Selbstmord

Selbstverständlich sind viele davon manisch - depressiv oder auch nur depressiv. Im Endefekt stimmt selbstredend bei keinem Selbstmörder die Psyche. Der Überlebstrieb ist in diesem Moment weg oder einfach kleiner eingestuft als das persönliche leid. Und hey ^^ der Übelrebenstrieb eines Menschen ist von Natur aus ziemlich ausgeprägt ^^.

EDIT
letztendlich ist Selbstmord in der Regel auf Psychische oder auch physische Krankheit zurück zu führen. Die Oma meiner besten Freunden hat sich umgebracht. Die Dame war schwere Diabethikerin (damals nicht wirklich behandelt), man weis heute das dies schwerste Depressionen (schon rein körperlich auf grund gewisser Chemischer Ungleichgewichte) auslösen kann.
 
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Jedihammer schrieb:
Hätten die das auch beim Selbstmord eines Torwart aus der Kreisklasse gemacht ?

Der Tod ist doch erst die Spitze dieses Handelns, das fängt schon viel früher an:

Warum fahren wir Kilometer um fremden Menschen beim Fußballspielen zuzuschauen und zwar nicht nur als neutrale Beobachter, die Qualitätsfußball sehen wollen, sondern als Fans, wenn nur ein paar Straßen weiter der Dorfverein kickt, bei dem wir mit jedem zweiten Spieler per Du sind.

Warum studieren wir akribisch die Handlungen, Absichten, Befindlichkeiten längst vergangener Adliger oder Militärs, wenn ein Größtteil des Volks Bauern waren, denen vielleicht eine allgemeine Fußnoten gewidmet ist, und wir selbst wahrscheinlich nicht von Adligen abstammen, sondern sprichwörtlich von Hinz und Kunz.

Annie schrieb:
Wo wieder der Egoismus einspringt (Egoismus ist nicht immer mit selbstwertschätzung verbunden meiner Meinung nach). Der Selbstmörder macht sich auch nicht bewusst das sein Tod seine ganze Familie (wenn vorhanden) ob jetzt ein gutes oder nicht so gutes Verhältniss herrscht, in ein Lebenslanges Leid zieht.

Und der letzte Satz ist imho der Unterschied zum Egoismus. Der Egoist macht es sich bewusst, dass sein selbstherrliches Handeln andere ins Leid zieht, aber seine eigenen Vorteile sind ihm bewusst wichtiger als die Nachteile anderer.

Der Selbstmörder lebt natürlich in einer egozentrischen Welt, in der sich seine Gedanken krankhaft ständig um sich selbst und ihn herum kreisen, aber ein gesundes Maß an Egoismus ist eher etwas, das ihm fehlt, als etwas, von dem er zu viel hat.
 
Ist es nicht eher umgekehrt. Egoismus ("Ich bin was wert" bis hin zu "Ich bin mehr wert als andere") würde einen doch eigentlich am Leben halten und nicht töten. Selbstmord ist eigentlich doch eher eine absolut anti-egoistische Tat ("Ich/Das Leben ist nichts wert").

Der Egoist ist nach der Suche nach seinem Vorteil. Wenn der Selbstmörder sich sagt, dass er damit noch mehr klar kommt, wird er eine egoistische Denkweise an den Tag legen und sich ein Ende setzen und keinerlei Gedanken an seine Mitmenschen verschwenden. Er wird sich vielleicht sagen, dass alle anderen besser dran sind ohne Ihn, aber die Tat selbst ist egoistisch bis ins Mark.
Dies ist natürlich eine Sache die in Behandlung gehört und so sollte man sich nicht darauf versteifen, dass man dem Selbstmörder und seine Tat irgendwie abwertet, sondern kühl analytisch betrachtet.

Außerdem ist Egoismus in meinen Augen ein rationales, berechnendes Verhalten, ich rechne mir aus bei welcher Entscheidung ich den größten Vorteil habe. Während Selbstmord (mal abgesehen von Selbstmordattentaten oder dem hollywoodtypischen sich selbst für andere opfern) eine irrationale Tat ist, getrieben von Emotionen und den damit zusammenhängenden depressiven Gedankenketten und kein rationales Streben nach dem größten Vorteil.

