Tagespolitik allgemein

Ich würde erstmal abwarten. Ist auch nicht das erste mal, dass innerhalb kürzester Zeit Milliarden vernichtet wurden. Und wegen einem Platz, geht jetzt auch nicht die Welt unter. 2007/2008 hat die Welt auch überstanden und da wurde auch mit den wildesten Horror Szenarien um sich geworfen.

Das ist korrekt und das sollten die Unternehmen auch. Jedes Unternehmen, dass sich jetzt keinen Plan B zulegt, ist am Ende ja auch selber Schuld. Aber überreagieren sollte man auch nicht.
Wichtig ist, dass die Verhandlungen jetzt zu einem für alle seiten Positiven Ergebnis kommen.

Meine Interpretation: "Panik ist böse, aber Unternehmenspanik ist gut, weil sonst Unternehmensdeppen."

Meine Reaktion: HÄ?

Meine Antwort da drauf: Sorry, aber deine Worte lesen sich einfach nur wie eine Art Appeasement-Gehirnwäsche...
 
Natürlich kämpfen wir heute noch mit den Problemen von 2007. Das streitet auch keiner ab.

Komisch, dass sich das bei dir eingangs immer erst ganz anders liest... :rolleyes:

Aber wir haben die Finanzkrise besser überstanden, als es 2007/2008 Prophezeit wurde.

Deutschland, vielleicht (selbst darüber ließe sich trefflich streiten). Aber, wirf mal 'nen Blick über den Tellerrand - gerade der Süden der EU hat immer noch zu knabbern und das nicht zu knapp. Überstanden ist da ehrlich gesagt noch gar nichts, denn wir haben in Spanien, Griechenland und womöglich bald auch in Italien als direkte Folge allerhand europakritische Parteien in den Parlamenten oder Regierungen, die sich überhaupt nicht anstrengen, die Bedingungen die im Austausch für Finanzhilfen aufgestellt wurden zu erfüllen bzw. ihre Finanzen und Haushalte zu sanieren. Italien mag sich das womöglich noch erlauben können, hat das Land doch trotz fast-griechischem Filz in Verwaltung und Behörden immer noch 'ne erstaunlich starke Wirtschaft, aber der Rest befindet sich in einer Art Koma...
 
Meine Interpretation: "Panik ist böse, aber Unternehmenspanik ist gut, weil sonst Unternehmensdeppen."

Meine Reaktion: HÄ?

Meine Antwort da drauf: Sorry, aber deine Worte lesen sich einfach nur wie eine Art Appeasement-Gehirnwäsche...
Sorry, aber du scheinst mein geschriebenes nicht richtig zu verstehen. Ich habe nirgends geschrieben, das Unternehmenspanik gut wäre. Ich habe lediglich geschrieben, dass sich die Unternehmen vorbereiten sollten. Allgemeine Panik hilft keinem und die Unternehmen sollten auch keine Panik haben. Sollten aber in Betracht ziehen, dass die Verhandlungen eventuell für sie ungünstig ausgehen und sie daher woanders einen Sitz benötigen. Umso arbeiten zu können, wie bisher.

Das hat nichts mit Appeasement-Gehirnwäsche zu tun.
 
Es liegt natürlich immer nur an den anderen... :rolleyes:
Klar, wenn der Gegenüber falsch liegt.
Wenn du recht hast, zeig mir wo ich schreibe das Unternehmenspanik gut ist?

Du schreibst doch selber, das es deine Interpretation meines Textes ist und deine Interpretation ist nun mal falsch. Sich auf Eventualität vorzubereiten (Plan B haben) hat nichts mit Panik zu tun.

Komisch, dass sich das bei dir eingangs immer erst ganz anders liest...

Deutschland, vielleicht (selbst darüber ließe sich trefflich streiten). Aber, wirf mal 'nen Blick über den Tellerrand - gerade der Süden der EU hat immer noch zu knabbern und das nicht zu knapp. Überstanden ist da ehrlich gesagt noch gar nichts, denn wir haben in Spanien, Griechenland und womöglich bald auch in Italien als direkte Folge allerhand europakritische Parteien in den Parlamenten oder Regierungen, die sich überhaupt nicht anstrengen, die Bedingungen die im Austausch für Finanzhilfen aufgestellt wurden zu erfüllen bzw. ihre Finanzen und Haushalte zu sanieren. Italien mag sich das womöglich noch erlauben können, hat das Land doch trotz fast-griechischem Filz in Verwaltung und Behörden immer noch 'ne erstaunlich starke Wirtschaft, aber der Rest befindet sich in einer Art Koma...
Bei meinen Argumente steht dabei, dass es um die Horror Szenarien geht, die damals Prophezeit wurden und nicht eingetreten sind. Somit haben wir die Krise bisher besser überstanden, als es damals teilweise prophezeit wurde. Dass die Krise nicht abgeschlossen ist, sollte doch jedem klar sein, ohne dass ich es extra schreiben muss. :rolleyes: Oder muss ich jedes mal alles bis ins kleinste Detail durchformulieren?

