Tagespolitik allgemein

Schreibe ruhig was du willst, aber wenn ich im selben Absatz schon Palästina und die jüdische Besiedlung erwähne und du mir dann mit der Hamas ankommst, komme ich mir schlichtweg veräppelt vor. :)
 
Wer "Hamas" sagt, muss auch "Protokolle der Weisen von Zion", "Holocaustleugnung" und "Weltverschwörung" sagen. Auf die gefälschten Protokolle hat sich übrigens auch schon Adolf Hitler in "Mein Kampf" berufen.

Dieses tiefbraune Gedankengut ist von einer gemäßigten Religionsausübung genau so weit entfernt, wie die "Zwölf Stämme" vom Grundgesetz.
 
Bei dem was jetzt in den ersten Tagen nach Trumps Amtseinführung schon abgeht fängt man ja jetzt schon an sich zu wünschen dass jemand einen auf Lee Harvey Oswald macht.




Gibt doch viele die auf ihre Religion scheißen und die aus dem Grund nicht mehr gegen Juden haben als gegen andere Gruppen. Ich kenn zB welche die zwar Morwan mit Vornamen heißen, sich vom Verhalten aber nicht von einem Durchschnitts "Bio-Bayern" unterscheiden, gern und viel Bier trinken, Frauen aufreißen usw. Ich denke das ist sowieso eher eine Frage der Erziehung als der Religion, wie sich ein Mensch anderen Gruppen ggü verhält. Wenn der Vater einen offenen, westlichen Lebensstil hatte ist die Chance groß dass der Sohn diesen annimmt, sofern nix krasses dazwischen passiert.

Ist doch bei uns genauso. Ich bin ohne irgendwelche Ressentiments großgezogen worden (zumindest keine die mir bewusst sind) und habe daher nie nachvollziehen können woher der Hass gegen Juden kam oder wieso Weiße bessere Menschen sein sollten als Schwarze, das schien mir immer höchst abwegig und irrational. Ich hatte aber auch noch nie persönlichen Kontakt zu Personen die sich offen zum Judentum bekannt haben und weder mit Schwarzen noch mit Muslimen negative Erfahrungen gemacht, es gibt für mich daher keinen Grund für Misstrauen.
Meine schlimmsten Erfahrungen habe ich um ehrlich zu sein mit pöbelnden und prügelnden Kindern von Russlanddeutschen gemacht, aber selbst hier seh ich die Schuld eher bei schlechter Erziehung als an der Gruppe an sich.

Ich bin auch ohne Ressentiments großgezogen worden,in der Rückschau fast schon zu tolerant. Und woher der Hass auf Juden kommt, kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen.
 
Kleiner Disclaimer: ich mische mich als jemand in die Diskussion ein, der wenig bis keine Ahnung von Politik hat. Ich halte mich für viel zu uninformiert, um eine definitive politische Meinung zu entwickeln, und in dem Sinne bitte ich auch um Nachsicht für etwaige Aussagen oder Nachfragen, die euch naiv vorkommen mögen.

http://m.spiegel.de/politik/ausland...rrer=http://www.spiegel.de/schlagzeilen/tops/

IS und Konsorten bejubeln Trumps "gesegneten Bann".
Hier zeigt sich welche Folgen so eine unüberlegte Hauruckaction haben kann.
Der Mann der den IS auslöschen will stärkt Ihn nur.
Hier bin ich zum Beispiel etwas ratlos. Eine Aussage aus dem Artikel macht mich stutzig:

Die Muslime im Westen werden bald vor die Wahl gestellt: Entweder sie legen ihren Glauben ab, oder sie schließen sich dem 'Islamischen Staat' an, um der Verfolgung durch die Kreuzzügler-Regierungen und ihre Bürger zu entkommen.

