Tagespolitik allgemein

Mischt sich das patentierte Gen zufällig (Windbestäubung ist immer vom Zufall abhängig) mit einer anderen Zucht, dann gehört dir die folgende Saat aus der Bestäubung nicht mehr, weil da ja das patentierte Gen auch drin steckt und man sich quasi des "Diebstahls" schuldig gemacht hat.

Bezweifle ich etwas. Die Natur lässt sich nur schlecht regulieren. Siehe bspw. Bienenvölker die man nur solange besitzt, solange sie auch auf dem eigenen Besitz hausen. Sucht sich ein Bienenvolk einen anderen Bau, auf anderem Besitz, gehören die Bienen eben dem Besitzer dieses Grundes, wenn er denn will.

Jetzt kommt aber noch ein anderer hinzu. Botox ist ja so mit das giftigste Gift, was die Natur zu bieten hat. (Im Ranking gleich so gefolgt von Ricin)

Dabei handelt es sich nicht um Botox, sondern um das Endotoxin des Bacillus thuringiensis. Das sind zwei paar Schuhe.

Es geschehen sicherlich auch andere Gentransfere, von denen wir nichts effektiv merken. Wenn sich Sorteneigenschaften mininmal ändern, dann fällt das kaum auf.
Aber wenn ich das Gen für die Produktion eines starken Giftes irgendwo einschleuse und diese Eigenschaft sich selbständig macht, dann fällt das durchaus auf.
Jetzt kann man die Wahrscheinlichkeitsrechnung bemühen, wie häufig so was passieren kann. Aber angenommen so ein Vorfall würde mit der Wahrscheinlichkeit von 1:10Mio passieren. Und sei es, dass nur eine Maispflanze dieses Gen so abgelesen hat, dass eine bedeutende Menge an Gift produziert wurde. Wer dann diesen Mais ißt, der hat dann halt Pech gehabt?

Ähm, Gentransfer ist ne ziemlich komplizierte Sache. Der Gentransfer zwischen Eukaryoten geschieht quasi nur durch Fortpflanzung oder durch Transfektion und die ist künstlich. Was die größte Dynamik hat, wäre der horizontale Gentransfer von Bakterien. Allerdings wurde dort die Aufnahme aus einer anderen Domäne und Weitergabe an eine andere Domäne nicht beobachtet.
Abgesehen von der Wahrscheinlichkeit, die ich hier übrigens schon mal bildlich dargestellt habe, ist die Sache so, dass Änderungen im Genom grundsätzlich repariert werden. Jede Zelle in unserem Körper macht Mutationen durch, die allerdings sofort repariert werden. Was Du beschreibst ist so, als würden die X-Men plötzlich unter uns wandeln und keiner merkt es. So zu argumentieren würde auch gegen natürlich Mais sprechen, wer weiß was der zusammenmutiert?

Außerdem wird Genmais engmaschig kontrolliert und muss einen Mindestabstand zu anderen Anbauflächen einhalten (nicht mal 1% der Pollen kommt über 30m, weil sie zu schwer sind).

Je nach Umweltbedingung kann Pollen durchaus über die hohen Atmosphärenschichten weltweit verteilt werden.

Dann ist es eh egal, weil die USA schon seit Jahren Genmais anbauen und wir alle verloren sind.
 
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Hogwarts an der Oder, Viadrana (oder wie das da in Ösiland heisst), Traunstein. Das beste wäre diesen Esokram überall rauszuschmeissen und Theologie darf gleich mitfliegen. Solche Nachrichten sind jedes Mal ein sehr deutliches Zeichen, wie notwendig eine Bildungsreform ist. Sowas würde man doch nicht mal in Betracht stehen, wenn die Menschen sich wirklich ihrer Vernunft bedienen würden.
 
Hogwarts an der Oder, Viadrana (oder wie das da in Ösiland heisst), Traunstein. Das beste wäre diesen Esokram überall rauszuschmeissen und Theologie darf gleich mitfliegen. Solche Nachrichten sind jedes Mal ein sehr deutliches Zeichen, wie notwendig eine Bildungsreform ist. Sowas würde man doch nicht mal in Betracht stehen, wenn die Menschen sich wirklich ihrer Vernunft bedienen würden.