Mir ist bewusst, dass viele Staaten heute noch damit kämpfen und weit weg von erledigt sind. Aber es ging mir auch nicht darum. Es geht mir um die Horror Szenarien, laut denen ja inzwischen die Halbe EU Pleite sein müsste und der Euro gar nicht mehr existiert. Und das ist nicht eingetreten.

Somit bleibe ich dabei, bisher haben wir die Krise besser überstanden, als es manche prophezeiten. Und daran ist auch nichts falsch.
 
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Wenn du recht hast, zeig mir wo ich schreibe das Unternehmenspanik gut ist?

Es geht nicht darum, ob ich "Recht" habe, sondern um deine hochgradig ambivalenten Aussagen, welche derartig seltsam formuliert und mit sehr sonderbaren Beispielen garniert wurden, so dass man schlicht und ergreifend vor deinen Aufsätzen sitzt und man sich fragen muss, was du hier eigentlich erzählen willst.

Ich habe hier einen Tipp für dich:

Vergiss einfach mal Vergleiche!
Jede politische Situation ist einzigartig und ein Vergleich erfordert grundsätzlich, dass man die beiden zu vergleichenden Situationen ausreichend gut verstanden hat und am besten auch noch mit den offensichtlichen Unterschieden in seiner Argumentation aufwarten kann.

Vergleiche sind die Königsdisziplin beim Diskutieren, weil hier einfach unglaublich viel daneben gehen kann und man grundsätzlich Gefahr läuft, dabei missverstanden zu werden. Außerdem bringen Vergleiche als Argument nur sehr wenig.
 
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Ich persönlich sehe es wie ,ARC A001 .Die EU und GB sollten weiter guten Beziehungen hegen.Ich wünsche mir nur das GB irgewann wieder beitrettet ,und das die EU das auch will ,und nicht nein sagen.Ich hoffe auch das die Unternehmen von Deutschland und GB weiter hin zusammen arbeiten .
 
Ganz sicher wird es weiterhin gute Beziehungen zwischen Großbritannien (sofern es fortbesteht) und der Europäischen Union (sofern sie fortbesteht) geben, denn das ist in beiderseitigem Interesse und es gibt keinen Grund, auf gute politische und wirtschaftliche Kontakte zu verzichten. Aber es wird einfach dauern, bis das alles neu ausgehandelt ist und dann in die Gänge kommt. Jahre, in denen viel passieren kann. Erstmal sind mit dem Brexit alle Uhren auf Null zurückgestellt. Das heißt: Sobald die britische Regierung den Austritt tatsächlich offiziell erklärt. Bisher gibt es ja nichts außer einem Meinungsbild des britischen Volkes. Das Parlament hat noch nicht entschieden und wer weiß, ob sich nicht auch noch die Bevölkerung in einer zweiten Abstimmung umentscheidet. Schließlich wird der Austritt frühestens in zwei Jahren zustande kommen und in dieser Zeit ist vieles denkbar. Wir werden uns jedenfalls noch eine ganze Weile auf dem Feld der Spekulation bewegen.
 
Es geht nicht darum, ob ich "Recht" habe, sondern um deine hochgradig ambivalenten Aussagen, welche derartig seltsam formuliert und mit sehr sonderbaren Beispielen garniert wurden, so dass man schlicht und ergreifend vor deinen Aufsätzen sitzt und man sich fragen muss, was du hier eigentlich erzählen willst.

Ich habe hier einen Tipp für dich:

Vergiss einfach mal Vergleiche!
Jede politische Situation ist einzigartig und ein Vergleich erfordert grundsätzlich, dass man die beiden zu vergleichenden Situationen ausreichend gut verstanden hat und am besten auch noch mit den offensichtlichen Unterschieden in seiner Argumentation aufwarten kann.

Vergleiche sind die Königsdiziplin beim Diskutieren, weil hier einfach unglaublich viel daneben kann gehen und man grundsätzlich dabei Gefahr läuft, dabei missverstanden zu werden. Außerdem bringen Vergleiche als Argument nur sehr wenig.
Meine Beispiele bzw. Vergleiche dienten lediglich als grobes Anschauungs-Material. In einem bestimmten Kontext. Aber ok, ich weiß was du meinst. Ich formuliere einfach zu mehrdeutig. Ich versuche hier vorerst nicht mehr mit Beispielen zu arbeiten.
 
