Coruscant

---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Zollbereich | Dex, Lucy, Alicia und Joras---


Irgendwie war es ungewöhnlich. Eine Jedi suchte Kontakt zu einer Sith. Irgendwie war das schon ein wenig lustig. Doch bei dem Thema üben war für Dex der Spaß doch wieder ein wenig vorbei. Training war immer so anstrengend! Gerade bei den Erinnerungen im Tempel der Sith? Training war ihr Erzfeind gewesen. Hoffentlich war es hier besser. Man würde ja sehen, was die Jedi unter Training verstanden, da sie irgendwie glaubte, dass die Aussagen der Sith, Jedi würden als Training höchstens mal eine halbe Stunde auf einem Stein sitzen und hoffen, dass sie stärker würden, eher Blödsinn waren. Als Alicia dann auf ihre Sorgen einging, was das Thema ‘was hätte sein können’ einging nickte Dex ruhig.

“Das ist schon richtig, aber glaub mir… ich habe genug Jünger kennengelernt, die nicht so… kooperativ gewesen wären.”

In der Tat… Sie war schon nicht harmlos indoktriniert worden, aber einige Wesen im Tempel? Gruselig. Am Ende behaarte Alicia darauf, dass es einen Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen geben würde. Auch den Vorschlag bezüglich des Gedankenspiels wurde Dex ein wenig mulmig.

“Klingt verdammt trocken wenn du mich fragst.”

Sie lächelte leicht und war sich nicht sicher, ob es vielleicht wirklich so ein komplett langatmiges Theorie-Monster wäre. Eigentlich war Dex froh, wenn sie das Thema mit der Anmeldung geschafft hätten. Doch was Alicia dann sagte? Dex runzelte ihre Stirn, als es scheinbar schon jetzt zum ‘durchexerzieren’ kam. Nur leider stimmte vieles, was die Jedi ansprach. Doch was Lucy anging? Dex schaute zu ihr und wurde leicht verlegen. Sie war nicht wirklich so sicher, was sie empfand, nickte aber bei den Worten der Jedi hier und da. Sie solle in ihrem Kopf eine Angel auswerfen?

“Ich versuche es. Aber ich glaube es wäre einfacher, wenn ich nicht gerade echt viel im Kopf herum schwirren hätte”

In der Tat ging in ihr so viel vor, dass es wirklich nicht leicht war, im Kopf eine Angel auszuwerfen, wenn man gefühlt noch Lecks im Bot abdichten musste. Doch das nächste Thema war der Vater. Dex hatte wirklich Angst vor dem, was ihr Erzeuger sich noch überlegen könnte. Doch die Ausführungen Alicias beruhigten Dex ein wenig.

“Ich hoffe einfach, dass ich mich bis dahin wehren kann… Mehr können wir nicht machen, glaube ich.”

Bei der Reaktion, wie Dex über das Abwehren von Blasterschüssen dachte, wurde ihr klar, dass es wohl anders war. Dennoch war es komisch. Wie sollte man mit einem Lichtschwert bitte einen Blaster abzuwehren? Als Dex das Lichtschwert annahm, erklärte Alicia ihr wichtige Punkte. Es war also so eine Art Light Variante. Man konnte keine Körperteile abtrennen und man konnte nicht lange gegen ein Echtes ankämpfen. Als die Jedi dann beschwichtigend ihre Hände hob grinste Dex breit.

“Nicht schlimm. Ich mag meinen Körper lieber so wie er ist. Mit zwei gesunden Händen!”

Damit verstaute Dex das Training Lichtschwert in ihrer Tasche und nickte knapp. Schließlich war es nicht mehr weit. Bald wären sie dran wegen dem neuen Ausweis, der Anmeldung. Die Worte Alicias waren schon fast eine direkte Kritik, wobei Dex mit dem Kopf schüttelte.

“Ich weiß. Ich meinte auch nur, dass ich tun will, was ich kann. Eben mit dem Hintergrund, im Rahmen meiner Möglichkeiten zu verhindern, dass der eine oder andere mein Schicksal teilen muss. Ich kann nicht alle Retten. Dafür ist leider die Galaxie alleine… aber immerhin bin ich nicht die Einzige. Das macht schon wieder Mut.”

Als Alicia ihr die Tränen wegwischte, fühlte Dex sich irgendwie… gewärmt, aufgenommen und sicher. Die Stimmen, die sie immer wieder warnten und ermahnten, vorsichtiger zu sein, wurden wenigstens ein wenig leiser. Bei der Aussage, sie würde aussehen, als ob Alicia sie verprügeln würde, grinste Dex wieder.

“Wenn ich noch abhauen wollte, würde ich vielleicht genau das behaupten.”

Doch beim Rest musste sie nachdenken. Sie konnte einfach nicht loslassen. Sie wollte ihre Familie nicht vergessen. Wenn sie diese vergessen würde, dann wäre sie wieder alleine und die anderen tot. Einen Moment fühlte sich ihr Herz so, als hätte man es in einen Schraubstock gespannt. Sie schaute zur Seite und glaubte kurz, dass jemand sie beobachtete, doch als sie genauer hinschaute war die Person wieder verschwunden. Sie sollte an etwas Schönes denken…

“Ich versuche es… Ich meine… wir bekommen es hin…”

In diesem Moment waren sie dran. Dex schaute zum Schalter und setzte erst einmal ihre Maske wieder auf. Der Herr am Schalter war eher älteren Semesters und fing mit einem genervten;

“Name?”

an. Dex schaute ihn einfach an.

“Vorname Nihani, Nachname Dextra.”

So ging es weiter, bis die Personalien aufgenommen waren. Die ganze Zeit wirkte Nihani wieder mehr wie die sture Sith-Jüngerin, bis sie schließlich zur Aufnahme ihres Gesichts kam. An etwas Positives sollte sie denken. Instinktiv erinnerte sie sich an den Morgen nach einem erfolgreichen Überfall auf einen Gangboss mit ihrer Familie. Ohne es zu merken, legte sich ein sehr warmes, schon fast mütterliches Lächeln auf, durch das sie trotz der Tätowierungen einfach nur sympathisch wirken musste. Der Rest hing nun an Alicia, was den Jedi-Tempel anging. Dex stand einfach daneben und bekam nicht mit, wie der Mann am Schalter ein leises;

“Sie wissn schon wer dat is oda?”

Davon bekam sie aber nichts mit. Schließlich bekam sie ihren Ausweis und starrte bis dahin wieder auf die Ecke, wo sie sich sicher gewesen war, dass sie beobachtet worden war. Wurde Dex nun endgültig Verrückt? Oder wurde sie wirklich kurz beobachtet? Was, wenn ihr Vater nun schon wusste, wo sie war? Nachdenklich wanderte Dex Blick zu Alicia. Wahrscheinlich war sie nun sicherer als vorher. Die Padawan musste auf ihre Meisterin vertrauen. Einen anderen Weg gab es nicht. Hoffentlich würden sie nun weiter kommen.



---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Zollbereich | Dex, Lucy, Alicia und Joras---
 
Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Jediheiler und Medidroiden

Für Tara war Aleron mehr als nur eine schützende Hand, er war ein Anker in dieser Welt der Unbekannten. Sein geduldiges Verweilen an ihrer Seite, das Festhalten ihrer Hand und das beruhigende Summen waren wie Balsam für ihre Seele. Selbst hinter dem Sichtschutzvorhang hielt er standhaft an seiner stützenden Rolle fest und sein Lied drang zu ihr durch, wie ein Versprechen, dass er da war, egal was geschah.
Die körperlichen Untersuchungen waren nervig und unangenehm, aber Alerons Gegenwart gab ihr Kraft. Die Tatsache, dass er selbst auf eine gewisse Distanz blieb und dennoch durch seine Stimme verbunden war, bedeutete ihr mehr, als sie in Worte fassen konnte. Als er sich schließlich in den Stuhl neben ihr setzte, spürte sie eine Wärme in ihrem Herzen, die nicht nur von den Decken des Medistationsbettes kam.
Seine Bescheidenheit bezüglich der Rettungsaktion überraschte sie. Er schien sich selbst nicht als Helden zu sehen, doch in ihren Augen war er genau das. Die Worte über die Suche nach ihr, die ewig gedauert hatte, ließen Tara innehalten. Sie war für so viele Menschen ein Rätsel gewesen und sie selbst konnte die Stücke ihrer eigenen Geschichte nicht zusammensetzen.
Die Erklärung über die zufällige Entdeckung durch eine Überwachungskamera und die Weiterleitung der Bilder an den Jeditempel wirkten wie ein weiteres Mysterium. Die Macht selbst schien in ihrem Leben gewirkt zu haben und Alerons nonchalanter Tonfall beim Sprechen über die Macht ließ sie grübeln. Hatte sie wirklich eine Verbindung zur Macht? Und wenn ja, was bedeutete das für sie?


“Ich fürchte du irrst dich. Ich kann die Macht nicht benutzen. Das konnte ich noch nie. Daher bezweifle ich, dass ich eine Jedi bin und bleibe dabei, dass ihr mich alle verwechseln müsst. Togruta sehen für manche humanoide Lebensformen sicherlich alle gleich aus.”

Mutmaßte die die junge Frau und lächelte den Mann neben ihr sanft an.
Alerons Ratschläge für die Zukunft waren für Tara sowohl ermutigend als auch überfordernd. Die Vorstellung von Gras unter ihren Füßen und Gärten des Tempels waren gleichermaßen fremd und vertraut. Alerons scheinbar lockere Art, all das zu teilen, ließ sie eine Verbindung zu ihm spüren, die über die körperliche Anwesenheit hinausging. War es die Verbindung zur Macht, die sie spürte? Es war etwas Vertrautes, was sie nicht in Worte fassen konnte und ihre Miene verriet es auch einen Moment. Seine Aura fühlte sich anders an, als jene aus der Fabrik. War dies die Macht? Hatte sie jene doch in sich?

Als das Essen kam und er fürsorglich den Tisch arrangierte, fühlte Tara eine Mischung aus Dankbarkeit und Verlegenheit. Alerons Sorgfalt um ihr Wohlbefinden berührte sie tief. Während er ihr Ratschläge zum Essen gab, lächelte sie leicht und konnte nicht umhin, seine Zwinkeranmerkungen zu schätzen.


“Danke, ich weiß gar nicht…mit was ich das verdient habe. Du bist wirklich aufmerksam. Bist du ein Jedi-Ritter?”

Mit einem Hauch von Nervosität griff sie schließlich nach dem Löffel. Die Geschmacksexplosion des Wackelpuddings mochte für ihn fad sein, aber für Tara war es fast überwältigend. Die Textur und der leichte Geschmack lösten eine Flut von Empfindungen aus. Sie kämpfte mit der Tränenbildung, nicht aus Traurigkeit, sondern aus der überwältigenden Erfahrung der Einfachheit, die sie so lange entbehrt hatte.

Als sie vorsichtig einen Löffel nach dem Anderen probierte, spürte sie, wie sich der Geschmackssinn in ihr wieder belebte. Und während Aleron entspannt vor ihr saß, wurde ihr klar, dass sie nicht nur physisch geheilt wurde, sondern auch begann, sich auf einer tieferen Ebene zu regenerieren. Endlich verspürte sie keine Angst mehr um ihr Leben. Endlich konnte sie unbesorgt durchatmen.


“Manchmal denke ich, dass ich nur träume und dann wieder in meinem Käfig in der Fabrik erwache. Der Gedanke ist immerhin nicht von der Hand zu weisen. Ich habe im Käfig nie gut geschlafen und allerhand komische Dinge geträumt. Insbesondere von einem kleinen Togrutamädchen. Bitte sage mir, dass ich weder träume , noch das böse Erwachen folgt.”

Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Jediheiler und Medidroiden
 
Coruscant- Flottenhauptquartier-Büro von Admiral Stazi- mit dem Admiral und Holi Kul'ya

Die Frage ihres zukünftigen Stützpunktes war schnell geklärt. Der Jedi-Tempel. DER Jedi-Tempel. Die Kultstätte des Ordens schlechthin. Fabienne atmete tief durch und nickte.Ausbildung klang gut. Sie hatte ja noch nicht viel Kontakt zu Machtnutzern gehabt. Ausser dem einen Mal heut Morgen. Wohnen IM Jedi-Tempel. Mitten drin statt nur dabei. Eigentlich das, was sie so liebte. Sie war keine der Adjutanten auf das Kriegsgeschehen auf dem Taktikbildschirm verfolgten. Sie mochte das Adrenalin. Nun, davon würde sie in der nächsten Zeit wahrscheinlich mehr als genug haben. Das aufgeregte Kribbeln dazu hatte sie schon im Bauch.

Der Bothan klärte sie dazu noch auf, dass sie weitere Informationen zur Organisation der Ossus-Ranger bald erhalten würde und dass sie den Lern-Rang überspringen würde. Nun wurden ihre Augen tatsächlich gross. Ja, die Jedi befanden sich aktuell im Krieg. Nicht gegen das Imperium und die Sith, aber gegen dieses Virus. Scheinbar war dieser Kampf so erbittert, dass es vorzeitige Beförderungen gab, um Personal zu bekommen. Kanonenfutter.

"Wow. Vielen Dank. Sir. "

Kul'ya äusserte seine Zuversicht, dass sie in ihre neue Rolle schnell rein wachsen würde. Nun, was anderes blieb ihr jetzt auch nicht übrig.Im Kopf ging sie bereits Lernstrategien durch, die sie bereits auf Lianna in der Akademie angewendet hatte.

"Ich werde mein Bestes geben."

Antwortet sie noch und nickte, um die Aussage zu unterstreichen.
Ihre Scherzfrage zu den Waffen der Jedi wurde zum Glück auch genauso aufgefasst und der Bothan lachte, ehe er ihr quasi ihre ihre erste Lektion gab. Jedi waren mehr als nur ihre Waffen. Fabienne schnaubte amüsiert und nickte, ehe der Bothan sich schon wieder erhob und erklärte, dass er weiter müsse. Und er wünschte ihr alles Gute für ihren weiteren Weg. Hoffentlich reichte das!!! Zum Abschluss schüttelte der Bothan ihr noch die Hand und brachte jene Phrase, die sie seit ihrem Eintritt in die Akademie schon begleitet hatte. Aber bis hier hin war sie hohl gewesen. Etwas, das man halt sagte, wenn man auseinander ging und mehr brauchte als ein "Guten Tagt" oder "Tschüss".

"Mit ihnen auch und nochmal vielen Dank"

antwortet sie und liess sich von dem Gedankenkarussell, dass sich in ihrem Kopf drehte, nichts anmerken. Wahrscheinlich fühlte sich ein Büro-Angestellter genau so, wenn der Chef fünf vor Feierabend noch nen 50 Zentimeter hohen Stapel Papiere bei einem ablud, die noch "dringend bearbeitet" werden musste. Aber gut. Wenn die Zukunft ungewiss und die Lage unsicher war half nur eines: Den nächsten Schritt nach vorne machen. Und dann noch einen. So würde sie es jetzt machen. Der Bothan ging dann und liess sie mit Admiral Stazi zurück.

"Auch ihnen vielen Dank Sir und alles Gute für die Zukunft. Wahrscheinlich sieht man sich irgendwann noch mal. Bis dahin..."

Sie wies auf die sich schliessende Tür.

"...das selbe. Möge die Macht mit ihnen sein."

Der Admiral schien immernoch grummelig, weil er einen seiner Leute an die Ossus-Ranger verloren hatte und entliess sie recht schmucklos aus seinem Büro. Der Lieutenant, der sie zuvor hoch gebracht hatte, brachte sie jetzt auch wieder nach draussen und vor die Tür des Flottenhauptquartiers, dass sie vielleicht zum ersten und letzten Mal betreten hatte. Sie warf noch einmal einen Blick auf das grosse Gebäude, ehe sie ihr Datapad hervor nahm, auf dem bereits allerhand Nachrichten von den Ossus-Rangers eingetrudelt waren. Sie musste sich eilen, zu lernen! Eine der Nachrichten war von einem gewissen "Samu Apodaca" mit der bitte, ihn an einem der Eingänge des Jedi-Tempels zu treffen. Das Ding war doch so riesig! Sie hatte den Tempel vom Orbit aus erkennen können. Wie lang würde sie brauchen, diesen Eingang zu finden? Zwei Wochen? Drei? Sie schnaubte erneut und beschleunigte ihre Schritte, während sie noch versuchte, die neue Person kennen zu lernen, die sie jetzt war. Zumindest fühlte sie sich so.

