Tagespolitik allgemein

Das weiß ich.
Vor allem ein Instrument um sich die politischen Gegner vom Hals zu halten.

Genau.
Und wenn man jetzt der Erdogan-Bewegung vorwirft sie sei ähnlich des Nationalsozialismus bzw. dessen Methoden bloß weil es da Strassenschläger a la SA gibt, so kann man ihr dann auch vorwerfen sie sei ähnlich der kommunistischen Bewegung im Deutschen Reich weil diese mit dem Rotfrontkämpfer ein gleiches Instrument besaß.
 
Und wenn man jetzt der Erdogan-Bewegung vorwirft sie sei ähnlich des Nationalsozialismus bzw. dessen Methoden bloß weil es da Strassenschläger a la SA gibt, so kann man ihr dann auch vorwerfen sie sei ähnlich der kommunistischen Bewegung im Deutschen Reich weil diese mit dem Rotfrontkämpfer ein gleiches Instrument besaß.
Ja und ja. Das schließt sich gegenseitig nicht aus.
 
Nur,um es nochmals zu wiederholen,die Zielsetzung und Absichten eine Erdogan liegen doch meilenweit entfernt von denen eines Adolf Hitlers.

Ich stimme zu.

und wenn sie die Möglichkeit hätten würden wir das bei LINKE und GRÜNEN sehen.

Was ist mit der CDU?
Wenn es eine Partei in Deutschland gibt, die in ihrem Selbstverständnis die Führung im Land zumindest impliziert, dann ist es die CDU oder allgemeiner ausgedrückt die Konservativen.
Ich will jetzt auch gar nicht in die Diskussion einsteigen wer (un-)demokratischer ist. Nur soviel: Eine der Grundideen der modernen Domokratie ist, dass du niemanden trauen kannst und deshalb jede Gewalt kontrolliert werden muss. In diesem Geiste sind auch die Parteien beschränkt, damit niemand unbegrenzte und uneingeschränkte Macht gewinnen kann.
Wenn wir also feststellen, dass eine Partei nicht die Möglichkeit hat ihre Macht so auszubauen, wie du es den Linken oder den Grünen in ihren Absichten unterstellt, dann können wir durchaus vom Funktionieren des Systems sprechen.
In Deutschland sind die Hürden sehr groß für eine Partei dem Staat außerhalb der Verfassungsgrenzen seinen Stempel aufzudrücken.
 
Ich stimme zu.



Was ist mit der CDU?
Wenn es eine Partei in Deutschland gibt, die in ihrem Selbstverständnis die Führung im Land zumindest impliziert, dann ist es die CDU oder allgemeiner ausgedrückt die Konservativen.
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Ja die UNION.
Sie sah das Kanzleramt eigendlich schon immer als eine Art Erbhof an.
Als mit Herbert Frahm erstmals ein linksgerichteter Kanzler wurde und die UNION das Amt räumen mußte sprch man doch in den CDU Reihen wahrlich von einer Verfassungskrise.
 
Ja die UNION.
Sie sah das Kanzleramt eigendlich schon immer als eine Art Erbhof an.
Als mit Herbert Frahm erstmals ein linksgerichteter Kanzler wurde und die UNION das Amt räumen mußte sprch man doch in den CDU Reihen wahrlich von einer Verfassungskrise.

Ja, das ist richtig und im nachhinein kann man sagen, dass solche Sorgen seitens der Union unbegründet waren ;)

Um ehrlich zu sein gibt es keine Partei oder Person auf der Welt, der ich absolute Macht anvertrauen würde.
 
Ja, das ist richtig und im nachhinein kann man sagen, dass solche Sorgen seitens der Union unbegründet waren ;)

Um ehrlich zu sein gibt es keine Partei oder Person auf der Welt, der ich absolute Macht anvertrauen würde.

Die hatten natürlich keine Angst dass Frahm aus der BRD eine Sowjetfiliale macht,sondern es war denen absolut unverständlich das es einen Kanzler ausserhalb der UNION gegen könnte:konfus:
 
Leute bitte,hört doch entlich auf die Türkei des Jahres 2016 unter Erdogan mit dem Deutschen Reich unter dem Führer des Jahres 1933-1945 zu vergleichen.

