[Legacy of the Force] #2: Bloodlines = Blutlinien

Doch ganz gut für ein Boba Fett Buch welche nen Trend zu generve haben. ;) Dazu hat die kleine Szene mehr Innengedanken und Bewegunggrüde des erwachsenen Boba Fett geliefert als wir seit einer Kurzgeschichte und einiger Szenen aus der Han Solo Reihe hatten. :] Dazu gibt es immer noch Headhunter, noch ein paar Jahre und es gibt sie für mehr als ein Jahrhundert. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte vielleicht jemand den Inhalt des Audioauszuges hier mit Worten wiedergeben (Natürlich nicht wörtlich), da ich ihn nicht runterladen/öffnen kann.
 
Hab ein transcript gefunden, vom ganzen dialog abgetippt:

 
Traviss sagt:
"Remember that what an author does is watch what the characters are doing," explained Traviss. "If you talk to people about somebody that you both know, you'll have very different views about the same person. What you see is the different shades of the character there."

On the subject of character, Traviss noted that writing from Jacen's point-of-view proved challenging.
"Watching what Jacen does - and that's as far as I'll go -- as he goes through his character arc is quite a challenge, but actually getting inside his head and seeing how he justifies what he does is actually quite scary. Because when you're in his head, it makes absolutely perfect sense, and that is really frightening."
Ich habe es in Spoiler gesetzt, weil ich nicht weiß, ob sich das nur auf 'Bloodlines' bezieht.
Was ich dagegen weiß ist, dass es mir nicht gefällt...
 
@Wraith Five

Wie sie an die Person Jacen herangeht gefällt mir eigentlich ganz gut. Was sie dann jedoch in Jacen sieht klingt nicht so vielversprechend und ich vermute, dass dies ebenfalls der Punkt war, der dir nicht gefiel.

Der Auszug war, so finde ich, ganz in Ordung. Nicht unbedingt etwas besonderes, aber es war auch nichts dabei, was mich gestört hat. Auf jeden Fall gefällt es mir, dass Bobas
Tochter eine Rolle spielt.
Das macht ihn menschlicher.
 
Ich arbeite gerade an einer Zusammenfassung der Comic-Con-Berichterstattung (in einem eigenen Thread). Dabei ist mir das noch ins Auge gestoßen:
traviss said that
boba and han will definitely be "together" in bloodlines. they may not ever be best buddies she said but they will be helping each other out."
 
Wraith Five schrieb:
Ich arbeite gerade an einer Zusammenfassung der Comic-Con-Berichterstattung (in einem eigenen Thread). Dabei ist mir das noch ins Auge gestoßen:

:konfus: Je mehr ich von dem Buch höre um so weniger freue ich mich drauf.
Hey aber vielleicht werden wir da die Coverfigur in dem Buch endgültig los?
:braue
 
Allana schrieb:
Hey aber vielleicht werden wir da die Coverfigur in dem Buch endgültig los?
:braue

Wenndann eher im Buch mit passenden Titel "Sacrifice", auch von Traviss. Wobei in Sacrifice ein Charakter, der Jacen nahe steht, eher infrage kommen würde...
 
Yay, Amazon war mal wieder pünktlich! :)

Auf den Prolog mit Boba Fett hätte ich verzichten können (sorry an alle Fett-Fans, ich konnte mit dieser Figur noch nie was anfangen), aber gleich im ersten Kapitel geht es ja dann so richtig zur Sache mit Jacen und Ben. Nicht, dass mir das alles besonders gut gefallen würde, was zwischen den beiden abläuft, aber es ist sehr interessant!

Muss. Weiter. Lesen. :D

Micah
 
Bin auch schon dran... Fett interessiert mich nun auch nicht wirklich. Gefühlsmäßig scheine ich mich aber mit LotF arrangiert zu haben. Hm. Obwohl ich anfange Han nicht mehr leiden zu können...

Später mehr.
 
Bin jetzt etwa bei der Hälfte und langsam aber sicher wirds ziemlich heftig. -.-
Bislang gefällt mir das Buch aber ganz gut, vermutlich weil ich den militärischen Blickwinkel von Karen Traviss mag.

Ach ja, @Garm Pellaeon
Ich glaub nicht, dass du begeistert sein wirst... *hüstel*
 
OK ... entgegen meiner Absichten habe ich sowohl Betrayal als auch Bloodlines gekauft und gelesen (was lange Zugfahrten einem so alles antun können :D ). Hier mein Kommentar zu beiden Büchern:

 
Hm... soll ich, oder soll ich nicht? Kann ich es moralisch verantworten, hier zu schreiben, wenn ich noch eine längere Antwort im 'Betrayal'-Thread schuldig bin?
Ich werde versuchen, mich so kurz zu fassen, dass micah nicht den Eindruck gewinnt, ich hätte mir stattdessen auch sehr gut Gedanken über freudsche Machtdefinitionen machen können ;).

Ist 'Bloodlines' besser als 'Betrayal'? Ja. Gut, so schwer war das dann auch nicht, aber auch abseits dieses Vergleichs würde ich sagen, dass Traviss' neuester ein guter Roman ist. Man mag über ihren überdurchschnittlich hohen Output und ihre Einstellung zur Literatur ("ich bin Geschäftsfrau, keine Künstlerin", "ich lese keine Romane") denken, was man will - ganz geheuer sind sie mir auch nicht -, zumindest für SW liefert sie Qualität. Hohes literarisches Niveau ist das bisher nie gewesen, aber handwerklich adäquat. Und das reicht ja.

Boba Fett: Da hatte ich angesichts von Traviss' bekannter und auch nie verhehlter Vorliebe für alles, was irgendwie "mando" ist, schlimmeres erwartet. Sie hat sich doch zurückgehalten. Hier und da hat sie einen Brocken ihrer selbstentwickelten Sprache eingestreut, aber gut, so ein bisschen Stolz soll man ihr zugestehen. Dass Ben sich selbst mehrmals mit mandalorianischen Jungs verglichen hat, fand ich nicht gut, weil ich erstens nicht glaube, dass ein durchschnittlicher 13jähriger sowas weiß (so furchtbar aktiv waren die Mandalorianer in den Jahrzenten zuvor ja nicht), und zweitens, weil es doch sehr danach roch, dass Traviss einfach noch einen Vergleich einstreuen wollte, von denen es ja einige gab (das hätte sie auch subtiler haben können, Boba selbst denkt ja auch nochmal davon). (In diesem Zusammenhang und aus dem gleichen Grund fand ich auch die Nennung von Aurra Sing unpassend und nicht mehr als Angeberei bzw. Fanfutter.)
Zur Boba-Fett-Handlung selbst: so übel war das gar nicht. Ich kann die Figur auch nicht unbedingt ab - sein Vater ist mir lieber -, aber so furchtbar sympathisch wurde Boba ja auch gar nicht beschrieben. "Coole", "supahkillaz"-Szenen gab es auch nicht, bis vielleicht auf die, wo er in Taun Wes Laboratorium einsteigt. Es wird gesagt, dass ihm das nicht leicht fällt, aber das Resultat war mir dann doch zu glatt (auch wenn der Mann gut ist). Die Sache mit seiner Tochter ist in den letzten Jahren durch sekundäre Literatur wie Insider-Artikel vorbereitet worden und wurde hier dann auch erwartungsgemäß eingebaut. Hätte man schlechter machen können. Hier läuft es dann nicht so glatt; Glück im Geschäft, Pech in der Liebe? Gut, dass es zu keiner Familienaussöhnung gekommen ist (jedenfalls nicht der, die Fett sich gewünscht hat). Ich habe ja den Verdacht, da kommt noch was. Für Fett mag die Sache damit erledigt sein, dass es viel schlimmer ist, die Galaxis Jacen zu überlassen, als ihn umzubringen, aber seine Enkelin wird das nicht so sehen. (Das war für mich übrigens keine große Überraschung. Dass Boba ihr Großvater ist, habe ich ziemlich von Anfang an kommen sehen. Gut, mein allererste Gedanke war: sie ist ein Klon von Sintas Vel. Aber das ging ja schonmal in die Richtung ;). Nachdem für diesen Verdacht keine Indizien mehr auftauchten, kam ich dann doch sehr schnell darauf, dass sie Ailyns Tochter ist.)

