hang zum Überlaufen zur Dunklen Seite verspürt hatte, wäre es wohl gelogen gewesen zu behaupten, in keiner Situation jemals die Beherrschung verloren zu haben. Die Schüssel, die einen Sprung bekommen hatte, nur weil Siva wütend geworden war. Einmalige Sache, aber eben auch nicht nichts. Für die Zabrak selbst war es zum Glück undenkbar daran zu denken, ihre Macht jemals irgendwie zu missbrauchen und vielleicht half das ja auch dabei, Macht und Kontrolle unter einen Hut zu bringen? Ein fetter Hund, der sich gar nicht bewegen wollte, brauchte schließlich nicht an der kurzen Leine gehalten zu werden. Mit der Macht war es ähnlich. Na ja. Ein bisschen. Es ging um den Umgang damit, was man wie hielt, was man aus was machte und ach, all das war so kompliziert, dass es es wohl am einfachsten war zu sagen: „Kontrolle ist so eine Sache.“ Was ja jetzt weg von ihren vorherigen Gedanken ging, oder? „Am Ende ist es einfach so, dass man einen guten Ausgleich finden muss. Nicht zu viel wollen, nicht zu wenig. Kontrolle klingt immer ein bisschen so, als müsste man was nur anbinden und schon wäre es kontrolliert, aber so ist das eben nicht.“ Denn wer kontrollierte denn die Kontrolle? Wurde es damit nicht noch komplizierter? War nicht Kontrolle vielleicht sogar ein Problem? Ooookay. Sie verunsicherte sich hier gerade selbst, das schien sehr klar.

Komisch eigentlich, das Ganner nicht längst weg gelaufen war. Stattdessen holte er tief Luft und blieb trotzdem wo er war um dann mit dem Erzählen zu beginnen. Die Begegnung mit dem Sith vor vier oder fünf Jahren. War nicht auch ihr Intermezzo mit dem Noghri so lange her? Siva hatte den Zeitpunkt verdrängt, nicht aber die Geschehnisse und sie hatte nicht nur eine Ahnung davon, was Ganner erlebt haben musste, sondern ein viel zu perfektes Bild.
„Wenn du dich hier umsiehst, oder umspürst, spürst du dann etwas anderes?,“ wollte Siva wissen und drängte ihre eigenen Erinnerungen zurück. „Was du erzählt hast, tut mir leid. Mir ist das nicht fremd, deswegen kann ich das wohl auch ehrlich so sagen. Aber schau dich um. Spürst du auch hier dieses pure Verderben?“ Sie rechnete mit einem Nein und hätte die Antwort am liebsten selbst gegeben, war ja aber nicht der Sinn der Sache und keine rhetorische Frage gewesen. „Wenn etwas hier anders ist, wie würdest du es beschreiben?“ Das brachte sie der Frage nach macht, Kontrolle, Sith und Jedi wohl auf andere Art ein bisschen näher.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

Am Ende blieb kein Kloß, kein ungewohntes Gefühl zurück. Es tat irgendwie gut mal wieder mit jemandem mehr als nur ein paar oberflächliche Worte mit jemandem zu wechseln. Natürlich war das für ihn keinesfalls komfortabel aber es funktionierte weit besser als schlafen oder sich irgendwo ausruhen um ihn zu beruhigen. Kontrolle bedeutete nicht etwas gänzlich zu kontrollieren und stattdessen brauchte es ein Gleichgewicht? Dass klang schon ein wenig an den Haaren herbei gezogen und Ganner war sich nicht ganz sicher ob Siva die nun wirklich ein wenig nachdenklich wirkte tatsächlich wirklich in Worte fassen konnte was sie dachte.

"Kontrolle über etwas aufgeben um Kontrolle zu erlangen wenn ich dich richtig verstehe... funktioniert so etwas überhaupt?"

Bevor er das ganze einfach so abtat wollte er wenigstens noch einmal nachgefragt haben, so oft wie er heute etwas als unmöglich abgetan hatte nur um gleich danach das Gegenteil bewiesen zu bekommen. Jetzt war er schon so sehr aus sich rausgekommen jetz würde er das ganze heute auch bis zuende durchziehen! Selbst wenn es jetzt wieder daran ging Gefühle zu beschreiben... sowas war einfach nicht seine Stärke und so viel wie in den letzten Stunden hatte er wahrscheinlich noch nie darüber gesprochen. Während er also auf Siva hörte und seinen Blick mehr aus Gewohnheit als aus tatsächlichem Nutzen durch den Raum schweifen ließ, traf sein Blick diesen kurzen Moment den er auch von sich selbst kannte, wenn man eine eigene Erinnerung runterschluckte, wieder verdrängte und verbannte. Er war kein Jedi und konnte sowas nicht fühlen aber er hatte in seinem Leben oft genug Menschen und Aliens gesehen die manchmal an Sachen erinnert wurden die sie lieber vergessen wollten. Für den Moment beschloss Ganner nicht danach zu fragen, einerseits weil er nicht wusste ob er das durfte und andererseits aus Unsicherheit darüber ob er sollte. Jeder hatte seine eigenen Probleme und am Ende musste man damit alleine fertig werden. Als sie ihre Anteilnahme bekundete lag die Vermutung mehr als nur nahe das sie so eine Geschichte nicht nur zum ersten Mal gehört sondern auch selbst durchlebt hatte. Wenn sich ein Jedi, ein Lebewesen egal welcher Rasse am Ende, mit gerade einmal Anfang Zwanzig solch einer Situation, solch einem Monster stellen musste, dann hinterließ das sehr wahrscheinlich Narben... im schlimmsten Fall tiefere als bei ihm der ein ganzes Jahrzehnt seines Lebens dem Grauen des Krieges gewidmet hatte. Was blieb war ein tiefer Respekt für alle die so wenig gelebt hatten bevor sie sich einer direkten Konfrontation mit ihrem Gegenstück stellen mussten... zumindest in Kriegszeiten. Jetzt war Frieden, brüchiger Frieden zwar aber alles in allem herrschte kein Konflikt mehr der täglich leben forderte. Nein hier auf Coruscant spürte er kein bisschen dieses Verderbens, eher Schwermut und eine gewisse Hoffnungslosigkeit im Angesicht dieser Seuche.

"Nein, eine solche Art von Tod gibt es hier nicht... hier bestimmt eine andere Art von Angst das Leben, Angst gepaart mit einer Hoffnungslosigkeit. Zumindest waren das die Eindrücke die der Planet und seine Bewohner auf mich gemacht haben und noch immer ausüben. Und der Tempel hier, ich hatte immer das Gefühl dieses uralte Gemäuer strahlt eine gewisse Art von Ruhe und Zeitlosigkeit aus die an jedem Ort präsent, fast greifbar ist."

Ein wenig unbewusst hatte Ganner wieder die Augen geschlossen und wenn sie sowieso schon das Thema angerissen hatten, dann konnte er die Frage jetzt auch trotzdem stellen. Einen Moment genoss er noch die Ruhe und dieses eigenartige Etwas was sich hier verbreitete und durchbrach seine eigene Stille dann schließlich.

"Wo bist du ihnen zum ersten Mal begegnet? Ich bin kein Jedi aber mit Begegnungen mit Tod und Verderben habe ich einiges an Kontakt gemacht und genug Soldaten unter meiner Führung gesehen die solche Lasten mit sich herumschleppen."

Wieso er es schaffte so langsam und mit einem warmen fast weichen Tonfall ein so prekäres Thema anzuschneiden war ihm nicht ganz unklar aber es interessierte ihn wirklich. Bisher war diese Gefühlssache sehr einseitig verlaufen und wenn man hier solche Empfindungen teilte dann beruhte sowas doch wahrscheinlich auch auf Gegenseitigkeit oder? Ein bisschen wie beim Seelenklempner... damit öffnete Ganner wieder die Augen

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Empfangshalle - mit Eowyn, weiter entfernt: Suna

Würdevoll schritt die hochgewachsene Aketos weiter durch die Empfangshalle, die immer mehr Ruhe ausstrahlte auf die Kamino. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie ähnliche Gefühlsausdrücke auf den anderen Gesichtern. Ruhe. Kraft. Frieden. Ein Ruck ging durch Eowyn. Ihre beiden Blicke trafen sich. Und eine Welle des Glückes überrollte Aketos. Es waren höchstens vierzehn Tage gewesen, die sie ohne Meisterin war. Doch in der "realen" Welt, also ohne das schwarze Loch, war viel viel mehr Zeit vergangen. Aber das wird die Kamino der Menschin mit dem blond gelockten Haar sicherlich später noch erklären. Als Eo vor der Kamino stand, nahm die Menschin die großen Hände der Hochgewachsenen. Aketos spürte wieder diese tiefe Verbundenheit und auch ein Kribbeln am ganzen Körper. Geborgenheit. Eowyn war einfach ihr Anker in dem ganzen Wirrwarr, was die letzten Tage betraf und auch ihre engste Vertraute bei den Jedi. Und Aketos wollte die Menschin das auch spüren lassen. Sie blickte ihr in die Augen und sah die Freude und Erleichterung darin.

Hallo Eowyn! Ich freue mich auch, dich wieder zu sehen! Mein Flug von Ossus war erstaunlicherweise ereignislos. Die Details

Aketos verzog ein bisschen das Gesicht

erzähle ich dir später. Hier..

die Kamino schaute sich um

ist auf keinen Fall auch nicht der richtige Ort dazu.

Aketos stutzte ein bisschen, als Eowyn meinte, es gab viele Dinge, die sie mit ihr besprechen wollte. Aber es war ja klar. Für sie waren Monate vergangen. Für Aketos im Vergleich nur wenige Tage. Die Kaminoanerin stutzte noch mehr: ein eigenes Quartier?! Rassenspezifisch?! Und kaminoanische Gerichte in der Kantine?! Während Aketos sich Gedanken gemacht hatte und ihr Glück noch gar nicht fassen konnte, war Eowyn schon an einem Terminal gewesen und hatte Informationen abgerufen bezüglich des Quartiers.

Ja. Ich kenne den Tempel nur aus Erzählungen. Er strahlt echt Ruhe aus! Aber er scheint auch schon bessere Zeiten gehabt zu haben... Und ich kann es echt nicht fassen! Ein eigenes Quartier!

Beide standen vor einem Turbolift. Als sich die Türen öffneten zog Aketos gewohnter Weise den Kopf ein. Aber es war ja völlig in Ordnung. Die Türen schlossen sich, der Lift fuhr an, kaum, dass man es bemerkte. Die Ingenieure hatten gute Arbeit geleistet! Während der Fahrt erklärte ihr ihre Meisterin, dass es hier mehr Trainingsräume gäbe, Gärten und sogar ein Schwimmbecken. Naja.. sowas brauchte man auf Coruscant schon, dachte sich die Kamino. Hier gab es sicherlich keine natürlichen Seen mehr wie zurück auf Lianna. Und irgendwie musste man ja mit und im Wasser auch trainieren können. Eowyn führte die Kamino einen langen Gang hinunter, dann blieb sie vor einer Türe auf der linken Seite stehen. Die Tür war höher als die üblichen Türen. Auch der Korridor schien höher zu sein als die Standardhöhe der Menschenbauten. Der Tempel war doch ein architektonisches Wunderwerk. Aketos fing schon fast an zu schwärmen. Als die Türen sich öffneten, begrüßte ihre Meisterin sie abermals im Tempel der Jedi. Der Hauptbasis der Friedenswächter. Und Aketos meinte, eine gewisse Nervosität in der Stimme der Menschin zu hören. Als sie den Raum betrat - aufrecht durch die Tür - traf Aketos beinahe der Schlag. Ihr Kopf schwebte nicht wie üblich in den Quartieren direkt unter der Decke. Über ihr waren gut noch ein halber Standardmeter. Neben der Tür war ein Kontrollpanel für Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Ambiente-Beleuchtung, Luftzusammensetzung und noch viele andere Parameter. Reizüberflutung pur. Ein Bett, dass länger war als sie selbst hoch, in der Decke versenkte Beleuchtung, dass man sich nicht den Kopf andauernd stieß, ein Computerterminal... ansonsten sehr funktionell eingerichtet. Mal sehen, ob es in den Lagern irgendwo ein paar kaminoanische Deko-Artefakte gab, ging es Aketos sofort durch den Kopf. Und Pflanzen!

Der WAAAHNSINN!