Der Jedi-Tempel war eine Konstruktion, die nicht zu übersehen war. Eine Indoor-Kleinstadt. Je näher sie ihm kam, desto weniger sah sie vom Horizont. Apodaca hatte ihr Schleichwege aufgezeigt, die sie um die Infizierten und Bittsteller drum rum führen würden, ohne ihnen zu Nahe zu kommen. So erreichte sie schliesslich nach einer halben Ewigkeit den doch eher kleinen Zugang zum Jedi-Tempel, an dem ein MonCalamari mit blauer Uniform stand und wartete. Er lächelte, als er sie sah und Fabienne erwiederte das Lächeln.

"Ranger Apodaca?"

fragte sie, als sie ihm die wieder behandschuhte Hand hinstreckte. Er ergriff sie lächelnd

"Genau. Willkommen bei den Rangers.Sie haben den Weg gut hergefunden, wie ich sehe."

Der MonCalamari blickte auf sein Datapad und dann auf ihre Uniform.

"Dann wollen wir sie mal ausstatten, hmm? SO können sie hier nicht rumlaufen."

Fabienne blickte an sich runter und stemmte die Hände in die Hüften.

"HEY!!! Den Spruch würd ich mir gefallen lassen, wenn ich nackt wär! "

Ihre Ausgeh-Uniform sah gut aus, betonte ihre schlanke aber muskulöse Figur. Ranger Apodaca lachte und winkte sie herein. Noch einmal blickte sie die Aussenwand des Gebäudes hoch bis zum Himmel. Wann sie den wohl wieder sah? Dann machte sie einen Schritt nach vorne in die Schatten des Jedi-Tempels und folgte ihrem neuen Vorgesetzten. Ihr Weg führte sie zunächst in eine Kleiderkammer. Aber sie war klein und benötigte kein Personal. So gross schien die Gruppe der Ossus-Ranger also noch nicht zu sein.

"Was brauchen sie denn?"

fragte der MonCalamari und Fabienne sah sich um.

"S und 38"

antwortete sie und sah sich bereits die Stiefel an. Ihre Alten waren gerade eingetragen gewesen. Aber der Mann vor ihr hatte andere, also würde sie wohl ein paar neue Stiefel einlatschen müssen. Sie fand 38 und nahm sich ein paar, als sie sich umdrehte, hatte Ranger Apodaca bereits ein paar Garnituren ihrer neuen Uniform in eine Kiste gelegt.

"Haben sie was gefunden? Wunderbar. Dann zeig ich ihnen, wo sie schlafen werden, wenn sie hier sind."

Fabienne nickte und nahm die Kiste von ihrem neuen Arbeitskollegen entgegen, ehe sie ihm durch die Gänge folgte. Es war ruhig. Verdammt ruhig,vor allem für so ein grosses Gebäude. Entweder es waren verschwindend wenig Leute hier oder sie .. beteten? Was machten Jedi eigentlich den lieben langen Tag?

Sie gingen durch eine weitere Tür und hier waren sogar Leute. Aber so wie das aussah, waren es auch Ranger wie sie, denn sie trugen alle die blaue Uniformen. Ranger Apodaca blieb irgendwann vor einer mit Ornamenten bemalten Tür stehen und betätigte den Öffner.

"Hier werden sie unter kommen, wenn sie hier sind."

Der Ranger zeigte ihr Stolz das Quartier, das zwar schon etwas besser war als eine Raumschiff-Kabine, aber natürlich weit von dem entfernt war, was sie auf Lianna hatte.

"Ich hol sie dann in , sagen wir, einer viertel Stunde hier ab, ja? "

"Ich danke ihnen."

verabschiedete Fabienne sich höflich und sah sich dann noch mal um. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dauerhaft etwas Kleineres zu beziehen und die Wohnung auf Lianna aufzulösen. Sie empfing niemanden mehr, der bei sowas enttäuscht die Nase rümpfen würde. Sie seufzte und verräumte die Kleider aus der Kiste bis auf eine Garnitur. Dann zog sie sich um und stellte sich dann dem Rundweg, bei dem ihr auch die ersten Jedi begegneten. Einige sahen sie einen Moment lang an, aber andere schenkten ihr kaum mehr als einen flüchtigen Blick. Es ging erstaunlich normal zu, fand sie. Ranger Apodaca zeigte ihr die Kantine, in der einige Jedi sassen und ihre Mahlzeiten einnahmen und auch die Krankenstationen, wo sie sich Hilfe holen konnte, wenn sie diese benötigte. Nun. Vielleicht hatten sie nachher noch etwas Zeit, dort die Salbe zu ordern, die sie sich immer auf die Narben auftrug. Wenn sie diese von ausserhalb bestellen mussten, würde es hier wahrscheinlich länger dauern, bis sie hier war. Anschliessend zeigte man ihr die Trainingshallen, in denen sie irgendwann vielleicht sogar mit einem Jedi trainieren konnte. Vorerst würde sie jedoch mit einem erfahreneren Ranger beginnen, was ihr ganz recht war. Ranger Apodaca forderte sie gleich mal heraus, ihm ihr Können zu demonstrieren. So direkt im Zweikampf war sie noch nie gewesen. Zumindest nicht so. Und ihre Turbolaser hatte sie hier nicht zur Verfügung. Dementsprechend steckte sie erstmal ordentlich ein, bis jener Punkt erreicht war, an dem sie genervt war. Da erreichte sie ein anderes Level und sie fühlte sich zurück versetzt ins Cockpit. Adrenalin flutete ihren Körper und sie wich den Schlägen auf einmal gekonnt aus.

"Sehr gut! Jetzt haben sie gesehen, was sie können. Jetzt müssen sie das nur noch ohne zornesröte im Gesicht erreichen. Aber da arbeiten wir dran. In ihren Nachrichten befindet sich eine Abhandlung über die Philosophie der Jedi. Lesen sie es und nehmen sie es sich zu Herzen hier. Und vergessen sie nicht: Die meisten hier können ihre Gefühle lesen, als hätten sie eine Leuchtreklame über ihrem Kopf. Fangen sie also an, daran zu arbeiten. "

Der Ranger nickte ihr zu und gab ihr bis zum Abendessen frei. Sie salutierte und machte sich auf den Weg zu ihrem Quartier. Aus ihren Augenwinkeln konnte sie noch sehen, wie ihr Ausbilder seicht mit dem Kopf schüttelte und grinste. Fabienne erreichte ihr Quartier und cremte ihre Hände und Arme ein, ehe sie erneut Jacke und Handschuhe anzog, die Salbe nahm und sich damit auf den Weg zur Krankenstation machte.

Dort angekommen, marschierte sie selbstbewusst hinein und sah sich um, ob sie jemanden erblickte, der irgendwie Verantwortlich aussah. Doch sie sah nur einen Mann ( Aleron) vor einem Vorhang stehen und summen. Dahinter konnte sie Stimmen hören, also war der Mann wohl nicht der behandelnde Arzt. Was war er dann? Jedi? Begleitperson? Sie nickte ihm höflich zu.

"Guten Tag. Ich suche einen Arzt oder sowas."

sprach sie den Mann höflich an und verschränkte ihre Hände erstmal hinter dem Rücken und hielt respektvollen Abstand. Seit das C-Virus kursierte, war ein gewisser Sicherheits-Abstand sicher keine schlechte Idee.

Coruscant-Jedi-Tempel-Krankenstation: Bei Aleron- Hinterm Vorhang: Tara und ein paar Heiler.
 
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Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Jediheiler und Medidroiden

Aleron musterte die zierliche, junge Frau als er von ihr angesprochen wurde und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

„‘Einen Arzt oder sowas‘, hmn? Na dann trifft es sich ja, dass wir hier auf der Krankenstation sind. Hinter mir sind ein paar davon gerade beschäftigt, aber hier rennen sicher noch mehr davon rum. Was fehlt uns denn?“

Fabienne wurde gebeten etwas beiseite zu treten als der Karren mit dem Krankenessen auf die Krankenstation geschoben wurde. Aleron nutzte die Gelegenheit, näher zu treten und Taras Portion entgegen zu nehmen. Er selbst war ein Muskelberg von einem Mann, wobei sein Schritt eine Geschmeidigkeit offenbarte, die verriet, dass er das Tragen schwerer Lasten gewöhnt war. So aus der Nähe würde Fabienne die leichte Note eines Geruchsgemischs aus Schweiß, Staub, Blut und Tibanna Gas nicht entgehen. Der Mann musste vor wenigen Stunden in ein heftiges Feuergefecht involviert gewesen sein, so viel war jetzt offensichtlich. Im Gegenzug schien ihm ähnliches auch bei Fabienne aufzufallen.

„Wir beide hatten heute nicht einmal Zeit für eine kurze Dusche und das Wechseln der Kleidung oder?“

Aleron zwinkerte Fabienne gut gelaunt zu und lachte jedwede Scham, die Fabienne ob ihres eigenen verschwitzten Körpers nach dem Training verspüren mochte, einfach weg. Der Sichtschutzvorhang wurde beiseite geschoben, sodass Fabienne jetzt Tara Li im Krankenbett erkennen konnte.

„Wenn du fertig bist bei den Ärzten, schau gerne bei uns vorbei, vielleicht haben wir dann noch etwas zu essen für dich übrig.“

Und damit wandte sich Aleron wieder Tara Li zu, während Fabienne vom medizinischen Personal in Beschlag genommen wurde. Aleron begann das Essen für Tara Li aufzustellen.

„Lass uns die Tatsachen betrachten. Entweder deine Freunde hier im Tempel haben weder Kosten und Mühen gescheut dich und die anderen da unten rauszuholen und dich verwechselt…oder du bist tatsächlich Tara Li. Ich meine, du kannst dich scheinbar nicht an deine Vergangenheit erinnern, besteht daher nicht zumindest die Möglichkeit, dass du sie bist?“

Aleron setzte sich zu Tara Li ans Bett und machte sich über den Wackelpudding her.

„Ein Jedi-Ritter? Nein. Irgendwann vielleicht, aber heute bin ich definitiv kein Jedi-Ritter. Ich bin nicht einmal ein Padawan. Ich weiß nicht, ob man mich überhaupt als irgend eine Art von Jedi bezeichnen kann. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich arbeite jedenfalls darauf hin. Wie lange es dauern wird, kann ich dir aber nicht sagen. 10 Jahre, 20 oder vielleicht 30 Jahre? Wir werden sehen. Es ist nicht so als hätte ich es eilig. Wer weiß, was die Zukunft bringt? Wenn du deine Erinnerungen zurück bekommen hast, wirst du vielleicht meine Lehrmeisterin werden.“

Bedächtig hörte Aleron Taras weiteren Ausführungen zu. Dann hob er die Hand, beugte sich zu ihr herüber und kniff ihr in den Oberarm. Er achtete darauf, sich langsam zu bewegen und dosierte seine Kraft so, dass es nicht wirklich schmerzte, aber doch ein Gefühl des Unbehagens in der Togruta erzeugte. Dann setzte er sich wieder aufrecht hin und kratzte mit dem Löffel die letzten Reste Wackelpuddings aus dem Becher als wäre nichts gewesen.

„Hat das weh getan? Gut. Würdest du träumen, würdest du nichts fühlen. Was Käfige angeht, habe ich hier im Tempel bisher keine gesehen. Wenn ich sie finde, werde ich dir Bescheid geben. Aber mach‘ dir darüber nicht allzu viele Gedanken. Togrutamädchen habe ich hier bisher aber auch noch nicht erblicken können.“

Die ganze Zeit über beobachtete Aleron die junge Fabienne mit einem Auge und als sie fertig mit den Ärzten schien nickte er ihr aufmunternd zu und wedelte einladend mit einer weiteren Portion Wackelpuddings.

Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Jediheiler und Medidroiden
 
Coruscant – Jeditempel – Ratssaal – alleine mit deaktiviertem Z5

Es wurde wirklich Zeit, dass zumindest ein oder zwei Räte mehr wieder den Tempel aufsuchten. Weder Wes, noch Ahna, noch Satrek, Joseline, Chesara, Anakin oder Sarid waren aktuell hier, und die neue Rätin natürlich erst Recht nicht. Gerade einmal Rornan und er hielten hier die Stellung, so wie Eleonore es auf Lianna tat. Doch das Virus hielt nichts davon, Rücksicht auf Personalmangel zu nehmen. Und es wurde wirklich, WIRKLICH Zeit, dass sie etwas von Bastion hörten - das Team war nun schon seit Wochen fort, und langsam hofften alle hier auf Ergebnisse. Andererseits war keine Nachricht erst einmal keine schlechte Nachricht. Wären sie aufgeflogen, dann würden sie es garantiert wissen. So aber war da immer noch Hoffnung...
Trotzdem nahm Murrrar sich sehr gerne Zeit für diesen Termin am Nachmittag. Eine Beförderung war eine willkommene Abwechslung in seinem Zeitplan, nun, da Wes' Assistentin mit Freuden die unaufschiebbaren Aufgaben ihres Chefs nach links und rechts verteilte. Oder besser, es versuchte, denn auch sein Tag hatte nur eine begrenzte Anzahl an Stunden, weshalb er ihr ab und an höflich, aber bestimmt mitteilen musste, dass sie eine andere Lösung finden musste. Doch daran wollte er momentan eigentlich nicht denken.

Murrrar liebte den Ratssaal - auch, wenn man den Wind nicht spüren konnte, so war die Höhe und Weite, wenn man aus dem Fenster blickte, doch berauschend und erinnerte ihn an seine Heimatwelt. Wann immer er konnte, fand er hier seine Ruhe, was weitaus seltener war, als er sich wünschte.
Heute aber hatte er sich etwas Zeit genommen, um auf diese Beförderung gut vorbereitet und ausgeruht zu sein. Es wäre nicht fair, dem Padawan zwischen Problem A und Problem B zu begegnen. Eine Prüfung war immer ein Meilenstein, der große Beachtung im Leben eines jeden finden sollte, also erwies Murrrar diesem Termin und dem Prüfling die Ehre, sich vorher darauf einzulassen.

Er spürte die beiden Lebewesen herannahen, drehte sich zum Saal um, kurz bevor diese ihn betraten, und aktivierte Z5, der leider die unangenehme Angewohnheit hatte, seine Ruhe in den unpassendsten Momenten zu stören und daher ab und an deaktiviert werden musste. Der Wookiee neigte zur Begrüßung leicht den Kopf und sprach die beiden Neuankämmlinge dann an, was von Z5 wie immer simultan übersetzt wurde


[Guten Nachmittag.] Tenia Lumiran kannte er noch gut von seinem letzten Besuch, auch, wenn ihm menschliche Gesichter manchmal etwas Probleme bereiteten, der Mann neben ihr musste der junge Chiss sein. [Ich bin Rat Murrrarchesch, und Ihr müsst Candia’kan’inrokini sein.] Manchmal war es praktisch, über einen Droiden zu kommunizieren; auch, wenn Murrrar den Namen des Padawans eventuell nicht richtig ausgesprochen haben sollte, Z5 war über die Aussprache durch die Datenbank informiert und würde es stillschweigend korrigieren. Eine kleine Sorge weniger.

[Ich kann mir vorstellen, dass Ihr nervös seid, doch das braucht Ihr nicht. Ich bin mir sicher, Ihr seid gut vorbereitet.] Murrrar hatte sich die Akte angesehen, wie bei jeder Beförderung, und war zufrieden. In der Regel kamen keine Padawane unvorbereitet zu einer Prüfung, eher im Gegenteil - manche Meister warteten zu lange damit, um sich absolut sicher zu sein.

Er wies auf den Fußboden vor sich.
[L:asst es uns etwas bequemer machen.] Im Schneidersitz ließ Murrrar sich zu Boden sinken, wartete, bis Akani und Tenia es ihm nachgemacht hatten, und fuhr dann fort.

