Tatooine (Tatoo-System)

Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna, Rilanja

Rilanja folgte der Advisorin aus dem Schiff und in die gleißende Sonne Tatooines. Auch wenn die Temperatur im Inneren des Schiffes nicht wirklich unangenehm gewesen war reichten schon wenige Sekunden unter freiem Himmel aus, um sie wünschen zu lassen dieser Droide könnte das Klima an Bord entsprechend anpassen. Wahrscheinlich lag das selbst wenn es allen anderen Recht wäre nicht im Rahmen seiner technischen Möglichkeiten.
Ohne nachzudenken zog sie den frontal angebrachten vertikalen Schiebeverschluss ihres Overalls herunter, und streifte die obere Hälfte ihrer Kleidung nach unten, wo sie beide Ärmel um ihre Taille band, damit sie nicht störten. Wo der Anzug bisher gute Dienste geleistet hatte, indem er ihren Körper etwas besser isoliert hatte, war er hier in der wunderbaren Hitze eher hinderlich. Die junge Frau wollte die Wärme direkt auf ihren Schuppen spüren, und nicht darauf warten, bis sich die isolierende Luftschichten in dem Overall erwärmt hatten. Wahrscheinlich wären sie bis dahin schon längst wieder im Orbit, und das wäre eine gradezu kriminelle Verschwendung von feinster Sonne.
Während sie sich neben der Menschin vom Schiff entfernte fiel ihr auf, dass ihr einige der Einheimischen Blicke zuwarfen, und für einen Moment lief ein Zittern durch ihre Gesichtsschuppen - das Äquivalent zu des klischeehaften Errötens rosaner Lebensformen. Grund dafür war nicht, dass ihr Oberkörper unbedeckt gewesen wäre - so freizügig war Rilanja dann auch wieder nicht, noch dazu auf einem Hutt-Planeten. Sie zweifelte nur für einen Moment daran, ob das schwarze Bikinioberteil aus Flederfalkenleder mit den dunkelblauen Querstreifen und der Schuppenprägung, das sie heute morgen aus einer Laune heraus aus ihrer Unterwäschetasche gefischt hatte, die richtige Wahl gewesen war.
Glücklicherweise wurden alle Anwesenden schnell abgelenkt, und wenn Sarid Recht hatte, dann hatte die Falleen das den beiden weißen Damen zu verdanken. Sie folgte der Jedi, ließ sich allerdings zwei Schritte zurückfallen, als sie langsam realisierte, worin sich die beiden verwickelt hatten - und die ehemalige Mechanikerin sich davon wohl nicht abschrecken lassen würde. Scheinbar stimmten zumindest einige der Klischees über Jedi, die die Händlerin den gängigen Holofilmen entnommen hatte.
Sarids Aufforderung, sich zu verstecken, fiel bei Rilanja auf fruchtbaren Boden, und sie beeilte sich dabei so, dass sie mehr oder weniger in den Stand mit modischer Lederbekleidung hereinstolperte, und dabei eine Auslage von Blasterholstern umwarf. Während rings um sie herum noch Lederkram niederging fielen die ersten Schüsse auf dem Marktplatz, und für die Falleen war die Tatsache, dass sie keine Schmerzen spürte genug Information - sie hielt ihren Kopf unten, und verzichtete nur mit Mühe darauf, sich eine der Jacken darüber zu ziehen.
Was sie von ihrer Warte aus allerdings sah war der Gand, allerdings erst, als sie ihre Freundin reden hörte. Ihre Stimme klang unverändert, doch der Insektoid wiederholte, was sie ihm gesagt hatte, als wäre ein Dogma. Während Rilanja noch darüber nachdachte, was eben passiert war, rannte der verhinderte Angreifer davon.
Die Mechanikerin hatte sich doch kaum verändert, oder? Wieso gehorchte ihr dann dieses Insekt in mehr als einem Wortsinn? Doch etwas war anders. Sie wirkte größer, selbstbewusster, autoritärer. Oder vielleicht kam das der Falleen auch nur so vor - im Moment passierte um sie herum zu viel, als das sie sich auf ihre Eindrücke verlassen wollte.
Blasterschüsse, die in ihre Richtung zu fliegen schienen, ließen die grünhäutige Frau zusammen zucken, doch sie erstarrte in ihrer Panik, als ein Schuss ihre Freundin in die Hand traf. Während Rilanja noch überlegte wurde die Advisorin von einem weiteren Schuss getroffen, doch... war der nicht quasi abgeprallt, anstatt ihr ein paar Finger abzutrennen?
Und überhaupt wirkte die Frau nicht so, als wäre sie eben schwer verletzt worden. Vielleicht war das auch etwas, das Jedi konnten? Möglich war es sicher, aber es fiel Rilanja weitaus schwerer zu glauben als ein akrobatischer Sprung mit dem Lichtschwert und eine atemberaubend schnelle Chorgeographie. Aber dennoch...
Die Falleen hatte das Gefühl, der Rest des Kampfes war vorüber, bevor sie sich von dem eben gesehenen erholt hatte, aber schließlich registrierte sie, dass es wohl sicher genug wäre aufzustehen, und erhob sich aus dem zugegebenermaßen weichen Lederberg.
Schweigend folgte sie ihrer Freundin, die sich nach dem Wohlergehen der andere erkundigte, und bemerkte dabei zum ersten Mal einen weiteren Beteiligten, den sie aufgrund der rissigen Haut auf ersten Blick für einen Weequay gehalten hatte. Wahrscheinlich war es doch eher ein Quarren, aber keiner, den sie im Moment beneidete. Die Tatsache, dass ihn niemand Angriff verriet ihr zusätzlich, dass er auf ihrer Seite stand, was auch immer das bei Frau Pinscher bedeuten mochte.
Unbewußt versuchte Rilanja, immer ihre Freundin zwischen sich und dieser Kadajj zu positionieren, auch wenn diese im Moment nicht den Eindruck machte, jemandem gefährlich werden zu können - außer vielleicht einer Kloschüssel.


Mir geht es gut,

meinte sie schließlich etwas kleinlaut. Irgendwie fühlte sie sich mehr als Passant denn als Beteiligte. Immerhin konnte sie durch ihren modisch fragwürdigen Bikini etwas für Ablenkung sorgen, auch wenn sie bezweifelte, dass jemand der Anwesenden momentan dafür in Stimmung war.


Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna, Rilanja
 
[Tatooine – Mos Eisley – am Rand des Marktplatzes] Kadajj, Brianna, Semmak, Sarid, Rilanja, Shanyn

Der Geruch der Gammelfleischbüchsen ließ Kadajjs Magen erneut rebellieren, doch sie hatte bereits alles ausgespien, was sich dort befunden hatte. Ihr war schwindlig, kleine Blitze schwirrten vor ihren Augen, als sie mit Brianna in den Schatten einer Häuserwand stolperte, auf den Boden rutschte und sich an die Wand lehnte.

Die trockene, staubige Hitze hatte ihr bei früheren Aufenthalten auf Tatooine nie zu schaffen gemacht, nur war sie sonst nie ohne ausreichend Schutz ins Freie gegangen. Das Gefecht hatte ihrer Einschätzung nach kaum zehn Minuten betragen, aber diese Zeit musste ausgereicht haben, um sie dermaßen fertig zu machen. Dennoch, inmitten der Kopfschmerzen, der brennenden Augen, dem Schwindel und der Übelkeit, schlich sich der Gedanke, dass ihr Auftritt ziemlich beeindruckend gewesen sein musste. Mit Verhüllung wäre er bestimmt nicht ansatzweise so cool herüber gekommen. Sie kicherte, bevor sie von der nächsten Welle Übelkeit übermannt wurde.

Und Jos’ika hatte das Gefecht nicht sehen können. Dies führte sie wiederum dazu, dass sich der Gedanke an eine andere mögliche Ursache ihres Elends in ihrem hämmernden Kopf festsetzte. Wenn es wirklich so war, konnte sie dann überhaupt noch bei den Jedi bleiben? Als Rattataki bewegte sie sich schon sowieso auf einem völlig anderen Körperchemie-Level – und sie hatte Samarr gesehen, die ihren Gegnern buchstäblich die Köpfe abgerissen hatte um ihren Sohn zu verteidigen. Bestimmt würde Jos’ika gerne einen Sohn haben wollen, den sie gemäß der letzten Zeile des Treueschwurs als Krieger aufziehen würden. Ob er Haare hätte? Ob seine Hautfarbe dieselbe leichte Bräune des Mandalorianers sein würde? Oder doch ein gesundes Kalkweiß?