Man sagt nicht um sonst, dass die die es tun es auch wirklich tun. Ich hab in meinen Beruf ständig mit Selbstmord zu tun. Da gibt es die irrationalen Taten die unüberlegt und aus den Emotionen heraus geschehen und meist ein Schrei nach Beachtung sind. Ich hab oft genug die Giftzentrale am Rohr um zu schauen ob eine Überdosis überhaupt gefährlich ist, da sich diese Leute keine Gedanken machen ob sie das nun tötet oder nicht (Insulin tötet zuverlässig, aber Aspirin oder leichte Anti-Depressiva nicht...zumindest nicht in den verfügbaren Mengen). Diese Leute nehmen ihre Medikamente so ein, dass auch ja eine Person kommt die darauf reagieren kann oder sie rufen selbst den Rettungsdienst und dann flennen Sie sih die Augen aus...aber akute Gefahr? Eher nicht!
Ganz anders sieht das bei den Leuten aus die es wirklich durchziehen. Die Planen das Ereignis ganz genau, setzen sich sogar Termine. Sie wählen wahrscheinlich tödliche Arten wir vor den Zug springen, von Hochhäusern springen, Erhängen oder Vergiftungen. Das nenne ich rationales Verhalten. Ich kann sogar ein Bespiel nennen:
Wir wurden mal zu einem vermuteten Suizid gerufen. In einer Garage kam Qualm hervor. In der Garage natürlich eine Verlängerung vom Auspuff in den Innenraum gelegt. Der Typ war tot, ohne Frage. Wir sind dann rein und wollten den Motor ausschalten, als wir Kabel gesehen haben, die an dem Schlüssel befestigt waren, welche zu einem Metallzylinder geführt haben, an dem wiederum ein Wecker befestigt war. Alles stehen und liegen gelassen und die Polizei angefordert, die haben dann Sprengstoffexperten geholt. Es war keine Bombe. Nach Ermittlungen der Polizei, war der Metallzylinder ein Eigenbau der nach einer bestimmten Zeit (dafür der Wecker) den Schlüssel umgedreht hat. Der Typ hat sich zu gesoffen und dann im Auto schlafen gelegt, nach einiger Zeit hat das Auto dann von selbst gestartet und er ist friedlich entschlummert. Zugegeben ein Extremfall, aber eine rationale Tat um sein Ziel zu erreichen.
 
Ich denke nicht, dass sich Irrationalität und ein geplantes, durchstrukturiertes Vorgehen gegenseitig ausschließen.
Es ist halt alles eine Frage von Wahrnehmung, der Selbstmörder ist wahrscheinlich so sehr in seiner subjektiv erlebten Welt gefangen, dass er die Realität wie sie wirklich ist nicht mehr objektiv wahrnehmen kann, was Voraussetzung für ein objektiv rationales Verhalten wäre. In seiner inneren Welt dagegen ist das Verhalten in sich natürlich sehr wohl logisch. Niemand, der bei wachem Verstand ist, handelt je wirklich unlogisch, die Taten, die von außen irrational sind, folgen meist einer subjektive Logik.

Beim Wort Egoismus lasse ich das mal so stehen. Ich weiß, was gemeint ist, das muss mal reichen. In meinen Augen hat das Wort jedoch eine weitere, damit nicht vereinbare Bedeutung. Das wurde z.B. in der Pressekonferenz gut klar, der Egoist würde sich nicht an den Gedanken anderer stören, während der Depressive bis zu seiner Tat durch den Gedanken, was andere denn denken könnten, gequält wurde.
 
Das wurde z.B. in der Pressekonferenz gut klar, der Egoist würde sich nicht an den Gedanken anderer stören, während der Depressive bis zu seiner Tat durch den Gedanken, was andere denn denken könnten, gequält wurde.

Trotzdem lässt Herr Enke jetzt seine Frau duchmachen vor dem er sich so gefürchtet hat. Sie sitzt jetzt im Rampenlicht, seine Krankheit und sein Privatleben werden jetzt (unter umständen auch) negativ bewertet. Und aus den Worten von Fr. Henke las ich auch eine Krankheitsuneinsichtigkeit (nicht in die Klinik etc. wollen) die letztendlich alles ins Leid gerissen hat.
 
Auch wenn ich nun wohl der Arsch bin, aber:

Wer gedenkt dem armen Bahnfahrer?
Der arme Kerl ist doch nun völlig traumatisiert und muss damit leben, indirekt Schuld an dem Tod eines Menschen zu sein. AUßerdem weiß ich aus einem Gespräch mit einem Lockführer unserer Regionalbahn, dass einem Lockführer nach so einer Geschichte sehr gern mal die Lizenz abgenommen wird.
Habe da keinerlei verständnis dafür. Wenn man sich umbringen will, dann soll man das doch bitte ohne Kollateralschaden machen!

