Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

[Nar Shaddaa | Schattenstadt | Gasse vor Lucys Apartment | Silas, Etara, Sam, Nevis und Spectre

Aufteilen ist also der Plan. Na gut.
Silas würde sich eine Unterkunft besorgen und sich dann bei einem der unteren Hutten anbieten, ihre Fähigkeiten als Schatten gewinnbringend einbringen und sich einen Namen machen.

Sie brauchte etwa eine Woche um entsprechende Informationen zu sammeln und sich den passenden Kandidaten auszusuchen. Ihre Wahl fiel auf Vogga, einen mittelgroßen Gangster, der nach oben strebte und ein hohes Ansehen in der Oberschicht genoss. Vielleicht ja auch zu diesem von Gallwitz. Gleichzeitig stand er unter der Fuchtel von diesem Zorbas, für den die anderen unterwegs waren. So stand sie nun im Büro des ersten Offiziers, einem Trandoshaner namens Grassk und stellte sich vor.


„Nun gut, genug der Schmeicheleien. Ich habe gehört, ihr braucht einen Agenten zur Informationsbeschaffung. Nun, hier bin ich.“ Silas setzte ein selbstbewusstes Grinsen auf und fing an, ihre Qualifikationen aufzuzählen. „Außerdem solltet ihr wissen, dass ich für den Tod von Fali Sardill verantwortlich bin. Wie ich hörte, leitete sein Ableben den Aufstieg des erlauchten Vogga ein.“

Die junge Zabrak war bedacht darauf, ihren Namen nicht zu nennen und ihr Aussehen deutlich zu verschleiern. Unter anderem trug sie eine blonde Perücke, hatte sich grüne Kontaktlinsen eingesetzt und verbarg ihre Hörner unter einer schweren Kapuze. Sie war sicher, dass in Fali´s Unterlagen keine Namen verzeichnet waren und das die Sicherheitskameras zerstört worden waren.

Im Laufe der nächsten Tage und Wochen versuchte sich
Silas einen Namen zu machen. Man kannte sie innerhalb der Organisation nur als „Schatten“, aber sie gewann schnell an Einfluss. Es war ihr zwar ein Graus, für Männer arbeiten zu müssen, aber die gelegentlichen Treffen mit Etara, bei der sie wichtige Informationen weitergab, waren Entschädigung genug.

Doch dann kam endlich ihr großer Tag, nach fast zwei Monaten ohne einen richtigen Auftrag von
Etara oder Spectre bekommen zu haben, lag endlich einen Umschlag an einem vereinbarten Ort, mit einem Namen, einem Bild und der Botschaft, das Ziel auszuschalten. Branko der Schlinger war ihr Ziel, Kopf eines kleines Syndikates im Rotlichtviertel, dass zwar unter der Kontrolle von Vogga stand, aber nicht allzu profitabel arbeitqeqse liefern, die die Verantwortung der Tat entweder diesem Julio oder einem anderen Hutten in die Schuhe schieben würden.

Sie verschaffte sich bei
Vogga ein Alibi, indem sie vorgab, dass sie Informationen aus dem Kasino-Sektor beschaffen musste, weil sie einen Hinweis erhalten hatte. Einen Bericht darüber hatte sie bereits vor Wochen verfasst, aber noch nicht abgeliefert. Es war immer gut, ein paar Zusatzinformationen in der Hinterhand zu haben, wenn es brenzlig wird. Dann machte sie sich auf den Weg in den besseren Teil der Stadt. Endlich konnte sie wieder Silas sein, selbstbewusst und stolz auf ihre Herkunft. Außerdem konnte sie ihre Hörner präsentieren und sie war diese grässliche Perücke endlich los.