Galaktische Stimmung: Traviss zeigt das, was ich mir von Allston schon gewünscht hätte. Ein spürbares Sichaufheizen der Lage mit zunehmend polarisierten Bevölkerungen und Politikern. Diese Niathal scheint ja wichtig zu werden. Und den Verdacht, dass Cal Omas sich als Palpatine entpuppen könnte, kann man jetzt wohl zu den Akten legen. Valorum ist ein passenderer Vergleich. Schließen wir Wetten ab, wann er von Niathal und/oder Jacen aus dem Weg geräumt wird?
Ob Pellaeon nochmal wiederkommt? Er ist nicht der Typ, der sich still in eine Ecke setzt und zusieht, wie seine Regierung vor die Hunde geht. Wenn er nicht auch umgebracht wird, steht uns da wohl eine neue Rebellion ins Haus -- mit vertauschten Rollen.

Luke, Mara, Jedi: Jetzt haben wir also die Spannung zwischen Jacen und Luke, von der in 'Betrayal' nur die Rede war. Kommt hier deswegen ein bisschen plötzlich und arg aggressiv. Luke ist ein lustiges Kerlchen: "Oh, mein Sohn, oh, der Schattenmann, Jacen ist schlecht für Ben." Der Leser weiß: er hat recht. Nur, warum tut er nichts? Er ist doch sonst nicht so zögerlich (jedenfalls war er es in den letzten Romanen und speziell 'Betrayal' nicht). Weiß nicht, ob "Idiot" diesmal passt, dafür habe ich mich eigentlich nicht genug über ihn aufgeregt. "Weichei" vielleicht, weil er sich allein um des Familienfriedens willen zurückhält ;).
Spaß beiseite, ich verstehe die Zwickmühle schon, in der er steht. Er will Ben nicht von Jacen beeinflusst sehen, und doch hat Mara recht, wenn sie sagt, dass es kaum Alternativen gibt. Mara tut übrigens wieder mal nichts, um den Eindruck zu beseitigen, dass es da mal funkte zwischen ihr und Jacen. Ihre Frage nach der "unglücklichen Liebe" lässt sich leicht als Anfrage im Dienste der Eifersucht deuten :braue.
Von den unwichtigeren Jedi war nicht genug zu sehen, dass ich mich hier über sie äußern könnte. Jaina konsequent, Zekk farblos. Wieder kamen auch die Jedi-Strukturen zu kurz. Immerhin kam raus, dass Luke wohl tatsächlich ein Diktator ist, der sich über den Jedi-Rat hinwegsetzen könnte, es bis jetzt aber nicht tut. Der Wiederaufbau des Jedi-Tempels passt ins Bild. Otto Normalbürger regt sich zurecht auf; Verschwendung von Steuergeldern ist das. Außerdem eine ganz schlechte Symbolik, jedenfalls wenn wir uns anschauen, was mit dem alten Jedi-Orden passiert ist.

Han und Leia: Eigentlich müsste man froh sein. Die beiden sind das perfekte Beispiel dafür, dass die alten Charaktere in den Hintergrund treten und die jüngeren die Handlung bestimmen lassen. Insbesondere Leia: aktiv ist die ja mal gar nicht. Sie steht halt rum, zwischen den Fronten, um Ausgleich bemüht, aber unfähig, ihn zu schaffen. Siehe auch das ständige Pendeln zwischen Coruscant und Corellia.
Und Han? Der wäre besser in tUF gestorben. So fühlt es sich in 'Bloodlines' an: so richtig leben tut der Mann nicht mehr. Chewie tot, Anakin tot, von Luke entfremdet, Jacen wandelt fröhlich in den Fußstapfen Vaders (eines Mannes übrigens, der Han - und Leia - persönlich gefoltert hat; auch deshalb sicher diese Reaktion). Der alte Han hätte Thrackan vermutlich nicht wirklich umbringen wollen, Drohungen gegenüber seiner Familie zum Trotz. Jedenfalls nicht so. Der neue Han hat zuviel erlebt und an sich selbst erleben müssen, was das für Folgen hat. Er will nicht noch leerer werden. So viel Familie ist nicht mehr übrig.