Aketos war völlig aus dem Häuschen. Also aus dem Quartierchen. Ach. Was auch immer. Jedenfalls war sie außer sich und total überwältigt.

Nein. Komm rein. Ich war jetzt einige Tage eh allein im Hyperraum und dieser verdammte Bordcomputer hätte mich eh beinahe den letzten Nerv gekostet.

Aus der Kamino sprudelte es nur so heraus. Es war einfach nur befreiend, diese Gesichte endlich jemandem erzählen zu können, der einen nicht gleich für verrückt erklärte.

Jedenfalls war ich ja, wie du es wolltest auf dem Flug nach Ilum. Nach einer versauten Trainingseinheit mit dem Lichtschwert gingen meine Nerven mit mir durch und ich unterbrach die Sprungsequenz des Autopiloten. Und zufällig war da auch noch ein Planet: Ossus. Nach der Landung traf ich Mya, eine Twi'lek, auch Jedipadawan und sie half mir erst einmal an den Febs vorbei zu kommen. À propos... da muss ich dir später noch was erzählen. Erst einmal weiter.

Aketos erzählte vom beschwerlichen Aufstieg und zurechtfinden in der alten abgelegenen Höhle, die sie und Mya durchsucht hatten. Eine Höhle, die schon seit Ewigkeiten nicht mehr durchsucht worden war, geschweige denn die Wege gepflegt wurden.

Es war einfach nur der Hammer, sag ich dir. Mya und ich meditierten in einer Kaverne. Die Macht war sehr stark dort und auch meine Verbindung zur Macht. Und plötzlich waren überall Schnee um mich herum.

Aketos spürte plötzlich, wie etwas sich in ihr veränderte, beachtete es aber nicht weiter. Unbemerkt formte sich auf der Schale, die auf einem Tisch in Aketos Nähe stand die Illusion von Schnee während Aketos weiter von dem illusionären Schneetreiben erzählte. Wild gestikulierend verstand sich.

Und was war das Ende des Lieds?!

Die Illusion vom Schnee auf der Schale zerbarst auf kleinem Raum und löste sich in Lichtpartikeln auf.

Ein Kristall für die Lethan und ein "Kristall" für mich. Ich bin es glaube ich einfach nicht bereit zum Jedidasein...

Ein wenig bedrückt kramte Aketos ihren ossusianischen Felsbrocken, menschenfaustgroß, heraus und legte ihn auf den Tisch. Dann sprach sie weiter. Schließlich war die Geschichte ja noch nicht zu Ende.

Nichtsdestotrotz mussten wir ja weiter durch die Höhle gehen. Weil: Madame Mya konnte ja nicht einfach den gleichen Weg zurück benutzen.

Das Martyrium mit dem Machtsprung in der Höhle und wie sie es schließlich schafften einen Ausgang zu finden. Dann war da natürlich auch noch die Sache mit dem Fingerkraut. Aketos stellte die Flasche neben sich auf den Tisch.

Und schon war ich auch schon im Orbit als der Computer mir endlich sagte, warum mein Chronometer so stark von der tatsächlichen Zeit abwich. Und scheinbar auch mein Kurs. Ossus liegt ja nicht wirklich auf der Route Nar Shaddaa - Ilum. Wegen irgend so einem Vollpfosten von Technikfutzi hat der Computer ein schwarzes Loch erwischt zwischen zwei Hyperraumsprüngen in der Sprungsequenz. So viel Glück musst du erst einmal haben. Und wegen der Zeitanomalie, die auftritt am Ereignishorizont... Dass die Maschinen das überhaupt geschafft haben. Aber das könnte auch den überhöhten Treibstoffverbrauch erklären, die ein Techniker zurück auf Lianna festgestellt hatte. Die Tanks waren leergepresst bis auf das letzte Quantum. Gerade, dass ich es noch geschafft hatte. Ja. Und jetzt bin ich hier.

Aketos hatte einen trockenen Mund bekommen und griff nach der Wasserflasche an ihrem Gürtel, nahm einen Schluck. Natürlich hatte sie die Geschichte schön ausgeschmückt mit allen Details die ihr noch einfielen. Vor allem dem Dreck... Widerlich! Eowyn schien auch ein bisschen sprachlos zu sein. Oder hatte Aketos sie einfach nur totgequatscht?

- Coruscant - Tempel der Jedi - Quartier von Aketos - mit Eowyn
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

Warum nur war klar gewesen, dass alles, was Siva über Kontrolle gesagt hatte, noch einmal kommentiert werden musste? Sie muss doch erst einmal ihre Gedanken ordnen, um eine schlüssige Antwort darauf zu geben. Aber Siva wäre wohl nicht sie selbst gewesen, wenn nicht irgendwo in irgendeiner Winkel ihres Kopfes ein Fensterleiter aufgegangen wäre. Kontrolle! Es gab Dinge, die konnte man nicht kontrollieren und genau ein solches musste sie nennen und schon hatte ihr Schüler die Antwort. Ihr Schüler? Scheinbar war durch das Fensterchen auch ein Gerücht zu ihr hereingedrungen. Darum konnte sie sich aber später kümmern.

"Versuch mal Wasser mit den Händen zu kontrollieren. Das funktioniert einfach nicht. Manchmal geht es gar nicht darum irgendetwas zu kontrollieren, denn sonst kann es sein, dass es uns kontrolliert. Also hast du ziemlich richtig gelegen!" Ja das klang alles wahnsinnig klug vor allem aus ihrem Mund. Beinahe war die Zabrak dazu verführt, sich selbst auf die Schulter zu klopfen aber vermutlich hättet das furchtbar arrogant gewirkt und das war jetzt nicht unbedingt eines der Worte, dass die junge Frau auszeichnete. Aber das mit dem Wasser... Damals hatte sie es einfach geschafft, den tropfenden Hahn in ihrem Zimmer zu einer sprudelnden Fontäne zu verwandeln. Der Versuch der Kontrolle war also mächtig gescheitert.

"Mit der Macht ist es oft so, dass es gar nicht darum geht sie zu kontrollieren. Das würde ein bisschen bedeuten sie zu irgendetwas zu zwingen. Ist ziemlich schwierig weil die Macht ja alles umgibt. Wie will man etwas kontrollieren, was überall und nirgendwo ist? Geht nicht."

Mit der Zeit war es ja nicht anders, auch die konnte man nicht kontrollieren, egal wie sehr man wollte. Vielleicht konnte man an sich herum schnippeln lassen um die Spuren der Zeit ein bisschen aufzuhalten, aber verhindern konnte man all das nicht. Wäre also ziemlich vermessen gewesen zu behaupten, dass Kontrolle das Non-Plus-Ultra wäre.

"Wir müssen also erkennen, dass es Dinge gibt, die wir weder kontrollieren noch wirklich beeinflussen können. Geben wir also unser Streben nach Kontrolle auf, kontrollieren wir mindestens einmal uns selbst. Und ich glaube das kann viel wichtiger sein, als alles andere."

Das war ganz schön philosophisch. Schade, dass ihr alter Meister jetzt nicht anwesend war. Vielleicht wäre es ihr jetzt gelungen ihn davon zu überzeugen, dass sie gar nicht immer alles durch den Kakao zurück, so wie er glaubte.

Was Ganner dann ansprach war sicher der Virus. Der grassierte nun leider immer noch viel zu stark auf dem Planeten und zurecht hatten sehr viele sehr große Angst davor. Zu der höchste Zeit, dass dagegen endlich ein Gegenmittel gefunden wurde.

"Die Angst die du spürst, ist das, was hier leider allgemein los ist. Das Virus, die noch nicht gefundene Lösung... Die Ruhe von der du aber auch sprichst, fühle ich auch. Ein großer Unterschied zwischen Jedi und Sith ist, dass ich bei Ihnen diese Ruhe und Geborgenheit nie gespürt habe."

Wie auch, wo es ist ganz andere Ziele hatten und noch ganz anderen Dingen strebten. Kontrolle z.b. über alles! Total verrückt.
Ganner hatte sich offenbart und jetzt stellte er die Gegenfrage. Hatte Siva ja toll hinbekommen. Offensichtlich war sie, was das betraf, immer noch zu lesen wie ein Buch. Siva seufzte kurz und lächelte dann traurig.

"Die Zerstörung der Jedi Basis auf Corellia", antwortete sie dennoch sofort und ohne zu überlegen. Vergessen und verschweigen brachte nix. Und vermutlich wäre Siva niemals zur Ritterin geworden, wenn sie an diesen beiden Dingen festgehalten hätte. Nicht zuletzt durch Padme hatte sie zumindest ein bisschen gelernt, mit dieser ganzen Thematik... Na ja... Abschließen war jetzt wirklich das falsche Wort. Ihren Frieden zu finden? Irgendwie auch. Sie hatte halt eben gelernt, dass das, was geschehen war, geschehen war. Sie hatte ewig lang nichts verbranntes riechen können ohne sich sofort zurückversetzt zu fühlen. Das war heute vorbei. Der Schmerz war immer noch da, aber er bestimmte sie nicht mehr oder aber, um bei der Kontrolle zu bleiben, er kontrollierte sie nicht mehr so wie damals.

"Sie haben damals die Basis überfallen, als ich noch eine Padawan war. An diesem schrecklichen Tag sind sehr viele Jedi gestorben, auch der Jedi, der mir mein Leben gerettet hat."

Marrac hatte ihn buchstäblich mit seinem Lichtschwert auseinander genommen.

"Ich war noch ziemlich jung und nachdem all das passiert ist, habe ich den Orden erst einmal verlassen."

Nicht unmittelbar danach, aber recht bald. Denn mit den Bildern die sie verfolgt hatte, hatte Siva nicht umgehen können.

"Jedenfalls bin ich zurück und hoffe, dass so etwas nie wieder passiert und so lange ich meinen Beitrag dazu leisten kann, so etwas zu verhindern, werde ich das tun."

Ihr neuerliches Lächeln wirkte weniger traurig, auch wenn sie nicht abstreiten konnte das ein kleines, blödes, fieses, dumpfes Gefühl blieb.

"Aber wo waren wir eigentlich ursprünglich stehen geblieben? Irgendwie immer noch bei dieser Glaskugel die plötzliche auf den Boden gekracht ist." War das jetzt ein Versuch, das Thema zu wechseln? Kurz brauche ich die Zabrak in sich hinein.

"Natürlich kann ich auch noch mehr über Corellia erzählen, aber ich weiß nicht ob das wirklich hilfreich ist." Damit gab sie ihrem Gegenüber die Möglichkeit doch noch einmal auf das Thema zu sprechen zu kommen, sofern er das wollte.


[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Eingangshalle, mit Aketos

Wenigstens der letzte Flug war ruhig verlaufen, etwas, für das man durchaus dankbar sein konnte. Aketos und Eowyn waren sich einige darüber, nicht vor den Ohren aller anderen über die Details zu sprechen, und so waren sie schon bald auf dem Weg zu Aketos' neuer Unterkunft. Eowyn hätte es sich gewünscht, dass ihre Padawan den Tempel früher betreten hätte, aber es war schön, dass sie ihn überhaupt noch kennenlernen durfte. Definitiv keine Selbstverständlichkeit... und sie war dankbar dafür, auch, wenn sie wusste, dass Coruscant und all das hier nur der Plan von Allegious gewesen war. Man sollte wenigstens dankbar sein für die kleinen Dinge, die daraus resultierten... und es war definitiv etwas Gutes, dass Aketos nun ihre Ausbildung hoffentlich im Tempel beenden würde. Es war ein Unterschied... vielleicht kein merklich großer, aber er war vorhanden. Und vielleicht würde alleine der Ortswechsel schon reichen, damit sie neue Fortschritte machen konnten.

