Tatooine (Tatoo-System)

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn


Shanyn lächelte, als Semmak ihre Erfahrungen mit der Gewalt auf Tatooine ansprach.

"Doch natürlich weiss ich das. Aber ich hatte auf dem Marktplatz auch kein rot leuchtendes Shirt an, trotzdem hat mich dieser Spinner ausgewählt und jetzt hat mein Stand ein Loch in der Decke. Es geht hier nicht um Auffälligkeiten. Es geht hier um Einschüchtern. Und ich sehe nicht sonderlich einschüchternd aus. "

Die junge Frau stellte die leeren Teller zusammen, um sie in die Küche zu bringen.

"Es geht hier zu, wie in einem Rudel tollwütiger Hunde. Entweder du besiegst dein Gegenüber oder du bist zumindest schnell genug, um wegzulaufen. Man kann nur wenigen trauen. Die meisten sind nur freundlich, weil sie irgendetwas wollen. Und manchmal nichtmal dann. "

Sie stellte gerade die Teller in die Spüle, als sie stutzte. Warum wollte Semmak aufs Dach? Rasch drehte sie sich um.

"Nein nein. Nicht aufs Dach. Die Pump-Konsole ist unten. Ich hab dir die Aufgabe eigentlich extra gegeben, damit du nicht in die Sonne musst. "

Shanyn grinste und öffnete die Tür.

"Komm ich zeig dir das Problem mal."

Sie schnappte sich ihren Werkzeug-Gürtel, weil den würde er brauchen und ging die schmale Treppe hinunter.

"Pass auf, das du dir nichts anstösst."

Wendig schwang sie sich um das Ende der Treppe und an einem Regal voller Konservengläser vorbei auf einen grauen Schrank zu.

"Hier ist es. Wenn man die Pumpvorrichtung aktiviert, tut sie zwar so, als würde sie anspringen, aber dann kommt nichts. Irgentwie kommt das Signal nicht an."

Sie demonstrierte ihm das Problem einmal und seufzte dann frustriert.

"Ich hab das halbe Ding schon auseinander genommen, aber noch nichts gefunden. Draussen ist nichts. Da hängt nur der Pumpschlauch am Reservoir. Das Problem muss also irgentwo hier sein. Ich danke dir viel mals, das du dir das mal anschaust."

Shanyn lächelte ihm dankbar zu und ging dann wieder hoch in die Küche, damit die Teller in der trockenen Luft nicht erst verkrusteten. Von der Spüle aus glitt ihr Blick immer mal wieder zum Himmel hoch, wo die Raumschiffe ankamen und abflogen, ehe sie sich wieder dem Abwasch zuwandte. Nach wenigen Minuten ertappte sie sich dabei, wie sie seit langer Zeit mal wieder ein Lied summte. Oh, wie lange hatte ihre Seele versteinert geschwiegen. Jetzt endlich erwachte sie wieder zu neuem Leben und voller Dankbarkeit verlieh sie der Melodie eine leise, liebevolle Stimme. Ein Lied, welches sie zuletzt ihrem Mann in glücklichen Momenten gesungen hatte.

"Jeder Traum hat ein Ende
Und Schatten folgt dem Licht.
Jeder Tag geht zur Neige,
nur unsre Liebe nicht,
denn sie kam, wie ein Märchen
und drang ins Herz hinein,
sie scheint wie ein Wunder
unendlich zu sein.

Jeder Weg, jede Straße
Hat irgendwo ein Ziel.
Jeder Fluß strebt dem Meer zu
Und endet dort sein Spiel.
Doch die Liebe, die du gibst,
ist schöner als ein Traum,
denn sie lebt bis ans Ende
von Zeit und Raum."


So erledigte sich der Abwasch wie von allein. Als sie fertig war, rief sie Semmak noch rasch zu, dass sie draussen seie,wenn er sie suchen sollte, und machte sich dann daran, kleine Löcher in der Aussenwand auszubessern um so ihren Kondensator zu verbessern. Das hatte sie eh schon lange mal vor und der Staub im Haus nach jedem Sandsturm war echt nervig. Sie war vieleicht eine viertel Stunde zugange, als sich ihre Nackenhaare aufstellten. Irgendetwas stimmte nicht. Sie hatte sich noch nicht ganz umgedreht, als ein Blasterschuss etwas neben ihr in die Wand einschlug. Shanyn erblickte den Mann, den sie am Tag zuvor laufen lassen hatte. Sogleich verfluchte sie sich dafür, ihn nicht getötet zu haben. Er war mit zwei anderen hier aufgetaucht. Wahrscheinlich hatte er sie gesucht und war nun rein zufällig auf sie gestossen.


"Das war nicht freundlich gestern. Es hätte wirklich ein gutes Geschäft zwischen uns beiden werden können."


Shanyn spürte es in sich brodeln, wusste aber gleichzeitig, das sie gegen drei Männer im Kampf keine Chance hatte. Sie blickte in Richtung der anderen Häuser. Vieleicht konnte sie sie erstmal abschütteln, dann nach Hause zurück kehren. Hoffentlich wussten sie noch nichts von Semmak. Shanyn holte noch einmal tief Luft und sprintete los. Weitere Schüsse verfehlten sie und sie schlitterte um eine Hausecke erstmal ausser Reichweite. Hoffentlich folgen die Männer ihr und gingen nicht ins Haus. Dann war Semmak zumindest erstmal in Sicherheit. Hier hatte sie noch Heimvorteil.

Tatooine - Mos Eisley - Strassen und Gassen-
Shanyn, ihr Anhängsel und Passanten
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak

Semmak war froh, als er hörte, dass er gar nicht nach draußen musste, um sich das Pumpsystem genauer anzusehen. Aber woher sollte er auch ahnen, dass der Kondensator einschließlich des Großteils des Pumpsystems im Keller befand. Aber ihm war das natürlich recht und der Quarren hörte Shanyn genau zu, als sie ihm das Problem nochmal beschrieb. Ihm fiel auf Anhieb auch keine Lösung dafür ein, aber um der Tatooinerin wenigstens ein bisschen zu helfen, wollte er sein Bestes geben, um das Problem zu finden. Das hieß bei Semmak in Bezug auf Reparaturen nicht viel, aber gab sich dennoch alle Mühe. Als die Tatooinerin nach einiger Zeit Bescheid gab, dass sie draußen noch irgendwas erledigen wollte, nickte er, auch wenn sie seine Geste nicht sehen konnte.

Ok, ich verlauf mich schon nicht hier draußen.

Rief er ihr scherzhaft nach, um seine eigene Ahnungslosigkeit in Bezug auf das Pumpsystem zu überspielen. Es war jedoch noch nicht viel Zeit vergangen, in der sich der Quarren das Pumpsystem anschauen konnte, als er plötzlich ein Prickeln in der Macht wahrnahm. Kein freundliches Prickeln, um genau zu sein. Eines, dass ihn darauf hinwies, dass höchstwahrscheinlich Shanyn Schwierigkeiten hatte. Ohne zu zögern sprintete er die Treppen hoch und holte in der Küche mit einem Griff sein Lichtschwert aus der Schublade, wo es abgelegt war. Er warf sich bei der Eingangstür seinen Umhang über, um möglichst nicht als Jedi erkannt zu werden. Dabei behielt er aber das Lichtschwert in der Hand, man konnte ja nie wissen, was Shanyn genau zugestoßen war, schob es jedoch so weit wie möglich in den Ärmel des Mantels, um es trotzdem im Notfall noch gefahrlos aktivieren zu können.

Als er vorsichtig nach draußen spähte sah der Jedi-Ritter nur noch wie drei Männer in ähnlichen Mänteln wie er selbst um eine Hausecke vermutlich die Straße runter rannten. Von Shanyn war nichts zu sehen. Für einen Moment konzentrierte sich der Jedi, um die Tatooinerin zu spüren und ihm wurde schnell klar, dass die Frau davon lief, wahrscheinlich um ihre Verfolger irgendwie abzuschütteln. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass Shanyn wohl nur zu recht gehabt hatte, dass schon das alleinige über die Runden kommen in Mos Eisley eine größere Gefahr war als sein ganzes bisheriges Leben, bevor er Jedi geworden war. Leise zog er die Tür hinter sich zu und machte sich auf die drei Männer zu verfolgen. Dabei schlug ihm natürlich die Hitze von Tatooine Zwillingssonnen ins Gesicht und er merkte sofort wie seine Haut begann auszutrocknen. Dies nahm er jedoch ohne zu Murren in Kauf, um der Frau zu helfen, die ihm geholfen hatte. Außerdem konnte er sich später drinnen ja wieder erholen, sagte er sich.

Der Jedi hatte allerdings Glück, dass er gute Reflexe besaß, denn einer der drei war gerade im Begriff wieder um die Ecke zu biegen. Ohne wieder nachzudenken schlug ihm Semmak das nicht aktivierte Lichtschwert an den Kopf. Stabil genug für so Zwecke war dessen Griff alle Mal und seiner Beobachtung nach war es bei den meisten Wesen eine überaus umwerfende Erfahrung, einen Metallgriff gegen die Schläfe gerammt zu bekommen. Es erzielte auch hier die gewünschte Wirkung und der Mann, wohl ein Mensch, fiel schlaff zu Boden. Dabei verlor er auch seinen Blaster, den Semmak ohne zu zögern an sich nahm. Diese Waffe war wesentlich unscheinbarer hier als sein Lichtschwert, auch wenn er kein großer Schütze war. Nach kurzem Zögern ließ er den schlaffen Menschen liegen, der würde später schon wieder zu sich kommen, zwar mit schlimmen Kopfschmerzen, aber die hatte er sich verdient. Wahrscheinlich war der Mann umgekehrt, um Shanyn irgendwo den Weg abzuschneiden, was Semmak aber verhindert hatte. Die Verfolgung der anderen aufnehmend eilte der Jedi so leise wie möglich den anderen hinterher, halb seinen Gefühlen und Gehör folgend, halb den Schritten auf der staubigen Straße. Die drei Passanten, die ihm kurz nachsahen und dann ihre gierigen Blicke auf den Bewusstlosen richteten, ignorierte er.


