Hayden Christensens Interview im OSWFC-Magazin Nr. 38

SorayaAmidala schrieb:
Es wird aber nicht gerne gesehen , zwei Threads zum gleichen Thema zu eröffnen. Deswegen poste es doch einfach hier rein und bitte einen Mod den Threadtitel zu ändern. :rolleyes:

Wie gewünscht hab ich den Thread-Titel jetzt geändert, so dass alle lesen können, dass es hier um das besagte Interview geht. :)

@Darth Vader-Fan: Jetzt kannst du den Artikel hier reinposten, wenn du fertig bist mit dem Abtippen. :)
 
ENDLICH IST INTERVIEW VON HAYDEN UND IAN DAAAAAA!!!

Ich habe alle Text (Auch Einleitung) abgeschrieben, habe ca 2 Tage gebraucht, weil ich auch dazwischen eine Azubi-Stelle habe.

JETZT IST HAYDENS INTERVIEW:


ES NAHT DER HERR DER DUNKELHEIT

Nach mehr als 20 Jahren ist Darth Vader wieder auf der Leinwand zu sehen, und Hayden Christensen hat die entsprechenden Blessuren davongetragen.

Es gibt in der Filmgeschichte ja einige herausragende und unvergessliche Charaktere ? und nicht wenige davon entstammen der grenzenlosen Fantasie von George Lucas. Von Boba Fett und Han Solo bis zu Prinzessin Leia und Luke Skywalker ? sogar bis hin einem gewissen Archäologen namens Indiana Jones ? vergeht kaum ein Tag, ohne das unser innerer Traumtänzer sich wünscht, in ihre Fußstapfen zu treten und ihre fantastischen Abenteuer zu erleben. Aber so großartig all diese Helden und Antihelden auch sein mögen: keiner ist größer als die finstere Silhouette von Darth Vader.

Als Star Wars im Mai 1977 zum ersten Mal in die Kinos kam, waren die Zuschauer sprachlos angesichts der Eröffnungsszene mit dem Sternenzerstörer, der die Tantive IV verfolgt. Doch so beeindruckend dieser filmische Adrenalinstoß auch war, er verblasste neben dem Moment, als der dunkle Lord der Sith, ausgestattet mit dem berühmten schwarzen Helm und dem furchteinflößenden Atemgeräusch, an Bord des gekaperten Schiff stolzierte, um sein Zerstörungswerk in Augenschein zu nehmen. Millionen Kinogänger weltweit haben eine der bewegendsten Filmsagas des 20. Jahrhunderts miterlebt, und erkannten Darth Vader am Ende als das, was er wirklich war ? keine monströse Kreatur, sondern eine irregeleitete Seele, desen Schicksal eine Tragödie darstellte.

Als er mit den Vorarbeiten zu den Prequels begann, entschied sich George Lucas, den Schwerpunkt seiner neuen Filme auf den Aufstieg und Fall des Anakin Skywalker zu legen. In Die Dunkle Bedrohung stellte Jake Lloyd Anakin als neunjährgen Sklavenjungen dar. Doch für den nächsten Film brauchte Lucas jemanden, der die Rolle bis zum Ende der Trilogie durchspielen konnte. Es bewarben sich viele hoffnungsvolle Talente um den Part, doch die Ehre, den bekanntesten Bösewicht der Welt zu spielen, wurde einem jungen Schauspieler aus Vancouver in Kanada zuteil.

Hayden Christensen, damals noch ein so gut wie unbekannter Fernsehschauspieler, war erst 19, als er 2002 die Rolle des Anakin Skywalker in Angriff der Klonkrieger spielte. Im Gegensatz zu seinen Vorgänger hatte er nicht nur Aufgabe, den jungen Anakin Skywalker an sich anzulegen, sondern auch den Machthunger des jungen Jedi überzeugend zu verkörpern, inklusive seines Falls auf die Dunkle Seite.

In diesem Exklusivinterview erzählt Christensen, wie er sich körperlich auf die anstrengende Rolle vorbereitete, wie aufregend es war, mit der Schauspielerlegende Ian McDiarmid zusammenzuarbeiten, und wie sich der schwarze Helm beim ersten Aufsetzen anfühlte.


Bevor die erste Einstellung gedreht werden konnte, mussten Sie sichkörperlich auf die Rolle vorbereiten. Wie ging das vor sich, und wie war ein typischer Tagesablauf?

Ich kam ungefähr zwei Monate vor Drehbeginn in Sydney an, um zu trainieren und die Choreografie für die Lichtschwertkämpfe zu lernen. Ich fing gegen zehn Uhr morgens an, mit Training mit Nick Gillard. Nach ein-paar Stunden ging ich dann in den Kraftraum, dann etwas essen, und dann wieder ein paar Stunden Üben mit Nick.
Drei Wochen lang ging ich zweimal am Tag in den Kraftraum, aber das war auf die Dauer zu erschöpfend, also haben wir das etwas heruntergefahren und uns mehr auf die Lichtschwertkämpfe konzentriert.

Wir waren die Proben mit Ewan, die Vorbereitung auf das große Duell?

Die einzelnen Bewegungsabläufe waren gar nicht so schwer zu lernen. Nick hat sich bei diesem Film selbst übertroffen und hat einen wirklich spektakulären Kampf entworfen, und es hat viel Spaß gemacht, die einzelnen Teile zu lernen. Ich war jeden Tag scharf aufs Schwertkampftraining. Ewan und ich haben zusammen trainiert, und wir haben uns die ganze Zeit köstlich amüsiert ? ich konnte es gar nicht erwarten, die Szene endlich zu drehen. Wir wollten die Szene so echt wie möglich wirken lassen, also haben wir uns wirklich reingehängt und alles gegeben, was wir hatten.
Wir sind sogar aus dem ganz normalen Tohuwabohu am Set ausgestiegen, haben uns ein paar Lichtschwerter geschnappt und unsere Lieblingssequenzen geübt.