Eine hohe dunkle Gestalt schob sich in ihr Blickfeld, worauf sie im ersten Augenblick erschrak, weil sie sie an eine Figur aus einem Horrorroman erinnerte, das Grauen aus der Stadt unter dem Meer, die schlafenden Ältesten, die gekommen waren, um…
Der Älteste stellte sich mit keuchender Stimme als Semmak vor und fragte sie, ob sie die Jedi wären, die ihn abholen sollte. Er wollte so schnell wie möglich von hier weg. Kadajj blinzelte und sah ein wenig klarer – es war der Quarrenjedi, den sie gesucht hatten. Die Rattataki erkannte die andere Gestalt (Shanyn) die ihm gefolgt war, verschwommen , denn ihre Augen tränten und die Schmerzen beeinträchtigten zusätzlich ihr Sehvermögen.

Semmak schien es ebenfalls nicht gut zu gehen. Seine Haut, wo sie nicht von der Kapuze bedeckt war, sah wie die Tentakel ausgedörrt und rissig aus und seine Bewegungen wirkten unsicher. Er war für dieses Klima nicht geschaffen, wie er bemerkte. Niemand war wirklich für dieses Klima geschaffen, ganz besonders nicht, wenn….
Ein erneuter Krampf ließ Kadajj aufstöhnen. Das konnte nicht sein – es wäre nicht gut, obwohl…

Mittlerweile waren Sarid und Rilanja hinzu gekommen. Die Jedi-Rätin erkundigte sich, ob jemand verletzt war und hielt es für das Beste, so schnell wie möglich zurück zum Schiff gehen. Sie bot an, dass sich jemand bei ihr einhaken könnte.
Kadajj schaffte es gerade, selbst auf die Beine zu kommen, doch nach dem ersten Schritt merkte sie, dass sie ohne Hilfe nicht gehen konnte, ohne gleich wieder hinzufallen.

„Ich glaube, ich schaffe es nicht alleine,“
krächzte sie und nahm den angebotenen Arm an.
Auf der anderen Seite stand die Falleen wie zum Hohn mit freiem Oberkörper, der nur von einem geschmacklosen Bikinitop bekleidet wurde und der Rattataki wurde schon wieder schlecht.

[Tatooine – Mos Eisley – am Rand des Marktplatzes] Kadajj, Brianna, Semmak, Sarid, Rilanja, Shanyn


[OP]Ab hier lasse ich mich gerne zur Curessento mitschleifen :D [/OP]
 
Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Rilanja, Sarid (weit entfernt) - Shanyn, Semmak (nicht ganz so weit entfernt) - Kadajj (etwas entfernt) - Brianna

Mit einem Grinsen verfolgte Brianna, wie locker sich Kadajj aus ihrer Deckung hinter einem Gemüsestand heraus gegen die beiden Angreifer verteidigte. Um sie musste sie sich keine Sorgen machen! Wenn sie ihr im Nahkampf zur Seite spränge, würde sie mehr im Wege sein als ihr zu nützen, aber es war auch nicht nötig. Sie bewunderte ihre Freundin für ihre Fähigkeiten im Umgang mit Schusswaffen. Auch wenn sie die Waffen als solche ablehnte, gehörte trotzdem einiges dazu, sie so zu benutzen, wie sie es tat, mit einem Gewehr in einer und einer Pistole in der anderen Hand. Hinzu kam, dass sie sich oft genug auf der falschen Seite eines Blasterlaufs befunden hatte, um beurteilen zu können, wer damit umgehen konnte und wer nicht.

Infolgedessen suchte sie nach der Frau, deren Aufschrei sie vorhin gehört hatte, als die Salve des Repetierblasters über ihren Kopf hinweg zischte, doch es war niemand zu sehen, keine Verletzte, und erst recht keine Leiche. Da der Markt sich durch das Feuergefecht ziemlich schnell leerte, hätte sie eine sehen müssen, wunderte sie sich. Dafür sah sie, dass Sarid sich inzwischen ebenfalls ins Getümmel gestürzt hatte, obwohl sie kein aktiviertes Lichtschwert dabei hatte, aber dafür sah sie Semmak und seine blaue Klinge. Offenbar war er bereits am Marktplatz eingetroffen - es konnte auch kein Zweifel bestehen, dass er es war, denn wie viele Quarren mit Lichtschwertern würden denn schon auf Tatooine herumlaufen?

Die Echani verbrachte ihre Zeit daher damit, die umliegenden Mordwerkzeuge einzusammeln und mit einem Schuss aus dem Blaster des Menschen unschädlich zu machen. Es gab schon mehr als genug Waffen auf dieser Staubkugel, auch ohne dass sie ein ganzes Arsenal für den nächsten Gelegenheitsgauner zurückließ.

Bevor ihr jedoch langweilig wurde, traf ein kleines Trüppchen bestehend aus vier Gamorreanern aus einer etwas größeren Seitenstraße ein, und Brianna grinste vor Vorfreude. Das Schweinchenverkloppen hatte sie geradezu vermisst seitdem sie eine Jedi geworden war, was einer der zahlreichen Nachteile des Jedidaseins, wie sie es kannte, war: anstatt den größtenteils harmlosen Grunzern hatte man sich mit gefährlichen Sith herumzuschlagen. Sie unternahm einen schnellen Schritt in Richtung des tumben Trupps... doch im Gesicht eines der vorderen Gamorreaner konnte sie Erkennen und Entsetzen lesen. Unter panischem Quieken warf er seine Vibroaxt weg und rannte so schnell ihn seine unförmigen Beine trugen von hinnen.

"Buh!"

Stieß sie aus, ein weiterer Schritt noch, und die anderen drei taten es ihm gleich. Brianna sah ihnen enttäuscht nach, aber eigentlich hätte sie darauf kommen können. Immerhin waren sie vor ihrer Jedi-Zeit "Marktführer" beim "Export" von gamorreanischen Söldnern gewesen, und da es sich meistens um Gefangene gehandelt hatte, war sie bei einem beträchtlichen Teil von ihnen entweder bekannt oder sie hatten von ihr gehört. Außerdem reichte es, wie man sehen konnte, dass einer den Mut verlor, dass die anderen folgten. Irgendwie war es schon witzig, welche panische Angst ein bis zu 140 Kilo schwerer Gamorreaner vor nicht einmal halb so viel Echani haben konnte... sie vermochte darüber nur den Kopf zu schütteln.

Aus der anderen Gasse kam ein Twi'lek mit gezogenem Blaster gestürmt, aber da man ihr gerade den Spaß verdorben hatte, hatte sie auch gar keine Lust, sich mit so einem Kopfwurstträger die Hände schmutzig zu machen. Die Kampfkünstlerin beschränkte sich daher darauf, ihm mit dem Fuß eine Wolke aus Sand und Schmutz ins Gesicht zu fegen und als er die Hände hustend hochriss ihn mit einem Tritt desselben Beins gegen das Kinn außer Gefecht zu setzen.

Brianna sah sich um, und da der Kampf offensichtlich gelaufen war, entsorgte sie noch in Ruhe die restlichen Waffen. Da ihr heiß war und sie außerdem ein leichtes Kribbeln spürte, berührte sie mit den Fingerspitzen ihre Wange. Au. Ihre Haut brannte. Das hatte sie vermutlich davon, ungenügend vorbereitet auf Tatooine herumzulaufen: den nächsten Sonnenbrand. Allerdings hatte auch niemand damit rechnen können, dass sie gleich wieder in einen Kampf verwickelt würden. Zum Glück lag der geliehene Mantel noch dort, wo sie ihn fallen gelassen hatte. Die (noch) Hellhäutige beeilte sich, in anzuziehen. Lieber schwitzte sie noch ein bisschen mehr, bevor ihre Haut anfing, abzublättern.