Wieso? Ich meine, wie kann das für einen ansich friedlich lebenden Menschen überhaupt eine Wahl sein? Jedem Moslem muss klar sein, dass diese Ablehnung nicht dem muslimischen Glauben per se gilt – schließlich wurde der ja auch Jahrzehnte weitgehend toleriert – sondern den Gruppierungen, die den Namen dieser Religion missbrauchen, um der westlichen Welt den Krieg zu erklären und mit Mord und Vernichtung zu drohen. Schuld ist also in erster Linie mal der IS, der Anlass zu solchen Maßnahmen gibt unter dem Banner dieser Religion. Wie kann man also auf die Idee kommen, wegen der Diskriminierung, die eine Antwort auf Mörder und Terroristen ist, sich genau diesen Mördern und Terroristen anzuschließen und damit diese Maßnahmen zu rechtfertigen? Das kann doch für einen normal denkenden Menschen keine veritable Option sein. Wenn man an Integration, Harmonie und Frieden interessiert ist und eine angeblich friedliche Religion ausübt, kann man doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, sich radikalisieren zu lassen um in die blutige Schlacht gegen seine Mitmenschen geschickt zu werden. Und wenn man seinen Glauben nicht aufgeben will deswegen, warum distanziert man sich nicht klar von den Strömungen, die den Titel dieser Religion missbrauchen, und spaltet sich ab, gibt ein klares Statement an die Welt ab, dass man diese blutigen Feldzüge verurteilt und nicht gutheißt? Es kam in der Geschichte ja schon öfter vor, dass sich Religionen gespalten haben, wenn die Differenzen innerhalb der Gemeinde zu groß wurden. Ist das bei den Muslime etwa noch nicht so weit inzwischen?

Das sind ernst gemeinte Fragen, und am interessantesten fände ich es, wenn sich ein Muslime dazu äußern könnte.

@Luther Voss
Diese Statistik ist zwar recht anschaulich, aber dennoch sollte man das Ganze etwas differenzierter betrachten als nur nach nackten Zahlen. Verkehrsunfälle beispielsweise sind eben das: Unfälle. Da steckt keine Absicht mit drin und nur, weil jedes Jahr Menschen versehentlich vom Bus erfasst werden, käme keiner auf die Idee, Abermillionen an Menschen ihr Transportmittel wegzunehmen, auf das sie täglich angewiesen sind. Bei Terror und Drohungen sieht das aber anders aus. Es ist das erklärte Ziel von Terroristen, die westliche Welt auszulöschen und in einem Blutbad zu ertränken. Dass sie dabei bisher eher jämmerliche Erfolge vorzuweisen haben, kann aber nicht der Anlass zur vollkommenen Untätigkeit sein. Bei Bombendrohungen werden üblicherweise auch Gebäude gleich evakuiert, wenn man die Drohung ernst nimmt, statt dass man in Statistiken Einsicht nimmt, wieviele Bomben in dem Gebäude bisher explodiert sind. Sind also Präventivmaßnahmen nicht grundsätzlich vorzuziehen als dass man immer erst abwartet, bis was passiert? Ein Vorfall wie die Weihnachtsmarkt-Amokfahrt vergangenes Jahr würde in den USA diese Statistik in die Höhe schnellen lassen und will man wirklich erst warten, ehe sowas geschieht?
Ich will hier nicht diskriminierende Maßnahmen gutheißen, keinesfalls. Aber ich kann die grundsätzliche Einstellung der Regierung schon verstehen. Wenn die Sicherheit zu locker ist, sodass wiederholte Anschläge geschehen, wird der Regierung immer vorgeworfen, nichts zu tun und die Bürger nicht zu schützen. Riegelt ein Land dann als Vorsichtsmaßnahme erst mal komplett ab, sind sie gleich die diskriminierenden Ausgrenzer. Bei irgendwem macht man sich ja sowieso immer unbeliebt? Ich sehe die Dinge sicher aus einer recht schlichten Sichtweise, aber ich sperre meine Haustüre auch immer ab, wenn ich morgens weggehe, und lasse sie sicher nicht offen stehen, nur weil bei mir bisher noch nicht eingebrochen wurde. Und ich sehe nicht, wieso man das als Landesoberhaupt komplett anders handhaben sollte, da steht ja noch viel mehr auf dem Spiel.
 
