Rendili

[Rendili System -Kampfgebiet - ESD Azmodan – Brücke] mit Brückenbesatzung

Nachdenklich betrachtete der Commander wie die "Silver Bullet" es doch noch schaffte, mit Unterstützung der "Aurora", der sie bedrängenden Interceptor-fregatte den Gar aus zu machen, die Sensoren zeigten erst ein Zerbrechen des Wracks an dann eine gewaltige Hitzeentwicklung wie bei einer Explosion, damit war der Piratenangriff beendet. Er sollte eigentlich zufrieden sein, doch was ihn störte war das fliehende Braha'tok Kanonenboot. Es war zu weit weg für eine Verfolgungsjagd...und ihr Ziel ließ sich noch nicht bestimmen. Als mit einem Male wieder das flackernde Gesicht von Gordon Aaronson neben dem des Duros erschien fiel dem älteren Commander ein Stein vom Herzen, während er kurz unter seinem dichten Bart lächelte.

"Negativ Lieutenant Commander Aaronson, wie Lieutenant Thung richtig festgestellt hat ist das Kanonenboot auser Reichweite um eine Erfolgsversprechende Verfolgung in Betracht zu ziehen, wir lassen sie fliehen und berechnen ihren Voraussichtlichen Kurs, eventuell lässt sich herausfinden wo und ob sie eine Basis in diesem System besitzen."

erklärte er den beiden Anwesenden, bevor sich mit einem Male sein 1. Offizier zu Arcturus ging und ihm ein Datapad herüber reichte. Stirnrunzelnd nahm der Bastioner dieses entgegen und studierte die darauf stehenden Daten.

"Wenn das Schiff den Kurs beibehält dann sagen unsere Systeme das es den Mond Rendili V ansteuert Sir."

brachte Krakov es sofort auf den Punkt was in den Daten ebenfalls ersichtlich war. Rendili V, eine Basis der Piraten? Es war eine Meldung wert, zumindest das aber ob da auch mehr dahinter steckte? Darüber würde sich das Flottenkommando den Kopf zerbrechen müssen.

"Silver Bullet, Aurora, wir flankieren nun erneut den Konvoi und begeben uns zu dem geplanten Treffpunkt damit die Galeonen in den Hyperraum springen können, Silver Bullet und Aurora Backbord, Azmodan Steuerbord. Maximale Geschwindigkeit 30 MGLT, sobald die Galeonen im Hyperraum sind springen wir zurück nach Rendili. Azmodan Ende"

Direkt nach diesen Worten reichte er das Datapad zurück an seinen 1. Offizier und blickte zu diesem hinauf.

"Setzen sie einen vorläufigen Bericht auf und senden sie ihn an das Flottenkommando auf Rendili zusammen mit allen Kampfdaten und dieser Berechnung des Flugvektors des Kanonenboots. Sie sollten lieber früher als später darüber informiert sein das die Piraten eventuell auf diesem Mond operiert haben."

[Rendili System -Kampfgebiet - ESD Azmodan – Brücke] mit Brückenbesatzung
 
[Rendili-System | Rand eines Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo

Arcturus Mengsk lehnte sein Angebot, die Azmodan bei der Jagd nach dem Kanonenboot zu unterstützen, ab. Allerdings verzichtete er auch selbst auf eine Verfolgung. Das wunderte Gordon Aaronson ein wenig, denn nach allem was man bisher von der neuen Enforcer-Klasse gehört hatte, hätte er ihr leicht zugetraut, das Piratenschiff einzuholen. Aber wahrscheinlich war es wie so oft: Das Neue und Unbekannte geriet schnell in einen übertriebenen Ruf. Was nicht bedeuten musste, dass die Enforcer nicht ungewöhnlich schnell waren - nur vielleicht nicht ganz so schnell, wie spekuliert und behauptet wurde. Aber für ihn war das auch nicht weiter wichtig. Die Befehlsgewalt lag wieder in den Händen von Mengsk und der Lieutenant Commander war es nicht gewohnt, das Wort seiner Vorgesetzten in Frage zu stellen.

Der fünfte Planet des Systems war also das Ziel der Piraten. Das schien zu passen: Gerade kürzlich erst hatte sich die Nachricht verbreitet, dass es dort gravierende Sicherheitsprobleme gab und kriminelle Umtriebe massiv zunahmen. Zwar hatte er bisher nicht geahnt dass es da eine Verbindung gab, aber möglich war es natürlich und erschien auch recht logisch. Aber natürlich sollte das nicht die Sorge ihrer kleinen Einsatzgruppe sein. Sie hatten ihre Anweisungen, den Konvoi zu schützen, schon gründlich gedehnt, indem sie absichtlich einen Angriff provozierten. Der Erfolg gab ihnen recht - trotzdem konnte es, je nachdem wer darüber zu urteilen hatte, sein, dass man ihnen dafür Vorwürfe machte. Nicht ganz zu Unrecht, denn immerhin hatten sie die Frachter, die sie vor Problemen bewahren sollten, wissentlich in Gefahr gebracht, wenn auch aus redlichen Motiven und mit sehr gutem Ergebnis. Würden sie die Piraten nun aber nach Rendili V verfolgen und den Konvoi damit schutzlos zurücklassen, wäre das eine klare Verletzung ihrer Pflichten. Ihre Aufgabe war erst dann erfüllt, wenn die Schiffe sicher in den Hyperraum kamen, um ihr eigentliches Ziel anzusteuern.

Wie der Commander befohlen hatte, flankierten sie den neu formierten Konvoi. Drei waffenstarrende Kriegsschiffe für nur vier Frachter - auf den ersten Blick ein Missverhältnis, doch der teilweise recht brenzlige Verlauf des kurzen Gefechtes hatte gezeigt, wie notwendig diese starke Eskorte war. Die Silver Bullet flog mit schleppenden 30 MGLT neben den Sternengaleonen her, bis diese den Punkt erreichten, von dem aus sie den Sprung in ihr Zielsystem wagen konnten. Unterdessen wurde die Kampfbereitschaft aufrecht erhalten: Man konnte ja nicht wissen, welche Gefahren womöglich noch drohen konnten. Zwar war nicht davon auszugehen, dass den Piraten genug Reserven zur Verfügung standen, um sie noch einmal herauszufordern. Aber das Rendili-System lag noch immer an der Front und die Rebellen hatten kürzlich erst bewiesen, wie dreist sie vorgehen konnten.

Doch schließlich verschwanden die vier Transportschiffe binnen eines Wimpernschlags aus der Sicht und dem System und von den Bewachern durfte endlich die Anspannung abfallen. Nun stand ihnen der Rückflug bevor. Da sie nun aber nicht mehr auf die schwerfälligen Sternengaleonen warten mussten, konnten sie die Strecke mit stattlichen 60 MGLT, der Höchstgeschwindigkeit von Aurora und Silver Bullet, zurücklegen.


»Commander Aaronson, detailliertere Schadensberichte liegen jetzt vor«, sagte Lieutenant Scott.

Erste Berichte hatte es natürlich sofort nach dem Schusswechsel gegeben, doch hatten diese nur auf einem ersten oberflächlichen Blick basiert und lediglich einen groben Überblick gewährt. Das Datapad, das sein kahlköpfiger XO ihm nun reichte, beinhaltete wesentlich exaktere Informationen. Aaronson las den langen Text eilig durch und stellte fest, dass die Silver Bullet gut weggekommen war. Sobald er fertig war, erstattete er Arcturus Mengsk persönlich Bericht. Rasch listete er einige der Beschädigungen auf, die allesamt nicht besonders schlimm waren.


»Nach Einschätzung meiner Techniker muss die Silver Bullet in die Reparaturwerft,« sagte er, »da nicht alle Schäden im laufenden Betrieb behoben werden können. Aber nur für wenige Stunden. Bis dahin funktionieren einige Systeme, vor allem die Kommunikation, nur mit Einschränkungen, aber das Schiff ist dennoch zu 97% einsatz- und kampfbereit.«

Nun runzelte er jedoch die Stirn und seine Stimme nahm eine etwas dunklere Färbung an, als er fortfuhr:

»Die schlechte Nachricht ist aber, dass es an Bord elf Verletzte gegeben hat, einer davon schwer. Drei verwundete Crewmitglieder mussten auf der Krankenstation behandelt werden, zwei konnten sie bereits wieder verlassen. Doch ein Unteroffizier wird für einige Zeit nicht diensttauglich sein und das medizinische Personal wagt noch keine Prognose, ob er bleibende Schäden zurückbehalten wird.

Da es mein Plan war, der die Männer in Gefahr gebracht hat, bin ich selbstverständlich bereit, die volle Verantwortung zu übernehmen, Sir!«


Flottenpersonal war gefährdet und letzten Endes sogar verletzt worden. Das war eine schlimme Sache - nicht nur auf der persönlichen Ebene. Unter Umständen konnte das auch dienstliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wieder kam es darauf an, wer über diesen Einsatz urteilte. Vielleicht bewertete man in Anbetracht des erfolgreichen Schlages gegen die Piratenbande, die schon lange eine ernsthafte Bedrohung für den Schiffsverkehr im System darstellte, das Risiko als gerechtfertigt und beurteilte die Verwundungen als Folge der gewöhnlichen Gefahren im Dienst der imperialen Flotte. Wenn sie aber an einen böswilligen oder überkorrekten Charakter gerieten, konnte dieser entscheiden, dass die Sach- und Personenschäden unnötig herbeigeführt worden waren, da ein Angriff leicht hätte verhindert werden können. In diesem Fall konnte man Arcturus Mengsk in die Verantwortung nehmen, der das Kommando über den Einsatz hatte. Und dieser konnte womöglich im Interesse seiner eigenen Karriere gezwungen sein, Gordon Aaronson als den Schuldigen zu benennen. Falls es so weit kam, war der Mygeetaner bereit, die Schuld auf sich zu nehmen und es war ihm wichtig, dass Mengsk das wusste.

Die Rückreise nach Rendili verlief ohne weitere Zwischenfälle. Keine Piraten oder Rebellenschiffe ließen sich blicken. Die Silver Bullet erhielt nach kurzer Wartezeit die Erlaubnis, in das Reparaturdock einzulaufen, das sie erst vor so kurzer Zeit verlassen hatte. Aaronson konnte sich vorstellen, wie frustrierend das für die Techniker sein musste, die gerade erst viel Arbeit investiert hatten, um das Kanonenboot wieder in erstklassigen Zustand zu versetzen und nun schon wieder Hand anlegen mussten. Aber ganz gleich ob Werftpersonal oder kämpfende Einheiten: Sie machten schließlich alle nur ihren Job, jeder auf seine Weise.


[Rendili-System | Rand eines Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo
 
Rendili-System :: Kampfgebiet unweit des Asteroidengürtels :: Lancer-Fregatte "Aurora":: Brücke :: , Sub-Lt. Brian DeClay, Lt. Ezianti Thung und Brückencrew, als Holo: Mengsk, Aaronson, auf der Krankenstation: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia



Die Jagd war also zu Ende.
Mit etwas Glück hätte man das flüchtende Kanonenboot noch schnappen können, aber ebensogut hätte man den Austrittspunkt verpassen und das Schiff gänzlich verlieren können und dann wäre man in einem unbekannten Gebiet gelandet.
Und vielleicht stand auch noch ein zweiter Angriff bevor, wobei das im Grunde hier keiner so recht glauben wollte.
Feindlich gesinntes Pack gab es aber überall und der Auftrag lautete, den Konvoi sicher zum Zielpunkt zu bringen.
Also begleiteten Sie die 4 Sternengalonen mit 30 MGLT zum Zielpunkt.
Das war für ein solches Schiff nicht viel, doch die ganze Angelegenheit war dennoch kritisch, weil die Außenhülle ein großes Loch hatte.
"Ich hab mal gehört, dass in einigen Kulturen es üblich ist, sich Metallringe und -stäbe in die Haut zu Bohren und das nennen die dann Schmuck. Laß uns dieses Schmuckstück doch da bleiben wo es ist und als Kunstwerk für die Nachwelt aufheben." meinte der Duro trocken beim Anblick der holographischen Ansicht der "Aurora".
"Ja E.T. das nennt man "Piercing". Und so weit ich weiß ist so was beim Militär verboten." erwiderte DeClay ebenso trocken.
"Das gilt doch für Personen. Und wir sind eine Lancer-Fregatte. Außerdem haben wir keine Zeit, das Teil rauszuschneiden." meinte Thung mit gewölbter Stirn.
"Jaa...ist aber glaube ich auch verboten. Mach doch ein Pflaster drauf, das verdeckt die Schande."
"Dann laß uns das Teil versiegeln, bevor wir wieder auf 60 MGLT gehen und wir ne Abmahnung von den Obersten kriegen." beschloß der Duro und ließ das Bruchstück des Bombers mit der Außenhülle verschweißen und den Raum versiegeln.

