Nal Hutta, Nar Shaddaa (Y'Toub-System)

(> Nar Shaddaa ? Untere Ebenen ? Sunny Starlight <)Nokh und Bakhor

Wenigstens wurde der Besuch auf Nar Shaddaa etwas spannender, als Bakhor sich zunächst ausgerechnet hatte. Er wurde wohl zu einer Verfolgungsjagd. Bakhor liebte die Jagd, er war ein Jäger. Auch wenn ihm als Jagdrevier die freie Natur lieber gewesen wäre, als ein Dschungel aus Durabeton und Transparisstahl. Außerdem war er momentan noch der Gejagte und nicht der Jäger. Diesen Fehler würde er bei der ersten Gelegenheit korrigieren.

?Was jetzt??

keuchte der junge Noghri neben ihm. Nokh hatte seinen Stiefel ausgezogen und begutachtete seinen Knöchel, selbst wenn man von Außen die Verletzung nur erahnen konnte.
In Bakhors linker Hand befand sich immer noch der Noghridolch. Er überlegte kurz, welche Waffe er heute auswählen wollte. Mit seinem Blaster hätte er es sich einfach gemacht. Aber Blaster waren nicht gerade ehrenvolle Waffen. Nein, wirklich nicht. Wahrscheinlich würde er mit einem seiner Langschwerter kämpfen. Das war die bevorzugte Waffe der Ru?yash.
Bakhor ließ die Frage seines Schülers unbeantwortet. Nicht, weil er keine Antwort hatte, sondern weil er niemand war, der verschwenderisch mit Worten umging.
Bak ging langsam die Treppenstufen hinauf, immer noch an die Wand gedrückt und versank so gut wie möglich im Schatten. Als er am oberen Ende der Treppe ankam, sah er etliche Gänge und Brücken aus Metall, die zum Teil nicht mehr sehr tragfähig waren, Löcher hatten und deren Geländer oft fehlten.
Hier unten war wirklich keine verirrte Seele unterwegs. Alle Geräusche wurden größtenteils von den Speedern und Raumschiffen übertönt, die zwischen den Gebäuden einige Ebenen höher umherflogen.
Auf jeden Fall waren einige Mitglieder dieser Gruppe auf dem Weg hier her. Es konnte gut sein, dass er es mit mehr als sieben Gegnern zu tun hatte. Bestimmt hatten noch ein paar Leute vor der Kneipe gewartet.
Sie mussten, möglichst unentdeckt, zurück zur Kneipe gelangen. Denn dort würde die Gruppe sich wieder sammeln.
Bak deutete dem Noghri, ihm zu folgen. Er musste langsam gehen und schleichen. Trotzdem knarrten die Metallbrücken hin und wieder. Wenn diese anderen Wesen herangeeilt kamen, würden ihm seine guten Ohren durch das Scheppern der Metallplatten auf dem Boden auf jeden Fall früh genug warnen.
Bakhor schlich um die nächste Ecke, orientierte sich dann. Wenn sie zur Kneipe wollten, mussten sie eine Ebene weiter nach oben und dieses Gebäude so umrunden, damit sie nach Süden gehen konnten.


(> / Nar Shaddaa ? Untere Ebenen ? Sunny Starlight <)Nokh und Bakhor
 
(> Nar Shaddaa ? Untere Ebenen ? In der Nähe derSunny Starlight <)Nokh und Bakhor

Bak kletterte die Leiter hinauf, rollte sich ab, kam auf die Beine und drückte seinen Rücken sofort wieder gegen die Steinwand des Hauses. So fest, dass er sogar seine beiden auf dem Rücken überkreuzten Langschwerter spürte.
Die Kapuze seines Umhanges war mittlerweile nach hinten gefallen, entblößte sein Gesicht und das Raubtiergrinsen, das jeder Noghrikrieger in Kampfsituationen aufsetzte.
Jeder, wirklich jeder, bis auf den Weichspüler Nokh. Ihn konnte man aber eh nicht als wirklichen Krieger bezeichnen. Eher als Verräter der Noghri Ehre. Bakhor blickte nach hinten, sah den Schüler, der seelenruhig die Leiter hinaufkam, darauf achtete dass sein Mantel nicht dreckig wurde und er auch ja nirgendwo anstieß und sich dann wunderbar offen ohne Deckung zu suchen neben Bak stellte.


?Ah? ich verstehe. Wir flüchten.?

Das war zu viel.
Bakhors rechter Oberam schlug auf Kopfhöhe zur Seite aus. Die Panzerschiene traf Nokh genau auf die Wange. Der Noghri wurde vollkommen unvorbereitet getroffen, taumelte zwei Schritte nach hinten und fiel schließlich leicht benommen mit einem Scheppern auf den Boden aus Metallplatten.
Eine Schande für die Noghri.
Bakhor merkte sich vor, dass er den Jungen noch vor Greema töten würde.


?Noghri flüchten nicht. Steh auf, macht dich bereit zum Kampf.?

Deutlich eingeschüchtert stand der junge Noghri wieder auf, drückte sich nun neben Bak ebenfalls gegen die Wand und hatte scheinbar endlich verstanden, worum es hier ging.
Bakhor schob sich an der Wand entlang, duckte sich unter einem Fenster weg und kam schließlich zur Ecke des Gebäudes.
Bis zur Kneipe waren es nur 30 Meter. Das Problem war, dass sich zwischen ihnen eine tiefe Schlucht befand. Und die einzige Möglichkeit hinüber zu kommen, war eine lange Brücke. Aber auf der Brücke konnte man wirklich von überall angegriffen werden.
Bakhors Blick folgte einem gelben Speeder, der 3 Meter über die Brücke hinwegfegte, mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit.
Auch wenn ihm die Sache nicht gefiel, er musste den Sprint wagen, wenn er hinüber zur anderen Seite wollte. Seine scharfen Augen suchten sich einige Stellen aus, wo er schließlich in Deckung gehen wollte.