Dem stimme ich zu, wiewohl es Parallelen geben mag. (Und so fanatisiert, wie ein Großteil der Bevölkerung dort nun einmal ist, würde ich ihnen im Falle eines Falles glatt den nächsten Völkermord zutrauen - allein schon deshalb, weil jeglicher Lerneffekt von 1915 fehlt.)

Mit wem ich ihn allerdings durchaus vergleichen würde, ist Engelbert Dollfuß: Ein kleingeistiger, rückwärtsgewandter Autokrat, der sich die Monarchie zurückwünschte, zensierte und Leute internieren ließ, bei dem noch dazu neben der Religion vor allem die Konfession eine enorme Rolle in der Propaganda gespielt hat ("Wir sind die besseren Deutschen, weil Katholiken!"); dessen Politik 1934 auch in einen Bürgerkrieg mündete. Bei Friedrich Torberg bekommt man gute Eindrücke, wie sehr er Österreich in einen konservativen Abklatsch des großen nördlichen Nachbarn verwandelte, um ihm in punkto Sympathie bei der eigenen Bevölkerung ins Aus zu schießen, was ja gründlich danebenging.

Selbstverständlich hatte ein Dollfuß bei weitem nicht die Möglichkeiten, seine Fantasien umzusetzen, und am Ende ging er zwischen den zwei größeren Fischen (Italien und NS-Deutschland) unter.
 
Die Demos in Köln scheinen vorbei und weitesgehend friedlich abgelaufen zu sein.

Ein Glück, wobei ich das Gefühl habe, dass das einigen Zeitgenossen sehr missfällt. Über Sinn und Unsinn dieser Demo mag man streiten können. Generell muss ich sagen, dass mir Aufmärsche von Nationalisten stets Unbehagen bereiten, egal ob das 5000 Pegidas sind, unter die sich NPD'ler und Identitäre mischen, oder ob das 20.000 Erdogan-Fans sind, in deren Reihen sich Graue Wölfe tummeln. Allerdings kann man sehr schön verfolgen, wie Leute, die schon immer etwas gegen Ausländer im allgemeinen und gegen Türken im Besonderen hatten, sich jetzt gierig auf die Verfehlungen des Herrn Erdogan stürzen und im Netz und auf der Straße eine plumpe Hetze betreiben, die man seit Jahren für überholt gehalten hatte. Da tauchen dann plötzlich "Sonderzüge nach Istanbul" wieder auf und die Differnzierung zwischen Erdogan-Anhängern und allen Türken fällt gerne man unter den Tisch. Wäre es in Köln zu Ausschreitungen gekommen wäre das für solche Leute vermutlich wie ein 6er im Lotto gewesen.
Was mir gestern in der Berichterstattung aufgefallen ist, war die Aussage vieler Türken, egal an welcher Demo - pro oder contra Erdogan - sie nun teilgenommen haben, dass sie auch nach 40 - 50 Jahren noch immer das Gefühl haben, von der deutschen Mehrheitsgesellschaft nicht voll akzeptiert zu werden. Das hat sicherlich keinen monokausalen Hintergrund, aber wenn man sieht, wie viele offenbar nur darauf gewartet haben, wieder über Türken hetzen zu können, kann man sich schon fragen, ob vielleicht beide Seiten so einiges versäumt haben, was Integration angeht.

C.
 
Was mir gestern in der Berichterstattung aufgefallen ist, war die Aussage vieler Türken, egal an welcher Demo - pro oder contra Erdogan - sie nun teilgenommen haben, dass sie auch nach 40 - 50 Jahren noch immer das Gefühl haben, von der deutschen Mehrheitsgesellschaft nicht voll akzeptiert zu werden.

Darunter war auch eine Person, die hier geboren ist!

Kp ob ich da jetzt zu hart bin, aber ich habe das Gefühl, dass es in Deutschland immer noch einige gibt, die meinen Deutsche=entsprechende Vorfahren (Gene).
Und damit ich jetzt nicht typische Neonazis, die sich explizit auf die NS-Ideologie berufen.
 
