@icebär
Ich stimme dieser Position der AfD gegenüber dem Islam nicht wirklich zu. Um das mal zu vornweg sagen.
Aber wer sich mit der NS-Ideologie und dem Antisemitismus beschäftigt, wird schnell feststellen, dass das nicht einmal im Ansatz was mit der Haltung der AfD gemeinsam hat. Die Judenfeindlichkeit hat sich doch aus nichts anderem als unsachlichem und absolut schwachsinningen Vorwürfen und Beschuldigungen zusammengesetzt und war nicht mal im entferntesten soetwas wie Kritik.
Die Kritik daran, dass der Islam teilweise sehr zurückgebliebe und in mancherlei Hinsicht nicht kompatibel mit unseren westlichen Werten ist, ist hingegen zumindest halbwegs sachlich geführt. Auch will man den Islam nicht loswerden, sondern lediglich erreichen, dass er sich in den Bereichen, in denen es manchen Leuten schlüssig erscheint, unserer Gesellschaft und unserer westlichen Kultur mehr anpasst. Davon kann man jetzt halten was man will, aber mit solchen Vergleichen wie du, icebär, sie hier führst, wäre ich echt vorsichtig.
So sehr ich Frauke Petry und Beatrix von Storch abstoßend und unsympathisch finde, bin ich dennoch der Meinung, dass die AfD einige durchaus sympathische, vertretbare und hochqualifizierte Mitglieder hat. Das wären auf jeden Fall Herr Meuthen (keine Ahnung, wie er mit Vornamen heißt, so sehr beschäftige ich mich nicht mit der Partei) und Alexander Gauland, ein Mann mit 40 Jahren politischer Erfahrung, der über Lange Zeit Mitglied der CDU gewesen ist. Bernd Lucke ist ja nun innerhalb der AfD Geschichte und ich kann seine Beweggründe die Partei zu verlassen vollkommen nachvollziehen. Aber ihn fand ich ehrlich gesagt nicht übel. Ebenso gibt es selbstverständlich auch einige Flachpfeifen, das muss auch gesagt werden und deren Auftritte und Äußerungen, bei denen man nur noch den Kopf schütteln kann, sind für mich auch der Grund, warum die Partei noch absolut unwählbar für mich ist. Man darf aber nicht vergessen, wie jung die Partei ist!
So und jetzt sage ich mal, was mir teilweise echt übel aufstößt: Es gibt einige Themen, die innerhalb unserer "political corectness" als absolut unantastbar gelten und sobald man sie anspricht und gewisse Dinge kritisiert, sofort von allen Seiten niedergemacht wird und unsinnige historische Vergleiche herangezogen werden. Kritisiert man Israel, ist man Antisemit und Nazi. Kritisiert man den Islam, ist man Nazi und ein NSDAP'ler der Neuzeit. Sagt man etwas gegen das Adoptivrecht für Homosexuelle, ist man gleich homophob. Ich könnte jetzt weitere Dinge aufzählen, aber ich denke du und jeder andere hier weiß, was ich meine.
Keiner zwingt dich oder mich die AfD zu mögen oder gar zu wählen. Aber gleich solche derartig dämlichen und deiner ansonsten stets fundierten und nachvollziehbaren Meinubg absolut unwürdigen Vergleiche und Pauschalisierungen zu nutzen, halte ich für unangebracht und nicht sinnvoll.
Es ist sicherlich nötig, mit der AfF hart ins Gericht zu gehen. Aber dann doch bitte auf sachlicher Ebene und ebenso auch bei anderen Parteien. Mir scheint es fast schon, als könne es in Deutschland keine konservative Partei mehr geben, seit die CDU nach links gerutscht ist.
Die NPD meine ich übrigens mit keiner meiner Aussagen, nur um das klarzustellen.
Vor wenigen Wochen noch hatte ich übrigens die selbe Meinung gegenüber der AfD. Aber nachdem ich mir einige Talkshows, das Wahlprogramm und Ausschnitte aus der Zeit vor der Flüchtlingskrise, in denen es um die Politik bezüglich Griechenland ging, angeschaut habe, bin ich nun bereit dazu, die Partei zu akzeptieren und auch gespannt darauf, wie sie sich in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.