Jacen: Geil :D. Emotional natürlich absolut nicht, aber ein Teil von mir freut sich sehr über Jacens Werdegang. Der Teil, der blutrünstige Massenmörder (wir sehen einen Zusammenhang) ihre Verbrechen nicht nachsieht oder relativiert, aber doch anerkennt und gewissermaßen auch bewundert, mit welcher politischen Geschicklichkeit sie agieren: Julius Caesar, Napoleon, Bismarck. Jacen ist nicht Vader² und wer das behauptet, fällt in eine von den Autoren bewusst (hoffe ich jedenfalls) gelegte Falle. Jacen ist - wenn überhaupt - Palpatine.
Klar, es gibt Elemente, die unweigerlich an Vader erinnern. Die Autorin schwenkt ja auch gleich mehrere dicke Zaunpfähle -- und verändert damit (bewusst?) die Geschichte. Wer erinnert sich nicht an die - zugegebenermaßen eindrucksvolle - erste Demonstration des thrawnschen Führungsstils? Das Bild, das wir von Vader als militärischem Befehlshaber haben, wurde geprägt von Szenen, in denen er nicht sehr zimperlich umgeht mit Untergebenen, die ihn enttäuscht haben. Da ist er ganz Anakin: heißblütig, schnell zornig, handelnd ohne groß über Konsequenzen nachzudenken. Das, was von ihm in 'Bloodlines' behauptet wird, nämlich seine Bereitschaft, in vorderster Front mitzukämpfen und sich auch so (und nicht nur durch Furcht) die Loyalität seiner Soldaten zu sichern, klingt in den Filmen überhaupt nicht und im EU nur wenig an. Ob dieses neue Vader-Image auch begründet ist, weiß ich nicht. Das ist auch gar nicht so wichtig. Wichtig ist, wie weit es verbreitet ist - sowohl während der Herrschaft des Kaisers als auch danach (und insbesondere "jetzt") - und wie es in Relation steht zu dem sicherlich ebenfalls verbreiteten (und soweit wir wissen zutreffenderen) Image des Monsters Vader.
Wie auch immer, Jacen ist ja das Thema. Obiges akzeptiere ich als Parallele zu Vader (unter Vorbehalt). Aber sonst? Wie auch im Roman selbst deutlich wird: es gibt Ähnlichkeiten im Ausgangspunkt, aber weil die Charaktere - und damit meine ich die Charakterzüge der beiden Figuren - unterschiedlich sind, müssen sie anders bewertet werden und führen auch zu anderen Ergebnissen. Anakin ist ein Heißsporn, der seine Gefühle nicht im Griff hat. Jacen ist eine Ausgeburt kalter Logik (wenn auch einer zunehmend verzerrten Logik). Anakin will - und Lumiya spricht hier die Wahrheit - Macht, um Padmé und ihr Kind zu retten, ein Gefühl gesteigert durch das Trauma herbeigeführt dadurch, dass er seine Mutter nicht retten konnte. In AOTC deutet er an, dass er nur zu gerne die Welt reparieren würde, es aber nicht kann. Dazu braucht er Macht. Bei Jacen ist die Situation ähnlich, aber nicht identisch. Auch er will der Galaxis Ordnung bringen. Er denkt dabei aber in einem größeren Maßstab. Anakin wäre vielleicht zufrieden damit gewesen, Padmés Tod zu verhindern. Seine politischen Ideale, die er ihr gegenüber in AOTC äußert, hätte er womöglich schnell vergessen, wenn das bedeutet hätte, ein halbwegs friedliches Leben mit Padmé und seinen Kindern aufzugeben. Jacen will mehr. Er zerstört Taa Chume, um Allana zu schützen. Er tötet Nelani, um Luke zu schützen. Aber würde er Luke, Tenel Ka und Allana für das (vermeintliche) Wohl der Galaxis opfern? Würde er. Will er. Jacen denkt größer als Anakin (was freilich auch bedeutet, dass es wesentlich einfacher ist, dem impulsgesteuerten Anakin zu verzeihen).
Soweit dies. Punkt 3: Jacens politische Aspirationen. Oh, klar. Er hat keinen Ehrgeiz. Ich glaube ihm sogar, dass er das glaubt. Und sehe eine Parallele zu Palpatine. Möglicherweise nicht dem Palpatine, den LFL irgendwann demnächst präsentieren wird. Aber zu meinem Palpatine, der zumindest momentan noch auch kanonisch existieren könnte. Ein junger Politiker, der, desillusioniert von der Korruption um ihn herum, nach Mitteln suchte, sie zu beenden -- und auf die Sith stieß, bzw., wie wir jetzt wissen, einen bestimmten Sith (wobei ich nach wie vor die Vorstellung bevorzuge, dass Palpatine sich autodidaktisch Sith- (und anderes) Wissen erarbeitet hat, bevor Plagueis in Erscheinung getreten ist; eine Parallele zu Jacens fünf Lehrjahren, wenn man so will). Jacen hat recht, wenn er sagt, dass irgendjemand den Job dieser, man nenne es wie man will, "Geheimpolizei", "Nightwatch" oder "Department of Homeland Security" übernehmen muss. Muss Jacen dieser Mann sein? Nein. Er hat es gemacht, weil er dafür qualifiziert ist. Und, reden wir nicht drumherum, weil es ihn in eine bessere Position bringt, der Galaxis seine Ordnung zu bringen. Genau wie Niathal, die eigentlich Staatschefin werden will, aber den Umweg über den Posten des Oberbefehlshabers nehmen muss, um ihr Profil zu schärfen, braucht Jacen, will er Bedeutung erlangen, ein Sprungbrett. Das übernächste Buch heißt 'Exile'. Bisher ließ sich vermuten, dass damit Jacen gemeint sein könnte. Wird zum Sith, entdeckt, ausgestoßen. So Zeug. Vergesst das. Traviss hat die Grundlage für eine feindliche Übernahme der Allianz durch die Sith gelegt. Es stellt sich nur noch die Frage, ob Jacen selbst Alleinherrscher werden oder als Graue Eminenz hinter dem offiziell Herrscher (Niathal? oder Cal Omas, der nur durch Jacen von einer Machtübernahme Niathals gerettet wurde?) stehen wird. Wohl letzteres. Unser veritabler Caesar möchte sicher nicht wie selbiger enden.
Hab ich sonst noch was zu sagen? Oh weh, so viel. Das geht nicht, dann schimpft mich micah. Kurz und knapp: Ich stehe hinter Jacen bis zu der Sache mit Ailyn. Ich hätte nicht so gehandelt wie er, aber ich halte sein Verhalten für nachvollziehbar und zwar im hart rechten, aber noch akzeptablen Bereich (legal, wie mehrfach erwähnt, sind seine Aktionen). Dann kommt irgendein Blackout, ich weiß nicht. Vielleicht war die Anstrengung zu groß, das viele Philosophieren (so viel gezweifelt hat er ja seit dem Ende der NJO nicht mehr) hat ihn ausgebrannt. Beim Verhör von Ailyn Vel steht er ziemlich neben sich, vergisst glatt, Ben rauszuschicken, und nebenher auch jegliche moralische Schranken. Das kommt so plötzlich, aus dem Nichts. Ich glaube, er weiß selbst nicht genau, warum er das gemacht hat. Lumiya? Ich bestreite jedenfalls nicht mehr, dass sie ihn beeinflusst. Das wird in einer Szene ja auch sehr deutlich (ich weiß jetzt nicht mehr, wo genau das war, aber es wird geschildert, wie Jacen an ihren Lippen hängt und nichts anderes mehr wahrnimmt). Ich weiß gar nicht, was es da noch groß an Prüfungen geben soll, Jacen ist doch ziemlich klar "auf der dunklen Seite". Sein Vermögen, klar zu denken, ist eindeutig eingeschränkt, sonst ließe er sich nicht so einen Blödsinn einreden, dass es das ultimative Opfer wäre, Allana und Tenel Ka zu töten.

Kurz: Irgendwie glaube ich nicht, dass Jacen Tagebuch führt.
Han wird nicht sterben. Sagt die allwissende Erzählerin auf Seite 340.
Dafür glaube ich mehr und mehr, dass der Rasende Falke bald ausgerast haben wird. Allerdings glaubte ich das schon beim Schauen von ROTJ, also was weiß ich schon ;).
Zum 'Tempest'-Auszug nur: Das ist doch ein Witz!

Nach einem enttäuschenden Start bin ich wieder drin und kann es kaum erwarten, das nächste Buch zu lesen. Ich hätte Jacens Werdegang insgesamt anders gehandhabt (nämlich tatsächlich von einfachen schwarz/weiß-Schemata weggekommen, was hier auch nicht gemacht wird), aber dass es so nicht kommt, war zu erwarten. Jetzt haben wir also den Kurs und können nur hoffen, dass der Weg zum Ziel wenigstens interessant - und folgenreich - sein wird.
 
Bin zwar noch nicht ganz fertig, aber 'n paar Kommentare kann ich schon abgeben.

Die Verbindung zu 'Betrayal' ist eher dünn. Auf die Tralus-Schlacht, die erste echte blutige Auseinandersetzung, wird überhaupt nicht eingegangen, und das ziemlich komplizierte (und interessante) politische System Corellias - Premierminister der Fünf Welten als Regierungschef, dem die Oberhäupter der einzelnen Planeten unterstellt sind - gibt's auch nicht mehr.

Diese Terrorsachen hätten meines Erachtens besser in den ersten Band gepasst.

Hans Motivation verstehe ich immer noch nicht. Und ich halte weiterhin die ganze Sache für dämlich. Zehn Jahre nach der NJO macht 'Unabhängigkeitsstreben' doch eigentlich gar keinen Sinn. Die Vong haben ganze Planeten - auch im Kern - zerstört, und das interplanetare Wirtschaftssystem dürfte noch längst wieder hergestellt sein.

Glaubwürdiger wäre 'ne Kern-/Rand-Auseinandersetzung bzw. Sanktionen/Feindschaft gegenüber Welten, die geschlossen mit den Vong kollaboriert haben. Aber doch nicht diese öde Corellia-Sache. Darüber sollte man sich doch nicht ernsthaft aufregen. Den Großteil der GFFA dürfte das ungefähr so sehr interessieren, wie der Israel-Palästina-Konflikt den durchschnittlichen Bewohner der Andamanen.