Am Gammelfleischstand fragte sie den Inhaber, einen Kubaz, nach der verletzten Frau und erfuhr, dass sie lediglich einen Streifschuss davongetragen hatte und bereits verschwunden war.

"Angeschossen! Und ihr lässt sie einfach verschwinden, als wäre nichts geschehen? Bei euch hier heißt das ja wahrscheinlich, dass ihr ein Arm fehlt oder sowas. Womöglich stirbt sie noch dran."

Erzürnte sie sich. Um den Standinhaber, der wie die meisten anderen lieber am Schauplatz eines Feuergefechts waren, als ihre Stände unbewacht zu verlassen, hatte sich bereits eine kleine Traube von Leuten gebildet, die erschreckend schnell zur Tagesordnung übergingen und sie jetzt mit großen Augen ansahen.

"Ich hätte sie heilen können. Ich hätte sie sogar heilen müssen. Es wäre meine Pflicht gewesen, denn es ist meine Schuld."

Beklagte sie sich in bitterem Selbstmitleid. Eine Zabrak meinte, dass sie die Frau kannte und selbst gesehen hatte, dass ihr kaum etwas fehlte, und sowas hier überhaupt häufiger vorkam, sie ihr aber Bescheid geben konnte, wenn es ihr denn so wichtig sei. Im selben Moment kam Kadajj angetorkelt wie nach zuviel Ale, und beklagte sich wegen Übelkeit. Sie sah überhaupt nicht gut aus, stand sehr unsicher und wirkte ziemlich matt. Ihre Haut war ganz rot vom Sonnenbrand und mit lila Flecken durchzogen. Es sah beinahe ein wenig gruselig aus. Sie wusste nicht, wie normal es bei einer Rattataki war, sich derart zu verfärben, doch ein Sonnenstich war es allemal, dachte Brianna besorgt. An sich hätte sie erwartet, da sie Tatooine schon kannte, dass sie sich darauf einstellen konnte und auch schon besser gewohnt wäre - doch andererseits, sie war ja noch hellhäutiger als ihr, und ohne Haare war ihr Kopf noch dazu völlig ungeschützt. Wie könnte es ihr schon anders gehen bei der Anstrengung in dieser Hitze?

"Das wäre freundlich, doch leider können wir unmöglich hier bleiben. Falls sie doch Beschwerden hat, soll sie bitte so bald wie möglich zu unserem Schiff am Raumhafen, Landebucht 94 kommen."

Antwortete und versuchte, ruhig zu werden. Die Rattataki brachte sie an die nächstgelegene Hauswand, wo diese im Schatten zusammensank.

"Was ist los mit dir? Du siehst aus, als hättest du einen Sonnenstich abbekommen, du gefällst mir jedenfalls überhaupt nicht. Hast du Kopfweh?"

Fragte sie sie, und man konnte die Angst um ihre Freundin heraushören. Hoffentlich hatte sie nichts schlimmeres, womöglich sogar einen Hitzschlag. Die Weißhaarige befühlte ihre Stirn, aber momentan konnte man überhaupt nicht abschätzen, ob sie Fieber hatte oder nicht. Semmak unterbrach sie, indem er sie ansprach und zurecht vermutete, dass sie die Jedi waren, die ihn abholen würden. Ihm schien es auch alles andere als gut zu gehen, er keuchte und seine Haut sah trocken und schon fast rissig aus.

"Ja, ich bin Brianna Kae, Ritter Semmak. Es ist mir nicht entgangen, dass seit Ihr noch weniger als wir beide für dieses Klima geeignet seit. Ich werde Euch gerne heilen, sobald wir auf dem Schiff sind.

Stellte sie sich vor und bot ihm die Hand an. Ihr Blick fiel auf eine braungebrannte, kräftige junge Frau (Shanyn), die sich zu ihm gesellte, als würde sie dazugehören.

"Ist das die zusätzliche Person, von der Ihr gesprochen habt?"

Im selben Moment erreichten sie Sarid und Rilanja, die wie zum Hohn nur mit einem Bikinioberteil herumlief. Die Ex-Jedi fragte, ob wer verletzt wäre, und schlug vor, dass Rattataki und Quarren schleunigst zum Schiff zurückkehren sollten.

"Ich nicht, aber ihr seit. Was ist passiert?"

Fragte die Padawan und sah sich sogleich eilig um. Die beiden Tatooine-geschädigten machten beinahe den Eindruck, als würden sie ohne Sofortmaßnahmen nicht einmal bis zum Schiff bringen. Ihre kahlköpfige Freundin versuchte zu laufen, musste aber einsehen, dass es keinen Sinn machte und hängte sich bei der Corellianerin ein. Sie gefiel Brianna überhaupt nicht.

"Ja, wir sollten gehen, aber wir brauchen dringend Wasser!"

Erklärte sie und schoss davon. Ihr war aufgefallen, dass jede Menge zerschmetterte Kohlköpfe aus unerfindlichen Gründen über den ganzen Marktplatz verstreut lagen. Sie sammelte einige von ihnen ein und riss breite Streifen vom Umhang des Menschen, der sich mit Kadajj ein Gefecht geliefert hatte und ignorierte dabei die Tiraden eines Toydarianers, der um sie herum flatterte und das Gemüse bezahlt haben wollte.

"Es ist mir egal, woher Sie Ihr Geld bekommen. Fragen sie doch diese Gangster, die haben schließlich mit der Sache angefangen."

Schnauzte sie ihn laut genug an, dass er verschwand. Die durchtrainierte Echani zerdrückte den Kohl über den Stoffbinden und legte sie Kadajj und - trotz Protests - auch Semmak zur Kühlung auf die Stirn.

"Und was dich angeht, Fräulein: du läufst mir nicht mehr. Bis du dich in deinem Zustand zur Curessento geschleppt hast, bist du wahrscheinlich schon getrocknete Rattatakiflocken. Du lässt dich schön von mir tragen."

Sagte sie ihr, ohne Widerrede zu dulden, und hob die angehende Jedi so vorsichtig wie möglich auf die Schulter. Immerhin war ihr ohnehin schon schlecht und hatte sich übergeben.

"Mir gefällt das nicht, diese Typen einfach so hier zu lassen, dass sie morgen wieder ihrem finsteren Handwerk nachgehen können, als wäre nichts gewesen."

Murrte die Silberhaarige, nachdem sie zumindest die verbleibenden schweren Waffen unschädlich gemacht hatte.

Sie beeilten sich, zur Curessento zurückzukommen, wo Levon sie bereits erwartete. Er schien so sehr über den Zustand seiner Meisterin besorgt zu sein, dass Brianna sich genötigt fühlte, den Haufen Nanoschaltkreise zu beruhigen.

"Keine Sorge, ich werde ihr helfen. Sie ist bestimmt bald wieder auf den Beinen. Du könntest allerdings kalte Umschläge vorbereiten."

Sie legte ihre Freundin vorsichtig auf dem Bett in ihrem Quartier ab und zog ihr Mantel, Tuch und Brille aus. Es war angenehm kühl auf dem Schiff, was sicher auch seinen Teil zur Besserung beitragen würde. Ihre Stirn fühlte sich, wie sie prüfte, warm an, allerdings nicht so heiß wie sie erwartet hätte. Die Haut hatte sich nicht sehr verändert, also auch nicht zum schlechteren. Sie lächelte die Rattataki an, als sich ihre Blicke berührten.

"Wie geht es dir? Schon besser? Sobald ich mich um Sarids Hand gekümmert habe, bin ich wieder bei dir. Deine Haut finde ich nämlich nicht normal."

Erklärte sie ihr freundlich und stand auf. Die Ex-Rätin fand sie auf dem Gang.

"Um Eure Hand werde ich mich als erstes kümmern. Habt Ihr Semmak gesehen? Er sieht so aus als könnte er meine Hilfe ebenfalls gebrauchen."

Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen, an Bord der Curessento - Rilanja, Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna
 
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[op]@Shanyn: Ich schlepp dich jetzt einfach mit an Bord. :) [/op]

Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna, Rilanja

Semmaks Verdacht, dass er hier die Jedi schon getroffen hatte, bestätigte sich umgehend als ihn die Frau namens Brianna Kae mit seinem Namen ansprach. Shanyn kam auch zu ihnen und der Quarren war froh, dass sie offensichtlich nicht verletzt war.