Es ging in den
Rotlicht-Sektor zu einer kleinen Bar in der Purpurstraße. Dort hatte das Syndikat von Branko seinen Sitz. Silas schlich zum Hintereingang, setzte die Wache lautlos außer Gefecht und suchte das Büro von Branko. Sie fand den Boss im oberen Stockwerk und scheinbar fühlte sich das Syndikat hier sehr sicher. Silas stieß auf keine weiteren Wachen oder Sicherheitseinrichtungen. Sie betrat das Büro und erschoss Branko, der gerade am Geld zählen war, mit einem der Blaster, den sie damals Julios Jungs in der Gasse abgenommen hatte. Lautlos verschwand sie wieder über den Hinterausgang und warf den Blaster in eine nahegelegene Abfalltonne, nachdem sie Griff und Lauf gereinigt hatte. Über eine andere Route als beim Hinweg, begab sie sich zurück zu ihrem Appartment im Nikto-Sektor. Zwar nicht der schönste Ort, aber billig und ziemlich sêew1her. Zeit sich ein wenig aufs Ohr zu hauen und dann zu Vogga zurückzukehren. Vorher verbrannte sie aber noch den Umschlag samt Dokumente der Black Sun, sicher ist sicher.

Als sie am nächsten Morgen wieder in ihrer Verkleidung bei
Vogga auftauchte, hatte die Nachricht über den Tod von Branko bereits die Runde gemacht. Vogga war tierisch sauer und hatte wohl auch schon Ärger von Zorbas bekommen. Das lief ja bis lang wie geschmiert, vielleicht zu gut.

[Nar Shaddaa | Schattenstadt | Pausenraum im "Trauerturm" | Silas, Huttengangster (NPC)
 
[Nar Shaddaa | Schattenstadt | Lucys Apartment ] Spectre, Nevis, Etara. Silas, Lucy, Sam



Nachdem sich fast alle aus dem Apartment zurückgezogen hatten, trennten sich die Wege. Jeder würde das Ziel mit seinen Mitteln verfolgen, so dass die Gegner das Gesamtbild schwerer erkennen konnten. Das war für den Gesamtplan zwar besser, machte es den Einzelakteuren jedoch schwerer.

Sam und Nevis waren vorerst bei Ihnen geblieben, da noch unklar war, wie es für die beiden und den Droiden weitergehen sollte. Nachdem Spectre und Etara endlich allein waren, wandte sich die Maritima an Ihre Freundin:


„Ich würde gerne ein Auge auf alle unsere Partner haben. Als Rückendeckung für uns und sie. Bei unseren Gegenspielern könnte es passieren, dass die Kontakte abreißen. Man wird nicht groß auf diesem Mond ohne gewisse Absicherungen.“

Etaras Einwurf unterbrach die Chiss, indem Sie Ihr einen Finger auf die Lippen legte.

„Das ist etwas, dass ich kann. Ich habe das gelernt. Keine Widerworte.“

--- später

Tatsächlich war es kaum möglich mit Sam, Nevis, oder Lucy Kontakt zu halten, ohne selbst aufzufallen oder Ihre Tarnung auffliegen zu lassen. Zu argwöhnisch waren die neuen Bosse. Aber wer etwas anderes gedacht hatte, kannte den Mond und die Unterwelt schlecht. Keiner dieser Gangster war ohne Grund so lange an der Spitze und Spectre war entsprechend vorsichtig. Wie ein Schatten beobachtete Sie in regelmäßigen Abständen alle Teile des Teams. Zu Beginn häufiger, falls Sie ihnen bei Problemen beistehen müsste. Allerdings waren alle so professionell bei Ihrem Einstieg, dass es kaum Probleme außer dem zu erwartenden Misstrauen gab.

Sams Signale wurden regelmäßig empfangen und langsam entstand im HQ von Etara und Spectre eine Karte von dem Gebiet des Hutten. Die Unterkunft der 3 im Elysium Heights war nicht erreichbar, bildete es doch das Zentrum von Zorbas kleinem Imperium.

Bei Lucy war es ähnlich schwer. Julio war paranoid, Sam hatte bei der Beschreibung des Gangsters nicht übertrieben und Spectre musste mehrfach Kontaktversuche abbrechen, um nicht entdeckt zu werden.