[Ich würde Euch gerne persönlich kennenlernen, die Aufzeichnungen sind immer so steril. Erzählt mir etwas über Euch, irgendetwas. Und dann... was führte Euch zu den Jedi, weshalb habt Ihr Euch uns angeschlossen? Ist es so, wie Ihr es Euch vorgestellt habt? Wie stellt Ihr Euch Eure Aufgabe in Zukunft vor, was ist Euer Ziel? Ich weiß, das sind eine Menge Fragen... Aber sie sind wichtig für mich.]

Der Wookiee wartete die Antworten Akanis ab, bevor er fortfuhr. [Ich weiß, dass die nächsten Fragen sehr klischeehaft sind und gehasst, aber für uns Jedi sind es in meinen Augen Fragen, die wir uns immer wieder stellen müssen, da sie uns dabei helfen, unsere Aufgaben besser und sinnvoller zu absolvieren. Daher, ich wäre dankbar, wenn Ihr mir sagen könntet, wo in Euren Augen Eure größte Stärke und Eure größte Schwäche liegt? Nehmt Euch ruhig Zeit dafür. Es geht hierbei nicht darum, Euch in möglichst gutem Licht darzustellen, sondern darum, wie Ihr Euch selbst seht.]

Coruscant – Jeditempel – Ratssaal – mit Tenia und Akani sowie Z5
 
Nachricht von Eleonore Ta'Asul an Alicia Sunrider

Sehr geehrte Ritterin Sunrider,

nach unserem kurzen Gespräch letztens (vielen Dank noch einmal für Eure Spontanität) habe ich mir einige Gedanken gemacht. Es scheint aktuell schwer zu sein, eine beidseitige Möglichkeit zu einem persönlichen Treffen zu finden, und Euer Padawan hat in der Tat schon eine gewisse Reife entwickelt. Eine Prüfung zum Ritter muss nicht immer ausschließlich in klassischem Rahmen stattfinden, und ich denke, in Eurem Fall habe ich eine für alle gute Lösung gefunden.
Joras Semin wird auf einer alleinigen diplomatischen Mission sein Können und seine Verbindung zur Macht unter Beweis stellen dürfen. Ihr als seine Meisterin könnt ihm im Zweifel selbstverständlich per Kom als Beratung dienen, so wie es auch in Zukunft sicher immer möglich sein wird, doch soll er zeigen können, was in ihm steckt, wenn er alleine die Verantwortung trägt. Ich denke, er ist dieser Aufgabe gewachsen. Alles weitere werde ich mit ihm persönlich klären.

Möge die Macht weiter mit Euch sein,
Eleonore Ta'Asul

Nachricht Ende


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Nachricht von Eleonore Ta'Asul an Joras Semin


Sehr geehrter Padawan Semin,

wie Eure Meisterin Euch sicherlich schon mitgeteilt hat, naht das Ende Eurer Ausbildung. Aus diesem Grunde denkt der Rat, dass ihr bereit für eine alleinige diplomatische Mission seid. Die Eckdaten könnt ihr dem beigefügten Dokument entnehmen. Kontaktiert mich nach dem Studium dessen gerne, um etwaige Fragen beantwortet zu bekommen.

Möge die Macht mit Euch sein und viel Erfolg,
Eleonore Ta'Asul

Nachricht Ende
 
Coruscant-Orbitalstation Aurek 19-Zoll- mit Dex, Lucy (NPC) und Joras?

Fanatismus war eigentlich nicht viel anders als Gehirnwäsche. Lebewesen wurde so für eine Sache begeistert, dass sie praktisch an nichts anderes mehr dachten und bereit waren, nicht nur ihr ganze Leben nach diesem Gedanken auszurichten, sondern es im Ernstfall sogar herzugeben. Das, was Dex gerade beschrieb, war in Alicias Augen genau das. Denn die Sith sprachen sicher nicht von Nächstenliebe und Hilfe. Warum folgte man ihnen? Weil man sich dem Rest der Galaxie überlegen fühlte? Weil man hoffte, genau diesen Punkt zu erreichen? Weil man versuchte, dem nervigen Alltagstrott zu entkommen, indem man sich ans obere Ende der Nahrungskette kämpfte?

"Trotzdem: Wir versuchen immer zuerst mit so wenig Schaden wie möglich jemanden Kampfunfähig zu machen. Wenn das gelingt, kann das Lebewesen ja immernoch nen hübschen Platz in einer Strafkolonie bekommen. Trocken, regelmässige Mahlzeiten, ein Bett zum Schlafen. Gibt genug Leute, die dafür dankbar wären."

Die betroffene Person vor unnötigem Schaden zu bewahren war eine Sache, aber nicht das primäre Ziel. Dieses sollte der Schutz der Bevölkerung insgesammt sein und wenn ein Lebewesen eine Bedrohung für andere war und sich gegen alle Warnungen irrational und aggressiv verhielt, hatten sie auch einen Auftrag, der klar war. So unangenehm das im Individual-Fall auch war.
Als sie die Idee mit dem Gedankenspiel brachte, befürchtete die ehemalige Jüngerin, dass es eine trockene Lektion werden könnte.

"Wir können das Gedankenspiel auch in einer Nasszelle machen, wenn dir das lieber ist."


Sie grinste Dex frech an, ehe sie fortfuhr.

"Nein, keine Sorge. Ääähm, ja, also manche Lektionen können- je nach eigenen Präferenzen- schon etwas langatmig werden. Aber dennoch sind sie wichtig und sie genauso gewissenhaft und genau zu absolvieren ist zeitgleich auch ein Training für Durchhaltevermögen."

Alicia erinnerte sich daran, wie sehr ihr die ganze Meditiererei auf die Nerven gegangen war am Anfang. Auch sie war voller Tatendrang gewesen. Wie wichtig auch diese Ruhepausen zwischendrin waren, hatte sie erst sehr viel später gelernt.
Alicias Idee, den Emotions-Sturm in den Griff zu bekommen, schlug Dex aber erstmal aus. Für einen anderen Moment, in dem ihr nicht so viel im Kopf rum schwirrte.

"Lucy sucht uns gleich mal ne ruhige Ecke, in der du vielleicht erstmal bei dir selbst ankommen kannst, bevor wir dann richtig loslegen. Ok?"


schlug Alicia drum erstmal vor und nickte Lucy zu, die ihrerseits mit einem Nicken den Auftrag bestätigte. Allerdings liess die Personenschützerin sie erstmal noch nicht aus den Augen. Der Ort war wohl zu exponiert und Lucy wollte sie erst an einem weniger belebten Ort sehen. Das wäre sicher machbar.

Die Idee, den Vater ihrer neuen Schülerin zu besuchen, schien diese über die Masse nervös zu machen. Als sie hoffte, sich bis dahin verteidigen zu können, nickte Alicia.

"Wir nehmen das relativ früh dran."


beruhigte Alicia die junge Frau lächelnd. In der Tat wäre die Selbstverteidigung ein Aspekt, der dann auch Alicia beruhigen würde. Es war wie beim Schwimmen. Wenn ein Kind sich nur mal ein paar Minuten über Wasser halten konnte, war das schon sehr beruhigend. Vorwärts kommen und Strecke machen war dann etwas, das man aufbauen konnte.
Ihre Erklärung zum Trainingslichtwert brachte Dex zum Grinsen und sie erklärte, dass sie ihre natürliche Form mochte. Alicia nickte.

"Ich auch und bis jetzt bin ich tatsächlich ohne Ersatz ausgekommen"

Etwas, das nicht alle Jedi von sich behaupten konnten. Alicia hoffte jedoch, dass sie diesen Zustand ihrer Selbst würde beibehalten können.
Dex hingegen fokussierte sich schon auf ihre Aufgaben als Ritter und Alicia lächelte.

"Du wirst nie allein sein. Wenn du Unterstützung brauchst: Ruf mich oder einen deiner Freunde, die du bis dahin sicher noch finden wirst. Jedi sind nur selten Einzelgänger ohne BackUp durch Kontakte innerhalb des Ordens. Aber ich sag dir auch jetzt schon: Die Macht leitet dich. Immer. Und wohin sie dich führt, wird dich sicher noch so manches Mal überraschen."

Alicia lächelte bei dem Gedanken daran und an die vielen Male, die sie selbst verblüfft gewesen war. Eigentlich konnte Dex genau jetzt schon so einen Moment erleben. Mit Sicherheit war es der Wille der Macht gewesen, dass sie sie auf Celanon gefunden und mitgenommen hatte. Sie hatte der ehemaligen Sith-Jüngerin damit eine Chance gegeben. Eine grosse Weg-Gabelung an der sie sich entscheiden konnte, ab jetzt etwas anders zu machen als ihr Vater und all die anderen, denen sie im Sith-Tempel begegnet war.

Ihr Scherz über das Aussehen ihrer neuen Schülerin kam gut an und Dex stimmte gleich mit ein. Alicia grinste bei ihrem Kommentar. Natürlich würde sie das. Den Rest der Schlange verbrachten sie mehr oder weniger schweigend, bis Dex schliesslich an der Reihe war. Der Mann hinter dem Sicherheitsglas wirkte gelangweilt und unfreundlich. Sicher war seine Arbeit schnell ermüdend. Als er jedoch den Namen ihrer zukünftigen Padawan hörte, schien er mit einem Mal hellwach zu sein. Er nahm ein paar Mal Blickkontakt zu ihr auf, wie um sich zu vergewissern, dass sie sich um Dex kümmerte und nicht umgekehrt. Dennoch musste er noch einmal Fragen, ob sie wisse, wer das ist. Alicia lächelte und nickte.

"Meine zukünftige Padawan, die versucht etwas besseres zu werden als ihr Vater. Machen sie sich keine Sorgen. Ich komm schon klar mit ihr. "


Der Mann reichte Dex daraufhin mit einem leichten Zögern ihre neue, republikanische ID. Alicia warf ein Blick auf das Holo und nickte zufrieden.

"Wunderbar. Dann lass und jetzt mal raus aus dem Gerammel hier. Hast du irgendwelche Bedürfnisse? Essen, Trinken, Schlaf ? Ansonsten würd ich Lucy jetzt.."

Diese gab ihr direkt ein Zeichen, dass sie verstanden hatte und machte sich auf den Weg. In dem Moment piepte ihr Com und das von Joras einen Moment später. Alicia sah ihren Noch-Padawan stirnrunzelnd an, ehe sich ein Lächeln auf ihre Lippen legte. Die einzige Nachricht, die sie jetzt erwartete, war bezüglich Joras' Prüfung. Sie wusste, sie würde stolz auf ihn sein können. Doch die Nachricht kam nicht von Rat Janson sondern von seiner Kollegin. Nun gut, wer die Prüfung abnahm, war ja eigentlich egal. Rätin Ta'Asul wählte jedoch nicht den Weg, den Padawane normalerweise gehen mussten. Sie schickte ihn auf eine Solo-Mission mit der Möglichkeit, die Rätin oder sie zu kontaktieren. Diplomatie. Nun, das würde Joras liegen und mit seiner ruhigen und besonnenen Art würde er wohl keine Schwierigkeiten bekommen. Alicia legte ihrem Padawan eine Hand auf die Schulter.

"Dein erstes Abenteuer ohne jemanden, der neben dir steht. Aber wir stehen immer hinter dir. Wie die Rätin schon gesagt hat: Du kannst immer um Hilfe und Rat bitten. Es ist keine Schwäche, wenn du mal nicht weiter weisst. Es ist eine Möglichkeit zu lernen! Auch als Ritter. Auch als Meister..."


sie warf noch einen Blick auf die Nachricht.

"...und wahrscheinlich sogar noch als Rat. Ich wünsch dir alles erdenklich Gute.."

Ein wehmütiger Blick legte sich auf ihr Gesicht. Sie wär gern dabei gewesen, wenn er den Schritt ins Rittertum machte. Warum auch immer war ihr das aber nicht vergönnt. Dennoch blieb: Joras würde es schaffen!

"Hast du noch irgendwelche Fragen?"


gab sie ihm die Möglichkeit, noch etwas zu sagen, doch Joras schüttelte nur den Kopf. Alicia drückte seine Schulter.

"Möge die Macht mit dir sein, mein Padawan."

erklärte sie dann noch und sah Joras hinterher, als dieser sich auf den Weg machte sein neues Leben als Ritter zu erkunden. Dann sah sie Dex an.

"Nun... das lief etwas anders, als ich es erwartet hätte.Gib mir einen Moment."

Noch einmal nahm sie ihr Com hervor und nahm Kontakt zu Rätin Ta'Asul auf, erzählte ihr von Dex und ihrem Wunsch, sie auszubilden. Die Rätin lächelte wohlwollend und erlaubte ihr, Dex bereits als Padawan anzunehmen, auch wenn sie streng genommen in Joras immernoch einen Padawan hatte. Offensichtlich war sie ebenso überzeugt davon,das Joras Erfolg haben würde. Alicia bedankte sich ordentlich für die Unterstützung des Rates und beendete dann das Gespräch.

"So, damit ist es offiziell: Ab jetzt gibt's kein Zurück mehr für dich, Padawan Dextra. Du gehörst in ein paar Augenblicken offiziell zum Jedi-Rudel."

Sie zwinkerte Dex zu und nahm Kurs auf ein Computer-Terminal, mit dem sie sich beim Jedi-Orden melden und Dex als Padawan anmelden konnte. Aus den Augenwinkeln musterte sie Dex und lächelte schief.

"Alles andere wie Roben, Untersuchungen und so machen wir bei Gelegenheit. Mach dir keine Sorgen. Kannst du das Lichtschwert an deinen Gürtel hängen oder brauchst du noch was dafür?"

fragte sie. Eigentlich war es ihr egal, wie Dex gekleidet war. Aber das Lichtschwert durfte sie ab jetzt offiziell tragen. Da piepte erneut ihr Com. Diesmal war es Lucy, die bekannt gab, dass alle grösseren Räume an Board der Station derzeit Quarantäne-Zonen waren. Alicia verzog das Gesicht.

"In Ordnung, Lucy. Tut mir leid, dass ich dich losgejagt hab.Das hätte ich mir ja eigentlich auch denken können."


Sie warf einen Blick auf Dex...

"Dann schau doch bitte mal, ob demnächst irgendwas Richtung Ossus startet hier."

gab sie ihrer Leibwächterin auf und zwinkerte Dex' zu. Dann würden sie halt unterwegs bisschen üben. Lucy bestätigte den neuen Auftrag und Alicia sah einen Moment nachdenklich drein, ehe sie erneut eine Nachricht schrieb. Diesmal doch an die Material-Ausgabe mit der Bitte, ihr so schnell wie möglich eine Tasche mit Jedi-Roben, Stiefeln, Gürtel und Trainingsdrohnen zukommen zu lassen. Offensichtlich musste sie Dex etwas mehr fordern als nur theoretisch.

"Was für ne Kleider- und Schuh-Grösse hast du?"


fragte sie dann noch einmal und schickte beide Daten noch an die Material-Ausgabe. Es starteten doch ständig irgendwelche Schiffe vom Jedi-Tempel. Meist, weil sie Material abgeladen und wieder abflugbereit waren. Eines von denen könnte ihr doch echt mal bringen, was sie für Dex benötigte. Jetzt war sie ja relativ nah am Tempel dran und sie war mit Sicherheit nicht die einzige Jedi, die NICHT zum Jedi-Tempel runter ging während Quarantäne war. Sie bekam rasch Rückmeldung, dass sie sich in einer halben Stunde am Shuttlehangar 39F melden sollte, um die Bestellung entgegen zu nehmen. Alicia war überrascht und überaus zufrieden mit dem Service. Sie lächelte.

"Also: Wir bekommen in einer halben Stunde was zum Verkleiden für dich und was zum spielen. Das klingt doch gut, oder? Bis dahin...."


sie blickte sich um und entdeckte tatsächlich eine leere Bank und nickte dort hin.

"Komm, wir setzen uns. Ich möchte, das du ein bisschen Wahrnehmung übst."