Die Homöopathie-Industrie hat halt in den letzten Jahrzehnten sehr viel und sehr gute Lobby-Arbeit betrieben. Auf der homöopathischen "Arzneimittel"-Liste prangt der Bundesadler, viele Kassen zahlen für diesen Quatsch und viele Ärzte und Apotheken bieten Globuli und Tinkturen feil. Viele Konsumenten wissen zudem nicht, was es damit auf sich hat, und halten den Hokus-Pokus für eine Art Naturheilverfahren, obwohl das damit wenig bis nichts zu tun hat.

C.
 
Hogwarts an der Oder, Viadrana (oder wie das da in Ösiland heisst), Traunstein. Das beste wäre diesen Esokram überall rauszuschmeissen und Theologie darf gleich mitfliegen. Solche Nachrichten sind jedes Mal ein sehr deutliches Zeichen, wie notwendig eine Bildungsreform ist. Sowas würde man doch nicht mal in Betracht stehen, wenn die Menschen sich wirklich ihrer Vernunft bedienen würden.

Es ist keine Frage der Bildung, ob man auf "alternative Medizin" schwört oder nicht. Eigentlich ist es eher so, je höher die Bildung, desto mehr geht man von der evidenzbasierten Medizin weg zu so einem Hokuspokus. Ich arbeite in einer Apotheke und kriege das tagtäglich mit. Bei Kindern bis 12 wird sowas ja komplett von der Krankenkasse übernommen und was da mitunter auf den Rezepten steht, rollt mir die Fussnägel auf. Der Homöopathiehersteller Heel hat jetzt extra eine Produktreihe für Kinder rausgebracht und das wird ein voller Erfolg werden. Dabei wird Homöopathie meist in einen Topf mit Phytopharmaka geworfen, die sehr wirksam und mitunter tödlich sein können, und die Natur sowieso als sanft verklärt. Dieser Studiengang setzt dem nur die Krone auf. Aber ich frag mich echt wie man mit Homöopathie 4 Semester füllen will.
 
Der Homöopathiehersteller Heel hat jetzt extra eine Produktreihe für Kinder rausgebracht und das wird ein voller Erfolg werden.

Genau wie beim Rauchen... man muss sie kriegen, wenn sie noch jung sind. :konfus:

Ich frag mich nur, was da teilweise herangezogen wird. Ich kenne echt einige Mütter, die ihren Kindern beim kleinsten Wehwehchen fast schon hysterisch ein oder mehrere Globuli einwerfen. Die werden doch von kleinauf entsprechend konditioniert, dass man bei jedem harmlosen Leiden sofort Pillen einwirft.

C.
 
Genau wie beim Rauchen... man muss sie kriegen, wenn sie noch jung sind. :konfus:

Ich frag mich nur, was da teilweise herangezogen wird. Ich kenne echt einige Mütter, die ihren Kindern beim kleinsten Wehwehchen fast schon hysterisch ein oder mehrere Globuli einwerfen. Die werden doch von kleinauf entsprechend konditioniert, dass man bei jedem harmlosen Leiden sofort Pillen einwirft.

C.

Das ist die eine Fraktion, Arnika-Globuli bei jedem kleinen Kratzer. Heutzutage gibt es Globuli und Tinkturen gegen Sachen, wo man sich früher gar nichts bei gedacht hatte und die keinerlei Behandlung benötigen, besonders bei Kindern und Schwangeren. Und der andere Teil ist dann der, das man bei ernsthaften Krankheiten wirksame Medikamente weglässt und stattdessen überteuerte Zuckerkügelchen nimmt, auch bei Kindern.
 