In der Zwischenzeit gab Lt. Commander Aaronson seinen Schadensbericht durch. Die Silver Bullet hatte auch größere Blessuren einstecken müssen und würde in die Reperaturwerft müssen.
Vorsorglich übernahm auch der Lt. Commander die Verantwortung, sofern dies nötig war.
Der Vorfall konnte so der so ausgelegt werden. Die Niederschlagung der Piraten war zwar geglückt, aber es gab Verluste, glücklicherweise nach bisherigem Kenntnisstand keine Toten. Aber ein nicht wohlwollend geneigter Bürohengst im Oberkommando konnte daraus jemanden einen Strick drehen.
Das gehörte zum Berufsrisiko. Wenn es Staub aufwirbelte, dann gab es in der Befehlskette höher immer jemanden der einen weiter unten in der Hierarchie kaltlächelnd opfern konnte um die eigene Position zu halten.
Keine beneidenswerte Lage.
"Hier "Aurora", unser Schadensbericht ist wie folgt. Hüllenbruch im Decksegment, wird derzeit geflickt, aber wir müssen ebenso ins Dock. Zahlreiche Brände und Beschädigungen, aber nichts, was sich nicht rasche reparieren ließe. Bei den Verletzungen können wir auch keine Jubelmeldungen machen. 25 Verletzte, darunter 7 schwer. Unsere Kommandantin hat es auch erwischt. Fünf Personen müssen zwingend ins Militärkrankenhaus, da sie Brandverletzungen erlitten haben. Laut Aussage unserer Ärztin stehen die Chancen gut, dass keiner zum Invaliden wird." meldete der Duro über Holofunk den beiden anderen Schiffen.
Das es ohne die Schutzhelme und -Anzüge fast 12 Todesopfer zu beklagen gäbe, das behielt er für sich, er wollte die Stimmung der ranghöheren Offiziere nicht noch weiter senken, "Aber ich habe noch eine gute Nachricht. Teile des Bombers, der unsere Außenhülle durchstoßen hat, konnten geboren werden, darunter der Bordcomputer. Es wird noch einen Moment dauern, bis man den vollen Umfang der Inhalte überblicken kann, aber unsere Techniker sind guter Hoffnung wertvolle Daten zu extrahieren. Wenn es gut läuft, finden wir auch Daten, wo sich die Piratenbande bis jetzt aufgehalten hat und für welche der vergangenen Überfälle diese Bande verantwortlich zeichnet. Wir haben zwar eine deutliche Vermutung, dass das flüchtige Kanonenboot nach Rendili V wollte, aber ein Beweis ist es nicht. Wenn Sie das in dem Bericht gebührend berücksichtigen, dann wiegt das vielleicht einen Teil der Schäden auf.
Und noch etwas, auch wenn meine Meinung oder die meiner Kommandantin nicht ausschlaggebend sind. Soweit ich das beobachten konnte, sind die Schäden direkt auf die Kampfhandlung zurückzuführen. Unvermeidliche Treffer, die bei so einem Gefecht auftreten können. Keine taktischen Fehler. Selbst bei der permanenten Anwesenheit der "Azmodan" hätte es bei einem Angriff ähnlich aussehen können. "


Die Lage war anfangs brenzliger als gedacht und der Gegner war nicht ohne gewesen, jedoch war er wahrscheinlich unvermeidbar. Die Schiffe hätten auch alle beim Auftauchen der Enforcer sofort das Heil in der Flucht suchen können, statt dessen setzten sie ihren Angriff fort. Das bedeutete auch, dass der Angriff so oder so hätte stattfinden können. Das Ergebnis wäre auch nicht berauschender ausgefallen.
Aber das zu verstehen und einem Schreibtischtäter zu erklären, der wahrscheinlich nie über eine Gefechtsübung hinaus einer Kampfhandlung beigewohnt hatte, das waren zwei verschiedene paar Stiefel.
Der Duro lehnte sich zurück und folgte den Schiffen. Seine Karriere war auch nicht wirklich bedroht, ebensowenig die seiner Kommandantin oder allen anderen an Bord. Dazu gehörte schon mehr als böser Willen der "Aurora" einen Strick draus zu drehen.
Hauptsache man überlebte Haushaltsunfälle, Feindfeuer und Intrigen in den eigenen Reihen.



Rendili-System :: Kampfgebiet unweit des Asteroidengürtels :: Lancer-Fregatte "Aurora":: Brücke :: , Sub-Lt. Brian DeClay, Lt. Ezianti Thung und Brückencrew, als Holo: Mengsk, Aaronson, auf der Krankenstation: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia

 
[Rendili System -Kampfgebiet - ESD Azmodan – Brücke] mit Brückenbesatzung

"Abgelehnt Lieutenant Commander."

war die kurze Antwort des bärtigen Commanders Arcturus auf die Bedenken des anderen Offiziers, man sah ihm an das er sich selbst die Schuld für die Verletzten gab, ihm schien dies wirklich an "die Nieren" zu gehen wie man so schön sagte. Doch es gab keinen Grund für solche Schuldgefühle, sie hatten diese Piraten besiegt und das war zu großen Teilen der Verdienst des Lieutenant Commanders.

"Ihr Plan war Riskant ja, aber ich habe ihn bewilligt und aus diesem Grund unterliegt es meiner Verantwortung wenn es Verletzte gibt. Wir befinden uns im Krieg, und in jeder Schlacht gibt es Tote und Verletzte. Vergessen sie das lieber nicht Aaronson."

Rief er ihm den Grundsatz des Imperialen Dienstes noch einmal ins Gedächtnis. Jeder der sich einschrieb in der Flotte, bei der Armee oder als Sternjägerpilot zu dienen war bereit sein Leben für das Imperium zu geben, ein Grundsatz der, sollte man ihn nicht mehr einhalten, zu Problemen führen kann, zu Chaos und Disziplinlosigkeit im Gefecht wenn es darauf ankam.

"Was den Bordcomputer angeht Lieutenant Thung, so muss auch ich ihnen eine Absage erteilen. Lassen sie das Gerät in Frieden bis wir zurück im Orbit von Rendili sind und fordern sie dort einen Spezialisten an welcher das in Augenschein nimmt. Ich möchte nicht das irgendwelche Antriebsmechaniker, welche meinen Hacker spielen zu müssen, wichtige Dateien beschädigen und damit Möglichkeiten zur weiteren Ermittlung unschädlich machen. Haben wir uns verstanden?"

Nach diesen Worten war auch alles notwendige geklärt. Die restliche Reise verlief erstaunlich ruhig, anders als bei der Aurora oder Silver Bullet war die Azmodan kaum beschädigt worden, nur die Schilde waren etwas strapaziert worden und einige Jäger waren beschädigt. Die Einsatzbereitschaft war immer noch bei 100%, so das das Schiff sich in einen sicheren Orbit über Rendili begab während die anderen sich zur Werft bewegten.

"Haben wir bereits Rückmeldungen vom hiesigen Oberkommando erhalten?"

"Negativ Sir, scheinbar haben sie besseres zu tun."

Kurz nickte der Commander bei den Worten seines 1. Offiziers, das bedeutete sie waren momentan ohne Aufgabe und mussten abwarten. Diese Wartezeit konnte Arcturus nutzen um einen ausführlichen Bericht zu schreiben.

"Gut, ich werde in mein Quartier gehen und dort einen Bericht zu schreiben beginnen, sie haben hier das Kommando Krakov, sollte sich das Oberkommando melden stellen sie es mir sofort auf mein Zimmer durch. Ebenfalls wenn der Spezialist auf der Aurora angekommen ist und etwas wichtiges aus dem Bordcomputer erfahren hat."

"Aye Sir."

Dies reichte ihm schon aus, ohne zu zögern erhob sich Arcturus von seinem Sitz, verließ die Brücke und begab sich durch die kalten Durastahlgänge seines Schiffes, der wunderbaren Azmodan, bis zu seinem Quartier. Als Kapitän besaß er eine größere Unterkunft als alle anderen auf dem Schiff, viel war dies aber nicht. Ein Arbeitszimmer, ein Schlafzimmer, eine eigene Nasszelle das war es. Im Arbeitszimmer ließ er sich vor einer Konsole auf einem Stuhl nieder, und begann damit Stück für Stück einen Bericht über ihren kleinen "Ausflug" aufzuschreiben.

[Rendili System -Orbit von Rendili - ESD Azmodan – Kapitänsquartier] alleine
 
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[Rendili-System | Rückflug nach Rendili | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo

Gordon Aaronson war überrascht darüber, dass Arcturus Mengsk sein Angebot so strikt ablehnte. Der Bastioner übernahm selbst bereitwillig die Verantwortung für die Verletzten und Schäden und möglicherweise auch Todesfälle, falls es auf den anderen Schiffen welche gegeben hatte) dieser Mission. Offenbar teilten sie das Ideal, dass es zur Ehre eines Offiziers gehörte, die Folgen seiner Entscheidungen zu schultern, auch wenn sie extrem unangenehm sein sollten. Der Lieutenant Commander wollte aus genau diesem Grund nicht von seinem Vorgesetzten in Schutz genommen werden und hätte daher gerne widersprochen, doch er tat es nicht: Er hatte das Gefühl, dass dies eine Geringschätzung von Mengsks überaus ehrenvoller Geste gewesen wäre. Noch stand ja ohnehin nicht fest, ob jemand von ihnen negative Folgen zu erwarten hatte, und wer das dann tatsächlich war. Nicht mehr in Zweifel stand jedoch, dass Aaronson bereit war, dem jüngeren, aber höherrangigen Offizier zur Not bis in den letzten Winkel der Hölle und zurück zu folgen. Vorher hatte er Mengsk geschätzt, nun begann er ihn zu verehren.

Aaronson übergab seinem Ersten Offizier die Brücke und verließ diese, um die Krankenstation aufzusuchen. Denn dort lag einer seiner Unteroffiziere, den es schwer erwischt hatte. Es war dem Kommandanten ein Anliegen, diesem Mann einen persönlichen Besuch abzustatten. Er hatte es immer für wichtig gehalten, einen guten Kontakt auch zu den unteren Dienstgraden an Bord seines Schiffes zu pflegen. Selbstverständlich musste eine gewisse Distanz in jedem Fall gewahrt werden; die imperiale Flotte funktionierte nicht ohne eine klare Hierarchie. Aber auf einem so kleinen Schiff wie der Silver Bullet, die nur neunzig Besatzungsmitglieder hatte und jeder jeden kannte und man auch bei großen Rangunterschieden eng zusammenarbeitete, konnte es sich besonders lohnen, sich soldatennah zu zeigen. Gordon hatte es schon immer so gehandhabt, seit er sein Kommando erhalten hatte, und war damit stets gut gefahren.


»Wie geht es Chief Whetter?« fragte er, als er die Krankenstation erreichte. »Kann er Besuch empfangen?«

»Er ist wach, aber er braucht jetzt vor allem Ruhe«, antwortete Doc Borlaine, der etwas schrullige Arzt mit dem dichten schwarzen Schnauzer. »Sie können zu ihm, Commander. Aber regen Sie ihn nicht auf.«

Mit scheltendem Blick, aber einem amüsierten Zucken um die Mundwinkel, nahm Aaronson diesen ›Befehl‹ entgegen. Es gab an Bord nur eine Person, die es wagte, in diesem Ton mit ihm zu reden. Vermutlich lag das daran, dass Borlaine sich seiner immensen Bedeutung und Macht verantwortlich war. Immerhin musste auch der Lieutenant Commander zu ihm kommen und sich vermessen und zwacken lassen, wenn er krank war, Impfungen brauchte oder seine regelmäßigen Diensttauglichkeitsuntersuchungen fällig waren. Er nahm es hin - allerdings nur bei dem Arzt, und nur deshalb, weil dieser sich niemals so verhielt, wenn andere Personen zugegen waren und es die Autorität des Kommandanten untergraben könnte.

Er betrat das Krankenzimmer. Nur eines der Betten war belegt. Es roch nach Desinfektionsmittel und Bacta. Der Unteroffizier, der mehrere Pflaster im Gesicht hatte und dem ein Schlauch unter der Nase klemmte, machte einen überaus erschöpften Eindruck, aber seine halb zugeschwollenen Augen weiteten sich etwas und nahmen Glanz an, als er erkannte, wer ihn besuchen kam. Kraftlos hob er die Hand an die Schläfe.


