Wie man lesen und hören konnte waren die Flüchtlinge auch nicht ganz unschuldig an der ganzen Sache.
So sollen sich schon seit Wochen Anwohner und Geschäftsinhaber über das Verhalten der Flüchtlinge beschwert haben.
Auch soll die Gewalt von den Flüchtlingen augegangen sein.
Das mag ja alles sein, aber wir reden hier von einer Gruppe von ca. 20 Jugendlichen, die das gemacht hat, was viele Jugendliche in einem gewissen Alter tun, wenn sie zu viel Zeit und zu viel Energie haben: An einem öffentlichen Platz rumlungern, Rauschmittel konsumieren und in ihrem Übermut Passanten dumm anlabern. Das ist nicht besonders schön, aber nunmal auch nicht sonderlich neu. In der Regel kümmern sich um solche Fälle Polizei, Ordnungs- und ggf. das Jugendamt, und Ruhe ist. In Bautzen ist das offenbar Anlass, wochenlang garnichts zu tun, bis dann ein rassistischer Mob von 80 - 100 Personen aufmarschiert, der meint die Sache selbst regeln zu müssen. Dieser bekommt dann in letzter Konsequenz auch noch Recht, in dem man für minderjährige Flüchtlinge eine Ausgangssperre verhängt und allen anderen Flüchtlingen den Rat erteilt, lieber in ihrer Unterkunft zu bleiben. Währenddessen möchte der Bautzener Oberbürgermeister sich offenbar mit Vertretern von Gruppen an einen Tisch setzen, die so wohlklingende Namen wie "Nationale Front Bautzen" oder "RechtskollektivBZ" tragen. Welches Signal aus Bautzen an die Rechtsextremen, Rassisten und besorgten Bürger der Republik ausgeht, ist verheerend, denn es zeigt, dass sich Gewalt und das Schüren von Pogromstimmung offenbar lohnen, wenn dadurch nicht nur die Flüchtlinge aus dem Stadtbild verschwinden, sondern sogar die Lokalpolitik einknickt und die Neonazi-Szene mit Gesprächsrunden hofiert.
Dark Igel schrieb:
Da hast du Recht. Aber wer sollte sich hier einsetzen? Der "normale" Bürger hat weder Zeit noch Know-how davon, jedenfalls viele.
Also, ich würde mich jetzt schon als "normalen" Bürger bezeichnen, und ich bin jetzt seit fast einem Jahr zusammen mit ca. 70 meiner Mitbürger in der Flüchtlingshilfe aktiv. Jeder im Rahmen der Zeit, die er oder sie entbehren kann, und ohne sonderliches "know-how".
Was rechtliche Dinge angeht mag das nötige Wissen fehlen, das ist richtig, aber solche Dinge, wie einfach mal mit diesen Menschen zu reden, ihnen Hilfestellung im Alltag und einem neuen Umfeld geben, Kleiderspenden sammeln usw. kann so ziemlich jeder leisten, und solche Sachen sind neben dem, was der Staat zu leisten hat, immens wichtig für die Integration.
C.