Tagespolitik allgemein

Es ist auf der einen Seite zynisch angesichts der Opferzahlen und Tragödien, die sich derzeit in Afrika abspielen.
Außerdem steckt da wieder mal eine Doppelmoral dahinter. Wenn bei einem Verdachtsfall auf Schweinepest, Rinderwahn oder Vogelgrippe hunderte Schweine, Rinder oder Hühner/Enten gekeult werden und ihr Fleisch weggeworfen werden muss, obwohl die Tiere kerngesund waren, gibt es doch auch nicht diesen riesen Aufstand. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.
 
Ich finde es ist doch noch Mal ein Unterschied, immerhin weiß man von der Ansteckungsgefahr bei diesen Tieren, bei dem Hund ist es unbekannt. Und wir bringen auch nicht vorsorglich die Menschen um, die mit bspw. der Pflegerin in Kontakt kamen. Ich denke eine andere Lösung wäre hier möglich gewesen, niemand hat wohl gefordert, der Hund solle jetzt fröhlich durch die Straßen spazieren. Sich für das Leben eines Tiers einzusetzen ist in meinen Augen nicht dekadent.
 
Wie soll schon sagte lächerliche Doppelmoral von Gutmenschen, die zu viel Zeit haben.
Ich weiß noch wie bei uns hunderte Nutztiere getötet wurden als die Vogelgrippe alle in Panik gebracht hatte. Und jetzt? Nur weil es ein Haustier ist, schreien alle auf?
Natürlich ist das nicht nett, aber Nettigkeiten kann man sich bei so etwas nicht erlauben. Die Gefahr ist da eindeutig größer.

Wieso gehen die Leute die am lautesten schreien denn nicht freiwillig nach Afrika um zu helfen?
 
Das Problem ist dass man so gut wie nichts über diese Krankheit weiß. Der Hund kann keine Gefahr sein, oder eben auch nicht. In Afrika stehen ja glaube ich Flughunde und Fledermäuse unter dringendem Verdacht, die Krankheit auf den Menschen zu übertragen.
Man weiß es halt einfach nicht, und im Zweifel entscheidet das Menschenwohl vor dem Tierwohl, so leid mir das als Tierfreund auch tut.
 
Vielleicht weil die Leute laut schreien, weil ein Hund einfach so getötet wurde, ohne das man eine Ahnung hat, Steven. warum sollen die nach Afrika gehen um zu helfen? Das hat dieselbe Qualität, wie wenn Leute Ausgaben in der Wissenschaft kritisieren und fragen, warum man nicht erst Mal Krebs heilt. Als könnte mal eben jeder, jeden Job ausführen. Ansonsten sind Vergleiche mit der Vogelgrippe unpassend, weil diese Tierseuchen sich ja allen voran unter Tieren verbreiten und dann sowohl für die als auch am Ende der Kette für den Menschen gefährlich sind, die sie dann essen. Der Hund befindet sich wohl kaum in so einer wirtschaftlich-industriellen Nahrungskette.

@Sol
Wäre dann der Hund nicht wenigstens ein interessantes Forschungsobjekt, wo man ihn schon gerade vor sich hat?
 
Vielleicht weil die Leute laut schreien, weil ein Hund einfach so getötet wurde, ohne das man eine Ahnung hat, Steven. warum sollen die nach Afrika gehen um zu helfen? Das hat dieselbe Qualität, wie wenn Leute Ausgaben in der Wissenschaft kritisieren und fragen, warum man nicht erst Mal Krebs heilt. Als könnte mal eben jeder, jeden Job ausführen. Ansonsten sind Vergleiche mit der Vogelgrippe unpassend, weil diese Tierseuchen sich ja allen voran unter Tieren verbreiten und dann sowohl für die als auch am Ende der Kette für den Menschen gefährlich sind, die sie dann essen. Der Hund befindet sich wohl kaum in so einer wirtschaftlich-industriellen Nahrungskette.