Was Erdogan im Moment wieder abzieht und losläßt ist ja wohl der Gipfel der Unverschämtheit.
Vorallem seine Angriffe auf angebliche Defizite in Deutschland bei der Meinungsfreit und der Demokratie stehen diesem Mann bestimmt nicht zu.
Wie jeder weiß bin ich kein Freund der Demokratie bundesdeutscher Prägung. Aber wenn die BRD eines ist,dann ein Rechtsstaat der die Grundrechte jedes Einzelnen auch dann achtet und gewährt wenn es weht tut. Bestes Beispiel war die Demo gestern.
Ob deutsche Staatsbürger oder nicht,die hier lebenden Türken haben genaus ein Anrecht auf Demos wie andere Minderheiten auch.
Wenn aber Herr Erdogan glaubt,er könne den deutschen Geschäftträger einbestellen lassen um sich über ein Urteil des höchsten deutschen Gerichts zu beschweren,nur weil ihm dessen Uretil nicht paßt,so sollte man den Gesandten anweisen den türkischen Stellen unmißverständlich klar zu machen das in Deutschland die Justiz noch immer unabhänig ist. Und man sollte hier auch den türkischen Botschafter einbestellen um ihm dies genauso klar zu machen.
Und sollte dies nicht reichen sollte Frau Merkel direkte Worte an Herrn Erdogan richten.

Das vermiße ich in der BRD leider etwas. Niemand scheint den Schneid zu haben und diesem kleinen Gernegroß mal deutliche Worte zu sagen.
So kann es m.E.n. nicht weiter gehen.
 
Kp ob ich da jetzt zu hart bin, aber ich habe das Gefühl, dass es in Deutschland immer noch einige gibt, die meinen Deutsche=entsprechende Vorfahren (Gene).
Und damit ich jetzt nicht typische Neonazis, die sich explizit auf die NS-Ideologie berufen.

Ich glaube von dieser Sorte gibt es nicht nur einige, sondern ziemlich viele. Man merkt das z.B. wie unlängst bei der EM, wo es für viele noch immer ungewöhnlich bis unverständlich ist, dass in der Nationalmannschaft inzwischen auch Spieler vertreten sind, die Boateng, Khedira oder Özil heißen, und diese Leute, die das kritisieren oder befremdlich finden, sind meilenweit davon entfernt, überzeugte Neo-Nazis zu sein. Es ist vielmehr der weit verbreitete Alltags-Rassismus, der der Menschen über den "Sch*** - Türken" schimpfen lässt, wenn Özil einen Elfmeter verschießt.
Mir hat mal ein türkischer Kollege gesagt, dass man als Türke in Deutschland nur dann Anerkennung findet, wenn man in dem, was man tut mindestens genausogut ist, wie der beste Deutsche auf dem gleichen Posten oder bei der gleichen Tätigkeit, und selbst dann ist man beim kleinsten Fehler sofort wieder "der Türke", obwohl man vielleicht sogar hier geboren ist oder den Großteil seines Lebens hier verbracht hat. Gerade bei vielen Türken der zweiten und dritten Generation habe ich oft das Gefühl, dass es vielfach reiner Trotz ist, wenn sich sich so mega-nationalistisch gebärden und jetzt ihren tollen Präsidenten in den Himmel heben. Wenn man, obwohl hier geboren und aufgewachsen, von klein auf nur zu hören bekommt, dass man anders und allenfalls geduldet ist, dann akzeptiert und überhöht man vielleicht irgendwann sein (vermeintliches) Anders-sein, zumal Minderheiten in der Fremde ohnehin dazu neigen, näher zusammen zu rücken.

Das vermiße ich in der BRD leider etwas. Niemand scheint den Schneid zu haben und diesem kleinen Gernegroß mal deutliche Worte zu sagen.
So kann es m.E.n. nicht weiter gehen.

Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern die gesamte EU. Man hat Erdogan zu verstehen gegeben, dass man ihn wegen der Flüchtlinge für unverzichtbar hält, und genau das nutzt Rümpelstilzchen jetzt aus. Würde sich die EU in Zeiten der Krise nicht wie so oft als zahnloser Tiger entpuppen, sondern an einem Strang ziehen, um der Flüchtlingsproblematik Herr zu werden, dann könnte man Leute wie Erdogan am ausgetreckten Arm verhungern lassen.

C.
 
Würde sich die EU in Zeiten der Krise nicht wie so oft als zahnloser Tiger entpuppen, sondern an einem Strang ziehen, um der Flüchtlingsproblematik Herr zu werden, dann könnte man Leute wie Erdogan am ausgetreckten Arm verhungern lassen.

