Hallo zusammen,
grundsätzlich ist der Wechsel von den Jedi zu den Sith einfacher als der Wechsel von den Sith zu den Jedi. Warum? Das hat zwei Gründe:
A. Die helle und die dunkle Seite der Macht
Die Sith sind böse. Sie töten, zerstören und terrorisieren. Die Jedi sind gut. Sie helfen, opfern und verteidigen. Wir wissen, was Yoda über die dunkle Seite gesagt hat, nämlich dass sie schneller und leichter verführerischer ist. Es ist einfacher, vom rechten Pfad abzukommen, als diesen wieder zu finden. Das sehen wir auch an Anakin/Darth Vader.
*
B. Die verschiedenen Strukturen von Jedi (Republik) und Sith (Imperium)
Als die Guten folgen Jedi und Republik strengeren moralischen Werten und Gesetzen. Ein Sith ist pauschal erst mal ein Böser, ein Mörder und so jemand gehört bestraft. Für den Jedi-Orden ist es schwierig, Sith wieder in ihre Reihen aufzunehmen, eben weil man als Teil der Republik gilt und nicht einfach so Kriegsverbrecher und Verräter bei sich aufnehmen kann. Andersherum hat der Sith-Orden mit Überläufern weniger Probleme. Je mehr Jedi die Sith bekehren und auf ihre Seite ziehen können, umso besser. Warum sollte es sie stören, wenn jemand früher mal gut war? Jeder Jedi, der zu den Sith kommt, schwächt den Jedi-Orden und wenn sich ein bekehrter Jedi doch nicht als geeignet heraus stellt, nun, dann tötet man ihn halt.
1.) Spielt der Rang eine Rolle, wenn ein Charakter wechseln möchte?
2.)Gibt es Regeln, die besagen, dass man (ab Rang x) nicht mehr wechseln darf?
Bislang gab es keine Regeln dazu, aber je höher der Rang eines Sith, desto schwieriger ist es natürlich, seine Rückkehr zu den Jedi zu erklären, zu rechtfertigen und möglich zu machen. Die Rückkehr zum Jedi-Orden haben wir Outplay bisher nur ein einziges Mal abgelehnt und das war im Falle eines Imperators. Bei allem Verständnis für Spieler und Charaktere war dies einfach nicht erkärbar.
Ich persönlich wäre übrigens glücklicher, wenn es hierzu Regeln gäbe. Wie gesagt, bisher haben wir noch keinem Sith-Charakter verweigert, zurück zu den Jedi zu kommen, weil wir allen Spielern die Möglichkeit zum Mitspielen geben und niemanden ausgrenzen wollten. Darunter leidet aber zuweilen die Inplay-Logik, wie oben unter B beschrieben, und der Jedi-Orden macht sich inplay angreifbar gegenüber den anderen Organisationen der Republik, die sein Handeln verurteilen und im schlimmsten Fall sogar als Verrat werten könnten.
3.) Nach welchen Bestimmungen wird ein Char aufgenommen (auf der Gegenseite) oder eben nicht?
Sith, die zu den Jedi wechseln, werden vom Jedi-Rat genauestens geprüft und bezüglich ihrer Motive und Einstellung befragt. Sie werden über längere Zeit genauestens beobachtet (z. B. Radan) oder sogar zeitweise unter Arrest bestellt (z. B. Alisah Reven). Für aktuelle Fälle haben wir uns überlegt, dass sie außerdem (das wird auch den beiden vorgenannten Chars noch blühen) von einem Agenten des Geheimdienstes (Cris Sheldon als Verbindungsmann der Jedi) verhört werden, damit dieser ihnen im Sinne der Republik und nicht nur der Jedi, Vertrauenswürdigkeit bescheinigen kann, soweit ihm das möglich ist.
4.) Werden neben dem Rang auch Charakter- bzw. Wesenszüge des Charakters berücksichtigt?
(Sprich, wenn Charakter X sich in rang Y befindet, aber deutliche Züge hat, die in den anderen Orden passen, ist das dann ein Kriterium?)
Das spielt alles mit rein, würde ich sagen. Es würde Sinn machen, einen Sith-Rückkehrer, der wütend und cholerisch ist oder sonstige negative Eigenschaften aufweist, nicht wieder bei den Jedi aufzunehmen, da er eine größere Gefahr aufweist, rückfällig zu werden. Aber auch hier haben wir bisher (leider) viele Augen zugedrückt, um niemanden OP abzuweisen.
5.) Wer bestimmt das überhaupt?
Die jeweilige Orgaleitung.
6.) Wenn ein Charakter Orgalos ist, was darf er dann noch? Darf er noch ausbilden? Wenn nein: warum?