Aber lieber zu unserem neuen potentiellen Lieblingssith:

Jacen ist nicht Vader² und wer das behauptet, fällt in eine von den Autoren bewusst (hoffe ich jedenfalls) gelegte Falle. Jacen ist - wenn überhaupt - Palpatine.

Richtig. Konvertiert wird er eher wie Dooku - gut, bei dem gab's mangels emotionalen Bindungen keine Nelani und keinen Ben, aber Palpatine hat ihn mit Argumenten überzeugt, genauso wie Lumiya Jacen.
Und es ist seine eigene Beschränktheit bzw. sein Großvaterkomplex, der ihn allem Anschein davon abhält, 'mal in Dookus Vergangenheit 'rumzugraben. Er weiß ja über ihn Bescheid. Oder in Palpatines. Gerade letzteren tut er eigentlich für irre, obwohl Jacens Nummer eigentlich nur auf ein - vielleicht weniger bizarr klingendes - 'Once more the Sith will rule the Galaxy. And we shall have peace.' rauslaufen kann.
Mit dem Problem der Rückkehr des Chaos nach dem Tod des (faktischen) Despoten.

Also ist der ganze Mist eigentlich für die Katz. Und das könnte er wissen. Aber er fängt ja schon jetzt an, Fehler zu machen. Jongliert mit zu vielen Bällen. Die Idee mit Ben als Sith-Schüler ist zu riskant. Die politischen Verflechtungen. Die Jedi. Was will er eigentlich mit denen machen? Die müssen ja faktisch weg, sobald raus ist, dass er 'n Sith ist. Würden den neuen Messias ja sonst aufhalten ;-).
Dann hat er blinde Stellen, die er nicht als solche erkennt (wie Palpatine). In 'Betrayal' war's die Sache mit Lumiyas totkranken Söldnern, in 'Bloodlines' die Nummer mit Ailyn.
Letztere Technik hätte ich 'mal mit unserem Lieblingscyborg gemacht. Hinsichtlich Lumiya hat er ja (berechtigte) Zweifel, schaut aber nicht wirklich in ihr Gehirn oder foltert sie 'mal 'nen Nachmittag über, um sich klar zu werden, ob da noch was anderes ist.

Hätte doch 'mal 'ne gedankliche Skizze gesehen, wie er sich die 'Ordnung' den vorstellt... Bisher ist das alles zu vage, um wirklich erkennen zu können, worauf's rausläuft.

Jacens politische Aspirationen. Oh, klar. Er hat keinen Ehrgeiz. Ich glaube ihm sogar, dass er das glaubt. Und sehe eine Parallele zu Palpatine. Möglicherweise nicht dem Palpatine, den LFL irgendwann demnächst präsentieren wird. Aber zu meinem Palpatine, der zumindest momentan noch auch kanonisch existieren könnte. Ein junger Politiker, der, desillusioniert von der Korruption um ihn herum, nach Mitteln suchte, sie zu beenden -- und auf die Sith stieß, bzw., wie wir jetzt wissen, einen bestimmten Sith (wobei ich nach wie vor die Vorstellung bevorzuge, dass Palpatine sich autodidaktisch Sith- (und anderes) Wissen erarbeitet hat, bevor Plagueis in Erscheinung getreten ist; eine Parallele zu Jacens fünf Lehrjahren, wenn man so will).

Hm. Wir konnten ja bisher nie in Sidious' Kopf reinschauen, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass ihn das Intrigieren als Palpatine ziemlich angekotzt hat ;-).
Allerdings ist persönlicher Ehrgeiz definitiv nicht die Triebfeder der Bane-Linie. Palpatine gibt ja in DL selbst zu, dass Plagueis ihn auseinander genommen und wieder zusammengesetzt hat. Das wichtige war wohl die Geduld, nicht der Ehrgeiz - sonst hätten die Sith sich kaum 1000 Jahre verborgen halten können.
Und irgendwie zweifle ich daran, dass Palpatine schon als Säugling bei Plagueis gelandet ist. Mit einem Prä-Sithleben wird er eigentlich nur noch interessanter. Und wenn er wirklich von Naboo ist, könnte er ja schon als Jugendlicher sehr intensiv mit Politik zu tun gehabt haben. Ich tippe 'mal drauf, dass er als junger Erwachsener entdeckt wurde.

Noch was zu Luke:

Jacens Tricks sollten eigentlich nicht so gut funktionieren. Luke war selbst 'mal Palpatines Schüler. Müßte eigentlich genug über Sith-Techniken wissen, um die durchschauen können. Insbesondere über diese verhüllte Dunkelheit à la Palpatine. Und die Fallanassi-Nummern kennt er ja auch...
 
Da ich Bloodlines zusammen mit Stovers "Heroes Die" bestellt hatte, hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Bücher pünktlich kamen, ich wurde aber überrascht, denn die beiden Bücher kamen dann doch noch am Freitag. Gestern Abend bin ich mit Bloodlines fertig geworden. Nun folgt, mein Review und obwohl sich die meisten es wohl schon denken können, warne ich noch mal lieber vor Spoilern, die in Massen in meinem Beitrag zu finden sind. (Ich musste mein Review von diesem Teil hier trennen, da mein Beitrag sonst zu groß gewesen wäre)
 
Mein Review zu dem Buch Bloodlines

Ich fange mal als erstes mit dem Cover von Bloodlines an. Boba hat man ja schon oft genug gesehen, so dass ich nicht begeistert war, ihn auf dem Cover vorzufinden. Aber es ist einfach toll gezeichnet und gefällt mir wesentlich besser als das von Betrayal, welches einmal nicht so toll aussah und außerdem Jacen viel zu jung und absolut nicht so, wie ich ihn mir vorstelle gezeigt hat.