Desshalb und weil ich von dem Mann vorher noch nie was gehört habe (Fussballdesintresse) stehe ich dem ganzem sehr neutral gegenüber!
 
Trotzdem lässt Herr Enke jetzt seine Frau duchmachen vor dem er sich so gefürchtet hat. Sie sitzt jetzt im Rampenlicht, seine Krankheit und sein Privatleben werden jetzt (unter umständen auch) negativ bewertet. Und aus den Worten von Fr. Henke las ich auch eine Krankheitsuneinsichtigkeit (nicht in die Klinik etc. wollen) die letztendlich alles ins Leid gerissen hat.

Ja, er hat wohl aus welchen Gründen auch immer kapituliert.
Diesen Umschwung finde ich in der Tat von allem am schwersten nachzuvollziehen. Was einen bewegen könnte Selbstmord zu begehen, darin kann man sich u.U. noch irgendwie hineinversetzen. Aber diesen Wendepunkt, wo man sich und die seinigen in der Vergangenheit noch schützen wollte, und dann später doch plötzlich meint, dass es nicht mehr geht und zur Entscheidung kommt zu sterben, diesen Bruchpunkt dürfte wahrscheinlich keiner von außen je wirklich nachfühlen können.


Im Grunde ist das vielleicht auch nur eine Kleinigkeit, eine winzige Betonung, die für mich den Unterschied bei solchen Diskussionen macht. Die finde ich aber entscheidend, wenn man einen menschlichen Kern dessen treffen will warum sich jemand umbringt oder auch warum er vorher Angst davor hat irgendwas nach außen dringen zu lassen. (Da muss man sich ja nur manche Reaktionen auf den Fall Deisler anschauen und braucht sich nicht wundern, warum da wohl jemand krankheitsuneinsichtig ist.)
Also ich kann nur für mich sprechen, meiner Meinung nach liegt das Recht zu richten alleine bei denen, die ihn tatsächlich kennen. Jetzt ist er zwar tot, da wirds ihn sowieso nicht mehr jucken, aber mich interessiert persönlich nur diese subjektive Logik im Vorfeld.

Und hier meine ich einen winzigen Unterschied, der in der Konsequenz vielleicht aufs gleiche hinausläuft, aber mir doch wichtig erscheint. Der Depressive überhöht im Gegensatz zum Selbstsüchtigen nicht das eigene Ego, er erniedrigt sein Ich, was dann am Ende in ihrer absolutesten Konsequenz gar bis zur Selbstauflösung führen kann.
 
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Auch wenn ich nun wohl der Arsch bin, aber:

Wer gedenkt dem armen Bahnfahrer?
Der arme Kerl ist doch nun völlig traumatisiert und muss damit leben, indirekt Schuld an dem Tod eines Menschen zu sein. AUßerdem weiß ich aus einem Gespräch mit einem Lockführer unserer Regionalbahn, dass einem Lockführer nach so einer Geschichte sehr gern mal die Lizenz abgenommen wird.
Habe da keinerlei verständnis dafür. Wenn man sich umbringen will, dann soll man das doch bitte ohne Kollateralschaden machen!

Desshalb und weil ich von dem Mann vorher noch nie was gehört habe (Fussballdesintresse) stehe ich dem ganzem sehr neutral gegenüber!
Das ist einer der Gründe, warum die öffentlichen Verkehrsunternehmen in Tokyo zu einem drastischen Schritt gegriffen haben. Bei denen haben sich irgendwann so viele Leute vor die Bahn geschmissen, dass die Verkehrunternehmen öffentlich erklärt haben, dass sämtliche durch Selbsttötungen entstehende Kosten (Verkehrsausfälle, Einsatzkosten) in Zukunft den hinterbliebenen Familien in Rechnung gestellt werden.
Ok, ich weiß, das ist auf den ersten Blick ziemlich zynisch. Hat aber Wunder gewirkt, die Zahl der Suizidfälle auf den Schienen des Tokyoer Verkehsnetzes ist massiv zurückgegangen.
 
Erinnert mich irgendwie daran, wie ein kanadischer Bergsteiger eine Strafe an nepalesische Regierung zahlen sollte weil er seinen Müll auf dem Mount Everest zurückgelassen hat...seinen Freund der erfroren ist. Es trifft auf jeden Fall die Falschen.
 