Tatooine - Mos Eisley - Bei Shanyns Wohnung - Semmak
 
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Shanyn, ihr Anhängsel und Passanten


Shanyn rannte die Strasse runter auf der Suche nach einer Möglichkeit zu entkommen. Ihre Augen huschten hin und her, bis sie neben einem Haus ein paar Metall-Rohre entdeckte. Ohne zu zögern rannte sie darauf zu und schnappte sich eines der Rohre. Während sie versuchte, wieder zu Atem kommen, wartete sie darauf, das der erste der beiden Männer sie einholte. Dann zog sie ihm mit aller Kraft das Rohr über den Kopf. Es klang als ob jemand eine Glocke geschlagen hätte und der Mann kippte nach hinten um. Shanyn hatte keine Zeit sich darüber zu freuen, denn der zweite Mann schaffte es einen Schuss auf sie abzusetzen. Die junge Frau drehte sich weg und konnte so verhindern, dass der Schuss mehr als nur ihr Oberteil ansengte. Aber es war mehr wie knapp und Shanyn rannte tief geduckt weiter. Vor ihr war jetzt der Stadtrand und dahinter die Dünen. Wenn sie dort raus rannte, wäre jede Deckung weg, doch viele andere Möglichkeiten hatte sie nicht mehr. Sie blieb stehen und wandte sich ihrem letzten Gegner zu. Sie würde sich nicht aus ihrer Heimatstadt vertreiben lassen. Ihr Herz schlug heftig gegen ihre Brust. Ihr letzter Gegner war ein Rodianer. Er kam ihr langsam näher, wohl ahnend, das auch Shanyn gefährlich werden konnte.

"Kee baatu baatu."

sagte er leise und bedrohlich, doch Shanyn liess sich davon nicht einschüchtern.

"Pushee wumpa!"

fauchte sie ebenso bedrohlich zurück und zog ihren Dolch aus dem Gürtel. Der Rodianer lachte und tauschte seine Waffe ebenfalls gegen einen Dolch. Er schien mit ihr spielen zu wollen.Wie zwei wilde Tier umkreisten sie sich. Shanyn hatte eigentlich garkeine Lust auf solch eine Auseinandersetzung und überlegte, wie sie sich jetzt am geschicktesten aus dieser Situation befreien konnte. Als sie die Stadt wieder im Rücken hatte, setzte sie vorsichtig einen Fuss nach hinten. Der Rodianer nutzte das, um mit dem Messer zuzustechen . Doch er traf nur Luft und Shanyn setzte noch einen Schritt zurück.

"Coo ya maya stoopa."

lachte ihr Gegenüber und sprang im nächsten Moment auf sie zu. Shanyn stach mit ihrem Dolch zu und traf den Rodianer tief in der Schulter, während er sie nur streifte. Der Schrei des Rodianers hallte durch die Gasse. Shanyn trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf.

"Erst den Grossen spielen und dann heulen wie ein Kind. Hast du etwa geglaubt du kommst vorbei spaziert und tötest mich mal eben? Lasst mich in Frieden, dass hab ich deinem Freund auch schon gesagt. "

Shanyn drehte sich um und lief so schnell sie konnte um die nächste Ecke. Nach dem Schmerz kam meist die Wut und der Rodianer hatte immernoch den Blaster. Sie wollte weg sein, ehe ihm die Waffe wieder einfiel. Dann lehnte sie sich erstmal gegen eine Wand, um sich wieder zu beruhigen. Ihr Oberarm brannte, doch war der Schnitt nicht besonders tief. Shanyn ärgerte sich eher darüber, das ihre Tunika jetzt kaputt war.

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Shanyn, ihr Anhängsel und Passanten
 
Tatooine - Mos Eisley - Bei Shanyns Wohnung - Semmak

Eines musste Semmak der Tatooinerin lassen - sie rannte schnell. Zu seiner Freude fand er nach 100 Metern die Straße runter einen weiteren der mutmaßlichen Angreifern auf dem Boden liegend und von Shanyn war außer Spuren im Sand nichts zu sehen. Der Jedi überzeugte sich, dass der Mann bewusstlos war und rannte dann weiter. Schließlich wollte der Quarren nicht dadurch enden, dass ihn der Mann hinterrücks niederschoss. Die heiße Luft brannte mittlerweile schon in seinen Lungen, während der Quarren weiter Shanyns Präsenz in der Macht folgend die Straße entlang lief. Es war offensichtlich, dass gerade solche Anstrengungen seinen Körper sehr schnell austrocken ließen. Er hatte ohnehin schon begonnen zu schwitzen und er konnte nur hoffen, dass die Menschenfrau seinen Geruch nicht als allzu unangenehm empfand, wenn er sie wieder gefunden hatte. Als der Quarren Shanyn und ihren verbleibenden Verfolger schließlich sehen konnte waren bereits die ersten Dünen hinter dem Stadtrand Mos Eisleys in Sicht.

Lass sie in Ruhe.

Rief der Jedi hörbar keuchend dem Mann hinterher, aber weder er noch Shanyn schienen ihn zu hören. Es kam zu einem kurzen Kampf und die Menschenfrau verschwand wieder hinter einer Häuserecke einer Querstraße. Der letzte Verfolger hielt sich die Schulter, aber war noch in Sicht. Das war Semmaks Chance, ihn von Shanyn abzulenken, deshalb schrie er laut.

Lass sie in Ruhe.

Hi chuba da naga, kung?

Nichts verstehend sah der Quarren den Rodianer nur sehr aufmerksam und schüttelte dann kurz den Kopf.

Ich verstehe dich nicht. Aber ich rate dir eines, lass die Frau in Ruhe und geh deiner Wege. Sonst wird das hier böse enden.

Dabei machte sich der Jedi darauf gefasst, dass der Rodianer sehr wahrscheinlich bald auf ihn schiessen würde. Noch war der Abstand zwischen ihnen ca. 10 m und damit weit genug, um sein Lichtschwert zu aktivieren und den Schuss abzulenken, wenn es sein musste.

Cha skrunee da pat, Sleemo!

Rief ihm der grünhäutige Mann noch entgegen und hob dann flink seinen Blaster, um den Jedi zu erschießen. Semmak verstand zwar nicht, was er sagte, aber die Geste war eindeutig. Zischend erwachte sein blaues Lichtschwert und er schaffte es, den heran fliegenden Blasterschuss über seinen Kopf hinweg abzulenken. In seiner wachsenden Panik begann der Rodianer weitere Schüsse auf den Quarren abzuschießen, aber Schritt für Schritt näherte er sich dem Rodianer, bis er schließlich in Schlagdistanz war. Semmak durfte nicht zögern, denn je näher er kam, desto weniger Zeit hatte er die Schüsse abzuwehren, weshalb er den Rodianer mit einem gezielten Schlag köpfte und seine armselige Existenz damit beendete. Der Körper und der Kopf des Rodianers fielen zu Boden und laut keuchend folgte ihm der Quarren und ging in die Knie. Seine Brust schmerzte vor Trockenheit und es tat ihm leid, dass er den Mann hatte töten müssen. Aber ihm war keine Wahl geblieben. Hätte er nicht zuerst zugeschlagen, dann läge nun er selbst im Staub.

Shanyn!

Rief der Quarren leicht röchelnd und hoffte, dass ihn die Frau hörte.

Die Gefahr ist vorüber.

Mit etwas Anstrengung stand der Quarren wieder auf. Er hatte kein Interesse daran den Rodianer noch zu durchsuchen, denn er wollte nur noch schnellstens zurück in das feuchte Klima von Shanyns Wohnung. Er gab es ungern zu, aber die Verfolgung hätte nicht viel weiter gehen dürfen. Zu trocken war das Klima in Mos Eisley am späten Vormittag, noch dazu für einen ohnehin zuvor schon etwas angeschlagenen Quarren. Semmak versuchte tief durchzuatmen und sein pochendes Herz zu beruhigen, aber jeder Atemzug schmerzte nur noch mehr. Deshalb schloss der Jedi die Augen und ließ die Macht durch sich fließen, um sich wenigstens so etwas Erleichterung zu verschaffen, damit ihm niemand ansah, wie angeschlagen er war.

Shanyn?

Rief er erneut und folgte der Spur im Sand, die die Frau entlang gelaufen war, um dem Rodianer zu entkommen.

Tatooine - Mos Eisley - Stadtrand - Semmak
 
Tatooine - Mos Eisley - Strassen
Semmak und Shanyn


Shanyn stand eine Weile an der Wand, bis sie Schüsse in der Strasse hörte, aus der sie gerade gekommen war. Die junge Frau runzelte die Stirn und dachte an den armen Tölpel, der wohl gerade Opfer der Wut des Rodianers geworden war. Doch kurz darauf hörte sie ein Surren und ein paar andere komische Geräusche. Noch bevor sie sich ein Bild auf diese Geräusche machen konnte, rief Semmak nach ihr. Shanyn wurde noch bleicher als sie eh schon war. Der Quarren klang garnicht gut. Sie stürmte um die Ecke und sah ihn auf sich zukommen.

"Danke das du mir geholfen hast."

meinte sie lächelnd und nahm dann seine Hand.

"Komm, ich kenn ne Abkürzung nach Hause"

Ihr blick fiel auf die Gestalt des Rodianers, der tot auf der Strasse lag und sie schloss kurz die Augen. Manche waren einfach Lernresistent. Schade das es soweit kommen musste. Sie wandte sich rasch ab und verschwand mit Semmak wieder um eine Ecke.

" Bist du unverletzt?"

fragte sie, während sie sich ihren Weg durch die Häuser zurück zu ihrer Wohnung bahnte.

" Das war der Typ vom Markt gestern. Ich hätte die Klinge gestern schon durchziehen sollen. Aber ich bin leider so dumm und geb fast jedem ne Chance aus seinen Erfahrungen zu lernen. Nur leider tun es die Wenigsten. Ich auch nicht , wie man sieht ."

Schnell waren sie zurück an ihrer Wohnung und Shanyn lies Semmak zuerst eintreten.