Bloodlines hat lange Zeit zwei Großhandlungen, die parallel ablaufen. Einmal die Handlung von Boba Fett und zum andern die der anderen. Ich fange mit der der andern Personen an.
Dort steht mal wieder Jacen im Mittelpunkt, wie nicht anders zu erwarten. Die anderen Personen kommen nicht kürzer als er, was die Seitenanzahl angeht, so nehmen sie wahrscheinlich sogar mehr Seiten ein, aber Jacen beschäftigt einen mal wieder am meisten.
Anfangs war ich sehr positiv überrascht, denn Taviss hat mit Bloodlines auf den ersten 150 Seiten genau das gemacht, wozu Allston nicht fähig war. Ein großer Pluspunkt für sie ist, dass sie nicht die ganzen blöden Witze reinschrieb, wie Allston es gemacht hat. Unnötige Action findet man ebenfalls selten. Überhaupt ist Bloodlines sehr viel intelligenter geschrieben als Betrayal. Statt dem ?Wie macht Person X etwas? geht es erst meistens um das ?Warum macht Person X so etwas?.
Traviss Schreibstil gefällt mir allerdings nicht so. Vielleicht sollte man als deutschsprachiger so etwas nicht werten, aber Traviss hat auffällig oft Wortwiederholungen benutzt. Ganz am Anfang findet man eine Zeit lang, in etwa eine Seite lang, oft das Wort recognize. Auch bei anderen Wörtern ist dies zu beobachten. Der Einsatz der mandalorianischen Sprache hält sich zum Glück in Grenzen. Er stört zwar auch in Bloodlines zeitweise, für denjenigen, der ?Triple Zero? gelesen hat, ist Bloodlines fast eine Erholung.
Eine weitere Sache die Traviss besser als Allston gemacht hat, oder die Allston gar nicht gemacht hat, sind die Gedanken von einigen Personen zu bestimmten Sachen. Jacens Zweifel an Lumiyas Worten, die Zweifel an dem Weg, den er derzeitig beschreitet. Seine Gedanken und seine Sehnsucht nach Allana und Tenel Ka. Wobei ich bis zu Bloodlines ja nicht wirklich geglaubt habe, dass ihm Tenel Ka so viel bedeutet.
Besonders gefallen hat mir auch Luke. Lange ist es her, dass ein Schriftsteller ihn so gut hinbekommen hat. Er ist nicht mehr der willenlose Diener der Regierung, der er noch in Betrayal war, diesen Posten hat ja ein anderer recht freiwillig für ihn übernommen. Und vor allem erkennt er, wie sehr sich Jacen geändert hat. Auch gefallen mir seine fielen Zweifel. Zwar behindern dieses ihn auch zeitweise. Aber lieber vorsichtig sein und erst einmal nachdenken, als allem zuzustimmen (Betrayal), auch das hat jemand anderes in Bloodlines übernommen.
Vorwerfen kann man Luke vielleicht sein inkonsequentes Handeln, was Ben angeht. Aber man kann ihn auch sehr gut verstehen. Ihm bleiben eigentlich nur die beiden Möglichkeiten, entweder Ben den Gefahren Jacens Obhut zu überlassen, oder eine noch größere Kluft zwischen ihn und seinen Sohn aufzubauen und nebenbei auch noch den Zorn seiner Frau auf sich zu ziehen. Vermutlich hätte ich es nicht anders als Luke gemacht.
Auch die Politik nimmt im Gegensatz zu Betrayal an Bedeutung zu. Sehr gut gefallen haben mir die Sätze am Anfang jedes Kapitels, besonders die Sachen Cal Omas. Er kann einem richtig Leid tun, umgeben von massenhaft kriegsgeilen Idioten, ja, ich meine auch Jacen, und nicht in der Lage wirklich den Krieg verhindern zu können. Allerdings wünsche ich mir für die kommenden Bücher auch Szenen aus seiner Sicht geschrieben. Nach ?Destiny's Way? und nun Bloodlines ist er für mich zu einer sehr interessanten Person geworden.

Jetzt schweife ich erst einmal ab zu dem Boba-Teil, warum ich das gerade jetzt mache, weiß ich allerdings selber nicht. Ich gehöre ja nicht zu den vielen Fett-Hassern, bin aber bei weitem auch kein Fan von ihm, vielleicht bin ich sogar die einzige Person in diesem Forum, die sich näher mit LotF beschäftigt und nichts gegen Boba hat. Falls sich nun immer noch welche über Boba beschweren, so kann ich dies nun wirklich nicht nachvollziehen, denn seine Person ist alles andere als der supercoole Boba, der alles kann. Und es geht vor allem um seine Gefühle, nicht darum was für tolle Waffen er doch hat. Traviss ist seine Person mit am Besten gelungen. Und während ich ihn früher nur akzeptiert habe, finde ich Boba nun teilweise richtig sympathisch. Auch Mirta Gev ist interessant. War ich eigentlich der Einzige, der das Gefühl hatte, dass Boba sich näher für sie interessiert hat, so wie Nelani für Jacen? Selbstverständlich tat er dies, wenn überhaupt nur unbewusst.

Wieder zurück zum anderen Buchteil. Auf Han und Leia gehe ich nur kurz ein. Bis kurz vor dem Ende, waren sie für mich eher unbedeutend. Es war nicht so, das ich nicht gerne die Teile über sie gelesen hab, im Gegenteil, aber jetzt im Nachhinein verblasst ihr Teil doch stark, gegenüber den anderen.
Aber beide waren besser gelungen als in Betrayal, was wohl auch nicht schwierig ist. Zwar kann ich mit Hans Gedanken nicht wirklich übereinstimmen, aber immerhin sind sie nun nachvollziehbar. Leia gehört zu den wenigen Personen für mich, die in Bloodlines moralisch sich nichts zu Schulden kommen lassen. Sie verhält sich weitestgehend vorbildlich und scheint außerdem der Anker zu sein, an dem sich die restlichen Skywalkers und Solos festhalten können, um nicht alle auseinander zu driften.
Mara kommt mal wieder sehr kurz. Und ich fange langsam an Wraiths Theorie wirklich zu glauben, dass zwischen ihr und Jacen mehr ist, als sich zeigt, oder besser geschrieben, es scheint so, als sehne sich Mara nach mehr. Wie lang die Ehe zwischen ihr und Luke wohl noch gut geht?

Schön war der eingeführte Terrorismus und der beginnende Aufstand der Bevölkerung (Schön für das Buch). Er wurde überzeugend inszeniert und wirkte nicht so gestellt wie viele Sachen aus Betrayal. Und vor allem gefiel mir die Person, die sich am meisten mit ihm beschäftigte: Ben Skywalker. Ich mochte Kinder in Büchern eigentlich noch nie wirklich. Aber Ben ändert dies. Zwar wirkt er schon recht reif für sein alter, aber nicht so sehr, dass es unrealistisch erscheint. In ihm sehe ich die Zukunft der Jedi. Jemand der viel nachdenkt, dadurch aber nicht handlungsunfähig wird, ausgebildet vom vielfältigsten Machtnutzer, moralisch aber nicht von ihm zu extrem beeinflussbar. Statt so einem Schrott wie Young Jedi Knights, hätte man den Solo-Kindern ebenfalls solch tolle Buchszenen spendieren sollen.

Auf Seite 155 beginn der Tiefpunkt des Buches. Und ich meine nicht das, was viele jetzt wohl glauben. Denn dieses andere ist kein Tiefpunkt, nur der Punkt des Buches, der mich am meisten beschäftigt hat.
Vielleicht wundert dies einige, aber ich bin halbwegs damit zufrieden, was mit Pellaeon passiert. Es hätte schlimmeres geben können. Und ich kann Pellaeons Entscheidung sehr gut verstehen. Man muss mal bedenken, dass er inzwischen 97 Jahre alt is. Und wenn man dann erleben muss, wie einfach eine Entscheidung getroffen wird, ohne das man vorher gefragt wird, eigentlich gar keine andere Möglichkeit mehr hat als zuzustimmen und man mit dieser Entscheidung nicht gerade einverstanden ist, außerdem noch eine nur an Macht denkende Person in seinem Stab hat, die mit allen Mitteln probiert an höhere Posten zu kommen, so will man sich das in dem Alter wohl nicht mehr antun.
Und Pellaeon sieht wohl ebenso wie ich keinen Sinn darin, sich an seinen Posten zu klammern, um die anders denkende Regierung bei ihrer Arbeit zu behindern. Und so schlecht der Weg der Regierung auch ist, eine behindernde Opposition macht alles nur noch schlimmer.
Und Pellaeon wir wohl auch noch anderes zu tun haben, als sich nur um das Wohl der Galaxis zu kümmern. Da wäre einmal sein Garten, und ich glaube auch fest daran, dass er eine Familie hat, in die er seine Zeit investieren kann. Seine Entscheidung aus Bloodlines macht dies nur wahrscheinlicher.
Das alles ändert aber nicht daran, dass dieser Punkt im Buch etwas war, über das ich lange nachgedacht habe. Und obwohl ich mit dieser Entscheidung einverstanden bin, ist es schon deprimierend zu wissen, dass es sich bei Bloodlines um da vielleicht letzte Buch gehandelt hat, indem Pellaeon vorkam. Ich probierte nach der Szene noch ein bisschen weiter zu lesen, merkte aber schnell, dass ich mich einfach nicht mehr aufs Buch konzentrieren konnte. Denn meine Gedanken schweiften immer wieder zu Pellaeon ab. Da es sowieso schon 12 Uhr abends war, nutzte ich die Gelegenheit, um etwas zu schlafen.