War es leicht, in die Rolle abzutauchen, während Sie die Kampfszenen filmten?

Deswegen haben wir das ja alles vorher so oft durchgespielt, damit es wirklich unbewusst klappte. Nach einer Weile musste ich wirklich nicht mehr darüber nachdenken, wo der Fuß als Nächste hinkam oder in welche Richtung ich das Schwert schwingen musste. Das ging alles ins Muskelgedächtnis über.

Wie anstrengend war es, jede Szene mehrfach zu drehen?

Es war schon schwer, jede Sequenz immer und immer wieder zu drehen, für die verschiedene Kameraperspektiven, und dabei jeden Take so perfekt wie möglich werden zu lassen. Manchmal war es besonders hart, weil es am Set sehr heiß war und unsere Garderobe das Kämpfen nicht immer leicht machte. Manchmal haben wir uns in unseren eigenen Kostümen verfangen, und das nervte schon etwas. Aber andererseits hatten wir Lichtschwerter ? warum also einen kindischen Tobsuchtsanfall kriegen?

Ist das Duell für Sie ein Teil er Handlung des Films?

Ja. Das war mehr als nur ein Kampf, der choreografisch auf die Umgebung abgestimmt sein sollte. Es war Nick sehr wichtig, dem Duell eine Handlung zu geben, um den Machtkonflikt aufzuzeigen. Meine Figur soll ja der Auserwählte sein, und ich bin einer der besseren Jedi, was das Kämpfen angeht, und trotzdem ziehe ich den Kürzeren. Nick hat den Kampf perfekt ausbalanciert, so dass weder Ewan unnoch ich wirklich schwächer wirken als der jeweils andere.

Wie war die Arbeit mit Nick Gillard bei diesem Film?

Ich verdanke Nick alles. Er bestand darauf, dass wir die Kampfsequenz auswendig können mussten, und das war auch nötig, um ihr dann Leben einzuhauchen. Er war jeden Tag dabei, korrigierte uns und achtete darauf, dass jedes winzige Details stimmte, so dass Ewan und ich uns stets sicher fühlten. Selbst wenn wir Fehler machten, rief Nick uns von der Seite zu, dass wir immer noch gut wären ? manchmal konnte man auch gar nicht sehen, dass wir Fehler machten, einfach wegen Kameraeinstellung. Er hat uns immer sehr ermutigt.

Sie begegnen ihm ja während Ihres Vernichtungszugs durch den Jedi-Tempel.

Ja, ich hatte eine Szene, in der Nick einen Jedi-Lehrer spielt, und ich gehe auf ihn los und töte ihn und diese beiden Padawane. Das war wieder eine von diesen Meister- Schüler-Szenen, in denen der Schüler den Meister überwältigt. Das war die Szene, in der ich sagen konnte: ?Jetzt hab ich euch.? Wir hatten einen Riesenspaß dabei. Ich hab ihn auf der Stirn getroffen und ihm mit meinem Lichtschwert einen kleinen Kratzer verpasst, völligunbeabsichtigt. Er dachte, es wäre geplant gewesen, aber das hatte ich echt nicht vorgehabt. Und in der nächsten Szene haut er mir eins über, und wir sind quitt.

Was macht die Beziehung zwischen Anakin und Obi-Wan so besonders unter den Jedi?

Sie betrachten einander als Kameraden. Ihre Beziehung hat sich verändert, als Anakin die Jedi-Künste erlernte ? sie sind jetzt nicht mehr Lehrmeister und Schüler. Sie werfen sich die Sprüche zu, und das macht diesen Film so bedeutungsvoll, die Tatsache, dass sie so gute Freunde sind ? fast wie Butch Cassidy und Sundance Kid. Dadurch ist der buch in ihrer Beziehung noch viel spannungsgeladener sind tragischer.

War es schwer, Anakins Charakter auf die Spur zu kommen?

Es war insofern schwierig, als dass ich niemanden hatte, dem ich nacheifern konnte so wie Ewan das mit Alec Guinness tun konnte. Und dennoch hatte ich eine Figur zu spielen, die schon von anderen Schauspielern mit Leben erfüllt worden war, was etwas seltsam war. Schließend musste ich direkte Verbindung sein zwischen dem Anakin, den Jake Lloyd gespielt hatte, und Darth Vader. Außerdem musste ich zu Sebastian Shaw als demaskiertem Darth Vader passen.

Wie haben Sie sich motiviert, Anakins dunkle Seite auszuloten?

Wenn ich eine Szene spiele, versuche ich, meine eigenen Erfahrungen als Motivation für irgendwelche Gefühle ganz herauszuhalten. Für mich sind das Wichtigste die Umstände und die Situation, in der Figur sich befindet. Ich konzentriere mich auf die Reize, denen er ausgesetzt ist und versuche, das für mich real wirken zu lassen, so das sich die Szene echt anfühlt, passend zur Entwicklung der Figur. Aber erst in den letzten Szenen verliert Anakin ja wirklich die Kontrolle, gerät außer sich und lässt sich von seinem Ehrgeiz und den Versuchungen um ihn herum mitreißen.

Auf welche Schauspieler haben Sie sich besonders gefreut?

Ian Mcdiarmid. Ich hatte schon bei Angriff der Klonkrieger etwas mit ihm zu tun, aber weil in Die Rache der Sith unsere Beziehung richtig aufblüht, hatten wir mehr Szenen zusammen. Ich hatte mich schon seit dem ersten Durchlesen von Episode II mit versammelter Mannschaft darauf gefreut. Er ist so ein netter Mensch und einer der besten Schauspieler, mit denen ich die Ehre hatte, zusammenzuarbeiten.