@Geist

Erstmal. Wie erklärst du dir unabhängig davon, dass es ganz klar diskriminierend ist ganze Länder auszuschließen, dass viele Länder nicht auf der Liste stehen, wo Terroristen jahrelang gefördert und unterstützt wurden? Wie, Saudi Ararbien, Pakistan, Afghansitan die Türkei, Ägypten usw.

Die Statistik zeigt aber nicht nur Bussunfälle. Sondern auch wieviel Amerikaner von Amerikanern die letzten 10 Jahre getötet wurden. Die meisten Anschläge passieren auch von US Staatsbürgen, nicht von Einreisenden.
Also was nützt es dir dein Haus abzuschließen wenn darin 10 Gefährder hocken die eine Waffe griffbereit haben?

Was du sagt, das vernünftige Menschen sich deshalb nicht dem IS anschließen ist natürlich richtig. Aber manche ( auch US Amerikaner auf amerikanischen Boden) brauchen nur einen Schubs in die falsche Richtung. Jetzt gibt es ein richtiges schönes Feindbild. Die Stimmung wird durch solch eine Aktion nur unnötig aufgeheizt. Und zwar auch auf der rechten Seite. Dadurch macht man bestimmt nichts besser.
Das schlimmste für den IS ist doch dass er sieht wie Muslime Christen usw friedlich bei uns in der westlichen Welt zusammenleben, und darauf hat er es mit seinen Anschlägen auch abgesehen. Weil sein ganzes Konzept sonst nicht funktioniert dass wir alle die Ungläubigen bösen sind. Und ganz schlimm war auch für ihn als er sah wie Deutschland Millionen (muslimische) Flüchtlinge ( die vor krieg und den IS geflüchtet sind ) aufnahm um Ihnen zu helfen. Trump spielt dem IS nur in die Karten.
Keine Ahnung vielleicht ist das auch sein Plan und er plant schon längst eine Bodenoffensive. Würde mich nicht wundern. Man soll ihm ja innerhalb von 30 Tagen einen Plan vorlegen wie man den IS komplett auslöscht. Trump will bestimmt militärisch Aktiv werden. Ein Krieg kann ihn ja nur in die Karten spielen, und den IS übrigens auch, aber für einen Krieg braucht man halt einen Feind.
 
Erstmal. Wie erklärst du dir unabhängig davon, dass es ganz klar diskriminierend ist ganze Länder auszuschließen, dass viele Länder nicht auf der Liste stehen, wo Terroristen jahrelang gefördert und unterstützt wurden? Wie, Saudi Ararbien, Pakistan, Afghansitan die Türkei, Ägypten usw.
Ich habe dafür keine Erklärung, die Verordnung stammt ja auch nicht von mir. Ich beurteile nur, womit die Sache begründet wird, und das ist per se eine für mich mal nachvollziehbare Motivation. Über die konkrete Umsetzung kann man sich freilich noch den Kopf zerbrechen.

Die Statistik zeigt aber nicht nur Bussunfälle. Sondern auch wieviel Amerikaner von Amerikanern die letzten 10 Jahre getötet wurden. Die meisten Anschläge passieren auch von US Staatsbürgen, nicht von Einreisenden.
Also was nützt es dir dein Haus abzuschließen wenn darin 10 Gefährder hocken die eine Waffe griffbereit haben?
Dass es "nur" 10 sind und nicht 11, 15 oder schon 20, wenn ich abends wieder nach Hause komme? Nicht falsch verstehen, ich teile die Kritik an der Waffenfreiheit in den Staaten durchaus auch, aber das ist doch eine vollkommen andere Baustelle. Wenn man das in die Diskussion miteinbezieht, statt sich auf den Punkt zu konzentrieren, um den sich die Thematik eigentlich dreht, dann verschiebt man damit doch nur die Torpfosten.