---

Es dauerte länger als Sie gehofft hatte, bis Sie einen Weg gefunden hatte zumindest Sam, Nevis und Paul zu kontaktieren. Wobei Kontakt übertrieben war, es war mehr ein Lebenszeichen. Sie trieben Schutzgelder ein und dies in regelmäßigen Abständen. Nach mehreren Wochen hatten Sie endlich einen Laden, der im Grenzgebiet zwischen Julio und Zorbas, optimal für den Start des Bandenkrieges. Blieb das Problem der Kontaktaufnahme, zu der Sie einen Zwischenmann hinzuziehen musste. Also betrat Spectre, verkleidet in schäbigen Klamotten und nach Synthalkohol stinkend, den Laden von Rylar. Es war fakisch nicht zu sehen, dass es sich um eine Chiss handelte und unter den misstrauischen Augen des Ladenbesitzers schlich Sie etwas herum, um dann mit 2 Flaschen Fusel zu Theke zu schlurfen. Der Griffunter die Theke war so offensichtlich, dass es nur zur Beruhigung Rylars dienen konnte und ihr versicherte, dass er die Gefahr wirklich unterschätze. Entgegen der Annahme des Besitzers kramte Sie jedoch tatsächlich nur passendes Kleingeld heraus, bedankte sich in gebrochenem Huttese und wandte sich zum Gehen. Als Rylar sich entspannte blieb Spec stehen und straffte ihre Haltung. In klarem Basic und mit kaltem Unterton sprach Sie Rylar an, während Sie sich mit einem Blaster in der Hand zu ihm drehte:

„Ich übernehme eine Zahlung an Zorbas, wenn Du mir einen Gefallen tust. Bekommen wir das hin? Gut.“

Er nicht zaghaft.
Sie stellte die beiden Flaschen wieder auf den Thresen und holte einen Beutel mit Credits heraus der etwa einen Monatsverdienst des Ladens ausmachte. Dazu legte Sie einen blau gefärbten Chip.


„Alles was Du dafür tun musst ist diesen Chip in die nächste Zahlung legen. Offen sichtbar. Nicht mehr und nicht weniger. Wir werden das Beobachten und wenn Du Mist baust, kann Dich auch Zorbas nicht schützen. Verstanden? Klappt alles, siehst Du uns nicht wieder. Und was den Rest des Geldes angeht, gib nicht zu viel aus einmal aus, das fällt auf.“

Dann verschwand Sie aus der Tür, die beiden Schnapsflaschen zurücklassend

---

Die Maritime betrat die kleine Bar in der Purpurstraße alleine und gelassen. Sie war unauffällig gekleidet, aber Ihre Ausstrahlung zeigte deutlich, dass mit Ihr nicht zu spaßen war. Sie steuerte direkt zu Bar und taxierte den Barkeeper, einen Ortholaner.

„Ich will mit Branko sprechen.“

Der kleine Berüsselte sah auf und zuckte mit den Schultern.

„Wen?“

Spectre seufte und explodierte dann förmlich. So schnell, dass keiner der Anwesenden reagieren könnte, griff Sie den Rüssel des kleineren Wesens und zog ihn zu sich heran. Er hatte Probleme die kurzen Beine auf der Plattform hinter der Bar zu halten und quitschte vor Schmerzen auf. Mit der linken hatte Sie Ihren Blaster gezogen und hielt diesen direkt vor die Nase des Nikto-Schlägers , der sich genähert hatte.

„Ich wiederhole mich nie, verstanden. Ich habe ein geschäftlich lukratives Angebot für Euern Boss, also?“

„Aber aber, meine Liebe, wir sind hier eine friedliche Bar für friedliche Arbeiter die entspannen möchten… Ragier, bring Sie doch bitte in mein Büro.“

Das folgende Gespräch war nicht so kurz, wie es sich die Chiss vorgestellt hatte, aber die Botschaft war klar. Sie war von Julio beauftragt worden ihm ein Angebot zu unterbreiten. Wechsel zu mir. 2000 Credits hatte Sie da gelassen als ‚Aufwandsentschädigung für die Zeit‘. Eine Stange Geld für das kleine Licht, aber er hatte, wie erwartet, abgelehnt. Die Forderung sich gegen Zorbas zu stellen falls es eskalieren würde, war eine Nummer zu groß. Seine Leibwache, der Nikto Ragier, war ebenfalls anwesend gewesen. Und so verlies Spectre den Laden nach einem kurzen verbalen Muskelspiel über das Thema Boten töten die Bar.