Jetzt mal kurz etwas Off-Topic. Wünschen tue ich mir schon lange ein Buch mit Pellaeon als Hauptperson, jetzt ist es nötig geworden. Lang Zeit gab es keine SW-Bücher mehr, die sich fast nur mit Nebenpersonen von SW beschäftigten, und das, obwohl viele so etwas gerne lesen würden. Genau das bietet sich doch jetzt gut an. Ein Buch für 2008 hat ja noch kein Thema, und wird wohl leider mit einer Sicherheit von 99 % auch nicht Pellaeon als Thema behandeln. Nein es wird wohl viel eher ein unnötiger Old Republic-Roman werden, oder noch schlimmer, ein weiteres Buch von Timothy Zahn, der etwa 400 Seiten dafür verschwendet um dem Leser einzig zwei Dinge zu sagen: Thrawn ist toll und Personen ziehen beim Reden ihre Augenbrauen hoch. Genau das will man doch lesen, wofür sind Bücher denn sonst da?
Und wie toll wäre ein Buch über Pellaeon so 39-40 Jahre nach Yavin geschrieben von, große Überraschung, Matthew Stover. Ein Buch, das sich tiefgehend mit dem Charakter Pellaeon beschäftigt, nicht nur mit dem jetzigen, sondern mit seinem ganzen Leben. Und nebenbei könnte man die vor-Kriesen-Politik behandeln, was in Betrayal ja viel zu sehr vernachlässigt wurde. Aber so ein wunderbares Buch wird es wohl bei SW nie geben.

Ich konnte mir ja in Betrayal noch vorstellen, dass Lumiya Jacen nicht mit der Macht beeinflusst hat. Bloodlines zeigt ziemlich eindeutig, dass ich mich geirrt habe. Man muss nur den Jacen vom Anfang mit dem nach Lumiyas Ankunft auf Coruscant vergleichen. Vorher ist Jacen sehr nachdenklich, verliert den Glauben an das, was Lumiya ihm erzählt hat. Er tut nichts, was zweifelhaft ist.
Mal so nebenbei, es ist doch eine Schande, dass man den alten Jedi-Tempel wieder aufgebaut hat. symbolisch nicht besonders klug und vor allem nicht notwendig. Unnötige Geldausgeberei. Wessen Idee das wohl war, Jacens jedenfalls nicht, da er ja auch nicht begeistert über den Tempel zu sein scheint. Ich finde es etwas schade, dass nicht näher erläutert wurde, was nun mit der Basis auf Ossus geschehen ist. Ich hoffe sie besteht noch. Vielleicht ist es ja so wie zur der Zeit von NJO, wo die jungen Schüler auf Yavin ausgebildet wurden, während die Meister und Ritter meist anderswo waren. Fände ich zwar auch nicht viel besser, aber immerhin etwas besser.
Als Jacen die Szene sah, in der sein Großvater den Jedi-Tempel stürmte war ich erst nicht so begeistert. Nicht alles aus der Vergangenheit muss ans Tageslicht kommen. Aber in den Maßen, in den es dann geschehen ist, fand ich es in Ordnung. Die Macher von LotF scheinen die Ähnlichkeiten zu der PT ja zu beabsichtigen. Nun, da sie sowieso schon diesen Weg gegangen sind, ist es meiner Ansicht nach besser, auch darauf hinzudeuten, als es still und heimlich zu machen, was Traviss ja auch getan hat. Und Lumiya hat in einer Sache Recht. Jacen ist nicht sein Großvater und wird nicht die gleichen Fehler machen. Er wird andere Fehler machen, was auch nicht hoffnungsvoller klingt.
Er ist nicht der gleiche Mensch wie Anankin, fast eher ein Gegenteil. Jacen ist klüger, weniger Emotional, weiser, älter und besser ausgebildet. Aber macht ihn das nicht noch gefährlicher?
Anakin hat sich in einen tiefen Abgrund begeben und ist vielleicht so tief gefallen, wie er konnte. Das wird Jacen nicht tun, denn er ist fähig die Grenzen, die Anakin aufgesetzt waren, weit zu überschreiten. Aber Jacen hat einen großen Vorteil, sein Umfeld. Zwar ist er gerade dabei alle seine früheren Beziehungen in den Eimer zu werfen, aber Mara scheint ihm gegenüber vollkommen loyal zu sein. Und Luke wird wohl immer bereit sein Jacen zu helfen, falls dieser um diese Hilfe bittet. Jacen kann sich Glücklich schätzen nicht in der Alten Republik gelebt zu haben.

Nach der Sache mit Pellaeon konnte mich das Buch längere Zeit nicht so begeistern. Ob das Buch zu diesem Zeitpunkt nun schlechter wurde, kann ich nicht wirklich sagen. Einmal gefiel es mir wohl nicht so sehr, dass nun etwas mehr Action kam, die allerdings nie zu viel war. Und ich fing außerdem an sämtliche Sympathie für Jacen zu verlieren. Sein Vorschlag und vor allem die Ausführung der Spezialkräfte gegen die Corellianer war einfach unakzeptabel.
Wie schon geschrieben, mir tut Cal Omas richtig leid. Umgeben vom blinden Jacen, von der machtgierigen und skrupellosen Cha Niethal und ohne eine stütze der Vernunft und Weitsicht, wie Pellaeon es war. Admiral Niethal finde ich absolut unsympathisch. Und als größte Gefahr für die die GA sehe ich nicht Jacen, nicht Lumiya, nicht die Jedi und auch nicht Corellia, sondern sie. Jacen muss rechtzeitig von ihr abweichen, darf ihr auf keinen Fall helfen Chief Of State zu werden, sonst wird die Galaxie in genau dem Versinken, was er verhindern will, Chaos.

Das die GA die Terroristenakte der Corellianer nicht einfach hinnehmen kann und gegen sie vorgehen muss, ist klar und nötig. Aber das kann man einfach nicht so machen, wie es getan wurde. Erst einmal sollte man die Jedi da raus halten, selbst wenn sie ihre Jedi-Roben für die Zeit ablegen. Und das alles so offensichtlich so ähnlich wirken zu lassen, wie bei Vaders Schocktruppen, ist politisch einfach nur dumm. Die entstehenden Konsequenten sind mehr, als nur offensichtlich.
Am meisten störte mich aber Jacens Entscheidung Ben bei all dem mitmachen zu lassen. Gut, es kann ihm tatsächlich helfen, aber so was macht man einfach noch nicht in einem Alter von 13. Das mandalorianische Kinder mit 13 auch schon in den Krieg ziehen ist da keine Ausrede. Denn dass viele von den Mandalorianern geistig völlig krank sind, sieht man ja an Ordo.
Jacen schafte es Schlag auf Schlag meinen Glauben an ihn zu zertrümmern. Seine Action gegen Jaina war völlig unnötig. Er konnte daraus nicht einmal einen nutzen ziehen, was er bei seinen anderen meisten fragwürdigen Situation eigentlich immer noch konnte.
Dann kam sein Mord an Ailyn. Für mich die noch am nachvollziehbarste Tat. Wahrscheinlich, weil sie aus emotionalen Gründen und nicht auf Grund Jacens Denken getroffen wurde.