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Nur eins noch, weil's mir echt zu blöd wird mit dir: Wenn offenbar mehreren Leuten hier nicht klar ist, was du schreibst, dann liegt's vielleicht nicht an den Leuten, sondern wirklich an dir.
Ich habe bereits eingeräumt, dass es durchaus auch an meiner Formulierung liegt. Ich bin ja offen für Kritik. Ändert aber nichts daran, dass mir hier teilweise Dinge vorgeworfen werden. Die ich so nicht geschrieben habe.
 
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Eine Petition mit 10.000 Unterschriften erzwingt eine Antwort der Regierung.
Eine Petition mit 100.000 Unterschriften erzwingt eine Parlamentsdebatte.

Nimmt man jetzt noch die Information dabei, dass die Mehrheit der Parlamentsmitglieder eigentlich GEGEN einen Austritt war, dann liegt der einzig gangbare Kurs ja eigentlich auf der Hand: Neuwahl unter neuen Bedingungen.



Die Erfolgsbedingungen eines erneuten Votums sind in der Petition ja klar umrissen:

1. Es wird eine Wahlbeteiligung von mindestens 75% (3/4) gefordert.
2. Es wird eine relative Abstimmungsmehrheit von mindestens 60% (3/5) gefordert.

Beide Bedingungen sind zur Zeit nicht gegeben:
http://www.bbc.com/news/politics/eu_referendum/results

Dieses "50/50 +- 2%"-Ergebnis ist nichts, mit dem IRGENDWER eine brauchbare Politik machen kann, ohne Unruhen und Aufstände zu riskieren.

jetzt ca. 2 Mio Unterzeichner... not bad

@icebär

Danke für die Informationen. Im Detail kannte ich die Inhalte so noch nicht. Ist auch alles soweit logisch und imo richtig von den Initianten aufgebaut.

Aber dennoch: selbst wenn (!) ein neues Referendum unter diesen neuen Bedingungen abgehalten würde - ich befürchte, hier würden die "Gewinner" des 1. Durchganges mehr als nur laut von Wahlmanipulation schreien.
Denn wenn plötzlich neue Bedingungen aufgestellt werden (hätte ja auch schon im 1. Wahlgang aufgestellt werden können) - insbesondere die 60%-Mehrheitsklausel -, dann werden schnell viele auf den Gedanken kommen, dass man die Bedingungen solange ändert, bis einem das Ergebnis passt. Das kann nicht gutgehen.
Andererseits würde in diesem Falle - um überhaupt eine Akzeptanz zu bekommen - das bisherige Leave-Votum als Status-Quo bestehen bleiben müssen. Das neue Votum müsste unter den gestellten Kriterien sowohl die nötige Stimmenanzahl und Wahlbeteiligung erreichen, um das Leave in ein Remain zu wandeln.

Die Gegensteuerung der Leave-Anhänger wäre denkbar einfach: Nicht zur Wahl gehen. Lasst die Remainer 100% erzielen.
Wie soll sonst eine Wahlbeteiligung von 75% erreicht werden?

Man kann es drehen und wenden wie man möchte. Die Alten und Ländlichen Leaver haben GB hüfttief in die Sch*** geritten.
Allerdings nicht nur sie. Die EU ist als Idee absolut notwendig und erhaltenswert, allerdings ist sie im Kern und Ausgestaltung dermaßen verrottet, steif und teils auch korrupt, dass hier eine gehörige Mitschuld definitiv auch in Brüssel zu suchen ist.


Zwei Artikel hierzu, welche ich persönlich sehr gelungen finde:
http://www.welt.de/debatte/kommenta...ben-auch-Merkels-Alleingaenge-abgewaehlt.html
http://www.focus.de/politik/experte...nkte-plan-zur-rettung-europas_id_5665720.html