Das klingt, als ginge die Begeisterung für Ian über die reine Zusammenarbeit hinaus?

Es war eine fantastische Erfahrung, zur Arbeit zu gehen und so viel dabei zu lernen. Er war immer für Vorschläge oder Fragen zum Thema offen und war auch immer interessiert an dem Subtext, der unter den gesprochene Worten lag. Er war immer ansprechbar und zugänglich, und er wirkte immer so, als ob ihm die ganze Sache Spaß machen würde.
Seine Figur ist so dunkel und böse, und trotzdem bewegt er sich mit solcher Leichtigkeit zwischen Palpatine und Ian hin und her, dass es umwerfend war. Ich kann das nicht. Mit ihm zusammenarbeiten, hat alle meine Erwartungen übertroffen ? Ian stiehlt in dem Film wirklich allen die Schau.

Was war Ihre Lieblingszene mit Ian?

Die Szenen, in denen er Gespräch an sich riss. Es gab mehrere Momente, wo ich buchstäblich dastand und nickte und ihm seine Geschichte einfach abgenommen habe. Und die Szene, wo Ian und ich im Opernhaus sitzen und er mir von einem anderen Meister-Schüler-Paar erzählt und davon, wie der Schüler den Meister zu Fall bringt und seine Macht an sich reißt. Das war eine der Szenen, in denen ich manchmal den Faden verloren habe, weil seine großartige Erzählweise und die Art, wie er seine Argumente rüberbringen kann, mich einfach abgelenkt haben. Neben ihm fühlte ich mich manchmal fast unfähig.

Der Moment, auf den alle gewartet haben, ist ja Darth Vaders Rückkehr. Wie fühlte sich das an, zum ersten Mal in den Anzug zu steigen?

Es war spannend, und es war etwas, auf das ich mich gefreut hatte, seit ich die Zusage für die Rolle bekommen hatte. Es war eine große Ehre, Anakin zu spielen und damit zu definieren, wer Darth Vader ist, denn das erklärt ein Stück weit, warum Darth Vader sich so verhält, wie er das in der Originaltrilogie tut. Meine Rolle war sozusagen das Bindegewebe, und die Erfahrung, endlich in Darth Vaders Köstum zu stecken, rundete die Rolle endgültig ab.

Und die Kostümbildner haben ja extra einen neuen Anzug für Sie angefertigt.

Das war unglaublich toll von ihnen, mich in den Anzug zu lassen ? man hätte ja auch einfach irgend einen groß gewachsenen Typen nehmen können, und keiner hätte es gemerkt. Aber ich bettelte und bettelte, also haben sie eine Montur gebaut, die mir tatsächlich passte. Das war interessant, denn dazu mussten sie erst einmal einen Muskelanzug anfertigen, damit ich das Köstum überhaupt ausfüllen konnte, so eine Art Sumoringer-Outfit, wie man es auf dem Jahrmarkt sieht, und das sah gar nicht furchterregend aus. Aber mit dem hochglanzpolierten Helm und ganzen Leder wirkte das schon sehr beeindruckend.
War das nicht unbequem?

Eigentlich stellt man sich das ja als eine machtvolle Erfahrung vor, dieses Kostüm anzuziehen, aber es war eher das Gegenteil. Ich konnte fast nur geradeaus sehen, so dass mein Gesichtsfeld ziemlich eingeschränkt war. Und die Außengeräusche kamen im Helm nur gedämpft an, so dass ich manchmal nicht so recht wusste, wo ich war. Das Kostüm war schwer, und ich lief auf dreizehn Zentimeter hohen Stelzen herum, um die nötige Körpergröße zu haben. Nicht unbedingt ein Kostüm, in dem man mehr als 10 Minuten verbringen möchte. Es war heiß da drin, und fühlte sich an, als würde man Wasserstoffperoxid auf eine Schramme tropfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie waren die Reaktionen am Set, als Sie in voller Montur auftauchten?

Sie haben mich schon angestarrt, als ich zum ersten Mal als Darth Vader ankam. Für mich war es eher schwierig, auf den Beinen zu bleiben und die Treppe raufzukommen, ohne hinzufallen - ich stellte mir immer vor, wie die Kostümleute ausrasten würden, wenn ich hingefallen wäre und die Helm zerdellt hätte oder so was. Ich konnte es also nicht so sehr genießen, wie ich das vielleicht sonst getan hätte. Aber als die Kameras liefen und ich da neben Darth Sidious stand und mit ihm sprach, was das schon toll. Ich wusste, dass meine Stimme durch die von James Earl Jones ersetzt wird, aber es fühlte sich großartig an, diesen Dialog zu sprechen. Daran werde ich mich sicherlich noch lange erinnern.

Haben Sie das berühmte Atemgeräusch gemacht, als Sie auf die Bühne stolziert sind?

Die Leute, die das Kostüm gebaut haben, haben freundlicherweise ein kleines Atemgerät mit eingebaut, so dass ich bei meinem ersten Auftritt schon das Atemgeräusch dabei hatte. Ich freue mich schon auf das Making Of dazu, dem in dem Moment musste ich mich viel zu sehr darauf konzentrieren, nicht hinzufallen und keinen Schweiß in die Augen zu kriegen.

Sie sind ja auch der Dunklen Seite der Maskenbildnerei begegnet. Wie fühlte sich das Make-up des verbrannten Anakin an?

