Tagespolitik allgemein

Naja ein Lockführer ist da schon etwas anderes als ein Kohleschaufler oder Schriftsetzer, und es mag stimmen das diese Berufe zum Teil eben obsolet werden. (Genau wie die Dominanz von Tageszeitungen.) Das aber Züge ganz ohne Schaffner auskommen, auch wenn sie automatisiert werden, glaube ich nicht. In Deutschland wird das schon aus Sicherheitsgründen niemals passieren.
 
Soweit ich weiß muss der Lockführer aber trotzdem anwesend in der Kabine sein und ein Pedal betätigen, sonst wird ein Notfallsystem ausgelöst und der Zug kommt zum stehen.
Jawohl. Dabei handelt es sich um die sogenannte Totemannsicherung.


Was die unterschiedlichen Gewerkschaften angeht,so ist dies bei der Post seit Jahr und Tag so.Auch hier gibt es schon immer zwei Gewerkschfaten.
Und es klappt auch seit Jahr und Tag obwohl sich beide ansonbsten Spinnefeind sind
 
Deutschland ist total sozial, ausser es geht um Streik, Flüchtlingspolitik oder Schnee. :-D
Mir macht diese ppopulistische Menschenjagd auf den GDL Chef mehr Sorgen.
Thatcher brauche damals noch die Polizei um Streiks wegzuknüppeln. Heute machen das die Medien.
Denn irgendwie erfährt man nur in Weselsky-Interviews warum man genau streikt…

Gut zusammengefasst im Spiegel:
"Die Gewerkschaft der Lokführer will auch für die bei ihr organisierten Rangierführer, Disponenten und anderes Zugpersonal Tarifverträge abschließen. Die Deutsche Bahn will das nicht. Sie arbeitet da lieber mit der deutlich handzahmeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft zusammen, ihrer "angepassten Hausgewerkschaft", wie Weselsky spottet. Der Konflikt ist real. Der Streit ist legitim. Es geht um die Interessen der Beschäftigten. Was sonst ist die Aufgabe einer Gewerkschaft? (...) Weselskys Vergehen: Er macht von einem Grundrecht Gebrauch - dem Recht auf Streik. Kleine Erinnerung für die Empörten: Solange Weselskys Leute ihm folgen und kein Arbeitsgericht Einwände hat, kann er zum Ausstand aufrufen. Wem das nicht passt, sollte den Umzug nach China erwägen"

(Falls so große Zitate nicht erlaubt sind bitte löschen)
 
Mad Blacklord schrieb:
Naja ein Lockführer ist da schon etwas anderes als ein Kohleschaufler
Aber es passt. Als sich die Technik weiter entwickelte (Dieselloks) ist der Beruf überflüssig geworden. So könnte es auch in Zukunft sein.

Jedihammer schrieb:
Jawohl. Dabei handelt es sich um die sogenannte Totemannsicherung
Das ist falsch. Bei Eisenbahnen handelt es sich um eine Sicherheitsfahrschaltung, nicht um eine Totmanneinrichtung.
 
Das ist falsch. Bei Eisenbahnen handelt es sich um eine Sicherheitsfahrschaltung, nicht um eine Totmanneinrichtung.
Funktion ist dabei allerdings so ziemlich die gleiche, Sicherheit geht vor.
Aber es passt. Als sich die Technik weiter entwickelte (Dieselloks) ist der Beruf überflüssig geworden. So könnte es auch in Zukunft sein.
Trotzdem wird da auch in Zukunft jemand im Führerhäuschen hocken und den Zug direkt bedienen. Eben aus diesen Sicherheitsgründen. Auch wenn ich es mir in Asien oder sogar den USA sogar vorstellen könnte, dass da die Züge wirklich mal vollautomatisch fahren werden. Aber hier bei uns sollte soviel Sachverstand noch gegeben sein das man den Beruf des Lockführers nicht wegrationalisiert.
 