"Willst du erst schnell ins Bad, dich ein bisschen nass machen?"

fragte sie lächelnd, während sie in die Küche verschwand und den Verbandskasten suchte.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn
 
Tatooine - Mos Eisley - Stadtrand - Shanyn und Semmak

Semmak war froh, dass Shanyn nah genug war, um seinen Ruf zu hören. Das ersparte ihm weiteres anstrengendes Herumlaufen bei der Hitze.

Keine Sorge, ich bin unverletzt. Aber jetzt schnell zurück zu deiner Wohnung, ich will nicht länger hier draußen bleiben als nötig.

Keuchte er. Dank Shanyns Ortskunde konnten sie sich den langen Weg um den Häuserblock sparen. Ein weiterer Vorteil war, dass sie nicht mehr dort vorbei kamen, wo die anderen beiden bewusstlosen Angreifer lagen. Der Quarren wollte gar nicht wissen, was mit ihnen weiter geschehen war. Hier gab es ja keine höhere Authorität, denen er sie für die Angriffe hätte übergeben können, denn hier galt das Recht des Stärkeren - so wie es hier wohl schon immer gewesen war. Er konnte nur hoffen, dass sie ihre Lektion gelernt hatten.

Ich bin auch nicht besser, was das angeht, Shanyn. Wir werden ein Auge auf unsere Umgebung haben müssen, wenn unser Transport hier ist. Aber so oder so, im Zweifel ist es immer besser dem anderen noch eine Chance zu geben aus seinen Fehlern zu lernen. Leben zu verschonen, wenn möglich ist kein Fehler, das ist meine feste Überzeugung. Deshalb bleib ruhig bei deiner Überzeugung, Shanyn. Das ist gut so, nur wappne dich für den Fall, dass deine Erwartungen enttäuscht werden und sie deine Lektion nicht kapieren.

Sagte der Quarren grimmig als sie die Wohnung der Tatooinerin wieder erreicht hatten. Seine Lungen schmerzten immer noch, aber die relativ feuchte Luft tat ihm gut. Er war sich sicher, dass das Brennen in ein paar Stunden wieder abklingen würde. Außerdem gab es hier ohnehin keine geeignete Medizin, die ihm helfen konnte. Angeschlagen ließ er sich auf einen der Stühle sacken und hängte das Lichtschwert wieder an seinen Gürtel. Er glaubte nicht, dass die Menschenfrau jetzt noch eine Gefahr in ihm sah.

Nein, nein, das geht schon. Verbinde lieber deine Wunde am Arm, damit du keine Infektion bekommst. Sag, wenn du Hilfe brauchst.

Nach einem kurzen Zögern fuhr er fort.

Aber eines muss ich dir lassen. Du hast dich da draußen gut gehalten - allein gegen drei. Und alles was du dir eingefangen ist, ist eine Schnittwunde am Arm. Aber auf Dauer ist es hier trotzdem zu gefährlich für dich allein hier. Wer weiß wieviele Freunde der Rodianer hatte und vor allem wie mächtig diese sind.

Langsam schüttelte er den Kopf. Wahrscheinlich hatte die Tatooinerin ohnehin nur deshalb überlebt, weil sie eine einzelne Frau nicht wirklich als Gefahr angesehen haben. Das nächste Mal sind diese Halunken bestimmt besser vorbereitet. Aber dann würden sie beide zum Glück nicht mehr auf dem Planeten sein.

Kanntest du den Rodianer oder irgendeinen der anderen eigentlich genauer oder hattest du sonst schon mal was mit ihnen zu tun gehabt außer gestern?

Fragte Semmak rein vorsorglich. Man konnte nie vorsichtig genug sein heutzutage.

Aber eines steht fest, wir sollten so wenig wie möglich nach draußen gehen.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn


Shanyn hatte ihren Arm schnell versorgt und kehrte mit zwei Gläsern Wasser an den Esstisch zurück.

"Tja. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man ja immer. Genauer kannte ich die Typen nicht. Wie gesagt, der eine Mensch war der vom Markt gestern. Der war wohl etwas wütend, dass sein Raubzug nicht so verlaufen ist, wie er es sich vorgestellt hat. Und dann sucht man sich eben ein paar "Freunde" und versucht es auf die harte Tour. Ich würde mich garnicht wundern, wenn der Typ hier morgen wieder auf der Matte steht. Ich war auch dumm, als ich raus bin vorhin. Ich hatte so gute Laune heute morgen, dass ich nicht geschaut hab, wer da so alles durch die Gegend schleicht. Das passiert mir auch nicht nochmal. "

Sie stellte Semmak ein Glas Wasser hin und stürzte ihres gleich hinunter. Als er auf ihre Kampf-Taktik zu sprechen kam, zuckte sie nur mit den Schultern.

"Ich hab das einzige gemacht, was mir sinnvoll erschien. Als die drei zusammen auf mich zukamen, hätte ich einfach keine Chance gehabt. Also musste ich ja losrennen und versuchen, die Gruppe aufzuteilen. Gegen einen komm ich an, gegen zwei vieleicht auch noch, wenn sie nicht zu viel Erfahrung haben. Und die Häuser hier bilden ein gutes Labyrinth. Da kann man mal eben vom Gejagten zum Jäger werden. Leider auch umgekehrt. Und ausserdem hast du ja zwei von dreien unschädlich gemacht. "

Shanyn lächelte und saugte noch den letzten Tropfen Wasser aus dem Glas.

"Aber die Leute begreifen die Folgen der Kämpferei nicht. Ich meine jetzt für sie persönlich. Ich hab da mal nen Bericht gelesen, den ich sehr intressant fand. Wissenschaftler wollen rausgefunden haben, das es für Zellen, egal welche, nur zwei Grundeinstellungen gibt. Nämlich Entwicklung und Kampf beziehungsweise Verteidigung. Jetzt kann man sich mal Vorstellen , was auf dauer hier mit den Leuten passiert. Sie sind ständig auf Kampf eingestellt. Mit ihrem Wesen und mit jeder ihrer Zellen. Müssen sie, sonst leben sie nicht lange. Aber auch dadurch leben sie nicht lange... wenn sie sich nie weiterentwickeln, werden sie krank und schwach."

Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück. Die Welt war krank. Und das schlimme war, man konnte es nicht ändern.

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Semmak akzeptierte dankbar das Glas voll Wasser, dass die Menschenfrau vor ihm auf den Tisch stellte. Er ließ sich auch nicht lange bitten und trank das Glas auf einen Zug aus. Es stimmte ihm traurig was Shanyn über die Männer sagte, die sie gerade eben unschädlich gemacht hatten. Es war nichts Persönliches oder keine Rache für irgendein vergangenes Unrecht, sondern einfach die Art und Weise wie solche Ganoven ihren Lebensunterhalt finanzierten. Durch Raub, Unterdrücken und vermutlich allzu oft auch mit Gewalt und Mord. Er nahm stark an, dass die Tatooinerin sein Gesicht so weit lesen konnte mittlerweile, dass sie seine Emotionen erkennen konnte, aber das störte ihn nicht. Hier halfen keine beschwichtigenden Worte oder weise Sprüche. Das war harte Realität auf Tatooine und daran würde sich offensichtlich so schnell auch nichts ändern.

Mich wundert nur eines, Shanyn. Warum will hier überhaupt noch jemand leben?

Ihm war klar, dass dies im Grunde nur eine rhetorische Frage war. Die, die Möglichkeit hatten woanders zu leben haben dies wohl längst getan. Zurück blieben nur jene, die das Geld oder die Möglichkeit nicht hatten, kleine Arbeiter, Farmer und Sklaven, die mit ihrem kargen Einkommen hier gerade so über die Runden kamen bzw. auf Tatooine bleiben müssen. Umso mehr freute es den Jedi, dass er Shanyn ein besseres Leben anbieten konnte, wenn auch keines ohne Kämpfe. Aber das wusste sie bereits.

Fressen und gefressen werden heißt die Devise hier. Das ist nicht zu übersehen. Und hier überlebt man auf Dauer nur, wenn man selbst in der Lage ist auszuteilen. Traurig, aber wahr. So sollte es nicht sein.

Frustriert ballte er die Faust. Nur zu gerne würde er das ändern, aber weder die Jedi noch die Republik konnten helfen. Sie kämpften beide selbst ums Überleben. In solchen Momenten fing man keine zusätzlichen neuen Konflikte an. Außerdem galt in der Republik grundsätzlich eine Nichteinmischungspolitik außer in den extremsten Fällen. So oder so, Tatooine stand auf keiner der Agendas, weshalb dies hier auch noch lange so bleiben würde wie im Moment. Semmak zwang sich zu entspannen und öffnete seine Faust wieder. Zurück zu erfreulicheren Themen, sagte er sich.

Aber du hast einen guten Instinkt, was du dir zutrauen kannst und was nicht. Dies wird dir später bestimmt noch oft das Leben retten, Shanyn. Vermutlich liegt das auch teilweise an deinem Talent für die Macht, aber auch an deiner eigenen Einschätzung, denn niemand ist vor Fehleinschätzungen gefeit. Das weiß ich nur zu gut aus eigener Erfahrung. Bleibe dabei.

Der Quarren lächelte.

Ich glaube auch nicht, dass du meine Hilfe da draußen wirklich gebraucht hast. Es hätte wahrscheinlich länger gedauert bis du alle los geworden wärst. So wie du mit dem Vibrodolch umgehen kannst, wäre dir bestimmt noch etwas eingefallen, um die Typen loszuwerden.

Meinte er aufmunternd zu der Tatooinerin.

Aber ich schätze mal, das lernt man hier schnell, wenn man überleben will, nicht wahr?

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Semmak und Shanyn


Shanyn zuckte auf Semmaks erste Frage nur mit den Schultern.