Ich habe dieses Argument schon so oft gehört in der Debatte um die Flüchtlingskrise: "Was machen die paar Morde/Raubüberfälle/Vergewaltigungen denn aus? 95% dieser Straftaten werden von Inländern verübt!" Aber was soll daran bitte stichhalting sein? Gerade, wenn ich schon 1000 Mörder bei mir im eigenen Land habe, sollte ich doch daran interessiert sein, mir nicht noch mehr zu importieren, damit es morgen nicht 1010 sind? 1000 ist viel, aber 1010 ist halt um 10 mehr. Also schlechter, oder nicht?

Was du sagt, das vernünftige Menschen sich deshalb nicht dem IS anschließen ist natürlich richtig. Aber manche ( auch US Amerikaner auf amerikanischen Boden) brauchen nur einen Schubs in die falsche Richtung. Jetzt gibt es ein richtiges schönes Feindbild. Die Stimmung wird durch solch eine Aktion nur unnötig aufgeheizt. Und zwar auch auf der rechten Seite. Dadurch macht man bestimmt nichts besser.
Das Feindbild sind in erster Linie die Mörder und Terroristen des IS, und die haben dieses Bild selbst und willentlich errichtet bzw. arbeiten auch an seiner Erhaltung. Dass damit eine ganze Glaubensrichtung stigmatisiert wird, ist tragisch, aber eine mögliche Lösung dafür habe ich ja bereits vorgeschlagen. Also es ist ja nicht so, als würde man nur eine rein künstliche Stimmung aus dem Nichts erschaffen, weil man sich einen Feind ausgedacht hätte. Der Feind existiert, ist sehr stolz auf das Bild, das von ihm gezeichnet wird, und das sollte man auch nicht unbedingt runterspielen. Ein Feindbild identifizieren nennt in diesem Fall doch einfach das Kind beim Namen.

Das schlimmste für den IS ist doch dass er sieht wie Muslime Christen usw friedlich bei uns in der westlichen Welt zusammenleben, und darauf hat er es mit seinen Anschlägen auch abgesehen. Weil sein ganzes Konzept sonst nicht funktioniert dass wir alle die Ungläubigen bösen sind. Und ganz schlimm war auch für ihn als er sah wie Deutschland Millionen (muslimische) Flüchtlinge ( die vor krieg und den IS geflüchtet sind ) aufnahm um Ihnen zu helfen. Trump spielt dem IS nur in die Karten.
Keine Ahnung vielleicht ist das auch sein Plan und er plant schon längst eine Bodenoffensive. Würde mich nicht wundern. Man soll ihm ja innerhalb von 30 Tagen einen Plan vorlegen wie man den IS komplett auslöscht. Trump will bestimmt militärisch Aktiv werden. Ein Krieg kann ihn ja nur in die Karten spielen, und den IS übrigens auch, aber für einen Krieg braucht man halt einen Feind.
Der Feind ist ja da. Die Mordabsichten und Kriegserklärungen des IS existieren ja schon, daher sollte ein Wehren dagegen eigentlich natürlich und nachvollziehbar sein. Und viel andere Optionen lässt der IS nicht mehr zu mit seinen Machenschaften, als ihn über kurz oder lang mit Stumpf und Stiel auszurotten (und ich bin niemand, der das gerne sagt, nur eine andere Lösung wird immer schwieriger zu finden). Die ganze Welt war entsetzt darüber, weil ein Fünfjähriger am Wochenende in Handschellen gelegt wurde. Aber hat nicht erst vor wenigen Wochen der IS ein Video veröffentlicht, in dem er Kinder in einem verlassenen Vergnügungspark seine Geiseln foltern und hinrichten lässt? Hat nicht ein Mädchen vergangenes Jahr einen Polizisten im Namen des IS attackiert und schwer verletzt in Deutschland? Diese Verrückten machen Kinder zu ihren Waffen und zielen damit so tief unter die Gürtellinie, dass sie ja quasi keine andere Wahl lassen, als selbst das Vertrauen in Kinder zu verlieren damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist das Ziel des IS einen globalen, Islamischen Staat zu errichten also alles andere zu zerstören und zu vernichten. Dafür braucht man Unterstützung und wie bekommt man die? In dem man sich zu einem sicheren Hafen macht. Die Rechten sind natürlich schon von sich aus eine gute Hilfe mit ihrem Ausländerhass und die mangelhafte Integration hat auch ihren Teil beigetragen aber wenn man ein Terror-Regime führt, will man auch nicht hundert Jahre warten und befürchten müssen, dass sich in den Ländern alles noch zum positiven verändert. Also versucht man natürlich die Situation zu verschärfen, was hervorragend mit Terroranschlägen gelingt. Als Reaktion wird der Druck auf die Unschuldigen Muslime steigen und das erhöht die Chance auf eine Radikalisierung, womit man einerseits neue Kämpfer gewinnt in der Heimat, andererseits auch die Wahrscheinlichkeit auf Anschläge erhöht, auch ohne dass man was tun muss, was wiederum die Situation verschärft. Je irrationaler die Regierung und je größer der Hass auf Muslime, desto besser. Man kann sich dann obendrein ja auch noch als Opfer stilisieren. Die Strategie des IS ist clever, denn wie man sieht können Menschen kaum bis drei Zählen und rennen den Rechten die Bude ein.
 