Sie marschierte vorran und setzte sich. Hier war es immer noch laut, aber was Ruhigeres gab es gerade nicht.

"Ich habe dir vorhin gesagt: Wenn dein Gedanken- und Gefühlskarussell mit dir Achterbahn fährt, konzentrier dich auf deine körperliche Wahrnehmung, ja? Ich möchte, dass du das jetzt tust. Schliess die Augen und konzentrier dich auf deine Atmung. "

wies sie ihre Padawan an und wartete, bis sie die ersten Anzeichen von Entspannung bei Dex entdecken konnte.


Coruscant-Orbitalstation Aurek 19- Vergnügungsdeck- mit Dex und Lucy
 
Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Jediheiler und Medidroiden

Eine junge Frau, Fabienne, betrat die Krankenstation mit der Bitte nach einem Arzt. Tara konnte die zierliche Gestalt von Fabienne aus der Ferne und als Schatten durch den Vorhang erkennen und spürte, wie eine leichte Neugier in ihr aufkeimte. Fabienne wirkte anders, fremdartig und dennoch vertraut in dieser merkwürdigen Umgebung des Jedi-Tempels.
Während die junge Frau nach einem Arzt suchte, wandte sich Aleron wieder Tara zu und begann, das Essen für sie aufzustellen. Tara beobachtete ihn genau, wie er geschickt mit dem Tablett umging und ihr alles vorbereitete, wie für ein Kind.
Eine Mischung aus Dankbarkeit und Verlegenheit überflutete Tara, als Aleron sich wieder zu ihr setzte. Sie spürte seine warmen Blicke auf sich ruhen und versuchte, die Vielschichtigkeit ihrer eigenen Emotionen zu verstehen. Die Unsicherheit über ihre Identität, die Wärme seiner Anwesenheit, all das verschmolz zu einem Gefühl der Verwirrung. Sie kannte hier einfach niemanden und doch hatte man sie hier gesucht und umsorgte sie nun wie eine zerbrechliche Vase… .
Die Frage nach ihrer eigenen Identität lastete schwer auf ihr. Sie spürte, wie Unsicherheit und Hoffnung in ihrem Inneren kämpften. Der sanfte Schmerz, den Aleron bei der Berührung ihres Arms verursachte, riss sie aus ihren Gedanken und sie registrierte seine Worte über Käfige und die fehlenden Togruta-Mädchen im Tempel.

Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Es war nicht nur Anerkennung für seine Bemühungen, sondern auch das Gefühl, dass ihr nach Jahren endlich wieder jemand richtig zuhörte.


“Ja, dies habe ich gespürt, danke. Es ist beruhigend, dass ich nicht träume. Ich hätte tatsächlich angenommen, dass ihr schon ein Jedi seid. Ihr wirkt so gefasst wie einer und habt gut gekämpft. Wie lange seid ihr schon in diesem Tempel?”

Fragte Tara und schob dann das Tablett beiseite, da ihr doch der nötige Hunger und die Größe an Magen fehlte. Der Wackelpudding hatte sie irgendwie bereits ausreichend gefüllt, so dass ihr sogar etwas unwohl wurde.

“Ich sollte die Archive aufsuchen. Irgendetwas wird doch sicher zu meiner Person zu finden sein. Ich müsste dort doch nur die Protokolldroiden fragen. Ich müsste als Jedi ja Zugang haben und ein Datenblatt oder sowas.”

Überlegte Tara laut und schwang dann die Beine aus dem Bett.

“Ich sollte dies sofort tun, ehe mich mein Unwissen zerfrisst!”

Kurz schwankend, stand sie vor Aleron und wirkte dabei sehr entschlossen.

“Führt mich bitte zu den Archiven oder zeigt es mir auf einem Datapad. Ich muss umgehend dort hin! Es ist wichtig! Ich werde dort sicher Antworten erhalten! Ich weiß es einfach! Ich konnte bis gestern auch noch hart arbeiten, also werde ich wohl den Gang bis dahin auch meistern!”

Versuchte sie ihren Entschluss zu untermauern, damit er nicht auf die Idee kam sie aufzuhalten.

Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Jediheiler und Medidroiden
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Medistation- Bei Aleron, Tara, Heilern und Medidroiden

Die meisten Lebewesen, denen sie hier bisher begegnet war, waren regelrechte Schränke von Höhe und Statur her. War das etwas, was es brauchte, um ein Jedi zu werden? Eine Mindestgrösse von 1,75? Bei den Jägerstaffeln wurde sowas als "zu gross" aussortiert. Fabienne hatte in den Kanzeln der verschiedenen Modelle immer bequem Platz gefunden. Sie war sich dort auch nie klein vorgekommen. Hier sah es anders aus. Und der Mann, den sie angesprochen hatte, schmunzelte auch noch. Warum? Wegen dem, was sie gefragt hatte? Wegen ihrer Erscheinung? Seine Frage nach ihrem Problem und die Nutzung des Plurals war ein gewagtes Spiel bei jemandem wie ihr. Bei jemandem, dessen Temperament gerne mal ausbrach. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Hühnen furchtlos an.

"Dann formuliere ich es mal anders: Wo finde ich denn das Schwesternzimmer? Ich bin hier nämlich noch nicht so recht ortskundig und bräuchte jemanden mit...Kompetenz."

Daraufhin kam der Futter-Transporter hinter ihr angerauscht und Fabienne trat zur Seite, damit die Patienten ihre Mahlzeiten bekommen konnten. Und auch wenn der Wagen ihre Sicht auf den Mann für einen Moment komplett verdeckte, lag ihr Blick weiter auf ihm, als wäre nie etwas da gewesen. Ein wenig wie der Blick eines Raubtieres auf seiner Beute, der sich auch durch nichts ablenken liess.

Auf die Frage, was ihr fehlte, ging sie garnicht ein. Es ging ihn schlicht nichts an. Als er dann ihr verschwitztes Gesicht ansprach, wurde ihr Gesicht mit Sicherheit dunkelrot. Nicht vor Scham, denn sie hatte sich nichts vorzuwerfen. Nein, vor Wut.

"Ich weiss ja nicht, was WIR heut so gemacht haben. ICH bin inzwischen in meiner dritten Montur heute und habe zwischendrin tatsächlich mal eine Nasszelle gesehen."

Ihr Blick glitt an dem Mann entlang und sie rümpfte die Nase.

"Das gilt aber wohl nicht für jeden hier."

Fabienne konnte genauso gut "Komplimente" austeilen wie ihr Gegenüber und hatte lang genug mit anderen Jägerpiloten und ihren grossen Klappen zu tun gehabt, um bei sowas einfach zu kontern. Der Mann hingegen schien überaus amüsiert zu sein und auch Fabienne lächelte jetzt. Ja, diese Art von Gespräch konnte durchaus amüsant sein. In dem Moment wurde der Sichtschutz zur Seite geschoben und Fabienne entdeckte eine Togruta ( Tara), die mit Sicherheit schon bessere Tage gesehen hatte. Aber zumindest war es jetzt unwahrscheinlicher, dass es sich bei den Beiden um ein Paar handelte. Fabienne lächelte ihr höflich zu, ehe sie von einem Arzt angesprochen wurde.Als sie sich abwandte, um mit dem Arzt etwas vertrauter sprechen zu können, lud der Mann sie noch ein, sich nach der Konsultation an sie zu wenden, weil es vielleicht etwas zu essen gab. Fabienne musterte das Gesicht des Mannes einen Moment.

"Soll das eine Einladung zum Essen sein oder seh ich so hungrig aus?"

fragte sie und ihre Augen blitzten herausfordernd. Sie verstand schon, was hier ablief. Sie war das neue, junge Stück Fleisch. Sie war am unteren Ende der Nahrungskette. Ein Ort, an dem sie sich nie besonders lang aufhielt. Normalerweise hatte sie weder Zeit noch Nerven für solche Spielchen und sie würden dem Mann und schliesslich wohl jedem hier bald zeigen, dass sie mehr war als die ahnungslose Neue.
Aber erstmal wandte sie sich dem Arzt zu. Sie zeigte ihm die angebrochene Tube und bat darum , noch einmal Nachschub zu erhalten. Der Arzt nickte und fragte, ob sie sonst noch was bräuchte, aber Fabienne schüttelte den Kopf.Die ganze Zeit spürte sie den Blick des Mannes auf sich, der bei der Togruta war. Sie ignorierte es. Der Arzt erklärte, dass es ein paar Tage dauern würde, aber das war in Ordnung. Sie hatte ja schliesslich noch was. Fabienne bedankte sich beim dem Arzt und wandte sich wieder dem Mann und der Togruta zu. Letztere liess sich gerade auf ihre Füsse gleiten und wollte zu den Archiven gebracht werden. Fabienne runzelte die Stirn. Sie konnte kaum stehen. Vielleicht wär es besser, wenn sie nicht allein ging. Doch die Frau erklärte schon, dass sie bis vor kurzem noch hart arbeiten konnte und der Weg zu den Archiven deswegen wohl kein Problem wäre.

"Manchmal schafft man es erstaunlich lang zu ignorieren, wie sehr man eigentlich Erholung bräuchte. Bis sich mal eine winzige Gelegenheit bietet, quasi zusammen zu brechen. Ihr solltet zumindest nicht allein gehen."

Ihre Sorge um die Togruta war echt und ihr Tonfall jetzt auch ein ganz anderer als gegenüber dem Mann.Sie selbst arbeitete oft auch viel zu viel, daher kannte sie das Problem. Sie warf dem Mann einen Blick zu um zu sehen, was er dazu meinte.

Coruscant-Jedi-Tempel-Medistation- Bei Aleron, Tara, Heilern und Medidroiden
 
Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Jediheiler und Medidroiden

Aleron zuckte innerlich zusammen bei dem Wutausbruch Fabiennes. Dies geschah mehr aus Überraschung als allem anderen. Fast unmittelbar entspannte er sich wieder und tat sein bestes, ein Lächeln zu unterdrücken. Es lag ihm fern, sich über die junge Frau lustig zu machen und doch amüsierte den Morellianer der Gefühlsausbruch über alle Maßen. Es musste fünfzehn, wenn nicht zwanzig Jahre her sein, dass er glaubte, so leidenschaftlich seinen Platz erkämpfen zu müssen. Es war schön zu sehen, dass der heutige Nachwuchs das Feuer der Jugend nicht vermissen ließ. Fast sofort wurde dieser Moment jedoch von finsteren Erinnerungen überschattet. Aleron hatte unzählige Male Todesmitteilungen an die Familien von verstorbenen Soldaten schreiben müssen. Er erinnete sich an jedes einzelne Gesicht, an jeden einzelnen Namen. Nicht wenige von ihnen hatten ihr Leben für die Republik gegeben bevor sie das Alter der jungen Frau vor ihm erreichen konnten. Aleron konnte nur hoffen, dass Fabienne und ihrer Familie ein gleichartiges Schicksal erspart bleiben würde.

Mit einer Engelsgeduld und der Ruhe eines alten Kusaks ließ er die kurze Tirade über sich ergehen. Sie berührte ihn nicht, aber er hatte sie irgendwo auch herausgefordert. Also ließ er die junge Frau sagen, was sie rauslassen musste. Angesprochen darauf, was er heute schon gemacht hatte, blieb Aleron nur wage und zählte nüchtern auf.

„Frühsport, Morgenmeditation, Studium, ich bin dann noch mit dem Jedi-Ritter Birix-Zhon in die unteren Ebenen geflogen, wo eine Freundin gegen ihren Willen ein paar finsteren Typen nachgelaufen ist.“

Es lag Aleron fern, zu prahlen oder sich mit seiner Gegenüber zu messen. Würde sie mehr wissen wollen, würde sie schon fragen. Ansonsten dürften spätestens die Abendnachrichten die wichtigsten Punkte des kleinen Ausflugs berichten. Schließlich verabschiedete er sich lakonisch.

„Komm zu uns rüber oder lass es bleiben. Wir sind hier nicht beim Militär und ich nicht dein Vorgesetzter. Also mach' einfach, was du willst. Tara würde sich über den Besuch aber sicher freuen.“

Aleron hörte Tara geduldig zu und zuckte kurz die Schultern auf ihre Nachfrage hin.

„Ich bin nur ein paar Wochen hier, keinen Monat. Aber vor meinen Beitritt zum Jedi-Orden habe ich über die Jahre schon viele Feuergefechte und Schlachten durchgemacht. Du könntest also sagen, dass ich nicht frisch aus dem Ei geschlüpft bin.“

Als Tara einforderte, zu den Archiven gebracht zu werden und Fabienne erwartungsvoll zu Aleron herübersah, verstummte der Mann kurz. Ablehnung und Sorge waren ihm vom Gesicht abzulesen. Doch dann schloss er kurz die Augen, seufzte und hob die Schultern, bevor er die Augen öffnete und Tara freundlich anlächelte.

„Absolute Bettruhe ist dir ja nicht verschrieben worden oder doch? Um sicherzugehen, werde ich die Krankenschwester am Empfang ablenken, während ihr zwei euch rausschleicht.“

Damit nickte er den beiden Frauen aufmunternd zu und ging zum Eingangsbereich rüber. Dass Fabienne ihnen bei ihrem kleinen Abenteuer helfen würde, schien er als gegeben anzunehmen und so verwickelte er die Frau am Tresen in ein Gespräch. Sie widmete sich ihrem Terminal und schien irgend welche Daten zu suchen. Der Flur war ansonsten verwaist, das sonstige medizinsiche Personal schien in anderen Krankenzimmern beschäftigt zu sein. Nicht zuletzt, weil das Essen noch nicht an alle Patienten ausgeteilt worden war. Jetzt bot sich vermutlich die beste Gelegenheit, sich unbemerkt von der Krankenstation zu entfernen.

Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Jediheiler und Medidroiden
 
Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Jediheiler und Medidroiden

Tara empfand eine Mischung aus Bewunderung und Respekt für die Entschlossenheit, die Fabienne ausstrahlte. Der Austausch zwischen den beiden Frauen, besonders Fabiennes Reaktion auf Alerons Scherze, ließ Tara ein leichtes Lächeln entlocken. Es war, als ob ein Hauch von Normalität in diesen ungewöhnlichen Raum einzog.

“Du willst mir also wirklich weis machen, Aleron, dass du erst wenige Wochen hier bist und man dich gleich zu einer so gefährlichen Mission mitgenommen hat?”

Die Sorge Fabiennes um sie berührte Tara auf eine unerwartete Weise. In ihren Augen spiegelte sich die Anerkennung für Fabiennes Angebot, nicht allein zu gehen. Tara war dankbar für diese Geste der Solidarität, die in dieser harten Galaxis nicht selbstverständlich war. Ein leises "Danke" formte sich auf Taras Lippen, doch sie brachte die Worte nicht über ihre Zunge. Stattdessen nickte sie Fabienne zu, ein stummes Einverständnis, dass sie nicht allein sein würde.
Alerons Reaktion auf die Bitte, zu den Archiven gebracht zu werden, überraschte Tara. Sein Angebot, die Krankenschwester abzulenken, zeugte von einem unerwarteten Maß an Fürsorglichkeit. Tara fragte sich, was hinter dieser Geste steckte, aber die Ungewissheit trübte nicht die Dankbarkeit, die sie für Alerons Unterstützung empfand.


“Ein interessanter Plan! Danke! Gut! Versuchen wir es!”

Der Weg zu den Jedi-Archiven begann mit vorsichtigen Schritten. Fabienne an ihrer Seite verlieh Tara eine gewisse Sicherheit. Die Gänge des Tempels wirkten beinahe gespenstisch leer, sowie übergroß und der gedämpfte Klang ihrer Schritte hallte in den hohen Mauern und Säulen wider. Tara spürte die Blicke der Statuen der Jedi-Meister auf sich gerichtet, als ob sie von ihren Sockeln aus das Schicksal der Togruta beobachteten.
Tara wagte einen Blick zu Fabienne. Ihre Anwesenheit wirkte beruhigend und es war, als ob sie gemeinsam ein kleines Abenteuer bestanden. Der Gedanke daran, dass dieser Gang zu den Archiven bald die Wahrheit an den Tag rief, erfüllte Tara mit einer Mischung aus Aufregung und Unsicherheit.

