[Fate of the Jedi] #6 Vortex = Im Vortex

ist eigendlich bekannt, warum zwischen der deutschlanderscheinung von teil 5 und 6
ganze 7 monate liegen? ich mein es waren bis jetzt immer um die 2-3 monate!
Der kurze Abstand zwischen dem Erscheinen der ersten Bänden der Reihe (und davor auch den Wächter der Macht-Romanen) hier in Deutschland war dem Umstand geschuldet, dass Blanvalet lobenswerterweise endlich mal wieder aufholen wollte gegenüber den USA. Der letzte Band der Das Erbe der Jedi-Ritter-Reihe erschien immerhin erst rund 4 Jahre nach Veröffentlichung in den USA, während der fünfte Band des aktuellen Zyklus dann nur noch 9 Monate nach dem US-Hardcover erscheinen wird, was auch - abgesehen bspw. von Film- oder Game-Tie-ins, die anders produziert werden - ein ganz guter Zeitrahmen ist für das Erscheinen einer Übersetzung. Dass dann nun zwischen Band 5 und 6 in Deutschland "plötzlich" 7 Monate liegen, hat halt vor allem damit zu tun, dass Blanvalet mit Band 5 bereits so gut es geht aufgeholt hat gegenüber den USA und dort zwischen dem Erscheinen der beiden Bände ebenfalls ein halbes Jahr lag. Hinzu kommt, dass ja gerade auch noch einige "Lücken" mit Übersetzungen von Romanen gefüllt werden, die in den letzten Jahren zunächst übergangen wurden.
 
naja nach der reihe hör ich sowieso mit den deutschen büchern auf und nimm die englischen!
aber die reihe lese ich auf deutsch auf jeden fall noch fertig, auch wenns leider gottes noch etwas dauert!
 
Ich bin inzwischen mit Vortex durch und hoffe, bald ein Review auf die Reihe zu bekommen.

Im Moment bin ich aber bei einer Forumssuche auf etwas gestoßen, das mich doch etwas schockiert hat...

Micah schrieb am 22.09.2008, als FotJ gerade in der Ankündigungsphase war:

Es soll doch demnächst eine fiese Bedrohung für die Macht geben. Ich sag' jetzt mal, dass sich da Callista und Akanah zusammentun, um die Möglichkeit der Machtnutzung für immer zu unterbinden, die eine aus (natürlich nicht offen zugegebenem) Neid, die andere aus purem Altruismus, um solche Katastrophen wie Caedus in Zukunft zu verhindern. Das wäre auch die Gelegenheit, endlich die Midichloriane im EU zu etablieren. Die sollen nämlich mit Hilfe der Genwaffe der Moffs ausgerottet werden. Der machtophobe Exil-Mandalor hilft da auch noch mit und natürlich die grenzdebil-misojedistische CoS.

Häh?
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Oh. :eek: AAAAAAAHHHHHHH!!!!!
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Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen, was davon noch alles wahr wird! *verzweifelthaarerauft*

Warum treffen eigentlich nicht mal meine ernstgemeinten "wäre-doch-ganz-nett-wenn..."-Ideen zu? Hmpf!

Micah
 
Hmm das wäre ein grund die reihe sofort zu beenden und nie wieder einen blick drauf zu werfen!
die ersten 4 bücher finde ich wirklich gelungen!
aber wenns wirklich so weiter geht?
hätte nach maras tod schon fast auf gehört, aber da hatte ich den licht blick, das Traviss nur noch ein einziges buch für die reihe schreibt, und hab doch weiter gelesen!
 
Naja, wortwörtlich stimmt es natürlich nicht, was ich da "prophezeit" habe. Aber genug einzelne Stichwörter sind so nah an der Wahrheit, dass es echt gruselig ist. Für die Spoilerwilligen:
Callista, Akanah, der Altruismus, sowas ähnliches wie das Verhindern von Caedus-Katastrophen und vielleicht auch der Neid...

Aber ansonsten, wenn es Dich beruhigt, wird Vortex wohl den 1. Platz meiner FotJ-Hitliste einnehmen :), es sei denn, beim Schreiben des Reviews fällt mir noch auf, dass ich eine Menge ganz schrecklicher Dinge inzwischen schon wieder verdrängt habe. ;)

Micah
 
Ich will es nicht lang bei der Ankündigung belassen, hier ist es tatsächlich schon, mein Vortex-Review, wie üblich in einen allgemeinen und einen Spoilerteil unterteilt.

