Ich gehöre zu der Generation, die mit der Prequeltrilogie zu Star Wars Fans wurden. Neben den „Illustrierten Enzyklopädien“, die meiner Meinung nach mit ihren Infohäppchen gute Köder für das EU sind, war mein erster wirklicher Roman „Die dunkle Bedrohung“ ein richtiger Hardcover-Schinken, mit dem ich als Neunjähriger echt zu kämpfen hatte. Danach ging es altersgerechter mit der Jedi-Quest Reihe von Jude Watson weiter, was weitaus mehr Spaß gemacht hat. Zu den Erinnerungen, die ich an den schönsten Sommerurlaub einer Kindheit habe, gehört auch, dass ich im Flugzeug oder am Pool mit der Nase immer in den Boba Fett Jugendromanen steckte. Genau wie bei Jude Watson fand ich diese etwas „realistischere“ Herangehensweise an das SW Universum fesselnd, wo plötzlich der Held sich ums Geld sorgen muss, um Essen und Schlafplatz. Auch an die etwas düstere Geschichte von „Darth Maul – Der Schattenjäger“ kann ich mich gut erinnern, weil über den Helden von Anfang an das Verhängnis wie ein Damoklesschwert hängt. Natürlich war die stets gut verkaufte Thrawn-Trilogie auch bald gelesen, ich kann mich aber erinnern, dass es im zweiten Band „Die dunkle Seite der Macht“ einige Längen gab.
Der Rache der Sith Roman von Stover habe ich als einsame Spitze in Erinnerung und stellte sogar den Film in den Schatten, indem er ihm meiner Meinung nach eine ungeheure Tiefe hinzufügte, gerade Tragödie und Fall von Anakin Skywalker in epischer Weise weiter ausführte und bis heute bei mir auf einer Stufe mit „richtiger“ Literatur steht, wenn ihr versteht, was ich damit meine.
Ansonsten war ich damals schon erstaunt, mit welcher Regelmäßigkeit und mit welchen Tempo Star Wars Bücher erschienen sind und offenbar auch ihre Käufer fanden. Das schreckt gerade junge Leute immer auch ein klein wenig ab.
Als damals The Clone Wars als Serie mit seinem Pilotfilm Sommer 2008 erschien, war ich als Fan des alten Klonkriege-Multimedia-Projekts von Lucasfilms erheblich enttäuscht und das Ganze stellt schlußendlich eine ziemliche Zäsur dar, wo sich meine Interessen erstmal jahrelang anderswo orientierten.
Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit die Erbe der Jedi-Ritter Reihe komplett gebraucht&preiswert zu erwerben und lese mich da jetzt durch, was ein alter Kindheitstraum von mir war, der an dem Geld, der Zeit und dem Respekt vor langen Buchreihen in früheren Jahren gescheitert war. Danach will ich die Darth Bane-Reihe und die Republic Commando Reihe angehen. Ich musste mich ein wenig über mich selbst wundern, dass ich Letztere nicht schon längst mal gelesen habe. Von Karen Travis habe ich nämlich bereits die gesamte Gears of War Buchreihe gelesen und mich damit unheilbar mit der Sucht nach Military Science Fiction infiziert.