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(> Nar Shaddaa ? Untere Ebenen ? In der Nähe der Sunny Starlight <)Nokh und Bakhor

Bakhor atmete tief durch, gab Nokh in Zeichen und dann sprinteten die beiden Noghri los, so schnell sie konnten über die Brücke. 30 Meter, das mussten sie doch... jetzt erst sah Bak den Mann in Panzerrüstung und Helm, der auf dem Dach der Kneipe stand. In seinen Händen und auf seiner Schulter befand sich ein tragbarer Torpedowerfer. Bis hier hin gab es noch keine Probleme. Das Problem war praktisch nur der Torpedo, der gerade abgefeuert wurde und auf sie zuraste, während sie sich mitten auf der Brücke befanden.
Bakhors Schritte waren zwar etwas langsamer geworden, doch er war weitergerannt. Denn das war die einzige Chance zum Überleben. Nokh hingegen war stehen geblieben, stand mitten auf der Brücke und glotze mit großen Augen auf den herbeirasenden Torpedo.
Der Torpedo traf einige Meter links von Nokh gegen die Metallbrücke. Die Explosion war relativ klein, womöglich hatte es sich nur um einen kleinen Sprengsatz gehandelt. Doch trotzdem schmolz er die Brücke in zwei Teile, schmetterte mit einer gewaltigen Kraft alle Stützen davon.
Bak war noch 5 Meter vom Rand entfernt, als die Brücke in der Mitte nachgab. Der Nördliche Teil brach aus seiner Verankerung, mit der er sich an das Durastahlbetongebäude geklammert hatte. Ein metallisches Kreischen war zu hören, dann kippte der Teil vollends ab und stürzte in die Tiefe.
Nun gab auch der Teil nach, auf dem sich die beiden Noghri befanden. Nokh war, soweit Bak erkannt hatte, von einigen heißen Metallsplittern getroffen worden, lag auf den Boden. Die Brücke kippte recht schnell von der Mitte her nach unten weg. Seit dem Auftreffen des Torpedos war noch kaum mehr als eine Sekunde vergangen.
Der ältere Noghri setzte zu einem langen, letzten Sprung an, der ihn in Sicherheit bringen sollte. Doch gerade im Moment des Absprungs sackte die Brücke wieder etwas ab, wodurch Baks Sprung verunglückte. Er landete einen Meter vor dem rettenden Boden auf dem flachen Bauch. Die Brücke sackte immer mehr nach unten ab, Bak begann langsam nach unten zu rutschen. Er nutze seine spitzen Krallen, grub sie so gut wie möglich in verrostete Stellen des Metalls, suchte nach Halt.


?Bak... hilf mir...!?

Drang der Hilfeschrei von unten. Bak drehte seinen Kopf ganz langsam so weit es ging nach hinten. Er sah Nokh, der sich ganz am Ende des Brückenteils befand, mit beiden Händen an ein Überbleibsel des Geländers krallte, ansonsten schon ganz in der Luft hin.

?Ich kann... mich nicht... mehr halten.?

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?Hilf mir!?

Drang abermals der Ruf von unten. Wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, würde der dem Noghri ja helfen. Bak ließ sich etwas weiter nach unten rutschen, suchte nach zwei Metern ebenfalls Halt an einer Stütze des Geländers. Er war immer noch drei Meter von Nokh entfernt, dessen Hände sich immer noch um den Pfosten klammerten. Er glaubte, Tränen sehen zu können. Noghri weinten nicht. Nie.
Bakhor schluckte, griff nach dem Pfosten weiter unten und kam dem kleinen, der praktisch vollkommen in der Luft baumelte damit noch einen Meter näher.
Das Metall der Brücke gab keine vielversprechenden Geräusche von sich. Eine weitere Verankerung riss plötzlich, sorge dafür dass das Brückenende sich noch mehr in den Abgrund neigte und ein Ruck durch die Brücke ging, durch welchen Bakhor beinahe in die Tiefe geschleudert worden wäre.


?Bakhor! Vorsicht!?

Der Mann, der den Torpedo abgeschossen hatte war mittlerweile an den Rand des Daches der Kneipe gekommen um sein Werk zu vollenden. Bakhor sah, dass er einen Blaster in der Hand hielt. Doch noch zielte er nicht auf Bak, sondern auf den jüngeren Noghri.
Siegessicher ließ der Mann seinen Blaster einmal durch die Luft wirbeln, während Bakhor verzweifelt versuchte, noch näher an Nokh heran zu kommen. Dann landete der Blaster wieder in der Hand des Mannes, dann schoss ein loter Blasterblitz aus der Mündung der Waffe und fand sein Ziel, traf Nokh in die Magengegend.
Nokhs Augen verdrehten sich. Er starrte Bak an, aber scheinbar auch durch ihn hindurch. Mit einer Hand tastete er nach der Wunde, spürte die Schmerzen und sah das Blut. Langsam löste sich die andere Hand vom Geländer, während er es immer noch nicht fassen konnte.
Bakhors Hand schnelle nach vorne, in einem letzten Versuch die Hand seines Schülers zu ergreifen. Doch er griff ins Leere. Nokh war nicht mehr da. Bakhor starrte hinunter in die Dunkelheit Nach Shaddaas. Das letzte, was er von dem schwer verwundeten jungen Noghri sah, war ein Lichtblitz reflektiert durch den Noghridolch, Bakhors Dolch, den er in der Hand hielt.
Bakhor wusste, dass jeder Nichtnoghri in diesem Moment in unendlich große Trauer ausgebrochen wäre, wohl an der Kante der Brücke noch einige Minuten gewartet hätte, in der Hoffnung, dass Nokh noch lebte und wieder auftauchte. Doch erstens taten Noghri so etwas nicht und zweitens würde er bis dahin selbst tot sein, denn der Typ mit dem Blaster stand immer noch auf dem Gebäude.


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(> Nar Shaddaa ? Untere Ebenen ? In der Nähe der Sunny Starlight <)Nokh und Bakhor

Noch war es nicht vorbei. Dadurch, dass mit Nokh großes Gewicht von der Brücke abgefallen war, bog sie sich momentan nicht weiter nach unten weg. Bakhor drehte sich, atmete zwei mal tief durch und fuhr dann seine Krallen soweit wie möglich aus, drückte sich mit den Beinen von der Geländerstange ab und sprang so weit wie möglich nach oben, stieß seine Krallen durch das verrostete Metall und suchte dadurch halt. Er rutschte zwar einige Zentimeter ab und seine Krallen hinterließen entsprechende Spuren im Metall, doch ansonsten war alles okay.

?Gib es auf, du wirst es nicht schaffen!?