Mad Blacklord schrieb:
Trotzdem wird da auch in Zukunft jemand im Führerhäuschen hocken und den Zug direkt bedienen. Eben aus diesen Sicherheitsgründen. Auch wenn ich es mir in Asien oder sogar den USA sogar vorstellen könnte, dass da die Züge wirklich mal vollautomatisch fahren werden. Aber hier bei uns sollte soviel Sachverstand noch gegeben sein das man den Beruf des Lockführers nicht wegrationalisiert.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Die deutschen ICE's fahren bereits heute mit Geschwindigkeiten von 300 - 330 km/h, ohne dass der Lokführer außer der Sifa etwas bedienen muss. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Züge komplett automatisch fahren. Da kann dann auch gerne ein Lockführer zur Überwachung sitzen aber eigentlich hätte der Beruf dann ausgedient.
 
@Crimson : Ich finde es viel eher bedenklich, dass eine einzelne Gewerkschaft aus reiner Sturheit (ist ja nicht so, als ob die Bahn nicht ein Angebot gemacht hätte...) mal eben der deutschen Volkswirtschaft einen Schaden in Höhe von über 100 Millionen Euro pro Tag zufügen kann und will. (Quelle)
Und von dem Standpunkt aus (mir als nicht-Bahnfahrer ist es ziemlich egal, ob die Personenzüge nun kommen oder nicht...) ist für mich die Grenze der Solidarität recht schnell erreicht, da dieser Schaden an der Allgemeinheit für mich völlig außer Verhältnis zu den geforderten Vorteilen für die (im Vergleich zur Gesamtbevölkerung relativ überschaubare) Minderheit der Zugführer ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Denn irgendwie erfährt man nur in Weselsky-Interviews warum man genau streikt…

Gut zusammengefasst im Spiegel:
"Die Gewerkschaft der Lokführer will auch für die bei ihr organisierten Rangierführer, Disponenten und anderes Zugpersonal Tarifverträge abschließen. Die Deutsche Bahn will das nicht. Sie arbeitet da lieber mit der deutlich handzahmeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft zusammen, ihrer "angepassten Hausgewerkschaft", wie Weselsky spottet. Der Konflikt ist real. Der Streit ist legitim. Es geht um die Interessen der Beschäftigten. Was sonst ist die Aufgabe einer Gewerkschaft? (...) Weselskys Vergehen: Er macht von einem Grundrecht Gebrauch - dem Recht auf Streik. Kleine Erinnerung für die Empörten: Solange Weselskys Leute ihm folgen und kein Arbeitsgericht Einwände hat, kann er zum Ausstand aufrufen. Wem das nicht passt, sollte den Umzug nach China erwägen"

Dummerweise erwähnt dieser Auszug mit keiner einzigen Silbe das doch sehr eigenartige Mengenverhältnis der Angestelltengruppen bei diesen beiden Gewerkschaften. Und genau dieses Verhältnis ist es, das aus der Annahme, der Streik sei legitim, genau das macht: ein reine Annahme.

Solange Weselskys GDL nicht transparent wird und belastbare Zahlen rausrückt, solange wird man ihm zurecht vorwerfen, unsauber, völlig überzogen und im grunde undemokratisch zu sein.
 
Ich finde es viel eher bedenklich, dass eine einzelne Gewerkschaft aus reiner Sturheit (ist ja nicht so, als ob die Bahn nicht ein Angebot gemacht hätte...) mal eben der deutschen Volkswirtschaft einen Schaden in Höhe von über 100 Millionen Euro pro Tag zufügen kann und will.

Der deutsche Staat hat das doch selbst erst möglich gemacht, durch die Privatisierung der Bahn. Jetzt guckt man halt in die Röhre, weil die Bahn wie ein Konzern agiert und die jährlichen geschenkten Milliarden die sie an Steuergeldern bekommt, nicht in die Infrastruktur und das Personal investiert, sondern in das Auslandsgeschäft.
 
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Die Bahn hatte angeboten, bei Tarifgesprächen künftig parallel mit GDL und EVG zu verhandeln. Sollte dann nur eine Gewerkschaft einem Kompromiss zustimmen, soll diese auch nur für ihre Mitglieder gelten. Die andere Gewerkschaft soll nach Willen der Bahn dann aber nicht mehr streiken dürfen.