Schließlich erreichten sie die massiven Türen der Jedi-Archive. Der Raum atmete das Wissen und die Geschichte der Jedi. Tara spürte eine eigenartige Verbindung zu diesem Ort, auch wenn ihre Erinnerungen noch immer im Dunkeln lagen. Gemeinsam betraten sie die Hallen des Wissens, auf der Suche nach Antworten, die irgendwo im Speicher versteckt sein würde.

Die Jedi Archive auf Coruscant erstreckten sich über gewaltige Hallen, deren Wände von endlosen Regalen durchzogen waren, gefüllt mit verzierten Holocrons, alten Pergamentrollen und modernen Daten-Terminals. Das schwache, aber stetige Summen der Energiefelder, die die Informationen in den Holocrons bewahrten, durchzog die Luft. Die Halle war von einer angenehmen Ruhe erfüllt, nur unterbrochen vom gelegentlichen Flüstern der Jedi, die hier nach Wissen suchten.

Für Tara war der Anblick überwältigend. Ihre Augen weiteten sich, als sie die schier unendlichen Reihen von Büchern, Holocrons und Aufzeichnungen sah. Die Architektur der Halle, die von säulengeschmückten Gängen und gewaltigen Statuen der großen Jedi-Meister geprägt war, schien eine Erweiterung der Macht selbst zu sein. Die Luft roch nach alten Schriften, nach dem Wissen von Generationen von Jedi.
Obwohl Tara sich an nichts aus ihrer Vergangenheit erinnern konnte, fühlte sie eine seltsame Vertrautheit mit diesem Ort. Es war, als ob die Macht selbst sie zu diesen Hallen geführt hatte. Der Boden unter ihren Füßen schien leise zu vibrieren, als würde der gesamte Tempel atmen und Tara hatte das Gefühl, dass diese Hallen ein Teil von etwas viel Größerem waren.
Ihr Blick schweifte zu den Holocrons, die in den Regalen aufgereiht waren, jedes ein Schatz an Wissen und Erfahrung. Tara spürte die Macht, die von diesen Artefakten ausging, eine Energie, die das Bewusstsein von Generationen von Jedi enthielt. Sie konnte förmlich die Geschichten und Lehren der Vergangenheit in der Luft fühlen.

Eine milde Ehrfurcht umfing Tara, als sie durch die Hallen der Archive schritt. Es war, als ob die Macht selbst ihr in diesen Momenten flüsterte, als ob die Antworten auf ihre Fragen hier verborgen waren. Gleichzeitig spürte sie eine gewisse Traurigkeit, denn dieses Wissen war unerreichbar für sie, verschlossen hinter den Türen ihrer blockierten Erinnerungen.
Tara verweilte einen Moment vor einem der Holocrons, ihr Blick fixiert auf dem pulsierenden Licht in seinem Inneren. Die Symbole und Zeichen darauf waren für sie noch immer Rätsel, aber sie spürte eine Verbindung, als ob die Macht versuchte, sich ihr auf eine tiefere Ebene mitzuteilen.

In den Jedi Archives von Coruscant fand Tara nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch eine Quelle der Macht und des Wissens, die sie gleichermaßen überwältigte und faszinierte. Es war der Beginn ihrer Reise, die Antworten auf ihre Fragen zu finden und ihre Vergangenheit zu entwirren.


“Wo fange ich nur an zu suchen? Hast du schon einen Protokolldroiden gesehen oder ein freies Terminal, um meinen Namen eingeben zu können?”

Fragte die Togruta Fabienne sichtlich überwältigt und überfordert über die Größenordnung der Archive.

Coruscant | Jeditempel - Archive | Tara Li sowie Fabienne Bertheau, sowie viele andere Jedi und Droiden
 
Coruscant-Jedi-Tempel- Krankenstation- Mit Tara, Aleron, Medizinern und anderen

Der Mann hatte sie wirklich gegen den Strich gestreichelt, Fabienne's Temperament hatte sein übriges getan. Aber jetzt hatte sie das Gefühl, sie wäre ihm bereits langweilig geworden. Schade. Es hatte gerade angefangen, Spass zu machen. Aber eine Krankenstation war wohl auch nicht der richtige Ort, um jemand anderen auf die Palme zu bringen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, schwang wohl auch noch Irritation über die unerwartete Versetzung in ihrem Verhalten mit. Als ihr Gegenüber dann seinen Tagesablauf runter brach, gewann er jedoch einen winzigen Pluspunkt. Sein Ablauf war ihrem eigenen garnicht so unähnlich. Von der Meditations-Sache mal abgesehen. Die Aufzählung "Nasszelle" fehlte auch in seiner Liste, aber Fabienne ritt nicht weiter runter, auch wenn ein Teil von ihr sich sicher darüber gefreut hätte. Auf der anderen Seite sagte ihr Blick jedoch überdeutlich, dass das hier kein Sieg für den Mann war. Die Togruta im Bett lächelte. Ob wegen dem Mann oder ihr war unklar. Vielleicht lieferten sie gerade auch nur eine gute Vorstellung, weshalb Fabienne ihr kurz zuzwinkerte, ehe sie dem Mann einen Blick schenkte, der deutlich machte: Du hast nicht gewonnen!

Anschliessend wandte sie sich an die Ärzte und orderte schliesslich die Salbe für ihre Hände, ehe sie zu dem Mann und der Togruta zurück kehrte. Sie planten die Befreiung der Togruta von der Krankenstation und auch der Mann stimmte der Idee zu, wenn auch zähneknirschend.

"Evakuierungen sind meine Spezialität."

verkündete und es war nicht gelogen. Auch wenn sie beim letzten Mal in einem Schiff gesessen war und damit deutlich schneller Distanz hatte aufbauen können. Aber jetzt würde sie halt mal nicht von einem Planeten sondern von einer Krankenstation evakuieren. Der Mann sorgte für das Ablenkungsmanöver und sie sollte die Togruta raus schaffen. Sie nickte und versuchte, sich den näheren Aufbau des Gebäudes ins Gedächtnis zu rufen. Sie hatte absolut keine Ahnung, wo diese Bibliothek liegen sollte. Nachdem der Mann die aufsichtshabende Person in ein Gespräch verwickelt hatte, machte sich Fabienne mit der Togruta auf den Weg. Die dünne Gestalt ihrer Weggefährtin abschirmen war nicht möglich, da diese dennoch um einiges grösser war als sie. Dennoch schafften sie es auf die Gänge und dort um die nächste Ecke. Da entspannte sich Fabienne etwas, als hätten sie jetzt schonmal eine Gefahrenzone verlassen.

"Mein Name ist übrigens Fabienne Bertheau. Ich gehör seit heut den Ossus-Rangers an und für mich ist das Ganze wahrscheinlich genauso neu wie für euch. "

Sie lächelte ihrem temporären Schützling zu. Zumindest wusste sie jetzt, wie sie sie rufen musste.

Fabienne hielt einen respektvollen Abstand zu der Togruta, blieb jedoch nah genug, um im Falle eines Stolperns oder Schwindel eingreifen zu können. So bewegten sie sich durch die Gänge und je tiefer sie in den Tempel rein liefen, desto mehr bestätigte sich Fabienne's Idee einer Indoor-Stadt. Einer Indoor-Geisterstadt. An einigen Stellen standen Büsten von irgendwelchen Jedi, die nicht besonders freundlich drein blickten. Fabienne runzelte die Stirn und schluckte. Ja, man konnte einen Ort auch in eine begehbare Geisterbahn verwandeln. Hier fehlte irgendwie nicht mehr viel dazu.
Irgendwie schafften sie es dann doch zu den Archiven und die Tür schien für einen Rancor angemessen. Gab es Jedi, die so gross waren, dass die Türen diese Masse brauchten? Hinter den Türen gab es Lesestoff für eine ganze Armee.

"Oh man..."

murmelte Fabienne leise und liess ihren Blick über die Reihen von Datenträgern und antikeren Archivierungsmedien.Die Togruta blieb vor einem merkwürdigen Gegenstand stehen und sah ihn sich eine Weile lang an. Fabienne beobachtete unterdessen die Umgebung, als könne jeden Moment ein Aggressor zwischen den Regalen hervor springen und das Feuer eröffnen. Aber hier war keine Aggression. Leute standen beieinander, unterhielten sich flüsternd. Zwei Protokolldroiden schlurften in unterschiedliche Reihen. Die Togruta fragte dann, wo sie hier nur anfangen sollte zu suchen und Fabienne runzelte erneut die Stirn.

"Also von "Von A bis Z durcharbeiten" würde ich abraten. So alt werden wir nicht. Aber da ja euer Name Tara Li zu sein scheint, würd ich alles von Aa bis Le ignorieren und bei Li oder bei Ta anfangen."

Sie grinste zeigte dann auf ein Terminal.

"Die Frau da sieht aus, als ob sie grad zusammenräumt. Vielleicht wird das Terminal gleich frei. Ansonsten ist in den und den Gang jeweils ein Droide verschwunden. Wollt ihr euch den Droiden schnappen und ich blockier das Terminal, sobald es frei wird? "

schlug sie vor und sah sich auch um, ob der Mann inzwischen nachgekommen war. Sie sollte Ranger Apodaca vielleicht auch noch eine Nachricht zukommen lassen, damit er nicht auf sie wartete. Das konnte sie aber immernoch tun, wenn der Mann aufgetaucht war und ihren Job hier übernehmen konnte.


Coruscant-Jedi-Tempel-Archive- mit Tara und anderen.
 
Coruscant | Jeditempel - Medistation | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Jediheiler und Medidroiden

Es dauerte einige Minuten, bis die Frau am Tresen der Krankenstation Alerons Neugier gestillt hatte. Insbesondere, weil er sich noch einige Folgefragen aus der Nase zog, um den beiden Frauen so viel Zeit wie möglich zu erkaufen. Schließlich verabschiedete er sich freundlich und verließ die Krankenstation, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Seine Schritte führten ihn die Gänge des Jedi-Tempels hinab, vorbei an Büsten und Statuen längst vergangener, wenn nicht komplett vergessener, Jedi-Ritter und -Meister und hin zu den Archiven tiefer im Herzen des Jedi-Tempels. Hier fand Aleron die beiden Frauen wieder, wie sowohl Tara als auch Fabienne etwas unschlüssig herumstanden, wie sie nun fortfahren sollten. Als die junge Rangerin sich suchend umsah und ihr Blick Aleron fand, nickte dieser ihr zu und trat zu den beiden herüber. Und übernahm wie selbstverständlich wieder die Führung.

„Die Architektur ist wirklich erdrückend hier oder? Man könnte fast argwöhnen, die Architekten wollten den Eintretenden vermitteln wie winzig und unbedeutend sie sind. Als man mich bei meiner Einführung hier rumgeführt hat, hat man mir zu verstehen gegeben, dass Daten, die hier nicht zu finden sind, quasi nicht existieren. Was auch immer das heißen soll. - Weiter hinten gibt es einige Recherchekabinen. Da drinnen können wir nicht nur auf die öffentlich einsehbaren Daten zugreifen, wir können uns dort auch unterhalten, ohne die Ruhe hier zu stören.“

Und so führte der Morellianer die beiden jungen Frauen tiefer in die Anlage rein vorbei an unzähligen Reihen über Reihen an Holochronen und herkömmlichen Datenspeichern vorbei. Sie waren gefühlte fünf Minuten unterwegs und schienen kaum auch nur die Oberfläche der hier gelagerten Daten anzukratzen. Es schien geradezu unwirtlich wie riesige die Jedi-Archive sein mussten und unvorstellbar, wieviele Daten hier gespeichert wurden. Sie erreichten schließlich einen offeneren Bereich, in dem dicht an dicht einige Recherchekabinen aufgestellt wurden. Sie hatten keine abschließbaren Türen, doch die Wände um die Datenterminals herum dienten den Nutzern als Schallschutzwände genug, dass leise Gespräche oder das Abhören von Tonaufzeichnungen bis zu einer gewissen Lautstärke hin möglich war, ohne den Betrieb hier zu stören. Natürlich gab es nur einen Stuhl in jeder Kabine und Aleron bedeutete Tara auf diesem Stuhl platz zu nehmen. Darüber hinaus waren die Kabinen groß genug, dass sich Fabienne und Aleron mit hineinzwängen konnten, ohne dass es zu intim wurde für die Beteiligten. Wenn auch nur so eben.

An das Terminal waren drei Holoprojektoren angeschlossen, einen für jede der Wände der Kabine, die offenbar auch als Projektionsfläche dienten. Als sich Tara auf den Stuhl setzte, erwachte das Terminal von selbst zum Leben. Ein Droidengehirn schien implementiert zu sein, um bei Suchanfragen zu unterstützen. Eine Maßnahme, die bei der schieren Masse an hier verfügbaren Daten kaum verwunderte, würden sie selbst blind die vorhandenen Daten absuchen, würde ihre kombinierte Lebenszeit sicher kaum ausreichen, um zu finden, was sie suchten. Doch es stellte die drei auch vor ein Problem, denn das Terminal verlangte eine Sicherheitsabfrage, bevor es Tara Zugriff gewähren wollte.

„Einen Moment, das haben wir gleich.“

Der Morellianer legte in einer vertrauten Geste seine linke Hand auf Taras linke Schulter, während er sich selbst über ihre rechte Schulter beugte, um einen Datenkristall über einen Sensor am Terminal zu schwenken und eine Stimmprobe in Form seines Namens abzugeben.

Aleron Blackthorne.“

Das Terminal brauchte ein paar Sekunden, um die Kontrolldaten gegen zu prüfen, gab dann aber die Suchfunktion ohne weitere Einwände frei.

„Den Großteil der Arbeit macht das Terminal selbst, man muss nur die Suchparameter einsprechen und kurz warten. Wenn die Daten zu grob sind, kann man danach noch spezifizieren. Das System ist recht intuitiv, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat. Mein Anwärterprofil gibt uns allerdings nur begrenzten Zugriff, aber irgend etwas werden wir schon finden. Hier, ich gebe dir ein Beispiel mit meinem eigenen Profil. – Archiv, zeige mir was du über Aleron Blackthorne hast, Republic Marine a. D., derzeit assoziiert mit dem Jedi-Orden.“

Damit trat Aleron wieder zurück und das Terminal blinkte kurz, während es die gesuchten Daten kompilierte. Es dauerte ein paar schwer wiegende Sekunden, aber dann füllten die drei Holoprojektoren die Wände der Kabine mit einer Vielzahl von Informationen. Es begann auf dem zentralen Projektor mit einigen Eckdaten, wie Name (Aleron Blackthorne), Geschlecht (männlich), Körpergröße (1,88 Meter), Alter (37 Standardjahre), Vorstrafenregister (leer), Familienstand (ledig), lebende Familienmitglieder (beide Eltern, zwei Geschwister). Daran angeknüpft war auch ein Bild von Aleron in einer Jedirobe, das keine 4 Wochen alt war. Er wurde als einfacher Schüler in der Einführungsausbildung geführt und es gab einen Vermerk, dass er von einem gewissen Jedi-Ritter Birix Zhon auf eine Erkundungs- und Rettungsmission in die unteren Ebenen Coruscants mitgenommen wurde. Ziel war es wohl, die seit einigen Jahren als vermisst geführte Jedi-Ritterin Tara Li ausfindig zu machen und wenn möglich zu retten. Alerons Rückkehr und weitere Details zu der besagten Mission fehlten bisher.

Auf dem linken Bildschirm wurde das Bild eines ein paar Jahre jünger wirkenden Aleron in der Aussgehuniform eines Captains der Republic Marines gezeigt. Seine Uniform zierten eine ansehnliche Anzahl an Auszeichnungen. Daneben wurde in groben Zügen seine Karriere aufgeführt. Eintritt ins Korps vor etwas über 20 Jahren, wann wurde er welcher Einheit zugeteilt, wann wurde er befördert, welche Qualifikationen hatte er. Einiges davon war zensiert, wie etwa das psychologische Profil oder Belobigungen, Verweise und Jahresbewertungen, doch ein paar Dinge waren zugänglich. Aleron hatte ein Scharfschützenabzeichnen, mit einer niedrigen vierstelligen Zahl bestätigter Tötungen. Darüber hinaus war er spezialisiert auf Schiff zu Schiff Entereinsätze sowie Raum- und Luftlandeoperationen.