Rief der Mann auf dem Dach der Kneipe, sendete seinen Worten zusätzlich ein gehässiges Lachen hinterher. Dem Kerl würde Bak auch noch das Maul stopfen. Und er würde Rache nehmen. Rache für Nokh. Keiner dieser elenden Granitschneckenschleimfresser würde den heutigen Tag lebend überstehen.
Bakhor spürte, wie sein Blut zu rasen begann, wie er im Blutrausch eines Raubtiers versank. In seinem Kopf begann es zu pochen. Ein weiterer tiefer Atemzug und er stieß sich erneut ab, landete an der Bruchstelle zwischen dem stark nach unten geneigten Brückenteil und dem festen Durabetonboden. Links war die Kneipe, eine Ebene höher stand der Mann mit Blaster.
Sein lachen war verklungen. Er schoss zwei Mal auf Bakhor, doch der Winkel war mittlerweile ungünstig. Er traf nur die Brücke. Seine Schüsse gefährdeten den Noghri nicht im geringsten.
Der Noghri zog sich über die Brücke hinweg auf den Durabetonboden, rollte sich zur Seite und dann nach vorne, nutze seinen Schwung um auf die Beine zu kommen. Kaum stand er wieder, befand sich eines seiner beiden Langschwerter in seiner linken Hand, ein Noghridolch in der rechten.
Die Jagd hatte begonnen. Bakhor war nun der Jäger. Sein Blut kochte und schrie nach Rache.
Er duckte sich unter einem kleinen Vordach hinweg und spitze seine Ohren.
Er hörte ihn, den Mann auf dem Dach. Seine Schritte näherten sich langsam dem Rand des Daches. Er kam näher, näher, und blieb dann stehen. Am Rand des Daches, wohl.
Bakhor sprang unter dem Vordach hervor und schickte zielsicher seinen Noghridolch mit einem schnellen Wurf nach oben. Einem Wurf, wie er schon Tausende vollführt hatte.
Der Mensch reagierte zwar noch ? was für Bakhor bedeutete, dass er zu langsam gewesen war ? schaffte es aber nur, sich etwas zur Seite zu drehen und den Blaster zu ziehen. Der Dolch traf ihn mitten in den Bauch, an eine Stelle zwischen zwei seiner dünneren Schutzplatten seines groben Panzers. Selbst die Schutzplatten hätten den Dolch nicht aufgehalten.
Bakhor versank nun ganz im Kampf und seinen Instinkten.
Der Mann, sehr erschrocken von Bakhors Angriff, taumelte etwas zur Seite, dann einen Schritt nach vorne und schließlich kam der Fehltritt. Kein Dach mehr unter den Füßen.
Nokhs Mörder viel über den Rand des Daches hinweg und krachte neben Bakhor auf den Betonboden.


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Es gab nur ein Wort, das durchs Bakhor gesamten Körper strömte und ihm ur noch durch den Kopf wirbelte: Rache.
Der verletzte Mann hatte seine Waffe beim Sturz aus der Hand verloren und war kurz still liegen geblieben. Nun drehte er den Kopf leicht, hatte seinen Blaster mittlerweile entdeckt und wollte sich zu ihm rollen.
Doch so einfach kam man einem hungrigen Noghri nicht davon. Das Schwert mit der Cortosislegierung in der linken Hand des Noghri blitzte im Licht eines Speederscheinwerfers kurz auf, die Spitze zeigte nach unten. Bak machte einen Schritt auf den Mann zu und ging während er zustach leicht in die Hocke.
Das silberne Schwert bohrte sich durch die Schutzplatte, durch die Rippen des Mannes, traf einige Organe und trat dann aus der anderen Seite wieder heraus, fesselte ihn an den Durabetonboden.
Ein gurgelnder Laut war zu hören, Blut trat aus dem Mund von Nokhs Mörder. Bakhor hatte seine Lunge getroffen.
Er drehte das Schwert einmal in der Wunde und der Mann schrie ? soweit er das noch konnte, vor Schmerzen auf. Sollte er seine Freunde doch herlocken, sie würden das gleiche Schicksal erleiden. So schnell würde dieser Mann nicht sterben. Er würde noch einige Schmerzen erleiden, einen qualvollen Tod. Den hatte er verdient.
Der Noghri Kämpfer zog sein Schwert wieder aus dem Opfer. Der vordere Teil der Klinge, nein fast die Hälfte war vom Blut des Mannes rot gefärbt.
Immer noch gurgelnd fiel der Mann zurück auf dem Rücken, streckte seine Hand zum Blaster aus, der viel zu weit entfernt war, während Bakhor seinen Dolch aus seinem Bauch zog und wieder an seinem Waffengürtel verstaute.
Er stieg über sein Opfer hinweg, spitze seine Ohren und wartete auf weitere Feinde. Der Mann streckte immer noch seine Hand nach dem Blaster aus. Bakhor machte relativ kurzen Prozess. Er nahm sein Schwert in beide Hände und führte die Klinge blitzschnell nach unten, trennte den Arm des Mannes sauber in der Mitte des Unterarmes ab. Die Augen des Mannes wurden größer. Teils durch den Schmerz, teils dadurch, dass er gerade seine Hand verloren hatte, die nun neben ihm lag. Er würde noch viel mehr verlieren.
Bak stand wieder auf, ging zu dem Blaster und kickte ihm mit seinem Stiefel über den Boden hinaus, ließ ihn ebenfalls in die Dunkelheit stürzen. Dort befand sein Noghrischüler sich nun auch.
Bakhor zeigte seine Raubtierzähne und gab ein leises Knurren von sich. Eine rote Blutlache bildete sich unter dem Menschen und an der Stelle, an der Bakhor seinen Arm abgetrennt hatte. Das war der Vortil der Schwerter gegenüber den Lichtschwertern. Während die Hitze der Lichtschwerter die Wunden meist gleich wieder verschlossen, entstanden bei den normalen Langschwertern tiefe Wunden, aus denen Blut heraustrat.
Doch noch war sein Blutdurst nicht gestillt.