Ein Machtnutzer, der Jedi- oder Sith-Orden verlässt, verliert nicht plötzlich seine Macht. Das wäre IP nicht zu erklären und macht auch keinen Sinn. Beispiele hierfür sind Kate Manice, die nach ihrer Beförderung zur Jedi-Ritterin zur Black Sun ging, und Exodus Wingston, der dem Sith-Orden als damaliger Sith Exekutor den Rücken kehrte und seitdem orgalos ist. Wir haben es bisher so gehandhabt, dass die s. g. Aussteiger auf ihrem Machtlevel stehen bleiben, nichts verlernen aber auch nicht aufsteigen können. IP erklärt sich dies durch fehlendes Training, fehlenden Zugang zu Schriften, Bibliotheken und Holochrons, Gesprächen mit Gleichgesinnten und die Möglichkeit, von erfahreneren Machtnutzern zu lernen. OP liegt dies natürlich darin begründet, dass die Jedi- und Sith Organisationen dadurch, dass es dort Aufstiegsmöglichkeiten gibt, attraktiver sein sollen als das unabhängige orgalose Spiel.
Dass ein orgaloser Machtnutzer, also einer dieser Aussteiger, einen Schüler ausbilden wollte, haben wir schon sehr, sehr lange nicht mehr gehabt, daher bin ich mir selbst gerade nicht sicher, wie unsere Regel dazu eigentlich aussieht. Ich habe versucht, alte Diskussionen im OP dazu zu finden, aber bisher nichts gefunden. Vielleicht wäre es an dieser Stelle nicht verkehrt, dies neu zu besprechen und festzulegen. Ich denke, es gibt Inplay keinen Grund, warum es für einen orgalosen Charakter (Aussteiger) nicht möglich sein sollte, einen Schüler auszubilden. Dies sollte sich jedoch schwieriger gestalten als innerhalb eines Ordens, wo Bibliotheken, andere Machtnutzer, das gesammelte Wissen des Ordens und Trainingsmaterial
en masse vorhanden sind.
Möchte ein Aussteiger einen Schüler ausbilden, könnte man z. B. festlegen, dass in diesem Fall leicht abgewandelte Beförderungskriterien gelten. Dies hier sind die aktuellen Beförderungskriterien für einen Jedi-Ritter:
- Mindestens 100 Inplay-Posts, davon mindestens 50 als Padawan eines ausgebildeten Spieler-Jedi
- Volljährigkeit (bei Menschen also die Vollendung des 18. Lebensjahres)
- Nachweis der Fähigkeiten und charakterlichen Eignung für eine Beförderung
- Prüfung durch mindestens ein Ratsmitglied
Für den Schüler eines Aussteigers könnte das so aussehen:
- Mindestens 150 Inplay Posts, davon mindestens 75 als Schüler eines Aussteigers
- Nachweis der Fähigkeiten und charakterlichen Eignung für eine Beförderung
Achtung: das ist jetzt erst einmal nur eine Idee!!
Damit wäre das Ausbilden grundsätzlich möglich, aber nicht ganz so einfach. Die Frage wäre, wenn ein Aussteiger Jedi-Rat abseits des Ordens einen neuen Schüler ausbildet, könnte er nicht dann auch einem Aussteiger Jedi-Ritter (wie z. B. Kate Manice) helfen, mehr zu lernen und die Stufe eines Jedi-Meisters zu erreichen?
Das Gründen neuer Organisationen ist durch §5 unserer Regeln übrigens verboten. Es kann daher keinen Zusammenschluss abtrünniger Jedi oder Sith geben, die gemeinsame Sache machen, Schüler ausbilden und ihre Zahl durch neue Anhänger vergrößern.
Das wären meine ersten Gedanken dazu. Ich hoffe, ich konnte ein paar der o. g. Fragen verständlich beantworten und vielleicht auch Denkanstöße für eventuelle Anpassungen einbringen. Ich persönlich bin immer zwiegespalten, wenn es darum geht, rückkehrende Sith wieder bei den Jedi aufzunehmen. Einerseits möchte ich keine Spieler und deren Charaktere ablehnen, andererseits erkenne ich, dass der Jedi-Orden nicht nach Belieben Verbrecher bei sich aufnehmen kann. Ideen zu einer möglichen Regelung sind gerne willkommen.
* Hier im Rollenspiel hat Azgeth vor Jahren einmal sehr schön dargestellt, wie schwierig es ist, der dunklen Seite zu entsagen. Sie hat diesen Prozess in vielen Posts über einen längeren Zeitraum hinweg dargestellt und ihn mit einem richtigen Entzug verglichen. Man stelle sich einen Drogensüchtigen vor, der keinen Stoff mehr hat. Azgeth wurde schwach, depressiv, bekam Halluzinationen, war abwechselnd wütend und traurig, erlitt auch kleinere Rückfälle, weil sie sich nicht immer unter Kontrolle hatte. Die Rückkehr zur hellen Seite sollte kein einfacher Sparziergang sein und das hat Miron mit diesem Charakter super dargestellt. Azgeth ist danach übrigens keine Jedi gegangen, sondern hat ihren eigenen Weg fernab beider Orden gesucht.