---

Spectre beobachtete Lucy durch das Zielfernrohr Ihres Scharfschützengewehrs. Auch Lucy musste ein Zeichen bekommen, dass Sie nicht auf sich gestellt war. Die Kleine war gut, das musste Spec ihr lassen, denn Lucy sah sich vorsichtig um. Trotzdem kam der Blasterschuss für die blonde Menschenfrau aus einem ungünstigen Winkel und ehe sie reagieren konnte, spürte Sie die Hitze des Plasmaprojektils das knapp an Ihrem Gesicht vorbeizischte. Lucy warf sich in Deckung, aber die Maritima war sich sicher, dass Lucy Ihre Position erraten würde. Spec zog sich zurück und hinterließ eine Nachricht mit dem Hinweis, dass Sie etwas bräuchten, dass einen Überfall eindeutig nach Julios Handschrift aussehen lassen könnten, unterzeichnet mit dem Symbol der Black Sun. Lucy würde es zuordnen können. Nichtsdestotrotz legte sich Spectre in eine Position, in der Sie die Nachricht im Visier hatte. Diese durfte nicht in falsche Hände gelangen. Lucy würde Sie hoffentlich vernichten, wenn Sie sie fand und darauf wartete die Scharfschützin. Doch alles lief reibungslos, wieder ein Pluspunkt für Lucy, Spec würde Sie Etara definitiv für eine Aufnahme zu empfehlen, vielleicht sogar für die Maritima.

---



Kontakt zu Silas zu halten war hingegen recht einfach, da sich diese als Informationsbeschafferin für einen aufstrebenden kleinen Gangster engagierte. Sie hatte recht freie Hand, Ihr Boss wollte ja nicht auffallen. Daher lief die Informationsverteilung an und von Silas reibungslos, weshalb das auch von Etara gesteuert wurde, die Ihrerseits recht aktiv war. Silas konnte recht gut bei Ihrem Boss punkten was Informationen zu Zorbas und Julio betraf. Informationen, die Durch Etara gesteuert wurden, so dass Voggo bereits vor dem Attentat von dem angehenden Streit zwischen Julio und Zorbas wusste. Branko war ein gutes Ziel. Julio hatte versucht ihn abzuwerben, Brankos Angst vor dem Boss-Boss Zorbas hatte ihn aber zögern lassen. Silas könnte nach dem Mordauftrag noch entsprechende Informationen aus „sicherer Quelle“ weitergeben, die von Brankos eigenen Leuten bestätigt werden würden.



Und so begann es…




[Nar Shaddaa | Schattenstadt | irgendwo ] Spectre
 
Zuletzt bearbeitet:
Nar Shaddaa / Hutten-Territorium / Elysium Heights / Sam, Nevis, Paul,

Sie gingen auf ihr Zimmer und folgten der abendlichen Routine. Paul machte Abendessen für sie, bevor er sich ein Datapad schnappte und den restlichen Abend mit Lesen verbrachte. Sam öffnete sich ein Bier und schaute mit Nevis HoloVids, bevor sie müde wurden und schließlich ins Bett krochen. Ihr Apartment war groß genug, dass jeder sein eigenes Zimmer hatte. Als Sam sich ins Bett legte, kreisten ihre Gedanken noch etwas um ihre aktuelle Lage. Ihnen ging es nicht schlecht. Sie hatten ein Dach über dem Kopf, einen Job, konnten leicht etwas Geld verdienen. Die Reputation von Zorba dem Hutten war gut genug, dass Julio - vermutlich zähneknirschend - von ihnen abgelassen hatte. Den Plan von Etara hatte sie natürlich nicht vergessen und hielt sich auch daran, aber dennoch kam ihr immer wieder der Gedanke: warum es nicht so lassen? Klar, die Hutten waren widerwärtige Gauner, die einen über den Tisch zogen, sobald sie konnten. Die Chiss hatte dagegen bewiesen, dass ihr etwas an ihren Leuten lag. Ein Hutte hätte Sam und ihre Crew einfach fallengelassen nach dem Zwischenfall mit Julio. Etara und Spectre hatten dagegen viel Aufwand betrieben, um sie aufzuspüren und rauszuboxen. Bisher hatte die Chiss auch nichts dafür verlangt. Keine Credits, keine Sklavendienste oder ähnliches.