Die zahnlose EU sorgt aber gerade für explodierenden Käse (sic!) in Russland.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/se...e-geschaeftsleute-auf-den-plan-a-1101221.html

Man sollte es sich wirklich drei mal überlegen, bevor man mit den Bürokraten aus Brüssel bricht. Denn wenn Reaktionen zwar lange auf sich warten lassen, lassen etwaige Lockerungen von Sanktionen eben auch lang auf sich warten. Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland sind z.B. erst kürzlich bis zum Januar 2017 verlängert worden.
 
Das vermiße ich in der BRD leider etwas. Niemand scheint den Schneid zu haben und diesem kleinen Gernegroß mal deutliche Worte zu sagen.

Weil die Bundesregierung solche Konflikte im Gegensatz zur türkischen Regierung nur ungern öffentlich austrägt.
Da heißt es dann man sei ,,besorgt´´ oder man ,,beobachte die Lage genau´´.
Richtig verbal auf den Tisch gehauen wird nur selten.

Ich glaube von dieser Sorte gibt es nicht nur einige, sondern ziemlich viele. Man merkt das z.B. wie unlängst bei der EM, wo es für viele noch immer ungewöhnlich bis unverständlich ist, dass in der Nationalmannschaft inzwischen auch Spieler vertreten sind, die Boateng, Khedira oder Özil heißen, und diese Leute, die das kritisieren oder befremdlich finden, sind meilenweit davon entfernt, überzeugte Neo-Nazis zu sein

Ich kann da nur von meinem subjektiv Empfinden berichten, aber ich kann mir vorstellen, dass das auch stark davon abhängt welcher Generation man angehört und woher in Deutschland man kommt.
Für mich ist es schlicht absurd, Mitmenschen anders zu behandeln nur weil eventuell Vorfahren haben, die woanders geboren sind. Die Leute in meiner Umgebung und in meinem Alter sehen das i.d.r. genauso. Für uns ist es wohl normal nicht nur mit ,,Biodeutschen´´ etwas zu machen und wenn man das von kleinauf hat (Kindergarten etc.), dann fängt man natürlich nicht an irgendwann z.B. Özil zu beschimpfen, weil er ja Türke sei.
 
Ich glaube von dieser Sorte gibt es nicht nur einige, sondern ziemlich viele. Man merkt das z.B. wie unlängst bei der EM, wo es für viele noch immer ungewöhnlich bis unverständlich ist, dass in der Nationalmannschaft inzwischen auch Spieler vertreten sind, die Boateng, Khedira oder Özil heißen, und diese Leute, die das kritisieren oder befremdlich finden, sind meilenweit davon entfernt, überzeugte Neo-Nazis zu sein.
Es gibt doch sicher eine Quelle für die Behauptung, dass seien "ziemlich viele" ...

Wie jeder weiß bin ich kein Freund der Demokratie bundesdeutscher Prägung. Aber wenn die BRD eines ist,dann ein Rechtsstaat der die Grundrechte jedes Einzelnen auch dann achtet und gewährt wenn es weht tut. Bestes Beispiel war die Demo gestern.
Ob deutsche Staatsbürger oder nicht,die hier lebenden Türken haben genaus ein Anrecht auf Demos wie andere Minderheiten auch.
Wenn aber Herr Erdogan glaubt,er könne den deutschen Geschäftträger einbestellen lassen um sich über ein Urteil des höchsten deutschen Gerichts zu beschweren,nur weil ihm dessen Uretil nicht paßt,so sollte man den Gesandten anweisen den türkischen Stellen unmißverständlich klar zu machen das in Deutschland die Justiz noch immer unabhänig ist. Und man sollte hier auch den türkischen Botschafter einbestellen um ihm dies genauso klar zu machen.
Und sollte dies nicht reichen sollte Frau Merkel direkte Worte an Herrn Erdogan richten.

Das vermiße ich in der BRD leider etwas. Niemand scheint den Schneid zu haben und diesem kleinen Gernegroß mal deutliche Worte zu sagen.

Faszinierend finde ich auch die Montagsausgabe der Aksam mit "Heil Merkel" als Schlagzeile.
Zur Erinnerung: Wegen
wurde damals der deutsche Botschafter einbestellt ...
 
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