Militärgeschichte

@Jedihammer: Was hältst du von den abstrusen Theorien, wonach die späteren Nazis ihre Inspirationen durch das türkische Vorgehen erhielten bzw. Sachen wie die Gaskammern abgeschaut haben sollen? Ich halte das ganze für mehr als schwachsinnig.

Da die Idee mit den Gaskammern erst selbst im III.Reich spät gefasst wurde, halte ich dies ebenfalls für schwachsinnig.


Heute vor genau 90 Jahren endete mit dem Waffenstillstand von Villa Giusti für Österreich-Ungarn der I.WKe.Ein wenig außerhalb von Padua steht eine der unzähligen Villen des Veneto Sie sie auch heute noch Privatbesitz, und es ist nicht leicht, den Zutritt zum ehemaligen Gästehaus des italienischen Oberkommandos im Ersten Weltkrieg zu bekommen. Das Haus verfällt, die Deckenbalken sind nicht mehr tragfähig, also können nur wenige Menschen gleichzeitig jenen Raum betreten, in dem am 3. November 1918 Österreich-Ungarn seine Niederlage beurkundete. In der Villa des Senators Conte Vettore Giusti del Giardino wurde Weltgeschichte unterschrieben.i hatte man im Frühjahr 1918 noch durchaus das Gefühl haben können, für Österreich-Ungarn wäre der Siegfrieden nur mehr eine Frage von Wochen. Italien hatte inder 12. Isonzoschlacht eine schwere Niederlage erlitten. Mit Russland und Rumänien konnten die Mittelmächte, Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich, Frieden schließen. Die Streiks, die im Jänner ausgebrochenwaren, ließen sich noch einmal gütlich beilegen. Aber alle denkbar halbherzigen Friedensbemühungen der verbündeten Kaiserreiche und vor allem die vom österreichischen Kaiser Karl versuchte Geheimdiplomatie waren gescheitert.Seit dem Dezember 1917führten auch die USAKrieg gegen die Habsburgermonarchie. Diek.u.k. Armee aber konnte zur Kriegführung derMittelmächte mittlerweile kaum mehr etwas beitragen. Sie litt nicht nur an Auszehrung, sondern hatte auch zunehmend mit Nationalitätenproblemen zu kämpfen. LatenteGegensätze schlugen durch. Rufe brandeten auf. Evviva Italia! ?ivijo Jugoslavija! Hoch die Slawen! Nachdem es schon im Februar 1918 bei der k.u.k. Kriegsmarine zu einem Matrosenaufstand gekommen war, der mit einiger Mühe niedergeschlagen werden konnte, gab es im April und Mai 1918 auch beim Landheer Meutereien. Den Eid auf den Kaiser nahmen bisweilen nicht einmal mehr Offiziere ernst, wie viel weniger die Soldaten. Nach der Niederschlagung der Meutereien amtierten die Standgerichte. Die Rädelsführer wurden erschossen. Und auch dabei wurde Hass gesät, denn die Exekutionskommandos setzten sich aus Angehörigen anderer Nationalitäten zusammen als die zu Exekutierenden. Das hatte zwar seine Logik, doch es förderte den Zerfall, und es ließ Zweifel darüber aufkommen, ob die Armee weiterhin einsetzbar war.

Seit Monaten wurde nur mehr gerechnet. Die Produktionsziffern der Rüstungsindustrie wiesen steil nach unten. Wo es ging,wurden Ersatzstoffe eingesetzt. Für die Truppen im Front- und frontnahen Bereich sollte es im April 283 Gramm Mehl (Brot) pro Tag geben. Die Soldaten in der Etappe mussten sich mit 180 Gramm Mehl begnügen. Doch auch das war eine theoretische Menge und bestand häufig aus Maismehl, das sich kaumzu Brot backen ließ. Den Kampftruppenwurden im Frühjahr 1918 noch 200 Gramm Fleisch pro Woche zugestanden; die Truppen im Hinterland bekamen die Hälfte. Sie waren aber insgesamt besser versorgt als die Zivilbevölkerung. Mitte Juni wurde dieMehlquote für die österreichische Reichshälfte der Habsburgermonarchie auf 82,5 Gramm täglich herabgesetzt. Was noch an Lebensmitteln eingespart werden konnte, sollte derArmee in Italien zugeführt werden, die zu ihrer ? was man nichtwusste ? letzten Offensive angetreten war. Derösterreichische Kaiserwar im späten Frühjahr 1918 nicht nur ermuntert, sondern von derDeutschen Obersten Heeresleitung regelrecht gedrängt worden, in Italien wieder offensiv zu werden, um damit zu verhindern, dass womöglich italienische Truppen von der ruhigen österreichischen Front abgezogen und an die deutsche Westfront verschoben würden. Also wurden Angriffsvorbereitungen getroffen, Ersatztruppen in Marsch gesetzt, Waffen und Versorgungsgüter transportiert. Schließlich wurde um den Preis der Verschärfung der Situation des Hinterlandes den Kampftruppen alles an Lebensmitteln gegeben, was noch vorhanden war, um sie zu kräftigen und ?aufzupäppeln?. Die Hauptsorge der Führung schien sich aber auf die Ausbeutung des eroberten Gebietes zu beziehen. Für alle größeren Orte, die man zu erreichen hoffte, wurden vorsorglich Ortskommandanten ernannt. Es gab sogar schon einen Gouverneur von Treviso. Eigene Beutekommandos wurden gebildet, und man wartete nur auf den Angriffsbeginn.

Mitte Juni begann die Offensive. Nach 72 Stunden war klar, dass sie gescheitert war. Die ?Junischlacht in Venetien? schien zwar angesichts des enormen Einsatzes an Kriegsmitteln eine Materialschlacht gewesen zu sein, doch die Gesamtverluste der k.u.k Armee von mehr als 140.000 Mann, darunter rund 11.600 Tote, machten deutlich, dass es weit mehr gewesen war: Die k.u.k. Armee brachte sich selbst um! Daher musste es mehr als erstaunen, dass das Armeeoberkommando schon Ende Juli die Vorbereitungeiner nächsten Offensive befahl. Da widersprach sogar ein so angesehener und loyaler Offizier wie der Kommandant der 6. Armee, Generaloberst Fürst Schönburg-Hartenstein. Er weigerte sich ganz einfach und hatte jeden Grund dazu. Die Junischlacht in Venetien war ja nicht nur einfach gescheitert, sie hatte schwerwiegende Folgen, denn jetzt war klar, dass die geschlagene Armee kein Hindernis bei der Neuordnung der Länder des Habsburgerreichs sein würde.

Noch während sich die Offensive am Piave immer mehr zum Fiasko entwickelte, musste man abseits der Front den Eindruck gewinnen, dass es den Menschen schon völlig egal war, was da in Italien vor sich ging. Polen, Tschechen, Ungarn, Südslawen undnicht zuletzt auch die Deutschen Österreichshielten sich an jene vage Formulierung, die der amerikanische Präsident Wilson in seiner Jännerbotschaft an den Kongress alsPunkt 10 genannt hatte, wonach die Völker Österreich-Ungarns über ihre Zukunft selbst entscheiden sollten. Das wurde als Selbstbestimmungsrecht verstanden und zu Recht als Signal, dass die Amerikaner und natürlich auch die übrigen Feindmächte der Auflösung Österreich-Ungarns nichts in denWeg legen würden. Alle weiteren Signale undEnunziationen des Frühjahrs und Sommers1918 bekräftigten das. Gemeinsam wollte man gegen die ?Tyrannei der Habsburger? vorgehen.

In Österreich forderten mittlerweile auch schon die an ihren Eid gebundenen und mit Masse kaisertreuen Offiziere der obersten und mittleren Führungsebene ein sofortiges Ende des Kriegs. Der Generalstabschef der gesamten bewaffneten Macht, Arz, sollte zurücktreten und sich kein anderer Offizier bereitfinden, dessen Stellung einzunehmen; das sollte den Kaiser friedensbereit machen, hieß es. Doch Generaloberst von Arz hatte nach der Junioffensive dem Kaiser ohnedies dreimal seinen Rücktritt angeboten; ihm war jedoch das Ausharren in der Funktion befohlen worden. Das Standrecht wurde auf weite Gebiete der Monarchie ausgeweitet. Die Armee im Feld ihrerseits wurde immer unverhohlener beschuldigt, den Krieg zu verlängern. Jetzt galten verstärkt pazifistische Parolen, so wie sie gelegentlich vor dem Krieg angeklungen waren: Man sollte den Krieg bestreiken.