Am schrecklichsten ist jedoch seine Schandtat an Ben. Damit Disqualifiziert er sich in meinen Augen, als Meister für jeden Schüler. Wäre mir seine Tat bekannt, ich glaube nicht, dass ich ihm je einen Schüler anvertrauen könnte.
Wie kann man mutwillig einen dreizehnjährigen dazu bringen zwei wehrlose Leute zu töten? Als Jedi lernt man das töten leider schnell genug. Auch Anakin Solo oder Tahiri haben schon in jungen Jahren getötet. Aber das, weil sie nicht so viele andere Möglichkeiten hatten und nicht, weil ihr Meister wollte, dass sie lernen wie es ist zu töten. Und danach Ben auch noch in etwa zu sagen, das so etwas nun mal passiert und man es hinnehmen muss.

Das alles kann eigentlich nur durch eine Sache überboten werden, nämlich durch die, die Lumiya von Jacen verlangt zu tun. Es steckt zwar tatsächlich eine gewisse Logik hinter Lumiyas Argumenten. Aber eine vollkommen verzehrte Logik. Wenn man will kann man alles ins richtige Licht schieben, alles mit passablen Argumenten unterstreichen. Dafür braucht man nur etwas Intelligenz und Gerissenheit.
Ich glaube nicht, dass Jacen die Person, oder die Personen, die er am meisten liebt, töten wird, denn damit tötet er sich selber. Falls es aber doch geschehen wird, so frage ich mich, ob die LotF für mich dann noch einen Wert hat.

Positiv ist mir aufgefallen, dass Traviss nicht zimperlich mit den Leben der Figuren umgeht. Thrackan ist ja nicht nur eine Nebenperson, Ailyn scheint auch nicht so unwichtig gewesen zu sein und Boba wird uns wohl auch noch in der Serie verlassen. Falls nicht, so wird das Buch Bloodlines bei mir wesentlich tiefer sinken, da dann der ganze Teil mit Boba seinen Reiz verliert.
Gerade am Schluss hat mir dieser Teil sehr gut gefallen. Die Szene, in der er und Mirta von Ailyns Tod erfahren und sich Mirta als sein Enkelkind entpuppt, as schön dramatisch geschrieben. Auch der Abschied zwischen Han und Jacen hat mir gefallen.

Insgesamt ist Bloodlines um Meilen besser als Betrayal. Die Serie LotF an sich gefällt mir zwar bisher nicht so, dafür ist das Buch Bloodlines als Buch wirklich überzeugend und wäre es kein SW-Buch gewesen, so wäre ich wohl ziemlich begeistert. So bleibt Jacens Entwicklung leider negativ in Erinnerung. Der Einbau des Terrorismus, Luke, Ben, der gute und intelligente Aufbau des Buches und der Boba Teil sind aber eine gute Entschädigung dafür.
Bleibt nur zu hoffen, dass Denning dieses Niveau halten, kann oder sogar noch etwas Besseres abliefert. Wenn er gegenüber Dark Nest aber keinen Qualitätsverlust zeigt, so mache ich mir keine Sorgen. Und dem kurzen Tempest-Ausschnitt nach zu schließen, könnte es sein, dass
einige Elemente aus NJO und DN wieder aufgegriffen werden (Yuuzhan Vong, Bothans, Killiks.
Mir ist in dem Abschnitt noch ein Fehler aufgefallen. Denning meint anfangs, Alema würde immer von uns sprechen, wenn sie sich meint, später ist aber genau dies nicht der Fall.
 
Vuffi Raa schrieb:
Ich glaub nicht, dass du begeistert sein wirst... *hüstel*

Damit hast du mich ziemlich verschreckt. Ich habe nachdem ich deinen Beitrag gelesen hatte, sofort den PC ausgemacht, und auch nicht vor dem zuende Lesen von Bloodlines wieder angemacht. Zum Glück war das Ganze dann ja doch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte.

Wraith Five schrieb:
Hm... soll ich, oder soll ich nicht? Kann ich es moralisch verantworten, hier zu schreiben, wenn ich noch eine längere Antwort im 'Betrayal'-Thread schuldig bin?

Es ist ja auch möglich beides zu machen ;) . Wäre schön, wenn du dann im Betrayal-Thread tatsächlich mal wieder etwas schreiben würdest.

Man mag über ihren überdurchschnittlich hohen Output und ihre Einstellung zur Literatur ("ich bin Geschäftsfrau, keine Künstlerin", "ich lese keine Romane") denken, was man will - ganz geheuer sind sie mir auch nicht -,

Aber sie wird sich doch wohl die Bücher durchlesen, die zum Schreiben ihrer eigenen Bücher nötig sind. Betrayal z.B oder Dark Nest. Auch einige NJO-Bücher wie Traitor oder The Unifying Force sollte sie sich angeschauht haben.

Dass Ben sich selbst mehrmals mit mandalorianischen Jungs verglichen hat, fand ich nicht gut, weil ich erstens nicht glaube, dass ein durchschnittlicher 13jähriger sowas weiß

Ben íst ja auch mehr, als nur Durchschnitt ;) . Dem Restlichen stimme ich aber zu.

(In diesem Zusammenhang und aus dem gleichen Grund fand ich auch die Nennung von Aurra Sing unpassend und nicht mehr als Angeberei bzw. Fanfutter.)

Wer war sie noch mal :verwirrt: ? Ihr Name kam mir beim Lesen bekannt vor, jedoch konnte ich ihn nicht zuordnen. Vermutlich hat sie etwas mit der Alten Republik zu tun.

Für Fett mag die Sache damit erledigt sein, dass es viel schlimmer ist, die Galaxis Jacen zu überlassen, als ihn umzubringen, aber seine Enkelin wird das nicht so sehen.

Die beiden sind ja erst einmal mit Skiratas Nachfolgern beschäftigt. Aber bis zu Sacrifice vergeht ja auch noch genügend Zeit.

Ob Pellaeon nochmal wiederkommt? Er ist nicht der Typ, der sich still in eine Ecke setzt und zusieht, wie seine Regierung vor die Hunde geht. Wenn er nicht auch umgebracht wird, steht uns da wohl eine neue Rebellion ins Haus -- mit vertauschten Rollen.

Beim Ersten würde ich dir zustimmen, beim Zweiten auf keinen Fall. Denn er ist noch weniger der Typ, der gegen etwas rebelliert, was ihm nicht gefällt. Eine völlige Zurückhaltung würde zwar nicht ganz zu ihm passen, und mir außerdem auch nicht gefallen. Aber eine Rebellion gegen die GA wäre so ziemlich das Letzte, was ich mir bei ihm vorstellen könnte.

Weiß nicht, ob "Idiot" diesmal passt, dafür habe ich mich eigentlich nicht genug über ihn aufgeregt.

Idiot hat diesmal viel besser zu Jacen gepasst.

Jacen: Geil .
Ich hätte nicht so gehandelt wie er, aber ich halte sein Verhalten für nachvollziehbar und zwar im hart rechten, aber noch akzeptablen Bereich

Damit hätte ich nicht gerechnet, dass jemand Jacen nach Bloodlines noch verteidigen kann. Ich selbst habe seine Taten ja bisher ähnlich wie du gesehen, aber, wie in meinem Review zu lesen, ist sämtliche Sympathie für ihn nach Bloodlines bei mir verschwunden.

Der Teil, der blutrünstige Massenmörder (wir sehen einen Zusammenhang) ihre Verbrechen nicht nachsieht oder relativiert, aber doch anerkennt und gewissermaßen auch bewundert, mit welcher politischen Geschicklichkeit sie agieren: Julius Caesar, Napoleon, Bismarck.