Da hat Spaß gemacht - es war mein erster Versuch als Brandopfer. Es war zwar nicht sehr bequem, aber es war sehr befreiend, damit zu arbeiten. Ich musste mich nicht ständig selber sehen, und meine Stimme habe ich auch etwas verstellt, so dass ich mich nicht mal hören musste. Es war ein bisschen kompliziert, mit dem ganzen Zeugs durch den Tag zu kommen, zu essen und so weiter, aber ich habe ja nur einen Tag als verbrannter Anakin verbracht, also kann ich mich nicht beklagen. Ich hätte nichts dagegen, einen Film zu machen, in dem ich mein Geischt ein bisschen mehr versteckte und völlig fremd aussehe.

Sie wurden ja dann am Abend wieder zu Hayden Christensen.

Das war der eigentliche Albtraum - die Maske wieder abzunehmen! Die war ja auf jedem Quadratzentimeter meiner Haut angeklebt, so dass sie sich mit meinem Gesicht bewegte. Und sehr zu meinem Leidwesen hat bis heute keiner das perfekte Lösungsmittel für diesen Kleber gefunden, so dass sie mir die Maske buchstäblich vom Körper gerissen haben. Ich habe garantiert eine komplette Hautschicht verloren.

Noch einmal zurück zur Charakterentwicklung: war es schwer für Sie, sich in Vader hineinzuversetzen?

Gar nicht. Wenn man erst einmal hinter einer Maske verschwunden ist, ist es ganz leicht, sich emotional in die Lage der Figur zu versetzen. Trotzdem habe ich mir Gedanken über die Asthetik der Figur gemacht. Normalerweise arbeite ich von innen nach außen, ich überlege mir den emotionalen Kontext der Szene und lasse das dann sprechen. In diesem Fall habe ich von außen nach innen gearbeitet und mir Gedanken gemacht, was wie aussehen wollte, und daraufhin dann die Szene gespielt.

Warum, denken Sie, ist Darth Vader so eine populäre Figur?

Er ist mysteriös - er ist der Mann hinter der Maske, und bisher wussten wir nicht richtig, wer dieser Mann war. Er erlaubte es den Zuschauern, ihre eigene Fantasie walten zu lassen und diesen Bösewicht mit dem zu erfüllen, was sie wollten. Natürlich drückt die Stimme eine Menge aus, aber es bleibt trotzdem noch soviel an Geheimnisvollem der eigenen Vorstellungskraft überlassen, das man ihn zu seinem ganz persönlichen Bösewicht machen kann, und deswegen funktioniert er so gut

Haben die Prequels das Geheimnisvolle an Darth Vader zerstört?

Ich glaube, es ist gar nicht möglich, dieses Geheimnisvolle unangetastet zu lassen. Ein Teil von Vaders Wirkung beim Publikum ist ja, dass er das Unbekannte darstellte. Er tat all diese bösen Dinge und sprach wie ein echter Finsterling, aber abgesehen davon wusste man eigentlich nichts von ihm. Und gerade deswegen konnte man diesen Leerraum mit seinen eigenen Angsten füllen. Ich denke, es ist unausweichlich, dass ein Teil dieses Geheimnisses nun nicht mehr so geheimnisvoll ist - Darth Vader wird greifbar.

Halten Sie Anakins 'edle' beweggründe für seinen Ubertritt auf die Dunkle Seite für gerechtfertigt? Wären das für Sie akzeptable Gründe?

Ja. Wenn man sich so verführen lässt, wie Anakin sich von Palpatine hat verführen lassen, dann versteht man ihm. Das Problem ist, dass Anakin mehr oder weniger seine Seele dem Teufel verkauft, und als Gegenleistung bekommt er einen Haufen Propaganda, die er zwangsweise glauben muss, wegen der Lage, in der er sich befindet. Tatsächlich ist das Ganze natürlich ein riesiger Betrug, aber wenn man sieht, wie glaubhaft dieser Betrug ist, kann man Anakin sehr wohl nachfühlen.

Auch wenn Sie 1977 noch nicht einmal geboren waren: waren Sie ein Star Wars-Fan? Haben die Filme eine Eindruck hinterlassen?

Das war sozusagen ein Familienerbstück: Mein Bruder war ein riesiger Star Wars-Fan. Er ist jetzt Anfang 30, als im perfekten Alter dafür. Er hatte die ganzen Star Wars-Sammlerstücken den Millennium Falcon und so, den ich unter Strafe nicht anfassen durfte. Er hat sogar eine Star Wars-Tagesdecke. Die Erinnerung an Star Wars ist ganz tief unten in meinem Gedächtnis gespeichert, aber es war nicht unbedingt etwas, das mich täglich beschäftigte. Erst als die Filme digital aufbereitet wurden und wieder in die Kinos kamen, wurde ich zum Fan. George Lucas habe ich allerdings schon immer bewundert. Als ich 12 Jahre war, kaufte mir meine Mutter ein Buch names 'The Creative Impulse', eine frühe Beschreibung seiner Arbeit und der Auswirkungen, die er auf die Filmindustrie hatte. Er hat mir schon immer etwas bedeutet und ihn zum ersten Mal zu treffen, war schon ein Erlebnis.

Was waren Ihre Jungenträume? Wer waren die groSen Helden Ihrer Kindheit?

G.I. Joe war einer. Ich erinnere mich, dass ich dauern versuchte, MacGyver zu spielen und aus einer Serviette einen Fallschrim zu machen und dann meine G.I Joe-Figuren vom Dach zu schmeißen. Und He-Man, ich war ein richtiger He-Man-Fan. Dann war da der Sport, ich war begeistert vom Hockey, hatte meine Wände mit Postern von Wayne Gretzky und Mario Lemieux vollgepflastert. Sportler waren meine erste Idole und hatten einen großen Einfluss auf mich

Hat das Vader-Kostüm nostalgische Gefühle ausgelöst, auch wenn Sie nicht unbedingt mit Star Wars aufgewachsen sind?

