Remakes

Ich habe gestern "Quarantäne" auf Pro7 gesehen. Das ist ein Remake des spanischen Films "rec", einem "Found Footage" Horrorfilm, in dem es um ein Feuerwehr-Team geht das zu einem Noteinsatz gerufen wird. Im Original spielte das ganze (glaube ich zumindest) in Madrid, das Remake in Los Angeles. "rec" war im Prinzip ein ganz netter Horrorfilm mit ein paar schönen Schockmomenten. Natürlich muss man das Genre mögen, da gab es ja gerade im "Found Footage" Bereich in den letzten Jahren eine gewisse Sättigung. Bei mir hat der Film damals zumindest einen recht positiven Eindruck hinterlassen, wobei ich Teil 2 dann schon nicht mehr so toll fand.

Was kann ich nun zum Remake sagen? Tja, es ist zwar schon ein Weilchen her dass ich das Original gesehen habe, aber so weit ich das beurteilen kann haben wir es bei "Quarantäne" um eine 1:1 Umsetzung des Stoffes zu tun. Quasi den ganzen Film hatte man dieses starke Déjà-Vu Gefühl, und sämtliche Schlüsselszenen hätten genauso auch im Original vorkommen können. So etwas wie eine eigene Kreativität habe ich nicht erkennen können. Das Remake wirkte auf mich daher ziemlich überflüssig. Es ist schon immer wieder witzig, dass die Amis den Film lieber komplett neu drehen anstatt dass sie sich einfach mit einem synchronisierten Film zufrieden geben. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich auch: Kennt man "Quarantäne" kann man sich "rec" sparen, es sei denn man hat Präferenzen bei den Darstellern. Die spanische Protagonistin war mir da zugebenen sympathischer als die in der US-Version, die ab einem gewissen Punkt einfach nur noch hysterisch war und ziemlich nervte.
Mit Vorbehalt, da ich beide Filme nicht gesehen habe. Aber Kreativität zeichnet sich doch nicht nur dadurch aus, etwas "Neues" zu schaffen. Selbst eine 1:1 Kopie kann durchaus kreativ sein. Besonders Kunstfälscher zB müssen absolut kreativ denken können. Geht es bei dem Film nicht besonders um den Ort? Man könnte es doch zB zu einem sehr kreativen Projekt machen, wenn auch Deutschland, Polen und Frankreich den Film 1:1 umsetzten. Ich würde sowas nicht unbedingt als einfallslos bezeichnen. Mir sind derartige Remakes sogar lieber als zeitgemässe "Verbesserungen". Zumindest, wenn ich ein Film als Werk und nicht bloss als zweistündige Unterhaltung betrachte. Im Theater zB handelt es sich ja schliesslich ständig um Remakes.
 

Z.B. die Szene in der Bolzen durch den Rumpf fliegen, weil sie durch den Druck abgesprengt werden. Das kann gar nicht passieren da U-Boote zu dieser Zeit längst nicht mehr genietet wurden, sondern geschweißt, um genau so etwas zu verhindern. Petersen hat diese Szene in den Film aufgenommen obwohl er das genau wusste aber es war ihm wichtiger eine bedrückende Szene in den Film einbauen zu können.
 
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Ben hur- oh je. Eines der Beispiele bei denen Remakes nie klappen werden. Charlton Hestons Version war schon so mega das es schwer wird sowas zu toppen. Überhaupt sehe ich das Problem das viele Filme Kinder ihrer Zeit waren und den Zeitgeist stets mitatmen. Remakes haben das nie. Also ich habe noch nie ein echtes Remake gesehen welches mich vollends überzeugen konnte.
 
Ben hur- oh je. Eines der Beispiele bei denen Remakes nie klappen werden. Charlton Hestons Version war schon so mega das es schwer wird sowas zu toppen. Überhaupt sehe ich das Problem das viele Filme Kinder ihrer Zeit waren und den Zeitgeist stets mitatmen. Remakes haben das nie. Also ich habe noch nie ein echtes Remake gesehen welches mich vollends überzeugen konnte.

Dir ist klar, dass Charlton Hestons Ben-Hur ein Remake ist, oder? ;)
 
Ben hur- oh je. Eines der Beispiele bei denen Remakes nie klappen werden. Charlton Hestons Version war schon so mega das es schwer wird sowas zu toppen. Überhaupt sehe ich das Problem das viele Filme Kinder ihrer Zeit waren und den Zeitgeist stets mitatmen. Remakes haben das nie. Also ich habe noch nie ein echtes Remake gesehen welches mich vollends überzeugen konnte.