Eowyn schmunzelte, als Aketos ihre Begeisterung kaum zurückhalten konnte. Kein Wunder... auf Lianna war es wirklich schwer gewesen für sie, und vermutlich nicht nur dort. Selten waren alle Gegebenheiten so gut angepasst, dass auch größer gewachsene Spezies sich wohlfühlten. Eowyn musste zugeben, dass die hohen Decken und größeren Möbel sie auch leicht unsicher machten, als wäre sie plötzlich geschrumpft; wohl fühlte sie sich so definitiv nicht.
Aber ihre Padawan tat es eindeutig, und alleine das war es wert, ein wenig länger hier zu bleiben.
Aketos schien auch wirklich nichts dagegen zu haben, im Gegenteil, noch während Eowyn versuchte, es sich auf dem leicht überdimensionierten Stuhl bequem zu machen, packte sie aus und erzählte die ganze Geschichte. Da war erst einmal der Grund, weshalb sie auf Ossus gelandet war... Dann die durchaus interessante Geschichte mit der Meditation. Offensichtlich bemerkte die Padawan nicht einmal, dass sie da gerade eine Illusion erzeugte, aber Eowyn ließ sie reden, sie würden später darauf zurückkommen. Nachdenklich nahm Eowyn dann den großen Stein in die Hand, während Aketos weiter erzählte. Es war eindeutig, dass ihre Padawan sich deswegen Gedanken machte, das würde sie auch, dessen war sie sich sicher. Andererseits... war es vielleicht ein Zeichen, eines, das in die Richtung wies, in die Eowyn immer wieder gegangen war, wenn sie an Aketos gedacht hatte. Es war nicht so, dass Aketos
keinen Kristall bekommen hatte, nicht so, dass sie gar nichts erhalten hatte - sie hatte etwas bekommen, und das musste etwas bedeuten. Oder zumindest... konnte man daraus etwas machen.
Ein wenig erinnerte der große Stein Eowyn an ihre erste Begegnung mit Ian, und sie musste lächeln, als sie ihn wieder zurücklegte. Auch Ian hatte nicht gedacht, dass etwas scheinbar nutzloses hilfreich sein konnte... und nun trug er die Phiole mit Sand häufig, wenn nicht sogar immer, mit sich. Sie würden einen Weg finden, sie mussten einfach.

Genauso interessant fand Eowyn schließlich den Rückweg aus der Höhle. Ebenfalls etwas, das ihr einen Spiegel vor Augen hielt und ihr deutlich machte, dass ihre bisherige Ausbildung von Aketos nicht ganz richtig gewesen war. Ihre Padawan hingegen schien instinktiv einen eigenen Weg gefunden zu haben... sie würden ihn weiter verfolgen müssen, kombinierter vorgehen. Die Flasche Fingerkraut auf dem Tisch und den Schluss der Erzählung ließ Eowyn dann das Gesicht verziehen. Dieser Feb... es wunderte sie gar nichts. Das Zeug, das sie bei Wes probiert hatte, war furchtbar gewesen, und diese Flüssigkeit würde definitiv nicht in guter Erinnerung bleiben. Arme Aketos... Nichts, das man wiederholen musste.
Jedoch wurden ihre Gedankengänge sofort unterbrochen, als Aketos zum
wirklich interessanten Teil der Geschichte kam. Und es ging so schnell, dass Eowyn einen Moment dasaß und ihre Gedanken ordnen musste. Astrophysik war nie etwas gewesen, das sie sonderlich gut verstanden hatte, wofür auch... sie musste nicht das komplette Universum verstehen. Daher war sie nicht sicher, ob das alles so zusammenpasste, wie sie es verstand, klar war jedoch, dass das alles verdammt knapp gewesen war. Schwarze Löcher waren... stang, schwarze Löcher waren verdammt gefährlich! Dass diese Dinger die Zeit verändern konnten war etwas, das Eowyn nicht ganz verstehen musste, es war schließlich deutlich, dass Aketos verschollen gewesen war, also musste es wohl so sein.

Ich bin verdammt froh, dass du heil hier sitzt, sagte sie dann ernst, als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. Aketos von einem schwarzen Loch abgelenkt, sie selbst auf einem verlassenen Planeten abgestürzt... vielleicht sollten sie beide erst einmal keine Raumschiffe mehr betreten. Das alles hätte auch ganz anders ausgehen können... Ich verstehe zwar nur die Hälfte von dem, was du sagst, aber so viel ist sicher. Und sie hätte nie erfahren, was mit ihrer Padawan geschehen war. Schließlich hatte sie jetzt schon teilweise das Schlimmste befürchtet. Das alles erklärte auch, wieso sie so gar keine Verbindung zu ihr hatte finden können. Ich hoffe, die Karten der "Thunderchild" sind wieder auf dem neuesten Stand? Es war zwar nur eine Nebensächlichkeit, aber sicher war sicher.
Was deine restliche Geschichte angeht... Eowyn lächelte leicht und nahm wieder den Steinbrocken in die Hand, betrachtete ihn. Mach dir keine Gedanken wegen diesem Ding hier. Sie warf Aketos einen Blick zu. Wir werden uns schon überlegen, weshalb du ausgerechnet diesen Brocken abbekommen hast. Es wird alles einen Sinn haben, glaube mir. Ich... habe da schon ein paar Überlegungen. Und vielleicht... Sie legte ihn wieder zurück auf den Tisch und sah ihre Padawan ernst an. Vielleicht war es sogar richtig so. Vielleicht war es auch etwas, das mir Klarheit geben sollte. Wir werden sehen.

Sie würden sehen... sobald sie sich ausgesprochen hatten. Denn da waren immer noch Dinge, die Eowyn unbedingt loswerden musste, bevor sie mit Aketos irgendetwas planen konnte. Sie hatte wesentlich mehr Zeit gehabt wie ihre Padawan, über die Ereignisse nachzudenken, das wurde ihr jetzt langsam klar. Für die Kamino mochten ein paar Tage vergangen sein... für sie hingegen? Es musste seltsam sein für die Padawan, aber genauso seltsam war es für Eowyn selbst, und sie wusste kaum, wo sie beginnen sollte. Ohnehin würde sie Aketos nicht alles erzählen können, dazu war viel zu viel geschehen. Aber was war relevant? Was würde die Kamino an Wissen brauchen, um sich hier zurecht zu finden? Und vor allem... was wollte Eowyn persönlich ihr alles sagen?

Ich schätze, es wird aber erst einmal Zeit, dass auch du ein wenig erfährst, was geschehen ist. Eowyn versuchte, ihre Gedanken zu sammeln.
Du erinnerst dich an die Dinge auf Nar Shaddaa, nehme ich an - besser als ich vermutlich. Schließlich war es für Aketos viel kürzer her. Es tut mir sehr Leid, was dort geschehen ist. Bittend sah sie ihre Padawan an. Es hätte niemals so laufen dürfen, und es tut mir ehrlich Leid. Ich hätte dich besser vorbereiten sollen, und außerdem nicht so im Stich lassen. Es tut mir auch Leid, dass wir nicht aufarbeiten konnten, was geschehen ist, dass ich dich fortgeschickt habe mit kaum einer Information. Ich weiß jetzt, dass es die richtige Entscheidung war, insgesamt gesehen, aber dennoch - es hätte die falsche sein können. Und das war es auch beinahe, wenn ich höre, was dir zugestoßen ist. Wenn du möchtest, können wir gerne noch darüber sprechen, wir müssen es auch nicht jetzt tun, und du musst auch jetzt nichts antworten, vielleicht ist es sogar besser so. Daher ließ Eowyn Aketos kaum Möglichkeit zu antworten und fuhr gleich fort.

Du erinnerst dich vielleicht an den vermeintlichen Sith, wegen dem ich euch weggeschickt hatte... Er war tatsächlich einmal einer, aber ohne seine Hilfe hätte ich dich da niemals herausbekommen. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihm etwas schuldete... und auch, dass ich ihn nicht einfach ziehen lassen konnte, dass da etwas war, also musste ich ihn begleiten. Und das... war richtig so. Ich darf dir nicht alles erzählen, aber Fakt ist, dass er wichtige Informationen hatte, Informationen, die uns gegen das Imperium helfen könnten, wenn es wieder zu einem Krieg kommen sollte. Genauer konnte Eowyn nicht werden. Er hat sie schlussendlich den Jedi gegeben. Alleine das war unheimlich wichtig. Während du in deinem schwarzen Loch herumgekreiselt bist, ein dünnes Lächeln kräuselte sich um Eowyns Lippen, sind wir allerdings vorher abgestürzt, auf einem einsamen Planeten mitten im Nirgendwo. Es hat eine Weile gedauert, bis man uns gefunden hat, aber auch das war vielleicht wichtig und richtig. Auch, wenn sie bei diesem Absturz beinahe gestorben war, und Ians Lungenentzündung ihn früher oder später womöglich ebenfalls dahingerafft hätte. Hinterher hatte er genug Vertrauen in mich, die Informationen weiter zu geben.

Dann waren da noch ein paar unbedeutende Kleinigkeiten. Jetzt würde es unangenehm werden, und Eowyn seufzte. Sie konnte es auch einfach lassen... aber irgendwann würde es zur Sprache kommen. Also lieber gleich. Ich weiß nicht, wie weit der Klatsch schon nach Lianna gekommen ist und auch nicht, wie viel du mitbekommen hast. Tatsache ist, dass dieses Vertrauen von ihm auf Liebe basiert. Eowyn sah Aketos an und versuchte, eine Reaktion zu erkennen. Und ich erwidere diese Liebe. Es mag sich seltsam anhören, aber er hat sich geändert. Ich erwarte nicht, dass du es verstehst... Das musst du nicht. Ich sage es dir, weil du es früher oder später ohnehin erfahren wirst.
In diesem Zusammenhang... Es kann sein, dass ich bald verschwinden muss. Es steht noch nicht sicher fest, aber wenn dem so ist, dann kannst du nicht mitkommen. Es ist eine Mission, die auch mir alles abverlangen wird, und für die du einfach noch nicht bereit bist.
Es klang hart, aber es war die Tatsache, und Eowyn würde alles tun um zu verhindern, dass Aketos nur irgendwie auf die Idee kommen könnte, dass sie sie begleiten könnte. Ich habe dem zugestimmt, bevor ich wusste, dass du wiederkommst, aber vermutlich hätte ich es auch getan, wenn ich es gewusst hätte - denn diese Sache ist zu wichtig. Glaube mir, dass ich das nicht leichtfertig sagen würde, denn... Eowyn stockte kurz. Jetzt kam der ganz unangenehme Teil, aber sie wich dem Blick der Kamino nicht aus. Wenigstens das.

Ich weiß jetzt, dass ich Fehler gemacht habe bei deiner Ausbildung, ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe dich zu wenig vorbereitet, ich habe dich zu wenig... kennengelernt. Ich bin zu wenig auf dich eingegangen. Ich habe dich ausgeschlossen aus vielen Dingen, auch aus meinem Leben. Ich möchte das ändern, es zumindest versuchen, aber ich verstehe, wenn du angesichts all dieser Dinge sagst, dass du das nicht willst. Ich weiß nicht, ob wir deine Ausbildung gemeinsam beenden können, bevor ich fortmuss. Ich habe eine Beziehung, die viele hier im Orden nicht gutheißen. Ich habe Fehler gemacht, über die der Rat noch urteilen mumss. Und ich habe dich vernachlässigt, ich hätte dich auch niemals alleine fliegen lassen dürfen. Auch dazu musst du nichts sofort sagen, ich verstehe, wenn du darüber nachdenken möchtest - aber wenn du unter all diesen Umständen einen anderen Meister möchtest, dann kann ich das nachvollziehen und wäre dir in keinster Weise böse, ich würde dir auch helfen, einen solchen zu finden.
Eventuell würde Wes sie übernehmen... so weit sie wusste, war Alisah momentan seine einzige Padawan. Ernst sah sie Aketos weiter an.

Überlege es dir. Triff keine übereilte Entscheidung - es ist viel Zeit vergangen, und du musst dich erst einmal wieder zurecht finden und all das verarbeiten. Am einfachsten würde es sein, wenn sie der Kamino diese Zeit auch gab, indem sie das Quartier verließ, andererseits wollte sie nicht wortlos verschwinden, und so wartete Eowyn zumindest ein paar Sekunden ab, ob ihre Noch-Padawan reagieren würde.