Wem FotJ bisher zu gemächlich war, dem sei gesagt: In Vortex geht's ab, und wie!

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Schon die relativ langen dramatis personae und die für FotJ beeindruckende Seitenzahl deuten an, dass es jetzt epischer wird. Und von Anfang an kommt man beim Lesen kaum noch zum Luftholen. Man merkt so richtig, die lange Exposition zahlt sich aus, die Rädchen sind jetzt überall in Position, greifen ineinander und das Uhrwerk beginnt zu mahlen...

Besonders beeindruckend fand ich dabei, wie bedeutungslos und nebensächlich erscheinende Dinge aus den vorherigen Bänden plötzlich eine entscheidende Rolle spielen, zu den letzten kleinen Puzzlesteinchen werden, die die Sache anstoßen und vorantreiben. FotJ ist wirklich sehr raffiniert ausgeklügelt (und um das noch ein weiteres Mal zu betonen, extrem gut abgestimmt zwischen den Autoren). So muss man eine Multiautoren-Megahandlungsbogen-Reihe schreiben, und fast ist es schade, dass man gerade jetzt, wo man das endlich verstanden zu haben scheint, damit aufhört. ;)

So ist wohl auch der Titel Vortex zu verstehen (und man hätte gut getan, bei der Übersetzung das "Im" wegzulassen): Hier wird der Strudel, der Wirbel, der die ganze Zeit unter der Oberfläche vor sich hin grummelte und schon ein paar Mal kurz vor dem Ausbruch war, endgültig ausgelöst und freigesetzt, und es wird sehr schwer sein, ihn wieder anzuhalten und die Gewaltspirale zu stoppen. Die entsprechenden Spannungsmomente bauen sich über das ganze Buch hinweg auf. Der Beste davon braucht noch nicht einmal die geringste Handgreiflichkeit, um einen wegzublasen (
nämlich die erste Fast-Meuterei des Jedirates gegen Kenth Hamner
).

Der Humor kommt bei aller Dramatik aber auch nicht zu kurz, in der Tat klingen die Frotzeleien stellenweise fast nach Allston.

Und natürlich gibt es jede Menge spektakuläre Action. Das "Gefahrengefühl" war dabei zumindest für mich auf jeden Fall vorhanden. Ich hatte in diversen Szenen mächtig Angst um diverse Charaktere, z.B.
Saba, Kenth, Han, Erzwo (!) und Luke - nur Leia habe ich nicht "geglaubt", nein, sie wird nicht vor Han gehen
. Und mindestens eine/n davon erwischt es auch wirklich...

Bei den Kampf/Verletzungsbeschreibungen drückt Denning wieder mal mächtig auf die Tube. Ich bin ja nicht zimperlich und finde es besser, wenn Kämpfe realistisch-brutal dargestellt als verharmlost werden, aber das war stellenweise doch ziemlich heftig. Da werden Körper genüsslich mit dem LS durchtrennt, Knie "poppen" gleich haufenweise, Armstümpfe lassen Kehlköpfe knacken, Organe verbrennen, Energienetze zerschneiden Körper. Ich dachte teilweise, dass Denning vorhat, einige Charaktere ernst- und dauerhaft zu verstümmeln (wenn schon nicht gleich ganz umzubringen). Verwunderlich eigentlich, dass er nicht noch
Kenths zermatschte Leiche auf dem Hangarboden
im Detail beschrieben hat... Hm, oder hat die sich vielleicht aufgelöst? Das ist eine sehr interessante Frage...

Ganz hervorragend finde ich auch die diversen Zwickmühlen und "grauen" Meinungsverschiedenheiten zwischen den "Guten", wobei jeder irgendwie ein bisschen recht hat aber andererseits auch jeder irgendwelche Böcke schießt. Wirklich spannend, wie Denning hier mit den Gefühlen des Lesers spielt, ihn immer wieder subtil manipuliert, dass er sich mal auf dieser, mal auf jener Seite findet und am Ende niemanden wirklich bejubeln kann. Dabei wird auch der schon vorher aufgebaute Kontrast zwischen "Rebellentum" und konservativerem Verhalten sehr schön weitergeführt. Keiner der Wege scheint der allein richtige zu sein, überall lauern Verluste, und die Entwicklung ist insofern tragisch, weil man denkt, dass mit etwas mehr Vernunft auf allen Seiten ein goldener Mittelweg hätte möglich sein müssen...