Weißt du denn wirklich bei allen Filmen, ob sie Remakes waren oder nicht?

Dir ist klar, dass Charlton Hestons Ben-Hur ein Remake ist, oder? ;)

"Die Mumie" von 1999 ist auch ein Remake gewesen - und immerhin so erfolgreich, dass es zwei weitere Teile & ein Spinoff gab ;-)
 
Zwar verstehe ich nicht, warum du das jetzt auf Minzas Aussage über Ben-Hur beziehst, aber seis drum. Die Mumie von 99 ist allerdings ein gutes Beispiel, dass Remakes durchaus funktionieren können, ähnlich wie bei Mein großer Freund Joe.
 
Unterschied ist hier halt dass in Fall von der alten Mumie und des ganz alten Ben-Hur es jetzt wirklich nicht so besonders gute Filme waren, allerdings mit interessante Ideen und ihre Remakes was sehr anderes daraus gemacht haben. Gegen solche Remakes hat glaube ich auch niemand etwas, leider versucht man dieser Tage allerdings weitgehend nur Remakes von eigentlich sehr guten Filmen zu machen, wo es einfach nicht nötig ist und die Leute oft auch einfach keine guten Ideen haben was sie daraus machen wollen um es einen guten eigenständigen Film zu machen.



Ich will btw einen Remake von diesem Glanzstück der Filmgeschichte :braue
 
Gute Remakes, die Fliege (1988), House of Wax (1953), die Zehn Gebote (1956), eines der wenigen Remakes das den selben Regisseur hat, viele dürften nicht mal wissen das es einen Stummfilm von 1923 gibt. Evil Dead II, welches ein Teilremake von Teil I ist.
Diese Filme haben aber in so fern Gemeinsamkeiten, dass sie einen guten Grund hatten diese Filme neu zu machen. Entweder wegen den neuen technischen Möglichkeiten oder weil sie der Idee einen neuen Spin geben konnten. Auch die Mumie würde ich dazu zählen, aber da ist zum einem die Story sehr allgemein, es gibt sehr viele Verfilmungen zu der Mumie und der Film von 1999 hat sehr wenig gemein mit dem von 1932.

Auch das Ding aus einer Anderen Welt von 1982 ist ein gutes Remake, die Fortsetzung von 2010 nicht so sehr. Oder die Körperfresser von 1978, ebenfalls ein Remake, aber die Version von 1993 stinkt gewaltig ab. Ebenso der Tag an dem die Erde Stillstand, Krieg der Welten usw.
Warum ist es das so viele Remakes nicht richtig funktionieren?
 
Auch das Ding aus einer Anderen Welt von 1982 ist ein gutes Remake, die Fortsetzung von 2010 nicht so sehr. Oder die Körperfresser von 1978, ebenfalls ein Remake, aber die Version von 1993 stinkt gewaltig ab. Ebenso der Tag an dem die Erde Stillstand, Krieg der Welten usw.
Warum ist es das so viele Remakes nicht richtig funktionieren?

Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, warum viele Originalfilme nicht funktionieren. Miese Charaktere, mieses Drehbuch, unpassende Besetzung, liebloses Design und der Versuch, aus der Marke Kapitel zu schlagen, statt eine gute Geschichte zu erzählen. Mit dem Typus Remake hat das relativ wenig zu tun.
 
Auch das Ding aus einer Anderen Welt von 1982 ist ein gutes Remake, die Fortsetzung von 2010 nicht so sehr. Oder die Körperfresser von 1978, ebenfalls ein Remake, aber die Version von 1993 stinkt gewaltig ab. Ebenso der Tag an dem die Erde Stillstand, Krieg der Welten usw.
Warum ist es das so viele Remakes nicht richtig funktionieren?

Es liegt vielleicht auch einfach an dem Wort "Remake". Viele Leute sind mit den alten Filmen groß geworden und lehnen die neuen Filmen dann per se ab.

Außerdem haftet "Remake" auch ein bisschen der Gedanke "keine eigenen Ideen" an. In der Musik z.B. wirkt das meist anders. Es gibt so viele Remakes von Pachelbel Canon, die richtig gut sind. Und da sagt auch selten jemand was, wenn jemand das Lied nochmal covert.

Bei Filmen hat aber das Wort "Remake" einen negativen Beigeschmack, der aber in meinen Augen auch unbegründet ist.


@Conquistador : Ich hatte Minzas Kommentar als ein weiteres Gegenbeispiel zu der Grundaussage zitiert, im Nachhinein nicht so wirklich durchdacht.
 
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