Coruscant – Jedi-Tempel, Aketos' Zimmer, mit Aketos
 
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[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

Tatsächlich hatte die Junge Zabrak sogar ein einleuchtendes Beispiel parat. Bei dieser ganzen Jedi Sache kam es irgendwie immer auf den Blickwinkel an, man drehte Dinge einfach so lange bis sich plötzlich eine Lösung für ein Problem fand... zumindest kam es Ganner so vor. Dennoch ließ sich nit leugnen das Siva eben einfach recht hatte mit dem was sie sagte: Wasser konnte man nicht wirklich kontrollieren, man konnte es in gewisser Weise lenken, seine Bahn in einem gewissen grad umleiten aber wirkliche Kontrolle hatte man eigentlich nicht. Wenn man dann die Macht damit verglich dann folgte Sivas Erklärung tatsächlich einer Art innerer Logik. Wobei es für Ganner trotz aller Logik außer Frage stand das er selbst in der Lage war sein Umfeld zu einem gewissen Maß zu beeinflussen und naja eine Kampfsituation musste man ja auch unter Kontrolle zu halten also gab es doch mehr als nur die Kontrolle über sich selbst... er dachte wieder zu viel über all das nach, suchte nach Verbindungen und Verknüpfungen, wahrscheinlich war es besser das ganze vorerst ruhen zu lassen und es hinzunehmen so eigenartig sich das für ihn selbst auch anfühlte, schließlich brachte es Resultate auf das zu hören was ihm die Jedi begreiflich machen wollte, egal wie wenig das mit seinem jetzigen Stand vereinbar war. Also nickte er als Siva endete und versuchte zumindest so zu wirken als hätte er vollends verstanden wie das ganze funktionierte, was bis auf seine Skepsis bezüglich der konkreten Durchführbarkeit dieses Bilds ja auch stimmte.

Die Ruhe war wirklich angenehm und ließ einen diese ganze Sache mit dem Virus zumindest ein wenig hinter sich lassen. Wie sich herausstellte hatte er den Ausdruck auf ihrem Gesicht richtig interpretiert, Siva hatte diese Art von Tod und Verderben ebenso gesehen wie er... Corellias Eroberung war ein Massaker gewesen, zumindest aus den Geschichten die man sich innerhalb der Truppen erzählte. Wie alt mochte die Zabrak damals gewesen sein? Siebzehn oder Achtzehn, je nachdem wie alt sie tatsächlich war, oft täuschte das Aussehen ja auch. Nicht einmal Imperiale Soldaten hätten einfach so Kinder und Jugendliche abgeschlachtet aber anhand dem was sie erzählte galt das für die Sith nicht... da war kaltblütiger Mord am Ende wahrscheinlich sowas wie das täglich Brot. Sie hatte den Orden also danach verlassen... ein Wunder das sie noch Schlaf fand, am Ende klang das ganze wirklich wie ein Trauma, sowas verarbeitete man nicht einfach vor allem nicht ohne einen gewissen Rückhalt an Lebenserfahrung. Wenn Ganner der Jahre als Berufssoldat vorweisen konnte noch immer im Schrecken an diesen Tag zurück dachte, wie war es dann jemandem wie Siva ergangen, die sich einem noch viel gravierenderen, persönlicherem Schmerz hatte aussetzen müssen. Wenn man am Ende dann zu dieser ganzen Ruhe zurückfand und persönlich damit abschloss, zeugte das von Reife und einer unglaublichen Charakterstärke. Niemand setellte sich gerne solchen Sachen und schlussendlich verfolgten einen solche Sachen wenn man nur die Augen schloss... Ganner wusste das, denn ihn verfolgte jede Nacht das Verschwinden seiner Frau. Das lächeln das zuletzt auf dem Gesicht der Zabrak ruhte war friedlich.

Aber zurück zum eigentlichen Aspekt ihres hierseins... sie waren irgendwie abgeschweift.

"Nein alles gut, verzeih mir die ganze Sache aufgerollt haben, das war nicht meine Absicht. Du hast meinen größten Respekt dafür mit so etwas fertig geworden zu sein... zurück zur eigentlichen Agenda des Tages. Wie gehts weiter?"

Der Bruch war hart und irgendwie schwebte das ganze doch noch unfertig im Raum, wie eigentlich immer bei solchen Sachen.

"Steigern wir uns jetzt in der Größe oder wie geht sowas normalerweise vonstatten?"

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva


Ganner hatte ja nicht wirklich etwas aufgerollt, was nicht schon da gewesen wäre. Wenn eien Rolle Garn schon da war, kam es eben vor, dass sie entweder auf den Boden plumpste und sich aufrollte, oder aber jemand zog am Faden und rollte sie auf. Solange sich die Schnur nicht völlig verhedderte, war ja alles in Ordnung. Sivas Schnur… Na jaaaaa. Die war jetzt nicht ganz frei von Knoten und Schlaufen und diesen Dingen, aber sie war wieder auf das Garn… wie hieß das Teil, wo das Garn aufgerollt war? Na sie war eben auf das Ding aufgerollt! Das Lob von Ganner winkte Siva dann schnell ab. Mit der Sache fertig geworden. Das war wohl ein bisschen übertreiben ausgedrückt, fertig war das nicht. Fertig bedeutete, dass eine Sache irgendwie einen Abschluss hatte, aber gab es den wirklich? Alles was damals geschehen war, war zwar geschehen, aber war es damit wirklich vorbei? Jaaaaa, sie konnte Verbranntes riechen ohne dabei halb in Panik zu geraten. Jaaaaa, sie konnte anderes tun, als den ganzen Tag an … Satrek. Hatte er ihr damals nicht vorgeworfen, sie werfe ihr leben weg? Oh das hatte er. Er hatte kritisiert, dass sie nichts ernst nahm, hatte wissen wollen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Die Diskussion mit Satrek war zu einem Streit angeschwollen, in dem Siva so ernst gewesen war, wie vielleicht nie in ihrem Leben. ‚Mich hat keiner gefragt ob ich da mitmachen will, mich hat keiner gefragt, ob ich jemanden sterben sehen will! Mich hat keiner gefragt, wie das für mich war‘, hatte sie Satrek vorgeworfen. Komisch, dass sie den genauen Wortlaut kannte. Dann war da eine Heidenangst gewesen, dass Satrek sie aus dem Orden warf. Das verkaufte Trainingslichtschwert wäre, dass begriff sie ja heute, wohl schon Grund genug gewesen. Bei ihren Hörnern, da sprach sie mit Ganner über die Vergangenheit und dann wurde viel zu viel präsent. Ganner, der noch kein Padawan war, noch keinen Meister hatte und jetzt wissen wollte, wie es weiter ging.

Okay Siva… Jetzt musst du was anders machen als sonst.

Nicht Satrek was beweisen, nicht den Jedi und auch nicht sich. Eher… was richtig machen und Verantwortung übernehmen?

Du musst Verantwortung übernehmen.

Ja, das musste sie wirklich.

„Normalerweise ist es so, dass eine Trainingseinheit in der Regel von einem Ritter, Meister oder einer höher rangigen Jedipersönlichkeit abgehalten wird. Und fast immer ist die Person, die diese Einheit lernen muss, ein Padawan und der Schüler von diesem Ritter.“

Äh ja, genau. Und vereinfacht ausgedrückt… Siva straffte ihre Schultern, griff nach der Kugel, ließ sie auf Brusthöhe zwischen sich und Ganner schweben.

Zeitschinderin!

„Ganner, willst du mein Padawan werden?“

Klang ja wie ein Hochzeitsantrag. Aber irgendwie brachte eine Schüler-Ritter-Beziehung ja ähnlich viel Verantwortung mit. Mit dem Unterschied, dass da nicht der Tod, sondern der neue Rang scheidete.

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

Es blieb dabei, eine gewisse schwere hing über dieser eigentlich eher spontanen Übungsrunde und Ganner hatte das Gefühl etwas angestoßen zu haben dass er besser hätte ruhen lassen... so wie früher. Neugier war vielleicht nicht ganz das richtige Wort, der Drang nach Wissen traf es vielleicht schon eher. Eine Eigenschaft die jeder gute Marine der meistens in der Aufklärung eingesetzt wurde eigentlich haben sollte, in den letzten Jahren alleine jedoch hatte ihm dieser innere Drang oft genug Probleme bereitet. Bei manchen Sachen war es besser sie ruhen zu lassen und das galt vielleicht auch für die Erinnerungen und Erlebnisse der jungen Zabrak vor ihm. Man spürte förmlich wie es in Siva arbeitete, was schon verwunderlich war, denn eigentlich musste sie ihm ja nur mitteilen was er als nächsten tun sollte. War doch an sich ganz simpel?

Als sie dann schließlich etwas sagte, war es nicht dass worauf Ganner gewartet hatte sondern das ging in eine völlig andere Richtung. Ganner wusste durch Joreen wie das ganze funktionierte, auch ein wenig über das Lehrer-Schüler Prinzip immerhin hatte er seine Frau kennen gelernt als diese selbst noch ein Padawan war. Mit einem Mal viel ihm auf wie viel er tatsächlich von all dem verdrängt hatte. Aus Angst... nur Angst vor was? Dieser Frage war er tatsächlich nie auf den Grund gegangen und jetzt saß er hier und wollte das ganze doch lernen... aber nicht aus freien Stücken sondern eher aus einer Verzweiflung heraus, weil es den letzten Strohhalm darstellte an den er sich noch klammern konnte. Der Lernende ist der Padawan und der Schüler von einem Ritter. Noch bevor die folgenden Worte Siva ganz über die Lippen gekrochen waren, fühlte es sich für Ganner an als sei er von einem Juggernaut überrollt worden. ER? Ein Jedi? Nie im Leben! Oder doch? Nein! Aber wo lag eigentlich das Problem? Die Ausbildung dauerte Jahre und eigentlich hatte er doch nie ein Jedi werden wollen, er hatte die Macht immer abgelehnt, sich dagegen gesträubt und das ganze herunter gespielt... aber jetzt brauchte er sie! Nur konnte er sie anscheinend nicht lernen wenn er kein Jedi war! Aber war das wirklich so? Was wenn er am Ende scheiterte... Mit einem Mal schwirrten ihm zehntausend Dinge durch den Kopf und er wusste nicht wirklich weiter. Diese Art der Selbstbeherrschung und Hingabe an eine Sache hatte er nie besessen. Er hatte den Offizierslehrgang immer abgelehnt weil er die Verantwortung nie hatte tragen wollen... mied den Kontakt zu seinen eigenen Kindern anstatt für sie da zu sein und Flüchtete sich in die sichere Vergangenheit anstatt nach vorne zu blicken und das Problem anzugehen. Auf eine gewisse Art und Weise hatte Ganner mit nichts in seinem Leben wirklich abgeschlossen und fühlte sich selbst trotz seiner 31 Lebensjahre nicht in der Lage dazu sich darauf einzulassen ausgebildet zu werden.

Die Kugel schwebte vor ihm, Siva blickte ihn an und Ganner wusste nicht weiter. Er wusste nicht weiter, kein Stück, garnicht.

"Ich... ich muss darüber nachdenken glaube ich."

Nein das war ja eigentlich nicht richtig! Und fair war es auch nicht, Siva hatte ihm geholfen und machte ihm hier und jetzt ein Angebot was ihm am Ende ebenfalls dabei helfen würde das Ziel zu erreichen das sich irgendwie vor seinem geistigen Auge befand.

"Nein anders. Mir hat dieses Angebot schon einmal jemand gemacht und damals habe ich abgelehnt... weil ich Angst hatte. Nicht Panik oder etwas in der Art sondern die Furcht davor das ich einen Bezug zu meiner Familie, zu meinen eigenen Werten und Idealen verlieren könnte und am meisten war ich immer skeptisch was die Macht anbelangte. Dürfte dir auch glaube ich unschwer entgangen sein. Ich weiß nicht ob ich am Ende das sein kann, wofür ein Jedi innerhalb der Republik steht und in früheren Zeiten gestanden hat. Meine Frau hat das damals akzeptiert... mittlerweile glaube ich dass das nicht der richtige Weg war und das es viele Probleme und Streitigkeiten die wir hatten geklärt hätte."

Er hielt sich nicht für den richtigen. Etwas anderes konnte er dazu auch nicht wirklich sagen und im Moment war er sich nicht wirklich sicher ob es diesmal nicht genau die gleiche Situation war oder doch nicht. Vielleicht hatte es aber auch einen Grund das er wieder an so einer Stelle stand und sich mit diesem Fakt konfrontiert sah. An sich hatte er bereits den ersten Schritt durch die Tür getan und musste nun eigentlich nur noch durch sie hindurchgehen.

"Ich will lernen."

[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

Da war sie heraus, die Frage, die Siva niemals hatte jemandem stellen wollen. Die Aufnahme eines Padawan war undenkbar gewesen! Viel zu groß die Angst vor der damit verbundenen Verantwortung. Was, wenn sie nicht gut genug darin war, Dinge zu lehren, oder wenn ein Padawan drohte, zur Dunklen Seie abzudriften? Aber die Frage war gestellt, zurücknehmen konnte Siva sie jetzt nicht mehr und außerdem… außerdem war diese Frage wohl eine, die sich jeder stellen musste. Wer nämlich glaubte, der perfekte Meister zu sein, war der nicht der schlechteste von allen?
Ganner jedenfalls schien erst mal überfordert und bat um Bedenkzeit, bis er meinte, das Angebot schon mal bekommen, aber abgelehnt zu haben. Wahrscheinlich von seiner Frau? Er hatte Angst, eigene Ideale zu verraten und nicht das zu sein, wofür Jedi in der Republik standen. Aber er wollte lernen. Was jetzt vielleicht ein ja zur Frage bedeutete?