@Sol
Wäre dann der Hund nicht wenigstens ein interessantes Forschungsobjekt, wo man ihn schon gerade vor sich hat?

Es juckt die Leute auch nicht, dass in spanischen Tötungsstationen aus weitaus geringeren Beweggründen zahllose Tiere jedes Jahr verrotten und getötet werden. Da ist der Aufmarsch einer affektierten, gehirnlosen Meute wegen einer verhältnismäßig friedlichen Tötung geradezu karikativ.
 
Ein interessantes Forschungsobjekt um herauszufinden, ob er tatsächlich den Virus übertragen könnte und damit die Befürchtungen berechtigt sind.

Und dazu einen Hund nehmen, von dem nicht mal klar wäre, wie und ob er sich infiziert hat? Wie soll man die Daten daraus denn einordnen? Da ist es einfacher einen Hund gezielt mit dem Erreger unter kontrollierten Bedingungen in Kontakt zu bringen, als an einem Tier zu forschen, dessen Daten man im Endeffekt nicht gebrauchen kann, weil die Übertragung total unklar wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hätte man denn mit diesem Hund machen sollen, der eine potentiell hochansteckende Krankheit intus hat? Soll man das arme Tier auch noch einsam in einen Käfig sperren und jeden physischen Kontakt vorenthalten? Das macht so ein Haustier bestimmt sehr lange und dankbar mit, ohne einen Knacks davon zu kriegen...

Wäre nur eine Frage der Zeit, bis ein solcher Hund von sich aus den Kontakt sucht und den erstbesten Menschen anspringt und vollsabbert...
 
Man muss sich nur mal vor Augen führen was die Krankheit mit Menschen anrichtet und wie sehr sie in Afrika wütet.
Ein ähnliches Inferno mutwillig herbeiführen, nur weil man Mitleid mit einem Hund hatte, erscheint da einfach nicht rational.

Am Ende müssten dann vielleicht stattdessen dutzende Hunde eingeschläfert werden statt nur dieser eine, weil sich das Virus im schlimmsten Fall munter in Tierheim und darüber hinaus verbreitet. Da würd ich dann gerne wissen was dann die Antwort der Aktivisten ist.

@Seth Caomhin: Was für eine Art Forschungsobjekt soll der Hund denn sein? Angenommen man fände den Erreger in seinem Blut wäre ja immer noch unklar ob er ein gefährlicher Ansteckungsherd ist oder nicht.
 
Das Problem ist dass man so gut wie nichts über diese Krankheit weiß.

Über Ebola weiß man durchaus eine ganze Menge, es ist ja auch nicht der erste Ausbruch. Das Virus wird seit 1976 erforscht und mittlerweile ist man ja scheinbar sogar so weit, dass es in den USA bereits ein experimentelles Anti-Serum gibt (man erinnere sich an die ersten beiden US-amerikanischen Helfer, die zum Anfang der Epidemie ausgeflogen wurden).
 
@David Somerset @Sol
Na, wenn man ihn untersucht, dürfte man herausfinden ob er infiziert ist, über seine Besitzerin sicher auch wie. Ich bin allerdings kein Mediziner, ich habe keine Ahnung ob und vor allem wie man mehr herausfindet. Ich kann allerdings schon verstehen, dass Menschen es nicht schön finden, wenn man einfach so ohne Überprüfung ein Haustier tötet.
 
Na, wenn man ihn untersucht, dürfte man herausfinden ob er infiziert ist, über seine Besitzerin sicher auch wie.

Genau da bin ich mir nicht so sicher, die Krankenschwester kann ja noch nicht mal genau sagen, wann sie sich angesteckt hat.

Ich kann allerdings schon verstehen, dass Menschen es nicht schön finden, wenn man einfach so ohne Überprüfung ein Haustier tötet.