Dies hier ist Shanyn Hale, eine Tatooinerin von Mos Eisley und sie möchte Jedi werden. Sie wird mit uns kommen, wenn das geht.

Die Frauen äußerten nichts gegenteiliges, also ging das offensichtlich in Ordnung. Semmak lächelte die Tatooinerin kurz aufmunternd an und wandte sich dann wieder an die anderen Jedi. Mit Blick auf die wie er vermutete seltsam verfärbte kahlköpfige Frau (Kadajj) und Brianna, deren Haut stellenweise ebenfalls schon rot zu werden begann fügte er hinzu.

Nein, ich kann von mir nicht gerade behaupten, dass ich ein Fan von Tatooine wäre, genauso wenig wie ihr beide nehme ich an.

Der Quarrenjedi zog seine Kapuze noch tiefer ins Gesicht und folgte der Gruppe in deren Raumschiff. Er war auch gerührt von der Fürsorge dieser Brianna, die ihm unbedingt irgendein Kraut auf den Kopf legen wollte zur Kühlung. Er wehrte zuerst ab, aber ließ sie dann doch gewähren. Es war schon anstrengend genug für ihn halbwegs würdevoll zum Raumschiff zu kommen. Außerdem kühlte es tatsächlich ein bisschen. Der Kahlköpfigen erging es offensichtlich noch schlechter als ihm, nach einem Versuch selbst zu gehen untergeharkt bei der blonden Frau wurde sie schließlich von Brianna ins Schiff getragen. Für das Schiff hatte der Quarren keinen Blick, an Bord ließ er sich umgehend von dem Droiden ein Quartier geben.

Wenn Ihr mich entschuldigt...

Sagte er zu Shanyn, der grünhäutigen Frau im Bikini, deren Anblick ihn schon entsetzte, aber sie schien die Wärme genossen zu haben und der blonden Frau (Sarid). Die anderen beiden nicht mehr ganz weißhäutigen Frauen waren bereits in irgendeinem Quartier verschwunden.

Ich benötige dringend Feuchtigkeit. Hier gibt es bestimmt irgendwo eine Wasserdusche.

Semmak strich sich kurz über den Kopf. Schon die Berührung schmerzte ihn. So vorsichtig wie möglich nahm er seine Kapuze ab und seufzte. Seine Tentakel waren ja zuvor schon angegriffen von der trockenen Hitze und der Kampf hatte ihren Zustand auch alles andere als verbessert. Wie froh war er, wenn er von Tatooine wegkam und mit seiner Mission fortfahren konnte. Leise über seine schmerzende dunkelorange Haut jammernd trat er in sein Quartier und machte sich daran sich zu bewässern.

Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen, an Bord der Curessento - Rilanja, Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna



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Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna, Rilanja

[Brianna war aufmerksamer als Sarid von ihr in der Situation gedacht hatte. Sie hatte Sarids umwickelte Hand sofort gesehen, aber sie wehrte Briannas Besorgnis sofort ab.

Nur etwas eingerostet, mehr nicht. Es ist nicht weiter dramatisch.

Kadajj und der Quarren, der Semmak hieß waren viel schlimmer dran als sie. Beide hatten wohl einen schlimmen Sonnenbrand und die Echani zeigte auch bereits rötliche Verfärbungen. Als ihr Blick auf Rilanja fiel musste sie dennoch grinsen.

Dass es dir gut geht, das seh ich. Soviel zum Thema Bikini.

Meinte sie schmunzelnd. Wie verschieden doch die unterschiedlichen Rassen, aber sie wollte mit Hinblick auf die Verletzten keine weiteren Witze darüber reißen. Sarid empfand Briannas Fürsorge für die Verletzten sehr rührend. Obwohl Kadajj sich bereits bei ihr eingeharkt hatte bestand die Echani darauf ihre Freundin zu tragen. Lächelnd ließ Sarid sie gewähren. Gut sah die Rattataki jedenfalls nicht aus und die Echani kannte Kadajj bestimmt um einiges besser als die Corellianerin. Zum Schiff begleitete sie auch eine junge braungebrannte Tatooinerin, die der Quarren als Shanyn Hale vorgestellt hatte. Sarid nickte ihr freundlich zu, um mit ihr Kontakt aufzubauen. In Kreis der ganzen Unbekannten schien sie jedenfalls etwas zurückhaltend im ersten Moment. Im Schiff angekommen blieb Sarid mit Rilanja, Shanyn und Semmak im Gang stehen, während die Echani ihre Freundin wohl in ihr Quartier trug. Wenig später verabschiedete sich der Quarren, um sich in seinem Quartier zu befeuchten. Seine Haut sah jedenfalls sehr ungesund aus mit den dunklen Äderchen, die seinen ganzen Kopf überzogen. Aber gefährlich schien die Austrocknung nicht zu sein, nur schmerzhaft wie sie anhand seiner Reaktion erkannte. Wenig später kam Brianna wieder zu ihnen und wollte sich Sarids Hand ansehen. Aber Sarid schüttelte den Kopf.

Lass nur sein. So schlimm ist die Verbrennung nicht. Wenn ihr hier irgendwo ein Bactapflaster habt, dann reicht das schon.

Dann sah sie der Echani tief in die Augen.

Du hast hier genug zu heilen, das ist anstrengend genug. Spar dir deine Kräfte für Kadajj oder frage Semmak. Der Quarren ist allerdings schon in sein Quartier gegangen und duscht sich oder so. Ich weiß allerdings nicht, ob das für seine Spezies zur Regeneration ausreicht.

Sie zuckte nur unwissend mit den Schultern. Mit Quarren hatte Sarid bisher überhaupt noch nichts zu tun gehabt, geschweige denn mit einem Ausgedörrtem wie Semmak. Dann schloss Sarid kurz die Augen und verwendete die einzige ihr selbst mögliche Heilungsart, sie stärkte ihre eigenen Regenerationskräfte. Irgendwo war es schon angenehm wieder die Macht um sich zu spüren. Sie fühlte sich fast wie in alten Zeiten. Allerdings fiel ihr dabei sofort wieder ein wie es momentan um die Jedi stand soweit sie wusste und verzog kurz das Gesicht. Allein der Gedanke an all die Verluste waren schon schmerzhaft. Schnell schob sie mental das Thema bei Seite. An Rilanja und Shanyn sagte sie deshalb.

Und, freut ihr euch schon auf Naboo? Dort ist es wesentlich angenehmer als auf Tatooine, zumindest für Warmblüter.

Dabei zwinkerte sie der Falleen kurz wissend zu.

So oder so, es ist ein schöner Planet.

Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen, an Bord der Curessento - Rilanja, Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna
 
[Tatooine – Mos Eisley, Landebucht 94 - Curessento] Kadajj (Kabine), Brianna, Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn

Wie sie in ihrer Kabine gelandet war, war Kadajj nur sehr vage in Erinnerung geblieben. Sie wusste, dass sie zunächst von Sarid gestützt loslaufen wollte, aber Brianna hatte sie davon abgehalten und die Rattataki kurzerhand wie einen erlegten Kybuck geschultert. Ihr war wieder schwindlig geworden, aber eine gnädige Halbohnmacht hatte sie davor bewahrt auch noch den letzten Rest Galle auszuspucken.

Dafür hatte sie geglaubt, wieder auf Rattatak zu sein – an dem Abend nachdem sie Makaii seiner Mutter, Gozus Schwester, zurückgebracht hatte und Noola und Rhithik aus ihrer Geiselhaft befreit worden waren.
Die rayshe’ade hatten zur Feier des Tages ein Fass netra’gal spendiert, das sich noch in ihrem Schiff finden ließ, und das Oberhaupt des Morrhadd-Clans ließ Blutwein kredenzen.
Irgendwann fand sich Kadajj über einer Zinne der Morrhadd-Festung wieder, wo sie sich ähnlich wie eben, die Seele aus dem Leib kotzte. Nur dass es der unglücklichen Kombination von netra’gal und Blutwein zu verdanken war.