Es hatte noch eine Weile gedauert, bis Sam einschlafen konnte, bevor sie ein lautes Hämmern gegen die Tür aufweckte. Sie schreckte hoch, ihr Griff ging sofort zum Blaster auf dem Nachttisch. Das Chrono dort zeigte an, dass es früh am Morgen war. Eigentlich nicht ihre Uhrzeit. Sie sprang aus dem Bett und ging in Unterwäsche mit dem Blaster in der Hand zur Tür, die sie vorsichtig einen Spaltbreit öffnete. Durch den Spalt konnte sie das hässliche Echsengesicht von Kryzzar erkennen.


"Scheiße, was willst du? Hast du mal auf die Uhr geschaut?"

"Der Boss will euch sehen. Sofort."

"Gib mir fünf Minuten, damit ich wenigstens was anziehen und die anderen wecken kann."

"Du hast zwei. Du weißt doch, Zorba wartet nicht gerne."

Tatsächlich wusste sie das. Sie hastete durch die Wohnung, hämmerte zuerst gegen die Tür von Nevis und dann gegen die von Paul.

"Aufstehen, anziehen, hopp, hopp, hopp, der Boss will uns sehen. Kommt in die Gänge, na los!"

Dann rannte sie in ihr Zimmer, schlüpfte in ihre Army-Hose und das schwarze top, warf sich den Mantel über und legte sich den Gürtel mit dem Blasterholster um. Etwas war passiert, so viel war klar. Hatten die anderen den Plan gestartet? Ging es etwa los? Als alle bereit waren, öffnete sie die Tür. Kryzzar brachte sie nach oben. Im obersten Stockwerk des Elysium Heights war der persönliche Sitz des Hutten. Bevor Zorba den Laden übernommen hatte, musste dort ein Restaurant mit herrlichem Ausblick gewesen sein. Heute nannten sie diesen Bereich nur noch "den Thronsaal". Die Tür des Turbolifts öffnete sich und die Crew trat ein. Sam war schon oft hier gewesen, gerade am Anfang, um mit dem Hutten zu verhandeln. Der Gangsterboss thronte in der Regel auf einem Podest im hinteren Teil des Restaurants, während seine Schergen an der Bar oder an den Restauranttischen saßen und jeden mit argwöhnischen Augen beobachteten, der sich in ihre Mitte wagte. So war es auch heute, mit ein paar Unterschieden. Sam fielen die neuen Gesichter sofort auf: ein Nikto war bei Zorba sowie ein höherer Funktionär des Zorba-Clans, den sie als Vogga kennengelernt hatte. Noch bevor sie etwas sagen konnte, warf der Nikto ihr etwas zu, das Sam reflexartig auffing. Es war ein Blaster.

"Warka jee chobba?" (Was ist das?), fragte Zorba. Im Thronsaal herrschte absolute Stille. Alle Augen waren auf Sam gerichtet.

"Meejawata: dokkapi blaster." (Ich würde sagen: ein Blaster.)

"Moo shak. Hut, Cochran, mee chongba moo chuba: warka jee chobba?" (Strapaziere nicht meine Geduld, Cochran. Ich frage ein letztes Mal: was ist das?)

Die Blondine musterte die Waffe jetzt genauer. Sie war sich ziemlich sicher, dass die Waffe mit ihrem Serenno-Gig nach Nar Shaddaa gekommen war.

"Hm, Julios palo jee bajkaar pateesa." (Hm, Julios Leute benutzen dieses Modell gerne.)

"Na blaster pa Branko chuba ratpa oom raga. No shili nookie: na booba?" (Mit diesem Blaster wurde der arme Branko gestern erschossen. Sei ehrlich zu mir: warst du es?)

Sam sah überrascht auf. Es war nichtmal gespielt, die Überraschung war echt. Das erklärte auch die Anwesenheit von Vogga.

"Mee paka juna tiba bogo, na huka tu baraka. Na jagua palo nookie chuba." (Ich habe hier gestern dein Geld abgegeben und bin danach auf mein Zimmer. Mit der Sache hab ich nichts zu tun.)

