Covid-19

Die simple Tatsache, dass da jetzt (noch) ein Shutwdown herrscht und trotzdem die Inzidenzzahlen stetig steigen? Und das soll in zwei Wochen dann besser werden? Wie?

z.B. sind in dieser Zeit Schulen und Kindergärten geschlossen, die momentan vermutlich die größten Treiber der Pandemie sein dürften. Was exponentiell wächst kann auch exponentiell sinken.

Und welche Erkenntnisse soll man da draus ziehen können? NRW hat VÖLLIG andere Parameter. Und in Thüringen und Sachsen eskaliert die Seuche seit Monaten.

Was schlägst Du denn vor, damit man endlich aus dem Teufelskreis aus Lockdown und Lockerung ausbrechen kann? Das kann mE nur mit flächendeckenden Tests funktionieren, von denen man dann Besuche in Gastro, Kultur, Handel und Dienstleistung abhängig macht. Mir wäre zwar auch wohler, wenn man erstmal die Zahlen wieder signifikant senkt, aber mit dem Lockdown als einzigem Mittel kann es nunmal auch nicht ewig weitergehen.

C.
 
Als gute Ausgangsvoraussetzungen um etwas auszuprobieren

Das ist in etwa so wie der Stresstest den Streeck gefordert hat, was das Saarland da gerade macht. Ich sehe hier mehrere große bis sehr große Probleme:

1) Die aktuellen Infektionszahlen geben nur das Infektionsgeschehen aus der Vergangenheit an. Wir können uns also kaum Experimente erlauben, denn die Intensivstationen sind nicht plötzlich voll, wir drücken auf Stopp und alles ist gut.
Man kann sich das ein wenig wie bei der Masseträgheit eines Schiffs vorstellen. Selbst bei sofortigem Maschinenstopp bleibt man nicht auf der Stelle sofort stehen, sondern rammelt wie die Titanic gegen den verdammten Eisberg.

2) Hohe Impfquote hin oder her, auch das Saarland ist noch weit weg von irgendeiner Herdenimmunität. Die Impfungen bei Ü80 jährigen führt "nur" dazu, dass diese Altersgruppe geschützt ist. Lockerungen + Impfungen bei Ü80 verschiebt den Altersdurchschnitt der Sterbenden nur nach unten. Drosten hat das meines Wissens auch mal gut in einem Podcast erläutert. Und mal ganz nüchtern gesprochen und so schlimm es sich anhört, das "Problem" bei jüngeren ITS-Patienten ist dann noch, dass die Stationen für einen noch längeren Zeitraum belegt sind als bei Ü80-Patienten.

3) Testen und Öffnen. Ja, testen, testen, testen ist gerade in aller Munde. Das dieses System aber gar nicht funktioniert beweist eines unserer Nachbarländer. Österreich hat die Schulen und Kitas mit einer Teststrategie geöffnet an der wir uns auch gerade orientieren. Wie gut das geklappt hat, zeigen nicht nur die Infektionszahlen sondern auch ihr erneuter Rückgang in den Lockdown.

Ich bin es einfach nur noch leid, dass unsere Regierung so hochnäsig ist und aus den Fehlern anderer Länder nicht zu lernen. Israel hat gezeigt, dass Schulen und Kitas die Pandemie auch treiben, Österreich beweist gerade das diese Teststrategie nicht funktioniert, Brasilien hat gezeigt, dass eine Durchseuchung nicht möglich ist und der schwedische Weg ist auch gescheitert.
Auch wenn ich kein eingeschworener Fan von NoCovid oder ZeroCovid bin und nicht alles mittrage, haben uns bisher nur Länder, die so eine Strategie verfolgen gezeigt, wie man aus der Pandemie kommt.
 
@Steven Crant

So wie ich das verstanden habe, ehr es ja nicht um die komplette Öffnung als wäre nix geschehen sondern um den Versuch, Aussengastronomie und einige andere Dinge für frisch getestete (mit Test aus einem der Testzentren) auszuprobieren. Die AHA Regeln gelten ja trotzdem.

Und wenn man feststellt, das funktioniert, kann man vielleicht bestimmte Dinge so ermöglichen und damit vielen Rumkrakeelern den Mund stopfen.
 
Was schlägst Du denn vor, damit man endlich aus dem Teufelskreis aus Lockdown und Lockerung ausbrechen kann?

Einen knallharten Lockdown durchziehen. So, wie es bereits vor über einem Jahr hätte geschehen müssen, als das erstens noch finanzierbar war und zweitens durch die Motivation der Bevölkerung breite Unterstützung fand. Jetzt kostet es Geld und die Menschen haben "keine Lust" mehr. Das ändert aber nichts daran, dass wir es mit einem Problem zu tun haben, das ausschließlich naturwissenschaftlichen Regeln folgt und sich einen feuchten Kehrricht um Politik, Wetter, Urlaub und Wirtschaft schert. Es sterben Leute, zufällige Mutationen entstehen, Impfstoff ist faktisch immer noch nicht verfügbar.
 
vielen Rumkrakeelern den Mund stopfen.

