Dantooine - Absturzstelle - vor dem Shuttle - mit Tionne, Revan, Neelah, Gala, Aredhel, Mike, Skie, Siron & Drizzt
Die letzte Zeit hatte Tylaar in einer schweigsamen Haltung verbracht, in der er einen ähnlich abgeklärten und ruhigen Gesichtsausdruck wie Tionne zog. Allerdings war sein Gesichtsausdruck um einiges ... finsterer als der seiner Meisterin. Vielleicht lag es auch nur an der angespannten Situation, doch Tylaars Augen verrieten nicht gerade gute Laune. Nein, ganz und gar nicht. Aber wenigstens den Blasterkarabiner hielt er in einer gelassenen Haltung nach unten zeigend gegen die Brust, den Finger lang am Abzug liegend.
Natürlich bemerkte er, dass Sirons Augen die ganze Zeit auf ihn fixiert waren. Zum Glück (für den anderen) stellte sich bald die Sith zwischen die beiden. Tylaar wäre zwar nicht so dumm, den Kampf zu eröffnen, aber Siron würde er keine zweite Chance für einen Angriff bieten, würde er es wirklich versuchen.
Innerlich fluchte der Padawan vor sich hin. Er kannte solche Typen aus seiner Zeit im Rim. Großmäulig, gewalttätig und mit dem Hang sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen. Meistens pöbelten sie einen ganz offen an und nachdem sie herausgefunden hatten, dass sie im offenen Kampf keine Chance hatten, warteten sie auf eine Gelegenheit einem das Vibromesser von hinten in den Rücken zu rammen.
Tylaar verachtete sie zu tiefst.
Normalerweise würde er diesen Mistkerl quer über Dantooines Ebenen jagen und seine Selbstüberschätzung ausprügeln, statt ihn per Blaster niederzuschießen. Aber hier stand einfach zu viel auf dem Spiel. Ein Kampf könnte auch einen der eigenen Leute verletzen oder gar töten. Und das war einfach zu viel an Risiken.
Trotzdem. Würde er Siron das nächste Mal in einer passenderen Situation erwischen ... der Junge würde recht schnell begreifen, dass nicht alle Jedi passiv und besonnen waren.
Es wurde Zeit, sich von diesem Dreckskerl abzulenken. Diese Sith hatte etwas über die Piraten abgelassen und dass sie diese nicht fürchtete. "Ihr sollt auch nicht vor Angst anfangen zu zittern, Lady. Aber ein natürliches Maß an Vorsicht wäre angebracht. Selbst Eure kleinen "Brutzeleien" können Euch nicht helfen, wenn Ihr von zwanzig geübten Schützen aus einer passenden Stellung heraus unter Feuer genommen werdet." Oh ja, diese Blitzattacke schmerzte noch immer ziemlich übel an seiner Hand, aber Tylaar würde sich das ums Verrecken nicht anmerken lassen. "Übrigens wäre ich langsam dafür von hier zu verschwinden. Ich habe nämlich keine Lust meine eigene Rechnung, was die Blasterschützen angeht, auf die Probe zu stellen."
Damit wendete er sich von den anderen ab und ging ein Stück von der Gruppe weg. Natürlich tat er das nicht, ohne Siron ein kaum zu erkennendes Grinsen entgegen zu werfen. Sollte er sich doch zu Tode ärgern, vor Wut kaum noch denken können; solche Leute machten Fehler. Und Fehler bestrafte Tylaar für gewöhnlich mindestens mit einer gebrochenen Nase.
Als er zehn bis fünfzehn Schritte weit gekommen war, hockte er sich locker hin und suchte die Gegend durch das Zielfernrohr des CDH-17 ab. Zwar konnte er so nichts erkennen, aber einmal mehr kam diese "Vorahnung" über ihn. Irgendwer kam näher ... noch nicht nahe genug um gesehen zu werden, aber ganz eindeutig nahe genug, dass Tylaar ein ungutes Gefühl bekam.
Ihm gefiel das Ganze einfach nicht. In dem Moment fiel Tylaar allerdings noch etwas ganz anderes ein: Warblade und sein Wingman. Verdammt, es wurde Zeit die beiden zu kontaktieren. Mit einer Hand hielt er das CDH-17 weiter im Anschlag, während er die andere - dort wo sein Comlink um das Handgelenk gebunden war - zum Mund führte. Mit flüsternder Stimme stellte er das Signal von SilverBug 1, Warblades Kennung, ein und begann leise zu sprechen.
"Blade, können Sie mich hören? Hier ist Tylaar Zaith. Wir haben alle den Absturz überlebt, sind aber auf Sith gestoßen. Die Situation ist .. noch friedlich. Bitte um Bestätigung."
Nun konnte der Jedi-Padawan nur hoffen, dass der Ex-Großadmiral seine Nachricht bekommen hatte .. dass da überhaupt noch wer war, zu dem er sprechen konnte. Nicht auszumalen, wenn Warblade bei dem Gefecht ums Leben gekommen wäre. Und hoffentlich ging es dem zweiten Piloten gut, der das Shuttle nach Dantooine eskortiert hatte.
Tylaar warf einen kurzen Blick zurück, um sich zu überzeugen, dass Siron nicht mittlerweile das bereits erwähnte Messer in der Hand hielt. Danach suchte er die Gegend weiter durch das Zielfernrohr des Blaster ab, während er auf eine Nachricht von Warblade wartete.
Dantooine - Absturzstelle - vor dem Shuttle - mit Tionne, Revan, Neelah, Gala, Aredhel, Mike, Skie, Siron & Drizzt