»Keine Umstände, Chief Whetter«, sagte Aaronson, der fast befürchtete, dass er Patient gleich aus dem Bett springen und Haltung annehmen würde. »Wie geht es Ihnen?«

»Commander, es... ist mir eine Ehre!« erklärte der Mann matt. »Es geht mir gut, glaube ich. Der Doc sagt, ich werde bald den Dienst wieder aufnehmen können.«

Gordon war skeptisch, denn in der offiziellen Statusmeldung hatte es nicht so optimistisch geklungen. Wahrscheinlich hatte Borlaine dem Verletzten keine unnötigen Sorgen bereiten wollen. Aber auch der Kommandant ließ ihn natürlich in der Hoffnung, dass bald wieder alles in Ordnung war. Immerhin war dies zumindest nicht unmöglich.

»Erzählen Sie mir was passiert ist, Chief.«

»Nach dem Torpedotreffer ist im Lagerraum 4 ein Feuer ausgebrochen. Da dort wertvolle Geräte liegen, wollte ich nicht auf die Droiden warten, sondern habe sofort einen Löschversuch unternommen. Dabei habe ich wohl zuviel Rauch eingeatmet«, erklärte der junge Mann und machte ganz den Eindruck, dass er sich ein wenig für sein Verhalten schämte. Offenbar hatte er grundlegende Sicherheitsvorschriften missachtet, zum Beispiel das Tragen von Atemschutz beim Betreten verrauchter Räume. »Mir ist dann irgendwann schwarz vor Augen geworden und ich bin gestürzt. Das Ergebnis sind eine Rauchvergiftung, ein paar Prellungen und Platzwunden im Gesicht und Verbrennungen.«

Er deutete dabei auf seinen Körper und die Beine. Diese lagen unter der Decke, so dass Aaronson nicht sehen konnte, welche Bereiche verbunden waren. Da er aber wusste wie ernst der Zustand des Unteroffiziers gewesen war, als man ihn hierher gebracht hatte, konnte er sich das Ausmaß der Verbrennungen in etwa vorstellen.

»Sie haben sehr mutig gehandelt, Chief Whetter«, behauptete der Lieutenant Commander. Der Patient benötigte im Moment vor allem Zuspruch, keine Standpauke. »Ihre Einsatzbereitschaft ist lobenswert. Nur achten Sie beim nächsten Mal auch auf sich selbst. Lieber verlieren wir ein paar teure Gerätschaften als einen guten Mann!«

»Danke, Sir!« lächelte der Mann müde. Der Mygeetaner hatte den Eindruck, dass seine Konzentration schwand.

»Erholen Sie sich jetzt, damit Sie möglichst bald Ihren Dienst wieder aufnehmen können«, sagte er. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Chief?«

Whetter überlegte einen Moment, bevor er antwortete:

»Ja, Sir... ich würde gerne mit meinen Eltern Kontakt aufnehmen, wenn das möglich ist.«

»Ich werde das in die Wege leiten. Sobald der Doktor glaubt, dass man es Ihnen zumuten kann, bekommen Sie ein Bild-Comlink.

Eine gute Besserung, Chief Whetter. Kommen Sie bald wieder auf die Beine.«


Der Kommandant verließ die Krankenstation und kehrte auf seine Brücke zurück. Dort gab es noch einen zweiten Mann, mit dem er sprechen wollte.

»Sub-Lieutenant Noak Fremyn rief er den Waffenoffizier von seinem Platz auf.

[Rendili-System | Rand eines Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo
 
Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Innenhof // Lance Corporal Riven (NPC), Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Rest des Squads (NPC), mehrere Soldaten (NPCs)


Die Leitung instruierte die Soldaten klar und knapp über den folgenden Einsatz. Sein Squad setzte sich in Bewegung und betrat bald das IDT, welches sich lärmend auf den Weg zu dem Mond machte. Anspannung machte sich in dem Neuling breit, als das Transportmittel nun die Türen schloss. Es würde keine Möglichkeit zum Zurückziehen geben, nun würde Iron Shield beginnen.

Seine erste Operation würde nun beginnen. Er würde gegen gesetzlose Piraten kämpfen, gegen brutale Barbaren, denen einzig Credits heilig waren und sie dafür selbst die größten Risiken auf sich nahmen und die grausamsten Taten begehen würden. Er war leicht als imperialer Soldat zu identifizieren und er würde auf dem Mond zahlreichen Individuen ausgeliefert sein, dessen Ziel es war ihn und jeder, der dem Imperium diente, zu töten. Langsam begann er zu zweifeln. Es war sein erster Einsatz und er stand gleich einem so blutrünstigen Feind gegenüber. Er verfolgte die Holo-Nachrichten und hatte mitbekommen, dass man einen Gouverneur hingerichtet hat. Bei diesem Abschaum gab es keine moralischen Grenzen. Was wäre, wenn seine Kumpanen im Squad recht hatten? Dass er die Gruppe behinderte und nicht bereit war für einen Einsatz dieser Größe? Er fürchtete sich vor dem was der folgende Einsatz aus ihm machen würde. Die Verantwortung über das Leben von 30.000 Personen mitzutragen, lastete schwer auf seinen jungen Schultern. Seine Ängste und Sorgen wurden noch durch die allgemeine Gefühlsstimmung in dem Truppentransporter verstärkt, da er die Gefühle der anderen intensiver warnahm.

Er ertappte sich dabei, wie er begann nervös an seinem Griff herum zu nesteln. Als er das bemerkte, stoppte er dies sofort. In dem Moment, in dem man Emotionen zeigt, macht man sich verletzlich. Nex beherschte es, die Gefühle anderer wahrzunehmen, was laut seiner umbaranischen Mutter in Kombination damit seine Gefühlen zu verbergen zu einer sehr effektiven Waffe werden konnte. Er straffte sich und nahm einen neutralen Gesichtsausdruck an. Jetzt wo er Herr über sein Äußeres wurde, beruhigte sich auch sein Inneres. Er konzentrierte sich auf das. was vor ihm lag und ging im Kopf noch einmal das Briefing durch. Er besah noch einmal die Stadt, die als dreidimensionales Holo über dem Projektor hing. In verschiedenen Farben waren dort die Sammelpunkte, der Landepunkt und das Gebäude, in dem sich vermutlich der Anführer aufhielt verzeichnet. Konstant bewegte sich die blau schimmernde Formation von Dropships in Richtung Landepunkt.

Urplötzlich zerriss eine laute Explosion die Stille. Das Schiff bebte und Nex sah sich nach dem Notausstiegsschalter und der Tür um. Es schallte aus dem Cockpit:


"Flugabwehrfeuer, wir sind getroffen worden!"

Rendili-System _ IDT im Anflug auf Rendili V // Lance Corporal Riven (NPC), Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Rest des Squads (NPC), mehrere Soldaten (NPCs)​
 
[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rand eines Asteroidenfeldes || imperialer Konvoi | CRK „Silver Bullet“ | Brücke || Sub-Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Aaronson und restliche Brückenbesatzung]

Schrittweise ließ die Anspannung nach. Erst fuhr Noak Fremyns Körper den Puls zurück. Das Herz pumpte nun wieder weniger Blut durch seine Gefäße. Dann ließ die unwillkürliche Produktion von Schweiß nach. Dabei verflüchtigten sich mit der Zeit auch langsam wieder die einzelnen Perlen, die sich unter der grauen Schirmmütze gesammelt hatten. Zum Schluss kehrte bei dem jungen Offizier die gewohnt introvertierte Art zurück. Seine Befehle an den untergebenen Crewman fielen ziemlich knapp aus. Gleichzeitig konzentrierte er sich wieder mehr auf die laufenden Analyseprogramme, die man inzwischen gestartet hatte. Der Auslöser für diesen erneuten Gefühlsumschwung war eine ganz einfache „Siegesmeldung“. Gemeinsam mit der „Azmodan“ und der Lancer-Fregatte „Aurora“ hatte das corellianische Kanonenboot „Silver Bullet“ eine Piratenbande erfolgreich zerschlagen.


„Der Chief soll Kanonier Drei eine Belohnung in meinem Namen aussprechen“
, sagte Noak zu dem Crewman neben sich. „... und anschließend soll er sofort veranlassen, dass sich die Mechaniker mal Kanone Zwei genauer anschauen. Offenbar hat das Geschütz ständig mit einer leichten Verzögerung gearbeitet. Ich möchte das bis zum Schichtwechsel repariert wissen.“

Nachdem seine Anweisungen mit einem wortlosen Nicken quittiert und weitergeleitet wurden, griff der Sub-Lieutenant nach seinem Stofftaschentuch, um sich kurz die feuchte Stirn abzutupfen. Dabei ließ er seine Gedanken ein bisschen wandern. Er fragte sich, ob er seiner Mutter über diesen Vorfall schreiben sollte. Ihre Sorgen würden auf alle Fälle weiter wachsen – das musste sich der Bakuraner eingestehen. Immerhin hatte sie seine Versetzung missbilligt. Auf der anderen Seite könnte er auch „beiläufig“ erwähnen, dass Lieutenant Commander Aaronson ihn für sein schnelles Handeln sogar gelobt hatte. Vielleicht würde sie das besänftigen. Grübelnd kratzte er sich am Hinterkopf. Seit man ihn in den regulären Dienst gesteckt hatte, fühlte er sich in solchen Situationen in einer Zwickmühle und musste jedes Mal abwägen, ob er seiner Mutter all die Sorgen antun wollte.

Derweil sich die „Silver Bulltet“ – im Verband mit der „Azmodan“ und der „Auroa“ – wieder Rendilis sicheren Orbit näherte, saß Noak Fremyn schweigend auf seinem Posten, bereitete gewissenhaft die Daten vor, welche die vorgesetzten Ebenen an Bord erhalten sollten, und verfolgte von Zeit zu Zeit die weiteren Ergebnisse der laufenden Analyseprogramme. Dadurch wollte der Sub-Lieutenant das tatsächliche Voranschreiten der eingeleiteten Reparaturarbeiten überprüfen. Weil er der „Neuling“ in der Riege der hiesigen Offiziere war, zweifelte er daran, dass man ihm schon den nötigen Respekt als ernstzunehmenden Vorgesetzten entgegen brachte. Jedoch hatte der Bakuraner auf der Akademie gelernt, dass „Respekt“ auf Kriegsschiffen unentbehrlich war. Nur so konnte ein echter Offizier sein Kommando unter Kontrolle halten und seine (gleichrangigen) Kameraden nicht entehren. Eifrig ließ er den Stift über die Flimsiplast-Seite gleiten, schrieb mit krakeliger Schrift seinen Bericht.

Plötzlich riss ihn eine bekannte Stimme aus seinen pflichtbewussten Gedanken:
„Sub-Lieutenant Noak Fremyn!“

Er brauchte zwei, drei Herzschläge um zu registrieren, dass Lieutenant Commander Aaronson, der respekteinflößende Kommandant der „Silver Bullet“, ihn höchstpersönlich gerufen hatte. Hatte sich sein Herz bis zu diesem Zeitpunkt wieder beruhigt und war allmählich in einen normalen Rhythmus zurückgefallen, begann es nun erneut in einer schnelleren Frequenz zu schlagen. Gleichzeitig regte sein Körper auch wieder eine erhöhte Schweißproduktion an. Trotz all der Befürchtungen, die auf einmal in seinem Bewusstsein auftauchten, widersetzte sich Noaks Geist nicht als sich sein Körper unwillkürlich erhob. Glücklicherweise hörte man nicht wie er hörbar schluckte als er sich zögerlich dem weitaus älteren Kommandanten näherte. Formell salutierte der Bakuraner, nachdem er sich bis auf eineinhalb Meter dem Lieutenant Commander genähert hatte. Die Introvertiertheit, die er in der Schlacht manchmal ablegen konnte, dominierte ihn wieder vollkommen, weshalb er Aaronson nicht – oder nur schwer – in die grünen Augen schauen konnte.

„Sir, Sie wollten mich sprechen?“, fragte er leicht stockend nach.