Den Krakeelern stopft man vor allem damit den Mund, dass man sie nicht beachtet. Und die meisten anderen die vollkommen unzufrieden mit der Situation sind, sind es nicht weil es einen fiesen Lockdown gibt, sondern weil wir für die meisten immer noch einen Lockdown light fahren und für manche Branchen unnötig hart durchgreifen. Der Besuch von Malle ist möglich, MV aber nicht. Arbeiten in Kita und Schule ist mit mehreren hundert Kontakten möglich, aber privat bitte nur zwei Haushalte.
Die Menschen können nicht mehr nur nicht mehr wegen des Lockdowns sondern wegen komplett irrsinniger und nicht wirksamer Linie. Auch Hotels und Gastro sollten Interesse an einem harten Lockdown haben, weil es a) dann nicht nur für alle gleich gilt, sondern b) auch dazu führt, dass sie schneller und sicherer wieder öffnen können, DANN nämlich mit einer Teststrategie.

Jetzt ist diese Teststrategie als wenn ich versuche mit einem Gartenschlauch einen Hausbrand zu löschen.
 
ONNERSTAG, 25. MÄRZ 2021
Coronavirus-Liveticker+++ 11:40 Müller: Berlin zieht Notbremse nicht - Impfung bald auch für Jüngere +++

Berlin nimmt die vorsichtigen Öffnungsschritte trotz der stark steigenden Infektionszahlen nicht wieder zurück. "Ich glaube, dass es kein gangbarer Weg ist, jetzt wieder alles zurückzudrehen, was wir uns in den letzten Tagen und Wochen an Möglichkeiten und Freiheiten erkämpft haben", sagt der Regierende Bürgermeister Michael Müller in einer Regierungserklärung im Abgeordnetenhaus. Vielmehr gebe es durch das Impfen und Testen neue Möglichkeiten, so dass man nicht mehr ausschließlich mit Einschränkungen reagieren müsse. Müller stellt auch Impfungen für Jüngere in Aussicht. An der Aufhebung der bisherigen Impfpriorisierung werde man über kurz oder lang reden müssen.

+++ 11:16 Niedersachsen plant Ausgangssperren in Regionen über 100er-Schwelle +++
Das Thema Ausgangssperren ist nicht vom Tisch - auch wenn sich Bund und Länder nicht auf ein einheitliches Vorgehen in dieser Frage einigen konnten. Zumindest in Hochinzidenzregionen will nun auch die niedersächsiche Landesregierung nächtliche Ausgangssperren verhängen. In Landkreisen und großen Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 soll die Ausgangssperre als eine Möglichkeit für verpflichtende Beschränkungen in die neue Corona-Verordnung aufgenommen werden, sagt der Chef der Staatskanzlei, Jörg Mielke. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 150 soll die nächtliche Ausgangssperre verpflichtend werden, aber nicht automatisch im gesamten Kreisgebiet.

Das kann’s ja auch nicht sein...

Stell dir vor es ist härter Lockdown und keiner geht hin.

Bei mir in der Straße hält sich auch kein Mensch mehr an die Kontaktbeschränkungen: weder die Türken, die Russen, die Ukrainer, die Deutschen, die Afghanen noch die Inder und Vietnamesen, wir sind der einzige Haushalt, der sich streng dran hält.
 
Kann mich vielleicht jemand aufklären, was nächtliche Ausgangssperren bringen sollen? Oder mit welcher Begründung die Politik diese als sinnvoll erachtet?
 
Kann mich vielleicht jemand aufklären, was nächtliche Ausgangssperren bringen sollen?

Die meisten Infektionen finden wohl statt, weil sich Menschen privat treffen, dabei ihre Masken in den Wohnungen ablegen und sich beim Reden, Lachen, Essen und Trinken anstecken.

Eine Ausgangssperre könnte diese abendliche Treffen, die mittlerweile sicherlich in großer Zahl stattfinden, reduzieren.
 
Die meisten Infektionen finden wohl statt, weil sich Menschen privat treffen, dabei ihre Masken in den Wohnungen ablegen und sich beim Reden, Lachen, Essen und Trinken anstecken.

Eine Ausgangssperre könnte diese abendliche Treffen, die mittlerweile sicherlich in großer Zahl stattfinden, reduzieren.

Und wenn diese Leute sich 10 Minuten vor Beginn der Ausgangssperre zusammenfinden und dann bis morgens verweilen? Und wie viele Personen treffen sich nachts unter der Woche mit anderen Leuten und bleiben dort bis 5 Uhr morgens? Gibt es da Statistiken? Nach meinem Empfinden passieren die Spreadergeschehnisse tagsüber im Alltag.
 
Nach meinem Empfinden passieren die Spreadergeschehnisse

Nach der Logik könnte man die Masken Pflicht ja auf öffentliche Verkehrsmittel oder Schulen beschränken da dass ja die größten Infektionsherde sind und die kleineren nicht beachtet werden müssen.