Ich könnte es auch in ein Wort fassen: Wow. :D

Bin ich deswegen restlos begeistert? Nein. Es gibt natürlich auch einige Wermutstropfen, nämlich
die IMHO überflüssige Sith-Kriegsflotte, dass wieder mal nichts aus Jaina gemacht wird, eine in jeder Beziehung unschöne Aussage über Vergere, eine Fallanassi-Begegnung, die meine Vorstellungen so überhaupt nicht erfüllt, das generelle Ende der Hoffnung auf eine Rückkehr zum philosophischen Machtkulthopping und das Damoklesschwert der Callista-Rückkehr.

Die Charaktere werden (bei grundsätzlich "korrekten" Charakterisierungen) leider nicht so tiefgründig dargestellt und es gibt kaum Entwicklung, aber Vortex ist eben ein handlungsgetriebenes Buch, was eigentlich typisch Denning ist und mich sehr an DN und Inferno erinnert hat.

Relativ viele Schreib/Grammatikfehler sind mir auch aufgefallen und natürlich der von Minza beschriebene Spezieswechsel der Anwältin. Stimmt, das sollte nicht passieren, aber es ist ziemlich unbedeutend und von sowas lasse ich mir auf jeden Fall nicht die Lektüre verderben.

All das ist aber für diesen Band auf jeden Fall noch unbedeutend genug, dass es nicht zur Abwertung des Buches führt. :)




Gleich geht's weiter.
 
 
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So, habe fertig. ;-)

Micah
 
Auch wenn es schon ein bisschen her ist, will ich auch noch auf die Reviews von Darth Calgmoth und Nen Yim antworten. Beide haben nämlich sehr interessante Punkte aufgeworfen, die mich mal wieder zum Nachdenken und "Andersrum-Betrachten" gebracht haben. :)




Micah
 


Micah
 
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Na super, jetzt werde ich wochenlang Alpträume haben!
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;)


Ansonsten, was Lukes Verflossene betrifft: Denning hat offenbar durch Aussageverweigerung angedeutet, dass Callista in FotJ eine größere Rolle als nur einer von Abeloths bald-toten Körpern spielt. Dazu kommt mir der Gedanke, dass ihre pervertierte Persönlichkeit und ihr Verlangen nach Luke (und Eifersucht auf Mara) Abeloth antreiben. Wenn diese nun wiederum Einfluss auf Jacen in LotF gehabt hätte, könnte dies seine ganzen Schwankereien bezüglich seines "Opfers" ausgelöst haben, bis er schließlich bei der Person war, die sie tot sehen wollte, nämlich Mara. Aber damit war sie immer noch nicht am Ziel, Mara war zwar tot, aber Luke war noch nicht bei ihr, also machte sie weiter...

Damit würde sich natürlich sämtliche Unlogik an Jacens Verhalten und Rationalisierungen durch "Abeloth-Besessensheits-Paranoia" erklären lassen, aber es wäre trotzdem ziemlich billig...

Micah
 
Inzwischen habe ich mir auch das Hörbuch angehört, das beeindruckende 12 CDs umfasst und auch ansonsten mal wieder sehr gelungen ist. :)

Besonders spektakulär und sehr atmosphärisch mit Musik untermalt ist der Kampf gegen Abeloth bzw. die ganze Szene in der Fallanassi-Meditationshalle. Solche Szenen verlieren ja oft an Dramatik, wenn man sie wiederholt liest/hört, weil man die Wendungen und den Ausgang schon kennt. Aber das war mindestens genauso beeindruckend, widerlich und beängstigend wie beim ersten Lesen.
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Ein kleiner Logikfehler ist mir noch aufgefallen, nämlich die Frage, wann Ben und Vestara eigentlich von der Fallanassi-Illusions-Seuche "geheilt" werden.

