Kp ob ich da jetzt zu hart bin, aber ich habe das Gefühl, dass es in Deutschland immer noch einige gibt, die meinen Deutsche=entsprechende Vorfahren (Gene).
Und damit ich jetzt nicht typische Neonazis, die sich explizit auf die NS-Ideologie berufen.
Ich glaube von dieser Sorte gibt es nicht nur einige, sondern ziemlich viele. Man merkt das z.B. wie unlängst bei der EM, wo es für viele noch immer ungewöhnlich bis unverständlich ist, dass in der Nationalmannschaft inzwischen auch Spieler vertreten sind, die Boateng, Khedira oder Özil heißen, und diese Leute, die das kritisieren oder befremdlich finden, sind meilenweit davon entfernt, überzeugte Neo-Nazis zu sein. Es ist vielmehr der weit verbreitete Alltags-Rassismus, der der Menschen über den "Sch*** - Türken" schimpfen lässt, wenn Özil einen Elfmeter verschießt.
Mir hat mal ein türkischer Kollege gesagt, dass man als Türke in Deutschland nur dann Anerkennung findet, wenn man in dem, was man tut mindestens genausogut ist, wie der beste Deutsche auf dem gleichen Posten oder bei der gleichen Tätigkeit, und selbst dann ist man beim kleinsten Fehler sofort wieder "der Türke", obwohl man vielleicht sogar hier geboren ist oder den Großteil seines Lebens hier verbracht hat. Gerade bei vielen Türken der zweiten und dritten Generation habe ich oft das Gefühl, dass es vielfach reiner Trotz ist, wenn sich sich so mega-nationalistisch gebärden und jetzt ihren tollen Präsidenten in den Himmel heben. Wenn man, obwohl hier geboren und aufgewachsen, von klein auf nur zu hören bekommt, dass man anders und allenfalls geduldet ist, dann akzeptiert und überhöht man vielleicht irgendwann sein (vermeintliches) Anders-sein, zumal Minderheiten in der Fremde ohnehin dazu neigen, näher zusammen zu rücken.
Das vermiße ich in der BRD leider etwas. Niemand scheint den Schneid zu haben und diesem kleinen Gernegroß mal deutliche Worte zu sagen.
So kann es m.E.n. nicht weiter gehen.
Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern die gesamte EU. Man hat Erdogan zu verstehen gegeben, dass man ihn wegen der Flüchtlinge für unverzichtbar hält, und genau das nutzt Rümpelstilzchen jetzt aus. Würde sich die EU in Zeiten der Krise nicht wie so oft als zahnloser Tiger entpuppen, sondern an einem Strang ziehen, um der Flüchtlingsproblematik Herr zu werden, dann könnte man Leute wie Erdogan am ausgetreckten Arm verhungern lassen.
C.