Ja, das würde der Bahn wohl gefallen. Schön die Gewerkschaften gegeneinander aufhetzen und dann den nehmen, der sich am billigsten verkauft und die Anderen dürfen dann in die Röhre gucken.
Einfach wieder verbeamten, wenn Michel schon Pipi in die Hose bekommt vor den herausragenden Auswirkungen eines Streiks einer kleinen Gruppe von Angestellten, dann sollte man diesen vielleicht auch eine herausragende Behandlung zuteil werden lassen.
 
Einfach wieder verbeamten, wenn Michel schon Pipi in die Hose bekommt vor den herausragenden Auswirkungen eines Streiks einer kleinen Gruppe von Angestellten, dann sollte man diesen vielleicht auch eine herausragende Behandlung zuteil werden lassen.


Das Problem ist hier doch, dass es überhaupt gar nicht um die Lokführer geht. Die hätten ja schon längst bekommen, was die GdL für sie erstreiten wollte. Die streiken hier jetzt aber nur und sorgen für Stillstand, weil sich hier eine Gewerkschaft grade zum Retter in der Not für eine zahlenmäßig unbekannte Gruppe von Nichtlokführern hochstilisiert, obwohl eine ganz andere Gewerkschaft für genau dieses Klientel die eigentliche Heimat ist.

Wie ist das zu erklären?
 
Der Bundestag will ein neues Gesetz gegen Sozialmissbrauch durch EU-Einwanderer erlassen.
[...]Wenn die Länderkammer zustimmt, müssen Zuwanderer aus der Europäischen Union bei einer Täuschung der Behörden mit befristeten Wiedereinreiseverboten rechnen. Das Aufenthaltsrecht zur Arbeitssuche wird auf sechs Monate beschränkt - außer bei konkreter Aussicht auf Erfolg. Der Mehrfachbezug von Kindergeld soll dadurch verhindert werden, dass eine Auszahlung an das Vorliegen der Steueridentifikationsnummer gekoppelt wird.
Darüber hinaus wird Städten und Gemeinden mit 25 Millionen Euro unter die Arme gegriffen, weil sich viele Kommunen durch Sozialleistungsempfänger aus Rumänien und Bulgarien finanziell überfordert fühlen.[...]
http://www.abendzeitung-muenchen.de...ion.1ad43620-c07c-4545-9537-a1e127740c94.html
 
Echt? Ich dachte die Bahn will auf keinen Fall die Arbeitszeiten kürzen?

Joa, echt. Wenn man seine Forderungen vernünftig präsentiert, dann kann man auch einen Kompromiss finden.

Aber wenn ich eine solche "Präsentation" sehe, dann wird mir einfach nur noch schlecht und wirklich wundern tut es mich dann auch nicht, wenn Verhandlungen scheitern:

http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitteilung-1412260934?action=overlay

Was ist das bitte für eine Milchmädchenrechnung? Da wird wild und völlig unplausibel mit wilkürlichen Zahlen jongliert.

91%?
81%?
51%?

16000?
20000?
97% von 4000?
37000?

Quizfrage: Was ist mit den restlichen 17000 Mitgliedern, die immerhin die absolute Mehrheit der GdL-Mitglieder ausmachen und nicht abgestimmt haben?

Haben die wirklich nicht abgestimmt?
Oder waren die etwa gegen einen Streik?

Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast und das, was hier auf der offiziellen Seite dieser Gewerkschaft präsentiert wird, ist ein totales mathematisch-logisches Armutszeugnis, für das sich jeder Siebtklässler in Grund und Boden schämen würde...

Edit:

Google-Cache-Variante des obigen Links:

http://webcache.googleusercontent.c...34+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a
 
Joa, echt. Wenn man seine Forderungen vernünftig präsentiert, dann kann man auch einen Kompromiss finden.

Das stimmt sogar für die Bahn, wie die GDL.