Auch wenn ich mit der Originaltrilogie damals nichts zu tun hatte, überkam mich doch dieses nostalgische Gefühl, das ich gar nicht erwartet hatte. Plötzlich fühlte ich mich sehr verbunden mit dieser Figur, die so tief im kollektiven Unbewussten verankert ist, als Anakin habe ich das nicht so gespürt, denn Anakin gehörte mir. Und auch wenn Darth Vader ein Teil von mir ist, gehört er doch nicht wirklich mir.

Worüber, denken Sie, haben sich die Zuschauer bei Die Rache der Sith am meisten gefreut?

Auf jeden Fall auf dem Endkampf zwischen Obi-Wan und Anakin ( Darth Vader), weil an dem Punkt so viel auf dem Spiel steht. Anakin hat sich bereits klar gegen einige seiner alte Werte ausgesprochen, und in gewisser Weise opfert er sich selbst, seine Liebe und seine Freundschaft mit Obi-Wan dafür auf, um das zu tun, was er für richtig halt. Es hängt eine Menge ab von diesem letzten Kampf, und so, wie das im Drehbuch gehandhabt wird, ist der Kampf wirklich clever erzählt. Ich denke, der Film wird jeden Zuschauer beeindrucken.
 
JETZT IST IANS INTERVIEW

BÖSE BIS INS MARK

Natürlich geht es in Die Rache der Sith vorrangig um Anakin Skywalkers Verführung auf die dunkle Seite der Macht ? doch Ian McDiarmid stiehlt ihm als größter Bösewicht der Galaxis beinahe die Schau

Er ist ein Mann mit einem entstellten Gesicht und kränklichen gelben Augen, und sein Lachen lässt selbst die furchtlosesten Krieger den sprichwörtlichen Schwanz einziehen. In einer Galaxis, in der es vor Fieslingen mit Weltbeherrschungsplänen nur so wimmelt, ist er der ultimative Bösewicht. Und er ist der einzige Mensch, der Darth Vader unter Kontrolle halten kann. Nimmt man allerdings die Maske und die gespielte Boshaftigkeit ab, steht man einem außergewöhnlich begabten Schauspieler gegenüber. In den Star Wars-Filmen mag er viele verschiedene Namen hören: Darth Sidious, Oberster Kanzler Palpatine oder einfach Imperator; in der wirklichen Welt braucht er nur einen Namen.

Ian McDiarmid wurde 1944 in Schottland geboren. Schon in jungen Jahren trieb ihn seine Leidenschaft zum Theater, doch zunächst stellte er seine schauspielerischen Ambitionen zurück, um an der Universität St. Andrews Psychologie zu studieren. Doch der Ruf der Bühne war stärker, und so brach er sein Studium ab, um sich auf der Royal Academy in Glasgow als Schauspielerschüler einzuschreiben. Hier erhielt er schon bald eine Goldmedaille für seine Arbeit. Nach seinem Abschluss tourte der Jungschauspieler mit verschiedenen Truppen durch Schottland und England, bevor er den Sprung in die renommierte Royal Shakespeare Company schaffte.

In den späten 70er Jahren erweiterte er seinen Wirkungskreis ins Fernsehen, als er in der Serie Die Profi auftrat. Sein Filmdebüt gab er in Richard?s Things (1980), aber erst als Imperator Palpatine in Die Rückkehr der Jedi-Ritter (1983) hatte er seine erste Hauptrolle. Auch nach Jedi arbeitet McDiarmid weiter im Filmgeschäft, unter Anderem bei Streifen wie Gorky Park (1983) und Zwei hinreißend verdorbene Schurken (1988).

Im laufe der 90er Jahre kehrte er fast ausschließlich zum Theater zurück und agierte als künstlerischer Leiter des Almeida-Theaters in London-Islington, bevor er im Jahr 2001 seinen Rückzug in den Ruhestand ankündigte. In seinem letzten aktiven Bühnenjahr erhielt er den Theaterpreis der Londoner Kritiker als beste Schauspieler für seine Rolle in dem Stück Der Wunderheiler. Kurz davor hatte er am Star Wars-Set seine Rolle als Palpatine wieder aufleben lassen, als jüngere Version seiner selbst in den drei Prequel-Filmen.

In diesem Exklusivinterview enthüllt McDiarmid, dass er als Meister des Bösen mehr zu bieten hat als nur eine fiese Lache und zuckende Blitze ? er ist außerdem ein exzellenter Schwertkämpfer, der 500 mal schneller das Lichtschwert zieht als jeder andere. Außerdem erfuhren wir, dass Sith zwar nie weinen, dass so etwas wie Mitleid ihnen aber dennoch nicht ganz fremd sein dürfte.


Was war Ihr erster Eindruck von Die Rache der Sith, nachdem Sie das Drehbuch gelesen hatten?

Wie allen anderen auch, bekam ich das fertige Drehbuch erst ein paar Tage vor Drehbeginn zu sehen, und ich war überwaltigt davon, wie sehr sich George Lucas auf die Beziehung zwischen Anakin und Palpatine konzentrierte. Ich meine, nach Filmmaßstäben und ganz bestimmt nach Acitionfilmmaßstäben sind das riesige Dialogszenen. Großartig, aber auch schwierig. George hatte immer gesagt, das dies wohl der dunkelste der Filme sein würde, der Film, in dem sich die ganze Geschichte gewissermaßen auflöst.

Waren Sie überrascht von ihren Actionszenen?

