tja... und das ist nur eine "Beziehung" die bekannt ist. Wer sagt also, dass es nicht auch schwule Jedi gibt? Auch wenn sie es nie ausgelebt haben... Für abwegig halte ich den Gedanken jedenfalls genauso wenig, wie Jedi, die auf Frauen standen und es nie ausgelebt haben (oder auch doch).
Selbstverständlich. Wenn man von einer lebenden, sich entwickelnden Welt sprechen würde. Die Fiktion, die das Star Wars-Universum ist, spiegelt ja immer die Ideen und vielleicht auch "Vorlieben" der Autoren wider. Russel T. Davis und sein Einfluss auf Doctor Who und Torchwood ist ein Beispiel dafür, was im "Mainstream" stattfinden kann. Während die Homosexualität für mich als Erwachsener mittlerweile eine eher untergeordnete Rolle spielt, hätte ich als Kind und Jugendlicher sicherlich meine Probleme damit gehabt. Und hier geht es dann los.
Nicht alle Geschichten sind für alle Altersgruppen vor und bis in die Pubertät geeignet. Nicht alle Themen sind für ebensolche Altersgruppen geeignet. Hierzu gehören realistische Formen von Gewalt, sowohl psychologischer als auch physikalischer Natur, sowie bestimmte Darstellungen von Sexualität.
Die Geschichte an sich sollte doch nicht hinter die Liebesbeziehungen der Protagonisten zurücktreten müssen. Dementsprechend finde ich nicht, dass Homosexualität in einem Star Wars-Film wirklich Raum einnehmen sollte und Platz hat.
Ist das politisch inkorrekt? Ich denke nicht. Und zwar weil ich mich hier bewusst auf einen Film mit seinem begrenzten Entwicklungsspielraum beziehe. Film und spezielle Genrefilm braucht Stereotype. Der Zuschauer muss schnell bedient werden. Das ist wichtig, um möglichst viele Leute ins Kino zu bekommen und damit Geld zu verdienen. Wenn wir uns verschiedene Genres anschauen und betrachten, wie diese konzeptioniert sind und schlussendlichen Anteil an der Kinokasse haben, wird das sehr schnell deutlich.
Hier
www.filmsupport.at/download_Seiten/download/Erfolgsfaktoren.pdf
findet man eine gute Analyse der Faktoren, die in der Filmwirtschaft für einen Erfolg eines Films verantwortlich sind.
Zum Thema "Genre" wird gesagt:
...
Das Genre, dem ein Kinofilms angehört, gibt dem Konsumenten einen ersten und oft
schon entscheidenden Ansatzpunkt. Der potenzielle Kinobesucher teilt anhand des
Genres ein, welchen Film er vielleicht sehen möchte und welcher für Ihn nicht in Frage
kommt. Gängige Kategorien sind der Actionfilm, Dramen, Liebesfilme, Komödien,
Science-Fiction, Horror, Western und Historienfilme. Manchmal lassen sich Filme zu
mehr als einer Kategorie zurechnen, dann bezeichnet man sie z.B. als Actionkomödie.
Die Übereinstimmung eines Films mit einem bestimmten Genre erzeugt im Konsumenten
bestimmte Erwartungen, die er auf Grund des Genres mit dem Film verbindet ohne
ihn gesehen zu haben. So assoziiert der geneigte Kinogänger mit einem Historienfilm
große Schlachten, weite und historische Landschaften und Heldentaten, dagegen stehen
bei einem Liebesfilm eher große Gefühle, Missverständnisse und Intrigen im Vordergrund.
...
Diese dem Zuschauer unterstellte Erwartungshaltung trifft natürlich auch und sogar im Speziellen auf Star Wars zu. Star Wars ist zwar ein Untergenre zum Science Fiction, die "Space Opera", aber die Mechanismen sind ja die Gleichen.