"Warum leb ich hier? Ich denke manchmal, dass es auf anderen Planeten ähnlich zugeht. Vieleicht nicht so offensichtlich wie hier, aber dennoch. Hier weiss ich, das ich nicht unbewaffnet aus dem Haus darf. Wo anders würd ich den Schaden vieleicht erst Wochen später haben. Vor allem, weil ich allein bin. Mal ehrlich, wenn ich allein einfach so eben auf einen anderen Planeten gehen würde. Wie würde es dann laufen? Ich vermute mal, nicht viel anders als hier. Und der Gewohnheits-Faktor spielt auf ne grosse Rolle. Wenn man auf dem Spielplatz prügelnd gross wird und später auch nichts anderes macht, denkt man nicht mehr drüber nach, wie es vieleicht anders sein könnte. Die Entwicklungen sind nur unterschiedlich. Von "ist mir alles egal, ich prügel bis sich nichts mehr regt" bis hin zu " so viel wie nötig, so wenig wie möglich". Es gibt doch ein paar hier, die noch soviel Achtung vor dem Leben und vor sich selber haben, das sie nicht töten. "

Die junge Frau bemerkte den frustrierten Blick des Jedi und lächelte.

"Hey. Was hätten wir denn noch, wenn wir alle Träume schon in Erfüllung wüssten? Man kann die Welt nicht ändern. Es wird immer Leute geben, die mit gewaltätigem Verhalten auffallen. Aber man kann versuchen, sie etwas besser zu machen. Im Kleinen. Das habt ihr schon allein damit getan, dass ich dich begleiten darf. "

Sie grinste und stand auf, um noch einen Krug Wasser zu holen.

"Ich glaube, so hätte jeder reagiert. Mal ehrlich, hast du schonmal eine Frau gesehen, die sich mit drei Männern gleichzeitig prügelt?"

Die junge Frau stockte kurz, als ihr wieder einfiel, das so ein Bild bei den Jedi wahrscheinlich nicht so ungewöhnlich war.

"Ok, bei den Jedi vieleicht schon. Aber so ne ganz normale Frau doch eher nicht."

Sie zog ihren Dolch aus dem halte und runzelte kurz die Stirn.

"Mit dem Blaster kann ich dafür sogut wie garnicht umgehen. Ich weiss nicht. Vieleicht ist es wahnsinn, das ich so denke. Aber für mich ist der Blaster keine faire Waffe. Mit einem Blaster hat man nur Opfer und keine Gegner. Und wenn ich mich schon prügeln muss, dann soll der andere wenigstens ne Chance haben zu überleben oder besser noch mit heiler Haut davon zu kommen. Bei nem Blaster drückt man ab und der andere hat ein Loch im Kopf. Oder wo auch immer. Ne, die Dinger sind mir zuwieder."

Shanyn stellte den Krug auf den Tisch und lächelte dann.

" Ich werd gleich mal meine Tasche packen. Einfach damit ich parat bin. Würdest du mich ein wenig beraten? Ich hab keine Ahnung, was ich alles einpacken soll. Und dann gehen wir zu Nihal rüber."

Damit hoffte sie, war das Thema erstmal vom Tisch. Tatooine war eben so, wie es war und die meisten Wesen konnten mehr oder weniger damit umgehen.

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Semmak und Shanyn
 
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Semmak schüttelte nur irritiert den Kopf als Shanyn die rohen Sitten als völlig normal hinstellte und der Meinung war, dass es wohl auf anderen Planeten nicht viel anders sein konnte für eine Frau allein. Der Quarren stand kurz auf, füllte sein Glas nochmal auf und setzte sich dann zurück an den Tisch neben der Menschenfrau.

Weißt du, Tatooine ist da eher ein unrühmliche Ausnahme. Auf vielen Planeten geht es wesentlich zivilisierter zu als hier und auf vielen Welten ist schon der Besitz von Waffen auf der Straße strafbar bzw. man muss gute Gründe vorweisen können, um ohne Strafe davon zu kommen, z. B. auf Alderaan oder Mon Calamari. Gut, jetzt in Kriegszeiten sind die Vorbehalte gegen Waffenbesitz im Alltag teilweise lockerer geworden. Aber es gibt wenige Planeten, wo es so normal ist bewaffnet zu sein und man es auch als Selbstschutz braucht wie hier, Shanyn.

Aber als er so darüber nachdachte wurde ihm auch klar, dass es wohl deshalb so frustrierend war für ihn, dass er einfach nichts dagegen tun konnte. Weder als Jedi noch im Auftrag der Republik. Aber damit musste er sich abfinden und die Einheimischen hatten sich ohnehin wie er auch an Shanyn sah längst schon damit abgefunden.

Für eine Jedi ist das tatsächlich nichts außergewöhnliches gegen drei andere zu kämpfen, da hast du recht. Aber es gibt auch andere Spezies, bei denen jeder sicher ist beim Umgang mit Kampfsportarten oder Waffen. Schau dir nur mal die Echani, die Mandalorianer, die Rattataki oder die Gamorreaner an. Bei den letzten gehört das Kämpfen sogar zum "guten Ton" und ist im Alltag gar nicht wegzudenken habe ich mal in der großen Bibliothek der Jedi gelesen.

Er zuckte kurz mit den Schultern.

Andere Welten, andere Sitten. Da ist viel Wahres dran. Das wirst du auch noch merken.

Als Shanyn dann über Blaster schimpfte konnte er sich ein Lächeln jedoch nicht verkneifen.

Du hast nicht oft Blaster in der Hand, kann das sein? Die Vorwürfe, die du ausspricht gelten nämlich in vollem Umfang auch für das Lichtschwert. Nur mit den Unterschied, dass man Blaster schon auf Betäuben stellen kann, also ein Schuss weniger Energie hat und das Ziel bewusstlos macht und nicht tötet. Bei einem Lichtschwert, wie es Jedi und Sith benutzen ist das allerdings nicht der Fall. Da gibt es auch nur die Auswahl zwischen den Gegner töten oder verstümmeln, wenn sich ein Konflikt nicht anders lösen lässt, was durchaus vorkommen kann.

Semmak nahm der Tatooinerin gegenüber kein Blatt mehr vor die Tentakel, denn sie würde all das, was er sagte auch selbst noch feststellen. Lieber wusste sie gleich von Anfang an, was auf sie zukam und es sich so gegebenenfalls nochmal überlegen konnte anstatt später ihre Entscheidung zu bereuen.

Beim Packen kann ich dir gerne helfen, aber nimm nur das Notwendigste mit, denn alles was du sonst mitnimmst, musst du auch selbst mit dir rumschleppen.

Fügte der Orangehäutige augenzwinkernd hinzu.

Und sag mir bitte, wenn du die Wohnung verlassen willst. Ich habe nämlich vor dich zu begleiten. Wer weiß wo und wann diese Ganoven dir nochmals auflauern.

Dabei war Semmak aber wieder völlig ernst. Wenn er schon Tatooine nicht ändern konnte, aber würde er wenigstens Shanyn beschützen, damit ihre letzten paar Tage oder Stunden hier so problemlos wie möglich verliefen.

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Shanyn lauschte den Beschreibungen der anderen Welten und runzelte die Stirn.

" Ok, wahrscheinlich würde ich auf Mon Calamari dann rechten Ärger bekommen. Weil wenn ich ehrlich bin, ohne mein Messer fühl ich mich ausserhalb meiner Wohnung irgentwie nackt."

Gut, auf Tatooine glich es auch eher einem Selbstmord-Versuch, wenn man das Haus unbewaffnet verlies. Die junge Frau hatte schon von Besuchern gehört, die unvorsichtig waren und es darum nichtmal aus dem Raumhafen raus geschafft hatten.

" Sicher gibt es Spezies, die zu neunzig Prozent aus Kriegern bestehen. Doch im Grunde hat doch fast jede Spezies die Anlage dazu. Nur die meisten müssen es Unterdrücken, wenn sie die Kommunikation zwischen den Rassen erleichtern wollen. Denn mal ehrlich, es gibt nicht viele Leute, die gern mit den Gamorreanern zu tun haben. "

Diese kriegerischen Rassen waren recht oft vertreten auf Tatooine, doch drückten sie sich oft in den Schatten herum und wagten sich nur Nachts auf die offene Strasse. Dafür gehörten die Städte nachts ihnen. Wenn man klug war, verlies man das Haus nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr.

"Ich hatte schon mehrfach einen Blaster in der Hand. Aber ich hab ihn nie als solches benutzt. Ich bin ganz zufrieden gewesen mit meinem Dolch bis jetzt. Und auch damit kann man töten, wenn man es drauf anlegt. Aber das ist die allerletzte Möglichkeit und so sollte es auch bleiben."

Über ihr Gepäck hatte sie auch schon nachgedacht. Ihr Hauptproblem war eher die Kleidung. Sie war für kalte Gegenden eigentlich garnicht ausgestattet und solche Kleidung war auf Tatooine eher weniger zu finden. Bei der letzten Bitte des Jedi musste Shanyn grinsen und legte dann eine Hand auf Semmaks.

"Ich glaub zwar nicht, das sie es jetzt nach 31 Jahren schaffen, mich um die Ecke zu bringen, aber wenn es dich beruhigt, geb ich dir bescheid."

Shanyn lehnte sich zurück und schüttelte lächelnd den Kopf.

"Die letzte Person, die mir sagte, dass sie auf mich aufpasst, war meine Tochter. Ich hatte sie Abends geschnappt und war mit ihr zusammen früh ins Bett gegangen. Nach ner Stunde wach ich auf und das Kind ist weg. Als ich sie rief, kam sie aus ihrem Zimmer. Sie war wohl spielen. Sie legten den Finger an die Lippen und meinte "Schhht. Du bist müde Mama. Du sollst jetzt nicht so laut sein. " Und dann setzte sie sich zu mir an Bett und fing an mich zu streicheln." Schlaf ruhig Mami. Dinorah passt auf dich auf." Da liegt man als Mutter da und fühlt sich irgentwie im falschen Film."

Sie lachte bei der Erinnerung an fröhliche Zeiten mit ihrer Familie. Ja es war oft witzig gewesen.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak

Als Shanyn zugab, dass sie sich ohne ihr Messer nackt fühlte, konnte Semmak nur mit dem Kopf schütteln. Für ihn war es selbstverständlich, dass man als Otto Normalbürger keine Waffe brauchte. Sicherheitsdienste und Polizei waren natürlich ein anderes Thema.

Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen, Shanyn. Dazu war es auf Mon Calamari einfach zu anders, viel friedlicher. Aber ich kann dir versichern, dass du als Jedi die Wahl hast dein Lichtschwert immer bei dir zu tragen. Es gibt zwar auch Jedi, die freiwillig darauf verzichten, aber das tun relativ wenige. Das Lichtschwert wird zudem auf allen Republikwelten toleriert, sogar auf Alderaan und Mon Calamari. Von daher brauchst du dir in der Hinsicht keine Sorgen machen, wenn du dir erstmal dein erstes Lichtschwert gebaut hast. Bis dahin kannst du meinetwegen ruhig dein Messer mitnehmen.

Fügte der Quarren wohlwollend hinzu. Welchen Sinn hätte es auch gemacht die Menschenfrau dazu zu überreden auf ihre Waffe zu verzichten? Die Erfahrungen von Mos Eisley waren dafür offensichtlich einfach zu stark und zu präsent als das sie sich auch so sicher gefühlt hätte.

Gut, Gamorreaner sind wirklich nicht gerade die zivilisiertesten Wesen, das stimmt schon. Zusätzlich zu ihrer Gewalttätigkeit meine ich. Bei anderen Rassen gibt es da oftmals sehr strenge Regeln, an die sich alle zu halten haben und Verstöße werden geahnt, soweit ich weiß. Aber gut, dies hier ist halt Tatooine, da gelten andere Gesetze, sprich das Recht des Stärkeren.

Einmal mehr konnte Semmak nur den Kopf schütteln. Tatooine, dieser Planet würde für ihn nicht nur in naher Zukunft ein rotes Tuch bleiben und nicht nur wegen der für ihn sehr unangenehmen Atmosphäre. Seine Lunge fühlten sich mittlerweile schon wieder besser an. Das schmerzhafte ziehen war verschwunden, auch wenn er natürlich noch spürte, dass er gesundheitlich angegriffen war.

Und bleib bei deinem Messer. Das wird im Allgemeinen als weniger aggressiv empfunden. Du willst ja niemanden provozieren, wenn du auf einem anderen Planeten landest, oder?

Fuhr der Quarren ohne zu zögern fort. Als die Tatooinerin kurz von ihrer Tochter erzählte musste der Jedi unwillkürlich lächeln. Kinder waren etwas besonderes. Umso trauriger und schwerer war es, wenn diese so jung starben wie Shanyns Tochter. Der Quarren streckte seine Hand aus, legte sie auf die der Menschenfrau und drückte sie sanft.

Ich bin mir sicher, dass du auch noch in Zukunft so schöne Erfahrungen sammeln wirst. Ich muss dich allerdings darauf hinweisen, dass es bei den Jedi wenig Kinder gibt. Die meisten kommen erst als Erwachsene zu den Jedi oder zumindest im jugendlichen Alter.

Der Quarren zögerte kurz.

Aber was anderes, warum fragst du nicht gleich bei deiner Nachbarin nach, wann sie Zeit für ein Gespräch hat? Je eher das erledigt ist, desto besser.

Semmak wusste ja selbst nicht genau, wann er von Tatooine abgeholt werden würde. Er würde seine Jedi-Kollegen ungern deswegen vertrösten müssen, dass eine potentielle Padawan noch eine Immobilie zu reparieren und zu veräußern hatte. Sie hatten bestimmt keine Zeit dafür tagelang auf Tatooine rumzuhängen.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn


Bei dem, was Semmak ihr so über andere Welten erzählte, konnte sie es kaum erwarten sie kennen zu lernen. Für sie klang das alles wie eine Beschreibung eines Paradieses wo es nur Frieden und Wohlstand gab.

"Ich freue mich schon darauf, diese Welten einmal zu besuchen, so wie du sie mir beschreibst."

Shanyn lächelte und musste sich selber aber eingestehen, das sie sich so eine absolut friedliche Welt garnicht vorstellen konnte. Neid und Gier gab es doch überall, oder etwa nicht? Als Semmak ihr dann versicherte, dass sie auch bei den Jedi ihr Messer erstmal behalten durfte, wenn sie niemanden provozierte, runzelte sie die Stirn.

"Wenn es nach mir ginge, würden andere die Waffe garnicht sehen. Sie dient eigentlich nur der Verteidigung und ich versuche dann auch, den anderen so zu treffen, dass er nicht für den Rest seines Lebens ein Problem hat deswegen. Ok, der andere darf schon ein paar Wochen seine Freude dran haben, damit er sich überlegen kann, ob er sich das nochmal geben will. Aber ich käm niemals auf die Idee loszuziehen und jemanden mal eben die Klinge an die Kehle zu halten. "

Sie atmete tief durch, als Semmak ihr von der Kinderarmut bei den Jedi erzählte.

"Soll ich ehrlich sein? Ich find es gut, dass es dort nicht viele Kinder gibt. Was machen Kinder bei den Jedi? Ich käm nie auf die Idee einem Kind ein Lichtschwert in die Hand zu drücken. Nach der Pupertät, ok. Aber davor auf gar keinen Fall. "

Leider gab es auch auf Tatooine bewaffnete Kinder und das war für sie das Schlimmste überhaupt. Wenn sich Erwachsene gegenseitig die Köpfe einschlugen, war das ihre Sache. Aber Kinder sollten doch von bewaffneten Auseinandersetzungen so lange wie möglich geschützt werden. Leider war das eine Welt, wie man sie nur durch eine rosarote Brille sehen konnte. Es war Krieg und warscheinlich waren unter anderem auch viele tausend Kinder mit die Leidtragenden. Das war für Shanyn noch ein Grund mehr , ihre Entscheidung durchzuziehen. Wenn sie schon ihr eigenes Kind nicht schützen konnte, würde sie zumindest versuchen, andere vor einem frühen Tod zu bewahren. Auch wenn ihr das nicht immer gelingen würde. Semmak riss sie wieder aus ihren Gedanken, als er ihre Nachbarin ansprach. Shanyn stand sofort auf und nickte, während sie auf ihr Chrono blickte.

"Ich geh grad mal schnell ans Com und frag, ob sie da ist. Aber eigentlich müsste sie zu Hause sein."

Schnell war sie am Wand-Panel und stellte eine Verbindung her. Und tatsächlich erschien kurz darauf das Gesicht einer rothäutigen Twi'lek auf dem Bildschirm.Nach einem kurzen Wortwechsel war klar, das die junge Frau Zeit hatte und zu Hause war.

"Ok, wir können rüber huschen. Sie sind zu Hause und sie macht uns einen Tee. Ihr Mann kommt wohl auch bald, das ist gut. Dann haben wir das auch schnell geklärt."

Shanyn blieb kurz stehn und überlegte, wo sie die Besitz-Urkunde versteckt hatte. Sie lief in ihr Schlafzimmer und kam nur wenig später mit dem Umschlag in der Hand zurück.

"Gut, ich hab alles, denk ich . Gehen wir rüber?"

Sie hatte nun schon einen Stein im Magen, wo sie den Umschlag in der Hand hatte. Aber wenn Nihal die Wohnung übernahm, würde sie ihr Heiligtum nicht ganz verlieren. Wenn sie irgentwann mal wieder ihre Freundin besuchen würde, könnte sie auch in den Garten und überall hin. Von dem her war das wirklich die beste Lösung.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak

Semmak musste lächeln als Shanyn meinte, dass sie sich schon darauf freute andere Welten zu sehen.

Das wirst du, auch wenn ich natürlich nicht sagen kann wohin uns die anderen Jedi bringen, die uns abholen. Aber es wird definitiv ein für dich fremder Planet sein.

Fügte der Quarrenjedi hinzu. Aber das war ja auch keine Kunst, dass die Tatooinerin ihr ganzes Leben lang ihren Heimatplaneten noch nicht verlassen hatte. Außerdem waren viele Planeten eine tolle Erfahrung, wenn man sie mit Tatooine verglich.

Als Jedi wirst du sowieso eher ein nomadisches Leben führen. Immer wieder andere Aufträge, selten ist man länger auf einem Planeten bleibt außer natürlich der aktuellen Jedi-Basis auf Lianna, wo in der Regel trainiert wird und sich ein Jedi erholen kann zwischen den Missionen.

Der Jedi lächelte kurz.

Aber wenn bloß alle Wesen so defensiv mit dem Einsatz ihrer Waffen wären wie du. Dann wäre die Galaxis ein viel besserer und friedlicherer Ort. Aber wir arbeiten dran.

Der Jedi strich kurz nachdenklich über seine Kopftentakel, während die Menschenfrau ihre Nachbarin rief. Dankbarerweise hatte diese auch sofort Zeit, so dass Shanyn nach einem kurzen Zögern einen weißen Umschlag auf einem anderen Zimmer holte, wie Semmak vermutete die Besitzurkunde. Was sollte es auch sonst sein?

Gut, dann lass uns gehen.

Der Jedi stand auf und strich seine Robe glatt. Das Lichtschwert behielt er am Gürtel, man konnte hier auf Tatooine ja nie wissen. Dann trat er zum Haken an der Tür und zog seinen langen dunklen Mantel an, um nicht als Jedi erkannt zu werden. Dass er vorher hatte sein Lichtschwert einsetzen müssen war schon schlimm genug. Außerdem hatte die Bevölkerung hier wohl nicht allzu oft Kontakt mit Jedi, so dass er auch nicht auf die auf anderen Planeten häufig vorkommende abschreckende Wirkung auf Kriminelle zählen konnte. Diese waren hier ja leider in der Überzahl. Noch zögernd blieb der Jedi bei der Tür stehen.

Gibt es noch irgendetwas, was ich über deine Nachbarn wissen müsste? Irgendwelche Sachen oder Ausdrücke die ich besser vermeiden sollte?