Als ich das Drehbuch las, merkte ich schnell, dass ich nicht nur eine Menge zu sagen hatte, sondern auch eine Menge zu tun ? Palpatine war zu einer echten Action-Figur geworden. Einen schlagfertigen Geist und die Fähigkeit, Blitze aus den Fingern zu schleudern, hatte er ja vorher gehabt, aber ich hatte keine Ahnung, dass er auch mit dem Lichtschwert umgehen konnte, und zwar doppelte so schnell ? nein, 500 mal so schnell ? wie alle anderen. Ich wusste, dass wir diese Szenen in ein paar Tagen drehen würden (grinst), also hatte ich wirklich nicht viel Zeit mit Nick Gillard, um mich zum Kämpfer zu mausern, und natürlich habe ich das auch nicht geschafft. Michael Burn, ein großartiger Stuntman, der die meisten meiner Kampfszenen spielte, hat das für mich gemacht. Das Erfreuliche an seiner Arbeit war, dass er nicht nur ein meisterhafter Schwertkämpfer ist, sondern auch ein richtig guter Schauspieler.

Wie war das Duell zwischen Yoda und Darth Sidious?

Ich konnte es kaum erwarten, Palpatine als großen Action-Bösewicht zu sehen ? und das ist er jetzt, denn er hat zwei ziemlich beeindruckende Kampfszenen. Auf den Kampf mit dem kleinen grünen Männchen habe ich mich schon richtig gefreut ? ?mein kleiner grüner Freund?, wie ich ihn im Film nenne. Eigentlich logisch, dass die beiden Meister der hellen und der dunklen Seite diesen finalen ? oder vielleicht auch nicht so finalen ? Kampf gegeneinander haben sollten. Und den hatten wir ja dann auch. Das war neu und aufregend für mich.

Auch wenn Sie nicht viel Zeit hatten ? wie war die Arbeit mit Nick Gillard ?

Interessant ? ich kannte Nick ja schon eine Weile. Wir hatten beim Dreh von Sleepy Hollow zusammengearbeitet, wo auch schon eine Menge Stunts und Action gefragt waren. Wir trafen uns gleich am ersten Drehtag, und dann verschwand ich in diesem riesigen Set mit Palpatines Büro, und die erste Woche lang gab es nur Dialogszenen. Ich hatte einfach keine Zeit für irgend etwas anders. Wir hatten die Szene geprobt, aber sobald die Kameras laufen, gibt es immer letzte Änderungen, und die sind mir als Schauspieler auch sehr willkommen, denn sie halten die Spannung aufrecht. Glücklicherweise war mein Gegner Sam Jackson, der ungefähr eine Woche zum Einstudieren seiner Hälfte des Kampfes hatte. Er war sehr fähig und sehr hilfsreich, wenn ich Fehler machte. Manchmal ging George dazwischen und sagte: ?Ich denke, es sollte ungefähr so aussehen?. Nick gab mir ein paar Anweisungen, ich atmete tief durch, und los ging. Faszinierend.

Wie sah der Drehplan aus am Tag Ihrer großen Konfrontation mit Samuel L. Jackson?

Der Hauptdrehtag für meinen Teil des Kampfes war auch der Tag, an dem wir die große Szene zwischen Hayden und mir im Theater drehten. Die Szene sollte ursprünglich in Palpatines Büro stattfinden, aber George dachte, es sei interessanter, sie in eine Loge im Theater zu verlegen, und er hatte Recht. Das war meine größte Dialogszene, es muss so gegen halb fünf nachmittags gewesen sein, an einem Freitag, nachdem ich den ganzen Tag gekämpft hatte. Normalerweise ist das die Zeit, wo man einfach nur noch nach Hause gehen will. Diese Woche mit diesen dialoglastigen Szenen, dem Kampf, der Maske ? der neuen Maske ? war sicher die anstrengendste in meiner Schauspielerkarriere.

Wo wir gerade von der Maske sprechen ? wie arbeitet man unter so viel Make-up?

Dave Elsey vom Creature Shop hat die Maske entworfen und angebracht, und er hat etwas geschaffen, was relativ leicht zu tragen war ? nicht zu schmerzhaft jedenfalls. Ich verbrachte jeden Morgen zweiStunden beim Maskenbildner, aber gegen Ende des Dreh hatten Dave und Colin Ware das Ding innerhalb von anderthalb Stunden fertig. Dann dauerte es am Ende noch mal ungefähr genau so lange, das Teil wieder abzunehmen. Als ich zum ersten Mal die Maske aufhatte, kriegten einige Leute bei meinem Anblick den sprichwörtlichen Herzkasper, und ich dachte nur: ?Oh prima, sie wirkt.?

War der Dreh sehr unbequem?

Nur ein bisschen heiß unter der Maske. Und dann waren da die Kontaktlinsen. Unglücklicherweise hatten meine Augen etwas gegen die Linsen, so dass sich da eine Abwehrreaktion ausbildete. Nichts Schlimmes, aber das Ergebnis ist, dass man immer etwas verheult aussieht, und wenn es etwas gibt, das Palpatine nicht tut, dass ist es Weinen.

Was halten Sie von Palpatines Verführung des jungen Anakin auf die dunkle Seite?

Das Interessante dran ist, dass diese Versuchung aus seinem Blickwinkel ? und damit aus der Sicht des Publikums ? glaubwürdig sein muss. Noch interessanter ist, was Palpatine getan hat in all den Jahren, seit der Anakin zum ersten Mal in Die Dunkle Bedrohung freundlich auf der Schulter geklopft hat. Palpatine hat diese Freundschaft gepflegt.

Wurde ihm das leichter gemacht, weil Anakin im Grunde vaterlos ist ?