Noola hatte sie und Rhithik zunächst noch ausgelacht und demonstrativ zwei weitere Becher Wein herunter gekippt, während Kadajj und ihr Mandobruder über den Zinnen hingen. Dann aber hatte sie auch dem galaxisweit bekannten Gott des Katzenjammers ihr Opfer bringen müssen, der garantiert ein galliger Sithlord gewesen sein musste, so grausam wie er von den zahllosen Betrunkenen im Skyriver seinen Tribut forderte.
Schließlich war Gozu gekommen, der fürsorglich Wasser mitgebracht hatte und nahm Kadajj tröstend in die Arme. Sie war so froh, dass er ihr verziehen hatte und er näherte sich ihr um sie zu küssen.

“Nein, nein, ich kann nicht – ich habe Jos’ika das mhi solus tome geschworen und das Wasser, warum riecht es nach Kohl?“,
murmelte Kadajj und realisierte kurz, dass sie immer noch über Briannas Schulter baumelte. Irgendwann später wurde es schlagartig kühler und die Welt drehte sich um. Dann fand sie sich auf dem Bett in ihrer Kabine wieder, wo die Echani sie freundlich anlächelte und sich nach ihrem Befinden erkundigte.

„Mir ist nur noch schlecht anstatt Akk-hundeelend,“
brachte sie hervor. Bei jeder Bewegung ihres Mundes spannte ihre Gesichtshaut, als ob sie nur dünnes Flimsi wäre an dem zwei Rontos in entgegengesetzter Richtung zerrten und ihr Kopf fühlte sich an als ob er von einer geonosianischen Droidenstanzpresse bearbeitet würde.
Brianna sah sie besorgt an, als sie meinte, dass sie sich um Sarids Hand kümmern müsste, aber danach wieder zu ihr käme, weil ihr Kadajjs Haut nicht gefiele.

Bei dem Gedanken an einen massiven Sonnenbrand stöhnte die Rattataki gequält auf, nachdem ihre Freundin die Kabine verlassen hatte. Was wäre, wenn Narben blieben? Zwar hatte Brianna auch den Nasenbruch ohne bleibende Spuren geheilt, aber sie würde sich schon wieder so verausgaben. Ihren Worten nach zu schließen, war die Hand der Jedi-Rätin verletzt worden und dem Quarren schien es ebenfalls nicht gut zu gehen. Was mit der Echsenfrau und der menschlichen Begleiterin des Jedi-Ritters war, wusste sie nicht.

Sie versuchte, ohne sich viel bewegen zu müssen, an das Com in ihrem Gürtel zu gelangen, nur dass das Gerät sich nicht dort befand sondern in der Innentasche ihres Mantels, den Brianna aber sorgsam über einen Stuhl außerhalb ihrer Reichweite gehängt hatte. Mithilfe der Macht wäre es bestimmt leicht gewesen, an das Com zu gelangen, doch die nötige Konzentration konnte sie nicht aufbringen.
Dank der Fürsorge ihrer Freundin lag sie soweit im Bett, dass sie auch nicht an die Comtaste an der Nachtkonsole kam und nach Levon schreien wollte und konnte sie nicht.

Der Droide stellte sich allerdings von selbst nach drei verzweifelten Minuten ein und brachte ein Kühlpad, das in ein mit Bacta getränktes Tuch gewickelt war.
„Miss Brianna wies an kalte Umschläge vorzubereiten – was allerdings bei Eurem Zustand mehr als offensichtlich war. Ihr seid sehr unvorsichtig gewesen, Miss Kadajj – ich mache mir große Sorgen, Ihr müsst einen schweren Sonnenbrand haben.“
sagte Levon in einem Tonfall, den er ebenfalls von den Nannys übernommen haben musste. Er hatte ein großes Glas Wasser mitgebracht, in dem etwas Bacta aufgelöst war.
Madam Sarid und Miss Rilanja waren sehr unvorsichtig gewesen – allerdings haben sie ihren Aufenthalt im Freien ohne Schäden durch die Sonneneinstrahlung überstanden.“
Kadajj glaubte, dass der Droide sich wie eine fürsorgliche Mutter anhörte, die darüber enttäuscht war, dass ihre Kinder nicht auf sie gehört hatten - aber dennoch erleichtert war, dass sie keinen Schaden genommen hatten. Soweit es ging, lächelte sie und Levon legte ihr das Pad aufs Gesicht.
“Ich habe für Master Semmak ebenfalls ein Kühlpad vorbereitet und werde es ihm bringen, sobald Ihr mich nicht mehr braucht.“
„Schon okay, ich muss mich einfach nur hier ausruhen, du kannst zu ihm gehen. Bring ihm einen Luftbefeuchter mit, den für Erkältungen."
entgegnete sie nuschelnd, weil sie versuchte ihren Mund sowenig wie möglich zu bewegen - jedoch fühlte sie sich als Besitzerin des Schiffes dafür verantwortlich, dass es ihren Gästen gut ging - den meisten zumindest. Die Kabine, die als provisorische Medi-Station diente, hatte er bereits für Meister Semmaks Begleiterin (Shanyn) wieder als Gästekabine hergerichtet. Und da behaupteten böse Zungen, Droiden wären nur metallische Fachidioten.
„Zu Befehl, Miss Kadajj. Soll ich ihm eine Fischbrühe zubereiten?“
“Frag ihn zuerst, ob er sie lieber fad oder würzig mag. Ich kenne mich mit dem Geschmacksempfinden von Quarren nicht aus.“
„Das werde ich herausfinden und diese Eigenheiten meinen Datenbanken hinzufügen. Wenn Ihr mich entschuldigt.“
Auf dem Weg zum Quartier von Master Semmak bereitete er seine Datenbank für neue Einträge vor und hielt zwölf Rezepte für Brühen parat, die sich mit mandalorianischem Fischpulver herstellen ließen

Das gekühlte Bactatuch tat Kadajj gut, obwohl es anfangs brannte. Sie hätte Levon bitten können, ihr den Spiegel aus der Nasszelle zu bringen, aber wirklich sehen wollte sie die Katastrophe nicht, das einmal ein wunderbar weißes Gesicht gewesen war. Bestimmt sah sie wie dieser fürchterlich hässliche Zabrak-Sith aus der Holofilm-Serie „Der Unendliche Sternenkrieg“, für den ihre Twi’lek-Freundinnen aus dem Heim und der gesamte weibliche Teil der Fives so geschwärmt hatten. Und der männliche Teil ebenfalls, weil er ja so böse und cool war und den salbungsvoll plappernden Jedi-Ritter geköpft hatte.

Das Spannungsgefühl ließ allmählich nach, aber nicht das Unwohlsein. Sie traute sich nicht, das Bactawasser zu trinken, zum einen weil sie sich dazu aufrichten musste, zum anderen befürchtete sie, dass es in ihrem Zustand schädigend sein konnte.

Während sie auf Briannas Rückkehr wartete, schossen ihr tausende Gedanken durch den Kopf, vor allem ob sie es ihrer Freundin sagen sollte. Aber würde sie dann noch die Ausbildung fortsetzen können? Zwar schien niemand etwas dagegen zu haben, dass sie und Josea sich näher gekommen waren, doch was war wenn jemand in so einem Zustand kam? Kadajj wollte nicht schon wieder die Welt verlassen, die ihr sich vor drei Tagen eröffnet hatte und ihr die Aussicht auf ein Leben mit mehr Seelenfrieden bot, aber dennoch die Möglichkeit ließ ihrem Drang nach Kampf und Abwechslung zu folgen.

Das nächste, was sie tun musste, war mit Josea darüber zu reden. Hoffentlich gab es eine stabile Comverbindung nach Ando Prime, damit sie mit ihm direkt sprechen konnte. Aber erst wenn sie wieder normal aussah. Sie beschloss den Jedi erst einmal nichts zu sagen. Man sollte keine schlafenden Kath-Hunde wecken.

Die beruhigende Kühle ließ sie einen erlösenden Schlummer fallen – in ihrem Traum fing sie an mit Jos’ika Namen aufzuzählen:
„A’den, Venku, Jango, Ghez, Tem... “
Zwischendurch stieg ihr immer noch der Geruch von zerquetschtem Kohl in die Nase – sie musste Brianna fragen, wo er herrührte, wenn sie wieder kam.