Insbesondere Link 2 empfinde ich als die richtigen Schritte zur Sicherung und Erneuerung der EU.
Wenn nichts davon sehr bald geschieht, fliegt die europäische Idee ihren Mitgliedern (zurecht) um die Ohren.
Das Volk muss grundsätzlich mitgenommen werden und komplett undemokratische Planungen wie insb. die geplante "Basta"-CETA-Verabschiedung gehören unterbunden, sonst nimmt der Zerfall und EU-Müdigkeit/-Frust weiter rasant Fahrt auf. Man kann Populisten jedweder Richtung nicht einmal immer einen Vorwurf machen, wenn Pro-Argumente seitens der Befürworter nicht klar verständlich, faktenhaltig und entsprechend sexy für das Wahlvolk kommuniziert werden können.
Wenn Populisten Nutznießer von Unfähigen sind, gibt es ohnehin ein ganz grundsätzliches Problem.
Das "Wollen" und "Schwatzen" muss aufhören, sondern es müssen praxisnahe Taten folgen und es darf insbesondere personell keine heiligen Kühe geben (Juncker...). Und da gehört auch eine gewisse Vorbildfunktion in der Vergangenheit dazu (wieder Juncker...:speechless:). Fraktionen müssen über ihre Schatten springen und nicht weiter blockieren. Es müssen natürlich kurzfristige Nachteile zugunsten mittel- und langfristiger Vorteile in Kauf genommen werden, insofern die Vorteile per klarer Logik auch begründet werden können. Dazu gehört ggf. auch die Stärkung der Schwachen falls nützlich (GR, SP - Asche über mein Haupt...). Sonst wird letztlich der wirtschaftliche Standard/Standort der EU wie schon weiter oben erwähnt zwischen Nordamerika und Asien in nicht allzu weiter Ferne zerrieben.

Hinsichtlich dieser Art der Reformfähigkeit der EU-Spitze bin ich allerdings eher pessimistisch, denn realistischerweise wird wenig davon passieren, weil Teile solcher Programme (Link 2) direkt gegen Banken bzw. Topkapital wirken und ich persönlich glaube nicht daran, dass deren Lobbyismus oder sonstige Möglichkeiten dies nicht zu verhindern weiß.
Wenn die EU jedoch weiter Schaden nimmt oder gar irgendwann scheitert :thumbsdown:, dann liegt das in der Summe aller Einflüsse jedoch prioritär nicht am "doofen" EU-Volk, welche zugegebenermaßen teilweise aktuelle extremen Links-/Rechts-Idioten nachrennt, sondern hauptsächlich an deren Köpfen, deren Taten, (persönlichen) Interessen und deren Kommunikations- und Argumentationsgeschick bezüglich der Vorteile.
Vermeintliche Komplexität von Sachverhalten darf dabei kein Scheinargument sein, weil das nun mal nicht in der Akzeptanz vieler Bürger weiterhilft. Die wollen handfest sehen, was ihnen dieses Projekt bringt und ich fürchte, dass dieses benötigte "Fühlen" jedweder getroffener Maßnahme immer nur strategischer/mittelfristiger Art ist und mittlerweile zu spät, falls da noch was angeschoben werden soll. Man könnte
 
Ich sehe eine Wiederholung des Referendums auch sehr skeptisch. Man kann nicht einfach so lange abstimmen lassen, bis einem das Ergebnis gefällt. Davon abgesehen mögen 2 Millionen Teilnehmer bei einer Online-Petition beachtlich sein, aber bei einem so knappen Ausgang einer Ja-Nein-Entscheidung kann es nicht verwundern, dass viele Millionen unzufrieden sind; das ist gar nicht vermeidbar. Wenn man das jetzt neu macht, was dann? Unterzeichnen dann 10 Millionen Leaver eine Petition für einen dritten Durchgang und so weiter? Nein, so funktioniert Demokratie einfach nicht. Aber natürlich ist da noch das britische Parlament, das sagen kann: Wir folgen der Empfehlung des Referendums nicht. Natürlich auch eine problematische Sache.
 
Nicht unvorstellbar, aber schwer vorstellbar jedenfalls. Und die Folgen für die britische Politik wären sicherlich heftig, da hast du recht. Trotzdem sind die britischen Abgeordneten genau wie unsere ihrem Gewissen verpflichtet und keineswegs in der Pflicht, irgendwelchen Populisten und deren Stimmvieh (bewusst ein sehr hartes Wort gewählt) nachzulaufen. Großbritannien ist nicht die Schweiz.
 
Trotzdem sind die britischen Abgeordneten genau wie unsere ihrem Gewissen verpflichtet und keineswegs in der Pflicht, irgendwelchen Populisten und deren Stimmvieh (bewusst ein sehr hartes Wort gewählt) nachzulaufen. Großbritannien ist nicht die Schweiz.

Ganz genau da ist aktuell vielerorts das Problem.
Könnte man wohl (formell) so machen, aber das würde missinterpretiert werden, z. B. als Annahme für die persönliche Vorteilsnahme für Position XYZ (und in vielen negativen Einzelfällen leider auch zurecht).
Man kann auf Dauer und besonders punktuell bei Entscheidungen großer Tragweite für Generationen keine Politik gegen einen nennenswerten Anteil Andersdenkender machen. Egal, ob die tatsächlich doof und/oder zukunftsblind sind. Das wird zu heftigen Konflikten führen, wenn man sie nicht wenigstens ein Stück weit mitnehmen kann, sondern stattdessen schlimmstenfalls in Entscheidungen ignoriert.