„Am Ende geht es in der Ausbildung nicht darum, ob du einem Ideal von außen entsprichst. Sieh es wie mit dieser Kugel da. Die eine Farbe ist die eigene Persönlichkeit, die andere ist die Republik.“ Wie passend, dass Siva vorhin noch verlangt hatte, diese beiden Dinge voneinander zu trennen. „Ich glaube, wir glauben, dass eine Trennung ganz einfach möglich ist.“ Symbolisch dazu ließ sie die Farben in die jeweilige Kammern verschwinden. „Aber ich halte das für quatsch. Wir würden gerne klar trennen und sagen können, dass das eine man selbst ist und das andere die Republik, die Jedi, oder was auch immer. Aber es kommt immer wieder dazu, dass es sich vermischt,“ und schon waren die Farben nicht mehr in ihren Kammern. „Wichtig ist halt auch das Außen.“ Sie deutete auf die transparente Kugel. „Das, was uns zusammenhält. Das muss vereinbar sein und wir brauchen die Möglichkeit, uns immer wieder zurückziehen zu können,“ die Fareben wurden wieder getrennt, „um uns zu erholen und uns zu fragen, was wir wollen und wer sind. Dabei brauchen wir einen sicheren Schutz.“ Eben die Hülle der Kugel, ohne die nix halten würde“. Vor ein paar Jahren hätte Siva das bestimmt nicht anders gesehen, aber nicht so ausdrücken können. Humor und Leichtigkeit hin oder her, dass bedeutete ja nicht, dass man völlig blind durchs Leben lief und sich überhaupt nicht um das kümmerte, was außerhalb der eigenen Blase geschah.
„Was ist dir wichtig, was willst du lernen, was sind deine Ideale?“ Bevor sie weiter machten, war es vielleicht ganz wichtig, erst mal das zu klären. „Die Ideale der Jedi können sich von denen der Republik unterscheiden und heruntergebrochen auf ein paar Zeilen, sind sie im Jedi Kodex festgehalten.“ Den Ganner vielleicht sogar kannte? „Wenn du sagst, du willst lernen, bedeutet das dann, dann du ein Padawan sein willst?“ Nicht, dass sie hier aneinander vorbei sprachen…


[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Wes, Ian, und Sarid, weitere Räte und NPCs


Die corellianische Jedirätin konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, als sie Rornans missbilligenden Blick bemerkte angesichts der Tatsache, dass sich der frühere Sith auf einen der für Räte vorgesehenen Sessel setzte. Sonst schien sich jedoch keiner der weiteren Jediräte groß daran zu stören. Aber woher sollte Ian dies auch wissen? Sarid konnte über diesen kleinen Fauxpas leicht hinweg sehen, sie hatten in ihren Augen im Moment wirklich wichtigere Probleme. Aber es gab halt auch Jedi wie den Quermianer, die auf das Prozedere wesentlich mehr Wert legten.

Interessanterweise gab der hochgewachsene, braunhaarige Mann gleich am Anfang an, dass er es nicht gewagt hätte ohne die Erlaubnis der Jedirates nach Bastion zu gehen. Da waren sie anfangs aber anders informiert worden. Dennoch hatten sie sich alle mittlerweile dazu durchgerungen, dass diese Mission in der Form dringend notwendig war und sie ohne ihn und auch Eowyn keine oder kaum Chancen hatte erfolgreich zu sein. Es zeigte dennoch wie viel Respekt Ian dem Rat der Jedi entgegen brachte und sogar bereit war sich an ihre Anweisungen zu halten. Das waren überaus positive Vorzeichen, wie Sarid fand. Daher lehnte sich die dunkelblonde Rätin auf ihrem Sessel aufmerksam nach vorne, um ihm noch besser zuhören zu können. Ihre Kaftasse hatte sie neben ihrem Sessel auf dem Boden abgestellt, wobei der Droide, der den Kaf gebracht hatte sie umgehend aufsammelte.

Jedenfalls kam Ian dann rasch zur Sache. Er hatte sich offenbar schon ziemlich tiefschürfende Gedanken gemacht, welche Sarid durchaus schon als Grobentwurf eines Plans bezeichnet hätte. Jedenfalls gab er ihnen damit ein Grundgerüst an die Hand wie die Infiltration des Sithtempels gelingen konnte. Es barg ein ziemliches Risiko für Eowyn, aber sie mussten dem ehemaligen Sith Glaubwürdigkeit verschaffen, sonst würde der Plan nicht funktionieren. Darin waren sie sich einig. Dabei konnte Sarid auch nachvollziehen, warum Ahna nicht glücklich damit war den Sith zu enthüllen, dass die Jedi-Meisterin eine Schatten war. Wes hingegen war der Ansicht, dass es den Preis wert war.


"Ich denke, dass dies zur Unterstreichung der Glaubwürdigkeit von Ians Geschichte und der damit verbundenen Forderung nach einem höheren Rang notwendig ist. Je wertvoller die Geisel erscheint, desto höher sind die Chancen, dass die Sith die Gründe für seine lange Abwesenheit akzeptieren. Ich bin auch nicht glücklich darüber, Ahna. Aber angesichts der involvierten Personen und deren Beziehungen zueinander ist dies in meinen Augen die beste Lösung."


Dabei fixierte sie kurz den ehemaligen Sith.


"Es dürfte nämlich schwierig werden andere Jedi zu finden, die ebenso gut wie Eowyn für diese Mission geeignet sind und nicht Mitglied des Jedirates sind. Abgesehen davon ist zwischen Eowyn und dir das für solch eine riskante Mission notwendige Vertrauen bereits da. Ihr müsst euch dort zu 100 % auf einander verlassen können und dies ist meines Wissens bei euch beiden der Fall."


Die Corellianerin dachte dabei an ihr Gespräch mit Ian zurück, bei dem er ihr im Falle seines Todes sein Testament übergeben und sich eigentlich nur Sorgen um Eowyn gemacht hatte. Bezüglich der von ihm auch gewünschten Absicherung für den Fall, dass auf Bastion etwas schief ging brachte die Oberschatten zwei weitere Jedi ins Spiel, welche Ahna sich dafür vorstellen konnte.


"Brianna? Ja, sie könnte eine überzeugende Überläuferin abgeben. Gründe hätte sie dafür."


Sarid konnte es sich nicht verkneifen Rornan einen leicht tadelnden Blick zuzuwerfen, der bei der Ritterbeförderung von Briannas Padawan Talery die ganze Situation um die von Brianna erhoffte Beförderung zur Jedi-Meisterin ziemlich hatte eskalieren lassen. Gestresste und ausgelaugte Heilerinnen durfte man in so belastenden Situationen nicht so schroff abweisen, wie Sarid, die bei der Beförderung selbst nicht dabei war, nachträglich mitbekommen hatte. Mehr Fingerspitzengefühl bei der Ablehnung der Beförderung wäre hier wirklich angebracht gewesen!


"Die Jedi Bennett kenne ich nur dem Namen nach, daher vertraue ich hier Ahnas Einschätzung. Ich würde es auch trotz des beträchtlichen Risikos befürworten, wenn du selbst als Absicherung mit nach Bastion reist, Ahna. Diese Mission ist immens wichtig für die gesamte Republik und natürlich die über eine Billion zählenden Bewohnern Coruscants. Deswegen sollte sicher gestellt werden, dass alle Jedi auf Bastion und selbstverständlich auch Ian im schlimmsten Fall in der Lage sind die Virusproben allein zurück in die Republik bringen zu können. Ich gebe Ahna recht, dass wir sowohl Leute im Sithtempel als auch welche außerhalb davon brauchen, welche sich gegenseitig zu Hilfe kommen können. Dennoch werden aufgrund der noch unbekannten Lage vor Ort gewiss einige Anpassungen an den Grobentwurf von Ian vorgenommen werden. Alles in allem bin ich bereit dieser Mission in der Form zuzustimmen."


Dann blickte sie zu Ian und Ahna, welche den genauen Ablauf der Mission vermutlich zusammen mit Eowyn durchplanen würden und nickte ihnen zustimmend zu.


Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Wes, Ian, und Sarid, weitere Räte und NPCs
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Wes, Ian, und Sarid, weitere Räte und NPCs

Da befand er sich also wirklich vor dem Jedi Rat. Ein Szenario, das vor Monaten noch völlig undenkbar gewesen wäre, ein Szenario, das ihm vor Wochen noch mehr Angst gemacht hätte, als Ian je zuzugeben bereit gewesen wäre. Als der Dunkelhaarige längst saß, bemerkte er, wie ihm einer der Räte einen missbilligenden Blick zuwarf und es dauerte eine Sekunde, ehe Ian vermutete, an was das legen könnte. Die Stühle. Nur Räte saßen darauf. Als hätte er sich auf eine heiße Herdplatte gesetzt, stand Ian schnell auf und trat neben den Sessel. Vermutlich hätte er auf eine Erlaubnis zu Sitzen warten müssen, aber woher sollte er die Gepflogenheiten der Jedi kennen? Und zu Stehen würde ihm vermutlich dabei helfen, seine wachsende Unruhe in den Griff zu bekommen. Der Gedanke, Eowyn nach Bastion zu bringen war keiner, der dem Dunkelhaarigen gefiel. Da gab es keinen Ort, an dem Ian Eowyn weniger haben wollte als Bastion, eine Hochburg der Sith. Doch was zählte in dieser Sache schon das, was Ian wollte? Was durfte es zählen?

Es würde wichtig sein, Eowyns Position zu verraten, nicht nur, um seine Glaubwürdigkeit zu unterstreichen, sondern auch, um Eowyn ein winziges Bisschen Schutz zu ermöglichen. Eine Schatten war weitaus wertvoller als ein Wächter. Eine Jedi die Informationen über Sith sammelte? Man würde wissen wollen, was sie herausgefunden hatte und … würde sie das nicht viel eher in eine noch gefährlichere Position bringen? Nicht, wenn er derjenige war, der nach diesen Informationen dürstete. Nicht, wenn es ihm gelang, die andren davon zu überzeugen, dass Eowyn allein
seine Geisel war. Wenn. Aber welche Option blieb? Welche, verdammte Option blieb? Wes bekräftigte Ians Sicht, der nicht sicher war, ob er Wes nun eher dankbar sein, oder ihn im stillen dafür verfluchen sollte, dass er dieses Vorhaben nicht sofort unterband.