Es ist keine Frage der Bildung, ob man auf "alternative Medizin" schwört oder nicht. Eigentlich ist es eher so, je höher die Bildung, desto mehr geht man von der evidenzbasierten Medizin weg zu so einem Hokuspokus. Ich arbeite in einer Apotheke und kriege das tagtäglich mit. Bei Kindern bis 12 wird sowas ja komplett von der Krankenkasse übernommen und was da mitunter auf den Rezepten steht, rollt mir die Fussnägel auf. Der Homöopathiehersteller Heel hat jetzt extra eine Produktreihe für Kinder rausgebracht und das wird ein voller Erfolg werden. Dabei wird Homöopathie meist in einen Topf mit Phytopharmaka geworfen, die sehr wirksam und mitunter tödlich sein können, und die Natur sowieso als sanft verklärt. Dieser Studiengang setzt dem nur die Krone auf. Aber ich frag mich echt wie man mit Homöopathie 4 Semester füllen will.

Sorry aber ich sehe das komplett anders. Eines der Hauptprobleme unseren Bildungssystems ist, Kindern nicht beizubringen, wie Wissenschaft funktioniert. Selbst jetzt an der Uni habe ich meinen ersten Kontakt mit Papern in einem Kurs der "How to read and write a scientific paper" heisst, nicht mal ein Pflichtkurs, nur für 20 Leute. Bildung sollte eben nicht nur heissen, dass ich total toll Mathe kann oder weiß wie ich ein Gedicht interpretiere und die Eckdaten deutscher Geschichte kennen, sondern auch was ein Argument ist, was eine Hypothese ist, was eine Theorie ist und wie man letztendlich darauf kommt. Menschen die in dieser Hinsicht gebildet sind, dürften deutlich weniger auf diesen Schwachfug reinfallen als die Leser von Apotheken-Rundschau. Heisst ja nicht, dass man gebildeten Menschen nichts aufschwatzen könnte oder sie nicht (aus welchen Gründen auch immer) wirre Positionen vertreten könnten aber mit so einem rational-orientierten Background ist die Verwechslung von Wissen mit Glaube deutlich schwieriger.

Die Homöopathie-Industrie hat halt in den letzten Jahrzehnten sehr viel und sehr gute Lobby-Arbeit betrieben. Auf der homöopathischen "Arzneimittel"-Liste prangt der Bundesadler, viele Kassen zahlen für diesen Quatsch und viele Ärzte und Apotheken bieten Globuli und Tinkturen feil. Viele Konsumenten wissen zudem nicht, was es damit auf sich hat, und halten den Hokus-Pokus für eine Art Naturheilverfahren, obwohl das damit wenig bis nichts zu tun hat.

C.

Tja und Werbung läuft auch sehr ordentlich im Fernsehen wie ich bemerken durfte. Mindestens zwei verschiedene Spots habe ich gesichtet und mindestens einer von ihnen bei den Öffentlich-Rechtlichen während Sochi. Klar, dass der Uninformierte hier glaubt es mit einer Art von Medizin zutun zu haben, wenn ihm das Fernsehen erklärt, wie toll das doch ist - und so super natürlich.
 
Selbst jetzt an der Uni habe ich meinen ersten Kontakt mit Papern in einem Kurs der "How to read and write a scientific paper" heisst, nicht mal ein Pflichtkurs, nur für 20 Leute. Bildung sollte eben nicht nur heissen, dass ich total toll Mathe kann oder weiß wie ich ein Gedicht interpretiere und die Eckdaten deutscher Geschichte kennen, sondern auch was ein Argument ist, was eine Hypothese ist, was eine Theorie ist und wie man letztendlich darauf kommt.

Nimm's mir nicht übel, aber auf was für ein Gymnasium bist du denn gegangen? :eek:
Ich habe spätestens seit der zehnten Klasse bis zum Erbrechen mit Theorien, Hypothesen, Quellen, Zitaten etc. arbeiten müssen. Dafür geht man ja auch auf's Gymnasium: um zum wissenschaftlichen Arbeiten befähigt zu werden. Und an der Uni ging das auch weiter. Wisenschaftliches Arbeiten I - III und das sind hier Pflichtfächer, keine freiwilligen Seminare.
 
