Heldenhaftigkeit

Sir Hansiolo I.

loyaler Abgesandter
Als ich mir vor kurzem HDR –die zwei Türme- anschaute, ist mir folgende Szene in Erinnerung geblieben:

König Theoden: „Die Festung ist eingenommen, es ist vorbei“!

Arragorn: „Ihr sagtet mir, die Festung würde niemals fallen, solange Eure Leute sie verteidigten“. „Sie verteidigen sie immer noch“! „Sie ließen ihr Leben dafür“!

Kinder + Frauen: „Sie brechen durch“! „Sie sind vor dem Tor“!

König Theoden: "So viel Tod". "Was kann der Mensch gegen so tollkühnen Haß ausrichten"?

Arragorn: "Reitet raus mit mir", "Reitet raus und kämpft"!

König Theoden: „Für Tod und Glorie“?!

Arragorn: „Für Rohan, für Euer Volk“!


König Theoden: „Ja.....Jah, das Horn Helmhammerhans soll erschallen in der Klamm“, „Ein allerletztes Mal“! „Dies möge die Stunde sein, da wir gemeinsam Schwerter ziehen“!„Grimme Taten erwachet“! „Auf zu Zorn...auf zu Verderben...und blutig Morden“!


Dabei kam ich ins Grübeln, ob solch Ehrenhaftigkeit nur Fiktion ist oder ob sie in ähnlicher Form schon mal existierte bzw. noch existiert. Vermutlich hatten Ritter aus dem Mittelalter noch am ehesten diesen Wagemut.

Wer aber hätte aus unserer heutigen Gesellschaft noch so gehandelt wie König Theoden und wäre tollkühn gegen zahlenmäßig überlegene Gegner rausgeritten?
Ich glaube halt, dass unsere heutige Generation zwar gerne Heldenfilme dieser Art ansieht, sich aber vor ähnlichen Taten drücken würde.

Würdet Ihr Euch als Helden betrachten wollen, bzw. könnt Ihr „heroischen“ Taten (im Großen wie im Kleinen!) aufweisen?
 
*aufzeig* ICH ICH ICH:verwirrt: :konfus:

Also ich finde diese Frage jetzt etwas wirr, ich glaub in so einer Situation würde ich mir vor Angst in die Hose scheissen aber ich bin ausgebildeter Infanterist und verstehe dieses Handwerk. Wenn ich entsprechend ausgestattet wäre und mit dem Rücken zur Wand stehen würde, dann würde ich auch diesen letzten Ausweg nutzen, sofern er sich bietet.
 
Natürlich gibt es solche Helden immernoch.
Zum Beispiel Feuerwehrmänner die unter schwersen Bedingungen (Atemschutz und PSA) in ein brennendes Haus krieschen um Menschen zu Retten.
Ich würd eher sagen, dass es in unseren Breiten nur noch selten solch ein Heldenmut von Nöten ist und es gibt immer weniger.
 
Naja, ob warten und draufgehen oder rausreiten und draufgehen - da gibt es glaub ich schwierigere Entscheidungen... Ich glaube, in so einem Fall würden die meisten alles auf eine Karte setzen.
 
Hansiolo schrieb:
Dabei kam ich ins Grübeln, ob solch Ehrenhaftigkeit nur Fiktion ist oder ob sie in ähnlicher Form schon mal existierte bzw. noch existiert. Vermutlich hatten Ritter aus dem Mittelalter noch am ehesten diesen Wagemut.

Wer aber hätte aus unserer heutigen Gesellschaft noch so gehandelt wie König Theoden und wäre tollkühn gegen zahlenmäßig überlegene Gegner rausgeritten?

in diesem Fall geht es imo nicht um Heldenmut, sondern um "möglichst viele mitnehmen"

sie ritten aus, um zu töten (und um zu sterben). Und wäre Gandalf nicht gekommen, wäre es auch so passiert.

Und ich denke, den "Mut der Verzweiflung" haben mehr Menschen, als man ahnt.
 
Cesp schrieb:
Natürlich gibt es solche Helden immernoch.
Zum Beispiel Feuerwehrmänner die unter schwersen Bedingungen (Atemschutz und PSA) in ein brennendes Haus krieschen um Menschen zu Retten.
Ich würd eher sagen, dass es in unseren Breiten nur noch selten solch ein Heldenmut von Nöten ist und es gibt immer weniger.

Eigenlob mag zwar manchmal stinken,aber in diesem Fall kann ich mich dir nur anschließen^^.Jeder der anderen Personen hilft,die sich nicht eigentständig helfen können,ist mehr oder minder ein Held.
 
Ich glaube ja das immer noch richtig viele Menschen gibt, die sich lieber selber retten, als z.B. einem Kind auf der Strasse vor dem uato zu retten!!!
Irgendwie hängt das sicherlich auch mit unserer Kultur zusammen. Lieber das eigene wohl sichern, als anderen helfen.
 
Wahres Heldentum zeigt sich IMHO nicht bei sowas sondern an Kleinigkeiten im Alltag.