[Core Worlds | Rendili-Sektor | Rendili-System | Rückkehr nach Rendili || imperialer Konvoi | CRK „Silver Bullet“ | Brücke || Sub-Lieutenant Noak Fremyn, Lieutenant Commander Aaronson und restliche Brückenbesatzung]​
 
[: Rendili-System | Rendili V | IDT im Landeanflug - Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Sharpshooter Squad:]

Sergeant Jorax Kevora überprüfte noch ein letztes Mal sein Blastergewehr und legte den daran befestigten Riemen um, damit er in entsprechenden Situationen bestimmte Dinge greifen oder tragen konnte, ohne seine Waffe dabei zu verlieren oder durch diese eingeschränkt zu werden.
Nach einigen Sekunden erlosch jede Lichtquelle des Innenraums ihres IDT und wurde ersetzt durch ein rotes Licht.
"Wir befinden uns im Landeanflug!", erkannte der Sergeant das Signal des roten Lichts, "Checkt noch ein Mal eure Ausrüstung durch und schnallt euch ab!".
Die Squadmitglieder lösten die Sicherheitsgurte, die sie aufgrund des rauen Eintritts in die Atmosphäre des Monds angelegt hatten.
Nun würde der Ernst des Gefechts eintreten.
Kevora vernahm das Donnern verschiedener Luftabwehrgeschütze, welche allem Anschein nach die sich im Anflug befindenden IDTs beschossen.
"Ich dachte die Söldner sind schlecht ausgerüstet!", beschwerte sich Corporal Sledge über das Donnern.
Ganz offensichtlich hatte der Geheimdienst die schwere Bewaffnung der Söldner übersehen, oder sie war zuvor lediglich von den Söldnern versteckt worden, Spionage im Vorfeld einer Invasion erwartend.
Möglicherweise hatte Al-Rezaani von den Nachforschungen des Geheimdienstes gewusst und wollte das Militär somit in eine Falle locken.
Dies war nun jedoch völlig egal, denn Fakt war, dass die Informationen des imperialen Militärs nicht stimmten und sie nun mit der Situation umgehen mussten.
Mit jeder Sekunde, die das IDT sich Daanon näherte, wurde das Donnern der Geschütze lauter.
Kevora spürte dabei jede einzelne Schweißperle, die sein Gesicht hinunterlief und schloss seine Augen, um sich auf den Moment zu konzentrieren.

Plötzlich traf eines der Geschosse das IDT an einem seiner Triebwerke.
Die gewaltige Explosion erschütterte den gesamten Transporter und Gorako verlor das Gleichgewicht.
In voller Montur fiel der junge Mann mit Abstammung aus huttischen Verhältnissen zu Boden.
"Poodoo!", brüllte der Private frustriert, als er versuchte, gegen das Gewicht seiner schweren Ausrüstung anzukommen und aufzustehen.
Kevora half dem Soldaten auf und klammerte sich an einem der herunterhängenden Griffe fest.
Flüchtig blickte er zum Neuen, Private Nex Hunt, welcher der Erschütterung zu widerstehen schien.

"Flugabwehrfeuer, wir sind getroffen worden!", rief ihnen der Pilot aus dem Cockpit zu, "Ich setze euch schon bei der nächsten Gelegenheit ab und ihr werdet euch den Weg zum Herzen des Ashaara-Marktes freikämpfen müssen!".
Nun machte Kevora sich allmählich Sorgen, schließlich würden sie außerhalb des geplanten Gebiets landen, was den Ablauf von Iron Shield enorm verlangsamen würde.
"Hunt, Riven!", machte er auf sich aufmerksam, "Wenn wir am Boden sind, sichern wir in einer Kreisformation die Straße, während Sie beide sämtliche Fenster auf Feinde überprüfen! Corporal Sledge! Sie sind das einzige Squadmitglied, das bereits als Sanitäter gedient hat, also werden Sie sich in der Mitte unserer Kreisformation aufhalten! Der Rest sichert mit mir die Straße, bis wir ein geeignetes Gebäude entdeckt haben, in dem wir eine Stellung errichten und die übrigen Züge kontaktieren können, um einen Plan B zu erhalten!".
Die übrigen Squadmitglieder antworteten mit einem fast synchronen "Roger!" und bereiteten sich auf die Landung vor.
"Die Triebwerke halten nicht mehr viel aus!", rief der Pilot den Soldaten im Innenraum zu, "Ich setze Sie am westlichen Rand des Marktes ab, Ihr Ziel befindet sich im Osten!".
"Verstanden!", bestätigte Kevora und ging vor der großen Ausstiegsluke an der rechten Seite des Transporters in Position.

Mit einem ebenfalls lauten Knall und einer starken Erschütterung, setzte das IDT auf dem sandigen Boden des chaotischen Marktes auf.
Im selben Moment wich das rote Licht einem grünen und die rechte Ausstiegsluke öffnete sich automatisch.
"Springer in LZ angekommen!", gab der Pilot bekannt, "Willkommen im Paradies!".
Ohne zu zögern, verließ der Squad das IDT und ging vor dem Transporter, wie geplant, in eine Kreisformation.
Allerdings war es schwierig, überhaupt Feinde auszumachen.
Vom IDT aufgewirbelter Sand erschwerte die Sicht und die breite Straße wurde hin und wieder von Zivilisten verschiedener Spezies in Eile überquert - eventuell handelte es sich auch um Feinde, dies war ohne Beschuss nunmal nicht festzustellen.
"Nicht schießen!", wies Kevora seine Männer an.
"Aber Sir", widersprach ihm Dubaku, "Jeder von ihnen könnte ein Späher sein - bewaffnet oder unbewaffnet!".
"Wir haben Befehle, Soldat!", konterte der Sergeant, "Das vierstöckige Gebäude auf neun Uhr sieht verlassen aus! Wir werden dort vorerst Stellung beziehen und versuchen, mit unseren Offizieren Kontakt aufzunehmen! Ausrücken!".
In geschlossener Formation bewegte der Squad sich auf das Gebäude zu seiner Linken zu, während das stark beschädigte IDT abhob.


[: Rendili-System | Rendili V | Daanon | Ashaara-Markt - Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Sharpshooter Squad:]
 
[Rendili-System | Rendili | im Anflug auf die orbitale Werfanlage | ACC Widowmaker | Brücke | Commander Anwar Bolton, Lieutenant Commander Jorah Novak (NSC), Brückencrew]

Wie ein gewaltiger Dolch aus tausenden Tonnen Stahl bahnte sich die „Widowmaker“, ein Angriffstransporter der Acclamator-Klasse der Imperialen Flotte ihren Weg durch die kalte und leere Unendlichkeit des Alls. Auf der Brücke des grauen Giganten herrschte rege Betriebsamkeit, Offiziere und einfache Besatzungsmitglieder saßen an ihren Stationen, tauschten Informationen aus oder starrten auf Holos, die ihnen den Status des Schiffes mitteilten. Der Brückenturm war das Gehirn des Kreuzers, seine Schaltzentrale. Hier wurden alle wichtigen Entscheidungen getroffen und dann weitergeben. Allerdings fehlte in diesem Raum etwas, oder besser gesagt jemand. Nervös blickte Lieutenant Commander Jorah Novak auf sein Chrono und wackelte unruhig mit den Füßen. Der junge Offizier mit dem freundlichen Lächeln war verwirrt, denn Unpünktlichkeit passte überhaupt nicht zu seinem Vorgesetzten. Wo also steckte Commander Bolton ? Der grauhaarige Kommandant der Widowmaker hatte doch angekündigt nach dem Eintritt ins Rendili-System persönlich das Kommando zu übernehmen. Und er hatte nur noch zwanzig Sekunden, bis sie den Hyperraum verließen und im System eintrafen. Selbst ein Spitzensportler wie Bolton würde die Strecke vom Quartier des Kommandanten bis zur Brücke in dieser Zeit nicht zurücklegen können.

Novak wollte schon die interne Kom-Anlage des Schiffs nutzen als sich zu seiner großen Erleichterung die massiven Türen der Brücke öffneten und Commander Anwar Bolton pünktlich auf die Sekunde den Raum betrat. Der grauhaarige Offizier war wie immer korrekt gekleidet, seine graue Uniform im makellosen Zustand, die blauen Augen in seinem ernsten Gesicht wach und aufmerksam. Die Brückenbesatzung nahm Haltung an und Novak tat es ihnen gleich, bis Bolton die sie mit einem Nicken zu ihren Pflichten zurück befahl. Mit einem Datenpad in der Hand trat der Lt. Commander zu seinem Vorgesetzten und fragte sich zum wiederholten Mal, wie es Bolton schaffte so verflucht schnell zu sein. Und woher nahm er nur die Disziplin für seine täglichen Übungen ? Bolton ließ seinen Blick über die Brücke schweifen, dann fixierte er seinen Ersten Offizier. Außer Atem war er nicht und er war zufrieden mit seiner Leistung heute. Seine klare und emotionslose Stimme verriet nichts.


„Statusbericht, Lieutenant Commander. Werden wir die Werft bei Rendili planmäßig erreichen ?“

Der junge Bakuraner räusperte sich. Bolton hatte nicht viel übrig für Geschwätz oder unnötige Zeitverschwendung, daran hatte sich Novak inzwischen gewöhnt. Er warf einen kurzen Blick auf sein Datenpad.

„Alle Systeme funktionieren optimal, Sir. Wir werden die Werft planmäßig in 30 Standardminuten erreichen. Hier ist ein Bericht über die anstehenden Wartungsarbeiten und Kontrollen.“

Novak überreichte seinem Kommandanten das Datenpad. Aufmerksam studierte Anwar die Liste. Es waren die üblichen Kontrollen und Wartungsarbeiten, nichts besonders. Zufrieden nickte der Kommandant der Widowmaker und trat zusammen mit Novak an das Aussichtsfenster der Brücke. Mit einem leichten Ruck fiel die Widowmaker aus dem Hyperraum, die Sterne wurden von Streifen wieder zu Punkten. Nach Jahren des Dienstes auf verschiedenen Schiffen hatte dieser Anblick für Anwar nicht mehr viel Faszination. Für ihn waren diese Punkte lediglich Ziele, die erobert, verteidigt und wenn nötig auch zerstört werden mussten. Sein jahrelanger Dienst im Äußeren Rand hätte wohl jeden jungen Offizier von romantischen Vorstellungen befreit. Wie praktisch, dass er nie welche besessen hatten.

Nun also war er hier. Das Rendili-System gehörte zu denen, die den Kern der Galaxis bildeten. Von seiner Heimat Bakura war er ungeheuer weit entfernt. Als die Widowmaker den Marschbefehl erhalten hatte war überrascht gewesen. Brauchte das Imperium wirklich schon jedes Schiff, um den Frontverlauf zu halten ? Die Neue Republik war zweifellos auf dem Vormarsch, die Schlacht von Corellia und andere Gefechte hatten es gezeigt. Selbst hier im Rendili-System herrschte Unruhe, Anwar hatte die Holonews über die Ereignisse auf Rendili V verfolgt. Vielleicht würde es im Kern bald so chaotisch und gefährlich wie im Äußeren Rand sein. Um dieses Chaos abzuwenden brauchte man Männer wie ihn, die ohne Zögern und Reue ihre Befehle befolgten. Wenn er Glück hatte, dann würde diese Versetzung seine Karriere in ungeahnte Höhen treiben.

Mit maximaler Sublichtgeschwindigkeit näherte sich die Widowmaker den eindrucksvollen Werftanlagen Rendilis, bremste ab und näherte sich dann vorsichtig ihrem Ziel. Ruhig, aber deutlich gab Anwar Anweisungen, während er die Stahlkonstruktion mit ihren Trägern und Reparaturanlagen betrachtete.


„Kommunikation, melden Sie dem Kommando auf Rendili unsere Ankunft und erbitten Sie Anflugsvektoren. Ensign Hask, bringen Sie uns in Position zum Andocken an die Werftanlage.“

Der Kommunikationsoffizier meldete umgehend die Ankunft der Widowmaker, übermittelte die notwendigen Sicherheitskodes und erhielt dann die Anflugvektoren, die er an den Steuermann des Schiffes gab. Der rothaarige Ensign Hask steuerte das riesige Schiff sicher und vorsichtig in die richtige Position und mit einem leichtem Ruck kam die Widowmaker zum Stehen, Greifarme und Zugangsröhren schlossen sich um das Schiff. Sie waren angekommen.

[Rendili-System | Rendili | Orbitale Werfanlage | ACC Widowmaker | Brücke | Commander Anwar Bolton, Lieutenant Commander Jorah Novak (NSC), Brückencrew]
 
[Rendili-System | Rand eines Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn

Gordon Aaronson betrachtete den jungen Offizier ganz genau, als dieser sich von seinem Stuhl erhob und vor den Kommandanten trat. Noak Fremyn machte keinen besonders souveränen Eindruck auf ihn. Im Gegenteil, er wirkte unsicher, fast sogar eingeschüchtert. Erwartete der schwarzhaarige Mann denn einen Tadel, obwohl er während des Gefechtes gelobt worden war? Oder war dieses wenig selbstbewusste Auftreten Teil seines Wesens? Gordon versuchte sich an ihre erste Begegnung zu erinnern; den Dienstantritt des Sub-Lieutenant an Bord der Silver Bullet. Nach der Schlacht von Corellia war sein Kopf voll mit düsteren Gedanken gewesen und eine Menge neue Besatzungsmitglieder waren binnen kurzer Zeit an Bord gekommen, um die Verluste zu ersetzen, welche das Kanonenboot durch den Rebell erlitten hatte. Daher hatte er sich die ersten Eindrücke kaum abgespeichert. Nun, beim genaueren Nachdenken, glaubte er sich aber zu erinnern, dass er diese Ader auch da schon bemerkt hatte, wenn auch nicht so ausgeprägt. Womöglich war dies also eine generelle Schwäche des Offiziers. Eine, die der Lieutenant Commander von sich selbst kannte. Früher war er ebenso verlegen gegenüber seinen Vorgesetzten gewesen.