Oder sie gleich ganz sein lassen da es ja Menschen gibt die sich nicht dran halten.
 
Nach der Logik könnte man die Masken Pflicht ja auf öffentliche Verkehrsmittel oder Schulen beschränken da dass ja die größten Infektionsherde sind und die kleineren nicht beachtet werden müssen.

Nein, denn abseits der öffentlichen Verkehrsmittel und Schulen findet weiterhin der Alltag statt: Einkäufe, Beruf, und auch soziale Kontakte (mit Einschränkungen). Ich habe auch an keiner Stelle die Sinnhaftigkeit der anderen Regeln in Frage gestellt. Mir geht es hier hauptsächlich um die nächtliche Ausgangssperre. Ob die Menschen sich nun nachts treffen oder dann doch lieber schon nachmittags/am frühen Abend, das spielt doch dann keine Rolle mehr. Wer sich treffen will, der trifft sich.
 
Ob die Menschen sich nun nachts treffen oder dann doch lieber schon nachmittags/am frühen Abend, das spielt doch dann keine Rolle mehr.

Man geht dabei schon davon aus, dass die meisten Menschen im Home Office oder tagsüber anderweitig zeitlich eingeschränkt sind. Wir hatten in meinem Landkreis zu Anfang des Jahres ebenfalls nächtliche Ausgangssperren und ~ zwei Wochen nach Verhängung, waren die Inzidenzen in den einzelnen Gemeinden wieder unter Kontrolle. Ich frage mich eher, wie das gerade in Niedersachsen durchgesetzt werden soll, wo man in der Fläche viele Kommunen hat, die gewiss eher weniger Möglichkeiten haben, eine Ausgangssperre zu kontrollieren.
 
@Deak

Ich stimme dir zu, dass Ausgangssperren nichts bringen, wenn Menschen im großen Maße diese umgehen, ihre Treffen z. B. zeitlich vor der Ausgangssperre verlagern. Auch das Wochenende bietet natürlich ausreichend Möglichkeiten sich tagsüber in Wohnungen zu treffen. Wenn die Menschen nicht einsehen, dass gerade private Treffen gefährlich sind, diese das Infektionsgeschehen befeuern, werden abendliche Ausgangssperren keinen großen Effekt haben.
 
@Deak

Ich stimme dir zu, dass Ausgangssperren nichts bringen, wenn Menschen im großen Maße diese umgehen, ihre Treffen z. B. zeitlich vor der Ausgangssperre verlagern. Auch das Wochenende bietet natürlich ausreichend Möglichkeiten sich tagsüber in Wohnungen zu treffen. Wenn die Menschen nicht einsehen, dass gerade private Treffen gefährlich sind, diese das Infektionsgeschehen befeuern, werden abendliche Ausgangssperren keinen großen Effekt haben.

Ich könnte ja auch eine reine Ausgangssperre am Wochenende nachvollziehen, wenn vielen Leuten der Sinn danach steht, sich in Gesellschaft zu betrinken oder dergleichen. Ich konnte halt nur nicht verstehen, dass die Politik pauschal mit dem Vorschlaghammer diese Sperre auf sieben Tage in der Woche ausweitet. Und wie von @Ben angesprochen braucht es für die Kontrollen auch wieder mehr an Personal, die vielleicht schon tagsüber ausgelastet sind. Warum reicht dann nicht ein Fokus auf eine Aufstockung an Wochenenden?
 
@Deak

Wahrscheinlich ist der Moment der Verhängung einer abendlichen Ausgangssperre entscheiden. Explodieren in einem Gebiet die Infektionszahlen und es wird dann erstmalig eine Ausgangssperre verhängt, werden vermutlich auch viele nachdenklich, die ansonsten sorgloser mit der Pandemie umgegangen wären, ähnlich wie es ursprünglich mit der Kontaktsperre war. Sie war im letzten Frühjahr neu, die Menschen fühlten sich unsicher, sie wurde stark befolgt. Mittlerweile hat ein Gewöhnungseffekt eingesetzt und sie wird von vielen nicht mehr streng befolgt.
 
Attila Hildmann soll sich in die Türkei abgesetzt haben.

Und Schiffmann verkriecht sich wohl in Afrika. Das hatte ich vor Wochen schon einem von dessen Lemmingen in meinem Bekanntenkreis prophezeiht, dass sich sein Held mit den ganzen Spenden, die man ihm in den Rachen geworfen hat, ins Ausland absetzt, wenn ihm hier der Boden zu heiß wird. Mal sehen, wann Ballweg und Fuellmich absetzen, wenn z.B. bei letzterem klar wird, dass die Klage, für die er seinen Schäfchen 800 Euro p.P. abgeluchst hat, nicht nur nichts wird, sondern so wie er sie vollmundig angekündigt hat nichtmal existiert.

C,
 
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