Die letzten Marschformationen wurden für den Abtransport an die Front bereit gemacht. Die Desertionen nahmen abermals zu. Am 14. September 1918 schickte Kaiser Karl eine Friedensnote an die Alliierten. Da er bei Kaiser Wilhelm wohl angeregt hatte, einen gleichen Schritt zu tun, der das aber ablehnte, sah sich der österreichische Kaiser berechtigt, zum ersten Mal offen einen eigenständigen Entschluss zu fassen. Wien schickte eine Note ?An Alle? ab. Da die in erster Linie von den USA erwartete Reaktion auf das österreichische Friedensersuchen ausblieb und Präsident Wilson schließlich nur ausrichten ließ, über den österreichischen Wunsch nach Frieden könne erst nachdem Einlangen eines Waffenstillstandsersuchens des Deutschen Reichs gesprochen werden, blieb der Alleingang Kaiser Karls ergebnislos. Die Habsburgermonarchie wollte Frieden, doch vorderhand fand sich niemand, der das akzeptieren wollte.

Anfang Oktober 1918 wurden drei Waffenstillstandskommissionen gebildet, eine für die Balkanfront, eine für die Kriegsmarine und eine für die noch ruhige Italienfront. Letztere wurde unter das Kommando von General Viktor Weber von Webenau gestellt. Dass General Weber nicht Italienisch konnte, spielte offenbar keine Rolle. Nur: Der General schien ohnedies noch nicht gebraucht zu werden. Er quartierte sich mit seinen Offizieren in Trient ein. Dorthin wurde ihnen vom Armeeoberkommando der österreichische Entwurf eines Waffenstillstandsvertrags zugeschickt. ? Unbestritten sei, so meinteman im kaiserlichenHauptquartier, dass sichdie österreichisch-ungarischen Truppen aus allen besetzten Gebietenin Italien, Serbien undMontenegro zurückziehen müssten. Auch dieFlotte würde sich aufihre Häfen an der adriatischen Ostküste zurückzuziehen haben. Doch das war nicht die einzige Illusion. Man träumte davon, dass die Alliierten dem österreichischen Räumungsplan für Venetien zustimmen und den abziehenden Truppen acht Monate Zeit geben würden. Aber Reich, Armee und Flotte würden weiterhin existieren. Dann kam der erste Schock.

Am 24. Oktober begannen die Alliierten ihre letzte Offensive. Dabei ging es zumindest den Italienern zunächst gar nicht um eine weitere Schlacht. Sie hätten die k.u.k. Armee lieber ausgehungert, als nochmals offensiv zu werden. Doch schließlich siegte das Argument der verbündeten Franzosen und Briten, dass man bei den absehbaren Friedensverhandlungen den Standpunkt Italiens wohl besser zur Geltung bringen könnte, wenn man noch auf einen letzten militärischen Erfolg hinzuweisen vermochte. Die Begeisterung der italienischen Armeeführung hielt sich dennoch in Grenzen. Es war schließlich der italienische Ministerpräsident Orlando, der den Angriff befahl.

Die k.u.k. Heeresleitung hatte natürlich mitbekommen, dass eine Offensive bevorstand. Auch Kaiser Karl war informiert. Der hatte noch am 23. Oktober im Weg des päpstlichen Nuntius in Wien Papst Bene-
dikt XV. dazu zu bewegen versucht, bei den Italienern vorstellig zu werden: Sie sollten ihre Offensive aus Gründen der Menschlichkeit unterlassen. Ein deutlicheres und hilfloseres Signal konnte es eigentlich nicht geben. Am Piave trommelte die italienische Artillerie stundenlang auf die österreichischen Stellungen. Nach einem Tag wichen die k.u.k. Truppen zurück. Die abrückenden Truppen zerschnitten die Telefonleitungen, sodass die Verbindungen zusammenbrachen. Innerhalb von Stunden breitete sich Chaos aus. Truppen, die noch zur Abwehr eingesetzt werden sollten, wurden umdirigiert, um gegen jene eingesetzt zu werden, die ?nach Hause? wollten. Magazine und Depots gingen in Flammen auf. Brücken wurden gesprengt. Ging eine Truppe auf die nachdrängenden Italiener, Franzosen und Briten zu, wurde gemutmaßt, dass sie nur deshalb nach Westen marschierte, um sich gefangen nehmen zu lassen und dem Irrsinn zu entgehen.

Gelegentlich fiel den sich zurückziehenden Soldaten eine Zeitung in die Hand. Sie erfuhren von der Bildung nationaler Regierungen und von der sukzessiven Auflösung der Monarchie, für die sie ja noch immer im Feld standen. Was sie zunächst nicht wussten,war, dass sich Kaiser Karlam 27. Oktober endlichzum Handeln entschlossen hatte. Er wollte unverzüglich einen Waffenstillstand abschließen.Man sollte es allerdingsvor den Deutschen solange wie möglich geheim halten. Doch dasGerücht machte die Runde. Die Deutschen wurden misstrauisch undfragten nach. Der k.u.k. Minister des Äußern, Graf Andrassy, beruhigte sie ? doch er sprach nicht die Wahrheit. Österreich-Ungarn hatte Stunden vorher um den Abschluss eines sofortigen Waffenstillstands gebeten. Andrassy hatte in der Folge allen Unmut auf sich zu nehmen, der ihm ? freilich fast ausschließlich von deutsch-österreichischer Seite ? entgegenbrandete. Auch die österreichischen Sozialdemokraten fanden es unerhört, dass der Außenminister ohne Wissen (und Zustimmung) der Deutschen gehandelt hatte, und sie taten genau das, was der deutsche Botschafter ihnen nahelegte: Sie demonstrierten zugunsten des Bündnisses ? und erhielten gleichzeitig die Versicherung, Berlin würde dem Anschluss Deutschösterreichs an das Deutsche Reich sicherlich kein Hindernis entgegensetzen.

Mittlerweile versuchte die Trientiner Waffenstillstandskommission, die italienischen Linien zu überschreiten. Zwei Tage hindurch wurden sie von den Italienern abgewiesen. Dann funktionierte es endlich. Die Österreicher wurden in die Villa des Senators Giusti gebracht. Nun hieß es warten. Endlich, am Vormittag des 1. November, wurden die vom Alliierten Obersten Kriegsrat in Paris ausgearbeiteten Bedingungen übergeben. Und schlagartig erwiesen sich alle Hoffnungen, die wer immer noch in Österreich gehegt haben mochte, als Illusion. Die Alliierten verlangten eine mehr oder weniger bedingungslose Kapitulation. General Weber wollte sich verständlicherweise mit dem Armeeoberkommando in Verbindung setzen. Das war leichter gesagt als getan, denn er hatte keine Telefon- und auch keine Fernschreibleitung zur Verfügung. Ein Offizier seiner Kommission musste von Padua nach Trient fahren. Dort wurde dann die verschlüsselte Meldung mittels eines Hughes-Schreibers losgeschickt, über Pola nach Budapest, weiter zur Station auf dem Wiener Laaerberg und schließlich mit dem Auto nach Baden bei Wien, wo der Text dechiffriert wurde. Alles zusammen 12 Stunden. Im Armeeoberkommando war man geschockt. Der Kaiser wurde informiert und gleichzeitig auch festgestellt, dass die im umgekehrten Weg geschickten Nachrichten den General Weber nicht erreicht hatten.

Die wichtigste Information war wohl die gewesen, dass man sich in Padua nicht mehr groß um die österreichisch-ungarische Kriegsmarine kümmern musste, denn Kaiser Karl hatte die Flotte der Einfachheit halber dem soeben ausgerufenen südslawischen Staat der Slowenen, Kroaten und Serben übergeben. Die Italiener dürften das wohl mitbekommen haben, denn sie versenkten noch in der Nacht zum 1. November das Flotten-Flaggenschiff ?Viribus Unitis?, nachdem sie die Besatzung gewarnt und sehr wohl gesagt bekommen hatten, dass das Schlachtschiff seit einigen Stunden nicht mehr der Stolz der k.u.k. Kriegsmarine, sondern das Flaggenschiff des neuen jugoslawischen Staates war. Die ?Viribus? sank.