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Ein Sullustaner, nicht viel größer als Bakhor und mit sehr dunkler Hautfarbe sowie ein Duros kamen mit gezogenen Blastern um die Ecke gerannt. Der Sullustaner trug einen Pilotenoverall, ganz ähnlich dem des Duros welcher durch eine tiefe Narbe quer über das Gesicht gekennzeichnet wurde. Bakhor lag nichts daran, viele Fragen zu stellen ob es sich hierbei wirklich um seine Feinde handelte, oder einfach nur um irgendwelche Möchtegernhelden. Sie hatten ihre Waffen gezogen und befanden sich im Jagdrevier des Kämpfers. Also waren sie ab jetzt Opfer.
Ihr Blick ruhte noch auf der halb verstümmelten Leiche und der Blutlache von Nokhs Mörder. Diese eine Sekunde, in der sie die Leiche anstarrten, genügte einem geübten Kämpfer wie dem Noghri.
Ein Dolch durchschnitt die Luft, traf in den Hals des Sullustaners und brachte ihn ins taumeln, nachdem er seine Waffe fallen gelassen hatte.
Der Duros blickte zu seinem Freund, dann wieder zu der Leiche und sah dann den dunklen Schatten, der sich durch die beinahe Dunkelheit der unteren Ebenen Nar Shaddaas auf ihn zu bewegte, zum Sprung ansetzte worauf ein vertikaler Schlag eines Schwertes folgte, das der Duros nur durch ein kurzes aufblitzen wahrnahm. Und dann nahm er gar nichts mehr wahr.
Bakhors Füße landeten sicher auf dem Boden. Er drehte sich um und sah gerade noch, wie der kopflose Körper des Duros ins Wanken geriet und dann zur Seite umkippte. Ja, das Kämpfen machte ihm mal wieder richtig Spaß. Ohne lange stehen zu bleiben rannte der Noghri schnell drei Meter weiter, wo er mit dem Schatten eines weiteren hohen Gebäudes praktisch verschmolz. Nur seine Augen konnten ihm bei genauerem Hinsehen vielleicht verraten. Er konnte in der Dunkelheit sehen. Diese Nichtnoghri größtenteils nicht. Und das war ihre Problem und sein größter Vorteil.
Keine weiteren Schritte zu hören. Es war so ruhig, wie es auf einem Mond wie Nar Shaddaa nur sein konnte. Bakhor hörte ein Scharren hinter sich, drehte sich ruckartig um seine eigene Achse und hielt seine Waffe bereit. Doch es handelte sich nur um eine übergroße Ratte, die am Arm von dem knabberte, was früher mal ein humanoides Wesen gewesen war. Es roch nach Verwesung und Müll. Ja, Müll gab es hier überall. Bakhor hasste solche Welten, ebenso wie er solche Felsenkugeln wie Delastine hasste.
Er nutze die Zeit, um einige Male ruhig durchzuatmen und sein Schwert mit der Innenseite seines Umhangs abzuwischen und zu reinigen. Er durfte auf gar keinen Fall seinen kostbaren Dolch in der Kehle des Sullustaners vergessen. Doch im Moment würde er sich noch nicht aus seiner Deckung heraus wagen.


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<center>- Incoming Message an Bakhor ?</center>

Bak,
brauche Deine Hilfe hier auf Delastine. Hutts haben Transporte nach Bakura abgefangen und die Ladungen in ihren Besitz gebracht.

Murdock

<center>- Incoming Message Ende ?
</center>
 
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Bakhor stand immer noch im Schatten, atmete die von Abgasen und dem Gestank von Verwesung und Ausscheidungen getränkte Luft ein und spürte plötzlich ein leichtes Ziehen oberhalb der Hüfte. Was war das? Hatte ihn einer dieser Nichtsnutze vielleicht doch erwischt? Nein, das konnte unmöglich sein.
Bakhor öffnete seinen Umhang und entdeckte das leichte blaue Licht in einer Innentasche seines Umhanges. Sein Com. Natürlich. Lediglich der Vibrationsalarm war aktiviert.
Doch das blaue Licht hier im Schatten würde zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Er musste sich ein wenig zurückziehen.
Möglichst lautlos verstaute der Noghri seine Waffe und ging dann, immer noch die Umgebung beobachtend in die enge Seitenstraße hinein. Die große Ratte fauchte zwar, doch entschloss dann, sich lieber zurückzuziehen und ihre Mahlzeit zu beenden. Bakhor schenkte den Überresten der Leiche keine Beachtung. Er ging zwischen dem Müll hin und her, versuchte auf dem glitschigen Boden nicht auszurutschen und bog dann um die nächste Ecke, wo er sich in Sicherheit fühlte.
Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand des Hauses, merkte zu spät dass er seinen Mantel damit wohl verdreckte. Doch auf die Sauberkeit des Umhangs legte er eh keinen großen Wert.
Er zog sein Com aus der Innentasche heraus und rief die Nachricht auf. Von Delastine. Murdock Dodger. Der Name kam dem Noghri irgendwie bekannt vor. Er glaubte, dass das ein Mensch war. Aber er hatte kein Bild vor Augen. Er konnte sich diese ganzen Nichtnoghri bis auf einige Ausnahmen nie merken. Bakura war weit weg. Ziemlich weit. Wohingegen die Hutts eigentlich ziemlich nah waren. Ein Flug nach Nar Shaddaa würde nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Und immerhin saßen die ganzen Clanchefs der Hutts auf Nar Shaddaa. Das Problem war, dass Bak niemand war, der verhandeln konnte und dies auch nicht wollte.
Außerdem würde er hier nicht aufbrechen, bis seine Mission nicht beendet war. Und das bedeutete Rache. Nokhs direkten Mörder hatte er bereits getötet. Aber Siossk musste auch noch sterben. Und danach musste er herausfinden, wer sie verraten hatte. Wenn es sich um Greema handelte, dann benötigte er noch einen Pilot.
Bak klappte sein Com wieder zu und schob es zurück in die Manteltasche. Der Mensch musste sich noch etwas gedulden.
Jetzt würde dieser dreckige Trandoshaner sterben. Bakhor würde zwar lieber einen anständigen Zweikampf Schwert gegen Schwert führen, aber das würde hier wohl kaum möglich sein. Es ging hauptsächlich darum, dass dieser Trandoshaner einen Kopf kürzer gemacht werden musste. Die Art und Weise war in diesem Fall relativ egal, selbst für den ehrenvollen Noghri.


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Bakhor ging wieder zurück um die Enge Gasse und starrte über etwa hundert Meter Entfernung hinweg auf einen Speeder, der soeben vor dem Ausgang der Kneipe zum Stillstand gekommen war. Es war unschwer zu erkennen, dass es sich bei dem Fahrer um den Twi?lek handelte. Ein Rodianer kam aus der Kneipe heraus, gefolgt von einem der beiden Männer und den beiden Trandoshanern. Siossk.
Bakhor spürte, wie sein Blut abermals zu kochen begann. Sie wollten wohl doch möglichst schnell abhauen. Ja, er war hier der Jäger, das hatten sie wohl erkannt. Doch Bakhor würde sie so schnell nicht entkommen lassen. Er musste sie in seine Nähe locken, jedoch sie gleichzeitig auch irgendwie ablenken.
Sein Blick wanderte etwas nach links, wo er die drei Leichen sah.
Die Ratte von eben schien sich sehr über das Frischfleisch zu freuen. Sie nagte an den Augen des abgetrennten Kopfes.
Also gut, Bakhor hatte einen Plan. Diese Leichen würden ganz sicher die Aufmerksamkeit von Siossks Gruppe auf sich ziehen.
Aus seiner linken Gürteltasche zog er einen kleinen Zylinder heraus, nicht viel größer als seine Fingerspitze. Er aktivierte die Minibombe und war sie in weitem Bogen in Richtung der Leichen, wo sie auch ziemlich genau landete, noch einen Meter weiter rutsche und dann liegen blieb.
Die Bombe explodierte, riss ein kleineres Loch in den Boden aber richtete sonst keinen Schaden an. Außer, dass Siossks Gruppe auf einmal erschrocken auf sah.
Bakhor wartete immer noch im Schatten, hakte nun den 30 Zentimeter langen Metallzylinder von seinem Gürtel ab. Siossk weiß den anderen Trandoshaner sowie den Mann an, sich diese Sache genauer anzuschauen. Die beiden Wesen sprinteten los, zogen im Lauf ihre schweren Blaster. Der Trandoshaner konnte sich zusätzlich auf seine Krallen verlassen, während der Mensch noch einen Vibrodolch in der linken Hand trug.
Der Noghrikämpfer ließ ebenfalls seinen Blaster in die linke Hand wandern und machte sich bereit zum Schuss, noch bevor die Männer um die Ecke kamen und die drei Leichen sahen.
Sie würden nicht mehr lange genug leben, um Siossk davon berichten zu können.


