Tagespolitik allgemein

Das stimmt natürlich insbesondere in der Medizin - deshalb wissen wir ja auch, dass Frauen nicht so intelligent sind wie Männer, dafür aber hysterisch, dass Tabak überaus gesund ist, Zähne jedoch eher nicht, und lassen uns bei jedem Zipperlein zur Ader. ;)

Da diese Theorien/Behandlungsmethoden/was-auch-immer - wissenschaftlich - widerlegt wurden, stimmt das in der Tat insbesondere in der Medizin.

...statt sie kategorisch abzulehnen.

Pseudowissenschaften sind kategorisch abzulehnen, insbesondere, wenn sie potentiell dazu geeignet sind, Menschenleben zu gefährden. Informiere dich mal, was in Deutschland nötig ist, um als Heilpraktiker praktizieren zu dürfen. Jeder Depp kann sich so die Taschen füllen und gleichzeitig Menschenleben auf's Spiel setzen.
 
Nicht die Homöopathie heilt, der Placebo-Effekt heilt (oder lindert). Und genau das ist das Problem der Homöopathie, denn der Placebo-Effekt ist nun Mal kein Alleinstellungsmerkmal. Es ist fahrlässig und gefährlich, etwas als Medizin zu deklarieren, was in Wirklichkeit nur ein Placebo ist und daher eben nur dort Anwendung finden kann, wo es sinnvoll ist. Und ob darüber hinaus, dann als Placebo auch noch diese Esoterik sein müsste, stellt sich als Frage auch. Eben weil es eine ernsthafte Verwechslungsgefahr gibt.
 
Das stimmt natürlich insbesondere in der Medizin - deshalb wissen wir ja auch, dass Frauen nicht so intelligent sind wie Männer, dafür aber hysterisch, dass Tabak überaus gesund ist, Zähne jedoch eher nicht, und lassen uns bei jedem Zipperlein zur Ader.

Komischen Arzt hast Du.

der bessere Ansatz, weil er sich doch immerhin mit dem Interesse am Placebo-Effekt auf die Homöopathie zubewegt, statt sie kategorisch abzulehnen.

Der Placebo-Effekt ist keine Errungenschaft der Homöopathie. Der Placeboeffekt ist schon viel länger bekannt als die Lehren des Dr. Hahnemann. Daher muss man sich nicht der Homöopathie annähern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nimm's mir nicht übel, aber auf was für ein Gymnasium bist du denn gegangen? :eek:
Ich habe spätestens seit der zehnten Klasse bis zum Erbrechen mit Theorien, Hypothesen, Quellen, Zitaten etc. arbeiten müssen. Dafür geht man ja auch auf's Gymnasium: um zum wissenschaftlichen Arbeiten befähigt zu werden. Und an der Uni ging das auch weiter. Wisenschaftliches Arbeiten I - III und das sind hier Pflichtfächer, keine freiwilligen Seminare.

Lange leben die naturwissenschaftlichen Fächer! ^^

Ich komme allerdings aus einer philologischen Disziplin und kann dir sagen, dass Seths Erfahrungen keinesfalls die Ausnahme sind. Wir haben in Wissenschaftliches Arbeiten nur Recherche, Zitierregeln und Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit behandelt, aber sonst nichts. Es gab nur ein freiwilliges Fach, in dem vielleicht 5 Leute aus meinem Institut saßen, in dem wir etwas über so grundlegende Begriffe wie Hypothese, Theorie, Modell, Falsifizierbarkeit, Induktion oder Deduktion gehört haben, was sonst nie wieder in meinem Studium aufkam. Als ich das mit dem WA-Angebot der Psychologen vertiefen wollte, bin ich vertröstet worden, "weil derzeit keine Plätze an Studierende anderer Institute vergeben werden konnten". Und dann wundern wir uns, dass die Naturwissenschaftler uns nicht ernst nehmen und sagen, wir machen keine richtige Wissenschaft. :konfus:
 
@Alema: ich studiere Rechtswissenschaft mit einem Schwerpunkt auf Kriminologie. Das naturwissenschaftlichste mit dem ich zu tun habe, dürften wohl Kriminalitätsstatistiken sein. :D
 
Völlig richtig (bis auf die Bezeichnung "Errungenschaft"), aber da er immer noch Kern intensiver Forschung ist und bei der Homöopathie scheinbar besonders auffällig zutage tritt, halte ich sie fürs Nachhaken in diesem Zusammenhang für geradezu prädestiniert.

Wie kommt der Placebo-Effekt besonders bei Homöopathie zum tragen? Bei jeder Erprobung eines Medikament tritt der Placebo-Effekt auf, umso weniger die Testpersonen wissen und umso verzweifelter sie sind, desto deutlicher.
 
Naja, dafür gibt es ja die Psychosomatik (seit 1992, dem Schicksalsjahr der Homöopathie), was quasi die Wirkung der Homöopathie untersucht, dabei aber den Anspruch hat wissenschaftlich zu arbeiten.
 
Und eben, wie bereits erwähnt, die Psychoneuroimmunologie, die ich an dieser Stelle für angebrachter halte, weil, kurz gesagt, weniger psychoanalytisch und mehr molekularbiologisch.
 
Und eben, wie bereits erwähnt, die Psychoneuroimmunologie, die ich an dieser Stelle für angebrachter halte, weil, kurz gesagt, weniger psychoanalytisch und mehr molekularbiologisch.