Der italienische Verhandlungsführer in der Villa Giusti, der stellvertretende Generalstabschef Pietro Badoglio, hatte den Österreichern mitgeteilt, dass er bis Mitternacht des 3. November eine Antwort erwartete. Andernfalls würde es keinen Waffenstillstand geben. Es hieß also handeln. Kaiser Karl wollte den Waffenstillstand, doch er wollte auch andere in die Verantwortung einbinden. Es fand sich niemand. Also musste er wieder selbst entscheiden. Und so gab er nach längerem Zögern am 3. November um ein Uhr früh den Befehl, den Vertrag über die Waffenstreckung von Österreich-Ungarnsgesamter bewaffneter Macht zu unterschreiben. Gleich darauf legte er den Oberbefehl über die k.u.k. Truppen nieder. Jetzt kam abermals Hektik auf. Um nicht wiederum den komplizierten zwölfstündigen Weg zu nehmen, wurde General Weber mittels Radiodepesche ermächtigt zu unterschreiben. Zwei Bestimmungen hatte derösterreichische Delegationsleiter allerdings nur unter Protest zu akzeptieren: Die k.u.k. Armeesollte auf 20 Divisionenverkleinert werden; daswürde ? hieß es ? dieEhre der Armee verletzen. Außerdem verlangten die Allliierten für ihre Truppen volle Bewegungsfreiheit innerhalb Österreich-Ungarns und konnten somit das Deutsche Reich auch vom Süden her angreifen. Österreich-Ungarn protestierte ? und musste es hinnehmen. Um 15 Uhr wurde das Dokument unterschrieben.

Helle Aufregung gab es freilich, da Italien den Bestimmungen etwas verspätet, aber doch noch rechtzeitig eine Präzisierung hinsichtlich des Inkrafttretens des Vertrages angefügt hatte: Der Waffenstillstand sollte erst 24 Stunden nach seiner Annahme in Kraft treten. General Weber ließ das unverzüglich nach Baden durchgeben. Doch das Armeeoberkommando hatte den k.u.k. Truppen in Italien und auf dem Balkan die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen befohlen. Jetzt wurde abermals hin- und hergeschrieben und die Rücknahme der Frist gefordert. Pietro Badoglio kannte jedoch kein Mitleid: Da die Österreicher ihren Gegnern die Chance boten, einen nicht absehbar gewesenen Triumph zu feiern, sollte das auch genützt werden. Wieder musste sich General Weber fügen. Italiener und Briten marschierten vor, während die k.u.k. Truppen glaubten, es herrsche bereits Waffenruhe. Mehr als300.000 Soldaten gerieten in Gefangenschaft.

Eines war unbestritten: Der Krieg ging zu Ende. Aus allen Richtungen strömten Soldaten zurück und suchten sich in ihren neuen Heimatländern zurechtzufinden. Dass es das Reich nicht mehr gab, war ihnen wohl bewusst, doch eine amtliche Mitteilung fehlte, denn anders als bei der Auflösung des römisch-deutschen Reichs, 1806, hatte der Kaiser diesmal darauf verzichtet, das Ende des Reichs zu verkünden. Oder hatte er bloß darauf vergessen? So wie er auch vergaß, jenen zu danken, die in seinem Namen und letztlich auch für ihn einen Weltkrieg durchlitten hatten. Auch die Republik Deutschösterreich fand kein Wort des öffentlichen Danks

Leider muß ich den Post zweiteilen.
 
In der Villa des Senators Giusti wurde der Raum, in dem der Waffenstillstand unterzeichnet worden war, belassen wie er war. Nur in den Tisch des Ecksalons wurde eine Messingplatte eingelassen, die in herzhaft verkürzter Form auf den Gedächtnisort hinweist: ?Die Bevollmächtigten der Streitkräfte Italiens und Österreich-Ungarns unterzeichneten am 3. November 1918 an diesem Tisch den Waffenstillstand, der mit dem Sieg der italienischen Waffen das Ende des Weltkriegs 1915?1918 einleitete.?
Der Waffenstillstand, der am 04.11.1918 in Kraft trat hatte folgende Bedinungen :

An Land :

1. Sofortige Einstellung der Feindseligkeiten zu Lande, Wasser und in der Luft.
2. Gänzliche Demobilisierung Österreich-Ungarns und sofortiges Zurückziehen aller Einheiten, die an der Front von der Nordsee bis zur Schweiz operieren. Auf dem Gebiete Österreich-Ungarns und innerhalb derlaut Paragraph 3 angeführten Grenzen als österreichisch-ungarische Wehrmacht nur ein Maximum von 20 Divisionen, auf den Friedensstand vor dem Kriege herabgesetzt, aufrechterhalten. Die Hälfte des gesamten Divisions- und Korpsartilleriematerials sowie die entsprechende Ausrüstung, von all dem beginnend, was sich aus dem vom österreichisch-ungarischen Heere zu evakuierenden Gebiete befindet, wird an den von den Alliierten und den Vereinigten Staaten zu bestimmenden Punkten angesammelt werden müssen, um ihnen ausgeliefert zu werden.
3.Räumung jedes von Österreich-Ungarn seit Kriegsbeginn mit Waffengewalt besetzten Gebietes und Zurückziehung der österreichisch-ungarischen Kräfte innerhalb eines vom Oberkommandierenden der alliierten Kräfte an den verschiedenen Fronten zu bestimmenden Termins jenseits einer wie folgt festgesetzten Linie. Von der Umbrail-Spitze bis nördlich des Stilfser Joches wird diese Linie den Kamm der Rhätischen Alpen verfolgen, bis zu den Quellen der Etsch und der Eisack über den Reschen- und Brennerberg und auf den Höhen des Ötz und des Ziller laufen. Die Linie wird sich gegen Süden wenden, den Toblacher Berg überschreiten und die jetzige Grenze der Karnischen Alpen erreichen. Sie wird die Grenze bis zum Tarvisberg verfolgen und nach dem Tarvisberg die Wasserscheide der Julischen Alpen über den Predilpaß, den Mangart, den Tricorno (Triglav) und die Wasserscheide des Podbrdopasses von Bodlenischen und von Indrio. Von diesem Punkte ausgehend, wird die Linie in südlicher Richtung gegen den Schneeberg verlaufen, das ganze Savebecken mit Zuflüssen ausgenommen. Vom Schneeberg wird die Linie gegen die Küste hinuntergehen, so dass Castus, Mattuglio und Voloscain dem evakuierten Gebote inbegriffen sind. Sie wird desgleichen den jetzigen administrativen Grenzen der Provinz Dalmatien folgen, im Norden Lissarica und Tribam, im Süden eine Linie einschließen, welche an der Küste von Kap Planca ausgeht und gegen Osten die höchsten Punkte der die Wasserscheide bildenden Höhen verfolgt, so dass in den evakuierten Gebieten alle Täler und Wasserläufe inbegriffen werden, die gegen Sebenico abfallen, wie die Cicola, die Kerka, die Butisnica und ihre Zuflüsse. Sie wird auch alle im Norden und im Westen Dalmatiens gelegenen Inseln umfassen: Premuda, Selve, Ulbo, Scarda, Maon, Pago und Punta Dura im Norden, bis zum Süden von Meleda mit Einschluss von San Andrea, Busi, Lissa, Lesina, Torcola, Curzola, Ozza und Lagosta sowie auch die umliegenden Eilande und Inselchen und Pelagola mit Ausnahme der Inseln Tirona grande und piccola, Bua, Solta und Brazza. Alle geräumten Gebiete werden von den Truppen der Alliierten und der Vereinigten Staaten besetzt werden. Hierbei haben das ganze militärische Material und das Material der Eisenbahnen, die sich auf dem zu evakuierenden Gebiete befinden, an Ort und Stelle zu verbleiben. Auslieferung dieses ganzen Materials (Versorgung an Kohle inbegriffen) an die Alliierten und die Vereinigten Staaten nach den von den Oberkommandanten der Kräfte der verbündeten Mächte an den verschiedenen Fronten zu Messenden speziellen Weisungen. Es darf keine neue Zerstörung oder Plünderung oder neue Requisition von den feindlichen Truppen auf dem vom Feinde zu räumenden oder von Kräften der verbündeten Mächte zu besetzenden Gebiete geschehen.
4. Die Verbündeten werden das absolute Recht haben: a) einer freien Bewegung ihrer Truppen auf jeder Straße oder Eisenbahn oder Wasserweg des österreichisch-ungarischen Gebietes und des Gebrauches der nötigen österreichisch-ungarischen Transportmittel, b) mit verbündeten Kräften alle jene strategischen Punkte in Österreich-Ungarn für die den Alliierten nötig erscheinende Zeit zu besetzen, zum Zwecke dort zu wohnen oder die Ordnung aufrechtzuerhalten, c) zu Requisitionen gegen Bezahlung zugunsten der verbündeten Heere, wo immer sie sich befinden.
* 5. Der vollständige Abzug aller deutschen Truppen innerhalb 15 Tage nicht nur von der italienischen und Balkanfront, sondern vom ganzen österreichisch-ungarischen Territorium und die Internierung aller deutschen Truppen, welche Österreich-Ungarn an diesem Tage nicht verlassen habe6. Die provisorische Verwaltung der von Österreich-Ungarn geräumten Gebiete wird den lokalen Behörden unter Kontrolle der Stationskommandos der verbündeten Besatzungsstruppen anvertraut werden.
7. Sofortige Heimsendung ohne Gegenseitigkeit aller Kriegsgefangenen und internierten Untertanen der Alliierten, auch der von ihren Wohnstätten entfernten Zivilbevölkerung nach Bedingungen, welche von den verbündeten Oberkommandanten an den verschiedenen Fronten festzusetzen sind.
8. Die im geräumten Gebiete verbliebenen Kranken und Verwundeten müssen vom österreichisch-ungarischen Personal gepflegt werden, welches samt dem hierzu nötigen ärztlichen Material an Ort und Stelle zurückzulassen ist.