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Zuerst raste ein roter Blasterschuss durch die Dunkelheit, zischte durch die Luft und traf in die Schulter des Mannes, brannte sich zunächst durch die Schulterpanzerung, die Kleidung und dann in die Haut des Menschen, der fast gleichzeitig schmerzerfüllt aufschrie.
So hatte Bakhor das nicht geplant. Nein, überhaupt nicht. Er hatte eigentlich geplant, den Menschen in den hals zu treffen und ihn damit direkt auszuschalten. Doch nun würde der Kampf anders verlaufen. Bakhor hatte damit keine Schwierigkeiten.
Der Trandoshaner drehte sich in etwa in Bakhors Richtung und gab einige Schüsse ab, die Bakhor jedoch weit verfehlten.
Der Mensch zog sich in die Deckung der Sunny Starlight zurück. Schließlich erwachte in der Dunkelheit mit einem leisen Zischen gefolgt von dem dunklen Brummen, welches der Noghri so sehr mochte. Gleichzeitig erschien die im Moment etwa einen Meter lange, orangefarbene Klinge seines Lichtschwertes. Eines der Lichtschwerter, die er damals im Jedi-Tempel gestohlen hatte. Das Schwert, mit dem er sogar schon gegen Sith gekämpft hatte.
In der Zwischenzeit war der Trandoshaner näher gekommen, beim Anblick der Klinge aber ruckartig stehen geblieben. Das einzige, was er sah, war die orangene Klinge und der leichte Schimmer, den sie auf den Boden, die Wand sowie den Arm und den Umhang einer Gestalt mit Kapuze war. Die Gestalt war zwar viel kleiner als er, doch sie hatte dieses Lichtschwert.


?Jedi??

Grunzte das Wesen. Wäre Bakhor nicht in Kampfstimmung gewesen, dann hätte er vermutlich frustriert geseufzt. Er machte sich bereit zum Angriff.

?Nein, Noghri!?

Er konnte den Weg des Echsenwesens nicht deuten, was wohl auch damit zusammen hing, dass er nun zum Angriff überging. Ein schneller Sprung vorwärts, zwei Schritte und dann sein oft geübter vertikaler Schlag.
Der Trandoshaner reagierte schnell, versuchte eine Seitwärtsrolle. Doch kein Trandoshaner war so schnell wie ein Noghrikämpfer. Bakhor hatte geplant, beide Beine des Nichtnoghris abzutrennen. Durch das Ausweichmanöver des Wesens blieb zumindest eines seiner Beine heil, das andere wurde auf Höhe des Knies vom restlichen Teil des Körpers getrennt.
Bakhor fluchte innerlich und plante, sein Training noch weiter zu erhöhen. Er behielt seinen Kurs nicht bei, sondern stoppte, sprang nach rechts und rollte sich über den Boden ab. Wie erwartet schlugen mehrere ungezielte Blasterschüsse an der Stelle ein, an der er sich soeben noch befunden hatte.
Wie es aussah würde dieser Kampf doch etwas spannender werden.


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Nach seiner Rolle sprang er wieder auf und rannte in die Richtung, in der er den Trandoshaner vermutete. Sich in der Dunkelheit verstecken ging schlecht, mit dem aktivierten Lichtschwert. Damit hatte er einen Verbündeten verloren.
Bakhor hatte zwar in der AoBS Zentrale auf Delastine einige Tage lang geübt, die Blasterschüsse von Droiden mit dem Lichtschwert abzuwehren, doch im richtigen Kampf wollte er es noch nicht darauf ankommen lassen. Tage lang üben hieß bei ihm, dass er mindestens 20 Stunden am Tag trainiert hatte.
Doch die Jedi hatten diese sagenumwobene Macht als Hilfsmittel und brauchten trotzdem noch Monate oder gar Jahre, um so etwas zu lernen.
Zwei Schüsse schlugen rechts von ihm in den Boden ein, der Trandoshaner zwei Meter von ihm entfernt. Trotz des verlorenen Beines konnte Bakhor kein schmerzverzerrtes Gesicht erkennen. Doch er kannte weder die Gestik, noch die Mimik dieser Wesen. Doch wenn er trotz eines verlorenen Beines noch so stark war, dann hatte er sich einen ehrenvollen, schnellen Tod wirklich verdient.
Eine schnelle Vorwärtsrolle, gefolgt von einem senkrechten Schlag des Lichtschwertes durchtrennte den schweren Blaster in der Mitte, verbrannte gleichzeitig noch ein paar Finger des Echenwesens.
Obwohl er scheinbar unbewaffnet war, würde Bakhor seinen Gegner dennoch nicht unterschätzen. Sein Feind war sicher doppelt so schwer und war nicht gerade ungelenkig.
Bakhor deaktivierte die Lichtschwertklinge für einen Moment, drückte sich mit aller Kraft vom Boden ab und sprang dann mit den Füßen zuerst auf seinen Gegner zu. Der Trandoshaner konnte zwar noch abwehrend die Hand heben, doch da er sich nur noch auf ein Bein stützen konnte, hatte er keine Chance, das Gleichgewicht zu halten. Der Trandoshaner kippte nach hinten um, während der Noghri noch im Fall das Lichtschwert wieder aktivierte, dann zwar besonders mit dem Ellenbogen ziemlich hart aufschlug. sich dennoch möglichst schnell wieder aufrappelte. Seine Rüstung hatte einen Großteil der Wucht abgefangen.
Bakhor machte einen Schritt nach vorne und bohrte dem Trandoshaner die Klinge seines Lichtschwertes in den Bauch, drückte sie etwas nach oben weg und deaktivierte das Lichtschwert schließlich wieder.
Der Bauch des Wesens war nun praktisch vollständig aufgeschlitzt, doch das Lichtschwert hatte die Wunde auch gleichzeitig kautarisiert.