›Früher?‹ dachte er und erinnerte sich mit Grauen an die Heldengedenkfeier. ›So bin ich noch immer. Nur an Bord der Silver Bullet nicht - weil ich hier zufällig keine Vorgesetzten habe.‹

Erwartungsvoll stand Fremyn vor ihm und fragte unsicher nach dem Anlass. Aaronson setzte ein wohlwollendes Lächeln auf und antwortete, so laut, dass alle Personen auf der Brücke es hören konnten:

»Sub-Lieutenant, ich möchte nochmals Ihre beispielhafte Leistung hervorheben. Die Geschütze unter Ihrem Befehl hatten während des Gefechtes die höchste Trefferquote und durch das Abfangen des Torpedos haben Sie großen Schaden von der Silver Bullet abgewendet. Sie haben während des Kampfes einen kühlen Kopf bewahrt, und das, obwohl Sie nur wenig Zeit hatten, sich an Bord einzuleben. Ich werde mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, Ihnen größere Verantwortung zu übertragen.«

Ihm blieben die durchweg wohlwollenden Blicke nicht verborgen, die andere Offiziere in seine und Fremyns Richtung warfen. Sie erkannten die Leistung des Sub-Lieutenant ebenfalls an. Keine Spur von Neid oder Missgunst dem Fremden gegenüber, der nun durch die Worte des Kommandanten über sie erhoben wurde. Das war ein gutes Zeichen.

»Sie und Ihre Kanoniere erhalten zwei zusätzliche Tage Landurlaub. Allerdings haben wir Krieg und ich kann Ihnen nicht versprechen, wann Sie die Gelegenheit haben werden, Ihre Belohnung einzulösen. Sie können aber sicher sein, dass sie nicht verfällt.

Das wäre alles, Sub-Lieutenant Fremyn. Kehren Sie auf Ihre Station zurück.«


Sobald der vielversprechende junge Offizier sich abgewandt hatte, ließ Aaronson seinen Blick hinaus in die Sterne schweifen, die unbewegt in der Ferne hingen, unbeeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der das Kanonenboot sich Rendili näherte. Nur der Planet selbst wurde langsam etwas größer, aus einem Punkt wurde eine winzige, aber erkennbare Sichel. Nicht mehr lange, bis sie das ganze Sichtfeld ausfüllen würde.

Gordon Aaronson
war zufrieden mit seinem Schiff, seiner Besatzung und sich selbst. Dieser Tag war ein voller Erfolg. Und mit seinem Besuch in der Krankenstation sowie seiner öffentlichen Belobigung von Noak Fremyn hatte er hoffentlich dafür gesorgt, dass auch seine Untergebenen es so sahen. Die besonders Glücklichen ebenso wie diejenigen, die weniger Glück gehabt hatten.


[Rendili-System | Rand eines Asteroidenfeldes | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson, Noak Fremyn
 
[: Rendili-System | Rendili V | Südlich von Daanon - Major Han Strickland, Konvoi mit Elementen des 134. Infanterieregiments :]

Phase 1 von Operation Iron Shield hatte mit der Invasion von Rendili V begonnen - und war von vornherein ein Desaster!
Bevor Stricklands Konvoi von der Wüste im Süden Daanons aus in die Hauptstadt der Minenkolonie eindringen konnte, um den Söldneranführer Al-Rezaani zum Treffpunkt außerhalb der Stadt zu transportieren, musste der Zugang zur Hauptstraße freigeräumt werden.
Die damit beauftragten Soldaten waren jedoch, entgegen der Planung, in vollkommen ungünstigen Bereichen des Marktdistrikts gelandet.

Major Han Strickland öffnete die obere Luke seines stillstehenden TX-130T und kletterte hinaus.
Für sein recht hohes Alter war der Major noch erstaunlich fit.
"Warum bewegt sich der Konvoi nicht?!", fragte er einen seiner Offiziere, "Es ist verdammt heiß, in so einer Metallkiste in der Wüste zu sitzen und wir haben eine Mission zu erfüllen!".
"Sir", antwortete der Captain respektvoll, "wir haben soeben Meldung von Einheiten der Easy Company erhalten! Die Söldner verfügen über Flugabwehrgeschütze und einige IDTs sind von ihnen in Mitleidenschaft gezogen worden - etwa fünfundsiebzig Prozent unserer Truppen mussten notlanden und befinden sich nun außerhalb des geplanten Einsatzgebietes! Solange der südliche Bereich des Marktdistrikts von Daanon von ihnen nicht gesichert wird, ist ein Eintritt unseres Konvois trotz unserer Panzer Selbstmord und die gesamte Operation zum Scheitern verurteilt!".
Der Major brummte huttische Flüche, die er während eines Besuchs auf Tatooine aufgeschnappt hatte, löste sein Holokomm von seinem Gürtel und wartete nach einem flüchtigen Tastendruck.
Nach einigen Sekunden erschien ein Hologramm von Sector General Sam Vornell, dem obersten Befehlshaber des imperialen Militärs im Sektor.

"Was kann ich für Sie tun, Major?", meldete Vornell sich zu Wort, sichtbar genervt vom Anblick des gleichaltrigen Majors.
"Geschütze holen mir IDTs vom Himmel und die meisten Soldaten befinden sich nicht in einer Position, unserem Konvoi den Eintritt in Daanon zu ermöglichen. Sie versicherten mir, dass die Söldner recht mager ausgerüstet sind und wir kein Luftabwehrfeuer zu erwarten hätten!".
"Nunja..", suchte Vornell flüchtig nach einer Begründung, um den lästigen Major loszuwerden, "..ich werde die Verantwortlichen des Geheimdienstes für die Fehlinformationen vor's Kriegsgericht stellen. Warten Sie auf weitere Befehle! Sonst noch etwas?".
"Machen Sie nicht den Geheimdienst dafür verantwortlich, ohne ihre Mitarbeit wüssten wir nicht einmal von Al-Rezaanis Aufenthaltsort! Fakt ist, dass Sie, Vornell, die Söldner maßlos unterschätzt und daraufhin die Invasion eines Mondes mit einem stark unterbesetzten Regiment angeordnet haben! Wenn unser Konvoi nicht bald einen Weg in diese verdammte Stadt findet, ist nicht nur die Mission verloren, sondern das Blut zahlreicher imperialer Soldaten klebt an Ihren Händen! Geben Sie mir Luftunterstützung!".
Trotz des Rangunterschieds, schien der erfahrenere Strickland oftmals Wortgefechte mit dem Sector General zu gewinnen und seinen Willen durchsetzen zu können.
"Unsere Flottenverbände sind nicht in Position.", erklärte Vornell, "Ihr Eintritt in die Schlacht war für Phasen 2 und 3, die Einnahme der Stadt und der Kortosis-Mine, vorgesehen. Ich schicke Ihnen einen Acclamator für ein kleineres Bombardement des südlichen Marktdistrikts, dies sollte sämtlichen Widerstand dort aus dem Weg räumen und Ihrem Konvoi den Eintritt ermöglichen. Vornell out!".


[: Rendili-System | Rendili V | Südlich von Daanon - Major Han Strickland, Konvoi mit Elementen des 134. Infanterieregiments :]
 
Rendili-System:: Konvoi um dem Rückweg:: Aurora- Brücke:: Ezanti Thung, Brian DeClay, Crew

Der Kommandant der 'Azmodan' erteilte dem Angebit des Duros eine klare Absage.
"Verstanden Commander. 'Aurora' Ende." antwortete der XO und beendete die Verbindung. "Möchtegernhacker? Was glaubt der Kerl wer er ist und wer wir sind? Traut er einem imperialen Teciker nichts zu?"[/ COLOR]grollte der Duro.
Der Waffenleitoffizier zuckte lakonisch mit den Schultern und entgegnete lediglich: "Er ist ein Mengsk und das sagt eigentlich schon alles. Aber er hat un sofern Recht, das wir den Spezialisten noch was übrig lassen sollen, die sollen für due Steuergelder mal was tun."
Der XO nickte und ließ dem Oberkommando eine knappe Information zukommen über den Fund und die Bitte einen Spezialisten zur Untersuchung zu schicken.

Derweil unterzog sich die Kommandantin der 'Aurora' einer Behandlung auf der Krankenstation. Sie hatte Prellungen und einige Platzwunden sowie eine leichte Gehirnerschütterung. Es wurden 3 Tage Ruhe empfohlen, auf weniger konnte die Chiss die Ärztin nicht runterhandeln. Nun gut, das Schiff musste ja ebenfalls in die
Werft, also war dieser Duenstzeutausfall
 
[: Rendili-System | Rendili | :||: vor der Militärbasis :||: Celessa Kenzee

Mit kaum verborgener Wut stand die junge Agentin vor dem Eingang der Militärbasis auf Rendili, die Hände in die Hüften gestemmt ging sie auf und ab und schüttelte den Kopf, ohne groß auf ihre Umgebung zu achten. Der Grund für ihre Wut war nicht weit entfernt, und dieser Grund hatte einen Namen: General Vornell. Dieser ignorante Narr hatte ihre Hinweise auf die Stärke und Bewaffnung der Aufständischen auf Rendili V mit einem Wink abgetan und sich sogar erdreistet zu behaupten, die Luftabwehrgeschütze könnten auch nur Attrappen sein. Als ob Celessa nicht schlau genug wäre eine Attrappe zu erkennen. Wie ein dummes Schulmädchen hatte er sie von seinem Adjutanten vor die Tür setzen lassen und ihr gesagt, sie solle jetzt den Experten das Feld überlassen.

Zornig kniff Celessa ihre kühlen blauen Augen zusammen. Vornell war ein perfektes Beispiel für jenen Typ Offizier, der seinen Rang durch bloßes Warten und Ableisten von Dienstjahren erhalten hatte. Die Agentin des IGD war sich sicher, dass Vornell alle Lorbeeren eines Erfolges für sich einheimsen würde. Und sollte die Landung auf Rendili V schief gehen, dann würde er bestimmt einen Sündenbock finden. Gut möglich, dass man ihr die Schuld geben würde. Ein Teil von Celessa hoffte inständig, dass der General was die Flugabwehrschütze anging Recht hatte. Ein Scheitern der Operation auf Rendili würde ihr wie ein schwarzer Fleck auf ihrer weißen Weste noch ewig anhängen. Aber im Moment konnte sie wenig tun außer abzuwarten und zu hoffen.

Ein Klingeln riss sie aus ihren Gedanken. Sie hatte eine neue Nachricht auf ihrem Datenpad erhalten. Froh, dass sie so wenigstens von ihren Sorgen abgelenkt wurde las sie die Mitteilung aufmerksam durch. Das Oberkommando forderte einen Experten zur Auswertung eines Bordcomputers an, der während eines Gefechts zwischen imperialen Schiffen und Piraten hier im Rendili-System sichergestellt worden war. Der Bordcomputer befand sich an Bord der Aurora, einer Lancer-Fregatte, die gerade auf dem Weg zur Werft war. Der Geheimdienst hatte entschieden sich Celessas technisches Wissen zu Nutzen zu machen und sie mit dieser Aufgabe betraut. Nun, immerhin eine Gelegenheit sich zu beweisen und von Rendili wegzukommen.

Sorgfältig bestätigte Celessa ihre Befehle und ließ sich von einem Speedertaxi zu einem wartenden Shuttle der Lambda-Klasse bringen. Die Piloten waren bereits informiert worden und schon bald war die Agentin auf dem Weg zu ihrem Ziel. Während des kurzen Fluges griff sie auf das imperiale Datennetzwerk zu und machte sich über das Schiff und seine Besatzung schlau. Eigentlich nichts ungewöhnliches, aber als sie die Dienstakte der Kommandantin aufrief runzelte Celessa die Stirn und sah genauer hin. Diese Chiss, diese Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia, war sie nicht auf der Trauerfeier gewesen ? Und hatte sie nicht mit dieser Commander Akaji gesprochen, als wären sie Freundinnen ? Celessa war sich nicht ganz sicher, ob es genau diese Chiss gewesen war, aber eigtl. spielte es auch keine Rolle. Ihre Tarnung war für die Trauerfeier bestimmt gewesen, das war es.

