Ach ich weiß es nicht...
Das Konzept:
Föderationsschiff wird in den Deltaquadranten entführt, erlebt jede Menge Abenteuer und kommt anschliessend wieder nach Hause.
Das ist schlicht, einfach und gut!
Das Problem:
Inkompetente Produzenten! Anstatt sich etwas einfallen zu lassen, greift man auf die Star Trek-Trickkiste mit jeder Menge Gimmicks, wie den Borg, Q und der Suche nach dem Diliziumkristall der Woche zurück. Doch halt, es ist ja nicht so, als hätte man nicht versucht, kreativ zu sein. Da waren doch die Kazon, den überbelichteten Kopien von Klingonen, bei denen unterwegs das Make-Up flöten gegangen ist und welche vorzugsweise in fliegenden Müllkippen hausen. Kaum zu glauben, dass die Voyager, obwohl technisch ein paar Jahrhundert vorraus, in diesem schrulligen Völkchen eine angemessene Bedrohung gefunden hat. Tja, dann gibts noch die vor sich hin schimmelnden Mitglieder der galaktischen Organmafia, die es aber leider nie über mehr als drei Folgen hinaus geschafft haben. Waren wohl vielleicht doch ein wenig zu eklig für die Star Trek Produzenten. Schade eigentlich, denn da war jede Menge Potential. Dann kam die Krönung der Schöpfung, die Predatoren der Superlative, die besten Jäger der Galaxis: Die Hirogen. Die Folgen mit diesen Jungs waren allesamt gut. Die Sendepolitik von Sat.1 allerdings nicht, da man es bei diesem Sender offensichtlich für notwendig gehalten hat, die einzelnen Folgen chronologisch durcheinanderzuwürfeln und alle Hirogenfolgen hintereinander zu bringen. Was das sollte, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht hat dieser Sender ja erkannt, dass das, was sie da senden, einfach völlig langweilig ist und hat sich die besten Folgen herausgesucht. Als ich diese dann verinnerlicht hatte und der Abgang der Voyager aus dem Hirogengebiet vollzogen war, dachte ich mir "vielleicht wird das ja doch noch was". War leider nix, denn dann kamen die ganzen grottigen Folgen, gepaart mit jeder Menge logischer Fehler, die sich aus der Folgenmixerei von Sat.1 ergaben.
Die beste Idee der Serie war es, Kes weiter zu entwickeln. Die schlechteste war es, diese danach sofort aus der Serie zu nehmen und durch eine Borgpuppe mit Riesenoberweite zu ersetzen. Was folgte, waren endlose Fetzereien mit Borg, nervtötenden Ausflügen ins Q-Kontinuum der unendlichen Langeweile, Selbstfindungstrips des Doktors und, last but not least, der Resozialisierung von 7of9, welche sich über mehrere Staffeln hin zieht. Kurz vor Schluss wird dann noch schnell Neelix vor die Tür gesetzt, da er im Alphaquadranten nix zu suchen hat und das große Finale der Logik kann beginnen. Die bösen, bösen Borg haben sich mal wieder einen Plan zur Eroberung der Galaxis ausgedacht und Oma Janeway kommt aus der Zukunft herbeigeflogen und rettet den Tag. Das dabei sämtliche Prinzipen der Föderation über den Haufen geworfen werden, stört dabei ebensowenig, wie die Tatsache, das ein einzelnes Föderationsschiff der mächtigsten Rasse der Galaxis andauernd auf der Nase herumtanzt, ohne bedeutende Verluste hinnehmen zu müssen.
Mein Fazit:
Inkonsequenz und fehlende Logik, gepaart mit den ständig wechselnden Launen der Regisseure und Produzenten, haben Voyager noch trashiger als Kirk & Co gemacht. Schade eigentlich, denn die Darsteller und das technische Niveau waren druchaus solide und völlig in Ordnung.