Auf See :

1 . Sofortige Einstellung jeder Feindseligkeit zur See und genaue Angabe des Aufenthaltsortes und der Bewegung aller österreichisch-ungarischen Schiffe.
2. Übergabe von 15 österreichisch-ungarischen Unterseebooten, die von 1910 bis 1918 gebaut worden sind, und aller deutschen Unterseeboote. Vollständige Abrüstung und Demobilisierung aller anderen österreichisch-ungarischen Unterseeboote.
3. Übergabe von drei Schlachtschiffen, drei leichten Kreuzern, neun Torpedobootszerstörern, einem Minenleger, sechs Donau-Monitoren. Alle anderen Oberwasser -Kriegsschiffe (die Flussschiffe mit inbegriffen) müssen demobilisiert und vollständig abgerüstet werden.
4. Freiheit der Schifffahrt aller Schiffe der Kriegs- und Handelsmarine der Alliierten und der verbündeten Mächte in der Adria, die territorialen Gewässer inbegriffen, auf der Donau und ihren Nebenflüssen innerhalb des österreichisch-ungarischen Gebiets.
5. Aufrechterhaltung der Blockade seitens der Alliierten und der verbündeten Mächte unter den gegenwärtigen Bedingungen.
6. Vereinigung und Belassung aller Luftstreitkräfte der Marine in einem von den Alliierten und den Vereinigten Staaten bestimmten Hafen.
7. Evakuierung der ganzen Küste und aller Handelshäfen, die von Österreich-Ungarn außerhalb seines nationalen Gebietes besetzt sind.
8. Besetzung aller Land- und Seebefestigungen und der zur Verteidigung von Pola eingerichteten Inseln sowie der Werft und des Arsenals durch die Alliierten und die Vereinigten Staaten.
9. Rückgabe aller weggenommenen Handelsschiffe.
10. Verbot jedweder Zerstörung von Anlagen oder Material vor der Räumung, Übergabe oder Rückgabe.
11. Rückgabe aller Gefangenen ohne Verpflichtung der Gegenseitigkeit.


An den Waffenstillstandsverhandlungen nahmen folgende Offiziere teil :

Für Österreich-Ungarn :
General der Infanterie Viktor Weber Edler von Webenau
Oberst Karl Schneller
Fregattenkapitän Johannes Prinz von und zu Liechtenstein
Korvettenkapitän Georg Ritter von Zwierkowski
Oberstleutnant i.G. Viktor Freiherr von Seiller
Hauptmann i.G. Camillo Ruggera
Oberstleutnant Nyékhegyi


Für Italien :
Der damalige Divisionsgeneral und spätere Marschall von Italien Pietro Badoglio.
Generalmajor Scipione Sciopioni
Oberst Tullio Marchetti
Oberst Pietro Gazzera
Oberst Pietro Maravigna
Oberst Alberto Pariani
Kapitän zur See Francesco Accinni
 
Heute, vor 564 Jahren, am 10.November, ereignete sich einer der glorreichsten Tage in der osmanischen Militärgeschichte. Denn am 10. November 1444 tobte die Schlacht von Warna im heutigen Bulgarien. Der osmanische Sultan Murad II. vernichtete das christliche Kreuzfahrerheer unter dem Befehl von Wladyslaw III. von Polen und Ungarn und Johann Hunyadi. Die Situation und die Überlegenheit der Osmanen sowie seine Abhängigkeit von Hunyadis Truppen völlig unterschätzend, griff Wladyslaw vorzeitig an und verlor sein Leben. Das Ergebnis war ein weiteres Vormarschieren der Osmanen auf dem südlichen Teil des Balkan mit weiteren Eroberungen.

Heute vor 70 Jahren starb Mustafa Kemal Atatürk, einer der grössten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts, an einer Leberzirrhose im Alter von nur 58 Jahren.
 
Heute vor genau 90 Jahren, am 11.11.1918 wurde der Waffenstillstand von Compiègne zwischen der Entente und dem Deutschen Kaiserreich geschlossen.
Entgegen der sich im Laufe der Jahrzehnte festgesetzten Behauptung endete der
I.Weltkrieg nicht mit diesem Datum sondern die Annahme der Waffenstillstandsbedingungen markieren lediglich das Ende der Kampfhandlungen des I.WK.
Der Kriegszustand blieb weiterhin bis zur Unterzeichnung des Friedensvertrages von 28.06.1919 vbestehen, und im Vorfeld der Unterzeichnung dieses vertrages wurde sogar vom Deutschen reich erwogen, die Kämpfe wieder aufzunehmen und von Seiten der Entente wurde der militärische Einmarsch ins Deutsche Reich erwogen.

Nach dem alliierten Durchbruch in der Schlacht von Amiens im August 1918 sah die Oberste Heeresleitung (OHL) unter Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg und General der Infanterie Erich Ludendorff keine Möglichkeit mehr, den Krieg noch gewinnen zu können. Der sich abzeichnende Zusammenbruch der verbündeten Staaten nahm dabei immer konkretere Formen an: Am 14.09.1918 richtete der österreichische Kaiser Karl I. eine Friedensnote an alle kriegführenden Mächte, kurz darauf nahm Bulgarien mit der Entente Gespäche über einen Waffenstillstand auf, der am 29.09.1918 abgeschlossen wurde. Angesichts der fortgesetzten alliierten Angriffe an der Westfront drängte General der Infanterie Erich Ludendorff nun unverzüglich auf ein deutsches Waffenstillstandsgesuch auf Grundlage des 14-Punkte-Programms von US-Präsident Woodrow Wilson. Als Voraussetzung zur Erleichterung der Verhandlungen forderte Ludendorff eine Parlamentarisierung des Reichs und eine neue Reichsregierung. Am 03.10.1918 wurde Prinz Max von Baden zum neuen Reichskanzler ernannt.

Einen Tag später erging über die Schweiz ein deutsches Waffenstillstandsangebot an Wilson. Am 08.10.1918 forderte er in seiner Antwortnote zunächst die Räumung der von den Mittelmächten besetzten Gebiete als Vorbedingung für weitere Verhandlungen, wozu sich die deutsche Reichsregierung am 12.10.1918 bereit erklärte. In seiner zweiten Note warf Wilson dem Deutschen Reich mehrfachen Bruch des Völkerrechts vor und verlangte das sofortige Ende des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs. Mit der Einstellung des U-Boot-Kriegs entsprach die Reichsregierung auch dieser Forderung Wilsons. Dennoch drängte er in seiner dritten Note vom 23.10.1918 auf eine durchgreifende Parlamentarisierung und Machtbeschränkung der Fürsten und Militärs im Deutschen Reich, was ganz massiv des von ihm so sehr propagierten "Selbsbestimmungsrecht der Völker" Zudem bestand er auf Waffenstillstandsbedingungen, die eine deutsche Wiederaufnahme der Kampfhandlungen unmöglich machen sollten. Die OHL wollte sich dem widersetzen und den Kampf militärisch weiterführen, konnte sich aber gegen die Reichsregierung nicht durchsetzen. Mit der Entlassung Ludendorffs wurde der Weg frei für die vierte deutsche Note an Wilson mit der Bitte um konkrete Waffenstillstandsbedingungen. Wilsons positive Antwort vom 05.11.1918 ermöglichte die Entsendung einer deutschen Delegation, die sechs Tage später den Waffenstillstand von Compiègne unterzeichnete.
Die Bedingungen des Waffenstillstandes lauteten wie folgt :

A. An der Westfront

I. Einstellung der Feindseligkeiten zu Land und in der Luft, 6 Stunden nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes.