"Jee jee, na kujee chuba, na chuba oom tak tinkaaksha" (Sie hat recht, ich habe die Sicherheitskameras überprüft), warf Kryzzar ein. Ausnahmsweise war sie dem misstrauischen Trandoshaner dankbar, der sie scheinbar wirklich bei jedem Schritt überwachte.

"Chuba pa cho chuba ooma, jee nuna gudo shabbut Vogga saba, shu jahba pa tinkaaksha bajkaar Julio pa Branko juna chung chuba kwi ooma tabba kama Emporkömmling kwi. Se choba ril la, na baan galuchan." (Wenn es wahr ist, was mein guter Freund Vogga sagt, dann hat ein Bote von Julio versucht, den armen Branko auf die Seite dieses Emporkömmlings zu ziehen. Das sind beunruhigende Entwicklungen, die ich nicht weiter dulden werde.)

Dann wendete sich Zorba bedrohlich in die Richtung von Vogga.

"Vogga, na baan galuchan ril gung tabba. Na hu bagwa bajkaar juula. Kwi choba nuna dossah baan koch bogo, gudo mi. Na kujee." (Vogga, ich dulde keine Verräter in meinen Reihen. Du bist für deine Leute verantwortlich. Wenn das nochmal vorkommt, wirst du die Konsequenzen tragen müssen, mein Freund.)

Dem Gangsterboss wich kurz die Farbe aus dem Gesicht, bevor er sich zusammenriss und eine tiefe Verbeugung vollführte.

"Kryzzar, kama pa skrauta udatish. Toboo, jee kuchu bogo. Sam pa kasa surju mohndee galuchan." (Kryzzar, bereite eine Antwort auf diese schändliche Tat vor. Tu alles, was nötig ist. Sam wird dir beratend zur Seite stehen.)

Nar Shaddaa / Hutten-Territorium / Elysium Heights / Thronsaal / Sam, Nevis, Paul, Zorba der Hutte, Vogga, Kryzzar, Hutten-Schläger
 
Nar Shaddaa, undercover bei den Hutten: Sam und Nevis und nicht zu vergessen: Paul


Sie waren wieder eine Familie. Sam, Paul und Nevis. Sie arbeiteten nur für die Hutten statt für Julio. Und streng genommen, was das auch nicht korrekt. Eigentlich arbeiteten sie für die BS. Das Paul wieder bei ihnen war, fand Nevis richtig klasse, auch wenn sie das nie zugeben würde. Sie hatten ihre Alltagsroutine. Abends sahen Sam und Nevis stets Holo Vids und dann ging es ab ins Bett.

Doch diesmal war etwas anders. Noch ehe es Aufstehzeit war, hämmerte es lautstark und eindringlich gegen die Wohnungstür. Panisch fuhr Nevis hoch, griff zum Blaster und lief zur Zimmertür und lauschte. Sam ging zur Wohnungstür. Hatte Julio sie gefunden? Die kleine Togruta hörte ihr eigenes Herz laut pochen. Nevis erkannte die Stimme der Echse sofort. Es war Kryzzar. Was wollte er hier? Nevis konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde, weder akustisch, noch von der Sprache her, die sie nicht so gut wie Sam beherrschte, doch spürte Hektik und Eile. Und schon klopfte Sam energisch gegen ihre Tür. Sie solle sich anziehen. Der Boss wolle sie sehen. Mist, wieso das denn? War was passiert? Hatten sie irgendwas falsch gemacht? Waren sie aufgeflogen? Während solche Gedanken durch Nevis`Kopf rasten, versuchte sie, ihre Stümpfe so rasch wie möglich anzuziehen.

Sie fuhren zum Restaurant. Alle schwiegen. Nevis` Unruhe wuchs. Ihr war unbehaglich. In einem ehemaligen Restaurant, welches man jetzt Thronsaal nannte, mussten sie zum Boss. Wenn man mitten in der Nacht zum Boss musste, konnte das doch nichts Gutes bedeuten?! Nevis hatte wirklich zittrige Knie, als sie nach hinten zu Zorba liefen, der sich wie ein König benahm.