Bedürftigen helfen oder einfach nur ehrlich sein.

Ob Ihr es glaubt oder nicht, mir ist sowas eben passiert.
Ich war bei meiner Bank um am Geldautomat etwas zu holen.

Vor mir war eine ältere Frau, die sich Geld geholt hat.
Sie hatte es aber liegen lassen und ging einfach raus.

Da stand ich nun und vor mir waren 200 Euro. Ich habe ohne nachzudenken das Geld genommen und bin der Frau hinterhergerannt und hab ihr das Geld gegeben.

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie sie sich bedankt hat.:)

Frage nun an die Allgemeinheit : bin ich zu ehrlich, zu gutmütig ?
Hättet Ihr auch so gehandelt ? Oder lieber das Geld an Euch genommen ?

Ich hab mir überlegt dafür einen Thread aufzumachen, denke aber das ist hier ebenso gut aufgehoben. ;)
 
Ich glaube aber durchaus das sowas heutzutage garnichtmal so selten ist. Ich denke das zumindest bei der Situation in Herr der Ringe mehr mitgemacht hätten als man vielleicht glauben könnte. Ich zumindest würde es in solch einer Kriegssituation in jedem Fall machen, ob das jetzt Heldenhaft ist weiss ich nicht, aber für den Erhalt des eigenen und des allgemeinen wohls würde ich da schon kämpfen und wenns gegen Orks ist.^^ Aber ich denke das was Polo sagte hat auch etwas mit diesem Heldenhaft zutun und bei sowas würd ich wohl auch erstmal dastehen und überlegen müssen, könnte ich so direkt nicht sagen.
 
Ich denke, dass die Szene keinen Mut zeigt, sondern Hoffnungslosigkeit. Sie sehen sich einer Überzahl gegenüber, sie haben nicht genug Waffen und Leute, sie sehen nicht, dass sie gewinnen können.

Ich bin mir sicher, dass es sowas heutzutage immernoch gibt. Bestes Beispiel sind für mich hier die Selbstmordattentäter in Palästina. Die haben auch ne Übermacht vor sich und sehen keinen anderen Ausweg. Auch ein gutes Beispiel, allerdings etwas älter, sind die Bemühungen der Polnischen Armee gegen die Deutschen vorzugehen. Mit Pferd und Säbel gegen Panzer.

Mut ist für mich persönlich, wenn jemand 2 Optionen hat: zu "kämpfen" oder abzuhauen, nicht wenn man keine Option hat. Das ist so ungefähr wie mit der Unbestechlichkeit, unbestechlich ist nicht der, der nicht bestochen wird, sondern derjenige, der es zulassen könnte, es aber nicht tut.
 
Polo schrieb:
Da stand ich nun und vor mir waren 200 Euro. Ich habe ohne nachzudenken das Geld genommen und bin der Frau hinterhergerannt und hab ihr das Geld gegeben.

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie sie sich bedankt hat.:)

Frage nun an die Allgemeinheit : bin ich zu ehrlich, zu gutmütig ?
Hättet Ihr auch so gehandelt ? Oder lieber das Geld an Euch genommen ?

Ich hab mal im Bus einen Geldbeutel gefunden und hab ihn ohne reinzusehen dem Busfahrer gegeben. Das würde ich nie wieder machen. Denn erstens, hätte mächtig Kohle im Geldbeutel sein koennen ( und wer nen Geldbeutel mit Arsch viel Schotter drin verliert, hat´s eben nicht anders verdient ) und zweitens sind Busfahrer wohl auch nicht unbedingt die ehrlichsten Leute, also hätte ich den Geldbeutel dann wohl lieber selbst irgendwie zurückgegeben.

Die Sache mit den 200€ is dann genauso ne Frage. Wer so doof is und an nen Geldautomaten geht, wo man ja in der Regel Geld holt und beim rausgehen nicht merkt, dass man gar kein Geld genommen hat....naja, es war ne alte Frau. Aber wer sich ne 4-stellige Geheimnummer merken kann und noch nen Geldautomaten bedienen kann, der sollte geistig noch genügend auf der Höhe sein, um dann auch das Geld aus dem Schacht an sich zu nehmen.
 
In der Situation im HdR hätte ich mit Sicherheit gekniffen. Auch sonst kann ich keine großen Taten aufweisen. Ich glaube aber, dass es noch "richtige" Helden gibt, auch wenn es wenige sind.
 
Ich möchte ja niemanden vor den Kopf stoßen, aber wenn ich solche Storys wie hier grade höre, dann fällt mir dazu immer eine Bibelstelle ein, die ich im Konfirmantenunterricht gelernt habe. Wen es interessiert, der kann ja mal bei Matthäus 6,1-4 nachlesen.