II. Sofortige Räumung der besetzten Gebiete: Belgien, Frankreich, Luxemburg sowie von Elsaß-Lothringen. Sie ist so zu regeln, daß sie in einem Zeitraum von 15 Tagen nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes durchgeführt ist. Die deutschen Truppen, welche die vorgesehenen Gebiete in dem festgesetzten Zeitraum nicht geräumt haben, werden zu Kriegsgefangenen gemacht.
Die gesamte Besetzung dieser Gebiete durch die Truppen der Alliierten und der Vereinigten Staaten wird in diesen Ländern dem Gang der Räumung folgen. [...]

III. Alle Einwohner der oben aufgezählten Länder (einschließlich der Geiseln, der in Anklagezustand Befindlichen oder Verurteilten) werden in ihre Heimat zurückgeführt. Diese Rückführung beginnt sofort und muß in einem Zeitraum von 15 Tagen beendet sein.

IV. Die deutschen Heere überlassen in gutem Zustand folgendes Kriegsmaterial: 5000 Kanonen (davon 2500 schwere und 2500 Feldgeschütze), 25000 Maschinengewehre, 3000 Minenwerfer, 1 700 Jagd- und Bornbenabwurfflugzeuge, in erster Linie alle Apparate D 7 und alle für nächtlichen Bombenabwurf bestimmten Flugzeuge. [...]

V. Räumung der linksrheinischen Gebiete durch die deutschen Armeen. Die Gebiete auf dem linken Rheinufer werden durch die örtlichen Behörden unter Aufsicht der Besatzungstruppen der Alliierten und der Vereinigten Staaten verwaltet. Die Truppen der Alliierten und der Vereinigten Staaten werden die Besetzung dieser Gebiete durch Garnisonen bewirken, die die wichtigsten Rheinübergänge (Mainz, Koblenz, Köln) inbegriffen je einen Brückenkopf von 30 km Durchmesser auf dem rechten Ufer beherrschen und außerdem die strategischen Punkte des Gebietes besetzen. Auf dem rechten Rheinufer wird eine neutrale Zone geschaffen. Sie verläuft zwischen dem Fluß und einer Linie, die parallel den Brückenköpfen und dem Fluß gezogen wird, in einer Breite von 10 km von der holländischen bis zur Schweizer Grenze. Die Räumung der rheinischen Gebiete auf dem linken und rechten Ufer wird so geregelt, daß sie in einem Zeitraum von weiteren 16 Tagen durchgeführt ist, also im ganzen in 31 Tagen nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes [?]

VI. In allen geräumten Gebieten ist die Fortführung von Einwohnern untersagt; dem Eigentum der Einwohner darf kein Schaden oder Nachteil zugefügt werden. Niemand wird wegen der Teilnahme an Kriegsmaßnahmen, die der Unterzeichnung des Waffenstillstandes vorausgegangen sind, verfolgt werden.
Keinerlei Zerstörungen irgendwelchen Art dürfen ausgeführt werden. Militärische Einrichtungen jeder Art werden in unversehrtem Zustande ausgeliefert, ebenso alle militärischen Vorräte, Lebensmittel, Munition, Ausrüstungsstücke, die nicht in dem für die Räumung festgesetzten Zeitraum mitgeführt werden konnten.
Die Depots von Lebensmitteln jeder Art für die Zivilbevölkerung, Vieh usw. müssen an Ort und Stelle belassen werden.
Es dürfen keine allgemeinen oder staatlichen Maßnahmen ergriffen werden, die eine Entwertung der industriellen Anlagen oder eine Verringerung ihres Personals zur Folge hätten.

VII. Die Verkehrsstraßen und -mittel jeder Art, Eisenbahnen, Schiffahrtsstraßen, Landstraßen, Brücken, telegraphische und telephonische Anlagen dürfen nicht beschädigt werden. Das gesamte dort gegenwärtig verwendete Zivil- und Militärpersonal verbleibt im Dienst.
Den assoziierten Mächten sind auszuliefern: 5 000 gebrauchsfertige Lokomotiven und 150000 Eisenbahnwagen in gutem Zustand sowie mit allen Ersatzteilen und dem nötigen Gebrauchsgerät ausgestattet. [?]

IX. Das Recht der Requisition wird von den Armeen der Alliierten und der Vereinigten Staaten in allen besetzten Gebieten ausgeübt, unter Vorbehalt der Abrechnung mit den zuständigen Stellen.
Der Unterhalt der Besatzungstruppen der rheinischen Gebiete (Elsaß-Lothringen ausgenommen) erfolgt auf Kosten der deutschen Regierung.

B. Bestimmungen, betreffend die deutschen Ostgrenzen

XII. Alle deutschen Truppen, welche sich augenblicklich auf den vor dem Kriege zu Österreich-Ungarn, Rumänien, der Türkei gehörigen Gebieten befinden, müssen unverzüglich hinter die deutschen Grenzen, wie sie am 1. August 1914 waren, zurückgehen. Alle deutschen Truppen, welche sich augenblicklich auf den vor dem Kriege zu Rußland gehörigen Gebieten befinden, müssen ebenfalls hinter die wie oben angegebenen deutschen Grenzen zurückgehen, sobald die Alliierten, unter Berücksichtigung der inneren Lage dieser Gebiete, den Augenblick für gekommen erachten.

XV. Verzicht auf die Friedensverträge von Bukarest und Brest-Litowsk und ihre Zusatzverträge.

XVI. Die Alliierten sollen freien Zugang zu den von den Deutschen an ihren Ostgrenzen geräumten Gebieten haben, sowohl über Danzig als auch über die Weichsel, um die Bevölkerungen dieser Gebiete verpflegen zu können und zum Zweck der Aufrechterhaltung der Ordnung.

C. In Ostafrika

XVII. Abzug aller deutschen in Ostafrika kämpfenden Truppen innerhalb einer durch die Alliierten festgesetzten Frist.

D. Allgemeine Bestimmungen

XIX. Jeder nachträgliche Verzicht und jede nachträgliche Forderung seitens der Alliierten und der Vereinigten Staaten wird vorbehalten.
Schadenersatz: Während der Dauer des Waffenstillstandes darf der Feind kein(- öffentlichen Werte beseitigen, welche den Alliierten als Sicherheit für die Deckung der Kriegsschäden dienen könnten.
Sofortige Zurückerstattung des Kassenbestandes der Banque Nationale de Belgique und im allgemeinen sofortige Zurückerstattung sämtlicher Dokumente, Bargeld und Wertpapiere, die öffentliche und private Interessen in den besetzten Gebieten berühren.
Rückerstattung des russischen oder rumänischen Goldes, welches von den Deutschen beschlagnahmt oder ihnen ausgeliefert worden ist. Dieses Gold wird von den Alliierten bis zur Unterzeichnung des Friedens in Verwahrung genommen werden.

E. Bestimmungen hinsichtlich der Seemacht

XX. Sofortige Einstellung jeder Feindseligkeit zur See und genaue Angabe, wo sich deutsche Fahrzeuge befinden, und ihrer Bewegungen [...]

XXII. Den Alliierten und den Vereinigten Staaten sind alle zur Zeit vorhandenen Unterseeboote [...] mit ihrer vollständigen Bewaffnung und Ausrüstung in den von den Alliierten und den Vereinigten Staaten bezeichneten Häfen auszuliefern. Diejenigen, weiche nicht auslaufen können, werden, was Personal und Material anbetrifft, abgerüstet und verbleiben unter der Bewachung der Alliierten und der Vereinigten Staaten [...]

XIII. Die Kriegsschiffe der deutschen Hochseeflotte, welche die Alliierten und die Vereinigten Staaten bezeichnen, werden sofort abgerüstet und alsdann in neutralen Häfen oder in deren Ermangelung in Häfen der alliierten Mächte interniert [...]

XXVI. Die Blockade der alliierten und assoziierten Mächte bleibt im gegenwärtigen Umfange bestehen. Deutsche Handelsschiffe, die auf hoher See gefunden werden, unterliegen der Wegnahme.
Die Alliierten und die Vereinigten Staaten nehmen in Aussicht, während der Dauer des Waffenstillstands Deutschland in dem als notwendig anerkannten Maße mit Lebensmitteln zu versorgen.

