Tagespolitik allgemein

Das ist für mich kein "Quengeln", sondern eine ziemliche Demontage:

Ich habe seine Tonlage bei den Debatten teilweise so empfunden.

Mal ganz ehrlich. So wie man in den Wald ruft, so hallt es auch zurück. Warum soll man sich von Donald Trump alle Angriffe im Wahlkampf gefallen lassen und nicht das tun, was Marco Rubio (wenn auch zu spät) getan hat?

Hat super funktioniert was?
Die komplette Medienlandschaft von ganz rechts bis links hat in den USA von Anfang an negativ über Trump berichtet. In verschiedenen Varianten. Mal sachlich mal höhnisch oder beides. All das hat die Leute schon nicht interessiert. Auch eine ,,Demontage´´ von Rubio ändert daran nichts. Zumal ich über das Video nür müde lächeln kann.

Die Frage muss lauten: Wie bekommt man Leute zurück, die sich seit Jahrzehnten vom System benachteiligt fühlen und es jetzt brennen sehen wollen? Einfach nur weil sie endlich mal eine Wirkung erzielen mit ihrer Wahl.
 
Um ehrlich zu sein, würd's mich nicht mal wundern, wenn ihm diese zufällige Veröffentlichung nicht auch noch irgendwie zum Vorteil gereicht. Chauvinisten gibt's auch in den USA.

Verstehe die Aufregung da auch nicht ganz. Es gibt da nämlich den Nebensatz, dass man sich als Star eben alles herausnehmen kann. Ob das auf Trump selbst auch zutrifft oder nicht, mit dieser Klause wird er wieder vielen "kleinen Leuten" aus der Seele sprechen. Wie absurd seine eigene Aussage auch sein mag.
 
Ist man wirklich beeindruckt von Hollywoods Fähigkeit sich als Wahlkampf-Werbeplattform der Demokraten in DC herzugeben?

Auch nach einem POTUS Trump wird der gealtete Herr De Niro seine Ruhe oder Karriere in Film und Kino haben. Genauso wie der Rest seiner Genossen.
 
Ich habe seine Tonlage bei den Debatten teilweise so empfunden.

War wohl dein subjektives Empfinden.

Hat super funktioniert was?

Liegt vielleicht daran, dass Rubio anderweitig nicht genug Wählerstimmen sammeln konnte. Sein Programm war nicht wirklich das gelbe vom Ei und auch sonst hat er sich einige verheerende Patzer geleistet, wie in seinem Duell mit Chris Christie und seiner eigenen "Watergate-Affäre" die er sich Jahre zuvor geleistet hatte.

Die Frage muss lauten: Wie bekommt man Leute zurück, die sich seit Jahrzehnten vom System benachteiligt fühlen und es jetzt brennen sehen wollen? Einfach nur weil sie endlich mal eine Wirkung erzielen mit ihrer Wahl.

Ich verstehe, dass du mit Donald Trump und allgemein mit der republikanischen Partei nicht sonderlich sympathisierst, da deren Ansichten und Konzepte mit deiner politischen Gesinnung nicht im Geringsten konform gehen. Aber jemanden wie Bernie Sanders zu wählen, halte ich dann auch nicht für besser. Die Leute bzw viele von denen, die ihn wählen, fühlen sich nämlich ebenso vom System benachteiligt. Und da ich meine, von dir gelesen zu haben, dass du mit Sanders sympathisierst - was dein gutes Recht ist -, kommt es mir so vor, als misst du hier mit zweierlei Maß.
 
Wer Hollywood so viel Vertrauen an Objektivität in diesem Wahlkampf gibt ist kaum ernst zu nehmen. Nicht anders ist damit zu antworten. Passiert den besten.

Wieso ist damit nicht anders zu antworten? Warum hat Hollywood nicht die Objektivität in diesem Wahlkampf? Einfach nur weil du das nicht willst oder gibt es auch eine Begründung?
 
Weil es einfach nicht so ist. Seit wann war je Hollywood eines zur Objektivität verpflichtetes Institut? Das hat nichts mit dem was ich will oder nicht will zu tun. Die letzten E-mail Hacks und John Oliver sind nur aktuelles Beispiel was zwischen Demokraten und Hollywood läuft.
 