Du siehst Jacens Aktionen als politisch geschickt an? Oder habe ich da was falsch verstanden? Denn aus meiner Sicht handelt Jacen in Bloodlines politsch mehr als nur dumm.
Und ich weiß jetzt nicht, ob du den Zusammenhang gemeint hast, aber Bismarck war ganz bestimmt kein blutrünstiger Massenmörder.

Zum 'Tempest'-Auszug nur: Das ist doch ein Witz!

Könntest du das näher erklären? Ich weiß nämlich absolut nicht, was du daran als Witz sehen kannst.

Darth Calgmoth schrieb:
Diese Terrorsachen hätten meines Erachtens besser in den ersten Band gepasst.

Stimmt. Aber das ist doch viel zu anspruchsvoll für Allston. Wo soll er denn da seine ganzen Witze unterbringen und vor allem, was soll Wedge damit zu tun haben. Allston würde ihn doch niemals als Terrorist darstellen.
 
Garm Pellaeon schrieb:
Es ist ja auch möglich beides zu machen ;) . Wäre schön, wenn du dann im Betrayal-Thread tatsächlich mal wieder etwas schreiben würdest.
Irgendwann demnächst ja, aber nicht momentan, wo ich mich mit verlorenen Schatten, garstigen Dinosauriern und zerstörten Festplatten rumschlagen muss ;).

Aber sie wird sich doch wohl die Bücher durchlesen, die zum Schreiben ihrer eigenen Bücher nötig sind. Betrayal z.B oder Dark Nest.
Da hat sie, glaube ich, gesagt, dass sie das zur Recherche zählt. Jedenfalls sicher nicht Literaturgenuss im eigentlichen Sinn.

Wer war sie noch mal :verwirrt: ? Ihr Name kam mir beim Lesen bekannt vor, jedoch konnte ich ihn nicht zuordnen. Vermutlich hat sie etwas mit der Alten Republik zu tun.
Jedijagende Kopfgeldjägerin.

Beim Ersten würde ich dir zustimmen, beim Zweiten auf keinen Fall. Denn er ist noch weniger der Typ, der gegen etwas rebelliert, was ihm nicht gefällt. Eine völlige Zurückhaltung würde zwar nicht ganz zu ihm passen, und mir außerdem auch nicht gefallen. Aber eine Rebellion gegen die GA wäre so ziemlich das Letzte, was ich mir bei ihm vorstellen könnte.
Es muss ihm ja nicht gefallen. Aber wenn er vor die Alternative gestellt werden würde, die Sache auszusitzen oder sich einer allianzinternen Rebellion anzuschließen... es gibt ja Situationen, wo man keine große Wahl hat. Was, wenn Niathal befindet, dass Pellaeon präventiv sterben muss, weil er vielleicht noch eine Bedrohung sein könnte?

Damit hätte ich nicht gerechnet, dass jemand Jacen nach Bloodlines noch verteidigen kann. Ich selbst habe seine Taten ja bisher ähnlich wie du gesehen, aber, wie in meinem Review zu lesen, ist sämtliche Sympathie für ihn nach Bloodlines bei mir verschwunden.
Ich verteidige ihn ja auch nicht nach 'Bloodlines', sondern nur bis zu einem gewissen Punkt :).

Du siehst Jacens Aktionen als politisch geschickt an? Oder habe ich da was falsch verstanden? Denn aus meiner Sicht handelt Jacen in Bloodlines politsch mehr als nur dumm.
Wie das? Er versteht es, sich und (temporäre) Verbündete immer näher an die Macht zu manövrieren, rein politische Macht ebenso wie die Macht, die mit der Beliebtheit beim Volk einhergeht. Dass sein Kurs beim Pöbel ankommt, wird ja explizit gesagt.

Und ich weiß jetzt nicht, ob du den Zusammenhang gemeint hast, aber Bismarck war ganz bestimmt kein blutrünstiger Massenmörder.
Das Bild, das der Durchschnittsbürger von ihm hat, ist jedenfalls zu positiv. Es stimmt ja nicht, dass er die deutsche Einigung erreicht hat. Es war ein erzwungener Zusammenschluss der meisten deutschen Staaten mit Ausnahme Österreichs, ausschließlich zum Zwecke, Preußens Vormachtstellung zu sichern bzw. zu erweitern. Er hat das ja nicht gemacht, weil der demokratische Wunsch der Bürger ihm so imponiert hat (wie er auch nach der Reichsgründung von Demokratie nichts gehalten hat). Forciert hat er den Zusammenschluss durch eine Reihe von Kriegen, die man nicht gerade als unblutig bezeichnen kann, und nachdem es keineswegs ein Naturgesetz war, dass Deutschland ein Staat sein muss, kann auch niemand behaupten, die Kriege wären notwendig gewesen. Wohin insbesondere seine Behandlung Frankreichs die Welt geführt hat, hat Bismarck nicht so gut wissen können wie wir aus einer historischen Rückschau heraus, aber das hätte er auch anders haben können und die Welt vielleicht zwei Kriege weniger.

Könntest du das näher erklären? Ich weiß nämlich absolut nicht, was du daran als Witz sehen kannst.
War der leicht ironische Unterton nicht herauszulesen? "Das kann doch nicht ernst gemeint sein!" Vgl. das englische "you're kidding, right?".

Stimmt. Aber das ist doch viel zu anspruchsvoll für Allston. Wo soll er denn da seine ganzen Witze unterbringen und vor allem, was soll Wedge damit zu tun haben. Allston würde ihn doch niemals als Terrorist darstellen.
Ich weiß nicht. Wenn ich 'Betrayal' ausblende, würde ich das Allston schon zutrauen. Nur bei dem einen Buch hat's halt nicht so geklappt. (Oder vielleicht rede ich mir das nur ein, um nicht mit allzu negativen Erwartungen an 'Exile' heranzugehen?)
 
Dieses LOF-Bücher, haben mir das Post-NJO-EU endgültig madig gemacht Das ganze ist für mich aufgewärmte Shice. Wir brauchen einen neuen Supersith?! Das muss dann auch noch unbedingt einer aus dem Skywalker/Solo-Cla sein, wie langweilig und einfallslos. Die Entwicklung von Jacens Charakter ist mehr als, abgehackt. Man hat den Eindruck, dass sich die Autoren nicht mehr an die NJO erinnern, an der sie selbst mitgearbeitet haben. Hätte es nicht genügt, dass Anakin und Chewie in der NJO sterben? Mir erscheint es langsam so, als ob die Autoren im Wettstreit liegen, wer den Solos noch mehr antun könnte? Irgendwann reichts. Was kommt als Nächstes? Jaina als Edelnutte für Politiker oder als Lesbe? Das soll jetzt keine Angriff geugen Homosexuelle sein. Ich will damit nur sagen, welcher Autor wird noch sensationeller, welcher traut sich noch mehr, die Solo-Familie zu verkrüppeln? Wer hat den Mumm noch mehr Shice aufzuwärmen? Die Rückkehr der Sith wäre eine interessante Idee gewesen, aber er kam zu rasch und außerdem nervt mich das ewige Corellia-Thema. Man hätte aus dem Post-NJO-EU sehr viel machen können, aber den Autoren (war es Mangel an Einfallsreichtum?) gelang nichts außer der Wiederbelebung alter Geschichten. Grandiose Leistung! Die NJO war ein großer Einschnitt in das gewohnte SW-Universum, aber es verlor nichts von seier Mystik und Fantasie. Aber Darknest und LOF haben es geschafft, mir das Post-NJO-EU zu versauen:mad: - herzlichen Dank an unsere einfallslosen Autoren.
 
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