Natürlich ist Anakin ein Mann ohne Vater, oder zumindest wissen wir nicht, wer es ist, wenn es denn einen gibt. Und Die Rache der Sith gibt da keine definitiven Antworten ? das bleibt zweideutig. Es gibt ein paar Hinweise hier und da, und wenn man die Punkte verbinden will, kann man das sicher tun. Aber was mir an den Film gefällt, ist, dass es keine große Enthüllung gibt, nur ein paar Möglichkeiten, und das man sich selbst ein Bild machen muss von dem, was wahrscheinlich ist. Ich musste also Anakin überzeugen und gleichzeitig mit Hayden arbeiten ? was nicht schwer war, denn mit Hayden kann man wunderbar arbeiten ? um diese politische Verführung überzeugend zu machen.
 
Glauben Sie, dass die Zuschauer Ihnen die Beweggründe abnehmen?

Was passieren muss, und ich bin mir sicher, dass das passieren wird, nicht zuletzt wegen Haydens wunderbarer schauspielerischer Leistung, ist, dass die Zuschauer denken: ?Ja ich fürchte, das könnte mir auch passieren.? Die Versuchung muss überzeugend sein, real und verführerisch ? auch wenn man hoffen muss, dass man ihr nicht erliegt, wo die Ziele doch so offensichtlich sind.

Glauben Sie, dass Anakin ein schlechter Mensch ist?

Er ist nicht unbedingt scharf darauf, Böses zu tun, aber er ist verführbar, wie wir in Angriff der Klonkrieger gesehen haben, als er verständlicherweise beim Tod seiner Mutter völlig überreagiert hat. Und Palpatine nutzt diesen Wesenszug aus, oder ist vielleicht auch dafür verantwortlich, wer weiß. Aber in Die Rache der Sith ist es von Anfang an sein Plan, schon von der Entführung ab, die er ja selbst arrangiert hat. Palpatine hat praktisch alles im Film arrangiert, außer vielleicht dem Duell zwischen Anakin und Obi-Wan.

Ist das der Punkt, an dem Palpatine die Konfrontation nicht vorhergesehen hat?

Palpatine hatte gehofft, dass Anakin Obi-Wan schon während der Geiselnahme im Stich lassen würde, aber Anakin ist ein ehrenhafter Mann und Obi-Wan ist sein bester Freund, also besteht Anakin darauf, Obi-Wan mitzubringen. Am Ende sind beide in einem Kampf verwickelt, bei dem Anakin hätte sterben können, und Palpatine merkt, dass er das nicht hätte verhindern können. Er findet Anakin halbtot auf, und wie alle politischen Pragmatiker macht Palpatine aus dieser Tragödie eine Chance und baut Anakin zu diesem riesigen finsteren Metallwesen um, womit er den größten Schurken aller Zeiten geschaffen hätte ? neben sich selbst, natürlich. Palpatine wollte, dass der größte Krieger aller Zeiten ? und das ist Anakin ? sein Imperium beschützt.

Das sieht ja so aus, als ob Palpatine sich auf seine eigene verzerrte Art um Anakin sorgt.

Das hat mich gefreut, dass Palpatine erleichtert ist, als er Anakin noch lebend vorfindet, nicht nur weil er damit seinen Zwecken dienen kann, sondern weil er Anakin Skywalker ist. Da gibt es diesen Moment, den George ziemlich locker hingekritzelt hat, wo ich Anakins Stirn berühre. Ich denke, das ist der einzige menschliche Moment, den wir vom Imperator zu sehen bekommen ? ein kurzer Moment der Sympathie und des Mitleids für einen anderen Menschen. Und Sympathie und Mitleid gehören eigentlich nicht zu einem Sith.

Sonst ist Palpatine ja eher ein kalter, harter Mensch.

Es ist nicht so, dass er keine Gefühle hätte ? aber sie sind unwichtig für ihn. Auch in der heutigen Welt gibt es solche Leute. Es ist nicht so, dass sie keine Moral hätten, aber sie existiert für sie gewissermaßen nicht. Und ihr Leben wird bestimmt von politischer Manipulation und der Gier nach Macht. Und sobald man diese ultimative Macht erreicht hat, will man noch mehr. Die Haupttriebkraft ist die absolute Gier, nichts ist je genug und keine Umstände sind zu schrecklich, um dieses Ziel nicht zu rechtfertigen.

Wie haben Sie den Übergang von Palpatine zu Sidious geschafft?

Ich denke, man muss schon ziemlich seltsam drauf sein, um nicht zu wissen, dass ich Darth Sidious und Palpatine spiele, auch wenn ich das nie offentlich zugegeben habe und George es nie vor der Kamera gesagt hat. Im Abspann steht kein Darth Sidious. Aber jeder, der Die Rückkehr der Jedi-Ritter gesehen hat und diese Stimme gehört hat und diese Nase gesehen hat (lacht), all diese Dinge, der weiß natürlich, dass ich das bin. Trotzdem ist es nicht ganz einfach, die beiden Sachen zusammenzubringen: ist es die gleiche Person, oder sieht er ihm nur ähnlich? Man hätte sich alle möglichen Gründe ausdenken können, warum ich zwei Figuren spiele. Aber natürlich war er immer ein und dieselbe Person.

Hat George Lucas Ihnen Tipps gegeben, wie Sie die Rolle angehen sollten?

George sagte ganz am Anfange etwas sehr Nützliche, als ich ersten Mal Palpatine in Episode I spielte, und ich weiß nicht, ob er sich noch daran erinnert. Er sagte: ?In gewisser Weise sind deine Augen Kontaktlinsen.? Mit anderen Worten, Palpatine war die künstliche von allen Figuren, als ob er sich sein Gesicht angezogen und seine Augen eingesetzt hätte. Denn der echte Palpatine kommt erst in einem wohlkalkulierten Moment in Episode III zum Vorschein, direkt nachdem er Anakin überredet hat, Mace Windu zu töten. Dann kommt die wahre Persönlichkeit heraus, und das Böse wird vollends sichtbar. Der Imperator, den man im letzten Film sieht, sieht so aus, weil er sehr alt und sehr hässlich ist ? aber er hat schon immer so ausgesehen. Er hatte nur diesen Schutzpanzer um sich, der ihn wie einen ziemlich normalen Menschen wirken ließ, einen Politiker, der ab und zu mal lächelte und so.