Semmak ging lieber auf Nummer sicher. Schließlich wollte er der Menschenfrau den Abschied nicht durch irgendwelche unbeabsichtigen Beleidigungen oder ähnliches erschweren. Dafür hing sie zu sehr an ihrem Garten, den sie in sicheren Händen wissen wollte. Und der Quarren konnte es verstehen, denn Shanyn war wirklich nicht viel von dem geblieben, was ihr in ihrem Leben wichtig für sie gewesen war.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn


Shanyn kontrollierte noch einmal ihr Messer und blickte aus dem Fenster, ob sich etwas ungewöhnliches regte. Aber es sah alles ruhig aus.

" Vieleicht liegt der defensive Umgang mit Waffen bei mir nur daran, dass ich für die Offensive zu faul bin."

Sie grinste breit und trat aus ihrer Wohnung auf die Strasse. Jetzt war sie trotzdem froh, das sie nur in das Nachbargebäude musste.

"Mach dir keine Sorgen. Nihal und ihr Mann sind sehr umgänglich. Aber es ist eben auch bei ihnen typisch, dass die Frau nach dem Mann kommt. Wenn Anjin zu Hause ist, spricht Nihal nur sehr wenig. Eigentlich nur, wenn sie von ihrem Mann dazu aufgefordert wird. Also , wenn Fragen sind, am besten auch an Anjin richten."

Die junge Frau lächelte und öffnete dann die Haustür ihrer Freundin.

"Huhu. Wo steckst du?"

Nihals Antwort kam aus der Küche und Shanyn huschte zu ihrer Freundin rüber. Es war nicht zu übersehen, das Nihal ein Kind erwartete und Shanyn umarmte die Twi'lek mit äusserster Vorsicht.

"Na wie geht es euch? Ist Anjin schon da?"

Wie als Antwort tauchte der grosse, grünhäutige Twi'lek aus dem Wohnzimmer auf und grinste, wobei er seine spitzen Zähne entblösste.

"Gerade eingetroffen. Uns gehts gut. Und bei..."

Anjin erblickte Semmak und runzelte die Stirn.

"...euch?"

Shanyn legte dem Twi'lek eine Hand auf den Unterarm.

"Das ist Semmak. Er ist in Ordnung. Habt ihr einen Moment Zeit? Es gibt etwas wichtiges, dass ich euch mitteilen muss. "

Anjin blickte noch einmal zwischen Semmak und Shanyn hin und her, ehe er mit einer Geste an den Tisch einlud. Unterwürfig brachte Nihal ein Tablett mit Getränken, ehe sie sich auch an den Tisch setzte. Shanyn überlegte, wie sie sich am besten ausdrücken konnte. Sie wollte nicht erwähnen, das Semmak ein Jedi war. Sie vertraute Nihal und Anjin. Aber dennoch wollte sie es ihm überlassen, ob er es verraten wollte oder nicht. Sie atmete tief durch, faltete die Hände und blickte das Paar an.

"Ich werde den Planeten verlassen. Wann genau , weiss ich noch nicht. Aber ich denke, dass ich so schnell nicht wieder kommen werde."

Die junge Frau konnte sehen, wie sich Nihal überrascht aufrichtete und ihre Lekkus anfingen unruhig zu zucken. Das versetzte Shanyn wieder einen Stich in den Magen. Doch sie war sich sicher. Sie blickte nun doch direkt Nihal an.

"Ich brauche jemanden, der meinen Schatz hütet und pflegt. "

meinte sie eindringlich, woraufhin der Twi'lek Tränen in die Augen stiegen. Doch sie lehnte sich vor und nahm die Hände der jungen Frau.

"Du kannst dich auf mich verlassen. Wenn du wiederkehrst, wirst du ihn so vorfinden, wie du ihn verlassen hast."

sagte sie mit leiser Stimme. Das nahm Shanyn zumindest schonmal einen Stein vom Herzen und sie holte noch einmal erleichtert Luft.

"Des weiteren biete ich euch meine Wohnung an. Ich weiss das ihr bald mehr Platz braucht und damit habe ich auch ein gutes Gewissen. "

Anjin blickte sie fassungslos an und Shanyn grinste zurück.

"Ihr könnt Wände einreissen und aufbauen wie ihr wollt. Ich bitte euch lediglich um etwas Unterstützung. Finanziell. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet und was ich brauchen werde. "

Anjin blickte sie einen Moment an und nickte dann.

"Ich werde das Geld in Credits auf dein Konto überweisen."

Shanyn überreichte ihm mit einem Nicken die Besitzurkunde. Der Wert des Hauses war darin festgelegt und Shanyn hegte nicht den geringsten Zweifel daran, das Anjin sich an seinen Teil der Abmachung hielt.

Tatooine - Mos Eisley - Nihals Wohnung-
Semmak und Shanyn
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak

Shanyns Hinweise über ihre Nachbarin fielen angenehmerweise recht kurz aus. Wie andere Rassen die Verhältnisse innerhalb ihrer Familien ordneten, darüber erlaubte sich der Quarren kein Urteil, solange er die kulturellen und geschichtlichen Gründe dafür nicht kannte. Deshalb nickte er nur kurz und akzeptierte die Worte der Menschenfrau.

Ist in Ordnung. Aber ich denke, es ist auch für mich besser hauptsächlich dir das reden zu überlassen. Schließlich ist es deine Wohnung und du kennst die Leute im Gegensatz zu mir.

Angenehmerweise war der Weg nicht weit - nur zum Nachbargebäude. Auf der Straße war auch nicht allzu viel los und es sah nicht so aus als ob die zwei Männer von vorher irgendetwas planten. Vielleicht war ihnen das Schicksal ihres rodianischen Kollegen doch eine Lehre gewesen. Aber so recht glaubte Semmak noch nicht daran, weshalb er mit wachen Augen die Umgebung aus seine Kapuze heraus beobachtete. Währenddessen trat die Menschenfrau wie es schien ohne groß zu läuten oder zu klopfen in die Wohnung ihrer Nachbarn ein und rief nach ihrer Freundin.

Die beiden Twi'leks waren auch beide zuhause und diese Nihal war in Anwesenheit ihres Mannes so schweigsam wie Shanyn es angekündigt hatte. Es war für Semmak eine seltsame Rangordnung, zumal weder auf Mon Calamari noch bei den Jedi eine Gewichtung der Individuen nach dem Geschlecht gab, sondern ausschließlich nach deren Fähigkeiten erfolgte. Aber da beide damit zufrieden zu sein schienen nahm er dies schweigend als gegeben hin. Als er von Shanyn vorgestellt wurde nickte er beiden nacheinander freundlich zu.


Angenehm Ihre Bekanntschaft zu machen.

Semmak bemerkte auch, wie viel es der Tatooinerin bedeutete, dass ihr kleiner Garten auch weiterhin gehegt und gepflegt wurde. Aber es war für beide eine ziemliche Überraschung, dass Shanyn Tatooine verließ. Das taten vermutlich auch nicht viele, da es einiges an Geld und auch viel Mut erforderte. Den Verkauf der Wohnung hatte sich Semmak komplizierter vorgestellt, denn es bestand lediglich darin, dass die Menschenfrau Anjin die Besitzurkunde übergab und er zusagte, das Geld zu überweisen. Der
Quarrenjedi lächelte still in sich hinein. Wenn es doch nur überall so einfach wäre.


Ich wünsche Ihnen alles Gute und ein gesundes Kind.

Sagte der Jedi als das "Geschäftliche" geregelt war und es Zeit wurde sich zu verabschieden. Er legte Shanyn eine orange Hand auf die Schulter.

Es lässt sich sicher irgendwann mal eine Gelegenheit einrichten, dass du deine Freundin auf Tatooine besuchen kannst. Das ist kein Abschied für immer.

Munterte der Jedi die Anwesenden auf. Es hieß ja immer, dass schwangere Weibchen sehr oft sehr sensibel reagierten. Deshalb hoffte er, dass Nihal sich soweit im Griff hatte, dass sie nicht in Tränen ausbrach - wobei er andererseits gar nicht wusste, ob Twi'leks überhaupt weinen konnten.

Tatooine - Mos Eisley - Anjins und Nihals Wohnung - Anjin, Nihal (beide NPC), Shanyn und Semmak
 
Tatooine - Mos Eisley - Nihals Wohnung-
Semmak, Nihal, Anjin und Shanyn


Shanyn sass ihrer Freundin gegenüber und hielt etwas ihre Hand. Es war schon komisch. In den letzten Jahren, seit ihr Mann gestorben war, hatten sie solche Situationen oftmals durchgesprochen. Aber das es eines Tages vieleicht wirklich mal so weit kommen würde, daran hatte niemand geglaubt. Und nun war es soweit. Shanyn erhob sich, trat um den Tisch herum und nahm die Twi'lek behutsam in den Arm.

" Ich wünsch euch auch nur das Beste. Und ich möchte ein Bild von euch haben, wenn das Kind da ist."

Nihal lächelte die Menschenfrau an und nickte.

"Du wirst die erste sein, die ein Foto bekommt. "

Shanyn lächelte ihre Freundin dankbar an und drückte dann auch noch einmal Anjin an sich. Die beiden würden ihr furchtbar fehlen, aber jetzt hatte sie auch das Gefühl, dringend raus zu müssen. Sie wandte sich an Semmak und nickte Richtung Tür.

"Lass uns gehen"

meinte sie mit einem Klos im Hals. Sie hasste Abschiede und versuchte sie immer wenn möglich zu Vermeiden. Die tröstenden Worte des Jedi machten das nur wenig leichter.

"Irgentwann werde ich mit Sicherheit mal wieder vorbei schauen, ja. "

Die Frage war nur auf welche Weise. Shanyn vertrieb die düsteren Gedanken und trat wieder raus ins Licht der Sonnen.

" Ich hoffe, das deine Kollegen bald kommen. So langsam fühl ich mich nicht mehr wohl hier."

Sie grinste breit, während sie ihre Wohnung ansteuerte. Sie musste eigentlich nur noch ihre Tasche packen. Und sie wollte noch etwas Zeit im Garten verbringen. Das lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden, als sie Semmak ansah.