[Tatooine – Mos Eisley, Landebucht 94 - Curessento] Kadajj (Kabine), Brianna, Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn




 
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Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen, an Bord der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Rilanja, Sarid, Shanyn, Kadajj, Brianna

Ihr kurzer Ausflug nach Tatooine war somit leider schon beendet, was schade war. Nach Lage der Dinge würde Brianna wohl so schnell keine Sarlaccs sehen. Sie hatten sich alle beeilt, aufs Schiff zu kommen, einschließlich der Einheimischen, die Semmak als Shanyn vorgestellte, und auch Rilanja, obwohl man meinen konnte, dass sie es vorgezogen hätte, draußen noch weiter sonnenbaden zu können.

Kadajj hatte sich in ihr Schicksal gefügt und sich tragen lassen, murmelte aber irgendwann etwas Zusammenhangloses von ihrem Jos'ika und Kohlgeruch. In ihrem Quartier angekommen ging es ihr dann so weit besser, dass es ihr nur noch schlecht ging, immerhin ein Fortschritt, dann verließ die Echani sie. Gerne wäre sie bei ihrer Freundin geblieben, aber musste auch nach den anderen Jedi sehen und fühlte sich gebraucht, außerdem würde sie dann sehen, wieviel nach etwas Erholung auf dem kühlen Schiff eigentlich zu heilen übrig blieb.

Sarids Hand hatte sie dagegen noch gar nicht gesehen, allerdings winkte diese auf Briannas Frage hin nur ab, da das, was sie zu heilen hätte schon anstrengend genug sei.

"Wie Ihr meint, mehr als anbieten kann ich Euch meine Hilfe nicht. Ich hole euch aber zumindest ein Pflaster."

Gab sie zurück, zuckte mit den Schultern und sauste davon, um aus der Krankenstation bzw. Shanyns jetztigem Quartier das Material zu holen. Sie klopfte an der Tür und betätigte nach einen Augenblick den Öffner.

"Hallo Shanyn, ich muss nur schnell etwas holen. Ist bei Ihnen alles in Ordnung?"

Fragte sie freundlich und eilte zum Medizinschrank, der aus offensichtlichen Gründen an Ort und Stelle verblieben war. Nach kurzem Suchen fand sie einen Baktaverband und brachte ihn zur älteren Menschin.

"Das ist ja seltsam, wie habt Ihr denn das geschafft?"

Fragte sie Sarid, nachdem sie ihr das Provisorium entfernt hatte. Es waren Verbrennungen ersten oder zweiten Grades, sah also nicht wie eine Blasterverletzung aus, eher als hätte sie heißes Metall angefasst oder etwas vergleichbares. Sie legte das bactagetränkte Tuch auf die verletzte Stelle und wickelte es fest mit dem Verbandsmull ein.

"So, das wäre dann alles. Zögert aber nicht, mich zu rufen, falls Ihr trotzdem noch Schmerzen haben solltet."

Merkte sie an, als sie sich verabschiedete. Als nächstes klopfte sie an Semmaks Kabinentür, durch die sie bereits das Wasser plätschern hörte, und bot ihm ihre Dienste an. Er lehnte jedoch ab, da ihm, wie er es ausdrückte, nichts fehlte was er nicht mit ein wenig Meditation und viel Wasser in den Griff bekäme.

Mit hängendem Kopf schlich die Padawan zurück zur Kabine ihrer Freundin. Beide Jedi hatten ihre Heilung abgelehnt, weil sie ihre Fähigkeiten nicht benötigten... oder nicht schätzten. Dabei wollte sie doch nur helfen und ihnen gleichzeitig zeigen, dass sie Gutes und Nützliches tun konnte. Nur ließen sie sie nicht, wie so oft. Die meisten von ihnen wirkten so distanziert, geradezu unnahbar, und ließen sie gar nicht wirklich an sich heran. Das krasseste Beispiel hierfür war zweifellos Maedhros gewesen, aber auch bei den anderen wirkte es so, als sei der einzige Weg, sie näher kennen zu lernen, ihnen auf den Keks zu gehen. Vielleicht hätte sie darauf bestehen sollen, sie zu heilen... dachte sie und rannte fast Levon um.

Im Schlepptau hatte der Droide eine Tatooinerin, eine Menschin mit dunklem Haar und brauner, wettergegerbter Haut. In ihrer armseligen Kleidung klaffte ein Brandloch an der Schulter, und es hatte ein ebenso armselig gekleidetes Kind dabei, dessen Gesicht von rötlich-schwarzem Ausschlag übersäht war und das sehr matt wirkte, sich vor allem deswegen auf den Beinen hielt weil seine Mutter es an der Hand nahm.

"Ihr wolltet mich sehen, Madame?"

Brianna nickte und untersuchte automatisch das Brandloch, von dem sie wusste, woher es stammte.

"Es ist... nichts, wirklich. Ich kam hauptsächlich hierher, weil man mir sagte, es sei Euch so wichtig."

Wehrte sie ab.

"Aber wenn ihr wirklich etwas für mich tun wollt, so habe ich eine Bitte an Euch. Ich bin nur deshalb so schnell verschwunden, weil ich zurück zu meinem Kind wollte. Es ist sehr krank, und ich habe kein Geld, um einen Arzt zu behandeln. Bitte helfen Sie mir! Die Leute sagen schließlich, Ihr wärt Jedi."

Bettelte sie, und die Echani fand es bemerkenswert, dass die Frau offenbar mehr Vertrauen in die Jedi hatte als sie selbst. Wäre sie in ihrer Situation gewesen, wären die Jedi so ziemlich die letzten gewesen, die sie gefragt hätte, höchstens noch vor Lodda dem Hutten. Sie lächelte die andere Frau an, die so aussah, als hätte sie all ihren Mut zusammennehmen müssen, um hierher zu kommen. Wahrscheinlich war schiere Verzweiflung ihr Antrieb.

"Ich bin sehr froh, dass ihr hierhergekommen seit. Um genau zu sein, bin ich noch keine richtige Jedi, sondern lediglich eine Heilerin in Ausbildung, aber ich werde tun, was ich kann. Kommen Sie."

Sie führte die Frau, die sich vielmals bedankte, in ihre Kabine und bat die beiden, sich auf ihr Bett zu legen, mit dem Kind in ihrem Armen. Sie selbst setzte sich zu ihnen auf die Bettkante und ergriff die Hände des kleinen Patienten.

"Sind Sie sicher, dass ich sie nicht auch gleich heilen soll?"

Fragte sie nach, bevor sie begann, sich zu konzentrieren. Brianna fühlte sich gut, sie war erleichtert, was die Frau anging, um die sie sich gesorgt hatte und freute sich, dass es tatsächlich jemanden gab, die ihre Hoffnung auf sie richtete. Entsprechend gut ging es auch voran, nach nur knapp fünf Minuten angestrengter Fokussierung nahm sie den blauen Nebel der Macht und die beiden Personen darin wahr. Sie hatte zwar keine Ahnung, was der Ausschlag bedeutete und wodurch er ausgelöst wurde, aber das musste sie auch gar nicht wissen. Sie musste lediglich nachschauen, wo Disharmonien waren, wo die Dinge nicht so waren, wie sie sein sollten. Diese zeigten sich wie andersfarbige Stellen in dem blau in blau, wie rot, obwohl sie trotzdem blau waren und sprangen ins Auge wie ein schief hängender Bilderrahmen in einer Galerie. Es waren Farben, die eigentlich nicht existierten. Einige Stellen sahen aus wie eine Art gelbgrünes Purpur, und sie schienen trotzdem blau zu sein. Die Heilung fand im wesentlichen dadurch statt, dass die Weißhaarige die Energie der Macht in die Richtung der andersfarbigen, "falschen" Stellen kanalisierte, ohne zu wissen, was eigentlich wirklich vor sich ging. Eigentlich wäre sie durchaus neugierig darauf zu erfahren, wie man sowas erklärte. Nach einer undefinierbaren Zeitspanne, vielleicht einer halben Stunde, öffnete sie die Augen und betrachtete das Ergebnis. Das Kind sprang putzmunter vom Bett und sah abwechselnd seine Mutter und die Jedi strahlend an. Von den Flecken war nichts mehr zu sehen, erkannte Brianna zufrieden. Die Mutter setzte sich langsam auf und betrachtete ihren Sohn mit ungläubigem Staunen.