Auf dem rechten Bildschirm gab es eine Übersicht über die Militäroperationen, an den er beteiligt gewesen war. Das meiste war zensiert, doch Anhand der tatsächlich zugänglichen Daten wurde für das wissende Auge ersichtlich, dass er an einigen der schwersten Gefechte der Republik in den letzten 20 Jahren beteiligt gewesen sein musste. Auffällig waren vielleicht die letzten Einträge. Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst war Aleron an einer der komplett zensierten Operationen beteiligt gewesen, die ihm scheinbar Belobigungen, Orden und eine Beförderung vom Captain zum Major eingebracht hatte. Unmittelbar nach dem Austritt war er offenbar auf Empfehlung eines Jedi-Ritters in den Jedi-Orden eingetreten.

Einen stillen Moment lang ließ Aleron die Daten so vor den dreien unkommentiert, bevor er wieder das Wort ergriff.

„Schau mal, diese Tara Li taucht hier sogar schon auf. – Terminal, spezifiziere den letzten Eintrag. Wer ist ‚Jedi-Ritterin Tara Li‘? Rufe alle verfügbaren Daten zu ihr auf.“

Die zu Aleron abgerufenen Daten wurden verkleinert und auf den linken Projektor geschoben, während die Daten zu Tara-Li kompiliert und auf den mittleren und rechten Projektor geworfen wurden. Zu sehen war eine jüngere, gesünder aussehende Version der Togruta, die auf dem Stuhl im Terminal saß. Aleron für seinen Teil trat ein paar Schritte zurück aus der Kabine heraus. Er bedeutete Fabienne still, es ihm gleich zu tun. Aleron wandte sich auch ab, um nichts von den abgerufenen Daten erblicken zu können. Dieser Moment gehörte Tara und Tara ganz allein. Doch ein Wort würde genügen und Aleron würde wieder an ihrer Seite sein.

Coruscant | Jeditempel - Jedi-Archive | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau
 
Coruscant – Jeditempel – Ratssaal - Tenia, Murrrarchesch und Akani


Ehrfürchtig betrat Akani den Ratssaal. Er befand sich an der Spitze eines der Türme des Jedi-Tempels und bot einen gewaltigen Ausblick auf die Stadt, die Coruscant bedeckte. Eine Art Mandala, welches auf den Boden gemalt war, wurde umringt von einer Anzahl an Sitzen für die Jedi-Räte, von denen jedoch keiner besetzt war. Stattdessen stand ein Wookie neben einem Droiden und begrüßte den Padawan und seine Meisterin; der Droide begann sofort zu übersetzen.
„Guten Tag. Ich bin Rat Murrrarchesch und Ihr müsst Candia’kann’inrokini sein.“

Akani verneigte sich leicht.
„Ich grüße Euch, Rat Murrrarchesch. Vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit nehmt, meine Prüfung durchzuführen.“

Der Rat nahm sich einen Moment, Akani versichernd zuzureden. Dieser stellte fest, dass ihn trotz seiner Nervosität – sein Herz raste zwar nicht, klopfte aber stattdessen mit solcher Kraft, dass er fast das Gefühl hatte, sein ganzer Brustkorb würde pulsieren – eine gewisse Ruhe überkommen hatte, so als hätte sein Unterbewusstsein endlich realisiert, dass die Aufregung jetzt sowieso zu spät kam.
Akani folgte der Einladung Murrrars und setzte sich ebenfalls auf den Boden.


„Ich würde Euch gerne persönlich kennenlernen, die Aufzeichnungen sind immer so steril. Erzählt mir etwas über Euch, irgendetwas. Und dann... was führte Euch zu den Jedi, weshalb habt Ihr Euch uns angeschlossen? Ist es so, wie Ihr es Euch vorgestellt habt?“, fragte der Rat dann. Akani öffnete bereits den Mund, um zu antworten, doch schloss ihn dann wieder, denn Murrrar stellte noch eine weitere Frage: „Wie stellt Ihr Euch Eure Aufgabe in Zukunft vor, was ist Euer Ziel? Ich weiß, das sind eine Menge Fragen... Aber sie sind wichtig für mich.“

Akani sah zu Tenia hinüber, dann wieder zu Murrrar. Er setzte erneut zu einer Antwort an, bevor ihm jedoch ein Lachen entfuhr. Der Chiss schüttelte den Kopf.
„Verzeihung. Ich stelle gerade fest, dass ich mir in der letzten Zeit so sehr Gedanken über irgendwelche komplizierten Lichtschwertformen und Machtübungen gemacht habe, die in dieser Prüfung drankommen könnten, dass ich jetzt irgendwie gar nicht weiß, wie ich diese Art von Fragen beantworten soll…“

Er merkte, wie sich sein Herzschlag vor Aufregung wieder beschleunigte, und holte tief Luft.
Reiß dich zusammen, Junge!
„Also gut, eine Frage nach der anderen.“

Was hatte der Rat zuerst gefragt? Ah, ja, eine Vorstellung.
„Also zunächst, bei meinem Volk gibt es recht komplizierte Namensregelungen, aber das lässt sich vereinfachen; bitte nennt mich Akani. Ich komme vom Planeten Csaus. Meine Mutter ist Schneiderin, mein Vater Händler für alle möglichen Waren. In meiner Kindheit hat er mich bereits auf seine Handelsreisen mitgenommen und ich habe ihn seither dann immer begleitet, bis ich dem Jedi-Orden beigetreten bin.“

Dies brachte den Padawan zur nächsten Frage. Er überlegte, wie er antworten sollte, dann grinste er.
„Es hat mich hierher verschlagen, weil ich eines Nachts aufgewacht bin und die ganzen Gegenstände in meinem Zimmer geschwebt sind. Hat etwas gedauert, bis ich verstanden habe, dass das vermutlich mit der Macht zusammenhängt, aber dann war für mich die logische Schlussfolgerung, dass ich mich mal bei den Jedi melde. Ich wurde dann zuerst von Rätin Padme unterrichtet, und –“, erzählte er und hielt dann inne. Ob er Murrrar fragen sollte, was mit ihr geschehen war? Er hatte seit ihrem Verschwinden nichts mehr von ihr gehört und irgendwann angenommen, dass sie vermutlich streng geheimen Ratsgeschäften nachging. Dann schob der Padawan den Gedanken beiseite und fuhr fort.
„- ähm ja, danach hat sich Ritterin Tenia meiner angenommen. So, wie ich es mir vorgestellt hatte, war es glaube ich nicht. Ich hatte eher erwartet, dass es hier zugeht wie in einem Kloster, denke ich. Also in aller Früh aufgewacht, karges Frühstück, Kehrdienst, dann eine Lehrstunde nach der anderen“, erklärte er und musste über seine eigenen Ansichten damals schmunzeln. „Stattdessen wurde mir, kaum war ich hier, bereits eine Mission nach der anderen um die Ohren geschlagen. Aber ich glaube, ich habe dabei dennoch einiges gelernt. Und was meine Aufgabe sein sollen? Puhhh, ähm…“

Murrrars letzte Frage war Akani am eindringlichsten in Erinnerung. Hilfesuchend sah der Chiss erneut zu Tenia. Was war denn eigentlich sein Ziel? Wäre jetzt auch lächerlich, wenn nach all den Mühen sein Ritterschlag scheitern würde, weil er nicht wusste, was er wollte. Doch das stimmte eigentlich nicht, wo er so darüber nachdachte.
„Also…ewig im Tempel rumsitzen möchte ich nicht. Als Tempelwächter oder Bibliothekar würde ich glaube ich eingehen oder mich in meine frisch gefertigten Lichtschwerter stürzen…“
Akani ließ sich die vergangene Zeit durch den Kopf gehen, die ganzen Missionen sowie die Unterrichtseinheiten mit Tenia. Ein Lächeln huschte auf sein Gesicht, als er an die erfolglose Heilung des Blattes dachte.
„Ich glaube, zunächst würde ich gern die Jedi-Heiler aufsuchen, wenn das möglich ist. Einfach, weil ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben habe, dass ich da noch etwas lernen kann. Und langfristig…Etwas mit Diplomatie. Die ganzen Reisen fand ich so…erfüllend, wisst Ihr? Ich glaube, es gibt in der Galaxis viele Orte, wo der Orden Gutes tun könnte. Das würde mir schon gefallen, denke ich.“

Der Rat hörte geduldig zu. Anschließend erkundigte er sich mit seiner nächsten Frage nach Akanis Stärken und Schwächen. „Es geht hierbei nicht daru, Euch in möglihst gutem Licht darzustellen, sondern darum, wie Ihr Euch selbst seht“, betonte er anschließend noch. Jetzt fühlte Akani sich endgültig wie in einem Bewerbungsgespräch. Er unterdrückte ein Lachen ob des Gedanken. Dann überlegte er. Ihm fiel seine Vorstellung von vor wenigen Minuten ein.
„Ich glaube, mein Verhandlungsgeschick ist recht gut. Ich habe meinem Vater ja schon oft zugesehen, wie er irgendwelche Händel abgeschlossen hat, und mitunter auch selbst mitverhandelt. Und auf meinen letzten Missionen gab es dann auch ähnliche Situationen. Letztlich geht es einfach darum, den Kompromiss zu finden, der allen Beteiligten so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig abverlangt.“

Wie sah es nun mit Schwächen aus?
„Und meine größte Schwäche ist vermutlich, dass ich mitunter etwas zu zögerlich bin und zu viel hin- und herüberlege, bevor ich handle. Ich muss aber gestehen, dass sich dieses Problem dann auch ein- oder zweimal ins Gegenteil verkehrt hat“, führte der Padawan aus und dachte spontan an Thyferra zurück. „Im Sinne von, plötzlich stürze ich dann Hals über Kopf irgendwo hinein. Als Beweis hat Tenia jetzt zweieinhalb graue Haare“, schnaubte er. Dann wurde er wieder ernst und dachte an die Erlebnisse in der Kristallhöhle.
„Aber wenn ich das selbst so anmerken darf, ich hoffe, dass sich diese Eigenschaften bei mir in der Zwischenzeit etwas abgeschwächt haben.“


Coruscant – Jeditempel – Ratssaal -
Tenia, Murrrarchesch und Akani
 
---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Zollbereich | Dex, Lucy, Alicia und Joras---


Frieden gibt es nicht, da war nur Leidenschaft. Das war dieser Kram, den man ihr immer beigebracht hatte. Doch nun? Alles war anders. Alles hatte sich verändert. Dex war weit entfernt von den Sith und ihrem Wahn, alles kontrollieren zu wollen. Wobei die Jedi auch gerne Dinge unter Kontrolle hatten, wie es schien. Doch die Grundsituation war eine andere. Zumindest schien es bisher so. Wie oft hätte man Dex für ihre Fehlschläge bisher bestraft? Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken. Dazu riss eine Bemerkung Alicias die Padawan aus ihren Gedanken. Die Lektion in der Nasszelle? Bei der Vorstellung einer nackten Alicia wurde ihr Kopf tatsächlich tief rot, ehe sie sich räusperte und um ein weniger, verräterisches Gesicht bemühte, während Alicia weiter sprach.

Ab da dauerte es nicht mehr lange und die Gruppe war bei der Anmeldung fertig gewesen. Als sie gingen, hatte Dex ihren Blick stur gesenkt gehalten, während der Beamte einen finsteren Blick auf die Padawan geworfen hatte. Es kam lediglich ein grummeliges, “Sie wissen schon was sie tun… hoffe ich…”. Dem Typen gefiel die Sache nicht. Eindeutig nicht. Eigentlich war Dex froh, da weg zu sein. Alicia fragte nach ihren Bedürfnissen… Eigentlich wollte Dex zurück auf das Schiff und sich in ihrer kleinen Höhle verkriechen, welche mehr einer Mischung aus Zelt und Hängematte war, welche über dem Zugang zum Laderaum gehangen hatte. Doch in dem Moment, in dem Dex antworten wollte piepte der Com Alicias. Es schien eine positive Nachricht zu sein, daher wollte Dex der Jedi nicht noch mehr aufhalsen. Stimmt… Joras war eigentlich noch der Padawan Alicias. Durfte die Jedi eigentlich zwei davon haben? Die Sith hatten da zumindest klare Regeln gehabt. Nachdenklich schaute Dex zu Joras und dann wieder zu Alicia, ehe sie ein wenig auf Abstand ging. Sie brauchte Luft. Sie fühlte sich eingeengt. Wehmütig schaute die junge Frau in die Ferne. Sie hatte im Tempel nie die Möglichkeit gehabt, zu vermissen. Nie Ruhe gehabt, um ihren Verlust zu betrauern. Doch jetzt? Es war wie ein Frachter, der sie erschlug. Sicherheit. Das was ihre Familie sich erarbeiten wollte. Das, was die Sith ihnen genommen hatten. Den Wunsch, Bastion hinter sich zu lassen. Nun war sie hier, aber die anderen waren nicht da. Dieser Schmerz in ihrem Herzen fühlte sich so… unvermeidbar an. Wie im Trance starrte Dex auf ihre Hände. Hände, die so oft Probleme verursacht hatten. Die Tätowierungen, welche immer mehr wurden, nachdem ihr Körper immer mehr Narben davon trug. Als Alicia sie ansprach, schreckte Dex kurz auf und nickte nur knapp. Eigentlich hatte sie nicht einmal wirklich mitbekommen, was los war. Es war irgendwas mit Alicias Com. Die Jedi lief los und als Dex ihr folgen wollte, hatte die Frau das Gefühl, kurz zwischen den Wesen ihre Familie zu erkennen. Instinktiv Nickte sie ihnen zu, streckte kurz ihre Hand aus, nur um diese als Faust auf ihr Herz zu legen. Eine Geste, welche sie damals als eine Art Gruß für sich ausgemacht hatten. Doch in dem Moment waren sie weg.

Schnell ging Dex ihrer Meisterin hinterher und senkte den Blick, als ihr Blick jenen von Lucy für einen Moment traf. Schnell wischte sich die Padawan ihre Tränen weg. Bei einem Terminal lehnte sich Dex an die Wand und schaute zu Alicia und den Menschen, welche an ihnen vorbei gingen. Waren sie wirklich da gewesen? Oder verlor sie langsam den Verstand? Eigentlich würde sie sich freuen. Doch nun? Es fühlte sich so an, als würde Dex nun von den Gefühlen weggeschwemmt, welche sie so lange hatte ignorieren können, da immer irgendeine Gefahr bestand. Bei der Frage, ob Dex etwas brauchte, um das Lichtschwert zu verstauen, schüttelte sie erst mit dem Kopf, doch antwortete sie dann doch.

“Ich würde es gerade nur ungern am Gürtel tragen. Ich will nicht beklaut werden. Ich habe aber nichts, was kleiner als mein Rucksack ist. Ich glaube, das wäre auch unpraktisch, oder?”

Schließlich kam die Frage nach ihren Größen. Ein Thema, welches für das ehemalige Straßenkind bis zu ihrem Aufgreifen und dem Shoppen mit Lucy regelrecht ein Fremdwort war. Für sie gabs bis dahin nur ‘passt’ und ‘passt nicht’. Daher musste Dex wirklich einen Schuh ausziehen, um dann Alicia ihre Größe zu sagen, ehe sie das gleiche mit einer Jacke wiederholte, die sie in ihrer Tasche dabei hatte. Sie würden was zum Verkleiden bekommen und auch was zum ‘Spielen’? Was sollte das nun heißen? War das eine Jedi-Ausbildung? Spiele? Kein Wunder, dass die Sith ihre Gegner scheinbar nicht so ernst nahmen. Ein knappes Nicken und Dex folgte Alicia zu einer Bank. Dex setzte sich im Schneidersitz auf diese und starrte leer ins nichts. Wieder hingen ihre Gedanken bei ihrer Familie. Sie hörte Alicia zu und schloss wie angewiesen ihre Augen. Sie versuchte, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. Warum das? Sie versuchte sich zu konzentrieren, doch es ging so viel vor in ihrem Kopf. Und doch bemühte sich die Padawan.