War das schon immer die Absicht, Sidious so erscheinen zu lassen, wie er am Ende des Film aussieht?

Ich glaube, George hatte sich noch nicht ganz entschieden, als wir mit dem Dreh begannen. Sollte Lord Sidious nach seiner Verwandlung so bleiben, oder sollte er die ganze Zeit hin ? herwechseln? Ich glaube, als George dann Daves wunderbare Maske sah, entschied er, dass es ein Rückschritt wäre, Palpatine ständig hin ? und herwechseln zu lassen. Also sehe ich ab dem Verwandlungsmoment den Rest des Films so aus. Eine interessante Studie in Sachen Schizophrenie ? der nette Herr, den man in Erinnerung hatte, stellt sich mit Maske als der wahre Mensch hinter der netten Maske heraus: der eigentliche Sith.

Sidious hat Palpatine zum Vorschein kommen lassen, nicht anders herum ? eigentlich das Gegenteil von dem, was Kinozuschauer kennen.

Da denkt man an Dr. Jekyll und Mr. Hyde ?Jekyll war der gutmütige Arzt, der sich nachts in dieses schreckliche Monster verwandelte, Hyde, der in ihn steckte. In Episode III sieht es mehr so aus, also ob Hyde die ganze Zeit als Jekyll verkleidet gewesen wäre. Und obwohl sein Gesicht scheußlich ist, ist ihm das egal ? Sith müssen nun mal nicht hübsch sein
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht an der Arbeit mit Hayden Christensen?

Wir hatten diesmal die Chance, in Ruhe miteinander zu reden, unter vier Augen. Das war großartig und mutig von George, in einen Film, in dem jeder auf die nächste Actionszene wartet. Und die Szenen sind lang. Die Szene in der Oper ist wahrscheinlich die längste Dialogszene, die ich je hatte, und es sind wirklich nur zwei Leute, die miteinander reden, einander zuhören und reagieren. Palpatine biete Anakin all diese Köder an, Hinweise, Möglichkeiten, und warte darauf, bis Anakin anbeißt. Und welche Richtung Anakin auch immer einschlägt, Palpatine wird ihm folgen.

Und beide hoffen, voneinander zu profitieren.

Es ist eine starke Beziehung und eine starke Freundschaft, aber für Palpatine dienst das alles nur als Mittel und Zweck. Und Anakin mag es zwar anfangs nicht zugeben, oder vielleicht ist es ihm auch nicht bewusst, aber er will die Macht. Es ist nicht so, dass das böse Genie erst den Samen der Finsternis oder das dunkle Gen einpflanzen müsste ? der Same ist bereits da, und das böse Genie muss ihm nur beim Wachsen zuschauen und etwas nachhelfen.
 
wow - danke für das Abtippen der Interviews !
Die sind wirklich super interessant zumal ich ja das OSWFC Heft seit Jahren nicht mehr beziehe.

Schönen Dank ;)
 
Darkdream schrieb:
wow - danke für das Abtippen der Interviews !
Die sind wirklich super interessant zumal ich ja das OSWFC Heft seit Jahren nicht mehr beziehe.

Schönen Dank ;)

Dem kann ich mich nur anschließen!
Vielen Dank, dass du dir so viel Mühe gemacht hast! :)
 
Wow. respekt an dich Darth Vader Fan!!!
Übrigens glaube ich daß Ian Mc Diarmid auch in Sleepy Hollow eine Rolle hatte.
 
Wow, da hast Du Dir ja echt eine Arbeit gemacht!! Tolle Interviews, vielen lieben Dank!!! :)
 
@Darth Vader- Fan
Ich kann zwar nicht beurteilen, wie viel schwieriger es für einen Gehörlosen sein muss einen so extrem langen Text abzuschreiben, aber es steckt in jedem Fall ne Menge Arbeit dahinter.

Selbstlosigkeit gehört zu den besten Tugenden.
In diesem Sinne: Vielen Dank! :D
 
@ Darth-Vader-Fan: Auch von mir einen riesigen Dank an dich. Ich finde es super das du dir so viel Mühe für uns gemacht hast. :)
Es sind wirklich schöne Interwies. Vor allem die Sache das GL vor hatte Palpatine und Sidious immer wechseln zu lassen finde ich interessant, auch wenn es mir nicht gefallen hätte.
 
Dank' schön!
Echt nett von dir. ;)

Die Sache mit dem "Wechsel-Sidious" wäre sicherlich auch etwas seltsam rübergekommen.
 
Jaroo schrieb:
... Übrigens glaube ich daß Ian Mc Diarmid auch in Sleepy Hollow eine Rolle hatte.

das ist richtig - Ian hat dort den Arzt gespielt der mit der Hausmaid sein Späßle hatte. Ray Park (Darth Maul) war der 2. Stunt-Schauspieler des Kopflosen und hat den Kampf mit der Axt durchgezogen...

Ian Mc. Diarmid hat übrigens in "Der Drachentöter" bzw. "Dragonslayer" den fanatischen Priester gespielt der vom Drachen gegrillt wird...
 
@An Alle, die mich stark herzlich vielen Dank begrüßten, hat mich wirklich freude gemacht. Ich bleibe jeden Fall länger hier und werde gern nächste Interview möglich zeigen, wenn ich etwas hätte.

Möge die Macht mit euch!
 
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