Man macht es ja nicht einfach so, sondern weil die Übertragung von Ebola auch von anderen Spezies bekannt ist. Wer weiß ob ein Hund auch ein Reservoir für den Erreger sein kann, sich die Viren dort nicht im Blut auffinden lassen, sondern ein anderen Zyklus verfolgen? Wer weiß. Die Sachlage ist da halt noch sehr dünn und der Wille eine Isolationsstation für den Hund auf unbestimmte Zeit zu betreiben, ist da wohl eindeutig nicht gegeben.
 
Während in Westafrika ganze Landstriche an Ebola krepieren, geht man in Madrid auf die Straße und liefert sich Scharmützel mit der Polizei, um das Leben eines Köters zu retten. Finde nur ich das ziemlich dekadent?

http://www.rp-online.de/leben/gesun...efert-tierschuetzer-ausser-sich-aid-1.4583999

C.
Vielleicht etwas makaber, aber irgendwie kommt mir das so vor als ob das hier

star_trek_into_darkness__the_needs_of_the_many____by_gamera68-d5oig1z.jpg


auf das trifft:
boomer_will_live_by_amandakitswell-d4dfpxt.gif
 
Ich kann allerdings schon verstehen, dass Menschen es nicht schön finden, wenn man einfach so ohne Überprüfung ein Haustier tötet.

Schön ist das sicher nicht, aber das ist ein für uns inzwischen typisch gewordenes, lächerlich banales Wohlstandsproblem. Und dank Web 2.0 verbreitet sich ein solch überaus "wichtiger" Protest über den ganzen Erdball und findet Unterstützer. Fast möchte man froh sein, dass die Masse der Menschen in Westafrika wohl kaum über einen Internetzugang verfügt, um solchen Schwachsinn vor Augen geführt zu bekommen.

C.
 
Ich verstehe das Tamdam um den Hund auch nicht. In meinen Augen, ist er ein potentielles Risiko. Ich bin jetzt kein Virologe, aber wenn er den Virus in sich trägt, heisst das wahrscheinlich, dass sich dieser schon verändert hat und dann von Hund zu Hund übertragen werden könnte. Dann sperrt man ihn in ein Tierheim, dort hat er dann Kontakt zu anderen Hunden und dann darf man, wie schon erwähnt dutzende Hunde einschläfern.

Ob die Daten des Hundes wichtig sind, wage ich zu bezweifeln, denn für die Forscher, ist doch eher der "Patient null" erheblich. Der Hund wäre nur ein interessantes Studienobjekt. Aber ich bin froh, dass die in Spanien keine anderen Probleme haben (wie haben denn die ganzen Arbeitslosen so schnell einen Job gefunden?)
 
Aber ich bin froh, dass die in Spanien keine anderen Probleme haben (wie haben denn die ganzen Arbeitslosen so schnell einen Job gefunden?)
Also heute früh habe ich in der Lokalzeitung gelesen dass jetzt arbeitslose Pfleger für die Versorgung von Ebola-Kranken eingestellt werden sollen, weil sich immer mehr Angestellte vom Klinik-Personal angesichts der mangelhaften Sicherheit weigern, die Infizierten zu versorgen. Schon erschreckend irgendwie.
Und der Schwester soll es mittlerweile so schlecht gehen dass sie künstlich beatmet werden muss, da ist ihr eingeschläferter Hund wirklich noch das geringste Problem ...
 
Schön ist das sicher nicht, aber das ist ein für uns inzwischen typisch gewordenes, lächerlich banales Wohlstandsproblem. Und dank Web 2.0 verbreitet sich ein solch überaus "wichtiger" Protest über den ganzen Erdball und findet Unterstützer. Fast möchte man froh sein, dass die Masse der Menschen in Westafrika wohl kaum über einen Internetzugang verfügt, um solchen Schwachsinn vor Augen geführt zu bekommen.

C.
Ich gehe auch davon aus das sich hier wie immer auch einige Herrschaften eingefunden haben denen es gar nicht um den Hund ging sondern einfach nur um "Dagegen" zu sein und Krawall zu machen.
 
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