“Meine Atmung… fühlt sich unregelmäßig an…”

Ihre Stimme war ein wenig belegt. Wegen dem, was geschehen war?

“Ich habe das Gefühl… ich würde innerlich zerreißen…”

Alles drehte sich in ihrem Kopf. Jetzt noch mehr Ruhe und ihre Gedanken beschleunigten nur noch mehr. Alles was in den letzten Wochen, Monaten, ja sogar Jahren geschehen war, brach regelrecht über sie herein. Wie eine Welle, eine Welle, die sich vor ihr auftürmte und auf die Frau zu raste. Schweiß rannte ihre Stirn runter. Eine Welle aus Erinnerungen und diese war durchzogen von… Das waren nicht nur Erinnerungen. In dem Moment, in dem die Welle die Frau zu erschlagen drohte, riss Dex die Augen auf. Sie atmete schnell und flach. Fast als hätte sie ein Monster gesehen. Ihre Hände zitterten. Langsam schüttelte sie ihren Kopf.

“Ich bin kaputt…”

Es kam leise. Doch das war nur der Anfang. Die Frau schaute nicht zu ihrer Meisterin. Nur zu den Leuten, welche an ihnen vorbei zogen. Fast so wie vor den Sith. Als sie noch eine Familie hatte. Wieder lag der Schmerz in ihren Augen, doch bei der Erinnerung beruhigte sich etwas in ihr.

“Wisst Ihr? Bis vorhin in der Cantine… Ich war wirklich nur in ständiger Alarmbereitschaft. Immer wieder fragte ich mich… Was mache ich, wenn das ein Fehler ist. Was ist, wenn ich fliehen muss? Sollte ich mich überhaupt auf Euch einlassen? Ich habe, seit ich in den Sith-Tempel verschleppt wurde, immer Stress gehabt. Ich musste überleben, eine Fassade errichten und verhindern, dass jemand dahinter schauen konnte…”

Dex schaute nun zu Alicia und zu dem Schmerz, der sonst so oft in ihren Augen gelegen hatte, gesellte sich auch Trauer.

“Meine Familie… Wir haben nur geklaut, um zu überleben. Um etwas zu Essen zu haben. Eigentlich wollten wir aber weg von Bastion. Wir alle hatten unsere eigenen Gründe gehen zu wollen. Weit weg vom Imperium, den Problemen in Bonetown… Wir träumten davon, normale Jobs zu haben. Irgendwo gemeinsam in einer richtigen Wohnung zu leben. Nun bin ich hier. So weit weg von diesem… diesem Drecksloch von einer Stadt… Aber das ist das Problem. Sie… die anderen sind nicht hier. Ich frage mich, ob ich was hätte ändern können.”

Dex lächelte traurig und schaute zu den Leuten, die überall herum liefen. Es war fast, als wäre sie selbst in einer abgeschlossenen Kapsel, die abgeschottet war.

“Verdammt! Ich konnte mich nicht einmal richtig verabschieden. Das ist es, was die Sith machen! Sie nehmen dir alles. Sie zerstören nur. Hassen nur. Und in ihrer Gier nach Macht? Da gibt es nur diesen Kreislauf. Zerstören, einnehmen, etwas hassen, wiederholen. Die glauben wirklich, dass so etwas mit Macht zu tun hat. Nimm ihnen ihre Machtfähigkeiten und was bleibt von ihnen? Nur hasserfüllte Wesen mit unterentwickelten Selbstwertgefühl. Ich will niemals so werden. Ich will nicht zerstören. Ich will nicht hassen. Doch die Schmerzen in meiner Seele werden mich wohl noch lange daran erinnern, was sie mir genommen haben.”

Dex senkte den Blick und lächelte, während ihr wieder Tränen runter liefen.

“Vielleicht klingt es bescheuert. Aber vorhin… für einen kurzen Moment… da dachte ich, ich hätte sie gesehen… Ich wünschte… sie wären hier… Aber ich weiß, dass dies in dieser Galaxie nie passieren wird. Ich habe versagt. Ich habe als Anführerin versagt, und das macht die Sache noch schlimmer.”

Langsam schüttelte die Frau ihren Kopf.

“Ich kann Euch sagen, dass die Frau da hinten gerade nervös ist. Der Typ an dem Terminal? Den sollte man nicht beklauen, weil er regelrecht Paranoid alle paar Sekunden seine Taschen abtastet. Das Päärchen auf der Bank dort drüben? Die reden vermutlich etwas amüsantes. Ihre Gestig und Atmung sagen mir das. Ich weiß nicht, warum, es ist ein Instinkt, doch ansonsten? Bei mir selbst? Bin ich eine Niete.”

Dex schüttelte mit dem Kopf. Irgendwie fühlte es sich besser, diese Dinge ausgesprochen zu haben.

“Als ich die Augen geschlossen habe… ist das Alles auf mich zugerast. Es war eine Welle, die sich vor mir auftat… Sie wirkte so echt… Doch da war noch etwas anderes. Etwas Dunkles, welches sich hinter ihr versteckte. Ich hatte das Gefühl, ich sollte besser aufhören, bevor etwas Schlimmes mit mir passiert.”

Nachdenklich starrte Dex nun wieder auf ihren Handrücken. Las die 4 Namen und den Namen ihrer Familie. Sie lächelte matt.

“Ich will einfach nur so vielen Wesen wie möglich helfen, dass sie nicht selbst so etwas erleben müssen. Ich kann nicht überall sein, doch denen, die ich erreichen kann… denen will ich helfen. Ich will nicht hassen. Ich will nicht wütend sein. Vorallem aber will ich nicht vergessen. Ich werde aber halt immer diesen Schmerz in mir tragen. Zumindest bis er vielleicht irgendwann vergeht. Ich bin vielleicht nicht das, was die Jedi sich vorstellen, wie man zu sein hat. Vielleicht werde ich es auch nie. Doch ich weiß, wofür ich hier bin. Ich glaube, dass es mehr ist, als einige andere haben.”

Ihre Atmung hatte sich deutlich beruhigt. Ihre Körperhaltung strahlte deutlich mehr Ruhe aus, während die Frau die Passanten ruhig beobachtete. Wie damals. Sie beruhigte sich immer mehr. Es tat gut, einfach eine Sache zu tun, welche so vertraut für sie wirkte. Hier und da stellte sie sich vor, wie es gleich losgehen würde. Klauen, oder jemanden ablenken. Sie hatten so oft die Erwachsenen vorgeführt. Bei den Gedanken musste Dex tatsächlich ein wenig grinsen. Wie oft haben sie sich für so schlau gehalten, nur um dann doch von einem Ladenbesitzer erwischt zu werden. Irgendwann hatte ein Bäcker ihnen einfach so Brot vom Vortag gegeben. Es war dann zwar ein wenig hart, aber wenigstens hatte es satt gemacht. Es waren einfach wilde Zeiten gewesen. Doch das war Vergangenheit. Nur weitere Trümmer in ihren Erinnerungen. Sie musste weiter gehen… Wie immer. Ohne die Möglichkeit eines richtigen Abschiedes. Keiner ihrer Leute hatte ein Grab oder dergleichen. Als Jedi würde Dex auch niemals wieder nach Bastion zurückkehren. Was wohl aus den Resten ihres Unterschlupfes geworden war? Dex war damals, als man ihr gewisse Freiheiten im Tempel einräumte, noch einmal dort gewesen. Es war nichts mehr übrig. Alles fort. Als hätte es ihre Leute nicht gegeben.
Und nun, wo sie wieder etwas klarer war, bemerkte Dex wieder diese Person. Ein Wesen, das sie scheinbar genauer beobachtete. Vermutlich etwa 1,65m hoch. Vom Körperbau, Humanoid und der Hautfarbe ein Mensch oder zumindest eine Menschenähnliche Spezies. Die Person verschwand direkt wieder hinter einer Ecke.

“Und jetzt bin ich mir sicher, dass uns jemand beobachtet.”

Dex murmelte es leise. Ihr Blick wanderte zu Alicia, ehe sie wieder auf die Ecke schaute, um die das Wesen geschaut hatte, um die Jedi und ihre Padawan zu beobachten. Dex war am überlegen, was sie nun tun sollten. Doch würde sie auf Alicias Einschätzung warten, ehe Dex selbst losgehen würde. Irgendetwas verbarg dieses Wesen oder es war einfach schlecht im Spionieren. Ihr Vorgehen war schlampig und dementsprechend hatte sie keine Erfahrung im Spähen. Dazu schien diese Person alleine zu sein. Zumindest würde man in einer Gruppe nicht so plakativ immer wieder um Ecken schauen.



---Coruscant | Orbitalstation Aurec 19 | Vergnügungsdeck | Dex, Alicia und Lucy---
 
Coruscant - Jedi-Tempel - Bibliothek - alleine zwischen vielen anderen

Nebbra saß am Tisch und gähnte leise, hielt sich erst eine Sekunde verspätet die Hand vor den Mund. Dann streckte sie ihre Arme in die Höhe und streckte sich in alle möglichen Richtungen. Recherche war zwar in der Regel eine befriedigende Arbeit, dennoch machte sie müde und schlapp. Eine Einheit Sport war da oftmals hilfreich, dafür hatte sie aber heute gefühlt keine Zeit. Theoretisch zwar schon, aber praktisch... und außerdem, wenn sie ehrlich war, hatte sie vor allem keine Lust. Das Wetter draußen lud irgendwie nicht gerade zu Aktivitäten im Freien ein, und irgendeine langweilige Sparringsstunde im Trainingsraum, einfach nur, damit sie sich bewegte... puh. Nein, dann doch lieber ein Kaff.
Erneut gähnend stand Nebbra auf, während sie ihre Unterlagen ein wenig auf einen Haufen zusammenschob. Sie machte sich keine Gedanken, dass jemand etwas wegnehmen würde, das war hier im Tempel absolut unnötig. Nur Kaff war hier in offenen Gefäßen leider verboten, nur bei geschlossenen Behältern machten die Verantwortlichen in der Regel ein oder zwei Augen zu. Das machte aber keinen Spaß, deshalb würde sie sich wohl eine halbstündige Auszeit in der Kantine gönnen und dann wieder zurückkommen. Vielleicht gab es ja auch ein gutes Stück Mareeenakuchen...

Den Rücken streckend machte sie sich auf den Weg Richtung Ausgang. Noch während sie überlegte, ob sie nicht doch lieber auf Kuchen verzichten sollte, wenn sie sich in letzter Zeit schon so wenig bewegte, sah sie ein Stück Flimsi auf den Boden segeln. Eine Gruppe von drei Personen war gerade in einer Kabine verschwunden, und Nebbra zögerte. Langsam hob sie das Flimsi auf, ohne einen genaueren Blick darauf zu werfen. Vielleicht war es völlig unnötig, so etwas wie eine Einkaufsliste, vielleicht aber war es auch ein wichtiges Passwort oder ähnliches. Zögernd näherte sie sich der Kabine. Sie störte sehr ungern in solchen Situationen, denn an solchen Terminals brauchte man in der Regel Konzentration - und außerdem wurden manchmal Informationen abgerufen, die niemanden etwas angingen.
Sie stellte sich in die Nähe der Kabine und wartete kurze Zeit. Vielleicht brauchten sie ja nicht lange, und sie konnte gleich selber verschwinden..? Gerade, als sie entschieden hatte, nicht mehr zu warten, traten zwei Personen wieder aus der Kabine heraus, und die Elomin näherte sich ihnen.


"Entschuldigung, ich glaube, jemand von Euch hat vorhin dieses Flimsi verloren."

Sie lächelte ihnen zu und hielt das Stück hin.

Coruscant - Jedi-Tempel - Bibliothek - bei Aleron und Fabienne, Tara in der Nähe
 
Coruscant-Orbit-NBF "Mercy"-Krankenstation- Medizinischer Bereich-Sektor E- mit Rat Janson und Juna

Rat Janson sprach den Teil an, den Sahra an den ganzen Cyborg-Zeug so störte: Man verloren einen Teil seiner Verbindung zur Macht. Das traf machtsensitive Lebewesen, aber auch jene, die nicht als Machtsensitiv galten. Jeder war mit der Macht verbunden und diese Verbindung ermöglichte das Leben doch überhaupt erst. Auf der anderen Seite gab es ja Lebewesen , die scheinbar ohne die Macht auskamen. Wie das zu vereinbaren war, war Sahra ein Rätsel. Bei dem, was Juna so von ihren Leidensgenossen erzählte, bekam sie eine Gänsehaut.

Der Jedi-Rat sprach dann auch an, dass Junas "Folterknecht" erneut einen sogenannten Erfolg haben könnte, wenn er ein Opfer fand, das Juna ähnlich war. So, wie er das sagte, klang es nach einem "Tja, das ist dann halt so." Aber wäre es nicht die Aufgabe der Jedi, solche Wesen dann aufzuhalten? Aber wie käme man an so ein Lebewesen dran, ohne den Sith-Tempel zu stürmen, was gerade jetzt enorme andere Konsequenzen hätte. Sie atmete tief durch und lies diesen Gedankenfaden fallen. Es hätte keinen Sinn, dieser Idee zu folgen. Da waren praktischere Themen wie die kommende OP einfacher.

Ihr Scherz bezüglich ihrer Schwester wurde vom Jedi-Rat aufgegriffen und er spielte mit, was sie kurz lächeln liess. Dann jedoch machte der Jedi-Rat sich an die letzten Empfehlungen und schien sich zurück ziehen zu wollen. Wenn es sonst soweit sicher war, den Eingriff vorzunehmen, hatte Sahra ja eigentlich alles , was sie wollte. Darum schüttelte sie den Kopf.

"Ich danke euch ebenfalls, Rat Janson. Auch für eure fachkundige Meinung. Ich denke, alles weitere schaffen wir mit Hilfe von Meister Vewis."


Zumindest hoffte sie das. Noch einmal blickte sie zu Juna, ehe sie den Jedi-Rat noch zur Tür begleitete.

"Richtet meiner Schwester liebe Grüsse aus , ja? "


meinte sie mit einem vorwitzigen Lächeln und nickte dann.

"Möge die Macht mit euch sein."


Als sie sich gerade verabschiedet hatte, wandte sich Juna wieder an sie, wohl mit einer Nachricht, die sie soeben erhalten hatte. Sahra kehrte also zu der jungen Rattaki zurück und sah sich mit ihr zusammen die Nachricht an. Eine in schwarz gehüllte Gestalt,deren Herkunft wohl nicht diskutiert werden musste, erschien und stellte sich gleich als das vor, was man ihr auch ansah. Eine Sith. Sahra verschränkte die Hände vor der Brust, eine unbewusste Geste der Ablehnung, allerdings nur, bis die Frau die Kaputze abnahm, als hätte sie es sich plötzlich anders überlegt. Das sie ihr Gesicht jetzt offen zeigte, konnte entweder bedeuten, dass sie arrogant genug war, um keine Verfolgung zu fürchten. Oder tatsächlich nett genug war, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verfolgung verschwindend gering war. Die Frau lächelte sogar. Und es war kein hinterhältiges Grinsen, wie Sahra es sonst vermuten würde. Statt dessen berichtete die Sith , dass Juna als Fahnenflüchtig galt und kurz huschte Sahras Blick zu der jungen Frau. Sie war sicher wertvoll für die Sith und darum wäre es nicht überraschend, wenn man nach ihr schicken würde. Entweder um sie zurück zu holen oder um sie zu vernichten, damit sie nicht in die falschen Hände geriet- auch wenn es dafür jetzt wohl zu spät war. Doch die Sith räumte ihr Sorgen gleich wieder aus und erklärte, dass Juna für die Sith jetzt als tot galt. Und bekanntermassen lebten Totgeglaubte länger. Der Abschluss der Nachricht schien ein wenig so, als ob die Sith nicht wisse, wie sie die Aufzeichnung beenden solle. Sahra schmunzelte etwas. Niedlich.