Als die Sith auf Pydyr ankommen, sind die beiden ja ziemlich krank und geschwächt. Die Sith haben tierische Angst, sich auch anzustecken und tragen deswegen Schutzanzüge. Auf dem Flug zur Fallanassi-Insel versucht Luke, ihre Angst noch anzufachen und ihnen einzureden, dass sie sich auch in Schutzanzügen infizieren können (was sie wiederum anfällig für die "Krankheit" macht).

Nach der Ankunft auf der Insel deckt Taalon jedoch die Täuschung auf, woraufhin die Sith ihre Schutzanzüge ablegen. Sie werden allerdings nicht als 100% überzeugt beschrieben und könnten deswegen doch noch erkranken. Wie es Ben und Vestara geht, wird nicht mehr erwähnt, aber aus den Kampfbeschreibungen geht hervor, dass sie wieder fit sein müssen.

Wenn nun aber die beiden Teenies nach der Aufdeckung der Täuschung auf wundersame Weise geheilt worden wären, müssten doch eigentlich alle Sith überzeugt sein, dass die Krankheit wirklich nur eine Illusion war... :verwirrt:

Micah
 
Es ist halt die einzige Erklärung

Oder war es doch der Alk...äh das Lektorat ;)

Na im Ernst wäre mir in der Forrm gar nicht aufgefallen

Ich denke, es ist einfach keinem aufgefallen. Es ist ja nun auch wirklich kein so großer Fehler. Wenn es sich immer auf diesem Niveau bewegen würde, gäbe es logiktechnisch wirklich nichts zu meckern.

Ich fand es eben interessant, weil mir beim Hörbuch-Hören plötzlich durch den Kopf schoss "Moment mal, sind Ben und Vestara jetzt noch krank oder nicht?" und weil es zeigt, wie kniffelig es sein kann, solche Dinge 100% schlüssig hinzukriegen.

Micah
 
Ich weiß nicht, wie actionreich das Ganze im Hörbuch dargestellt wird, aber ich hatte beim Lesen nicht den Eindruck, dass Ben und Vestara auf der Höhe ihrer Kräfte waren während des Kampfes. Ich denke also, sie leiden noch immer unter dieser Illusion.
 
Ich weiß nicht, wie actionreich das Ganze im Hörbuch dargestellt wird, aber ich hatte beim Lesen nicht den Eindruck, dass Ben und Vestara auf der Höhe ihrer Kräfte waren während des Kampfes. Ich denke also, sie leiden noch immer unter dieser Illusion.

Da das Hörbuch exakt und ungekürzt von der Romanvorlage gelesen ist, wird die Szene dort genauso dargestellt wie im gedruckten Buch. :) Ich hatte sowohl beim Lesen als auch beim Hören den Eindruck, dass Ben und Vestara zu diesem Zeitpunkt nicht mehr von der Krankheit beeinträchtigt sind (nur ist mir beim ersten Lesen nicht aufgefallen, dass die Sith dann keine Angst vor Ansteckung mehr haben sollten).

Da das Geschehen aus Sicht von Luke erzählt wird, der ja selbst alle Hände voll zu tun hat ;), bekommt man natürlich nicht allzu viel mit von dem, was Ben und Vestara tun. Ben hat es aber auf jeden Fall mit zwei Sith zu tun, einer davon ein High Lord, da ist es nur logisch und richtig, dass er nicht besonders gut aussieht. Außerdem wird er gleich zu Anfang von Vestaras Machtblitzen getroffen und heftig gegen die Wand geschleudert, wodurch er erstmal benommen ist (S. 331 oben). Beim eins-zu-eins-Kampf gegen Vestara hält er - und vielleicht sie auch - sich zurück (S. 334 Mitte) und ganz am Schluss ist er natürlich durch die begonnene "Würfelung" :kaw: beeinträchtigt. Auch wenn er nicht auf der Höhe seiner Kräfte scheinen mag, sehe ich also keinen Grund, warum das an der Krankheit liegen sollte.

Außerdem denke ich, wenn Ben noch von der Illusion geschwächt gewesen wäre, wäre das in einem der sorgenvollen Gedankengänge von Luke sicherlich erwähnt worden. Evtl. sogar mit dem Selbstvorwurf, Ben nicht rechtzeitig informiert zu haben über die Natur der Krankheit und wie er sie bekämpfen / sich "heilen" kann, so dass er jetzt durch die Schwächung noch mehr in Gefahr ist als ohnehin schon.

Micah
 
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