"Würde es dich stören, wenn ich nachher mal für ne halbe Stunde oder so im Garten verschwinde? Ich möchte mich auch da verabschieden. "

Sie wusste, das dies gegen die Regeln einer guten Gastgeberin verstiess. Doch sie spürte auch,das es wichtig war für sie. Shanyn betrat ihre Wohnung und sie kam ihr plötzlich Fremd vor. Alles wirkte abweisend und kalt. Die junge Frau schüttelte den Kopf über diese Verrücktheit. Erst wollte sie garnicht weg und jetzt schien es garnicht schnell genug gehen zu können. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch um den Gefühlsorkan zu beruhigen. Sie brauchte jetzt eine Aufgabe, die sie ablenkte. Sie blickte Semmak an und nickte mit dem Kopf Richtung Schlafzimmer.

"Komm mal bitte mit."

Sie maschierte zu ihrem Bett und holte eine Tasche darunter hervor. Sie war noch ungebraucht und darum riss sie zuerst mal das Preisschild ab. Sie wollte immer mal in den Urlaub fahren, hatte es dann aber nie gemacht. Dann öffnete sie ihren Kleiderschrank. Es waren nur dünne, leichte Kleidungsstücke, die optimal waren für ein Leben auf einem heissen Planeten. Shanyn fürchtete, dass sie wo anders furchtbar frieren würde. Am Anfang war das sicher logisch, doch auf die dauer müsste das nicht sein. Sie seufzte und beschloss sich beim nächsten Planeten erstmal dickere Sachen zu kaufen.

"Was brauch ich, denkst du?"

Sie stand recht Ratlos vor den Klamotten und blickte hilfesuchend zu Semmak. Er würde wahrscheinlich am ehesten Wissen, was man auf Reisen alles brauchte.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn
 
Tatooine - Mos Eisley - Anjins und Nihals Wohnung - Anjin, Nihal (beide NPC), Shanyn und Semmak

Mit zwiespältigen Gefühlen beobachtete Semmak wie schwer es Shanyn fiel sich von ihrer schwangeren Freundin zu verabschieden. Er war dafür verantwortlich. Ohne ihn wäre die Tatooinerin gar nicht auf die Idee gekommen Tatooine zu verlassen. Sie hatte es selbst zugegeben. Insgeheim hoffte er, dass sich die Menschenfrau auch mental dafür wappnete ihre bekannte Umgebung zu verlassen und Neues zu erforschen. Es war nicht jedermanns Sache. Nicht alle wurden glücklich bei den Jedi, denn es war auch kein einfaches Leben. Der Quarren war deshalb dankbar, als Shanyn sich entschloss zu gehen, bevor das Ganze noch in Tränen oder Schluchzen endete. Er hatte da immer Probleme, da er nicht genau wusste welche Verhaltensweisen bei Menschen oder in dem Fall Twi'leks als tröstend empfunden wurden und er wollte in kein sogenanntes Fettnäpfchen treten.

Ich bin doch insgesamt gerade etwas eineinhalb Tage auf Tatooine, Shanyn.

Entgegnete Semma der Menschenfrau als sie die Wohnung ihrer Freundin verlassen hatten.

Bei Reisen im Weltraum sind das relativ kurze Zeiträume. Ich hatte eigentlich auch damit gerechnet, dass es ein paar Tage dauert bis ich abgeholt werde.

Allerdings konnte er auch verstehen, warum Shanyn sich am liebsten so schnell wie möglich von Tatooine verabschiedete, um das hinter den Abschied ein für alle Mal zu bringen.

Hab noch etwas Geduld. Meine Jedifreunde sind bestimmt bald hier.

Meinte er als sie wieder in Shanyns Wohnung waren. Der Quarren setzte sich am den Tisch und dehnte kurz seine Finger.

Ich empfinde dich nicht als schlechte Gastgeberin, wenn du dich von deinem Garten verabschiedest. Ich habe durchaus Verständnis dafür. Als ich Mon Calamari verlassen habe, aber ich auch ein paar Tage gebraucht, um mich von meinem Heimatplaneten zu verabschieden. Ich hatte so ein Korallenriff, es hieß Blausternriff wegen seiner Form, bei dem ich als Kind schon gern gewesen bin. All die Vielfalt, die Fische, die Korallen, die ganze Lebendigkeit und Farbenpracht. Ich konnte dort Stunden verbringen, indem ich alles einfach beobachtet habe, was die Tiere dort getan haben. Es war dermaßen faszinierend für mich und ich denke heute noch oft mit Wehmut daran und wäre gern mal wieder dort, um mich dort zu erholen und von meiner sorglosen Kindheit zu träumen.

Semmaks Blick war dabei auf nichts Bestimmtes gerichtet. Er sah einfach ins Leere und hatte Aussichten seines geliebten Riffs vor seinem geistigen Auge. Wie schön war es doch damals gewesen, so sorglos, so leicht, so einfach. Seine Eltern hatten sich um alles gekümmert. Seine einzige Pflicht war gewesen zu einer bestimmten Zeit zu Hause zu sein und ein paar Perlmuscheln zu sammeln. Es war eine schöne Zeit gewesen. Darum konnte er Shanyn auch nur zu gut verstehen. Der Garten war ihr Ort zum Träumen und er wollte sie dabei um keinen Preis dabei stören.

Als die Menschenfrau ihn dann in ihr Schlafzimmer bat und um Rat fragte wegen der Kleidung, die sie mitnehmen sollte, konnte er nur mit den Schultern zucken.


Ich weiß selbst noch nicht, wohin mich meine Jedifreunde bringen werden, deshalb kann ich dir auch nur schwer raten, was du einpacken sollst. Aber rein pragmatisch betrachtet würde ich sagen nimm dir was für alle Klimazonen mit, für heißes, für lauwarmes und für kaltes Klima. Was du halt hast. Im Notfall wird dich der Jedi-Orden mit Kleidung versorgen. Du siehst ja wie meine Robe aussieht. Genau so eine wirst du dann auch bekommen, wenn du mal in die aktuelle Jedibasis auf Lianna oder einem anderen Außenposten der Jedi kommst. Aber es steht dir auch frei deinen eigenen Stil zu wählen, falls dir dies lieber ist. Jedi tragen ihre Roben aus Tradition, aber es gibt auch einige unter uns, die andere Kleidung bevorzugen. Dies wird auch toleriert. Es kommt auf die Geisteshaltung an und nicht auf die optische Erscheinung.

Der Quarren sah an sich runter.

Ich mag eben Jediroben, denn die Standardquarrenkleidung sowohl für das Leben über als auch unter Wasser wäre für viele Welten nicht geeignet. Bei Menschen ist dies allerdings anders. Es gibt soviele Dinge, die ihr anziehen könnt. Bei eurer Anatomie passt fast alles. Von daher überleg dir, was du haben bzw. anziehen willst und mach dann genau das. So habe ich das jedenfalls für mich entschieden.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak
 
[OP] da es ja nur ein Katzensprung bis nach Tatooine ist, hab ich uns schon mal hierher gepostet :), inkl. herzzerreißendem Abschied [/OP]


[Hyperraum nach Tatooine – an Bord der Curressento ] Kadajj, Brianna –Sarid, Rilanja , LVN-5 (NPC) irgendwo an Bord

Nachdem Kadajj und Brianna das chromglänzende Schiff in den Orbit über Ando gebracht hatten und in den Hyperraum eingetreten waren, übergab sie Levon das Steuer und entschuldigte sich bei ihrer Co-Pilotin.
„Ich brauche eine halbe Stunde für mich. Falls es irgendwelche Probleme geben sollte, Levon ist für dich da. Für Meisterin Horn und.....Rihanna..Rilanja auch.“
Mit angezogenen Beinen hockte sie sich auf das Bett, legte ihren Kopf auf die Knie und ließ die letzten Minuten auf Ando, die letzten Minuten mit Jos’ika Revue passieren.

***​

Die ehemalige Jedi-Rätin bzw. Mechanikerin bzw. Ex-Mechanikerin und die Echsenfrau hatten bereits an der Landebucht 42 auf sie gewartet. Ihnen war anzusehen, dass sie sich nicht besonders über die Anwesenheit des Mandalorianers freuten, aber das war der Rattataki egal. Sie gab Levon die Anordnung, Brianna und die beiden Fluggäste in das Schiff zu lassen und diesen ihre Kabinen zuzuweisen. Der Droide war zwei Tage alleine auf dem Schiff gewesen und sie glaubte förmlich seine Freude über ihre Rückkehr herauszuhören.

„Du steckst voller Überraschungen, ner cyar’ika. Eine Rattataki von Naboo mit mando vode, die eine Jedi wird und auch noch beskar’ade bauen kann“
sagte Josea bewundernd, als sie Levon als ihr eigenes Geschöpf vorstellte, während sie eng umschlungen, vor der Einstiegsrampe standen.
„Ich möchte nicht gehen, Jos’ika – ich würde noch länger hierbleiben, wenn ich diesen Auftrag nicht hätte. Aber die jetiise haben mich aufgenommen und es bedeutet die Aussicht auf ein besseres Leben.“
„Ohne diesen Auftrag wären wir uns erst gar nicht begegnet, Kadd’ika. Ich sollte ihnen dankbar sein, dass sich dadurch unsere Wege gekreuzt haben.“

Beruhigend streichelte er ihren Kopf, während sie an seiner Schulter lehnte und sein Cape nass heulte. Sie fühlte, dass etwas auf ihren Hinterkopf tropfte. Nun musste auch Jos’ika ein paar Tränen vergießen
„Soll ich dir ein Taschentuch leihen?“,
fragte sie halb lachend, halb schluchzend.
„Du hast ja alle einkassiert. Aber es geht schon, behalte sie, denn du wirst garantiert brauchen,“
erwiderte er auf dieselbe Weise und wischte ihr dem Zipfel seines Capes die restlichen Tränen weg.

„Wenn ich dich irgendwann auf einer imperialen Fahndungsliste sehe, weiß ich, dass du eine mächtige Ritterin und zum Schrecken der Sith geworden bist. Und ich werde dich als Erster finden, damit dich niemand außer mir einfängt,“
grinste er mit feuchten Augen, bevor sie sich lange und leidenschaftlich küssten. Dann hob er sie auf die Arme und trug sie die Einstiegsrampe hinauf.