Nachdem das Shuttle die Aurora erreicht hatte und sie im Hangar des Schiffes abgesetzt hatte wurde Celessa zur Brücke eskortiert und dann von einem Duro names Thung im Rang eines Lieutenant begrüßt, der erklärte dass die Kommandantin des Schiffes während des Gefechts verletzt worden war. Anschließend führte er sie zu dem geborgenen Bordcomputer. Eisig wie eh und je, aber höflich stellte sich Celessa vor, bedankte sich und bat dann darum ,ungestört an dem Bordcomputer arbeiten zu können. Ein Wartungsraum wurde ihr zu Verfügung gestellt und Celessa packte ihre Ausrüstung aus, verband ihr Datenpad mit dem Bordcomputer und starte eine Hacksoftware. Es würde eine Weile dauern, bis sie die Sicherungen überwand und Zugriff auf die Daten haben würde, aber die Informationen auf diesem Computer konnten sehr wichtig sein.


[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage | Aurora | Wartungsraum :||: :||: Celessa Kenzee
 
Rendili-System:: Rendili :: Orbitalwerft:: Aurora:: Crew, Carla, Celessa
Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia konnte entlich, unter Auflagen, die Krankenstation verlassen und wurde sofort von ihrem XO in Empfang genommen. Er erklärte ihr die Ereignisse nach dem Einschlag des Bombers. Es befand sich nun außerdem eine Spezialistin vom Geheimdienst an Bord um die Computerdaten des Bombers auszuwerten. Der Duro beschrieb die Agentin als eine eiskalte Blondine mit noch eiskälterem Blick. Dagegen seien die Chiss geradezu heißblütig. Carla zuckte mit der Augenbraue und hatte noch zu starke Kopschmerzen um sich über den Humor des Duros aufregen zu können oder darüber zu lachen. Sie ging in den Raum, wo die Techniker die Reste des Computers aufgebaut hatten. Dort stand die blonde Frau über einen Technikkoffer gebeugt und reagierte erst als Carla schon hinter ihr stand. Dabei hatte sich die Chiss keine Mühe gemacht leise zu sein, was mit Militärstiefeln auf Metallboden auch nahezu unmöglich war. Die Chiss begrüßte die Agentin und stellte sich ihrerseits vor. Als sich die blonde Agentin umdrehte zuckte die Chiss etwas zusammen. "Sagen Sie, wir hatten uns doch schon mal irgendwo gesehen. Verzeihen Sie mir die Irritation, aber das letzte Mal schien es mir, dass sie die Uniform der RSF trugen. Ich kann mich ja auch irren, mir ist vor ein paar Stunden das Interieur der Brücke auf den Kopf gefallen, als der Bomber unbedingt auf unserem Schiff landen wollte." sagte Carla mit einem dünnen Lächeln und ihre roten Augen fixierten die Agentin. Es bestand keine Sekunde ein Zweifel, es war dueses blinde Guft von der Trauerfeier.
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage | Aurora | Wartungsraum :||: :||: Celessa Kenzee

Es gab bestimmt aufregendere Aufgaben als auf einen kleinen Bildschirm zu starren und zu warten, bis das Programm seinen Zweck erfüllt. Andererseits erlaubte diese Wartezeit Celessa ihre Gedanken wieder zu ordnen und ihre Sorgen bezüglich der Invasion auf Rendili V zu verdrängen. Sie musste sich jetzt voll und ganz auf diese Aufgabe konzentrieren und ihr Bestes geben. Wenn sie dabei helfen konnte die Basis dieser Piraten zu lokalisieren, dann würde sie diesen Erfolg mit niemanden teilen müssen. Ihre Vorgesetzten würden sehen, wie gut sie war, und die junge Agentin würde in der Anerkennung dieser wichtigen Leute gewaltig aufsteigen. Alles eine Frage des Einsatzes.

Endlich meldete ihr Datenpad mit einem Piepen den Erfolg und sofort machte sich die Agentin ans Werk, ihre Finger flogen über die Tastatur des Bordcomputers. Zwar waren noch nicht alle Sicherheitsbeschränkungen überwunden, aber nun hatte sie einen Fuß in der Tür. Celessa tippte einige Befehle ein und startete den Bordcomputer dann neu, umging mithilfe eines Programms die Passwortsicherung und rief dann eine Übersicht über die gespeicherten Daten auf, die sie gleich vorsichtshalber auf ihr Datenpad kopierte. Voll und ganz auf ihre Aufgabe konzentriert huschte der Blick ihre kühlen blauen Augen über den Monitor. Als Erstes rief sie die Wartungsdaten des Bombers auf, fand aber neben den üblichen Einträgen nichts hilfreiches. Also wandte sie ihre Aufmerksamkeit den Navigationsdaten zu. Diese warten deutlich interessanter. Der Bomber war schon eine ganze Weile im Rendili-System unterwegs gewesen und hatte in letzter Zeit auffallend häufig Rendili V angesteuert. Besaßen die Piraten dort einen Stützpunkt ? Und kooperierten sie mit den Aufständischen auf dem Mond ?

Nachdenklich stützte Celessa ihren Kopf auf ihren Arm und dachte nach. Sie war so in ihre Überlegungen vertieft das sie das Geräusch von Schritten hinter sich erst spät bemerkte. Militärstiefel, aber eine leichte Person. Eine Stimme erklang und augenblicklich wusste die Agentin, mit wem sie es da zu tun hatte. Die Kommandantin war hier. Die junge Frau lächelte schief, erhob sich aus ihrer gebückten Haltung und drehte sich betont langsam um. Da war also die Chiss, Lt. Commander Halijc'arl'ajkartia. Die blauhäutige Nichtmenschin zuckte etwas zusammen, als sie Celessa erkannte, fing sich aber rasch und lächelte dünn, während ihre roten Augen Celessa anblickten. Carla war offenbar etwas lädiert, schien sich aber trotz ihrer Verletzungen ganz zu halten.

Und es bestand kein Zweifel daran, dass der Verstand der Chiss noch funktionierte. Carla sprach davon, dass sie sich doch schon einmal gesehen hatten, und dass Celessa dabei allerdings die Uniform der RSF getragen hatte. Celessas Lächeln wurde eine Spur breiter, bevor es verblasste und ihrem üblichen kühlen Gesichtsausdruck Platz machte, ihre Stimme war so glatt und kühl wie eine Eisscholle im kalten Meer.


„Sie irren sich nicht, Lieutenant Commander Halijc'arl'ajkartia. Meinen Glückwunsch, Sie sind erstaunlich wach für jemanden, dem angeblich so viel auf den Kopf gefallen ist.“

Mit der Aussprache des Namens hatte Celessa weniger Probleme als andere, wenn auch die Betonung vermutlich nicht sehr gelungen war. Die Sprache der Chiss war für sie zwar kein Buch mit sieben Siegeln, aber eine längere Unterhaltung würde sie darin nicht durchstehen. Wie gut also, dass sie beide Basic sprachen.

„Uniformen kann man schnell wechseln, wenn es nötig ist. Aber nun gibt es ja keinen Grund mehr für diese Maskerade.“

Mit der winzigen Andeutung eines Lächelns, dass ihre eisigen blauen Augen nicht erreichte streckte Celessa der Chiss die Hand entgegen.

„Operative Celessa Kenzee, IGD. Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit. Ich nehme an, Sie wollen wissen was sich auf dem Bordcomputer befindet. Oder haben Sie noch andere Fragen ?“

Zum Beispiel über eine gewissen Trauerfeier und eine eifersüchtige Commander, dachte sich Celessa amüsiert. Mal sehen, wie professionell diese Chiss war.

[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage | Aurora | Wartungsraum :||: :||: Celessa Kenzee, Carla
 
:: Rendili-System :: Rendili :: gemeinsamer Militärstützpunkt :: Kommandozentrale :: Admiral Antur Pell und einige Militärs ::

Sollte das Gedenken, was man zu Ehren der Gefallen bei der Schlacht um Corellia abgehalten hatte, irgendeinen nachhaltigen Effekt gehabt haben, so war er vor allem für die Militärs nur von ziemlich kurzer Dauer gewesen. Denn seit dem unerwarteten Verlust der bekanntesten Werftwelt in den Core Worlds verlief die Front mit einem Mal vor Rendilis Haustür. Somit galt der Sicherung des Sektors die höchste Aufmerksamkeit, anstatt über einen längeren Zeitraum zu trauern. Kriegsschiffe wurden schon wenige Stunden nach dem inoffiziellen Ende der Heldengedenkens in die äußersten Systeme entsandt, um einen eventuellen Rebellenangriff frühestmöglich zu entdecken – und im Bestfall auch zu stoppen. Das hiesige Sektorkommando wollte jeglichen Territorialverlust vermeiden.

Den Blick starr auf eine strategische Kartenprojektion gerichtet, plante Admiral Pell seine nächsten Schritte. Innerhalb der Imperialen Flotte war der kräftige Offizier mit dem rostbraunen Backenbart, der als Kommandeur der Sektorflotte bei Rendili tätig war, als defensiver Militär bekannt. Ungern, äußerst ungern spielte er im Krieg den Provokateur oder Angreifer. Seine Stärke lag tatsächlich eher im Planen und Umsetzen von effektiven Verteidigungsanlagen. Jedoch bremste ihn im Moment ein Problem ganz besonders aus: Über Jahre hinweg galten die Core Worlds – insbesondere der Zweite Supersektor – als sicher. Dementsprechend hatte man Werftwelten, die nicht die Kapazität von Kuat oder Corellia erreichten, in ihren Ausstattungen ziemlich vernachlässigt. Mit begrenzten Ressourcen musste der Admiral also tagtäglich haushalten.

Zögerlich verschob der bärtige Kommandeur ein kleineres Hologramm, das in der Realität für einen Schlachtkreuzer der veralteten Victory-II-Klasse stand, in ein anderes Feld. Unverzüglich stellte der holografische Tisch Berechnungen an. Binnen weniger Nanosekunden skizzierte das klobige Gerät die möglichen Auswirkungen, die unter Pells gegebenen Parametern die größte Wahrscheinlichkeit bezüglich ihres Eintreffens hatten. Säuerlich verzog der Admiral das Gesicht. Selbst mit den Resten der Dritten Gefechtsflotte, die derzeit noch provisorisch unter seinem Kommando standen, blieben hier und da diverse Lücken übrig, die er eigentlich gestopft sehen wollte. Die einfachen Militärs, die in der Nähe waren, hörten in diesem Augenblick ein genervtes Schnauben von seiner Seite. Flüchtig sah man sich unsicher an. Würde Rendili einer Invasion nicht standhalten können?

Bevor sich irgendjemand die schlimmsten Alpträume ausmalen konnte, trat auf einmal ein einfacher Unteroffizier an den Admiral heran, salutierte kurz und meldete anschließend:
„Ein Transporter der Acclamator-Klasse ist soeben ins Hauptsystem gesprungen. Die Sensoren identifizieren das Schiff als 'Widowmaker'. Sämtliche Kodes sind korrekt und laut Verzeichnis soll das Schiff in die Werften zur Generalinspektion.Es folgte ein prüfender Blick auf das Datapad. „'Qek' wurde als Anlage für die Inspektion ausgewählt. Sie gehört zum Militärbestand, Sir.“

„Heißen Sie sowohl Kommandant als auch Mannschaft in meinem Namen wie immer Willkommen, Master Chief“, wies Pell brummend an und sah dabei kurz zu dem rangniedrigeren Menschen. „Des Weiteren soll der dortige Dockleiter die 'Widowmaker' bitte darüber informieren, dass das Schiff im Falle eines Rebellenangriffs selbstverständlich zum Zwecke der Verteidigung meinem Kommando unterstellt ist. Einschränkungen bei Korrespondenz oder Landaufenthalt liegen im Augenblick nicht über das gewohnte Maß vor.“ Seine Aufmerksamkeit kehrte zum Holotisch zurück. „Den Rest, der laut Protokoll dazu gehört, kennen Sie ja.“

Damit war die Unterbrechung für den Sektorkommandeur beendet. Seine Gedanken kehrten wieder zu den möglichen Verteidigungsplänen zurück. Einen Vorteil hatte Rendili gegenüber Corellia. Den Feind würden sie nicht unterschätzen. Sie kannten inzwischen das Aufgebot, was die Rebellen im Zweifelsfall einer friedlichen, imperialen Welt entgegenwerfen würden: einen Supersternzerstörer, die Reste der „Forces of Hope“ und zudem die Hapaner. Weil sich der Bestand, der bei Rendili zum Einsatz kam, zum Großteil aus älteren Modellen – wie Dreadnaughts oder Sternzerstörer der beiden Victory-Klassen – rekrutierte, konnte man nicht annehmen, dass man damit der Rebellenflotte ohne Probleme eine Niederlage zuführen könnte. Man musste also insgesamt geschickter vorgehen als es bei Corellia der Fall war. Grübelnd zupfte der Admiral an seinem Backenbart. Er fragte sich, ob sie mit Scharmützeln am Sektorrand genügend Zeit für unterstützende Einheiten – eventuell von Kuat – herausschlagen könnten.