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Bakhor hatte keine Zeit, die Leiche des Trandoshaners zu bewundern. Er rannte um die Ecke und sah nur den Mann, welcher mit einer Hand auf der verletzten Schulter zu Siossk und seinen Begleitern rannte, irgendwas schrie, was Bakhor nicht eindeutig verstand, wahrscheinlich sogar in einer anderen Sprache.
Langsam zog er eine handgroße Kugel aus der zweiten Gürteltasche. Eine recht simple Handgranate, aber dennoch mit großer Explosionskraft.
Mit dem aktivierten Lichtschwert in der linken Hand rannte er hinter dem Mensch her, entfernte im Laufen den Auslöser und kam dann zum stehen, zielte einen Augenblick und sendete die Granate auf ihre Reise.
Blasterblitze zischten an ihm vorbei, nur ein schneller Hechtsprung nach rechts hinter einen Müllberg brachte ihn vorerst in Sicherheit. Es war so dunkel in diesen Ebenen, dass Bakhors Feinde keine Chance hatten, die Handgranate überhaupt auszumachen. Alle hatten sich beim Speeder und einigen Speederbikes Schutz gesucht und zielten auf den Müllberg, hinter dem der Noghri Schutz gesucht hatte.
Dann vernahm er den lauten Knall der Explosion, einige Glasscheiben in der Nähe zersprangen, Schreie waren zu hören, kreischendes Metall und Bakhor vernahm die Druckwelle. Nach ein paar Folgeexplosionen war dann plötzlich Stille.
Der Noghri deaktivierte das Laserschwert, hielt den Griff aber immer noch in der Hand. Mit schussbereitem Blaster in der anderen Hand sprang er aus seinem Versteck.
Dort, wo sich eben der Speeder und die Speederbikes befunden hatten, befand sich jetzt nur noch Schrott. Einige kleinere Feuer, sowie die Leichen auf dem Boden.
Sicher hatten viele Leute in der Umgebung die Explosion gehört und vielleicht sogar gesehen. Doch niemand würde herbeieilen und nach Überlebenden schauen. Keiner mischte sich in die Streitigkeiten an, nur das Gesetz des Stärkeren galt. Des Jäger und Gejagten. Bakhor war ein Jäger, und das hatte er heute abermals bewiesen.
Langsam ging er auf die Leichen zu.


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Er trat mit seinen dunklen Stiefeln auf eine kleine Flamme, löschte sie damit aus. Das ausgebrannte Wrack des Speeders lag neben ihm auf dem Boden. Viel war nicht mehr übrig, vor allem nichts brauchbares.
Bakhor sicherte seinen Blaster und schob ihn ins Holster, hielt nun nur noch den silbrigen Lichtschwertgriff in der Hand. Er ging einige Schritte weiter, wo er eine der Leichen antraf.
Der gesamte Unterkörper war durch die Explosion zerfetzt und verbrannt. Auch sonst konnte man nur schwer erkennen, was noch von Kleidung oder Haut übrig war. Das wesen lag auf dem Bauch. Bakhor wollte auf jeden Fall sicher sein, dass Siossk tot war. Erstens, weil er damit seine Mission erfolgreich beendet hatte. Zweitens, weil dann der kleine Rachefeldzug ebenfalls sein Ende fand. Nur damit konnte der junge Nokh wirklich ruhen.
Auch wenn es nicht gerade ein ehrenvoller Noghri, vor allem auch noch kein Noghrikämpfer gewesen war.
Mit dem Stiefel drehte der Noghri die Leiche auf den Rücken, blickte in das Schuppengesicht eines Trandoshaners. Die Augen standen weit auf, vor Schmerz? Vor Angst? Vor Überraschung?
Auf jeden Fall war eines dieser Dinge das letzte gewesen, was Siossk verspürt hatte, als er den Noghrikämpfer unterschätzt hatte. Obwohl Bak solche Massaker, abgetrennte Körperteile und sonstige Dinge die bei Menschen Brechreiz hervorriefen wenig ausmachten, wollte er trotzdem nicht allzu lange hier bleiben.
Es bestand die Gefahr, dass ein größeres Gefolge von Siossk hier auftauchte. Nicht, dass der Noghri vor ihnen Angst hatte. Noghri hatten keine Angst. Nein, aber diese Gegner würden ihn nur wieder aufhalten. Er musste zurück zum Schiff, eine Nachricht nach Delastine schicken.
Er konnte Siossk recht eindeutig identifizieren. Weiterhin war der Trandoshaner auch recht eindeutig tot. Deshalb sah Bakhor davon ab, den Kopf des Kopfgeldjägers abzuhacken und zur eindeutigen Identifizierung mit nach Delastine zu nehmen. Er hatte hier saubere Arbeit geleistet.
Der Noghri drehte sich um, orientierte sich und zog dann seine Kapuze wieder anständig über den Kopf. Dann ging er los, recht zielsicher und wissend, wo er das Raumschiff finden würde. Außerdem wollte er Greema noch einige interessante Fragen stellen. Schließlich wusste Bak immer noch nicht, wer sie verraten hatte.


(> / Nar Shaddaa ? Untere Ebenen ?Auf dem Weg zum Transporter <)
 
(> Nar Shaddaa ? Untere Ebenen ? In der Nähe der Sunny Starlight <)