Auch wenn ich nun wohl der Arsch bin, aber:

Wer gedenkt dem armen Bahnfahrer?
Der arme Kerl ist doch nun völlig traumatisiert und muss damit leben, indirekt Schuld an dem Tod eines Menschen zu sein. AUßerdem weiß ich aus einem Gespräch mit einem Lockführer unserer Regionalbahn, dass einem Lockführer nach so einer Geschichte sehr gern mal die Lizenz abgenommen wird.
Habe da keinerlei verständnis dafür. Wenn man sich umbringen will, dann soll man das doch bitte ohne Kollateralschaden machen!

Desshalb und weil ich von dem Mann vorher noch nie was gehört habe (Fussballdesintresse) stehe ich dem ganzem sehr neutral gegenüber!

Enke selber ist für mich ungefähr so interessant wie der sprichwörtliche Sack Reis in China. Aber was du hier ansprichst ist, wenn auch leicht übertrieben, durchaus ein Problem. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das wegen eines Zugselbstmörders einem Zugführer seine Fahrberechtigung abgenommen würde. Das ist einfach zu absurd.

Was hingegen ein wesentlich größeres Problem ist sind die Zugführer die von derartigen Vorfällen psychische Schäden davontragen da ihnen zwar vom Staatsanwalt nicht die Schuld gegeben wird, aber sie fühlen sich bisweilen trotzdem mitschuldig. Und so etwas kann bis zur Berufsunfähigkeit und damit einhergehendem Arbeitslosogkeit gehen.

Deshalb finde ich das Mediandrama was jetzt um Enke gemacht wird absolut verantwortungslos da dies nur Nachahmungen fördert.
 
Auch wenn ich nun wohl der Arsch bin, aber:

Wer gedenkt dem armen Bahnfahrer?
Der arme Kerl ist doch nun völlig traumatisiert und muss damit leben......
Dem schließ ich mich an.

Ich habe mich mit dem aktuellen Fall nicht weiter beschäftigt, weil mich Fußball nich im Mindesten interessiert, aber es mag Situationen geben, in denen der Freitod der einzige Ausweg zu bleiben scheint.
Nichts desto trotz finde ich Methode, wie die hier gewählte absolut inakzeptabel.
Ebenso jede andere Methode, die Unbeteiligte in Mitleidenschaft zieht.
 
Deshalb finde ich das Mediandrama was jetzt um Enke gemacht wird absolut verantwortungslos da dies nur Nachahmungen fördert.

Sich vor den Zug zu schmeißen ist jetzt allerdings nicht gerade eine seltene Form des Suizids, und ich glaube kaum, daß jemand das jetzt nur deswegen macht, bzw. mehr Leute das so machen, weil der "coole" Herr Enke das vorgemacht hat.

C.
 
Sich vor den Zug zu schmeißen ist jetzt allerdings nicht gerade eine seltene Form des Suizids, und ich glaube kaum, daß jemand das jetzt nur deswegen macht, bzw. mehr Leute das so machen, weil der "coole" Herr Enke das vorgemacht hat.

C.

Jemand bringt sich nicht um weil Henke das gemacht hat, aber derjenige der es ohnehin plant oder aus dem Affekt heraus tut bekommt bei dem momentanen Medienauflauf eine Möglichkeit präsentiert die durch den prominenten Selbstmörder in seinen Augen vllt eine Aufwertung erfährt. Da sehe ich das Risiko, nicht das jemand er sonst nicht als Suizid gedacht hätte auf einmal zu eben diesem angestiftet wird.
 
Genau das ist der Grund, warum normalerweise über Suizide in den öffentlichen Medien nicht berichtet wird. In Dtl. begehen jedes Jahr ca. 9.000 Menschen Suizid, das heißt ca. 25 Fälle am Tag.
Trotzdem tauchen diese Fälle kaum in den Medien auf. Es sei denn, es bestehen Umstände, wie etwa durch einen Amoklauf (was in vielen Fällen auch eine Form von Suizid ist) oder wie in diesem Fall (oder in den Fällen Rex Gildo oder Hannelore Kohl) durch den Zusammenhang mit einer prominenten Persöhnlichkeit, bei denen man die Meldung einfach nicht aus der Öffentlichkeit raushalten kann.
Ansonsten besteht zwischen den Medien in Dtl. eine Übereinkunft, dass Suizidfälle keinen Nachrichtencharakter haben, eben genau weil die Bereichterstattung darüber anderen labilen Menschen die fatale Illusion eines Auswegs aufzeigen könnte.
 