Vorsichtig setzte er die Rattataki ab.
„Mhi solus tome, cyar’ika...“
sagte er zum Abschied.
„Mhi solus dar’tome, Jos’ika,“
ergänzte sie die erste Hälfte des mandalorianischen Eheschwurs, um ihn den letzten Kuss zu geben, bevor er rücklings die Rampe verließ, mit dem Dha werda verda auf den Lippen. Das Wort mando’ade tauschte er mit Kadd’ika aus und tippte sich mit zwei Fingern seitlich an die Stirn, ehe die sich schließende Rampe den Blick auf sie nahm.

Vor lauter Schmerz über den Abschied ging Kadajj in die Knie und wurde von stummen Schluchzern geschüttelt, während sie sich an dem Ring wie an einem Rettungsanker festhielt.
„Miss Kadajj, geht es Euch nicht gut?“, fragte Levon hinter ihr.
„Die Raumhafenbehörde hat den Start freigegeben und klingt ungeduldig. Wenn Ihr wollt, werde ich die Curessento starten.“
„Es ist in Ordnung, Levon. Sieh zu, dass unsere Gäste alles haben, was sie brauchen und finde heraus, ob die Fives schon wieder zurück in Mos Espa sind. Ach so, außerdem will ich wissen, was ein Pinscher ist.“
„Sehr wohl, Miss Kadajj,“
erwiderte Levon sanft.
„Soll ich Euch Augentropfen bringen? Eure Augen sehen stark gereizt aus.“
„Ja, bitte,“
sagte sie und wunderte sich, wo er diesen weichen Tonfall herhatte. Er musste die Nannydroiden im Heim genau studiert und sich einige ihrer Charakteristika angeeignet haben.
Widerstand gegen sein Bestreben Neues zu assimilieren war zwecklos.

Der Droide verließ sie, hocherfreut darüber wieder Gesellschaft zu haben und nützlich zu sein. Man konnte es ihm nicht ansehen, doch seine Erbauerin wusste es ganz genau.
Im Bordlog würde sie vermutlich jede Einzelheit vorfinden, die während der vergangenen zwei Tage im und rund um das Schiff geschehen war. Er war es gewohnt, auch ohne ihre Anwesenheit selbstständig zu agieren. Kadajj hätte ihn diese zwei Tage auch allein in Quantill City herumlaufen lassen können, wenn es nur nach ihr gegangen wäre.
Aber gut, Brianna musste sich noch daran gewöhnen und würde bald lernen, ihn als das intelligente künstliche Lebewesen zu akzeptieren, das er nun einmal war.​
***​

Eigentlich wäre jetzt ein passender Augenblick gewesen sich in der Kabine zu betrinken und vor Selbstmitleid zu zerfließen, wenn nicht die Jedi-Meisterin und die Falleen mit an Bord gewesen wären. Doch sich noch einmal vor Sarid Horn gehen zu lassen wollte Kadajj nicht, nachdem sie sich schon genug blamiert hatte. Woran allerdings die Falleen schuld war, die eigentlich Rilanja Xulian hieß, aber irgendwas in der Rattataki weigerte sich deren Namen richtig zu benutzen. Hoffentlich fasste sie mit ihren schuppigen Fingern nichts an und machte noch alles kaputt.

Levon hatte ihr gezeigt, dass Pinscher kleine bissige Wachhunde von unscheinbarem Aussehen waren. Diese Viecher sahen nicht einmal gefährlich aus und jetzt war Kadajj nur noch mehr beleidigt. Zum Glück hatte sie das nicht während ihres Ausrasters gewusst.
Sie instruierte den Droiden eins seiner roten Augen auf die Echsenfrau zu haben und wies ihn an, sich dabei besonders freundlich zu benehmen.

Dieser Gedanke hob ihre Laune immens. Kadajj küsste den Falkenkopf auf dem Ring und verließ ihre Kabine. Es war an der Zeit nach vorne zu sehen.

[Hyperraum nach Tatooine – an Bord der Curressento ] Kadajj - Brianna, Sarid, Rilanja, LVN-5 (NPC) irgendwo an Bord
 
Zuletzt bearbeitet:
Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)

Erst eine ganze Weile, nachdem Brianna schon im Kopilotensitz Platz genommen hatte, und erst nach der zweiten Aufforderung der Raumhafenbehörde (dem Tonfall nach war die Person ein Aqualish), endlich zu starten, traf Kadajj im Cockpit ein. Ganz offensichtlich war ihr der Abschied ziemlich schwer gefallen. Die Echani warf ihr einen mitfühlenden Blick zu, sie glaubte, ganz gut nachvollziehen zu können, was in ihr vorging. Immerhin hatte sie auch schon das eine oder andere Mal Ähnliches durchgestanden. Beinahe hätte sie die Rattataki darauf angesprochen, doch die Art und Weise, wie sich ihre Freundin auf die vor ihr liegende Aufgabe, die Curessento in den Hyperraum zu bringen konzentrierte, sagte ihr, dass gerade nicht der passende Zeitpunkt war.

Kaum dass das Schiff den Normalraum verlassen hatte, erklärte die jüngere Frau, dass sie eine halbe Stunde für sich brauchte und Levon bei Problemen für sie da sei. Brianna nickte.

"Ja, aber ich glaube kaum, dass es welche geben wird."

Erwiderte sie. Nachdem die Rattataki verschwunden war, besuchte sie Rilanja und Sarid in den Kabinen, die der Droide ihnen zugeteilt hatte, fragte sie, ob alles in Ordnung war und informierte sie darüber, wann sie Tatooine voraussichtlich erreichen würden. Zurück in der Kabine schloss sie die Augen, um sich auf die Macht zu konzentrieren, da sie sich im Hyperraum und in Levons Anwesenheit ohnehin um nichts kümmern musste. Vermutlich vertraute Kadajj ihrem Droiden ohnehin mehr als ihr, nicht nur, was das anging.

Brianna fragte sich, ob die Machtheilung in ihrem momentanen ausgemergelten Zustand tatsächlich mehr nutzen als schaden würde. Oft hatte sie den Eindruck, sie laugte sie nur zusätzlich aus. Aber andererseits, wenn sie sie benutzte, um sich besser zu fühlen? Letztendlich entschied sie sich dafür, schließlich hatte Tara sie davor gewarnt, dass sie unter Umständen permanente Schäden an ihrer Wirbelsäule als Andenken an Kira und die übrigen Sith davontragen konnte, was sie auf jeden Fall vermeiden wollte.

So bemerkte sie erst spät, dass die Schiffseignerin auf ihren Platz zurückkehrte und sich hinsetzte. Trotz der Auszeit in ihrer Kabine sah sie nicht wesentlich besser aus als zuvor. Sie hatte vom Cockpit nicht mitbekommen, was sich zwischen ihr und Josea auf der Rampe noch abgespielt hatte, nachdem alle anderen bereits das Schiff betreten hatten, und hätte zwar die Überwachungskameras des Schiffes dazu benutzen können, aber sowas machte man nicht mit einer Freundin. Sie legte Kadajj die linke Hand auf die Schulter und hielt ihre Rechte mit ihrer fest.

"Ich weiß, wie du dich fühlen musst."

Sprach sie sanft.

"Versuche, nicht zu sehr an den Abschied, an den Verlust zu denken. Es ist ja nicht so, als ob er Schluss gemacht hätte oder jemand gestorben wäre."

Wäre ersteres passiert, hätte das sicher jeder an Bord des Schiffes mitbekommen. Der Rattataki war auch zuzutrauen, dass dies auch zu letzterem führen konnte, aber wohl kaum in Joseas Falle.

"Denk dran, was für eine schöne Zeit du mit ihm verbracht hast, welches Glück du hattest, ihm überhaupt zu begegnen. Oder wäre es dir lieber, du hättest die letzten zwei Tage nicht erlebt, um den Trennungsschmerz nicht ertragen zu müssen? Man kann nicht verlieren, was man nie gehabt hat. Stell dir vor, was du gewonnen hast: einen wundervollen Freund."

Versuchte Brianna ihre Freundin aufzumuntern.

"Wenn Josea derjenige ist, für den du ihn hältst - und da bin ich optimistisch - wird er dich sicher nicht gleich vergessen, weil du jetzt weg bist. Du kannst ihm schreiben. Du kannst ihn anrufen. Du wirst ihn bestimmt wiedersehen. Komm, lächle ein bisschen. Sonst glaube ich wirklich noch, Josea wäre gestorben."

Die Weißhaarige lächelte ihr Gegenüber an in der Hoffnung, ihr selbst eines zu entlocken.

"Dies ist eines der wichtigsten Dinge, die du lernen musst, wenn du eine Jedi werden willst: du darfst nicht klammern, nicht versuchen, alles festzuhalten, keine Angst vor dem Verlust haben. In diesem Fall wirst du verlieren, auf die eine oder andere Weise. Freue dich stattdessen über die positiven Dinge: dass du dich verliebt hast, dass es da draußen einen Mann gibt, der dich liebt, und dass du ihn jederzeit wiedersehen kannst, wenn du das möchtest. Denk an die Leute, die es nicht so gut haben wie du."

Erklärte sie ihr nachdenklich, sich fragend, ob es wirklich klug war, ihr dies in diesem schwierigen Moment gesagt zu haben. Vielleicht kam es ganz anders an, als es gedacht war. Sie kannte sie längst nicht gut genug, um zu wissen, wie Kadajj in so einer Situation tickte, und Rattataki hatten ohnehin so ihre Eigenheiten. Doch andererseits, es war die Wahrheit, und wenn sie eine Jedi sein wollte, musste sie auch das Leben einer Jedi akzeptieren. So blöd dieser Zeitpunkt, gerade drei Tage nach dem Anfang, auch war.

"Komm - ich bin mir sicher, dass Josea nicht möchte, dass du seinetwegen todunglücklich bist!"

Fügte sie hinzu und versetzte ihr einen freundschaftlichen Stoß in die Rippen.

Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)

[OP]Solange Levon nicht anfängt, Personen zu assimilieren... ;)[/OP]
 
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