Es stellte sich doch immer wieder die Frage, ob es der Ehre eines Noghrikämpfers entsprach, die Beute mit einer Granate zu erledigen. Eigentlich war das nicht so ganz in Ordnung. Aber auf der anderen Seite hatten solche Leute es auch nicht verdient, ehrenvoll durch eine Noghriklinge zu sterben.
Bakhor hatte in letzter Zeit etwas mit Sprengstoff herumexperimentiert, war aber noch lange kein Meister in solchen Sachen. Das würde er auch nie werden, denn sein Haupttraining bestand immer noch aus den Schwertkämpfen und Nahkämpfen. Es wäre auch nützlich, wenn er etwas mehr mit dem Blaster üben würde, doch er fand solche Waffen wie Blaster und Blastergewehre einfach... nicht sonderlich toll.
Da machte das Kämpfen keinen großen Spaß.
Bakhor ging weiter durch die Schatten der Gebäude über die Metallbrücken und Metalltreppen, gelangte immer weiter nach oben. Einige Etagen höher waren auch schon erste Leuchtreklamen zu sehen, außerdem begegneten ihm hin und wieder schon irgendwelche Wesen, meist genauso verhüllt wie er. So war das hier unten. Keiner wollte erkannt werden.
Bakhor stieg über die Alkoholleiche eines Arcona hinweg, der mitten auf dem Metallweg lag und vor sich hin schnarchte.
Ehe er zu den reich bevölkerten und gut beleuchteten Straßen gelangte, bog er nach links ab und bewegte sich damit in einem engen Gang zwischen zwei Durabetonwänden, die größtenteils mit Moos bewachsen waren. An manchen Stellen rann Wasser herab. Wahrscheinlich hatte es vor einiger zeit weiter oben geregnet. Nun kam die Flüssigkeit hier unten an, durchsetzt von Abgasen und Schwermettalen.
Dann kam er endlich auf die Landeplattform, wo der alte Transporter stand. Bakhor kannte sich mit den verschiedenen Raumschiffstypen nur wenig aus. Er interessierte sich auch nicht dafür, konnte er schließlich selbst nicht anständig fliegen.
Er ließ sein Lichtschwert am Gürtel, denn selbst wenn Greema der Verräter war, stellte er für den Noghri keine große Gefahr dar. Dieser Glittbeißer zitterte doch, wenn er den viel kleineren Noghri auch nur 5 Meter Entfernung sah. Das war auch richtig so. Bakhor grinste breit, stapfte dann die Rampe hinauf.
Er war kaum oben, da sah er Greema auch schon, bis auf seine Unterwäsche ausgezogen lag er an Händen und Beinen gefesselt auf dem Boden des Transporters. Der Noghri schüttelte den Kopf.
Entweder hatte Siossks Bande ihn nicht umgebracht, da er keine Gefahr für sie darstellte, oder weil sie weiterhin einen Spion haben wollten. Das ergab keinen großen Sinn, da es ja eigentlich ihr Ziel gewesen war, Bakhor umzubringen. Der Noghri schüttelte den Kopf, zerschnitt die Fesseln aus starkem Klebeband mit seinen Krallen. Greema wollte gleich Losbrabbeln, doch Bakhor deutete ihn mit einem Handzeichen, den Mund zu halten.


?Schick eine Nachricht an die Zentrale, Murdock Dodger. Sag ihm, dass wir unterwegs sind. Und dann starte das Raumschiff und bring uns zurück zu dieser Felskugel.? [/I]

(> / Nar Shaddaa ? Landeplattform ? Transporter <) Greema und Bakhor
 
(> Nar Shaddaa ? Untere Ebenen ? Transporter <) Greema und Bakhor

Wenn es etwas gab, was Noghri, vor allem Noghrikämpfer, nicht mochten, dann war das reden, sprechen und im Mittelpunkt stehen. Also hatte er die Aufgabe, sich mit diesem Dodger-Mensch in Verbindung zu setzen Greema übergeben.
Er wollte gar keine lange Erklärung von dem Rodianer haben. Es war offensichtlich, dass er von Siossks Bande gefesselt worden war und diese dann alle Geheimnisse aus ihm herausgequetscht hatten. Bakhor würde so etwas nie zulassen. Eher sterben als Geheimnisse verraten. In Folge von Greemas Schwäche war Nokh jetzt tot. Bakhor musste dem Rodianer Mitschuld geben, auch wenn er hier von der Rache absehen würde.
Sein Schüler, sein erster Schüler.
Bakhor zog das Langschwert, welches er bei den Kämpfen benutzt hatte, während sein Pilot zum Cockpit eilte. Er begann damit, die Klinge etwas sorgfältiger mit seinem Mantel zu putzen. Getrocknetes Blut ließ die Klinge einfach nicht mehr so schön aussehen. Außerdem war es Blut von Unwürdigen.
Nun war Bakhor also wieder schülerlos. Auch nicht schlimm. Als ehrenvoller Noghri würde er nicht lange um Nokh trauern, sondern einfach weitermachen, weiterkämpfen. Er hätte zwar gerne die Leiche des Jungen nach Honoghr gebracht, doch auch das war ihm nicht möglich.
Bakhor hatte die Klinge mittlerweile gereinigt und verstaute das Schwert dann wieder. Fast im gleichen Moment schloss sich Luke und die Rampe wurde nach oben gezogen: Der Transporter hob ab.
Also ging es nun wieder nach Delastine.
Bakhors Rachefeldzug war beendet, doch sein Bluthunger war noch immer nicht gestillt. Er war gespannt, wie diese Mission mit Dodger aussehen würde. Er hatte diesem Mensch nie einen Treueeid geschworen, und ansonsten sah er auch keinen Grund, aus dem er sich verpflichtet fühlen sollte, Befehle dieses Menschen anzunehmen. Er würde bei der Mission mitmachen, weil er Spaß am Kämpfen hatte und es hoffentlich zu Kämpfen kommen würde. Das war nämlich auf jeden Fall interessanter, als auf Delastine herumzusitzen. Diese grelle Sonne, der Sandboden... das war nicht gerade Bakhors Lieblingsumgebung.
Seine Gedanken wurden von einem kurzen Ruck unterbrochen, als das Schiff in den Hyperraum überging.


(> / Hyperraum ? Transporter <) Greema und Bakhor
 
Nar Shaddar - Zollbehörde - Shimrras Büro

Shimrra überflog die Lagerliste ein zweites Mal und lächelte dünn. Ja, auf diese Zusammenstellung traf die Bezeichnung "exotische" Ware sehr gut zu. Die Anweisungen des Hutten waren natürlich schwammig wie immer, aber Shimrra wusste genau das ihre kreative Auslegung in seinen Aufgabenbereich fiel. Ja, diese Waren passten vorzüglich ins Bild, und die anfallenden Steuern würden den Hutten sicher mehr als zufriedenstellen. Blieb nur zu hoffen das die beiden Gamorreaner vor der Tür ihren Job gut machen würden.

Nar Shaddar - Zollbehörde - Shimrras Büro
 
[ Orbit um Nar Shadaa - Fähre der Wingston Corp. - Arica und Exodus ]

Den restlichen Flug hatten die beiden Sith schweigend verbracht. Arica war kurz aus dem Cockpit verschwunden, aber nach einiger Zeit wieder gekommen. Ansonsten war nichts passiert. Erst als sie aus dem Hyperraum sprangen und sie den kleinen Mond Nar Shaddaa vor sich sahen regte sich Exodus wieder.

"Das ging ja recht schnell."

Kurz darauf holte er sich die Landeerlaubnis ab und ihm wurde eine Landeplattform zugeteilt. Zügig brachte er das Schiff herunter, hielt kurz Ausschau nach der besagten Plattform und landete das Schiff dann darauf. Er fuhr die Maschinen herunter und verließ dann mit Arica das Schiff. An der Landeplattform wartete schon ein schmieriger Twi'lek auf sie, der nur darauf wartete eine Landegebühr zu erhalten. Exodus trug sein Lichtschwert vorsichtshalber nicht sichtbar. Aber auf die Macht wollte er nicht verzichten. Nicht das er die nötigen Credits nicht gehabt hätte, er wollte einfach ein wenig Spaß. Grinsend sah er den Twi'lek an, griff in der Macht voraus und sagte ihm sowohl hörbar, als auch durch die Macht.