Der nächste, der ihn aus seinen Überlegungen riss, war sein Adjutant, Triblen. Zögerlich sprach der Offizier zu dem Vorgesetzten.
„Sir, ein Bericht von der 'Azmodan'. Man hat eine Piratenbande, die nahe dem Asteroidenfeld aktiv war, aufgerieben. Bedingt durch die größere Schlagkraft halten sich die Schäden und Verluste auf imperialer Seite in Grenzen.“ Kurz pausierte der Uniformierte. „Nach dem Gefecht konnte der Konvoi ungehindert in den Hyperraum springen.“

„Und was ist mit den Begleitschiffen um die 'Azmodan', Triblen?“
, fragte der Sektorkommandeur kurz angebunden nach.

Der Adjutant überflog seine Notizen.
„Offenbar hat man die Frachter ohne Gleitschutz in Richtung Zielplanet geschickt. Gemäß seinem Bericht schätzte der Befehlshaber dieser Mission, Commander Mengsk, die Lage als sicher ein. Zudem hat man per aktive Sensoren den Rückzugspunkt der Bande ausfindig machen können, da ein Kanonenboot der Kriminellen flüchten konnte.“

„Ein Schiff konnte flüchten?“ Pell sah Triblen entgeistert an. „Und da spricht der Kommandant von einer sicheren Lage und nimmt nicht die Verfolgung auf?“

Inzwischen hatte sich der Kommandeur der Sektorflotte gänzlich vom taktischen Holo gelöst. Ernst musterte er den Untergebenen. Was trieb dieser Commander? Wieso ließ man ein Kanonenboot, das unter Umständen weitere Kriminelle im System zur koordinierten Flucht animieren könnte, laufen, anstatt es schnellstmöglich in Gewahrsam zu nehmen? Plötzlich erinnerte sich der Sektoradmiral an die Meldung, die Triblen ihm auf der Rückfahrt zum Stützpunkt erzählt hatte. Operierte auf Rendili V nicht gerade Einheiten der Imperialen Armee? Könnte deren Mission durch diesen Zwischenfall nicht gefährdet sein? Ein leichte Verstimmung zeigte sich auf Pells Gesicht. Mit seinem grimmigen Blick schien er seinen Adjutanten förmlich zu durchbohren. Gerade im Rendili-System musste alles sicher sein, sollten die Rebellen einen Angriff wagen. Irgendwelche störende Faktoren konnte er im möglichen Verteidigungsfall nicht gebrauchen. Somit musste der Admiral an dieser Stelle handeln.

„Schicken Sie den Commander und die Schiffe, die im Augenblick noch unter seinem Kommando stehen, sofort nach Rendili V“, befahl Antur Pell mit fester Stimme. „Sie sollen sich den dortigen Einsatzkräften ihre Unterstützung anbieten und unbefugte Schiffe von einer Flucht abhalten. Setzen Sie außerdem General Vornell über diesen Vorfall beim Asteroidenfeld in Kenntnis. Seine Truppen sollen auf der Hut sein...“ Kurz hielt er inne. „Des Weiteren möchte ich nachher einen Bericht über dieses Scharmützel mit den Piraten auf meinem Schreibtisch sehen...“

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written by
Aiden Thiuro
 
[Rendili-System | Rendili | Orbitale Werfanlage | ACC Widowmaker | Brücke | Commander Anwar Bolton, Lieutenant Commander Jorah Novak (NSC), Brückencrew]

Die hektische Aktivität auf der Brücke der Widowmaker bildete einen erstaunlichen Kontrast zu der Tatsache, dass das Schiff sicher an der Werft angedockt war. Aber gerade deshalb gab es für die Besatzung viel zu tun. Berichte mussten erstellt werden, Bestände und Material überprüft werden und all dies binnen eines strengen Zeitplans. In dieser Betriebsamkeit bildete Commander Anwar Bolton eine Insel der Ruhe, der Kommandant der Widowmaker betrachtete durch das Sichtfenster die riesige Werftanlage, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Lt. Commander Novak leistete ihm Gesellschaft und teilte ihm gelegentlich den Status der Überprüfungen und Wartungsarbeiten mit. Bis jetzt kamen sie gut voran.

Sein Erster Offizier übermittelte Anwar auch die Begrüßung des lokalen Kommandanten, Admiral Pell und teilte ihm mit, dass die Widowmaker für den Fall eines Angriffs dem Kommando des Admirals unterstellt war. Nachdenklich kniff Anwar seine blauen Augen zusammen und strich in Gedanken versunken über seine graue Uniform. Der Frontverlauf war nah an Rendili herangerückt, dass war überall spürbar. Die Neue Republik war nicht gerade faul und machte dem Imperium an so vielen Orten Ärger. Manche besonders ängstliche Gemüter flüsterten schon von einer möglichen Niederlage des Imperiums, aber von solchem Geschwätz hielt der grauhaarige Offizier wenig. Dieser Krieg war noch lange nicht vorbei, auch wenn sich Anwar wohl umstellen musste. Im Äußeren Rand hatte er es mit Piraten und Verbrechern und primitiven Spezies zu tun gehabt. Hier hingegen wartete ein echter Gegner auf ihn und sein Schiff.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Anwar wie Novak zu dem Kommunikationsoffizier trat, sich mit ihm leise unterhielt und dann zurückkehrte. Der junge Bakuraner schien wichtige Neuigkeiten zu haben. Mit einem Nicken wies ihn Anwar knapp an zu sprechen.


„Sir, wir haben soeben neue Marschbefehle erhalten, von Admiral Pell persönlich. Wir haben Befehl eine Invasion der Imperialen Armee auf Rendili V zu unterstützen und sollen uns unverzüglich dorthin begeben.“

Diese Nachricht überraschte Anwar dann doch etwas. Hatte die Armee derartige Schwierigkeiten ?

„Danke, Novak. Wie ist der Status der Wartungsarbeiten ?“

„Die primären Systeme wurden zu 95% geprüft und gewartet, keine Auffälligkeiten. Bei den Sekundärsystemen gibt es einige kleinere Arbeiten, die noch unerledigt sind, aber insgesamt ist das Schiff einsatzbereit.“

Meldete Novak und las dabei von seinem Datenpad ab. Zufrieden drehte sich Anwar um und erteilte Befehle.

„Navigation, Sie haben soeben neue Daten erhalten. Setzten Sie Kurs auf Rendili V, maximale Geschwindigkeit. Ich will Schilde, Sensoren und Waffen einsatzbereit, es könnte unterwegs oder über Rendili V Feindkontakt geben. Ausführen !“

Eilig machte sich die Brückencrew der Widowmaker daran, diese Anweisungen in die Tat umzusetzen. Nach nur wenigen Minuten löste sich der Kreuzer von der Werftanlage und nahm Kurs auf den Mond. Während des ereignlosen, aber von großer Wachsamkeit erfüllten Fluges überprüfte Anwar persönlich einige der wichtigen Schiffssysteme und gab weitere Anweisungen, bevor er sich mit Lt. Commander Novak vor ein taktisches Holo des Mondes und seiner Umgebung stellte. Die Langstreckensensoren hatten bis jetzt keine Schiffe registriert, aber auf dem Mond selbst gab es jede Menge Aktivität. Mit einem Knopfdruck zoomte der Offizier auf den Mond und sah sich die Lage genauer an, während ihm Novak die Situation erläuterte.

„Die Bodentruppen sind in schweres Luftabwehrfeuer geraten. Der befehlshabende Offizier, ein gewisser Major Strickland hat Luftunterstützung für den Bereich hier angefordert, den südlichen Markdistrikt. Wir haben aber bis jetzt noch keine Autorisierung für ein Orbitalbombardment.“

Konzentriert beugte sich Anwar nach vorne und betrachtete das Holo genauer. Rote Punkte zeigten die vermuteten Positionen des Feindes, blaue die der imperialen Streikkräfte. In dem südlichen Marktdistrikt wimmelte es nur so von Feinden. Ein riesiger Ameisenhaufen, dachte sich Anwar halb besorgt, halb voller Vorfreude. Und er hatte Hammer und Feuer, um diese lästige Plage zu vernichten.

„Warum nicht, Lt. Commander ? Selbst ein Blinder würde all diese Feindkontakte hier bemerken.“

Sein Erster Offizier zuckte sichtlich zusammen und suchte nach den richtigen Worten.

„Das Oberkommando möchte Kollateralschäden minimieren, Sir. Es ist noch nicht sicher, ob alle Zivilisten den Zielbereich verlassen haben.“

Die einzige Reaktion des sportlichen Kommandanten war ein herablassendes Schnauben, seine Stimme verbarg kaum die Verachtung, die er für derartige Rücksichtnahme hegte.

„Nun gut. Wir werden in Warteposition hier im Orbit gehen. Feuerleitkontrolle, eine Salve Protonentorpedos und anschließenden Turbolaserbeschuss vorbereiten. Zielkoordinaten sind die Planquadrate Delta 1 bis Delta 4, der südliche Marktdistrikt. Sobald wir die Erlaubnis zum Feuern haben will ich, dass in diesem Bereich kein Stein mehr auf dem anderen steht.“

Mit funkelnden Augen betrachtete Commander Bolton das taktische Holo, während die Widowmaker wie ein riesiger Hammer über dem Mond Rendili V in Stellung ging und nur auf den Befehl wartete, Tod und Vernichtung auf den Feind herabregnen zu lassen.

[Rendili-System | Rendili V | Orbit | ACC Widowmaker | Brücke | Commander Anwar Bolton, Lieutenant Commander Jorah Novak (NSC), Brückencrew]
 
Rendili-System:: Rendili::Orbitalwerft::Aurora :: Wartungsraum :: Celessa Kenzee, Carla

Die blonde Agentin stellte sich mit dem Namen Celessa Kenzee vor und schüttelte Carla die Hand.

"Willkommen an Bord." sagte die Chiss und fügte hinzu, "Ah, dann diente der Auftritt damals nur unserer aller Sicherheit."
Den Rest dachte sie sich lieber, denn der Zweck dieser Schmierenkomödie auf der Trauerfeier erschloss sich ihr nicht. Und das gehörte auch nicht hier her. Klar war im Moment nur, dass die Agentin jedes Mittel Recht sein durfte um ihre Ziele durchzusetzen und auch über Leichen unter den eigenen Leuten gehen würde.
"Meine Crew und ich vermuteten schon vor dem Einsatz einen gewissen Zusammenhang zwischen den Überfällen und der verdächtigen Nähe zu Rendili V. Der Angriff dort gab den Ausschlag. Ich bin jetzt gespannt ob unser Verdacht Bestätigung findet. So wie mir berichtet wurde ist ein Schiff auch die Flucht in diese Gegend gelungen. Es wäre jetzt also nun die größere Überraschung, wenn etwas anderes herauskommen würde, als dass Rendili V das Piratennest ist." sagte die Chiss und beugte sich runter zu dem Monitor.
"Ich hatte schon eine ganze Weile mit diesen Piraten zu tun und wenn sich herrausstellen sollte, dass diese Brut sich schon länger dort versteckt hielt, dann frage ich mich lediglich, warum das so lange nicht aufgefallen ist? Immerhin hab die Piraten eine erschreckend gute Ausrüstung und Flotte für eine angeblich kleine Gruppe von lästigen aber unorganisierten Kriminellen."
Sie musterte den Bildschirm und wartete auf die ausgewerteten Daten. Es bestand ja die optimistische Hoffnung, das mit der Zerstörung der Piratenschiffe die Verbrecher in ihrer Flotte vernichtend geschlagen wurden, aber das war in Carla's Augen nur trügerisch.
"Ich hoffe, dass die Kameraden, die sich jetzt um Rendili V kümmern sehr gut vorbereitet haben und nicht von einem schwachen Gegner ausgehen. Die haben doch sicherlich noch schwerere Waffen als ein paar Handblaster in der Reserve. Ich meine, wer solche größeren Schiffe hat, der hat auch noch mehr in so einem Format im Hangar geparkt, zumal sie nach der offenen Aktion auf Rendili V garantiert mit einer imperialen Reaktion rechnen müssen. So dumm werden die kaum sein und nicht an irgendwelche Defensivmaßnahmen gedacht haben." stellte die Chiss in den Raum. Sie wusste nicht, wie die Agentin darüber nachdachte oder was man an höherer Stelle darüber dachte, aber Carla wollte ihre Bedenken nicht für sich behalten. Ein Debakel konnten sie sich nicht leisten.
 