Die PNI ist ja eine ganz normale Wissenschaft, in der man sich auch an die üblichen Standards fürs wissenschaftliche Arbeiten hält, während die Homöopathie eindeutig eine Pseudowissenschaft ist. Natürlich kann man (und soll sogar) Phänomene wie den Placeboeffekt, der u.a. in der Homöopathie zu beobachten ist, wissenschaftlich untersuchen, so wie man absolut alles wissenschaftlich untersuchen darf, aber das ist noch lange keine Annäherung an die Homöopathie. Die ist und bleibt Mist, in dem Sinne, dass ihre ganzen Annahmen über Wirkmechanismen etc. heute als widerlegt gelten müssen. Warum sich trotzdem irgendetwas tut (nämlich der Placeboeffekt), wird dir jeder "Wissenschaftsgläubige" als legitime Frage ansehen, aber das macht die Homöopathie noch lange nicht glaubwürdig. Nur wegen einer gewissen Ähnlichkeit des Forschungsfeldes zur Chemie ist die Alchemie auch nicht wahrer geworden. ;)
 
@narumi-chan
Ich bezweifle gar nicht, dass Leute mit Abitur oder Universitätsabschluss auch in so einigen Fällen auf Homöopathie schwören oder Impfverweigerer sind, ich bezweifle aber dass die Mehrzahl derjenigen, die vor allem in den MINT-Fächern abschließen und auch wissenschaftlich Arbeiten, auch nur annähernd in der Überzahl wären oder die Rate höher wäre. Man darf ja nicht vergessen, nicht jeder der am Ende eine Uni besucht lanet im Wissenschaftsbetrieb, da sind genug die am Ende in der Industrie arbeiten und die daher zwar Ahnung von ihrem Fach haben aber nicht darüber hinaus. Hier bei Geologie bspw. ist das gut zusehen, wie gesagt ein Seminar in dem sich mal mit der eigentlichen, wissenschaftlichen Arbeit auseinandergesetzt wird, das hat ca. 4 mal stattgefunden, zwei mal davon vielleicht eine halbe bis dreiviertelstunde, die anderne zwei Mal waren Zusammenfassungen von Papern oder Abstracts. Mit Glück waren die 20 Leute da.

Inwiefern wird die Werbung eigentlich auf Akademiker zugeschnitten?

Du wirst überrascht sein, wieviele Apotheker und Ärzte an die Wirkung von Homöopathie glauben und ich zähle diese Berufe zu den MINTlern, besonders die Apotheker, wo Chemie einen grossen Teil des Studiums einnimmt, ich sehe das selber an meinem Chef. Unter den PTAs ist der Anteil allerdings noch höher, da bin ich eher schon eine Ausnahme. Ich sehe das eher so, das bei den "gebildeten", und dazu zähle ich Studierte, eine Mischung aus Besserwisserei und Naturverklärung rein spielt.

Wenn ich das homöopatische Arzneibuch sehe, sehe was nötig ist um ein homöopathisches "Arzneimittel" auf den Markt zu bringen ist und das viele Leute als gleichwertiges Arzneimittel ansehen, könnt ich heulen.

@Durango
Die Homöopathie wurde vor 200 Jahren erfunden und bis auf die Anzahl der "Wirkstoffe" wurde daran nichts geändert. Die Medizin und die Pharmazie hat sich in den letzten 200 Jahren von grundauf verändert und einiges von dem was heute Standard ist, wird in 20 Jahren ganz anders sein. Genau da liegt der Unterschied.
 
Nein, das überrascht mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, die Medizin ist für mich ein Bereich, in dem schon seit längerem etwas ziemlich schief läuft. Mir ist nämlich sehr bewusst, dass man dort die Homöopathie und andere Methoden mit offenen Armen empfangen hat und das unter anderem sicherlich, weil ein Teil nicht nur das Geld gerne nimmt, sondern tatsächlich daran glaubt.
 
Ja ein paar harte Fakten wären allerdings nett zwischendurch.^^
Was noch hinzuzufügen ist zum Thema Mediziner und Homöopathie: Die Hebammen. Es ist auffällig, dass in diesem Teil immer wieder auch homöopathische Behandlungen angeboten werden. Etwas was ich besonders perfide finde, da das Verhältnis Hebamme - werdende Mutter, doch etwas anderes ist als ein Hausarzt, den man mit Glück kaum zu Gesicht bekommt.
 
... während die Homöopathie eindeutig eine Pseudowissenschaft ist.
Für mich ist sie das eindeutig nicht, sondern lediglich eine Behandlungsmethode. Deshalb halte ich die beiderseitige Verklärung zur (Pseudo)wissenschaft weder für die Pro-, noch für die Contra-Fraktion für zielführend.

Homöopathie ist obsolet.
Dafür läuft sie viel zu geschmiert. ;)

Die Medizin und die Pharmazie hat sich in den letzten 200 Jahren von grundauf verändert und einiges von dem was heute Standard ist, wird in 20 Jahren ganz anders sein.
Meine Rede. Und ich füge noch an, dass wohl niemand weiss, was anders sein wird.
 
Nein, Homöopathie ist eben keine Behandlungsmethode. Wäre sie es, hätte sie ja tatsächlich einen medizinischen Nutzen aber den hat die Homöopathie nicht, denn sie ist ein und wirklich nur ein Placebo. Es ist nicht DAS Placebo und daher hat Homöopathie auch keine Daseinsberechtigung, denn für Placeboeffekte ist eine Industrie, die vorgaukelt Medizin herzustellen, nicht notwendig. Homöopathie ist ein gefährlicher, gesundheitsgefährdender Betrug.
 
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