"Danke. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, habt vielen Dank. Hier, nehmt dies, es ist alles was ich habe."

Mit diesen Worten kramte die Frau ein kleines Häuflein geringwertiger Creditchips hervor, wovon nicht überall klar war, ob sie außerhalb Tatooines irgendeinen Wert besaßen, und bot es ihr an, doch die Echani lehnte ab und schloss ihre Hand mit einer Geste. Sie glaubte ihr, dass es wirklich alles war, was sie besaß.

"Nein, Sie schulden mir nichts, es war mir eine Freude. Normalerweise würde ich morgen oder übermorgen wieder nach ihm sehen, doch leider kann ich nicht bleiben."

Antwortete sie und schüttelte den Kopf. Sie glaubte zwar, dass die Krankheit besiegt war, doch sicher wusste sie es auch nicht. Es war schade, dass sie nicht nach ihm sehen konnte, vielleicht würde sie auch noch daraus lernen. Die Padawan begleitete sie dann noch aus dem Schiff (vermutlich würde der Frau erst zuhause auffallen, dass ihre Schulterverletzung ebenfalls verschwunden war), und begab sich ein wenig erschöpft, aber glücklich zu Kadajjs Kabine. Vielleicht war das ja die Lösung, ihr Lebensweg? Sich auf irgendeinem Planeten niederlassen, wo die Not groß war, und ihr Talent für die einsetzen, denen sonst niemand half? Es schien so viel lohnender als diese frustrierenden Jedi-Angelegenheiten!

Die Padawan klopfte an die Türe ihrer Freundin, und da eine Reaktion ausblieb, trat sie schließlich ein, um die Schiffsbesitzerin schlafend vorzufinden. Sie näherte sich ihr leise, und als sie sie an der Schulter berührte, hörte sie sie nur "Jos'ika" murmeln.

"Nein, ich bin es, Brianna."

Erwiderte sie leise, in der Hoffnung, zumindest irgendeinen Teil des Unterbewusstseins der Rattataki zu erreichen. Zuerst wechselte sie die Umschläge, dann setzte sie sich auf die Bettkante und ergriff ihre Hände, um sie zu heilen, weil sie annahm, dass es in ihrem Sinne war. In diesen Zustand war sie wahrscheinlich froh, wenn sie ihn verschlafen konnte und lieber kuriert aufwachte, anstatt erst von ihr geweckt zu werden, um sich dann noch wie lange schlecht zu fühlen. Brianna wiederholte also die Heilung, die gleiche Prozedur wie in der letzten Kabine, aber es fiel ihr schwerer und dauerte subjektiv auch viel länger, vermutlich, weil sie sich schon verausgabt hatte.

Irgendwann war sie allerdings fertig, schlug die Augen auf, um festzustellen, dass Kadajj sie bereits beobachtete. Ihre Haut sah viel besser aus, nur eine leichte Rötung war zurück geblieben, wie bei einem verheilenden Sonnenbrand. Dafür fühlte sie sich selbst erschöpft und mehr als ausgelaugt.

"Oh, bist du schon lange wach?"

Fragte die Echani müde, um mit Blick auf das Wasserglas missbilligend hinzuzufügen:

"Du trinkst zu wenig. Ich hoffe, es geht dir jetzt besser?"

Sie hatte allerdings den Verdacht, dass die Sonnen nicht der einzige Grund war, warum ihre Freundin sich schlecht fühlte. Sie hatte während der Heilung im Schlaf noch weitere ein, zwei Mal Joseas Namen genannt und glaubte, etwas während ihrer Konzentration durch die Macht gespürt zu haben, wie starke Sehnsucht. Sie hatte den Eindruck, dass die Verliebtheit ihrer kahlköpfigen Freundin zu schaffen machte. Außerdem sah sie noch nicht ganz so gut aus, wie Brianna es erwartet hatte, obwohl sie der Überzeugung war, sich um die organischen Ursachen gekümmert zu haben. Doch alles in allem hatte sich ihr Zustand deutlich gebessert, während sie sich selbst zumindest so vorkam, als hätte sich ihr Zustand diametral verschlechtert. Am Liebsten wäre sie sofort ins Bett - außerdem juckte ihre Haut ziemlich unangenehm.

"Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte? Du hast im Halbschlaf und Schlaf dauernd 'Jos'ika' gebrabbelt. Sag es mir, wenn es etwas gibt, worüber du reden willst."

Sie hoffte sehr, dass sie es täte, bevor sie mitten im Rückflug mit quietschenden Manövrierdüsen wendete und nach Ando zurückflog.

Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen, an Bord der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Rilanja, Sarid, Shanyn, Kadajj, Brianna
 
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- Tatooine - irgendwo in der Wüste - Markus -

Die Macht war überall. Zum Greifen nahe und doch zu fern, um es wirklich zu tun. Seinem Geiste war sie fern geblieben - lange Zeit schon - oder hielt er sie einfach nur fern von sich? Versuchte er der Realität zu entfliehen? Wenn dies der Fall war, gelang es ihm jedenfalls nicht gut oder zumindest nicht gut genug, denn er hatte immer wieder diese verwirrenden Gedanken. Es waren Gedanken, die er nicht haben sollte, Schuldgefühle, die in anderen Augen völlig unbegründet sein sollten. Und doch... was hätte er auch anderes tun sollen, als sich zurückzuziehen?

Die Sonnen wanderten über den Horizont. Eine war schon halb abgetaucht und die Sandsteinberge im Norden der Farm wirkten, als würden sie brennen. Die heiße Luft schien über dem sandigen Boden aufzusteigen, wie der Dampf über den Mooren von Dagobah. Die andere lodernd helle Scheibe lag schräg über ihrer Schwester und tauchte die Wüste Tatooines in ein rotgoldenes Licht. Der Anblick war majestätisch, doch erfreuen konnte es in diesem Augenblick wohl niemanden in dieser Gegend.
Im Sand saß ein junger Mann, gehüllt in dunkle Gewänder, die das Licht in sich aufnahmen und ihn wärmten. Nein, die Hitze machte ihm nichts aus und lieber saß er jetzt noch in der glühenden Hitze der untergehenden Sonnen, als jetzt schon an die eiskalte Nachtluft des Wüstenplaneten zu denken.


"Willst du nicht langsam reinkommen?"

, fragte die bekannte Stimme hinter ihm wie aus dem Nichts heraus. Er zuckte leicht zusammen, schloss instinktiv die Augen. Er hatte sie nicht gespürt. Vor einigen Monaten wäre das noch undenkbar gewesen. Niemand hätte sich ihm nähern können, ohne seine Aufmerksamkeit längst auf sich gezogen zu haben. Jetzt war dies nicht mehr so. Sie hatte ihn tatsächlich überrascht. Die seltsam vertraute Stimme seiner Zwillingsschwester, die er ewige Zeiten nicht mehr gehört hatte und nun schon wieder so genau kannte, als wären die Jahre seiner Abwesenheit einfach ausgelöscht worden.

"Mark, das ist mein Ernst! Nachts wird es hier kalt und gefährlich!"

Er antwortete ihr nicht und sie wusste diese unscheinbare Reaktion richtig zu deuten. Sie ließ ihn in Ruhe, wandte sich ab und verschwand wieder. Es war ihre Farm oder besser gesagt die ihres Mannes. Markus war auf der Farm seines Schwagers - Der Schwager, den er vor ein paar Jahren auf den Tod nicht ausstehen konnte. Der Schwager, den er verprügelt hatte, als ihm offenbart wurde, dass er ihm seine Schwester wegnehmen würde. Lange Zeit war zwischen den Geschwistern kein Kontakt mehr gewesen, doch in diesen schweren Zeiten hatte sich Markus ein Herz gefasst und war hierher gekommen, um sie aufzusuchen. Er war gekommen und hatte sich nicht einmal entschuldigen müssen. Sie hatte gewusst, dass es ihm leid tat und nahm ihn auf, wie eben den lang verschollenen Bruder, der er eben war.
Markus war älter als sie, er hatte sie früher beschützt und sich um sie und die jüngere Schwester gekümmert. Und was war nun? Er suchte bei ihr Unterschlupf. Er hatte sich ins Exil begeben. Er hatte die Tage und Monate, die er nun schon hier war, nicht gezählt. Warum sollte er es auch? Es kam ihm sowieso länger vor, als es tatsächlich war. Die Macht hatte ihn verlassen.... aber war es nicht er, der sich von ihr abgewandt hatte? ...