Sorry aber ich sehe das komplett anders. Eines der Hauptprobleme unseren Bildungssystems ist, Kindern nicht beizubringen, wie Wissenschaft funktioniert. Selbst jetzt an der Uni habe ich meinen ersten Kontakt mit Papern in einem Kurs der "How to read and write a scientific paper" heisst, nicht mal ein Pflichtkurs, nur für 20 Leute. Bildung sollte eben nicht nur heissen, dass ich total toll Mathe kann oder weiß wie ich ein Gedicht interpretiere und die Eckdaten deutscher Geschichte kennen, sondern auch was ein Argument ist, was eine Hypothese ist, was eine Theorie ist und wie man letztendlich darauf kommt. Menschen die in dieser Hinsicht gebildet sind, dürften deutlich weniger auf diesen Schwachfug reinfallen als die Leser von Apotheken-Rundschau. Heisst ja nicht, dass man gebildeten Menschen nichts aufschwatzen könnte oder sie nicht (aus welchen Gründen auch immer) wirre Positionen vertreten könnten aber mit so einem rational-orientierten Background ist die Verwechslung von Wissen mit Glaube deutlich schwieriger.

Die Rate der Globulianhänger ist unter Leuten mit Abitur und Universitätsabschluss wesentlich höher als unter denen ohne. Und nicht nur Homöopathie, du wirst sehr selten einen Impfverweigerer finden, der weniger als ein Abitur hat. Und die Homöopathieindustrie weiss das und zielt ihre Werbung meist genau drauf ab.
Die Umschauleser, die meist schon Rentner sind, verlangen deutlich weniger.
 
@Ben
Ich war nicht auf einem Gymnasium. Klar, Quellen und Zitate hatten wir auch aber das ganze war ganz fern davon weg. Gerade das Abiturienten oder Akademiker teilweise darauf schwören, zeigt in meinen Augen deutlich das Problem. Es reicht einfach nicht auf Quellen und Zitate zu pochen und so ein bisschen mal Argument, Gegenargument zu machen. Ich sage ja nicht, dass man in diese Richtung überhaupt nichts macht oder an einigen Stellen es vielleicht sogar richtig macht aber ich schätze, dass die Mehrzahl der Schüler (und man sollte schon in der Grundschule anfangen), nicht weiß wie wissenschaftliche Theorien zu stande kommen, geschweige denn was bspw. Doppelblindstudien sind.

@narumi-chan
Ich bezweifle gar nicht, dass Leute mit Abitur oder Universitätsabschluss auch in so einigen Fällen auf Homöopathie schwören oder Impfverweigerer sind, ich bezweifle aber dass die Mehrzahl derjenigen, die vor allem in den MINT-Fächern abschließen und auch wissenschaftlich Arbeiten, auch nur annähernd in der Überzahl wären oder die Rate höher wäre. Man darf ja nicht vergessen, nicht jeder der am Ende eine Uni besucht lanet im Wissenschaftsbetrieb, da sind genug die am Ende in der Industrie arbeiten und die daher zwar Ahnung von ihrem Fach haben aber nicht darüber hinaus. Hier bei Geologie bspw. ist das gut zusehen, wie gesagt ein Seminar in dem sich mal mit der eigentlichen, wissenschaftlichen Arbeit auseinandergesetzt wird, das hat ca. 4 mal stattgefunden, zwei mal davon vielleicht eine halbe bis dreiviertelstunde, die anderne zwei Mal waren Zusammenfassungen von Papern oder Abstracts. Mit Glück waren die 20 Leute da.

Inwiefern wird die Werbung eigentlich auf Akademiker zugeschnitten?
 
Die Rate der Globulianhänger ist unter Leuten mit Abitur und Universitätsabschluss wesentlich höher als unter denen ohne. Und nicht nur Homöopathie, du wirst sehr selten einen Impfverweigerer finden, der weniger als ein Abitur hat. Und die Homöopathieindustrie weiss das und zielt ihre Werbung meist genau drauf ab.