Quizfrage: Was ist mit den restlichen 17000 Mitgliedern, die immerhin die absolute Mehrheit der GdL-Mitglieder ausmachen und nicht abgestimmt haben?

Wie kommst Du denn auf 17000 restliche Mitglieder? Bei rund 20000 angeschriebenen Mitgliedern, bleiben noch rund 14000 Mitglieder über.

Haben die wirklich nicht abgestimmt?
Oder waren die etwa gegen einen Streik?

Vielleicht sind das auch einfach die Mitglieder, die nicht bei der DB direkt arbeiten?

Und mathematisch würde ich da auch nicht rangehen, wenn von über 4000 und mehr als 16000 die Rede ist. Ist halt eine Pressemitteilung und mehr nicht.
 
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Wie kommst Du denn auf 17000 restliche Mitglieder? Bei rund 20000 angeschriebenen Mitgliedern, bleiben noch rund 14000 Mitglieder über.

Ist das noch wichtig?(*) Die Zahlen in diesem Pamphlet sind eh nicht belastbar, weil in sich selbst nicht schlüssig.

51 Prozent der 37 000 Beschäftigten in den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) der DB sind der GDL schon vom Arbeitgeber als Mitglieder bescheinigt worden.

37000 * 0,51 = 18870.

Wie kommen da dann auf einmal 20000 Befragte zustande?

Aber egal, ich rechne mal mit den anderen Zahlen weiter:

81 % Wahlbeteiligung von 20000 = 16200.
91 % der 16200 stimmen für den Streik = 14742
Davon:
97 % (wertlose) Zustimmung seitens der 4000 Beamten = 3880

Sind also 10862 (=14742-3880) nutzbare Stimmen für die Urabstimmung.

Macht nach Adam Riese 10862/20000 = 54 % Zustimmung für den Streik.
Und selbst 10862/18870 ergibt immer noch nur 58 %.
Damit ist das Ziel von 75% Zustimmung bei der Urabstimmung eindeutig verfehlt worden.

Aber nicht nur ich finde diese Mathepolitik äußerst merkwürdig:

Es dürfte kaum verwundern, dass der Arbeitgebeverband AgvMoVe das propagierte Ergebnis der GDL-Urabstimmung einer juristischen Überprüfung unterziehen lassen, und ggf. rechtliche Schritte gegen die GDL etwa in Form von Schadensersatzforderungen in Erwägung ziehen wird. Die GDL ihrerseits hat dazu am 19.10.2014 – ganz in Stil ihres amtierenden Bundesvorsitzenden Weselsky – ein Schreiben an ihre Amtsinhaberschaft gerichtet und „klar gestellt“, dass die Unrechtmäßigkeit der GDL-Urabstimmung „in den Medien kolportiert“ wurde, weil „die DB versucht, ihre eigenen Fehler“ gerade zu rücken und „die GDL wieder kleinzurechnen“. Weiter heißt es in besagten Schreiben: „Es gibt keinerlei Zweifel daran, dass unsere Urabstimmung rechtmäßig ist“, vielmehr wolle die DB lediglich „politisch eine weitere Sau durchs Dorf jagen“.

Quelle: http://www.indemore-gdl.de/allgemein/gdwelsky-im-groessenwahn/


Und mathematisch würde ich da auch nicht rangehen, wenn von über 4000 und mehr als 16000 die Rede ist. Ist halt eine Pressemitteilung und mehr nicht.

Aber diese Pressemitteilung ist nun mal die Legitimation für den Streik. Wenn nicht mal der Trend in die richtige Richtung geht (da fehlen am Ende ja immer noch mehr als 15% für einen Streikbeschluss, selbst wenn man mal beide Augen zudrückt), dann lässt sich das auch nicht mehr mit grob gerundeten Teilnahmezahlen vertuschen.


(*) Ich gebe zu, die 37000 mit den 34000 verwechselt zu haben. Aber unter dem Strich ändert das auch nix an meiner Aussage, nämlich dass hier herumgepfuscht wurde.
 
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