Tagespolitik allgemein

Kein Widerspruch. Ich lese Käßmann eben so, dass sie Empfehlungen mit ganzheitlichem Anspruch ausstellt.
Und ich sagte staatliche Feindesliebe ist Unsinn. Dazu stehe ich auch.
Dass die traditionelle christliche Sicht die im Gegensatz zu Käßmann gar nicht verlangt, habe ich ja dann ergänzt.
 
Heute gab es in der pakistanischen Stadt Lahore einen schweren Terroranschlag mit über 70 Toten und 300 Verletzten. Ein Selbstmordattentäter hat sich auf einem überwiegend von das Osterfest feiernden Christen besuchten Spielplatz in die Luft gesprengt. Begründung der Terrorgruppe Jamaatul-Ahrar, eine Bewegung, die den Taliban nahe steht, für den Anschlag:"Diese Leute waren Christen." Dieser Anschlag ist einer von vielen, die sich dieses Jahr in Pakistan ereignet haben, wobei bei diesem Christen offenbar das Hauptziel waren, in der Vergangenheit wurden auch oft Schulen, Hotels und Gebäude der Sicherheitskräfte zum Ziel. Die pakistanische Armee kämpft seit Jahren gegen islamistische Gruppierungen im Grenzgebiet zu Afghanistan, allerdings konnten diese bis jetzt noch nicht entscheidend geschlagen werden.

http://www.spiegel.de/politik/ausla...sigkeit-gegenueber-extremisten-a-1084359.html
http://www.afp.com/en/news/suicide-attack-pakistan-kills-65-easter

Solange es Leute gibt, die der Meinung sind, dass Menschen anderen Glaubens "lebensunswürdig" sind, wird es auch solche Anschläge geben. Religiöse Fanatismus mag nicht die einzige Ursache sein, warum Menschen solche Taten begeben, aber er spielt oft eine maßgebliche und entscheidende Rolle. Der Attentäter war übrigens Lehrer, vermutlich keiner der ärmsten der Armen, und selbst wenn er arm war, ist das noch keine Erklärung oder gar Rechtfertigung. Zu einer diskriminierten Minderheit gehörte er auch nicht (Pakistan ist ein mehrheitlich muslimisches Land).
 
Was haben die denn damit zutun?
Ansich natürlich nicht viel, aber ich denke man würde sich freuen von denen, öffentlichkeitswirksam,etwas zu hören.
So das nicht alle in eine Schubalde gesteckt werden können.

Gemäßigte Islamisten oder gemäßigte/liberale Muslime? Das sind nämlich zwei verschiedene Sachen.
Das ist mir Wurst, ich meine die, die nicht andere mit in den Tod reißen bezüglich ihrer Auslegung ihres Glaubens.
 
Nur, was ist der "Normalfall"? Wie bei jeder (größeren) Gruppe haben wir es hier mit keiner homogenen Masse zu tun.

Mit Normalfall meine ich die Mehrheit. Und die Mehrheit der Anhänger des Islams ist friedfertig.
Wenn irgendein Schlaumeier sagt, Christen wären allesamt Kinderschänder, dann ist das ja auch Quatsch, da der Christ im Normalfall ein ganz gewöhnlicher Mensch ist.
 
Wo wir wieder bei der Frage sind was der Islam ist.?
Sind die die sagen der Islam ist Frieden richtig oder die die sagen tötet jeden Ungläubigen den ihr findet?
Alles eine Frage der Sichtweise .
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeder der dem Islam glaubt ist ein Muslim, so wie jeder der dem Christentum glaubt ein Christ ist.
Es macht zwar aus intrareligiöser Perspektive Sinn, sich von anderen Interpretationen abzugrenzen um die eigene zu stärken, aber von außen betrachtet ist das müßig. Es gibt in den heiligen Texten immer solche und solche Verse. Warum sollte ein außenstehender in der Lage zu sein festzustellen, welche Rosinenpickerei die Richtige ist?
Denn selbst wenn ich den Djihadisten das Muslimsein abspreche. Dann folgt die nächste Frage, was ist mit den Islamisten? Was ist dann mit der Shia? Den Aleviten? Was mit den Saudis? Was mit meinem islamischem Onkel der die Todesstrafe für gut hält, ich aber nicht. Kann ja nicht jedem seine Religion absprechen, dem ich nicht zustimme. Das verläuft sich also schnell im theologischen Klein-Klein, es ist einfach nicht praktisch es soweit auszudifferenzieren. Schon gar nicht als Nicht-Gläubiger.

Der Islam ist das was alle Muslime aus ihm machen. Genauso das Christentum.
 
Ansich natürlich nicht viel, aber ich denke man würde sich freuen von denen, öffentlichkeitswirksam,etwas zu hören.
So das nicht alle in eine Schubalde gesteckt werden können.
Von denen wird leider nur sehr wenig Berichtet. Bei den Anschlägen in Paris gab es sogar einen Muslimen der sich in einen Kugelhagel geworfen haben soll um Besucher eines Cafés zu beschützen und dabei sein leben geopfert hat. Da haben sich die großen Medien aber nicht gerade drauf gestürzt und war eher eine Randnotiz. Ich kann im Moment nicht mal mehr einen Artikel dazu finden.
Oder wie vor ein paar Tagen syrische Flüchtlinge einen NPD Politiker das leben gerettet haben, nachdem er einen Autounfall gebaut hat und die ihn aus seinem Wagen gehievt haben.

https://www.washingtonpost.com/news...r-crash/?postshare=7581458739020831&tid=ss_tw

http://www.hassfurter-tagblatt.de/lokales/aktuelles/art2824,407560

http://www.express.co.uk/news/world/628696/terrorism-kenya-al-shabaab-africa-muslims
 
Man sollte auch nicht vergessen, dass die weitaus größte Masse der Opfer islamistischen Terrors weltweit ebenfalls Muslime sind. Egal ob in Syrien, dem Irak, Afghanistan oder Pakistan, zu 90% ermorden dort Muslime vorwiegend ihre Glaubensbrüder. Von daher fürchte ich, dass der Unterschied zwischen guten und bösen Moslems zu kurz greift. Es werden wohl eher gute und schlechte Menschen sein, wobei sich die schlechten vielleicht ein anderes Ventil suchen würden, hätten sie nicht die Religion, die sie vorschieben könnten, um ihre Untaten zu rechtfertigen.