Das liegt an der zunehmenden Wissenschafts- und Fortschrittsfeindlichkeit, die in den letzten 4 - 5 Jahrzehnten um sich gegriffen hat. War man davor sehr lange fast schon blind fortschrittsgläubig, so hat sich das durch die Schattenseiten einer industrialisierten Gesellschaft wie z.B. Umweltzerstörung usw., in das genaue Gegenteil verkehrt. Begriff wie "Chemie" und "Forschung" sind heutzutage bei vielen Menschen eher negativ behaftet, während die Natur verklärt und als "sanft" empfunden wird.
Dass gerade gebildete Kreise verstärkt auf Pseudomedizin und -therapien hereinfallen dürfte zum einen daran liegen, dass dieser Personenkreis oftmals über ein höheres Einkommen verfügt, um den Hokuspokus auch bezahlen zu können, und zum anderen daran, dass sich viele dieser Leute vermutlich als klüger als der Rest (und als ihren Arzt) empfinden, wenn sie statt auf die "böse Chemie" auf die "sanfte Natur" setzen, weil es vielleicht auch in anderen Lebensbereichen als en vogue empfunden wird, statt auf den schnöden "Mainstream" auf die (vermeintlich) trendige Alternative zu setzen.
In meinem Bekanntenkreis kann ich das jedenfalls sehr gut beobachten, dass Leute, die ich eigentlich für recht klug und gebildet halte mit Begeisterung zum Heilpraktiker und Homöopathen rennen, während die eher schlichten Gemüter halt einfach zum Hausarzt gehen, das nehmen, was dieser ihnen anbietet und gut ist. Interessant ist auch, dass man in Diskussionen zu dem Thema mittlerweile oftmals der Außenseiter ist, wenn man die "mainstreamige" Schulmedizin verteidigt, während die Homöopathie-Anhänger für ihr Geschwurbel von "feinstofflicher Information" und "Wassergedächtnis" anerkennendes Nicken ernten. :crazy

C.
 
Das liegt an der zunehmenden Wissenschafts- und Fortschrittsfeindlichkeit
auf der mMn einen Seite und der zunehmenden Spiritualitätsfeindlichkeit (nenn ich jetzt mal so, bitte nicht falsch, bzw. nur auf Religion gepolt verstehen) auf der anderen Seite. Genauso wie blinder Glaube Fortschritt behindert, tut es auch das Festklammern an bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen.
In meinem Bekanntenkreis
kann ich wiederum viele Skeptiker beobachten, die allem skeptisch gegenüberstehen ausser der Wissenschaft, der sie hörig sind als hätte sie noch nie falschgelegen.
Diese verhärteten Fronten gehen mir ziemlich auf den Geist, denn ich bin der Überzeugung, dass Fortschritt nur möglich ist wenn man Neues und Anderes miteinbezieht statt kategorisch ausklammert.
Insofern sollten sich Homöopathen und Schulmediziner mal einen Ruck geben und aufeinander zugehen, die Psychoneuroimmunologie wäre ein passendes Begegnungsfeld.
 
@Ben
Ich war nicht auf einem Gymnasium. Klar, Quellen und Zitate hatten wir auch aber das ganze war ganz fern davon weg. Gerade das Abiturienten oder Akademiker teilweise darauf schwören, zeigt in meinen Augen deutlich das Problem. Es reicht einfach nicht auf Quellen und Zitate zu pochen und so ein bisschen mal Argument, Gegenargument zu machen.

Das kann ich dann natürlich nicht bewerten. Es gibt scheinbar so viele Wege eine Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen, ich kenne immer noch nicht alle. Zitate, Quellen, das ist wahrscheinlich vor allem 'ne Geistes-/Sozialwissenschaftler-Krankheit; ich weiß aber, dass die naturwissenschaftl. Leistungskurse in meinem Jahrgang auch Späßchen wie Doppelblindstudien behandelt haben und zwar ausgiebig.