Ich habe dafür keine Erklärung, die Verordnung stammt ja auch nicht von mir. Ich beurteile nur, womit die Sache begründet wird, und das ist per se eine für mich mal nachvollziehbare Motivation. Über die konkrete Umsetzung kann man sich freilich noch den Kopf zerbrechen.


Dass es "nur" 10 sind und nicht 11, 15 oder schon 20, wenn ich abends wieder nach Hause komme? Nicht falsch verstehen, ich teile die Kritik an der Waffenfreiheit in den Staaten durchaus auch, aber das ist doch eine vollkommen andere Baustelle. Wenn man das in die Diskussion miteinbezieht, statt sich auf den Punkt zu konzentrieren, um den sich die Thematik eigentlich dreht, dann verschiebt man damit doch nur die Torpfosten.

Ich habe dieses Argument schon so oft gehört in der Debatte um die Flüchtlingskrise: "Was machen die paar Morde/Raubüberfälle/Vergewaltigungen denn aus? 95% dieser Straftaten werden von Inländern verübt!" Aber was soll daran bitte stichhalting sein? Gerade, wenn ich schon 1000 Mörder bei mir im eigenen Land habe, sollte ich doch daran interessiert sein, mir nicht noch mehr zu importieren, damit es morgen nicht 1010 sind? 1000 ist viel, aber 1010 ist halt um 10 mehr. Also schlechter, oder nicht?


Das Feindbild sind in erster Linie die Mörder und Terroristen des IS, und die haben dieses Bild selbst und willentlich errichtet bzw. arbeiten auch an seiner Erhaltung. Dass damit eine ganze Glaubensrichtung stigmatisiert wird, ist tragisch, aber eine mögliche Lösung dafür habe ich ja bereits vorgeschlagen. Also es ist ja nicht so, als würde man nur eine rein künstliche Stimmung aus dem Nichts erschaffen, weil man sich einen Feind ausgedacht hätte. Der Feind existiert, ist sehr stolz auf das Bild, das von ihm gezeichnet wird, und das sollte man auch nicht unbedingt runterspielen. Ein Feindbild identifizieren nennt in diesem Fall doch einfach das Kind beim Namen.


Der Feind ist ja da. Die Mordabsichten und Kriegserklärungen des IS existieren ja schon, daher sollte ein Wehren dagegen eigentlich natürlich und nachvollziehbar sein. Und viel andere Optionen lässt der IS nicht mehr zu mit seinen Machenschaften, als ihn über kurz oder lang mit Stumpf und Stiel auszurotten (und ich bin niemand, der das gerne sagt, nur eine andere Lösung wird immer schwieriger zu finden). Die ganze Welt war entsetzt darüber, weil ein Fünfjähriger am Wochenende in Handschellen gelegt wurde. Aber hat nicht erst vor wenigen Wochen der IS ein Video veröffentlicht, in dem er Kinder in einem verlassenen Vergnügungspark seine Geiseln foltern und hinrichten lässt? Hat nicht ein Mädchen vergangenes Jahr einen Polizisten im Namen des IS attackiert und schwer verletzt in Deutschland? Diese Verrückten machen Kinder zu ihren Waffen und zielen damit so tief unter die Gürtellinie, dass sie ja quasi keine andere Wahl lassen, als selbst der Vertrauen in Kinder zu verlieren damit.

