Also wenn es darum geht zu vermitteln, dass jede Ethnie und jedes Geschlecht Bond spielen kann sind natürlich so Filme notwendig. Eine neue Filmidee in dem ein diverser Held völlig natürlich vorkommt wird das nicht schaffen, weil Bond halt fehlt. Okay. Aber ich dachte es ging im großen Zusammenhang gerade darum Filme im ganzen diverser zu machen.
Es geht eben um beides. Außer dem Sarkasmus, der sich da eingeschlichen hat.
Zum einen geht es darum, dass bestimmte Filme auch von anderen besetzt werden können, ohne wieder andere kategorisch auszuschließen, weil sie "unvorstellbar" sind.
Zum anderen geht es auch um neue Ideen.
Nee, ich glaube Du bekommst eher gesagt in ein anderes Sternerestaurant zu gehen, wenn es Dir nicht schmeckt. Dieses eine ganz bestimmte Sternerestaurant muss Dir nicht schmecken, wenn das Angebot divers genug ist...
Ne, eben nicht. Zu salziges Essen wäre ein Sachmangel. Fauler Salat ein Qualitätsmangel. Schwupps, hab ich Rechte. Ein einfaches "schmeckt nicht" ist was anderes. Aber selbst dann würde, mindestens eine Entschuldigung kommen. Auch in einem Nicht-Sterne-Hotel
Klar könnte das passieren. Es könnte aber auch funktionieren...hat es ja auch schon mehrmals und ich sage nur, dass das der bessere Weg ist. Welche Initialwirkung soll da entfaltet werden, wenn es nicht initial ist?
Für dich mag das der bessere Weg sein. Für wieder andere eben nicht.
Einige Filmideen werden schlicht abgelehnt. Weil sie schlecht sind? Auch. Aber eben nicht nur. Dass Filme abgelehnt werden, weil sie nicht repräsentieren, was bestimmte sehen wollen? Eben auch. Was nun mal ein Problem ist.
Nett, natürlich, wenn man seinen Film dann auf Netflix unterbringen kann. Aber fair? Nein.
Ließ mal den
Artikel hier.
Oder eben ein bisschen älter, von
2016.
Es geht ganz viel um Zugang. Wer kann wie, was erreichen.
Es brauchte gar keinen 007 in einer weiblichen Version, um einen popkulturellen Volltreffer zu landen. Das schaffte Warner mit Wonder Woman, der mehr Geld einspielte als die meisten Bond-Filme und mitnichten nur von Frauen/Feminist*innen gesehen wurde. Gleiches gilt für Black Panther: Einer der erfolgreichsten Filme in der Geschichte der US-Filmindustrie.
Wonder Woman ist im Comic weiß. Black Panther ist dort schwarz. Also wurden die Rollen nach ihrer Vorbildern besetzt.
Wir müssen gar nicht auf Bond fixiert sein, ob weiblich oder schwarz, asiatisch, oder eine ganz andere Ethnie. Es geht nicht darum, dass es nur bei Bond noch nie X gab. Die Ungerechtigkeit geht über das "nur" hinaus. Es ist eben nicht nur ein Film, in dem X nicht in Betracht gezogen wird.
Jenseits davon halte ich es auch für schwierig Regeln einzubringen, um für etwas zu sorgen, dass das Normalste der Welt sein sollte.
Ob so ein Umdenken eintritt bezweifele ich nämlich stark.
Verstehe mich nicht falsch. In vielen Fällen sind die Swaps sehr unkritisch und ein weiblicher James Bond kann* gut funktionieren. Die Notwendigkeit dieses Bildersturms sehe ich aber nicht.
Ich sehe sie schon, nicht zwingend für eine*n Bond, aber ganz allgemein.
Wir sehen vor allem weiße und männliche Helden. Wir sehen manchmal auch anderes. Oft genug damit verbundenen, dass es mal wieder ein Weißer ist, der helfen muss.
Ich überspitze: Wenn ich ständig vorgesetzt bekomme, dass mein Held 190 cm groß, weiß und mit lauter Muskeln bepackt ist, dann irritiert es mich vielleicht, wenn ein Held mal nur 160 cm, asiatisch ist und einen Bauchansatz besitzt.
Wenn ich alles schwarzes Kind schon ständig Bilderbücher sehe, in denen alle weiß sind... Dann würde ich mich vermutlich auch Fragen, ob es mich überhaupt gibt.
Deswegen auch meine eingangs geäußerte Kritik, dass es ein ziemlich unbeholfener Schritt ist, jetzt (!) auf schon fast gehässige Weise zu versuchen, an allem zu rütteln, was die "weiße Männlichkeit" ausmacht, nur und ausschließlich, damit jetzt jemand Unterrepräsentiertes zum Zuge kommt. Vermengt mit der Emotionalisierung durch die sozialen Medien und der damit eingehenden Debatten(un)kultur gerät da meines Erachtens schnell das hehre Ziel aus den Augen.
Ja, das Problem sehen ich durchaus auch.
Leider ploppt das Thema Rassismus aber allen voran vor allem dann auf, wenn etwas Schlimmes passiert ist. Dann ist Medienwirksamkeit da und vermutlich ist es dann einfacher beim Thema zu bleiben. Es versinkt nicht gleich wieder.
Mit der richtigen Idee lässt sich wahrscheinlich jede Figur unabhängig von ihren Eigenschaften irgendwie umbesetzen, und wenn man dafür so weit gehen muss, dass sie mit ihrer ursprünglichen Form nichts mehr zu tun hat.
Bedingt, würde ich sagen.