Plötzlich warf man Sam, die neben ihr ging, etwas zu. Sie hatte gute Reaktionen, sie fing es. Nevis sah zu ihr. Ein Blaster?! Was ging hier ab?! Kurz darauf ertönte Zorbas Stimme, autoritär und überlegen, was das wäre. Sam antwortete, dass es ein Blaster sei. Nevis` flaues Gefühl verstärkte sich hochgradig. Automatisch zitterten ihre Lekku. Sam fügte an, dass Julio dieses Modell meist benutzte. Julio!? Jetzt sagte der Huttenboss, Branko wäre damit erschossen worden. Nevis erschrak. Man dachte doch nicht etwa….?! Bange sah sie zu Sam. Diese antwortete, dass sie damit nichts zu tun hätte. Sollte Nevis auch etwas sagen? Offenbar nicht. Sie sah bange zu Zorba und ihre Spannung wuchs ins Endlose. Er würde ihnen doch hoffentlich glauben? Wieso sollten sie das getan haben? Würde man ihnen das anhängen? Würden sie hier wieder unbeschadet herauskommen? Es sah nicht gut aus für sie! Hier waren lauter Schläger zusammen getrommelt worden. Sie standen wie auf der Anklagebank. Ihre Hoffnung schmolz gerade zusammen wie Eis in der Sonne. Ihr war Angst und Bange. Nevis fühlte sich niedergeschlagen, doch in ihr wuchs ihr Überlebenswille. Sie würde hier nicht kampflos zu Grunde gehen! Und Paul war zum Glück dabei. Doch plötzlich ließ Zorba von ihnen ab. Das war gut! …Sie hatten ja auch wirklich mit der Sache nichts zu tun. Doch zum Aufatmen war es noch zu früh.



Nar Shaddaa, Huttenterritorium, Elysium Hights, Thronsaal: Sam, Nevis, Paul, Zorba, Kryzzar, Vogga, Huttenschläger
 
|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Gasse nahe des Cantina „Raucous Rancor“ || Lucy Dent ||


Sie stand da. Ihre Hand am Griff, doch als dann der Schuss knapp an ihrem Gesicht vorbei jagte, sodass sie seine Wärme spüren konnte, sprang Lucy in die nächste Deckung, die sie sehen konnte. Ihr Blick schnellte zum Punkt des Einschlags, dann zu der Stelle, wo sie gestanden hatte. Aus beiden Punkten ergab sich eine Linie, welche man recht einfach zurückverfolgen könnte. Auch deswegen hasste die weißhaarige Frau Energiewaffen. Die Plasma-Bolzen flogen quasi immer in einer geraden Linie und verrieten durch ihr Leuchten nicht selten ihren Ursprung.Vorsichtig verließ Lucy ihre Deckung und lief los. Jedoch nicht weg von dem Schützen, sondern in die Richtung seines Standortes. Weglaufen würde nur die Distanz vergrößern und damit auch seinen Vorteil gegenüber der Kopfgeldjägerin. Umso geringer der Abstand, desto schwieriger könnte der Schütze auf ihre Bewegungen reagieren. Wenig später erreichte Lucy ein Dach. Es war die einzige, wirklich sinnvolle Position, aus der man sie so hätte beschießen können. Im ersten Moment wirkte der Ort verlassen bis auf eine Nachricht, welche auf Flimsy geschrieben worden war. Lucy fing an zu grinsen und durch den Unterzeichner wusste sie, dass man sie gerade beobachten würde. Und genau aus einer Richtung war dies Ideal. Ihr Blick wanderte genau dorthin, formte mit ihrer rechten Hand eine Waffe, pustete imaginären Rauch weg und grinste eher, indem sie mit ihrem Feuerzeug den Zettel verbrannte. Sam würde etwas wissen, auf der anderen Seite… Die Waffen von Julios Leuten! Die waren alle sehr speziell modifiziert. Es war bisher etwas härter als erwartet. Dennoch hatte Lucy einen Plan. Auch wenn es viel gerede brauchte, so wusste Lucy schon beim morgigen Einsatz, wie sie eine Waffe beschaffen sollte.