Hollywood war nie ein zur Objektivität verpflichtetes Institut aber das spielt doch auch keine Rolle, schließlich kann man ja trotzdem Recht haben und auch in Verbindung mit den Demokraten kann es trotzdem Recht haben. Die Republikaner sind seit einigen Jahren jetzt eine Partei, die sich mit Objektivität ziemlich schwer tut, was nun bei einem Präsidententschaftskandidaten seinen Höhepunkt findet, der es meint es wäre in Ordnung Frau zwischen die Beine zu greifen (u.A.). Wenn Hollywood diesem Kandidaten und dieser hinter ihm stehenden Partei entgegensteht, wegen eben diesen Dingen wofür sie stehen und was sie sagen, dann ist das objektiv absolut korrekt und vernünftig.
 
Genau. Wieso sollte ich also Hollywood glauben schenken? Ist es objektiv, korrekt und vernünftig im Fall von Clinton genau da zum gleichen Thema kleinlaut zu werden? Mit Verlaub, aber Hollywood bleibt weder Objektiv oder im Recht wenn es einen Doppelstandart weiterführt. Es gleibt weiterhin nur eine Plattform der Demokraten. Hollywood selbst ist ein Ort von Skandalen und Verbrechen.
Die Demokraten machen es nicht besser mit der Frau eines Ex-Präsidenten, welche für ihren Ehemann die Opfer seiner Vergewaltigungen mit aller Macht bedroht zum totschweigen gebracht und verhöhnt hat.
Und sie selbst ist in genügend Skandalen und Verbrechen miteingebunden das eine weitere Unterstützung ihres Wahlkampfes kaum ethisch oder moralisch vertretbar bleibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob und inwieweit es einen Doppelstandard gibt kann man ausdiskutieren aber in diesem Fall geht es doch erst mal um eine Person und Partei und was diese vertreten und sagen ist klar falsch und dementsprechend ist die Reaktion darauf richtig. Klar kann man dann auch noch über Clinton reden und was die Demokraten falsch machen aber einerseits ist Bill Clinton hier nicht Präsidentschaftskandidat, andererseits grenzt es auch an Whataboutism. Und wenn ein Hollywoodstar als Präsidentschaftskandidat antritt, kann man auch gern dessen Verbrechen thematisieren. In diesem Fall würde es sich doch anbieten Robert DeNiros Verfehlungen ins Feld zu führen anstatt einfach nur zusagen, Hollywood, Demokraten, beide ganz böse, unglaubwürdig!
 
einerseits ist Bill Clinton hier nicht Präsidentschaftskandidat, andererseits grenzt es auch an Whataboutism.
Es zeichnet aber damit halt eben ein scharfes Bild des Präsidentschaftskandidat der Demokraten in 2016 ab. Und es geht ja schlussendlich um Charakter, Fähigkeit und den Posten des C&C der USA.

Es geht darum wer Hillary Clinton und Donald Trump sind und ob der Wähler diese Menschen im höchsten Amt sehen will. Das heißt auch in Konsequenz ihre Fehler und Versäumnisse.

Ob DeNiro hier als private Einzelperson in diesem Fall zu sehn ist oder als Wortführer einer "stillen" Gruppe ist kaum zu sagen. Im Zweifelsfall lassen sich Hollywoodstar und DeNiro schlecht trennen, da Hollywood auch schon 2012 für Obama und seine großen Pläne von Hope und Change ohne Zögern oder Zweifel sich hergegeben haben. DeNiro scheint da nicht wirklich anders zu sein.

Und ja DeNiro hat auch seine Sex-Skandale und Korruptionsvorwürfe von der er selbst nichts hören oder wissen will. Wie die Clintons.
 
@Augustin
Weil bei den Republikanern bspw. Religion einen großen Stellenwert einnimmt. Heisst nicht, dass das nicht auch bei den Demokraten vorkommt aber das hier ist ja keine Schwarz-Weiß Geschichte, nur ist einer eben schwärzer als der andere.