„Ich habe noch nicht mit ihr darüber gesprochen, aber ich weiß…“
Er wusste, dass sie zustimmen würde. Er wusste es so sicher, wie die Tatsache, dass er einst ein Sith gewesen war. Ich weiß, dass sie zustimmen wird.“ Würde er sie fragen, was er musste, wenn der Rat sich dafür aussprach, würde sie sich einverstanden erklären. Weil sie für etwas Größeres kämpfen mussten. Weil ihr Pflichtgefühl ihr genau das sagen würde. Weil sie keine Optionen hatten, keine einzige. Wenn es sonst für alles Optionen und Möglichkeiten gab, waren sie nun in einer Sackgasse gefangen. Wie sicher er war, Eowyn aus dem Kerker heraus zu halten? Wie sicher er war, sie wieder aus dem Kerker zu bekommen? Schnürte es ihm zuerst die Brust oder die Kehle zu? Er wusste es nicht. Wie gerne hätte Ian gesagt, dass er sich sicher war. Das all das kein Problem darstellen würde. Das es bloß ein Spaziergang sein würde. Oder ein einfacher Kampf mit einem Trainingslichstchwert.
„Da ist keine Sicherheit.“ Nicht, so lange er nur Executor war. Nicht, solange er in diesem Rang blieb. Nicht, wenn er vom Schlimmsten ausging. Nicht, wenn das Horrorszenario das er sich auszumalen vermochte, zutraf. „Wenn ich die Sith vorher überzeuge, mir einen neuen Rang zu geben, stehen die Chancen deutlich besser. Wenn sie es nicht tun, gibt es andere Möglichkeiten. Aber Sicherheit?“ Ians Stimme war durchdrungen von Bitterkeit, als er noch einmal antwortete, „Sicherheit gibt es nicht.“ Hatte er mit Elise nicht schon darüber gesprochen? Die Mangelnde Sicherheit die er bieten konnte, sie war ein Grund dafür gewesen, weshalb er gesagt hatte, dass Eowyn abgesichert sein musste.Von den anderen.
„Ich weiß, was unser Hauptziel ist,“ kam es beinahe zu scharf, als Ian die Rätin, die an diese Tatsache erinnerte, anstarrte. „Aber ich kann nicht für beides sorgen.“ Hatte er das gerade wirklich gesagt? Jetzt starrte Ian auf den Boden. Er konnte nicht für beides sorgen. Nicht, ohne mindestens eins aus den Augen zu verlieren… Wenn das Hauptziel, wenn sein Hauptziel war, das Virus zu finden, musste er seine volle Aufmerksamkeit darauf lenken. Billionen Leben. Gegen Eowyns… Eowyn musste in dieser Sache zweitrangig sein, auch wenn Ian das nicht wahrhaben wollte. Sein Leben, er würde es geben, um Eowyns zu retten, um ihr das Virus in einer dieser verfluchten Phiolen Allegious‘ zu geben. Aber ihr Leben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schützen, wenn es hart auf hart kam? Das konnte er nicht garantieren. Das konnte er einfach nicht… Der Druck auf seine Brust nahm zu und Ian war froh, dass er das Gerät, welches seinen Herzschlag gemessen hatte, nicht mehr tragen musste. Opfern. Warum nur fühlte es sich so an, als würde er sie opfern? Sie nach Bastion bringen, in die Katakomben, in den Kerker. Opfern. Deshalb ist das Auffangnetzt so wichtig. Für Eowyn.“ Und der Gedanke Eowyn nicht den Schutz geben zu können, den er ihr geben wollte, die Tatsache, sein vollstes Vertrauen nicht nur in Eowyn, sondern auch in das Auffangnetz zu geben… Ob der Rat wusste, was das für ihn bedeutete? Ian hatte den Jedi so lange misstraut, so lange und so intensiv, dass es sich beinahe wie Verrat an sich selbst anfühlte, Eowyns Leben auch nur in Anteilen in ihre Hände zu geben. Aber zu glauben, er allein wäre dazu in der Lage das Virus zu finden, Eowyn ständig bschützen und eine Probe des Virus gemeinsam mit Eowyn wieder sicher aus dem Tempel zu schleusen wäre größenwahnsinnig gewesen. Er war auf die Hilfe der anderen angewiesen. Er musste ihnen vertrauen. Sie alle mussten einander vertrauen. Ihr Plan musste so gut und so sicher sein, wie nur möglich und dann noch ein bisschen sicherer!

Als Sarid Ian fixierte, tat er es ihr nach und auch wenn sie keine Frage gestellt hatte, wollte Ian ihr dennoch antworten. „
Ich vertraue ihr zu mehr, als hundert Prozent und ich weiß, dass sie Euch, dem Rat traut. Also traue auch ich Euch zu hundert Prozent.“ Zu hunder Prozent, das war die höchste Zahl, die er nennen konnte. Die höchste Zahl, an die er sich halten musste. Notwendig. Notwendigkeit und Vertrauen. War nicht das eines der Gespräche gewesen, dass Eowyn und ihn furhctbar hatte streiten lassen? Er hatte ihr damals vorgeworfen, sie solle Notwendigkeit nicht mit Vertrauen verwechseln. Was aber tat er hier gerade? Benannte er eien Nootwendigkeit? Oder vertraute er wirklich? Und war es auch in dieser Sache nicht so, dass ihm nichts anderes blieb, als seinen verstand siegen zu lassen? Er musste vertrauen. Er musste Eowyn mitnehmen. Er musste das Virus als oberste Priorität ansehen. Er musst. Er. Musste.

Brianna, der Namen der vorgeschlagen wurden, Ian kannte ihn nicht. Offensichtlich war sie keine Rätin, andernfalls wäre sie hier. Also blieb zu hoffen, dass sie einen ähnlich hohen Rang besaß. Bennett hingegen … Bennett?
Elise Bennett? Diese Jedi-Ritterin war Ian durchaus bekannt und wenn es sich wirklich um Elise handelte, war Ian nicht sicher, wie gut er die Idee finden wollte. Sie war gerade erst zur Ritterin geworden und auch wenn ein rang längst nichts über die eigentliche Stärke aussagte, war es sinnvoll einer so jungen und vor allem ungestümen Jedi einen solchen Auftrag zu geben?

„Bei allem Respekt,“ jetzt musste Ian gut aufpassen, wie er formulierte um nicht zu wirken, als wüsste er es besser als der Rat, „ich glaube, dass es wichtig ist, die Zahl der Helfer so gering wie möglich zu halten.“ Wenn Brianna Kae eine Überläuferin mimen sollte, gab es zwei Chancen. Die, eine Sicherheit für Eowyn zu haben, aber auch die, zu viel Aufmerksamkeit und Verdacht zu wecken. Welche Rolle sollte Bennett einnehmen? Ebenfalls die einer Überläuferin? Das würde mit Sicherheit Verdacht erregen.
„Ich weiß nicht, welche Rolle Eli… Ritterin Bennett einnehmen soll, aber ich glaube, wenn Brianna Kae eine Überläuferin mimt, sollten die hohe Rätin,“ er sah zu der Frau (Ahna), deren Name er nicht kannte „und Ritterin Bennett eher von Außen einwirken. Zu viele Jediüberläufer könnten die Mission und alle Mitglieder in Gefahr bringen.“ Davon einmal abgesehen konnte er, wenn sie alle im Tempel waren, für überhaupt keine Sicherheit mehr sorgen. Das Virus stand auf dem ersten Platz, so viel musste fest stehen. Aber jeder Jedi mehr, würde eine Sorge mehr bedeuten, was, in Anbetracht der Tatsache, dass eine von ihnen Eowyn war… nur noch schwerer wog. Dann stimmte Sarid der Mission zu. „In jedem Fall danke ich Euch für Euer Vertrauen.“


Coruscant - Jedi-Tempel - Ratssaal - Wes, Ian, und Sarid, weitere Räte und NPCs


OCC: Sorry, bin ziemlich ko, aber damit schnell geht^^
 
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Coruscant - Tempel der Jedi - Quartier von Aketos - mit Eowyn

Als Eo ihre Sprache wiedergefunden hatte, erklärte sie, dass sie wirklich froh sei, ihre Padawan wieder hier zu haben und dass sie besser in der nächsten Zeit keine Schiffe betreten sollten... Da wurde Aketos erst einmal bewusst, was sie eigentlich die ganze Zeit über verdrängt hatte, wie knapp sie eigentlich dem Tod entkommen war. Wieder einmal. Sie hatte bisher nur von wenigen Leuten gehört, die einen Kontakt mit einem Schwarzen Loch so glimpflich überstanden haben wie die Kamino. Was waren schon ein paar Wochen Zeit gegenüber dem Tod? Was lehrten die Jedi noch einmal? Den Tod gibt es nicht, nur die Macht.

Und ob die Karten wieder aktuell sind! Ich habe diesen... diesen.. Technikern und Ingenieuren ein bisschen was erzählt auf Lianna.

fiel Aketos ihrer Meisterin mit einem Grinsen ins Wort. Vor allem als sie an den "armen" Tropf zurück dachte, den sie rund gemacht hatte. Und Eo redete sich leicht.. Aketos solle sich keine Gedanken machen über den Brocken von Ossus. Für Aketos war das das definitive Zeichen dafür, dass sie versagt hatte. Auf ganzer Linie. Hätte sonst ihr die Macht nicht etwas anderes gegeben oder gezeigt?! Nein. Sie war genau so nutzlos wie dieses Stück Stein. Und wie sollte dieses Stück Felsen ihr, Eowyn Klarheit geben? Die Kamino verstand nur Raumhafen.

Dann erzählte Eo endlich, was in der Zwischenzeit passiert war, die ja der Kamino gänzlich fehlte. Sie hätte gar nicht so viele HoloNews schauen können um die Monate aufholen zu können. Die Menschin erzählte von Nar Shaddar und welche "Fehler" da gelaufen sind. Eine sehr harsche Manöverkritik wie Aketos fand und die Kamino holte hörbar Luft um einzuhaken, fand jedoch im Redeschwall keine Möglichkeit ihre Gedanken dazu auszusprechen. Ja. Ok. Nar Shaddar hätte besser laufen können. Aber sie war schon auf katastrophaleren Missionen im Auftrag der Regierung von Kamino unterwegs gewesen und daher sah sie die Dinge etwas anders. Und dann kam der Thermaldetonator. Eo war mit diesem Sith wegen dem sie ursprünglich weggeschickt wurden liiert?! Aketos klappte die Kinnlade runter. Liebe schön und gut. Aber warum ausgerechnet ein Sith. Alles wogegen sie, Aketos kämpfen wollte. Alles was sie fürchten gelernt hatte. Jon'Smiz. Natürlich konnten nicht alle Sith genau so sein wie er. Aber sie sah es genau so vor ihrem inneren Auge. Eo küsste dieses Ekel. Ein Schauer lief über Aketos Rücken. Aber nein.
Reiß dich zusammen! Nicht jeder ist so wie DER! Wenn Eo zu ihm Vertrauen hat, dann hat das auch seinen Grund und eine Berechtigung. Aber Aketos schwor sich auch, diesen "Sith" oder was auch immer jetzt auch war im Auge zu behalten. Und falls er auch nur irgendwie versuchte, ihrer Meisterin in den Rücken zu fallen, dann war Aketos da! Nach außen versuchte sich die Kamino nichts von alle dem anmerken zu lassen, aber Aketos wusste auch von dem Band, das Meister und Padawan verband. Sie wusste allerdings nicht, was Eo über dieses Band von ihren Gefühlen mitbekam oder nicht. Aketos Mimik verriet jedenfalls fast gar nichts. Hoffte sie.

Ein weiterer Stich war, dass ihre Meisterin wahrscheinlich bald weg musste. Wohin denn? Aketos würde das selber raus finden müssen, denn Eowyn konnte oder wollte es ihr nicht sagen. Ein weiteres Geheimnis, dem sie auf die Spur kommen musste. Aber es musste ein Ort sein, der von Machtnutzern frequentiert werden musste, denn warum sollte sie sonst nicht dazu bereit sein?! Es konnte nur so sein. Und von Lichtschwertern musste es dort auch wimmeln. Bei dem Gedanken da dran wurde ihr dann doch ein bisschen übel. Mitten im Getümmel von einem Lichtschwert zerteilt werden... Dieses mal wurde sie ein bisschen grün im Gesicht und konnte fast nicht mehr an sich halten. Doch bevor sie den Gedanken weiter spinnen konnte setzte Eowyn dem ganzen die Krone auf. Und irgendwie hatte Aketos das Gefühl, dass ihre Meisterin einen leichten Fluchtdrang hatte. Aber nicht mit der Kamino.


Moooooment... so einfach kommst du mir nicht davon

sagte Aketos bestimmt aber freundlich.

Also. Zu aller erst: es ist mir egal, was die anderen Leute über dich sagen oder ihre Mäuler zerreißen. Ich habe dich kennen gelernt als Person, die ich in mein Herz geschlossen habe und als Person, die ich niemals in meinem Leben missen möchte. Egal wie viele Ecken und Kanten du hast. Und egal welche Facetten du noch hast. Vielleicht stimmt das, dass ich zu wenig über dich weiß, aber hey! Du bist meine Meisterin, meine Lehrerin und oft warst du auch schon meine Beschützerin. Wieviel wusstest du in der Schule von deinem Lehrer? Das ist nun mal so! Aber ich akzeptiere dich genau so wie du bist, mit dem was ich über dich weiß und auch mit wem du zusammen bist oder nicht.

Die Kamino erhob sich von ihrem Stuhl, ging zu ihrer Meisterin und legte ihr die Hände seitlich an die Schulter. Dann sprach sie weiter

Soll der Rat doch über deine sogenannten Fehler urteilen. Ich tue das nicht. Und wehe du schließt nicht meine Ausbildung ab.

gespielter Ärger in Aketos Stimme

Parke mich ruhig bei irgend nem anderen Meister oder Meisterin. Das ist mir sowas von egal. Aber: Du sollst diejenige sein, die mit mich zum Rat schleift und sagt: Bitte befördert dieses nutzlose Etwas!