Ich sammle auch alles auf was ich finde. Sei es Geldbeutel, Tasche, Rucksack oder sonstwas. Wenn ich es mitnehmem, weiß ich wenigstens das es seinen rechtmäßigen Besitzer wiederfindet und nicht ausgeräumt in irgendeiner Mülltonne landet. Ein Held bin ich deswegen noch lange nicht, nur weil ich ein Gewissen habe. Da sind es dann schon eher die bereits erwähnten Feuerwehrmänner die ihr Leben riskieren um andere zu retten, Ärzte die in Kriegsgebiete gehen oder Fluchthelfer die Verfolgten Obdach gewähren.
 
Manche Leute müssen eben auf solche Kleinigkeiten zurückgreifen wenn sie sonst nix in ihrem Leben auf die Beine gestellt haben bzw. sonst nix haben auf das sie stolz sein können :)
Helden sind für mich Menschen die unglaublich selbstlose Dinge tun oder Dinge meistern bei denen wohl der Großteil von uns nervlich/geistig/psychisch zusammenbrechen wüde...

Geld nicht einzustecken sondern an seinen rechtmäßigen Besitzer zurückzubringen oder eine Tasche zum Fundbüro tragen sind für mich eine Sache des Charakters/der Lebenseinstellung, aber manchmal auch der Selbstdarstellung wenn man im Nachhinein damit angibt...
 
Diese Art der Heldenhaftigkeit gab es im wahren Leben noch nie!In HDR geht es um einen fiktiven Feind.Nicht verblendet von Propaganda...in seinem Handeln nicht getrieben durch Überzeugungen..sondern einfach nur schlecht von grundauf.
HDR...besonders die Filme zeichnen einen Krieg der im realen Leben unmöglich ist:einen gerechten Krieg.
Hier sterben die Helden..die Figuren in diesem Stück tatsächlich den Heldentod.
Das sollte man jedoch nicht auf die Realität beziehen.
 
ein held kann jemand sein, der sich selbstlos fuer eine sache (an die er glaubt) einsetzt, fuer diese sache kaempft und auch bereit ist zu sterben. polizisten, feuerwehr leute und so weiter sehe ich nicht als helden an, da es ihr job ist, das zu tun was sie tun und sie werden dafuer bezahlt.
erst wenn ein feuerwehr mann sein leben opfert um das eines kollegen oder eines unschuldigen zu schuetzen, erweist er sich imho als held. also wenn ueber die erwartungen hinaus agiert.

und welcher held ist heldenhafter als ein toter held? richtig, jemand, von dessen heldentum man nie erfahren wird oder wie es mal in meiner sig stand: "als wahrer held erweist sich der mensch, der sein leben fuer andere opfert, obwohl er genau weis, das nie jemand davon erfahren wird"

denkt darueber nach ;)
 
JimmyBond schrieb:
polizisten, feuerwehr leute und so weiter sehe ich nicht als helden an, da es ihr job ist, das zu tun was sie tun und sie werden dafuer bezahlt.
erst wenn ein feuerwehr mann sein leben opfert um das eines kollegen oder eines unschuldigen zu schuetzen, erweist er sich imho als held. also wenn ueber die erwartungen hinaus agiert.

Das sehe ich anders. Ich finde, es gehört schon einiges dazu, einen solchen Beruf zu ergreifen. Es ist schon etwas besonderes, in ein brennendes Haus zu laufen oder Bewaffnete Leute zu verfolgen und zu stellen. AUch wenn es ihr job ist und sie dafür bezahlt werden, steht das meiner Meinung nach in keiner Relation zu dem was sie tun und sie tun es trotzdem. Das hat schon was heldenhaftes....

Aber auch Ärzte sind in gewisser Weise so....Sie arbeiten zig Stunden am Stück und dann noch die Bereitschaft und alles nur, um andere Leben zu retten. Auch die werden dafür bezahlt, aber das ändert nichts daran, dass sie sich selber aufopfern für andere.

Das trifft natürlich jetzt auch nicht auf alle zu, aber ich denke doch auf viele....

Und dann gibts natürlich noch die Helden des Alltags.....
 
Die Bereitschaft, bei einer Rettungsaktion den Tod in Kauf zu nehmen, ist vermutlich das Ehrenhafteste und Ritterlichste, was man sich nur denken kann. Und genau diese Eigenschaften sind vermutlich auch die Dinge, die uns bei Filmhelden so ansprechen.

Ehrenhaftigkeit und Heldentum. Zwei Eigenschaften, die unsere Gesellschaft sicher nach oben bringen würden. Vielleicht sollte man in der Schule mal ein neues Fach einführen.... ;)
 
JimmyBond schrieb:
polizisten, feuerwehr leute und so weiter sehe ich nicht als helden an, da es ihr job ist, das zu tun was sie tun und sie werden dafuer bezahlt.
erst wenn ein feuerwehr mann sein leben opfert um das eines kollegen oder eines unschuldigen zu schuetzen, erweist er sich imho als held.
Also ein Feuerwehrmann ist des öfteren mal in Lebensgefahr und rettet Menschen ;)
Genau wie es ein Polizist ist. Polizisten müssen immer, bei jedem kleinen Einsatz damit rechnen angegriffen und/oder verletzt zu werden. Helden sind sie deswegen sicher nicht, aber man sollte sie respektieren.
 
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