XXIX. Deutschland räumt sämtliche Häfen des Schwarzen Meeres und liefert den Alliierten und den Vereinigten Staaten sämtliche von den Deutschen im Schwarzen Meere beschlagnahmten russischen Kriegsschiffe aus [...]

F. Dauer des Waffenstillstandes

XXXIV. Die Dauer des Waffenstillstandes wird mit der Möglichkeit der Verlängerung auf 36 Tage festgesetzt.
Während dieser Dauer kann der Waffenstillstand, wenn seine Bestimmungen nicht ausgeführt worden sind, von einer der vertragschließenden Parteien gekündigt werden. Diese muß von der bevorstehenden Kündigung 48 Stunden vorher Kenntnis geben.
Es gilt als ausgemacht, daß die Ausführung der Artikel III und XVIII zur Kündigung des Waffenstillstandes wegen unzulänglicher Ausführung in den bestimmten Fristen nur für den Fall böswilligen Verhaltens bei der Ausführung Anlaß gibt.
Um die bestmögliche Ausführung des vorliegenden Abkommens zu sichern, wird die Einsetzung einer Ständigen Internationalen Waffenstillstandskommission grundsätzlich angenommen. Diese Kommission wird unter oberster Leitung des Oberkommandos der Alliierten zu Wasser und zu Lande ihre Tätigkeit ausüben.
Der vorliegende Waffenstillstand ist unterzeichnet worden am 11. November 1918 um 5 Uhr - französische Zeit.

Die Unterzeichner :

Für das Deutsche Kaiserreich :
Generalmajor Detlof von Winterfeld
Kapitän zur See Ernst Vanselow
Staatssekretär Matthias Erzberger
Alfred Graf von Oberndorff,Beauftragter der Reichsregierung für Fragen der Außenpolitik


Für die Entente :
Marschall von Frankreich Ferdinand Foch für Frankreich
Fleet Admiral Sir Rosslyn Erskine Wemyss für Großbritanien
Admiral Hope für die USA
Kapitän zur See Mariott für die USA
 
Eine Frage @Jedihammer: Wir haben doch kürzlich über die Armenier-Vorwürfe gesprochen. Wir wissen auch, das einzelne (dt. Beobachter) diese Thesen durchaus stützen. Mich würde interessieren, wie die nationalsozialistische Regierung dazu gestanden bzw. was sie mit Werken dieses Themas gemacht hat.
 
Eine Frage @Jedihammer: Wir haben doch kürzlich über die Armenier-Vorwürfe gesprochen. Wir wissen auch, das einzelne (dt. Beobachter) diese Thesen durchaus stützen. Mich würde interessieren, wie die nationalsozialistische Regierung dazu gestanden bzw. was sie mit Werken dieses Themas gemacht hat.

Ich weiß es nicht, wie die Führung des III.Reiches dazu stand.
Allerdings ist zu vermuten, da Hitler noch bis 1944 bei den Kämpfen in der UDSSR Rücksicht auf die Türkei nahm, daß man da eher auf der Linie der Türkei gelaufen ist.


Übrigens, heute ist der 66 Jahrestag der "Operation Uranus", welche zur Einkesselung der 6.Armee und Teilen der 4.Panzerarmee im Raum Stalingrad führte.
Am 19.11.1942 um 05.15 Uhr morgens begann der Angriff im Norden von Stalingrad mit einem Artilleriefeuerschlag aus 3500 Geschützen auf die Stellungen der 3. rumänischen Armee unter Generaloberst Petre Dumitrescu . Um 08:50 Uhr trat aus dem Brückenkopf von Kletskaja die Südwestfront unter Armeegeneral Nikolai Fjodorowitsch Watutin und aus dem Brückenkopf von Serafimowitsch die Donfront unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski zum Angriff an. Gegen Mitte des ersten Angriffstages brach der rumänische Widerstand schnell zusammen und die Einheiten lösten sich auf und flüchteten in Panik. Einen Tag später,am 20.11.1942 um 09:30 Uhr begann der Angriff im Süden durch die Stalingrader Front unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Andrej Inwonowitsch Jeremenko . Schlechtes Wetter machte den Einsatz der Luftwaffe auf beiden Seiten unmöglich. Erst am Nachmittag des 20.11.1942 begriff der OBerbefehlshaber der 6.Armee,der damalige General der Panzertruppe und spätere Generalfeldmarschall Friedrich Paulus den Ernst der Lage. Die einzige operative Reserve der Wehrmacht im Raum Stalingrad, das XXXXVIII. Panzerkorps unter Generalleutnant Ferdinand Heim wurde dem sowjetischen Vorstoß entgegengeworfen, wurde aber schnell überrannt. Bereits am 23. 11.1942 um 16:00 Uhr vereinigten sich die beiden Stoßkeile,das 4. Panzerkorps unter Generalmajor Krawtschenko der Südwestfront und das 4. mechanisierte Korps unter Generalmajor Wolski der Stalingrader Front, am Chutor Sowjetski bei Kalatsch am Don und schnitten die deutschen Truppen in Stalingrad ab. Im Kessel befanden sich die 6. Armee und Teile der 4. Panzerarmee.

Petre Dumitrescu :
250px-PetreDumitrescu.jpg


Andrej Inwanowisch Jeremenko :
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Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski :
180px-Rokossovsky.jpg



Nikolai Fjodorowitsch Watutin :
vatutin.jpg


Friedrich Paulus :
200px-Paulus_photo.jpg





@Lord Crudelito

Ist die etwas darüber bekannt, daß die H.M.S. Dorsetshire während der Versenkung der Bismarck mit voller Absicht auf Flugzeuge der Ark Royal geschossen hat, um sie daran zu hindern, der Bismarck den Fangschuß zu geben ?
 
Nein, mir ist nichts davon bekannt.Ich halte es allerdings auch für ziemlich unwahrscheinlich..so zu 99,999%. Ich denke da interpretiert irgendwer zuviel in die letzte Schlacht der Bismarck... Wo hast du das denn gehört/gesehen/gelesen?

Werde trotzdem mal nachgucken, ob ich irgendetwas dazu finde..bin allerdings morgen abend erst wieder zuhause^^
 
Nein, mir ist nichts davon bekannt.Ich halte es allerdings auch für ziemlich unwahrscheinlich..so zu 99,999%. Ich denke da interpretiert irgendwer zuviel in die letzte Schlacht der Bismarck... Wo hast du das denn gehört/gesehen/gelesen?

Werde trotzdem mal nachgucken, ob ich irgendetwas dazu finde..bin allerdings morgen abend erst wieder zuhause^^


Da kam kürzlich auf Phönix ein Zweiteiler über die Versenkung der Hood und der Bismarck.
Da sprach einer der Piloten der Ark Royal, und der hatte das behauptet.
 
Heute vor genau 112 Jahren, am 01.12.1896 wurde der wohl bedeutenste Militärführer geboren, den Russland/Sowjet-Union jemals hervor gebracht hat.
Marschall der Sowjet-Union Georgi Konstantinowitsch Schukow.
Neben Leonid Iljitsch Breschnew ist Schukow der einzige Mensch, der viermal den Titel "Held der Sowjet-Union" trug.
Auf diesem Foto sind die vier Sterne dafür sehr gut zu sehen.