@Gene
Inwiefern zeichnet sich dadurch ein scharfes Bild ab? Ich sehe vor allem Vorwürfe, die auch tatsächlich zutreffen können und in diesem Fall Konsequenzen haben müssten, nur gehen sie halt eher an Bill Clinton als an Hillary Clinton, die dafür angegriffen wird dass sie diese vermeintlichen Opfer angegriffen und bedroht haben soll. Das ist auch alles ernst und in einem Wahlkampf in dem alle Hemmungen fallen ja auch legitim aber am Ende bleibt unter dem Strich dass Person A tatsächlich etwas gesagt hat und Person B vor allem mit den Aktionen von Person C zusammengebracht wird, inkl. einer Menge Ungewissheit. Wie oben geschrieben, schwarz oder weiß gibt es hier sowieso nicht, beide Kandidaten sind ziemlicher Mist aber gleichwertig sind sie eben auch nicht.

Und was DeNiro angeht: Das ist doch aber wenigstens irgendwo noch ein guter Konter, auch wenn DeNiro nicht als Präsident antritt. Aber einfach nur zusagen, ja die Klüngeln halt und haben irgendwo Dreck am Stecken, deswegen haben sie nicht Recht, hahahahaha, ist halt einfach zu wenig.
 
Ich verstehe, dass du mit Donald Trump und allgemein mit der republikanischen Partei nicht sonderlich sympathisierst, da deren Ansichten und Konzepte mit deiner politischen Gesinnung nicht im Geringsten konform gehen.

Das ist richtig. Auch viele Republikaner selber mögen Trump nicht und das nicht erst seit gestern. Manchen ist er z.B. zu liberal.

Aber jemanden wie Bernie Sanders zu wählen, halte ich dann auch nicht für besser. Die Leute bzw viele von denen, die ihn wählen, fühlen sich nämlich ebenso vom System benachteiligt. Und da ich meine, von dir gelesen zu haben, dass du mit Sanders sympathisierst - was dein gutes Recht ist -, kommt es mir so vor, als misst du hier mit zweierlei Maß.


Nö, die amerikanischen Wähler haben allen Grund unzufrieden zu sein mit ihren Politikern aus meiner Sicht. Ob es tatsächlich so spielt erstmal keine Rolle, denn das Gefühl ist erstmal da und hat einen Grund. Deshalb sprach ich von ,,fühlen´´.
Die Gründe sind zahlreich und wurden hier auch schon erläutert, aber Trump wird an ihren Problemen nichts ändern. Niemanden in den USA wird geholfen, wenn er eine Mauer zu Mexiko baut, den IS noch stärker bombadiert als ohnehin schon oder er seine hanebüchenen Steuerpläne. Mal von seinen Manieren und sonstigen Gebahren abgesehen.
Sanders hingehen vertritt aus meiner Sicht die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung und möchte relevante Probleme angehen. Das kann man anders sehen, aber was man ihm nicht vorwerfen kann, dass er Menschen beleidigt, herabsetzt, aufhetzt usw. Außerdem wäre Amerika menschlicher geworden, wenn er seine Pläne hätte erfolgreich umsetzen können. Das kann man von Trump´s Plänen nicht gerade sagen.
 
Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach, dass sich der künftige Präsident - egal ob Trump oder Clinton, was natürlich die Entscheidung der US-Amerikaner ist, nicht unsere - hinterher genauso mit Blockaden herumschlagen muss wie Obama, der letztlich nur sehr wenige seiner ambitionierten Vorhaben durchsetzen konnte und gerade in den letzten Monaten oft machtlos wirkte. Die politischen Verhältnisse zeigen, dass keiner von beiden es leicht haben wird, zu regieren. Und nach einem dermaßen ekelhaft geführten Wahlkampf wird es auch sehr schwer werden, die aufgehetzte Bevölkerung mitzunehmen, egal für welche Politik. Dass jetzt überhaupt ein ungehobelter Mistkerl wie Trump eine Chance hat, ist doch ein Ergebnis dessen, dass sich die Politiker beider Parteien seit Jahren nur noch dämonisieren und damit das Vertrauen in die Politik an sich selbst unterhöhlt haben. Wird bestimmt nicht besser werden.
 
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