Nachdem das Holo verschwunden war, schien Juna irritiert zu sein. Ihr Blick ging einige Male zwischen dem Ort, an dem die Sith gerade noch gesprochen hatte und ihr hin und her, ehe sie sie nach ihrer Meinung fragte. Sahra holte tief Luft.

"Auch wenn ich es mich kaum zu sagen traue: Ich denke, diese Frau hat euch eine Menge Probleme vom Hals geschafft. Herzlichen Glückwunsch. Wenn sie die Wahrheit gesprochen hat, und das Gefühl habe ich, müssen wir uns so schnell auch keine Sorgen um Nachfolger von euch machen. Eine Win-Win-Win-Situation, würde ich sagen."


Sahra schenkte Juna ein lächeln, ehe es an der Tür klopfte und ein Bith in Jedi-Robe trat ein. Sahra verneigte sich standesgemäss und stellte Juna dem Jedi-Meister vor, ehe sie ihr erneut das Wort überliess, damit sie ihre Geschichte noch einmal erzählen konnte. Langsam wurde es ernst, aber Sahra war zuversichtlich, dass sie das alles hier gut schaffen würden.

Coruscant-Orbit-NBF "Mercy"-Krankenstation- Medizinischer Bereich-Sektor E- mit Juna und Meister Vewis(NPC)
 
Coruscant | Jeditempel - Archive | Tara Li sowie Fabienne Bertheau, sowie viele andere Jedi und Droiden

Tara betrachtete die freundliche Fabienne, die sich als Mitglied der Ossus-Rangers vorstellte. Ihre Worte und das Lächeln waren beruhigend und die Togruta spürte eine gewisse Erleichterung in ihrer Anwesenheit. Während sie durch die Gänge des Tempels wanderten, fühlte sich Tara von der Größe und dem historischen Gewicht des Ortes überwältigt. Die Büsten von Jedi-Meistern, die steinern auf sie herabblickten und die endlosen Regale voller Weisheit vergangener Generationen schufen eine Atmosphäre der Ehrfurcht. Tara versuchte sich zu erinnern, ob sie jemals zuvor an einem Ort wie diesem gewesen war, aber ihre Erinnerungen blieben verschlossen.
Als sie schließlich vor den Türen der Jedi Archive standen, war das beeindruckende Ausmaß der Sammlung kaum zu erfassen. Die gigantischen Türen und die Fülle von Wissen dahinter machten den Tempel zu einem heiligen Ort der Weisheit. Tara konnte das Summen der Macht in der Luft spüren, eine Präsenz, die auf Jahrhunderte von Jedi-Meistern und ihren Lehren hinwies.

Fabienne's pragmatischer Vorschlag, bei Li oder Ta anzufangen, weckte ein leichtes Lächeln auf Taras Gesicht. Die Vorstellung, durch die Archive zu stöbern, um ihre eigene Identität zu entdecken, fühlte sich wie eine Reise durch ein Labyrinth an. Der Gedanke, dass sie vielleicht in einem der Terminals oder Holocrons auf ihre eigene Geschichte stoßen könnte, ließ einen Funken Hoffnung in Taras Innerem aufleuchten.
Während sie auf Aleron wartete, der Ablenkung für sie geschaffen hatte, fühlte Tara, wie ihre Füße auf dem alten Steinboden des Tempels standen, als ob sie sich mit dem Fundament ihrer eigenen Geschichte verbinden würde. Der Raum war erfüllt von einer Mischung aus Erwartung und Respekt und Tara spürte, dass dies ein entscheidender Moment auf ihrer Reise sein könnte.
Schließlich hatte das Warten ein Ende und Aleron schaffte es zu ihnen und wies auf die Recherchekabinen, welche sie schließlich betraten.
Tara saß still da, während die beeindruckende Menge an Daten über Aleron Blackthorne auf den Projektoren erschien, nachdem er ihr das Gerät genau erklärt hatte. Ein Meer von Informationen, welche sich vor ihr ausbreiteten und doch fühlte sie, dass es nur die Spitze des Eisbergs war. Das Bild des Jedi-Schülers, mit seiner Jedi-Robe und dem jungen Gesicht, stand im Kontrast zu dem erfahrenen Marine-Captain, der zahlreiche Auszeichnungen und Erfolge vorzuweisen hatte. Ihre Aufmerksamkeit verlagerte sich zu dem Zeitpunkt vor seiner Jedi-Ausbildung, zu den Jahren des Militärdienstes, geprägt von mutigen Einsätzen und gefährlichen Missionen.
Die Scharfschützenabzeichen und die beteiligten Operationen zeichneten ein Bild von Alerons Vergangenheit als Krieger. Tara konnte sich kaum vorstellen, wie es gewesen sein musste, an solchen Kämpfen teilzunehmen und die Dunkelheit des Krieges zu durchleben. Die zensierten Teile erinnerten sie daran, dass selbst in einer Datenbank wie dieser nicht alles offenbart wurde, dass es Schatten und Geheimnisse gab, die tief in der Vergangenheit verborgen lagen.

Doch dann tauchte ihr eigener Name auf, begleitet von der Frage nach "Jedi-Ritterin Tara Li". Ein Schauer lief Tara den Rücken hinunter. Ihre jüngere Version, auf einem Stuhl in der Datenbank, blickte sie an. Es war, als ob sie sich selbst aus einer anderen Zeit gegenüberstand, eine Tara Li, die die Welt mit Hoffnung und Entschlossenheit betrachtete, bevor das Dunkel sie umhüllte.
Die zusammengestellten Informationen über Tara offenbarten nicht nur die Jedi-Ritterin, sondern auch eine erschreckende Zeitleiste, die ihr Verschwinden und die darauf folgende Rettungsmission umriss.
Die Togruta spürte eine Mischung aus Erleichterung und Verwirrung. Hier waren Teile ihres Lebens, aufgeschlüsselt und verfügbar und doch fühlte sie sich, als ob dies nur der Anfang war. Warum konnte sie sich an all das nicht erinnern? Warum fühlte alles so fremd an, als wäre sie eine Zuschauerin in ihrem eigenen Leben?

Tara hob den Blick von den Projektoren und sah zu Aleron, der respektvoll Abstand hielt und mit Fabienne die Kabine verlassen hatte. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander und sie spürte den Drang, tiefer zu graben, tiefer zu verstehen. Aber es war auch eine Reise in die Vergangenheit, die mit Schmerz und Verlust gefüllt war. In dieser Kabine, umgeben von den Daten ihrer Existenz, fühlte Tara, dass ihre Suche nach Antworten gerade erst begonnen hatte. Kaum hatte sie eine weitere Datei berührt, schon überfluteten sie Informationen. Eine traf sie ganz besonders. Sie hatte einen Meister gehabt. Wes Janson und eine Tochter Nevis Li. Wie hatte sie dies nur vergessen können?! Was war sie nur für eine Rabenmutter?! Bilder strömten auf Tara ein. Leid und Schmerz. Gefahr durch das Imperium. Flucht. Tara schrie auf und hielt sich ihre bebenden Monterals, während das Bild ihrer Tochter noch im Holoprojektor vor ihr flimmerte und als gesucht und ebenfalls vermisst galt. Schluchzend versuchte sie die Bilder in ihrem Inneren zu ordnen, doch es herrschte Chaos in ihr. Ein Strudel an kaum fassbaren Informationen, die sich so fremd und doch so vertraut anfühlten. Sie fühlte sich wie im falschen Körper und auf einem sinkenden Schiff von zu vielen Informationen, die das Schiff kenterten.


Coruscant | Jeditempel - Archive | Tara Li sowie Fabienne Bertheau, Nebbra, sowie viele andere Jedi und Droiden
 
Coruscant-Jedi-Tempel-Archive- mit Tara, Aleron und anderen

Der junge Mann schien sich mit dem Umgang dieser gewaltigen Datenmenge besser auszukennen als sie. Nachdem er zu ihnen gestossen war, hatte er in einer der Recherche-Kammern im Handumdrehen zunächst seine eigenen Daten aufgerufen. Neugierig versuchte Fabienne so viel davon zu erfassen, ehe er die Datei wieder schloss.

"Oh, Scharfschützen-Abzeichen. Das steht mir wohl auch noch bevor, hat man mir gesagt."

Aber Ranger Apodaca hatte gemeint, wenn sie Tie's im Raum abschiessen konnte, würde das Scharfschützen-Abzeichen kein Problem für sie sein. Sie würden sehen. Sie hatte ihre eigene Ausbildung ja gerade erst begonnen, auch wenn sie aufgrund ihrer Leistungen nicht als Explorer sondern gleich als Ranger eingestiegen war. Alles, was ihr fehlte, würde sie also nebenbei erlernen müssen. Eine Herausforderung, die sie doch eigentlich gern annahm.

Als der Name der Togruta auftauchte, verliess Aleron- sie hatte seinen Namen ja auf dem Display gesehen- die Kabine und bedeutete ihr, es ihr gleich zu tun. Das musste er ihr nicht zweimal sagen. Das alles schien für die Togruta schon schwer genug zu sein,ohne dass ihr jemand über die Schulter blickte. Trotzdem entfernten sie sich nicht zu weit und Fabienne lächelte.

"Ehemaliger Marine also. Ist ihnen zu langweilig geworden oder warum fangen sie hier wieder von ganz unten an?"

fragte sie und könnte sich selbst eigentlich die selbe Frage stellen. Im Sternjäger-Korps war sie gut gewesen. Sie hätte eine der Besten werden können. Trotzdem hatte sie ihrer Versetzung zu den Rangers zugestimmt. Neugier war sicher ein Faktor gewesen. Diese ganze Sache hier liess ihren Körper vor Adrenalin kribbeln. Sie fühlte sich wie im Dauereinsatz. Langfristig wahrscheinlich keine gute Idee, aber im Moment gefiel ihr das noch ganz gut.

Plötzlich wurden sie von einer rothäutigen Frau angesprochen, die ein Stück Flimsi hoch hielt und die Vermutung äusserte, dass sie es verloren hätten. Fabienne erhob abwehrend die Hände.

"Von mir ists nicht. Ich hatte noch gar keine Zeit irgendwas irgendwo drauf zu schreiben. "

Sie blickte Aleron an, vielleicht war es ja seins? In dem Moment hörte sie die Togruta hinter sich schluchzen. Sie wandte sich wieder zu ihr. Die Togruta wirkte so hilflos und überwältigt. Wer da kein Mitgefühl hatte, musste tot sein. Fabienne ging zu ihr rüber und drehte den Aufzeichnungen den Rücken zu, bevor sie in die Hocke ging und ihre Hände auf die Unterarme der Togruta legte.

"Schhhh. Alles wird gut. Wir sind für euch hier. "

versuchte sie die Frau zu beruhigen und suchte ihren Blick, um ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Sie konnte ihr nicht wirklich helfen, aber sie konnte einfach da sein und zuhören, wenn die Togruta etwas loswerden musste. Beruhigend fing sie an, die Arme der Togruta zu streicheln, weil sie das Gefühl hatte, dass es ihrem Gegenüber gut tun würde. Sie würde sich schon wehren oder weg ziehen, wenn sie es nicht mochte. Trotzdem sie auch noch ihre Lederhandschuhe anhatte, konnte sie durch die Kleidung der Togruta fühlen, wie dünn sie war. Was war bloss mit ihr geschehen? Hilfesuchend sah sie Aleron und die Frau mit dem Flimsi an. Auch wenn sie das Bedürfnis hatte, die Togruta zu beschützen und für sie da zu sein, sie konnte das nicht allein.

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Coruscant | Jeditempel - Jedi-Archive | Aleron Blackthorne und Tara Li sowie Fabienne Bertheau und Nebbra

„Scharfschützenabzeichen? Ja, das bekommen wir hin. Gar kein Problem.“

So kommentierte der Morellianer Fabiennes Ausruf zu dem Thema. Ein offenes Angebot ohne jeden Druck. Wie selbstverständlich ausgesprochen, ganz so als würden sich die beiden schon ewig kennen und wären befreundet. Dann war Aleron erstmal wieder mit Tara beschäftigt, bevor der Jedianwärter und der Ossus Ranger draußen vor der Kabine das Gespräch wieder aufnahmen.

„Sag einfach 'du' oder Aleron, wir sind hier nicht auf dem Kasernenhof.“

Dann wurde er einen Moment still, ganz so als würde er nach den richtigen Worten suchen, um auf ihre Frage zu antworten. Schließlich zuckte er mit den Schultern als würde er aufgeben und nickte Fabienne zu.

„Langweilig geworden, ja darauf können wir uns einigen. Man hatte mir einen Fensterplatz zugeteilt und dem bin ich tatsächlich ziemlich schnell überdrüssig geworden. Ich kann dir nur raten, lass' dich nicht von 'denen' befördern. - Ich schätze, es war einfach Zeit für einen Tapetenwechsel. Bisher gefällt es mir ganz gut hier. Man lernt nette Leute kennen. Regeln sind hier offenbar weniger wichtig als Ergebnisse und man kann Gutes tun und Leute aus der Sklaverei befreien und ähnliches.“

Auch wenn er etwas um den heißen Brei herumtanzte, erzählte Aleron all' das in einem offenen Plauderton. Beim letzten Punkt deutete er mit dem Daumen zurück in die Kabine. Doch dann hatte Fabienne weder die Gelegenheit, nachzuhaken, noch konnte Aleron weiter ausführen, was er bisher nur angedeutet hatte. Denn Jedi-Meisterin Nebbra trat zu ihnen und sprach sie auf ein Stück Flimsi an. Fabienne und Aleron tauschten Blicke aus. Er zuckte mit den Schultern und tastete seine Taschen ab.

„Ich glaube nicht, ein Stück Flimsi dabei gehabt zu haben...“

Doch dann wurde das Gespräch der drei jäh durch einen Schrei hinter ihnen aus der Kabine heraus unterbrochen. Fabienne und Aleron waren sofort an der Seite ihres Schützlings, um ihr beizustehen. Mit einem Handstreich über das Terminal brachte er die Projektoren zum Erlöschen. Die Bilder von Aleron, Tara, Nevis und Wes lösten sich in nichts auf und die Kabine wurde einen Herzschlag lang in gespenstische Dunkelheit getaucht bevor das Oberlicht wieder für etwas Geborgenheit sorgte.

Der Morellianer legte der Togruta eine Hand auf die Schulter und drückte bekräftigend leicht zu. Innerlich seufzte Aleron. Er hat eine derartige Reaktion halb erwartet und deswegen nur zögerlich ihrem kleinen Ausflug in die Jedi-Archive zugestimmt. Doch letztenendes...wer war er, ihr ihren Wunsch abzuschlagen und sie ans Krankenbett zu fesseln? Er war weder ihr Arzt noch ihr Vater. Und vor allem anderen war Tara schon längst kein kleines Kind mehr, das besser vor allem abgeschirmt werden sollte. Es blieb ihm nur, an ihrer Seite zu bleiben und ihr eine Stütze zu sein, bis sie selbst wieder gehen konnte.

„Sie kann hier nicht bleiben, wir sollten sie zurück zu ihrem Krankenzimmer bringen.“

Mit diesen Worten hob Aleron die zerbrechliche Togruta behutsam auf. Er tat dies mit einer Geschmeidigkeit, die argwöhnen ließ, Tara würde kaum mehr als Luft wiegen und so wirkte die schluchzende Frau auf seinen kräftigen Armen auch beinahe wie ein kleines Kind, das von einem fürsorglichen Elternteil getragen wurde. Draußen vor der Kabine wartete natürlich noch Nebbra. Respektvoll neigte Aleron das Haupt. Er sprach leise und mit sanften Ton zu ihr, um Tara nicht noch mehr zu verschrecken.

„Meister Jedi, wenn Ihr eine Abkürzung zur Krankenstation kennt, wären wir euch sehr dankbar, wenn Ihr uns führen könntet.“

Und so stand der Morellianer mit der Togruta auf den Armen vor der Elomin. Beide Beine fest auf den Boden gestemmt und mit durchgestrecktem Rücken und festem Blick wie ein Fels in der Brandung. Scheinbar bereit für seinen Schützling nicht nur durch die Hölle zu gehen sondern auch zurück.

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