Es würde niemand in einem Actionfilm oder Fantasyfilm erwarten, dass der Held seinen Geliebten rettet. Die Rollen sind einfach überall noch sehr heterosexuell weil stereotyp besetzt. In allen Genres gibt es mittlerweile Nebencharaktere, die oft homosexuell sind, jedoch dient deren Sexualität meist eher dem Comic Relief weil stereotyp und oft vollkommen überzeichnet.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen wie zum Beispiel "Enemy Mine", aber auch hier sind die Rollen klar stereotyp. Und Enemy Mine ist alles andere als Mainstream.
Aber kann man es dem "breiten" Publikum verdenken? Die Mehrheit der Menschheit ist nunmal heterosexuell. In Film geht es auch um Identifikation mit den Figuren, und wie soll sich die Mehrheit mit einem Helden identifizieren, wenn dieser eine wichtige Eigenschaft nicht teilt? Wenn, ganz blöd und vielleicht auch primitiv, Jungs und Männer sich nicht mit dem Helden identifizieren können und Mädchen und Frauen ihn nicht anschmachten können?
Die Figur des Jack Harkness in Torchwood war ja multisexuell geschrieben und nicht ausgesprochen homosexuell, wobei der Darsteller es selbst ist. Warum wohl?
Ich kann den Wunsch aller Mitmenschen verstehen, die sich auch identifizieren möchten. Aber wir haben immernoch Probleme, die Rollenklischees von Mann und Frau zu durchbrechen, was jedoch nun schon seit Jahrzehnten andauert aber für Geschlecht und Hautfarbe eigentlich "durch" sein sollte. Aber bis auf wenige Ausnahmen gelten Frauen in Hauptrollen in bestimmten Genres an der Kinokasse immernoch als "Kassengift". Siehe vielzählige Diskussionen im Internet zum Ghostbuster-Reboot.
Natürlich könnte man jetzt sagen "nun wir sind dran!" Nur sind Geschlecht und Hautfarbe grosse Hauptgruppen, wohingegen Sexualität doch zahlenmässig eine untergeordnete Rolle spielen mögen. Wenn man denn der grossen Hauptgruppe "Heterosexuell" angehört, denke ich.
Das oben gesagt beziehe ich bewusst auf das Format "Film", speziell "Langfilm 90 Min. und mehr".
In Bezug auf TV und Serie sehe ich das allerdings anders. Hier gibt es genug Raum und Zeit, auch einmal Sexualität zu beleuchten. Auch in einer Serie wie zum Beispiel "Rebels" könnte ich mir vorstellen, wie subtil zum Beispiel eine lesbische Beziehung zwischen Sabine und ihrer alten Freundin/Feindin von der Akademie erzählt wird. Fans hätten hier die Möglichkeit, sich "zu entziehen" wenn sie mit Themen nicht klar kommen.
Beispiele hierfür gibt es zahlreiche, wie dieser Artikel belegt (und sicherlich nicht alle der letzten 5 Jahre abdeckt)
http://www.blastr.com/2010/08/post_34.php
Mehrheitlich sind es hier allerdings lesbische Beziehungen, wobei man sich fragen mag, warum das so ist.
Ich persönlich möchte mich nicht mit Sexualität in Star Wars-Filmen auseinandersetzten müssen, wenn diese der Story nicht 100% dienlich ist. Und auch dann würde ich mich fragen, warum es so sein müsste. Luke und Leia? Nie Thema gewesen, dafür war es in ANH schon viel zu klar, wie die Kräfteverhältnisse waren, und in ESB war es dann auch schnell klar, wo die Reise hingehen würde.
Und das ist einfach nur abwertend und unqualifiziert... -.-
Das magst Du so empfinden. Die Frage ist nur, ist das in verletzender, herablassender und beleidigender Absicht geschrieben worden, oder nur aufgrund einer tatsächlichen "Unqualifiziertheit" bezüglich einer Aussage? Kann er seine Aussage noch unterstreichen mit einem "..., weil ..." oder ist das Unkenntnis oder einfach Unfähigkeit, seine Gefühle in Worte zu fassen?
Ein komplexes Thema, das sehr schnell polarisiert.