schukow1.jpg




Georgi Konstantinowitsch Schukow

Marschall der Sowjet-Union (18.1.43) geboren 1. Dezember 1896 Strelkowa bei Kaluga gestorben 18. Juni 1974 Moskau
Eintritt in die Zarenarmee 7.8.15, 1919 bei der 5. (roten) Armee im Bürgerkrieg, 1931 Gehilfe des Inspekteurs der Kavallerie, 1932-36 Kommandeur der 4. Donkosakendivision, 1937 Kommandierender General des III. Kavalleriekorps, 1937/38 des VI. Kosakenkorps, 1939/40 OB einer Armeegruppe, die die 6. japan. Armee aus der Mongol. Volksrepublik vertrieb. Im Februar 41 zum Chef des Generalstabs der Roten Armee ernannt, führten Konflikte mit Stalin am 27.9.41 kurz vor Beginn der dt. Offensive gegen Moskau zur Ablösung von Schukow durch Schaposchnikow. Schon am 5.10. jedoch musste Stalin ihn wieder in die bedrohte Hauptstadt holen und ihm deren Verteidigung übertragen. Nach Stabilisierung der Lage in der Mitte wurde Schukow während des dt. Angriffs auf Stalingrad am 26.8.42 zum stellvertretenden OB der sowjet. Streitkräfte ernannt und hatte maßgebl. Anteil an den Planungen zur Abwehr der dt. Offensive und für den Gegenangriff ("Uranus"). Auf ihn gingen auch die Ideen für den Flankenangriff während des dt. Unternehmens "Zitadelle" im Juli 43 bei Kursk zurück. Schukow koordinierte dann den weiteren Vormarsch im Mittelabschnitt und konnte am 23.8.43 Charkow endgültig befreien. Nach einer Verwundung am 29.2.44 war Schukow im folgenden Sommer beteiligt an der Großoffensive gegen die dt. Heeresgruppe Mitte (Busch), die mindestens 25 Divisionen verlor. Im Endkampf führte er dann selbst die 1. Weißruss. Front, die er am 18.11.44 von Rokossowski übernahm und die im Zentrum bei der Winteroffensive aus dem Raum Warschau auf Posen und die Oder vorging, die am 31.1.45 erreicht wurde. Am 16.4. nahm Schukow von hier aus an der Schlacht um Berlin teil, das er nach empfindlichen Verlusten an den Seelower Höhen erreichte und dessen Kapitulation er am 2.5. entgegennehmen konnte. In seinem Hauptquartier in Karlshorst fand am 8.5. auch die Unterzeichnung der Bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht durch Generalfeldmarschall Keitel statt. Zunächst OB der Heeresgruppe Deutschland, wurde Schukow im April 46 OB der sowjet. Landstreitkräfte und war 1955 bis 57 Verteidigungsminister, ehe er von Chruschtschow aller Ämter enthoben wurde. Seine Memoiren, die er unter bewusster Anlehnung an Bismarcks Lebensbericht "Erinnerungen und Gedanken" (1969) nannte, wurden ein internationaler Bestseller.
 
@Jedihammer: Was denkst du eigentlich darüber, dass das Ende des 1.Weltkriegs in Deutschland/Österreich so gut wie gar nicht begangen wird, im Gegensatz zu anderen Staaten? Des 2.Weltkriegs wird ja auch gedacht bzw. der Opfer.

Und was hältst du eigentlich von Reliquienverehrung seitens der christl. Kirche? Als erstes fällt mir da die heilige Lanze ein, die sich in Wien befindet und von den Nationalsozialisten aufs Höchste "geschätzt" wurde.
 
@Jedihammer: Was denkst du eigentlich darüber, dass das Ende des 1.Weltkriegs in Deutschland/Österreich so gut wie gar nicht begangen wird, im Gegensatz zu anderen Staaten? Des 2.Weltkriegs wird ja auch gedacht bzw. der Opfer.
.

Das liegt u.a. daran,daß der I. Weltkrieg in vielen Ländern als die Ur-Katastrophe der 20.Jahrhunderts gesehen wird, während die eigendliche deutsche Katastrophe zweifelos der II. Weltkrieg und der Völkermord war.

In Frankreich spricht man heute noch im Bezug auf den I.Weltkrieg vom "La Grande Guerre", in Italien vom "La Grande Guerra". Also vom großen Krieg.
In Polen wird das Ende des I.Weltkrioegs als die Geburtsstunde des heutigen Staates Polen gesehen..
Auch wird in Großbritanien des I.Weltkriegs ob des milionenschweren Opfers gedacht, welches die britischen Streitkräfte im I.Weltkrieg erbracht haben.
Die Verluste der Briten im II.Weltkrieg waren dagegen lächerlich gering im Vergleich mit der Zahl der gesamten Toten des II.Weltkrieges.

Allerdings ist es in Deutschland nicht so, daß der Toten des I.Weltkrieges nicht gedacht wird. Das wird auch getan, wenn auch in sehr geringen Maßen.
Dem II.Weltkrieg gedenkt man hier in Deutschland deswegen stärker, weil er,im Gegensatz zum I.Weltkrieg alleine auf das Schuldkonto Deutschlands geht, und weil er mit dem Holocaust einen Völkermord gebracht hat, den die Welt bisher in der Form noch nie erlebt hat
Während man beim I.Weltrieg durchaus von einer Hauptschuld des Deutschen Reiches am Ausbruch des Krieges sprechen kann, wenn auch nicht von der Alleinschuld, so ist doch die Alleinschuld des Deutschen Reiches am Ausbruch des II.Weltkrieges eher nich zu leugnen. Wenn auch die Formen die der Krieg dann annahm zunächst von Adolf Hitler so wohl eher nicht geplant waren.
So war er von den Kriegserklärungen Frankreichs und Englands zunächst überrasscht..

Während der I.Weltkrieg, auch wenn er durch die Milionenheere und Industrie in einer beispiellosen Materialschlacht endete, trotzallem ein gewöhnlicher Krieg um normale Kriegsziele war, wie seit Jahrhunderten bei Kriegen unter zivilisierten Staaten üblich, so wurde der II.Weltkrieg auch aus rassischen Gründen geführt, und eines der Ziele war die vernichtung ganzer Völker.
Diese Tatsachen unterscheiden die beiden Weltkriege und sind u.a. der Grund, warum in Deutschjland eher der Opfer des II.Weltkrieges, als denen des I.Weltkrieges gedacht wird.


Und was hältst du eigentlich von Reliquienverehrung seitens der christl. Kirche? Als erstes fällt mir da die heilige Lanze ein, die sich in Wien befindet und von den Nationalsozialisten aufs Höchste "geschätzt" wurde.

Nun, ich denke, daß die heilige Lanze in Wien mit Sicherheit so falsch ist wie nur irgendmöglich.
Von den Reliquien halte ich nicht sehr viel, well fast 95% davon wohl ohnehin nicht die sind, wofür sie aufgegeben werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Während man beim I.Weltrieg durchaus von einer Hauptschuld des Deutschen Reiches am Ausbruch des Krieges sprechen kann, wenn auch nicht von der Alleinschuld,

Man könnte aber auch ohne weiteres von einer Alleinschuld Österreich-Ungarns sprechen, das sich der Bündnispolitik Europas bzw. Serbiens bewusst war und mit den Konsequenzen (nämlich dieses zu aktivieren) gerechnet hat.

Nun, ich denke, daß die heilige Lanze in Wien mit Sicherheit so falsch ist wie nur irgendmöglich.
Wenn den Reliquien halte ich nicht sehr viel, well fast 95% davon wohl ohnehin nicht die sind, wofür sie aufgegeben werden.

Wobei es ja allein die Lanze gleich mehrfach geben soll. Aber hat man im 3.Reich ernsthaft daran gegelaubt, mit sagenumwobenen Artefakten den Krieg zu gewinnen? Das käme mir geradezu lächerlich vor.
 
Man könnte aber auch ohne weiteres von einer Alleinschuld Österreich-Ungarns sprechen, das sich der Bündnispolitik Europas bzw. Serbiens bewusst war und mit den Konsequenzen (nämlich dieses zu aktivieren) gerechnet hat.

Von einer Alleinschuld Östereich/Ungarns kann man deshalb nicht sprechen, weil Wien nur aufgrund der Blankovollmacht Berlins in der Weise vorging, welche letzten Endes zum I.Weltkrieg führte.


Wobei es ja allein die Lanze gleich mehrfach geben soll. Aber hat man im 3.Reich ernsthaft daran gegelaubt, mit sagenumwobenen Artefakten den Krieg zu gewinnen? Das käme mir geradezu lächerlich vor.

Und das ist diese Mär auch.
Niemand im III.Reich, ausser einigen Spinnern hat ernsthaft gelaubt, daß man durch solche Artefakte den Krieg gewinnen könne.
 
Von einer Alleinschuld Östereich/Ungarns kann man deshalb nicht sprechen, weil Wien nur aufgrund der Blankovollmacht Berlins in der Weise vorging, welche letzten Endes zum I.Weltkrieg führte.

Sicherlich, aber trotzdem war es letztendlich Kaiser Franz Joseph, der das berühmt-berüchtigte Schriftwerk mit dem Beginn "An meine Völker....." aufgesetzt hat. Er hat einfach auf die von dir angesprochene Rückendeckung vertraut, und selbst entschieden, obwohl es keinen zwingenden Grund gegeben hatte.