Ich muss jetzt gleich los. Später dann evtl mehr.
Das Problem ist einfach auch, dass man mit Ausgrenzung, Gewalt oder Krieg so ein Problem wie dem IS nicht beikommen kann. Daraus werden nur wieder neue Anhänger gewonnen. Das zeigt eigentlich die Vergangenheit. So wird sich das ganze ewig im Kreise drehen.
 
Ich muss jetzt gleich los. Später dann evtl mehr.
Das Problem ist einfach auch, dass man mit Ausgrenzung, Gewalt oder Krieg so ein Problem wie dem IS nicht beikommen kann. Daraus werden nur wieder neue Anhänger gewonnen. Das zeigt eigentlich die Vergangenheit. So wird sich das ganze ewig im Kreise drehen.
Da bin ich voll bei dir.
Es stellt sich jedoch die Frage nach einer Alternative.
Die Amerikaner haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht gerade mit Ruhm bekleckert wenn es darum ging terroristische Vereinigungen auszumerzen. Es kommt einem eher so vor, als ob die Vorgehensweisen in der Vergangenheit eher ein Nährboden für neue Gruppierung und Rekruten war. Jetzt probiert halt mal jemand einen anderen Ansatz.
Auch in meinen Augen nicht der richtige, aber mir fehlt wie gesagt eine realistische alternative Herangehensweise.
 
Hier bin ich zum Beispiel etwas ratlos. Eine Aussage aus dem Artikel macht mich stutzig:

Die Muslime im Westen werden bald vor die Wahl gestellt: Entweder sie legen ihren Glauben ab, oder sie schließen sich dem 'Islamischen Staat' an, um der Verfolgung durch die Kreuzzügler-Regierungen und ihre Bürger zu entkommen.

Diese Aussage stammt ja vom IS selbst. Wer nicht den Kampf des IS unterstützt, der ist ein ungläubiger Feind. So einfach ist das. Und das hat der IS auch wiederholt unmissverständlich klar gemacht: http://www.spiegel.de/politik/ausla...aut-uno-massaker-an-zivilisten-a-1118183.html

Wieso? Ich meine, wie kann das für einen ansich friedlich lebenden Menschen überhaupt eine Wahl sein? Jedem Moslem muss klar sein, dass diese Ablehnung nicht dem muslimischen Glauben per se gilt – schließlich wurde der ja auch Jahrzehnte weitgehend toleriert – sondern den Gruppierungen, die den Namen dieser Religion missbrauchen, um der westlichen Welt den Krieg zu erklären und mit Mord und Vernichtung zu drohen. Schuld ist also in erster Linie mal der IS, der Anlass zu solchen Maßnahmen gibt unter dem Banner dieser Religion.

Es ist eben nicht nur der Westen, der bedroht wird. Der Kampf des IS wird vor allem im Norden der arabischen Halbinsel geführt und Europa ist da meiner Ansicht nach nur ein Rekrutierungspool, der leicht mit Propaganda und vereinzelten Terroraktionen malträtiert werden kann, jedoch mit dem mittelfristigen Ziel, hier Unterstützer zu gewinnen. Die wirkliche Gefahr hier in Europa geht daher von Leuten wie Pierre Vogel und Sven Lau aus, die andere Menschen mit irrsinnigen Ideen vollpumpen und dann zum Kämpfen in einem fernen Land überreden.

Wie kann man also auf die Idee kommen, wegen der Diskriminierung, die eine Antwort auf Mörder und Terroristen ist, sich genau diesen Mördern und Terroristen anzuschließen und damit diese Maßnahmen zu rechtfertigen? Das kann doch für einen normal denkenden Menschen keine veritable Option sein. Wenn man an Integration, Harmonie und Frieden interessiert ist und eine angeblich friedliche Religion ausübt, kann man doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, sich radikalisieren zu lassen um in die blutige Schlacht gegen seine Mitmenschen geschickt zu werden.