Meiner Meinung nach ist es gut so, dass über den Selbstmord berichtet wird.
Der Selbstmord und auch die Depression ist ein Thema, dass hier nach wie vor noch sehr tabuisiert wird.
Dabei wissen viele nicht einmal, dass Depression eine Krankheit ist, die unbedingt behandelt werden muss und die die betroffene Person ein Leben lang begleiten wird.
Nach dem Selbstmord von Enke gab es dann in unserer Zeitung eine Berichterstattung zum Thema Depression, in dem erläutert wird woran man erkennt dass ein Angehöriger depressiv ist und ob er selbstmordgefährdet ist, und wie man reagieren sollte.
Sowas finde ich dann eigentlich doch vollkommen ok.
 
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Aus (für mich) aktuellen Anlass hole ich den Thread noch mal hoch. Meine Oma ist 89, seit einiger Zeit immer stärker dement und seit kurzem bettlägerig und im Heim.
Klar, das ist der natürliche Lauf der Dinge. Dennoch frage ich mich manchmal ob ich später mal genauso “enden” möchte oder ob ich, sobald abzusehen ist dass ich auch dieses Schicksal haben werde und solange ich das noch kann, nicht entscheiden würde, das Ende meines Lebens selbst zu bestimmen.
Ein schwieriges Thema.
 
Ich war gerade gestern 3 Stunden in einem Zug eingesperrt weil einer vor den Zug gesprungen ist. In der Schweiz passiert dies noch recht häufig...
Ich selber würde vermutlich eine Selbsttötung vorziehen wenn ich wüsste dass ich nur noch leiden würde und keine Hoffnung auf Genesung besteht. Selbstmord aus reiner Verzweiflung im eigendlichen Sinn kann ich mir stand heute nicht vorstellen bzw habe ich eine solche Verzweiflung zum glück noch nie gespührt, ich könnte mir aber eine solche Situation ausmalen wenn man alles verliert zb Kind und Frau Tod, oder so was in der Art.
 
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Ein sehr schwieriges, mit dem ich mich lange beschäftigt habe. Ich denke, dass die Patienten, die vor einem solchen Problem stehen, das sehr wohl in die Hand nehmen dürfen sollten.
 
@Aztlan Ich würde nicht sagen dass das nur in der Schweiz besonders oft vorkommt. Ich saß auch schon mal drei Stunden an einem Bahnhof fest weil sich jemand vor den Zug warf. Das wurde zwar offiziell als „Unfall mit Personenschaden“ deklariert, aber die Zugbegleitung war sehr indiskret und machte keinen Hehl daraus dass es Selbstmord war. Eine schreckliche Art zu sterben. Nicht nur dass es eine Riesen Sauerei hinterlässt, es lässt auch oft den Zugführer traumatisiert zurück.

@Minza Die Schwierigkeit ist, das genaue „wann“ zu bestimmen. Solange man noch einigermaßen im Besitz seiner geistigen Kräfte ist denkt man vielleicht dass es „noch nicht so weit“ für den Freitod ist. Sobald es mit der Demenz aber richtig schlimm und unerträglich ist, kann man es vielleicht nicht mehr ohne Hilfe, und dann wird jeder sagen „der/die ist nicht mehr im Besitz seiner/ihrer geistigen Kräfte und weiß nicht was er/sie tut“. Aber da sind wir dann halt auch beim Thema (aktive) Sterbehilfe, was ja ein Thema für sich ist und vermutlich über diesen Thread hinaus geht.
 
@Aztlan Ich würde nicht sagen dass das nur in der Schweiz besonders oft vorkommt. Ich saß auch schon mal drei Stunden an einem Bahnhof fest weil sich jemand vor den Zug warf. Das wurde zwar offiziell als „Unfall mit Personenschaden“ deklariert, aber die Zugbegleitung war sehr indiskret und machte keinen Hehl daraus dass es Selbstmord war. Eine schreckliche Art zu sterben. Nicht nur dass es eine Riesen Sauerei hinterlässt, es lässt auch oft den Zugführer traumatisiert zurück.
Ich habe mal irgendwo gelesen dass leider ein sehr hoher Prozentsatz von Schweizern zugführer mindestens einmal im leben so etwas erleben muss. Ob es wirklich mehr als in anderen Ländern ist weiss ich nicht, aber dachte dies mal so gelesen zu haben.
Edit hier habe ich das mal gelesen, angeblich trifft es sogar fast jeden Lockführer einmal in seiner Karriere :(
https://www.aargauerzeitung.ch/schw...uf-der-schiene-endet-nicht-todlich-ld.1828259
 
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