Beinahe hätte Aketos gerade heraus gelacht bei dem Blödsinn, den sie da von sich gab.

Vernachlässigt hast du mich zu keiner Zeit! Wenn DIE zu doof sind, dass sie das richtige Kartenmaterial einspielen kannst du auch nichts dafür! Und selbst diese Mission nach Ossus die ja eigentlich nach Ilum hätte gehen sollen war auch kein Misserfolg. Vielleicht nur ein kleines Bisschen. Aber ich habe eine neue Freundin gewonnen. Mya. Und ich denke das ist viel wichtiger als so ein doofer Kristall für ein Lichtschwert, das ich sowieso nicht bedienen kann.

Auch wenn es viel schöner gewesen wäre, eine Freundin UND einen Kristall mitgebracht zu haben. Aber so war es nun einmal. Das konnte keiner ändern und schön langsam fand Aketos ihren Optimismus wieder: Es hatte vielleicht doch einen Sinn, wie alles passiert war.

Ich verspreche dir, dass ich hart trainieren werde. Und wenn du auch nur ein kleines Stück gibst von dem, was du bisher gegeben hast, dann bekommen wir das hin! Gemeinsam Eowyn. Irgendwie habe ich nämlich kein gutes Gefühl bei der Sache mit deiner anstehenden Mission

Mehr wollte die Kamino noch nicht dazu sagen. Erst einmal mehr Infos bekommen.

Und wenn du möchtest: das Training kann jederzeit beginnen. Egal ob Lichtschwert oder Macht. Oder wenn du I'Tachi lernen möchtest, dann zeig ich dir den einen oder anderen Kniff. Wer sagt denn, dass dieses Meister-Schüler-Dingens nur in eine Richtung funktioniert?

Aketos grinste die Menschin an und hielt sie immer noch an den Schultern fest. Während des Gesprächs war auch ihr Kopf immer mehr auf Augenhöhe von Eowyn gewandert. Die Kamino fühlte sich gerade richtig gut und sie hoffte innständig, dass dieses Gefühl auch auf die Menschin übergeschwappt war.

Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt. Falls nicht: Ich will keinen anderen Meister oder keine andere Meisterin! Hast du auch Hunger?

Dieser Themenwechsel kam sogar für Aketos irgendwie unerwartet und sie hatte einfach gesprochen ohne nachzudenken oder auf Antwort zu warten. Um sich aber nicht vollends zu blamieren verzog sie keine Miene, blickte starr in die menschlichen Augen.

Coruscant - Tempel der Jedi - Quartier von Aketos - mit Eowyn
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Ian, Chesara, Joseline, Sarid und Wes

Wes sah eine Demaskierung von Eowyn als Schatten ja weniger kritisch. Es war ja nicht so, als ob eine Schatten nicht mehr arbeiten konnte, wenn ihre Identität bekannt war. Die meisten Schattenmissionen waren sicherlich eben nicht undercover im Sith-Orden und im Zweifelsfalls würde Eowyn sicher auch eine gute Ermittlerin oder evtl. auch Wächterin abgeben. Auch Sarid war nicht gerade begeistert von der Option, betonte aber wie wichtig es war, dass Ian glaubwürdig rüber kam und wie wenige Alternativen es gab, die wirklich in Frage kämen. So gab sich Ahna schließlich geschlagen, aber Ian war skeptisch, wobei man kein Jedi sein musste um darin vor allem die Sorge für Eowyn zu spüren. Die Möglichkeit, ihn nach Bastion zu begleiten, hatten die beiden anscheinend noch nicht miteinander besprochen.

»Aber ich habe mit ihr gesprochen und sie weiß, wie wichtig ihre Teilnahme an dieser Mission wäre. Eine Jedi-Gefangene zu spielen, dürfte ihr dabei sogar lieber sein als die Optionen, die wir durchgespielt haben. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir auf ihre Mitwirkung zählen können,«

Erwiderte Wes, der nicht beurteilen konnte, wie wichtig eine Beförderung Ians innerhalb des Ordens sein würde. Da verließ er sich lieber auf eigene Leute als auf das potentielle größere Wohlwollen der Sith einem frischgebackenen Lord gegenüber. Sie würden das Wohl und Wehe von Coruscant sicherlich nicht nur auf eine Karte setzen, und dass dieses Sicherheitsnetz auch Ian und Eowyn unter die Arme greifen konnte, wenn es hart auf hart kam, war ein angenehmer Nebeneffekt.


Irgendwo konnte der Taanaber aber schon verstehen, dass es für Ian ungleich schwerer war als für den Rat, derlei Entscheidungen nüchtern und sachlich zu sehen. Dafür waren sie ja hochrangige Jedi, um zwischen ihren Gefühlen und dem, was notwendig war, unterscheiden zu können. Sicherlich wussten dies auch die anderen und trotzdem hielt Wes kurz den Atem an, als der ehemalige Sith Ahna anfuhr, dass er über die Prioritäten Bescheid wusste. Doch die Pau'anerin lächelte nur überlegen und gab eine kühle Retoure:

»Ihr denkt doch nicht, dass ich eine so wertvolle Ressource wie Eowyn leichtfertig aufs Spiel setze? Sie als Schatten zu outen ist eine Sache, die mir bereits schwer genug fällt. Ich sende sie nicht in eine Mission, wenn ich nicht glaube, dass sie nicht damit klar kommt und erst recht nicht ohne einen Backup-Plan. Sorgt für unser Hauptziel und wir sorgen für den Rest.«

Nach Wes' Maßstäben kamen Ahnas Worte schon etwas hart und unjedihaft rüber, so dass er ergänzte:

»Der Rat schickt niemanden in den Tod, Ian. Wenn wir jemanden in den Sith-Tempel senden, dann nicht ohne einen Plan, wie wir ihn da wieder heraus bekommen. Sowas wie Glück oder Zufälle gibt es nicht, deshalb spekulieren wir auch gar nicht erst darauf. Außerdem ist es ein Fehler, Eowyn zu unterschätzen. Das ist ihr Erfolgsgeheimnis und wenn ich ein Sith wäre, würde ich ihr lieber nicht in die Quere kommen wollen.«

In Bezug auf Brianna bekam Wes' Sarids sofortige Zustimmung und jeder, der die unselige Beförderungskiste mitbekommen hatte, musste genauso denken. Ian kannte sie nicht, Elise aber sehr wohl, die sich noch nicht so sehr einen Ruf erarbeitet hatte wie die schillernde Echani. Es lief letzten Endes darauf hinaus, dass sich alles auf seine Einschätzung verließ, dass die hübsche Alderaanerin das Zeug zu einer großartigen Schatten hatte. Aber spürte er in Ians Stimme eine gewisse Skepsis Elise gegenüber? Er schien sie nicht unbedingt im Tempel dabei haben zu wollen, aber dafür war es den anderen Räten vermutlich auch zu früh. Man schickte niemanden auf seiner ersten Schattenmission direkt in die Höhle des Sith.

»Ich denke dass Ahna genau das meinte. Elise und sie bilden das zweite Auffangnetz, außerhalb des Tempels. Elise kann sich unter Druck behaupten, das habe ich selbst erlebt, und sie würde eine Menge von Ahna lernen, wenn sie zusammen auf Mission gingen. Ich denke, dass wir im schlimmsten Falle sehr froh wären, sie zu haben. Sei es, um wen aus dem Sith-Tempel zu holen oder die Proben von Bastion zu schmuggeln, falls unsere Leute im Tempel auf die Fahndungslisten geraten und die Welt nicht verlassen können. Sicherlich ist jetzt noch nichts in Stein gemeißelt, doch meiner Einschätzung nach ist jeder Beteiligte flexibel genug, um sich an veränderte Gegebenheiten anzupassen. Den weltlichen Teil der Republik lassen wir aufgrund des Friedensvertrags aus dem Spiel. Im allerschlimmsten Fall war es eine Jedi-Einzelaktion ohne das Wissen ordensfremder Personen, so dass wir jegliche Schuld auf unsere Kappe nehmen und man keinem kriegerischen Akt der Republik daraus konstruieren kann. Das wäre demnach unser Vorgehen – irgendwelche Einwände?«


Meinte Wes und sah in die Runde.


Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Ian, Chesara, Joseline, Sarid und Wes
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Ian, Chesara, Joseline, Sarid und Wes

Wes hatte bereits mit Eowyn darüber gesprochen, sie als Geisel nach Bastion zu bringen? Für Sekunden wanderten Ians Brauen in die Höhe, als er versuchte, zu rekapitulieren, wann dieses Gespräch stattgefunden hatte und ob sie ihm davon etwas gesagt hatte. Das Gespräch, in dem sie gestanden hatte, dass sie sich von Duval hatte erpressen lassen. Wahrscheinlich hatten sie da schon über Bastion gesprochen, aber Ian kam nicht dazu, sich weitere Gedanken darüber zu machen, als die Rätin, die ihm eben schon einen Hinweis gegeben hatte, noch einmal was Wort ergriff. Wertvolle Ressource. Ressource. Sie bezeichnete Eowyn nicht wirklich als Ressource? Ian presste die Zähne aufeinander und versuchte, die aufkommende Wut, die sich schwallartig ergießen wollte aufzuhalten. Das war Eowyn also für diese Frau. Eine Ressource. Und es war nur deshalb schlimm, ihre Berufung zu verraten, weil damit für den Orden auf dem Spiel stand, eine wichtige Ressource zu verlieren. Nicht ein wichtiges Leben. Nicht eine wichtige Person. Eine Ressource. Ians Blick bohrte sich in den Boden, als er mit einer Hand in seine Tasche griff, den kleinen Behälter mit Sand umschloss und sich weiterhin zwang, Ruhe zu bewahren. Er war nicht abgeschirmt. Sie würden spüren, dass er wütend war und das sollten sie nicht. Wenn sie einander vertrauen sollten, dann musste er sich zusammen reißen. Aber am Ende war sie diejenige die gesagt hatte, dass das Virus oberste Priorität hatte und sie hatte keinen Unterschied gemacht, zwischen ihrer und Ians Priorität. Was also sollte er glauben? Team. Sie waren ein Team. Also gab es nicht sie und ihn. Nur sie alle. Gemeinsam. Ihr Ziel war es, Eowyn zu schützen. Sein Ziel war es, an das Virus zu kommen. Ihr großes gemeinsames Ziel war, gut genug zusammen zu arbeiten, damit sie alle erfolgreich waren. Langsam ließ der Dunkelhaarige den Behälter wieder los, ein letztes Mal tief durchatmend. „Verzeiht,“ sagte er dann, aber ich bin mit den Gepflogenheiten der Jedi noch nicht vertraut genug.“ Was wusste er also über ihre wahren Ziele? Mochten sie sich auch vertrauen auf die Fahne geschrieben haben, so kannte Ian die Sith und wusste, wie verräterisch sie agieren und wie selbstsüchtig sie sein konnte. Damals hatten die Jedi ihn ihm Stich gelassen. Zwei mal. Warum? Weil er keine wertvolle Ressource gewesen war? Stoppen. Er musste diesen Gedankengang stoppen. Sich auf das Jetzt konzentrieren. Aber... in dieser Sache… in dieser Sache war auch klar, dass … kleinere Ressourcen geopfert werden würden, wenn es darum ging, eine größere Ressource zu bekommen. Wieder starrte Ian auf den Boden. Wieder rang er mit sich und seinen Gefühlen. Team. Das Wohl von Billionen. Daran musste er denken. Wer außerdem war er, sich jetzt als Richter aufzuschwingen? Sie bekämpften etwas, das auch mit seinem Mitwirken entstanden war. Wenn jemand etwas opferte, eine Ressource, ein Leben, oder was auch immer - dann hatte auch Ian das zu verantworten.