Und das ist diese Mär auch.
Niemand im III.Reich, ausser einigen Spinnern hat ernsthaft gelaubt, daß man durch solche Artefakte den Krieg gewinnen könne.

Wobei sie ja nicht die einzigen waren. Man bedenke da die Massnahmen Franz II. zum Schutz dieser Reliquie vor Napoleon. Es hat sich halt der Glaube an die Besonderheit dieses Gegenstands über die Jahrhunderte erhalten. Auf die Lanze bin ich eigentlich nur gekommen, weil ich kürzlich gelesen habe, das Sultan Beyazit II. diese dem Papst Innozenz geschenkt haben soll.
 
Sicherlich, aber trotzdem war es letztendlich Kaiser Franz Joseph, der das berühmt-berüchtigte Schriftwerk mit dem Beginn "An meine Völker....." aufgesetzt hat. Er hat einfach auf die von dir angesprochene Rückendeckung vertraut, und selbst entschieden, obwohl es keinen zwingenden Grund gegeben hatte..

Man sollte allerdings nicht übersehen, daß Franz Jesoph von seinem eigenen Militärs und Politikern belogen wurde, damit er die Kriegserklärung an Serbien unterschrieben hatte.
Ihm wurde von einem serbischen Angriff auf das Gebiet der k.u.k. Monarchie berichtet, der niemals statt fand.

Wobei sie ja nicht die einzigen waren. Man bedenke da die Massnahmen Franz II. zum Schutz dieser Reliquie vor Napoleon. Es hat sich halt der Glaube an die Besonderheit dieses Gegenstands über die Jahrhunderte erhalten. Auf die Lanze bin ich eigentlich nur gekommen, weil ich kürzlich gelesen habe, das Sultan Beyazit II. diese dem Papst Innozenz geschenkt haben soll.

Natürlich gab es auch immer im Krieg einen gewißen Aberglauben.
Selbst Josef Stalin(!!!!!!!!!) lies im Winter 1941 die Madonna von Mogilew( eine der heiligsten Ikonen Russlands) von seinem Piloten dreimal um Moskau fliegen.
Aber die militärische Strategie wird wohl nicht vom Aberglauben bestimmt.
 
Man sollte allerdings nicht übersehen, daß Franz Jesoph von seinem eigenen Militärs und Politikern belogen wurde, damit er die Kriegserklärung an Serbien unterschrieben hatte.
Ihm wurde von einem serbischen Angriff auf das Gebiet der k.u.k. Monarchie berichtet, der niemals statt fand.

Natürlich gab es nicht wenige Hardliner, die mit Serbien schon lange aufräumen wollten, aber gerade ein so erfahrener Herrscher (seine "Qualitäten" lassen wir mal aussen vor) hätte in so einer Situation, auch in Anbetracht der besonderen Umstände, kühlen Kopf bewahren müssen. Wobei ich jetzt niemandem etwas vormachen will; ich hätte an seiner Stelle wohl genauso eine Kriegserklärung unterzeichnet.
 
Natürlich gab es nicht wenige Hardliner, die mit Serbien schon lange aufräumen wollten, aber gerade ein so erfahrener Herrscher (seine "Qualitäten" lassen wir mal aussen vor) hätte in so einer Situation, auch in Anbetracht der besonderen Umstände, kühlen Kopf bewahren müssen. Wobei ich jetzt niemandem etwas vormachen will; ich hätte an seiner Stelle wohl genauso eine Kriegserklärung unterzeichnet.

Ich weiß jetzt nicht, wie es im Jahre 1914 zum den Zustand des Verstandes des Kaisers bestellt war.
Wer weiß, ob er noch alles richtig einschätzen konnte.


Übrigens, heute vor 127 Jahren wurde mit Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben einer der führenden Köpfe des militärischen Widerstandes gegen Adolf Hitler geboren.

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Erwin von Witzleben

dt. Generalfeldmarschall (19.7.40) geboren 4. Dezember 1881 Breslau gestorben 8. August 1944 Berlin-Plötzensee (hingerichtet)
1.2.34 Generalmajor und OB im Wehrkreis III, 1.12.34 Generalleutnant, 1.10.36 General der Infanterie Witzleben war im Polenfeldzug OB der dt. 1. Armee und wurde am 1.11.39 zum Generaloberst befördert. Er führte seinen Verband auch im Westen, wurde am 26.10.40 OB der Heeresgruppe D in Frankreich und am 1.5.41 OB West. Schon seit 1936 aktiv im Militär. Widerstand, wurde Witzleben am 21.3.42 auf Verdächtigungen hin von Hitler in den Ruhestand verabschiedet. Trotz religiöser Bedenken rang er sich zur Zustimmung zum Attentat Stauffenbergs durch und sollte nach dessen Gelingen OB der Wehrmacht werden. Nach Scheitern des Umsturzversuchs am 20.7.44 wurde Witzleben am nächsten Tag verhaftet und am 8.8.44 zum Tod verurteilt. Ritterkreuz (24.6.40).
 
Interessantes Thema habt ihr da angeschnitten.

Leider ist es oft gänzlich unmöglich, OFFEN und OBJEKTIV darüber zu diskutieren, wenn es um deutsches Soldatentum während des zweiten WK geht, da der gesamte damalige militärische Apparat von sogenannten "Gutmenschen" bzw. "politisch Korrekten" als Verbrecherbande bezeichnet wird.

Dass ein verbrecherisches Regime militärisch so viele Erfolge hatte (zumindest bis 1942) hatte es schlussendlich einer militärischen Elite zu verdanken, welche dieses Regime hintergangen und betrogen hat (Stichwort Rommel).

Soldatisches, ehrenvolles und vor allem dem Gegner RESPEKT und MENSCHLICHKEIT zollendes Verhalten war vielen nicht fremd.

Wenn man sich die Ausdehnung des damaligen deutschen Reiches anschaut und bedenkt an wievielen Fronten gekämpft wurde und wie "klein" Deutschland eigentlich war dann wird einem bewusst, was für eine Leistung da erbracht wurde.

Ich hoffe man versucht jetzt nicht mich in irgendein politisches Eck zu drängen oder mir gar zu unterstellen, ich würde das dritte Reich als solches gutheißen.

Michael Wittmann, Erwin Rommel, Sepp Dietrich...

Das waren anständige, ehrenhafte und mutige Kämpfer mit einem militärisch/taktischen Geschick welches so denke ich bis heute seinesgleichen sucht.

Jeder Krieg ist meiner Meinung nach ein Verbrechen an der Menschlichkeit und in jedem Krieg passieren Verbrechen an der Menschlichkeit, gerade die "Weltpolizei" USA sollte da vor der eigenen Türe kehren (bzw. Israel, welches mit Bulldozern die Häuser ganzer Familien zerstört nur um dort Siedlungsgebiete zu errichten).

Man sollte soetwas offen sagen können, ohne gleich als Na*i dargestellt zu werden.

Mehr als 60 Jahre sind nun vergangen, die meisten damals gefallen, danach gestorben oder schon zu alt um sich zu erinnern.

Warum einige Meinen immer noch 60 Jahre danach "in der ******** rühren" zu müssen versteh ich nicht. Keiner von uns war dabei, keiner kann es beurteilen. Wir können uns unsere Meinungen aus Geschichtsbüchern bilden oder von Erzählungen der Großeltern.

Lassen wir's doch endlich sein...wir haben unsere Denkmäler und Mahnmale für die gestorbenen/ermordeten/die Sieger und wir haben wenige bis gar keine Denkmäler für wahre Kriegshelden.

Weder haben wir eine "Erbschande", noch sollten wir uns ständig knebeln lassen indem uns die Zeit von 39-45 vor Augen gehalten wird.

Vll. sollten wir wenn es ja darum geht einmal über Stalin und sein "Werk" ein Bild machen...aber HALT! Das war ja der "Sozialismus"...das waren ja "die Guten"...naja, die die in den Gulags umkamen haben es ja sowieso verdient, nicht? *Ironie-Ende*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wow, netter Beitrag, ich dachte wirklich ich wär der einzigste der so denken würde. Ich verurteile das Regime und jeden Mann der sein Gewehr gegen Zivilisten, oder Kriegsgefangene richtete, aber dank den normalen Soldaten, die am Ende nur noch für ihr Leben und das ihrer Familien kämpften empfinde nur Stolz und keine Scham Deutscher zu sein. JA! Ich gestehs! ICH BIN STOLZ DEUTSCHER ZU SEIN! macht damit was ihr wollt.
 
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