Die Briten befinden sich auf Grund der denkbar knappen Wahlentscheidung nun leider in genau so einer Situation, was allerdings auch an Europa nicht ohne Folgen vorüber gehen wird.
 
Genauso falsch und gefährlich ist es aber, einer knappen Mehrheitsentscheidung (die eigentlich keine Entscheidung ist, sondern eine Empfehlung) nachzugeben, obwohl man für das Land das Schlimmste befürchten muss - bis hin zum Zerfall des Königreiches - und niemand die tatsächlichen Folgen auch nur ansatzweise absehen kann. Das ist unverantwortlich und ich bin sicher, dass viele Abgeordnete das auch so sehen werden.
Nimmt man beides zusammen, hat man genau das Dilemma, in dem sich Großbritanniens Politik gerade befindet. Die Wahl zwischen Pest und Cholera.
 
Genauso falsch und gefährlich ist es aber, einer knappen Mehrheitsentscheidung (die eigentlich keine Entscheidung ist, sondern eine Empfehlung) nachzugeben, obwohl man für das Land das Schlimmste befürchten muss - bis hin zum Zerfall des Königreiches - und niemand die tatsächlichen Folgen auch nur ansatzweise absehen kann. Das ist unverantwortlich und ich bin sicher, dass viele Abgeordnete das auch so sehen werden.
Nimmt man beides zusammen, hat man genau das Dilemma, in dem sich Großbritanniens Politik gerade befindet. Die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Absolut richtig.

Nur bleibt dennoch die Frage, wie man die Leaver a) in einer vertretbaren Zeit noch umstimmen/mitnehmen kann und b) dieses per hypothetischem (Neu)Votum ggf. auch plausibel darstellen, um den meisten Schaden abzuwenden. Falls da überhaupt noch viel zu kitten ist, denn dieses fette WENN + Argumentieren benötigt viel Zeit, während von den Märkten und auch den restlichen Mitgliedern aus Eigenschutz Fakten anhand der aktuellen Situation geschaffen werden.
Hier sehe ich ganz besonders für GB intern sehr schwarz. Das Tischtuch ist nicht nur zur EU, sondern auch zwischen den Regionen und Generationen zerschnitten. Daran ist wie beschrieben zu einem gewissen Teil auch die EU selbst schuld, aber die Situation ausbaden werden letztlich alle Mitglieder. GB als Ex ganz besonders. Dort wird es die nächsten Jahre kräftig rappeln. Und an ein neues Votum glaube ich nicht - so sehr ich es mir wünschen würde.
 
Ja, das Kind ist jetzt in den Brunnen gefallen. Ohne das Referendum wären die Briten und wir alle nicht in dieser Situation, aber es hat stattgefunden und jetzt müssen wir mit den Konsequenzen leben. Welche das sind, wissen wir vielleicht in zwei Jahren. Bis dahin wird auf allen Seiten Ungewissheit herrschen. Solange die Konditionen für den Austritt nicht endgültig ausgehandelt sind, wird niemand wissen, in welche Richtung Britannien und Europa genau steuern. Und das ist für diejenigen, die dringend ein gewisses Maß an Planungssicherheit brauchen - Junge Leute, Familien, Menschen am unteren Rand der sozialen Leiter, aber auch Firmen und Investoren - eine echte Katastrophe. Vor allem in Großbritannien, denn in der großen, vielseitigen EU wird es noch wesentlich mehr geben, womit man verlässlich planen kann - sofern der Austritt Englands nicht nur der Anfang ist. Auch das ist unmöglich vorherzusagen.
 
Trotzdem sind die britischen Abgeordneten genau wie unsere ihrem Gewissen verpflichtet und keineswegs in der Pflicht, irgendwelchen Populisten und deren Stimmvieh (bewusst ein sehr hartes Wort gewählt) nachzulaufen. Großbritannien ist nicht die Schweiz.

Eigentlich ist es nur ein Problem der Tories. Sowohl die Anhänger der Liberals, als auch die Anhänger der Labour haben mehrheitlich für einen Verbleib gestimmt.
Achja die SNP, die im Moment die drittgrößte Kraft im Parlament stellt, wird sich wahrscheinlich nicht an das Referendum halten bzw. wenn Schottland sich wirklich abspaltet demnächst weg sein.
 
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