Schlussstriche und Abrechnungen

:: Imperialialer Weltraum :: Kurs auf das Rendili-System :: CRV Gladius :: Kommunikationswarte :: CDR Manius Selgorias - Konsularagentin Jahanna Tebelon - LTCDR Vintar Ionesk - CWO2 Helena Obiskana ::

Die sechste Schlacht über Corellia war vorrüber. Die Evakuierung des Generalstabs aus Coronet war vorrüber. Die Flucht aus dem Corellia-System war vorrüber. Die kleine CRV Gladius befand sich nunmehr seit einigen Tagen auf einer Route, die sie zuerst zum kläglichen, schadhaften Rest der Avenger geführt hatte. Vice Admiral Nerethin hatte also Wort gehalten und auch den Kampf nicht gescheuht um die Evakuierung zu einem Erfolg werden zu lassen. Die Kampfgruppe Avenger war schwer beschädigt, zerstreut und faktisch nicht mehr wirklich einsatzfähig als Kampfverband. Deshalb lag die Priorität derzeit darin, das Flaggschiff, die ISD Avenger, nach Rendili zu manövrieren. Die Vice Admiral hatte Selgorias knapp gedankt und die Befehle erneuert, zu mehr war es bisher nicht gekommen. Der Weg würde Wochen andauern, denn die ISD Avenger litt an einem schweren Antriebsschaden.

Wochen des Weges, die man sicher nicht in völliger Lethargie verbringen würde. Manius Selgorias war aus diesem Grunde fest entschlossen alle Angelegenheiten zur Zufriedenheit der Admiralität abzuschließen. Er hatte sich mit seiner Brückencrew umfangreich beraten und eine abschließende Bewertung der überhasteten Ereignisse der letzten Tage zusammengestellt. Da war zum einen der Aufklärungsbericht der Endphase der Schlacht um Corellia. Eine Aufgabe, der die Gladius noch im Gefolge der Accuser of Light unter Commodore Aser nachgekommen war. In diesem Zusammenhang gab es den seltsamen Vorfall um den geflohenen Verräter Nav Dirken. Ein Mann, der sein eigenes Schiff aufgegeben hatte und höchstwahrscheinlich posthum als Verräter gebrandmarkt werden konnte. Er war bedauerlicherweise auf noch unbekannte Weise auf der Gladius umgekommen. Die Leiche hatte man mittlerweile auf die ISD Avenger überstellt und niemand stellte weiter Fragen. Konsularagentin Tebelon hatte einen ausgefeilten Bericht dazu verfasst, der wenig Angriffspunkte bot. Nav Dirken hatte sich selbst in Gefangenschaft getötet. Nur die Konsularagentin wusste, dass das so nicht gewesen sein konnte. Die Umstände in der Gefangenenkabine legten nahe, dass jemand anderes an Bord der Gladius zumindest eine Teilverantwortung für den Tod des Nav Dirken haben musste. Beunruhigend. Aber davon musste vorerst niemand erfahren.

Weniger beunruhigend war der dritte, große Bericht, den Manius an Admiral Nerethin zu überstellen gedachte. Die erfolgreiche Evakuierung von mehr als vierhundert Flüchtlingen aus Coronet, darunter General deVries und Moff Wessiri. Glücklicherweise zählten auch Geheimdienstinformationen zum geborgenen Gut. Informationen, die Identitäten von republikanischen Kollaborateuren, Symphatisanten und Saboteuren in Corornet enthielten. Das war ein herausragender Erfolg, wie Manis fand. Und auch die Konsularagentin teilte diese Meinung. Vielleicht waren die Informationen langfristig sogar bedeutsamer als das gerettete Personal. Das auszuwerten und zu entscheiden, lag nun in anderen Händen.

Der letzte Bericht betraf ein höchst seltsames Vorkommnis. Die Erscheinung eines Patitite, eines kleinen, humanoiden Wesens, der scheinbar als republikanischer Spion an Bord der Gladius gelangt war [Yaroo]. Er war gestellt worden, als er die Kabine der Konsularagentin nach den sensiblen Geheimdienstinformationen durchsucht hatte. Und er war erschossen worden. Der geschundene Leib lag nun eingefroren in einer handlichen Kühlbox für Organe. Und er war ein Problem. Und um dieses Problem aus der Welt zu schaffen, hatten sich die Sensorikoffizierin Obiskana, der Erste Offizier Ionesk, die Konsularagentin und Commander Selgorias in der kleinen, abgedunkelten Kommunikationswarte versammelt. Der Erste Offizier, ein breitschultriger und gedrungener Mensch, sprach:

"Geheimhalten können wir es nicht. Es ist eine bedenkliche Sicherheitslücke. Wie lange der Patitite an Bord war, können wir nur mutmaßen."

Man nickte. Er fuhr fort und lehnte sich locker gegen einen Tisch. Manius bemerkte das mit Missbilligung. Die Stimme des Offiziers wurde locker, fast flappsig.

"Es sei denn, sie messen dem keine Bedeutung zu und schieben es unter den Teppich. Letztlich sind Sie ja für das, was an Bord passiert, verantwortlich, oder nicht?"

Manius antwortete bevor er bemerkte, dass er sich angegriffen fühlte. Das war meistens nicht gut. Provozierte ihn sein XO?

"Hab ich das gesagt, dass wir das unter den Teppich kehren?"

"Nein, Sir. Aber ich bin mir sicher, die Agentin würde ihnen schon helfen sie Sache zu vertuschen. So wie bei dem Dirken."

Selbstgerecht hob der XO das Kinn. Es war nicht das erste Mal, dass er die Grenzen austestete. Manius erinnerte sich an einen Ausrutscher als Admiral Nerethin zur Visite an Bord gekommen war.

"Halten Sie die Zunge im Zaum, Lieutenant. Der Fall Nav Dirken ist durch. Was wir brauchen sind Lösungen für diesen Patitite. Wir haben nicht viel, was wir überhaupt melden könnten. Aber ich habe nicht vor das zurückzuhalten. Die Frage ist, wie wir mehr herausfinden können, über die Umtriebe dieses kleinen Spions!"

Vintar Ionesk nickte schwach, mit überheblichem Grinsen, und löste sich vom Tisch.

"Ich stimme zu. Glücklicherweise haben wir da noch etwas, dass uns etwas den Rücken stärkt, Commander Selgorias."

"So?"

Der Erste Offizier sah zur Sensorikoffizierin herüber, deren Augen funkelten. Ein kaltes Lächeln auf den schmalen Lippen. Ihr kurzes, blondes Haar tat den Rest, um den burschikosen Eindruck zu vervollkommnen. Ja, sie war fast zum Mann geworden während ihrer kurzen Dienstzeit... Vintar Ionesk betätigte eine Konsole. Ein Bild flimmerte auf:

Eine Kabine. Eine dunkle Kabine. Darin ein Bett, ein Spiegel, eine Nasszelle mit weniger, persönlicher Habe. Verzerrt in der gewölbten Perspektive eines Froschaugenobjektivs. Eine versteckte Kamera in der Decke. Und der Ort: die Kabine der Konsularagentin. Und am Boden sah man, in herrlicher Überdeutlichkeit, das heimliche Wuseln und Schleichen des Patitite. Wie er suchte und stöberte und listenreich seine Spuren kaschierte. Doch Manius Selgorias sah den Patitite nicht einmal. Er sah nur die Kabine. Er sah das Bett darin. Und es gefror ihm das Blut. Die Konsularagentin, deren Kabine man so prächtig betrachten konnte, fuhr auf:

"Woher kommt dieses Filmmaterial?! Sie überwachen meine Kabine?"

herrschte sie den Lieutenant an, der mit der Genüsslichkeit des Überlegenen die Ruhe selbst blieb.

"Ich überwache ihre Kabine, aye. So, wie Commander Selgorias es angeordnet hat."

Manius fuhr nun auch dazwischen, mit lauter Stimme und drohender Hand auf dem Offizierssäbel.

"Ich habe was? Sie hinterlistiger...! Was erlauben sie sich! Wie können sie..."

Der erste Offizier unterbrach fast lakonisch:

" 'Lassen Sie mir diese Frau keinen Augenblick aus den Augen, Lieutenant. Ich will wissen, was sie auf meinem Schiff treibt!', das waren so ungefähr ihre Worte über Yaga Minor, oder nicht?"

Selgorias schwieg und kochte innerlich vor Wut. Die Konsularagentin fuhr jetzt Manius an:

"Was?! Sie lassen eine konsularische Beamte überwachen? Im Privatbereich?!"

"Das habe ich nie explizit befohlen! Das habe ich nie gut geheissen"

Vintar Ionesk zuckte mit den Schultern:

"Wir haben es aber getan. In ihrem Sinne, zum besten des Schiffs. Sie waren ja überdeutlich damit, uns ihre Vorbehalte gegenüber Miss Tebelon unter die Nase zu reiben."

Die stille Kommunikationsoffizierin genoss den Auftritt mit einer Schadenfreude, die sie über Wochen sorgsam aufgespart hatte, konnte man meinen. Selgorias polterte weiter:

"Das war's Ionesk. Sie sind am Ende bevor sie losgelaufen sind. Ihre Insubordination wird vor einem Disziplinargericht enden! Seien sie froh, dass wir nicht im Feld stehen, sonst würde ich sie umgehend richten!"

Ionesk blieb kalt, schaute Manius direkt in die Augen und setzte dagegen:

"Sie werden gar nichts tun, Commander. Und schon gar nichts dergleichen. Oder soll Chief Obiskana zu dem Kapitel springen, in dem sie sich mit der Agentin im Bett vergnügen? Ich nehme an, die Kissen sind noch warm, wenn ich rüber gehe und die Hand drauf lege. Feucht sollten sie jedenfalls noch sein, oder was meinen sie?"

Stille. Die Katze war aus dem Sack. Manius wusste, wie auch die Konsularagentin, dass Ionesk und Obiskana hier keine Finte schlugen. Selbstsicher sprachen ihre Gesichter Bände. Sie waren noch nicht fertig. Sie fingen grade erst an.

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Kontakt zu Nerethin

:: Rendili-System :: CRV Gladius :: Kommunikationswarte :: CDR Manius Selgorias allein ::

Es hatte lange gedauert, bis die ISD Avenger nebst schmalem Gefolge, darunter die Gladius, nach Rendili gelangt war. Zu lange. Das System war nun erreicht. Die vergangenen Tage waren chaotisch und aufgewühlt gewesen für manche an Deck. Für andere war es eine wahre Erholung gewesen. Manius stand allein in der Kommunikationswarte. Tage waren vergangen, seitdem er mit seinem XO und der Sensorikoffizierin in Konfrontation geraten war. Und Manius hatte eingebüßt. So manches. Nun musste er einlenken, bezahlen.

"29983 - 22622 Gladius ruft ISD Avenger. Prioritätsübermittlung Daten und Audio für Admiral Elysa Nerethin. ... Admiral Nerethin, hier spricht Commander Selgorias von der Gladius."

Die Stimme war belegt, etwas matt. Manius sah sich kurz um, ob er alleine in der Kommunikationswarte war.

"Sie erhalten mit dieser Nachricht unsere abschließenden Berichte und die Auswertung der Aufklärungsdaten zur Evakuierung sowie dem Vorfall eines republikanischen Spionageversuchs auf der Gladius. Der Spion ist getötet worden. Es ist kein Sicherheitsleck entstanden. ... Ich möchte mich außerdem bei ihnen für das in mich und die Gladius gesetzte Vertrauen bedanken. Die resolute Entschlossenheit der Admiralität hat uns dieses Wagnis der Evakuierung durchstehen lassen. ..."

Kurz blickte er auf eine Konsole, als müsse er ablesen. Aber das würde ja niemand sehen können...

"In Ansehung der beachtlichen Leistung meiner Mannschaft möchte ich folgende Empfehlungen aussprechen. Chief Obiskana möchte ich belobigen für ihren herausragenden, wissenschaftlichen Beitrag, der uns bei der Ausspähung des Feindes und der Evakuierung unersetzlich war. Desweiteren empfehle ich Lieutenant-Commander Vintar Ionesk mit Nachdruck für eine Beförderung und eigenes Kommando an. ... Ohne seine Unterstützung wäre mir diese Unternehmung nicht geglückt. Er konnte mich in zahlreichen Situationen vollwertig vertreten."

Eine kurze Pause.

"Die Gladius hat die Task Force aufgelöst und steht für eine neue Zuweisung zur Verfügung. Es war mir eine Ehre, Admiral Nerethin. Ende und aus."

Die Aufzeichnung brach ab und wurde zugestellt. Eine Frau wie Elysa Nerethin, die zumal über die Macht gebot, würde ihre eigenen Schlüsse ziehen müssen und können.

Manius blickte nach vorne. Die Dinge lagen nun nicht mehr in seiner Hand, redete er sich ein. Es war erleichternd. Die Antwort der Admiral würde kommen, oder nicht. Er verließ die Kommunikationswarte und richtete seine Aufmerksamkeit auf die uralte Kernwelt Rendili. Eine neue Welt für den Anaxsi.

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