David Somerset
Dr. rer. nat.
Mischt sich das patentierte Gen zufällig (Windbestäubung ist immer vom Zufall abhängig) mit einer anderen Zucht, dann gehört dir die folgende Saat aus der Bestäubung nicht mehr, weil da ja das patentierte Gen auch drin steckt und man sich quasi des "Diebstahls" schuldig gemacht hat.
Bezweifle ich etwas. Die Natur lässt sich nur schlecht regulieren. Siehe bspw. Bienenvölker die man nur solange besitzt, solange sie auch auf dem eigenen Besitz hausen. Sucht sich ein Bienenvolk einen anderen Bau, auf anderem Besitz, gehören die Bienen eben dem Besitzer dieses Grundes, wenn er denn will.
Jetzt kommt aber noch ein anderer hinzu. Botox ist ja so mit das giftigste Gift, was die Natur zu bieten hat. (Im Ranking gleich so gefolgt von Ricin)
Dabei handelt es sich nicht um Botox, sondern um das Endotoxin des Bacillus thuringiensis. Das sind zwei paar Schuhe.
Es geschehen sicherlich auch andere Gentransfere, von denen wir nichts effektiv merken. Wenn sich Sorteneigenschaften mininmal ändern, dann fällt das kaum auf.
Aber wenn ich das Gen für die Produktion eines starken Giftes irgendwo einschleuse und diese Eigenschaft sich selbständig macht, dann fällt das durchaus auf.
Jetzt kann man die Wahrscheinlichkeitsrechnung bemühen, wie häufig so was passieren kann. Aber angenommen so ein Vorfall würde mit der Wahrscheinlichkeit von 1:10Mio passieren. Und sei es, dass nur eine Maispflanze dieses Gen so abgelesen hat, dass eine bedeutende Menge an Gift produziert wurde. Wer dann diesen Mais ißt, der hat dann halt Pech gehabt?
Ähm, Gentransfer ist ne ziemlich komplizierte Sache. Der Gentransfer zwischen Eukaryoten geschieht quasi nur durch Fortpflanzung oder durch Transfektion und die ist künstlich. Was die größte Dynamik hat, wäre der horizontale Gentransfer von Bakterien. Allerdings wurde dort die Aufnahme aus einer anderen Domäne und Weitergabe an eine andere Domäne nicht beobachtet.
Abgesehen von der Wahrscheinlichkeit, die ich hier übrigens schon mal bildlich dargestellt habe, ist die Sache so, dass Änderungen im Genom grundsätzlich repariert werden. Jede Zelle in unserem Körper macht Mutationen durch, die allerdings sofort repariert werden. Was Du beschreibst ist so, als würden die X-Men plötzlich unter uns wandeln und keiner merkt es. So zu argumentieren würde auch gegen natürlich Mais sprechen, wer weiß was der zusammenmutiert?
Außerdem wird Genmais engmaschig kontrolliert und muss einen Mindestabstand zu anderen Anbauflächen einhalten (nicht mal 1% der Pollen kommt über 30m, weil sie zu schwer sind).
Je nach Umweltbedingung kann Pollen durchaus über die hohen Atmosphärenschichten weltweit verteilt werden.
Dann ist es eh egal, weil die USA schon seit Jahren Genmais anbauen und wir alle verloren sind.
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