Am nächsten Morgen wurde Lucy wie so oft außen vor gelassen. Dennoch hatte sie mitbekommen, wo ein paar der Wachen aufgestellt waren. In den letzten Wochen hatte sie dafür gesorgt, dass sie einen Weg hatte, aus ihrer Unterkunft zu entkommen, ohne dass Julios Leute etwas mitbekommen würden. So schlich sich die Frau nach draußen und legte sich auf die Lauer. Sie brauchte eine Wache mit einer modifizierten Waffe. Durch die Nachricht von Spectre war ihr eine Idee gekommen. Durch ihr Scharfschützen-Visiers konnte sie die enge Brücke sehen, die an mehreren Stellen kein Geländer hatte. Sobald die Wache eine dieser Stellen erreichte, erwischte sie den Kopf der Person, die so eine merkwürdige Waffe hielt. Sofort geriet sein Kollege in Panik und sah in Lucys Richtung. Sie verhielt sich bewusst ein wenig stümperhaft, damit man durch die Spiegelungen in ihrem Visier die Position finden konnte. Nun hieß es schnell sein. Bei ihrer Kleidung war zum Glück ihr Körper so gut kaschiert, dass man glauben könnte, sie wäre irgendwas zwischen junger Frau und durchtrainierten Assassinen.

Ihr nächstes Ziel war der Ort, an dem die Wache abgestürzt war. Sie nahm dem leblosen Körper seine Waffe ab, ehe sie die Leiche in die Tiefen Nar Shaddaas stieß. So schnell sie gekommen war, war Lucy auch wieder verschwunden. Wie ein Geist, der nur kurz an jenem Ort gespuckt hatte. An ihrem Schützenplatz hatte sie ein Bekennerschreiben hinterlassen, welches in die Richtung einer bisher eher unbeteiligten Gruppe wies, die nachweislich gerade auf diese Gegend ein Auge geworfen hatte. Die Waffe übergab Lucy einem Droiden, den sie sich zugelegt hatte. Es war ein NR-1100 Hacker Droide, welcher nun mit der Waffe von Julios Wache auf schnellstem Wege Spectre aufsuchte und die Waffe abgeben würde, mit einem Hinweis, dass dieser Waffentyp in dieser Ausführung fast nur von Julio genutzt wurde. Wenn die Chiss eine Nachricht für Lucy hatte, dann sollte sie diese dem Droiden geben. So hatte Lucy wieder einen Weg der Kommunikation geschaffen. Der Droide würde die Nachricht zu einem toten Briefkasten in der Nähe ihrer Lieblingsbar bringen, welcher auf ihrem Heimweg lag und es ihr ermöglichte, die Kommunikation aufrechtzuerhalten. Vielleicht könnte Lucy auch einen Überfall auf jemanden fingieren, der auf Julio zurückfallen könnte. Aber bis sie eine klare Anweisung von der Blacksun bekam, würde sich die Kopfgeldjägerin wieder tot stellen.

In ihrem Apartment schaute Lucy nach ihrem Versteck. Sie hatte ihre beiden Pistolen und das zerlegte Scharfschützengewehr sowie eine ausreichende Menge Munition, um im Ernstfall fliehen zu können. Sie wollte an Julio ran. In erster Linie wegen ihrem Auftrag, jedoch auch, um im Ernstfall der kleinen Nevis diesen Haufen Bantha-Dreck vom Hals zu schaffen. Es war schon komisch. Irgendwie mochte Lucy die kleine Togruta schon so sehr, dass sie am Liebsten diesem Julio eine Kugel in den Kopf verpassen würde, sollte es darauf ankommen. Wirklich merkwürdig, wenn sie daran dachte, wie sehr sie die Kleine ursprünglich gehasst hatte. So zog sich Lucy um und tat so, als wäre sie gerade erst wieder wach geworden, während sie in das Gemeinschaftsbad ging und sie damit durch das Bild einer Überwachungskamera lief. Es war so, als wäre Lucy in den letzten Stunden einfach im Bett gewesen.


|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || Unterkünfte nahe Julios Palast || Gemeinschaftsbad von Julios Schlägern || Lucy Dent ||
 
Zurück
Oben