Ich sehe aber auch ein, dass es durchaus Probleme in Sachen Bildung gibt. Mein Bruder geht seit 'nem knappen Jahr auf die Realschule und die Unterschiede zum Gymnasium sind enorm. Das liegt natürlich auf der Seite irgendwie auf der Hand, aber, wenn man mal bedenkt, dass die Realschule nur eine Stufe unter dem Gymnasium rangiert und eine Menge Leute nach der zehnten Klasse auch eine gymnasiale Oberstufe besuchen (wollen), finde ich das durchaus bedenklich. Man sollte doch auch auf der Realschule mal einen dt. Klassiker, von Goethe, Schiller etc. gelesen haben usw. usf.
 
Wie sollen Homöopathen und Wissenschaftler (Schulmediziner haben ja eher wenig Probleme mit der Thematik) aufeinander zugehen? Wenn jemand behauptet, er könne fliegen, ist es doch völlig egal wie lange er dies behauptet, niemand würde jemals auf ihn zugehen, solange er es nicht beweisen kann. Fortschritt ist nicht möglich, wenn man neues und anderes miteinbezieht, nur weil es neu und anders ist und viele es toll finden, Fortschritt ist nur möglich, wenn das neue und andere auch eine entsprechende Grundlage hat und Überprüfungen standhalten kann. Tatsächlich hat "Wissenschaft" wohl kaum mal falschgelegen, Teile wurden erweitert oder durch schlicht bessere Modelle ersetzt. Man darf auch nicht vergessen, dass der Wissenschaftsbetriebn wie wir ihn kennen, eigentlich außerordentlich modern ist. Von einem statischen, quasi-religiösen System über Jahrhunderte ist er sehr weit entfernt.

@Ben
Da hatten wir wiederum keine Probleme, die Klassiker wurden "alle" durchgenommen. Allgemein konnte ich mich über die Realschule nicht beschweren, ich fand sie einigermaßen akzeptabel. Das erste Abiturjahr hingegen war eine Qual, die spätere Abiturwiederholung dagegen war wiederum großartig. Von Schule zu Schule, System zu System, immer wieder völlig konträre Erfahrungen und nun an der Uni wieder eher negative.
 
Diese verhärteten Fronten gehen mir ziemlich auf den Geist, denn ich bin der Überzeugung, dass Fortschritt nur möglich ist wenn man Neues und Anderes miteinbezieht statt kategorisch ausklammert.
Insofern sollten sich Homöopathen und Schulmediziner mal einen Ruck geben und aufeinander zugehen, die Psychoneuroimmunologie wäre ein passendes Begegnungsfeld.

Warum sollten sie? Homöopathie ist ja keine neue Erkenntnis, sondern ein über 200 Jahre altes Glaubenskonstrukt, welches zum einen von grob falschen Grundannahmen ausgeht und inzwischen von der Wissenschaft ausreichend erforscht, überholt und komplett widerlegt wurde. Die weitere Erforschung des Placebo-Effekts ist sinnvoll, aber von einem 200 Jahre alten widerlegten Dogma sollte die moderne Medizin doch eher Abstand nehmen.

C.
 
Tatsächlich hat "Wissenschaft" wohl kaum mal falschgelegen
Das stimmt natürlich insbesondere in der Medizin - deshalb wissen wir ja auch, dass Frauen nicht so intelligent sind wie Männer, dafür aber hysterisch, dass Tabak überaus gesund ist, Zähne jedoch eher nicht, und lassen uns bei jedem Zipperlein zur Ader. ;)

Warum sollten sie?
Weil die Homöopathie etwas schafft, bei dem die landläufige Medizin allenthalben versagt: heilen. Und dieses Versagen gilt es zu beheben, aber das funktioniert nicht mit dem Beharren darauf, die derzeitige eigene Haltung sei die richtige, deshalb ist dieser schlaue Satz:
Crimson schrieb:
Die weitere Erforschung des Placebo-Effekts ist sinnvoll, aber von einem 200 Jahre alten widerlegten Dogma sollte die moderne Medizin doch eher Abstand nehmen.
der bessere Ansatz, weil er sich doch immerhin mit dem Interesse am Placebo-Effekt auf die Homöopathie zubewegt, statt sie kategorisch abzulehnen.
 
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