"Ich brauche die Landegebühr nicht zu bezahlen.

Der Twi'lek sah ein wenig verunsichert aus, antwortete dann aber...

"Ihr braucht die Landegebühr nicht zu bezahlen."

Exodus nickte dem Twi'lek grinsend zu und lief dann an ihm vorbei. Dann holte er das Datapad seines Vaters raus und sah sich die Informationen über den Händler noch einmal genauer an. Auf dem kleinen Display war eine Karte zu sehen, die den Standort von Shimrras Büro zeigte. Auch der Raumhafen war eingezeichnet, sodass der Sith schnell erkennen konnte wie sie laufen mussten.

"Na dann. Auf gehts."

Sagte er in Richtung Arica und machte Anstalten den Raumhafen zu verlassen. Doch kurz nachdem sie ihr Schiff einige Meter hinter sich gelassen hatten bewegte sich ein sabbernder Mann auf Arica zu. Er schien schon angetrunken zu sein und taumelte ein wenig, doch er war schnell genug um die Apprentice einzuholen.

"Hey Süße! Warte doch mal!"

Arica drehte sich neugierig um und war nun einige Meter von ihrem Meister entfernt, sodass nicht mehr erkennbar war, dass sie mit ihm zusammen nach Nar Shaddaa gekommen war.
Der Kerl streckte nun die Hand nach ihr aus und fragte dämlich grinsend...


"Sag, wieviel kostest du denn?"

[ Nar Shadaa - Raumhafen - Arica und Exodus ]
 
Nar Shadaa - Raumhafen - Arica und Exodus

Grinsend stand Arica hinter Exodus als er den schleimigen Twi?lek, der sofort nachdem sie das Schiff verlassen hatten auf sie zu gestürmt war und die Landegebühr verlangt hatte, klar machte, dass sie nicht zu zahlen brauchten.
Als sie an ihm vorbei den Landeplatz verließen, hatte sie nur einen verächtlichen Blick für dieses schwache Wesen!
Mit erhobenem Kopf und grader Haltung lief sie weiter als ein Humanoid auf sie zu torkelte. Arica sah gar keine Veranlassung ihm aus zu weichen. Sollte er doch bei Seite gehen. Schließlich war sie eine Sith. Aber das erkannte der Mann wohl nicht! Im Gegenteil er blieb direkt vor ihr stehn sah ihr... nein, nicht etwa ins Gesicht sondern um einiges tiefer und sprach sie mit Süße an. Eine Wolke von billigem Fusel schlug Arica entgegen und sie hatte sich gerade angewidert abgewandt, als er sie fragte wie viel sie kostete. Für einen Bruchteil einer Sekunde war Arica wieder das ängstliche, kleine Mädchen, dass vor ihrem Besitzer weg gelaufen war, verschreckt in einem fremden Raumhafen umherirrte und von allen möglichen Typen angemacht wurde. Doch dann war sie wieder sie, die Arica von heute, die sich solche Dinge nicht mehr gefallen lassen musste, ihr Kopf schnellte herum sie sah den Mann durchdringend an und im nächsten Moment schlug sie ihm ins Gesicht, schleuderte ihn mit Hilfe der Macht durch den Hangar und lies eine schwere Frachtkiste auf ihn fallen.


Du kannst den Preis ohnehin nicht zahlen! Schließlich hat die Frage dich schon dein Leben gekostet.

Sagte sie leise während sie weiter ging so als sei nichts geschehen. Auch die Leute, die zu dem Zerquetschten eilten um ihm zu helfen oder vielleicht um ihn aus zu rauben, interessierten Arica nicht. Nach außen sah man ihr nichts an aber im Innersten tobte sie noch immer vor Wut! Er hatte in ihr das Gleiche gesehn wie Miku auch. Aber sie war doch nicht so eine! Es war ab und zu ganz nützlich einen Mann mit diesen Äußerlichkeiten zu irritieren, aber sie würde niemals...
Mit wütendem Gesicht holte sie Exodus wieder ein.


Ich hab?s ja gesagt! Verdammtes Drecksnest!

War der einzigste Kommentar, den sie ab gab. Exodus hatte das Geschehen sicher mit bekommen da brauchte sie es nicht noch mal breit treten. Und außerdem beschloss sie, sich aus solchen Kommentaren nun entgültig nichts mehr zu machen. Sie hatte gerade sich selbst bewiesen, dass kein Fremder mehr bestimmte, was sie tat und was nicht und nur darum ging es!

So, na ja, welch wunderbarer Tag in einer miesen Gegend!
Und, wo müssen wir jetzt genau lang?


Nar Shadaa - Raumhafen - Arica und Exodus
 
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[ Nar Shadaa - Raumhafen - Arica und Exodus ]

Exodus war stehen geblieben als plötzlich ein ungepflegter Kerl auf seine Schülerin zugerannt war. Er drehte sich ein wenig um das ganze besser zu beobachten, griff aber nicht ein. Mit solchen Typen konnte Arica mittlerweile sehr gut alleine zurecht kommen.
Der Kerl machte sie wohl irgendwie schräg an, genau konnte der Sith es nicht verstehen. Er hatte aber scheinbar Aricas wunden Punkt getroffen, denn kurz darauf rastete sie schon wieder aus. Diesmal allerdings noch ein wenig heftiger als bei Miku. Denn einen Moment später wurde der Mensch durch die Luft gewirbelt und nach allen Regeln der Kunst zerquetscht. Exodus hob verwundert die Augenbrauen. Entweder war das noch angestaute Wut von ihrem Gespräch mit Miku, oder der Kerl hatte es wirklich zu weit getrieben.

Kurz darauf stand sie auch schon wieder neben ihm. Sie schien immer noch wütend und keifte etwas von wegen "Drecksnest". Exodus überlegte einen Moment ob er es dabei belassen oder nachfragen sollte was der Mann gesagt hatte. Dann siegte aber doch seine Neugier...


"Ähm...was hat der Kerl eigentlich gesagt?"

Ihre Frage nach dem genauen Weg beantwortete er nicht direkt, sondern sah sich noch einmal um und entschied sich dann für einen Ausgang.

"Da entlang!"

Sagte er, während er mit dem Finger in die Richtung zeigte...

[ Nar Shadaa - Raumhafen - Arica und Exodus ]
 
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