C.
 
Es werden wohl eher gute und schlechte Menschen sein, wobei sich die schlechten vielleicht ein anderes Ventil suchen würden, hätten sie nicht die Religion, die sie vorschieben könnten, um ihre Untaten zu rechtfertigen.

Das denke ich auch. Wenn man sich mal den Drogenkrieg in Mexiko anschaut, dann fallen da einige Parallelen zwischen den Kartellen und IS, al Qaida und Boko Haram auf:

Da ist zum einen völlig rücksichtslose Gewalt gegen jedermann präsent.
Dann gibt es de facto eine selbstständige Machtbasis, die den Staat mit kriegerischen Methoden bekämpft und bloßen Terrorismus längst hinter sich gelassen hat.
Und die Rekruten kommen aus sozial schwachen Situationen, die mit Reichtum, Frauen und Macht geködert werden.

Mit Religion hat das nur ganz am Rande etwas zu tun.
 
Es ist doch ohnehin vollkommen sinnwidrig und lächerlich, dass friedliebende, integrierte Muslime sich andauernd für Leute rechtfertigen müssen, mit denen sie zu 99% nichts am Hut haben.
Allein durch die Forderung sie sollen sich rechtfertigen wird doch schon pauschalisiert, ein Moslem wird von vornherein als mitschuldig betrachtet. Es ist gerade diese Art der Generalisierung, die den öffentlich akzeptierten Rassismus in dieser Gesellschaft zeichnet.

Gutes Beispiel, dieser Twitter-Post:
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Zog juristische Konsequenzen und eine Welle der Empörung im Internet nach sich. Und doch ist es genau diese Art von Äusserungen, mit denen Muslime in Deutschland von Tag zu Tag mehr konfrontiert werden.

Von daher ist doch schon diese Diskussion hirnrissig, Muslime sollten sich nicht permanent rechtfertigen müssen.
 
Es ist doch ohnehin vollkommen sinnwidrig und lächerlich, dass friedliebende, integrierte Muslime sich andauernd für Leute rechtfertigen müssen, mit denen sie zu 99% nichts am Hut haben.
Allein durch die Forderung sie sollen sich rechtfertigen wird doch schon pauschalisiert, ein Moslem wird von vornherein als mitschuldig betrachtet.

Dass man als Angehöriger derselben Gruppe, aus der auch die Täter stammen, gerne mal vorschnell in den Zeugenstand oder auf die Anklagebank gesetzt wird, ist doch nun wirklich kein neues Phänomen und hat höchstens peripher etwas mit Islamophobie zu tun. Da geht es Muslimen nicht anders als praktizierenden Christen/Kirchenangestellten nach Missbrauch-Skandalen bzw. Botschaftsgebäuden nach der Publikation von Karikaturen, die dem islamischen Klerus blasphemisch erscheinen.

Zog juristische Konsequenzen und eine Welle der Empörung im Internet nach sich.

Es ist gerade diese Art der Generalisierung, die den öffentlich akzeptierten Rassismus in dieser Gesellschaft zeichnet.

Wenn es eine Welle der Empörung auslöst, ist die Akzeptanz für Rassismus in der Gesellschaft wohl nicht so eindeutig.
 
Sind die die sagen der Islam ist Frieden richtig oder die die sagen tötet jeden Ungläubigen den ihr findet?
Alles eine Frage der Sichtweise .

Wenn du mich fragt haben beide Recht und Unrecht. Jede der 3 großen Weltreligionen hat so viele diverse Strömungen und alle interpretieren ihren Ansicht in die Religion, sodass sich kaum bis gar nicht objektiv feststellen lässt wer jetzt im religiösen Sinne recht hat.
Hinzu kommen noch diejenigen die zwar Weihnachten, Ramadan oder sonst was feiern, aber sonst nichts auf Religion geben und deren Regeln nicht einhalten. Muslime die z.B. Alkohol trinken.
Das wichtigste aber ist, dass die Religion selbst nicht der einzige Einflussfaktor auf das Verhalten/die Meinung von Gläubigen ist. Erst das zusammenkommen von einigen Faktoren sorgt dafür, dass einer zum Extremisten wird.

Ist es nicht ein Unterschied ob man zu einem wahllosen Muslim geht und ihn für Terror verantwortlich macht, oder ob man in einer Debatte zur religiösen Selbstkritik aufruft?

Letzteres ist genauso sinnlos. Religionen sind immer darauf ausgerichtet Traditionen zu bewahren. Das Christentum wurde von außen zur Anpassung gezwungen.
Außerdem spielt hier wieder rein, dass es nicht den einen Islam oder 2 gibt, sondern viele Strömungen. Der Wahabismus z.B., der im Grunde diesselbe Ideologie vertritt wie der IS, bräuchte dringend eine Reformation. Andere sind da schon weiter und sind nicht lockerer was die Regeln angeht, sondern befürworten auch keinen Internationalen Terror. Ja ich rede von anderen Sunniten.
 
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