Das ist meiner Meinung nach wie bei eMail-Spam und Fernsehwerbung: Wenn man nur lange und oft genug eine Aussage wiederholt, dann wird es früher oder später jemanden geben, der dieser Aussage auch Beachtung schenkt und entsprechend handelt. Die Erfolgsquote mag da sehr bescheiden sein, vielleicht in der Größenordnung von einer Promille einer Promille (kein Schreibfehler), aber bei ein paar dutzend Millionen Europäern kommt da trotzdem was zusammen.

Und wenn man seinen Glauben nicht aufgeben will deswegen, warum distanziert man sich nicht klar von den Strömungen, die den Titel dieser Religion missbrauchen, und spaltet sich ab, gibt ein klares Statement an die Welt ab, dass man diese blutigen Feldzüge verurteilt und nicht gutheißt? Es kam in der Geschichte ja schon öfter vor, dass sich Religionen gespalten haben, wenn die Differenzen innerhalb der Gemeinde zu groß wurden. Ist das bei den Muslime etwa noch nicht so weit inzwischen?

Es gibt doch sogar unter den Extremisten selbst mehrere Strömungen: IS, Boko-Haram, al-Qaida. Ich denke da eher, dass der reale Herrschaftsanspruch sich eben nicht auf die Religion an sich gründet, sondern auf die äußerst erfolgreiche Mixtur aus Brutalität, Waffengewalt und Hit & Run-Taktik. Wenn eine schwerbewaffnete Bande von Extremisten auf LKW ins eigene Dorf kommt und für die Bewohner dann nur noch Treue zu ISIS oder den sicheren Tod in Aussicht stellt, dann erübrigen sich auch alle Überlegungen in Richtung Philosophie und Religion. Dann legen die Menschen gemäß der obigen Textpassage entweder ihren Glauben ab oder schließen sich dem Islamischen Staat an.

Sobald eine derartige Organisation allerdings sesshaft wird, (was bei der Errichtung eines Islamischen Staates ja irgendwann notwendig wird) so wird sie wieder sehr leicht angreifbar und ist konventioneller Kriegsführung ziemlich wehrlos ausgesetzt.
 
Der letzte Punkt erklärt sich freilich von selbst, aber in der Aussage vom IS, dass sich die Muslime entscheiden müssten, ging es ja nicht darum, dass ihr Leben vom IS im eigenen Dorf bedroht ist. Sondern konkret darum, was sie von den Ungläubigen zu befürchten haben, beispielsweise in Amerika oder in Europa. Aber jeder, der halbwegs nachdenkt, müsste doch einsehen, dass es mit den Muslimen erst jetzt, wo der IS so auf den Putz haut, ernstzunehmende Probleme gibt, die Schuld dafür kann man also schlecht denen geben, die sich nur gegen die gegen sie gerichteten Drohungen wehren wollen. Seth Caomin sprach oben davon, dass sich der IS als "sicherer Hafen" attraktiv macht. Aber wie gelingt einem das als Aggressor bitte? Doch wohl nur, wenn man die Übermacht und/oder militärische Überlegenheit auf seiner Seite hat und einen absehbaren Sieg über seine Feinde in Aussicht stellen kann. Das würde der IS gerne, aber er kann es nicht, denn dass er die Welt nicht erobern kann, liegt zumindest in meinen Augen auf der Hand. Sie malträtieren, ja. Sehr vielen Menschen sehr großes Leid zufügen, ebenfalls. Aber den Sieg davontragen und die aufgeklärte Welt seinen mittelalterlichen Methoden und Weltanschauungen unterwerfen? Nicht mal in den feuchtesten Träumen des Dschihadisten. Wer also aufgrund der Erfolgsaussichten mit dem IS sympathisiert, und sei es nur um seine eigene Haut zu retten, hat sowieso schon mal ein ziemlich entrücktes und bedenkliches Weltbild?
 
