Es geht doch darum, dass Arbeitslose nicht mehr Geld zur Verfügung haben sollen als Leute in Arbeit.
Nein, das steht nirgendwo. In dem Zitat stehen zwei Sätze, die keinen kausalen Zusammenhang haben. Der erste propagiert die Binsenweisheit, dass wer viel arbeitet, mehr Geld hat, als jemand der nicht arbeitet. Das ist erstens jetzt bereits der Fall und zweitens wird offen gelassen, womit ein Arbeitsloser unter der AfD überhaupt rechnen kann. Das aber impliziert der zweite Satz, der großspurig das Ende des Sozialbetrugs verkündet, indem halt die grundsätzliche Möglichkeit dazu abgeschafft werden soll. Wie dieses Wunder allerdings vollbracht werden soll, ist auch hier ein Rätsel, aber subtile Anpassungen des Mindestlohns schließt Missbrauch eben nicht aus. Das geht nur, indem man den Menschen soziale Sicherheitnetze wegnimmt oder diese dazu zwingt, Arbeiten anzunehmen, die sie unter Umständen gar nicht wollen, weil sie z.B. überqualifiziert sind oder nicht zu schlechten Konditionen arbeiten wollen. Auch das ist übrigens jetzt schon gängige Praxis.
Da die AfD hier Dinge will, die zum Teil bereits Realität sind, muss ich mir die Frage stellen, warum man da überhaupt daran herum fummeln will. Mir persönlich fehlt der Glaube da dran, dass die AfD sich ganz plötzlich zum Humanismus bekannt haben will, um den Arbeitslosen solange zu versorgen, wie es nötig und so kurz, wie es möglich ist. Die Geschichte mit dem Wahlrecht vor drei Jahren spricht da einfach eine völlig andere Sprache. Der Arbeitsmarkt wird sich unter der AfD nicht plötzlich zum Land von fließender Milch und Honig verwandeln. Die bestehenden Probleme kann man nun mal nicht einfach weg diskutieren, aber dafür halt rasend schnell eskalieren lassen.