Wes war derjenige, der die Worte der Rätin in eine andere Richtung lenkte. Dankbar nickte er dem Rat zu, dem er viel eher glaubte, als dieser Frau. Dieser Frau. Ian schalt sich dafür, sie so zu bezeichnen. Er musste ihr vertrauen. Vor allem, wenn sie mit Elise das Backup Team bildete. Ahna war also ihr Name, wie sich dann heraus stellte. „
So viele wie nötig, so wenig wie möglich, hm?“ Ian war nicht sicher, ob er das mehr zu sich oder den Räten sagte, was er hingegen sicher wusste war, dass sie alle zusammen agieren mussten. Ein Team das von außen eingreifen konnte, wenn alle Stricke rissen, war sicher gut und Elise würde wissen, so hoffte Ian, wo ihr Platz war. Er hegte keinen Groll gegen die Jedi, aber ihr Aufeinandertreffen würde er dennoch nicht vergessen und Ian konnte, wenn er an Eowyn dachte, nicht verhindern, dass er befürchtete, dass Elise nicht die geeignetste Person war. Ihre Impulsivität konnte alle in Gefahr bringen. Außerdem war Elise, gerade dadurch, dass er ihr schon begegnet war, nicht irgendjemand und das hieß, dass es eine andere Verantwortung für Ian gab. Er kannte ihren Namen und ihr Gesicht – was es beim besten Willen nicht einfacher machte, Abstand zu gewinnen.
Du bist für die anderen nicht verantwortlich.
Aber das stimmte nicht. Egal wie vehement eine innere Stimme das zu behauten versuchte. Es entsprach nicht der Wahrheit. Er war verantwortlich. Weil er den Vertrag mit unterschrieben hatte, der den Frieden ausgehandelt hatte. Weil er die kleine Phiole gesehen hatte. Weil er Verrat begangen hatte.
Damit war er für jeden
einzelnen, der aufgrund dessen in Gefahr kam, verantwortlich. Und hierzu hatte seine innere Stimme nichts mehr entgegen zu setzen.

Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Ian, Chesara, Joseline, Sarid und Wes
 
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[Coruscant/Jedi-Tempel/Garten] Radan, Ikarus

Radan hielt in seinem tun inne und setzte sich neugierig auf eine Bank und überdachte dessen Worte also kam er mit einer medizinischen lieferung nach Corusant. Doch warum wollte er zu den Jedi? Möglicherweise waren es die Heldengeschichten. Möglicherweise hatte er die vollkommen falsche vorstellung vom Orden. Er war Ikarus einen Blick zu und machte es sich bequemer. Offenkundig errinnerte ihn dieser Junge an ihn. Nicht das Radan so unbedarf in den Orden gekommen war. Er hätte die reise fast nicht überlebt. Um ehrlich zu sein kam er von einer Krigerischen Welt um Hilfe zu erbitten nicht um ein Jedi zu werden. Er war so viel Jünger gewesen und so viel Naiver. Radan deutete auf den freien Platz neben sich. Vielleicht konnte er herausfinden was den Jungen wirklich bewegte. Warum er den orden wählen wollte.

"Warum willst du ein Jedi-Ritter werden? Dein Leben riskieren oder etwas vollkommen langweiliges machen wie Verhandlungen zwischen Politikern?"

Er sah Ikarus an und runzelte die stirn. Das war sicher nicht die suptilste Art nachzufragen. Es war zumindest ein Anfang um rauszufinden was Ikarus bewegte und wie wichtig ihn dieser wunsch wohl war.

[Coruscant/Jedi-Tempel/Garten] Radan, Ikarus
 
.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Gärten bzw. Saal der tausend Quellen | mit Elise, Alisah und Kyran (NPC) - Radan und Ikarus etwas weiter entfernt ::.


Markus war abgelenkt von seinen eigenen Gedanken. Der sonst so aufmerksame Jedi-Wächter überließ Elise den Unterweisungen Alisahs, die schon zuvor gezeigt hatte, dass sie Illusionen sehr gut beherrschte. Besser als er selbst, wenn er dies so behaupten wollte. Seine Stärken lagen im Kampf - ob nah oder fern war dabei nicht von großer Bedeutung, denn er beherrschte das Schwert ebenso gut wie Handfeuerwaffen und die aktive Macht selbst. Levitation war eine seiner Spezialitäten und alles war irgendwie damit zu tun hatte, lag genau in seinem Fachgebiet. Geistestricks und andere passive Fertigkeiten hatte er zwar gelernt, jedoch nie besonders weit ausgebaut. Dem Niveau eines Jedi-Meisters würdig, aber eben kein Spezialist.
Er vertraute den Anwesenden. Alisah war eine alte Freundin, fast wie eine Schwester. Elise war seine Schülerin, selbst als Ritterin würde dieses Vertrauen nicht einfach verschwinden. Und dies war auch der Grund, warum er sich hier und jetzt nicht ganz so aufmerksam verhielt, wie man es normalerweise von ihm gewohnt war. Alisah fokussierte ihre Illusionen auf Elise. Markus war nicht involviert und bekam nichts von irgendwelchen Droiden und Schmetterlingen mit und auch das Flüstern und Nicken in seine Richtung hatte er nicht einmal am Rande bemerkt. Stattdessen ging ihm die vorherige Aussage über den "Babysitter" durch den Kopf. Er und ein Babysitter? Natürlich hatte er schon Scherze darüber gemacht, wenn er mit einem Haufen Padawanen auf Lianna trainiert hatte. Sie waren alle unfertige Wesen, die noch vielen lernen mussten. Aber das war doch nicht mit einem Kleinkind, einem Säugling zu vergleichen. Nein, als Babysitter würde er sich alles andere als gut anstellen. Er hatte doch keine Ahnung, was so ein kleines Ding wollte, wenn es für jedes Bedürfnis das gleiche Quäken ertönen ließ. Gedanken lesen war auch schlecht, wenn ein Mensch noch nicht in Worten dachte. Oder doch? Mark hatte es eigentlich noch nicht versucht. Aber er war ja auch kein Meister darin, in anderer Leute Köpfe herumzuspuken.

Erst als Elise sich knapp verabschiedete, ließ Markus von seinen Überlegungen ab und blickte auf. Hatte er eben etwas verpasst? Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als die junge Frau auch noch etwas ihm sehr bekanntes an ihrem Gürtel befestigte. Fast beiläufig, als wäre es völlig normal, dass sie nun auch sein zweites Schwert.... Was? Automatisch griff Mark an seinen Gürtel, doch der metallische Zylinder war noch da. Er schmiegte sich kühl und angenehm in seine Hand. Doch was war dann das? Der Jedi wurde ruhiger, als ihm die Situation klarer wurde. Er spürte eine Vergenz der Macht, eine Störung welche ihm nicht real erschien, sondern falsch. Relativ rasch erspürte er, dass dort keine Präsenz festzustellen war und es sich bei der Elise, die eben weggegangen war um ein Trugbild handelte.
Seine Gesichtszüge entspannten sich. Er wandte den Blick zur Seite, dorthin wo er sie tatsächlich wahrnahm und schüttelte den Kopf:

"Das nächste Mal bedenke auch die Kleinigkeiten!"

Markus klopfte andeutungsweise auf das Schwert an seinem Gürtel und begann zu lächeln. Es war kein schelmisches Grinsen, sondern eher ein anerkennender, freundlicher Ausdruck.

"Dennoch gut gemacht! ... Für den Anfang!"

Danach wandte er sich Alisah zu und erhob rügend das Wort gegen sie:

"Mir wäre aber lieb, von diesen Spielchen verschont zu bleiben. Ich habe nicht viel dafür übrig, die Testperson zu miemen!"


.:: Coruscant | Jedi-Tempel | Gärten bzw. Saal der tausend Quellen | mit Elise, Alisah und Kyran (NPC) - Radan und Ikarus etwas weiter entfernt ::.
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

Er würde sich zusammenreißen! Voll und ganz, er hatte keine Wahl! Schluss mit dem davon laufen. Ja vielleicht ging es nicht darum einem ideal entsprechen zu müssen und ja das eigene Wohl und das der Republik waren zwei verschiedene Dinge, aber von all dem was er über die Jedi wusste und gehört hatte war er nicht dafür geeignet und bekam dennoch die Chance einer zu sein. Ganner hatte sein Leben der Republik gegeben und alles gehabt, Familie, Freunde, ein Heim und eine Pension von der er Leben konnte. Dann hatten ihm genau dieser Staat und dieser Orden das Zentrum seines Lebens weggerissen... und er hatte alles verloren, alles. Wieso sagte er er wollte es versuchen? Es gab doch absolut keinen einzigen Grund dazu. 'Wichtig ist das was uns zusammenhält'. Was hielt Ganner denn noch zusammen, einzig und alleine der letzte Antrieb Joreen zu finden und zwar lebend. Er hatte es versprochen bevor er Tyrron, Jagged, Talara und Saara auf Haruun Kal zurückgelassen hatte... seine Kinder die ihn gebraucht hätten, mehr als jeder andere. Dann hatte er seine Einheit im Stich gelassen wegen dieser einen Sache die ihn am Leben hielt. Dass ihn die Navy nicht einfach rausgeworfen hatte, war wahrscheinlich nur seiner hohen Dienstzeit und Quote zu verdanken. Alle hatten leiden müssen... und er hatte nicht hingesehen und keine Verantwortung übernommen, kein Stück.

"Was mir wichtig ist... scheint unerreichbar, lernen will ich wie ich diese Distanz überwinden kann. Mein Leben ist ein einziges Wrack, ich habe niemanden mehr und das was mich antreibt hat richtet mich zugrunde. Wenn ich hier wirklich etwas lernen will, dann alles das was mir meinen eigenen Frieden bringt. Ich habe all das lange vor mir her geschoben und ich habe Angst mich meiner Vergangenheit zu stellen und vor dem was ich am Ende meines Weges finden werde. Diesmal wird es Zeit etwas anders zu machen."

Eine tiefe Traurigkeit umfasste Ganner und all die Emotionen die er so mühsam immer hinter einem Damm gehalten hatte, all das was auch schon im Hangar auf ihn eingeprasselt war, waren wieder da, doch diesmal würde er vor seinen eigenen Dämonen nicht davon laufen. Er würde sich ihnen stellen und siegen. Es war als strahlte der Ort hier eine Kraft aus die ihm Zuversicht gab, die ihm den Rücken stärkte und ihn einlud endlich Hilfe von jemandem anzunehmen. Ob er ein Padawan sein wollte war eine Frage die er nicht sinnvoll beantworten konnte... er würde einer sein, doch ob aus freien Stücken würde die Zeit zeigen und jetzt... jetzt musste er erstmal etwas erledigen.

"Ich habe den Kodex oft genug gehört, ich denke ich bekomme ihn halbwegs auf die Reihe. Ob ich ein Padawan sein will... das weiß ich selber nicht. Entschuldigst du mich kurz? Ich muss erst etwas erledigen und ein bisschen nachdenken... alleine. Heute war alles etwas ... viel."

Damit stand Ganner aus und rauschte aus dem Rausch, festen Schrittes ohne sich umzusehen. Irgendwann hielt er an, in einem leerem Gang und lehnte sich gegen eine der Wände. Ihm war nicht ganz klar ob er lachen oder weinen sollte, jegliche Fassung, Fassung die er sich als Unteroffizier immer bewahrt hatte war dahin und zurück blieb ein ausgezerrtes Wrack eines geschlagenen und gebrochenen Mannes. Unwillkürlich kramte Ganner nach seinem Komlink und fing an eine Nachricht aufzunehmen, eine lange überfällige Nachricht.

"Talara, Jagged, Tyrron, Saara


ich weiß ich habe mich lange nicht gemeldet und das letzte Mal das ich euch gesehen habe ist jetzt mehr als zwei Jahre her. Es tut mir leid... Alles... das ich nicht für euch dagewesen bin, dass ich euch auf Haruun Kal abgesetzt habe und nie zurück gekommen bin. Ich liebe jeden von euch über alles und es war egoistisch von mir nach dem verschwinden eurer Mutter sich nur mit mir selbst zu beschäftigen. Ich hätte da sein müssen und war es nicht, einen Fehler den ich nie wieder gut machen und wahrscheinlich auch niemals bereinigen kann. Damals habe ich versprochen ich werde Mama finden und zurück bringen. Etwas das ich nicht geschafft habe, ich bin am Ende.

Ich bin auf Coruscant im Tempel um eine letzte Möglichkeit auszuloten und vielleicht auch ein bisschen mehr der zu werden den ihr vier als Vater verdient. Ich hoffe einer von liest diese Zeilen und überbringt die Nachricht auch seinen Geschwistern.

Ich vermisse euch

Dad"

Ohne das Ganner es kontrollieren konnte sackte er an der Wand hinab und Tränen rannen über sein Gesicht, bevor er wirklich etwas dagegen tun konnte. Er würde ein Jedi werden, ein Padawan und ein besserer Mensch... Zeit Verantwortung zu tragen


[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Irgendwo] Ganner
 
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