Und das sie die "Ungläubigen" fürchten müssen stimmt ja auch. Man schaue sich den extremen Anstieg rechter Straftaten der letzten Jahre an, die Strategie geht auf. Natürlich hat der IS selbst eine Mitverantwortung aber das ist doch nicht relevant für das Opfer. Das ist wie bei Palästina und Israel und ihrem ewigen Konflikt, wen interessierts schon, wer angefangen hat? Die Zugehörigkeit und die Erfahrung die man macht ist viel wichtiger. Und wer ständig die Erfahrung machen muss Opfer zusein, wer keine Sicherheit hat, wer ausgegrenzt wird, ist auch leichter empfänglich für das Versprechen von Gemeinschaft, Sicherheit und Stärke. Natürlich wird das begünstigt, wenn man eh schon ein bedenkliches Weltbild hat aber auch jemand der ein moderates Weltbild hat, kann früher oder später Sympathisant werden. Deswegen begrüßt der IS ja auch Trumps Aggressivität. Je größer die Diskriminierung, desto mehr Druck auf alle muslimischen Schichten. Dass das Weltbild und die Ziele des IS unrealistisch und irrational ist, ist selbstverständlich aber das hat ja die Irren der Welt noch nie aufgehalten und leider hat es auch noch nie Gewalt und Leid aufgehalten.
 
@Geist

Ich habe andere Staaten, die nicht betroffen sind erwähnt, weil das ganze einfach dann doch alles andere als Konsequent ist. Wenn er allen Staaten wo hauptsächlich Mulime leben die Einreise verweigert hätte dann wäre er wenigsten ein konsequenter Hardliner. So gibt es eigentlich nur die Möglichkeit, dass er und die USA eigene Interessen in diesen Staaten verfolgen, und er selber weiß wie unnütz so ein Bann ist. Die Begründung das deshalb evtl weniger mögliche Terroristen ins Land kommen ist auch nicht haltbar. Das ist wie wenn du dein Haus abschließt aber hinten die Fenster offen lässt. Außerdem wird es so oder so Möglichkeiten für terroristen geben einzureisen wenn sie wirklich wollen.

Und die Statistik zeigt auch eins und das ist wichtig. Die Maßnahmen die getroffen werden sind total überproportional zu der Gefahr, es gibt ganz andere Baustellen um die man sich kümmern sollte um die Sicherheit im eigenen Land zu gewährleisten. Die Terrorismusdebatte steht total unverhältnismäßig im Fokus. Und so wird nur weiter die Rechte populistische Szene gefördert und Angst und Hass gesät, so werden dann alle Asylsuchenden, Flüchlinge, Immigrannten, Moslems, Islamisten und Terrorsiten über einen Kamm geschert werden. Und den IS stärkt das ganze indirekt auch noch. Die wollen doch dieses schwarz weiß Bild von der Welt genauso wie die Rechten. Mit friedlichen Menschen die coexistieren kann man nicht an die Macht kommen oder die lange halten.
 
Soviel ich weiß ist bei solchen Telefonaten immer ein Dolmetscher zugeschaltet.

Bei Merkel und Putin geht es wohl ohne, weil Herr Putin wohl noch ausgesprochen gutes deutsch spricht.
Ein paar Ausnahmen sind sicherlich noch dabei, wo ein anderer Staatschef die Sprache des Gegenübers spricht, aber die Regel sind sicher (fast) simultane Übersetzungen.
 
Bei Merkel und Putin geht es wohl ohne, weil Herr Putin wohl noch ausgesprochen gutes deutsch spricht.
Zum einen das, zum anderen spricht Merkel meines Wissens nach auch Russisch.
Abgesehen davon wäre das für mich auch eine Sache des Stolzes. Warum sollte ich als Politiker dem anderen soweit entgegenkommen, dass ich seine Sprache spreche, aber nicht er meine? Dann doch lieber gleich ein Dolmetscher. Zumal dadurch auch die Gefahr von diplomatischen Verstimmungen aufgrund von Missverständnissen durch unzureichende Sprachkenntnisse minimiert werden.
 
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