Die Macht war überall. Zum Greifen nahe und doch zu fern, um es wirklich zu tun. Seinem Geiste, seinem Verstand und seinem Herz war sie fern geblieben und das nur, weil er sich so entschieden hatte. Der Blick des Corellianers war stur geradeaus gerichtet. Er sah das Licht des Tages vergehen und dachte nach. War es nicht an der Zeit, die Vergangenheit endlich Vergangenheit sein zu lassen? Caleb hatte alles gelernt, was Markus ihn lehren konnte und dann war er auf sich allein gestellt gewesen. So waren die Dinge, so war der Lauf der Dinge.
Markus atmete tief durch. Ja, Mel hatte Recht. Es war gefährlich und zwar nicht nur hier auf Tatooine, sondern in der ganzen Galaxis. Als Jedi sollte er nicht an seinen Fähigkeiten zweifeln. Er sollte nicht die Schuld in seinen Taten suchen. Er sollte den Tod seines ehemaligen Padawans nicht betrauern, sondern sich darüber freuen, dass dieser eins mit der Macht werden durfte. Es war der Glauben der Jedi und auch er sollte daran glauben...
Aber er wusste ja nicht einmal, ob Caleb denn wirklich tot war... Warum gab er sich nur die Schuld an dem, was auf Corellia geschehen sein mag? War es nicht die menschliche Schwäche, die Schuld in sich selbst zu suchen? Oder überhaupt nach einem Schuldigen zu suchen?!


"Hör auf damit, Junge!"

Die Worte waren nur ein Hauch seiner Stimme und doch ein starker Gedanke. Er schloss die Augen und kontrollierte seinen Atem. Lange Zeit dauerte es, um ruhig zu werden. Die Übungen hatte er lange Zeit nicht geschafft. Seine Gedanken waren lange Zeit eine große Blockade gewesen.

Die Macht war überall. Zum Greifen nahe. Sie wärmte ihn, wie warme Sonnenstrahlen...


- Tatooine - irgendwo in der Wüste - Markus -
 
Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen - an Bord der Curessento - Kabine: Brianna, Kadajj - in Indien: Sarid, Shanyn, LVN-5, Semmak, Rilanja

Rilanja folgte der Jedi - nein, den Jedis... oder Jedi? Wie auch immer, sie folgte den Jedi wie in Trance. Die Ereignisse der vergangenen... es waren wohl Minuten gewesen, auch wenn sie sich wie Stunden anfühlten... sie hallten in ihrem Kopf nach, und immer wieder sah sie vor ihrem geistigen Auge, wie Sarids Hand von einem Blasterschuss getroffen wurde.
Die Falleen hatte sich immer für recht beherrscht gehalten, zumindest im Rahmen eines Lebewesens in einem nicht gewalttätigen Berufszweig. Doch das hier... Sie hatte die Fassung nicht verloren, sie war weder panisch noch manisch, weder geschockt noch hektisch. Und doch... Was sie wirklich erschüttert hatte war nicht ihre Hilflosigkeit, die Tatsache, dass sie nichts an den Geschehnissen hätte ändern können, oder dass sie im Kampf nicht einmal gegen den schwächsten Gegner eine Chance gehabt hätte.
Was ihr allerdings dagegen sehr schmerzlich klar geworden war erschütterte ihr Selbstbild dennoch bis ins Chitin. Sie hätte nicht einmal reagieren können wenn sie gewollt hätte. Sie hatte abgeschaltet, und anderen das Kämpfen überlassen, zugeschaut und nichts beigetragen.
Das ganze hätte genauso gut ein Holofilm gewesen sein können, außer dass sie dabei dann auf Puffkorn bestanden hätte. Wahrscheinlich war das der Kontakt mit der "wirklichen Welt", der ihr vor Augen führte wie zerbrechlich ihr Bild ihrer eigenen Stärke doch war.
Und Rilanjas Gehirn verarbeitete diese Erfahrung auf eine höchst eigene Weise - es rettete sich auf ein Gebiet, auf dem sie sich aus kannte. Zum Glück dauerte es, bis Brianna wieder verschwunden war, auch wenn das in dem Moment eigentlich keine besondere Rolle gespielt hätte.


Können das alle Jedi? Ich meine ohne Lichtschwert? Und muss man nicht ein Lichtschwert haben, um ein richtiger Jedi zu sein, so wie dieser Quarren? Ich meine, ich habe schon einige Filme über die Macht gesehen-

Eine innere Stimme fügte hinzu, 'mit Titeln wie "Macht der Allmacht IV", "Rückkehr der Jedifresser" oder "Das Ding aus dem Sith-Sumpf"'.

-und so was noch nie gesehen. Also deine hand. Und das, was du mit dem Insektenviech gemacht hast, und wie du... Ich meine, die anderen beiden, die waren auch okay, aber die sind so aggressiv, besonders die Kahle (Kadajj), so unelegant. Ich meine, kann denn jeder die Macht benutzen? Also wenn er ausgebildet ist?

In der Kühle des Schiffes wurde ihr das Reden schneller anstrengend als sie erwartet hätte, aber vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass sie sich kaum die Zeit nahm um Luft zu holen.

Stört euch mein Bikini? Ich glaube Kadajj hat er gestört. Ich hätte ihn doch ausgezogen, wen sie etwas gesagt hätte... Ich hoffe du fandest den Bikini nicht zu aufdringlich,

schob sie ein, nachdem der Kommentar ihrer Freundin durch ihre Gehirnwindungen getröpfelt war. Dem Autopiloten ihres Hirns tat das jedoch keinen Abbruch.

Ich schätze mal Jedi brauchen eigentlich gar keine Kleidung, mit der Macht als Verbündeten, also, als Rüstung und so. Oder? Ich habe irgendwann abends so einen Film gesehen, durch Zufall, ich wusste gar nicht, dass nach Mitternacht noch solche Filme laufen-

'Eigentlich nicht so unerwartet, der Film hieß schließlich "Jedi-Nymphen 7 - Das Lichtschwert der Lust". Aber darüber wahren wir lieber Stillschweigen.'

-aber ich weiß nicht, wie akkurat die sind. Ich bin übrigens Rilanja, freut mich dich kennen zu lernen, Sh... äh... Shanyn. Kann man sich mit Macht eigentlich anstecken?

Langsam sah sie schwarze Punkte, die sich über Sarid und die Tatooinerin ausbreiteten.

Ich glaube so langsam sollte ich durchatmen, ich...

Rilanja sackte gegen die Wand, konnte sich jedoch abstützen. Die Kälte des Schotts wirkte wie eine kalte Dusche, und sie zuckte zurück. Dass sie dabei automatisch tief einatmete nahm den Punkten in ihrem Blickfeld etwas die zahlenmäßige Überlegenheit, und sie sah die beiden Menschinnen für einen ruhigen Moment lang an.


Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen - an Bord der Curessento - Kabine: Brianna, Kadajj - am Ende des Ganges: Sarid, Shanyn, LVN-5, Semmak, Rilanja
 
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[Tatooine – Mos Eisley, Landebucht 94 - Curessento] Kadajj, Brianna (Kabine), , Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn


Sie hatte das Gefühl, dass Jos’ika ganz nah bei ihr war – vielleicht war sie schon wieder bei ihm in seinem Bungalow in Quantill City, als sie mit ihm über die Namen sprach. Er lächelte sie an und berührte sie an der Schulter, was sich völlig real anfühlte.
“Jos’ika...“,
sagte sie entzückt, weil sie glaubte, wirklich bei ihm zu sein, doch plötzlich wurde die gebräunte Haut sehr hell und seine Haare verfärbten sich von schwarz zu glänzendem Silber. Seltsam – es war ebenfalls eine warme vertraute Berührung, aber anders, wie von Licht erfüllt, das sie aber mehr fühlte als sah. Es kam ihr bekannt vor, wie auch die Flut von halbvergessenen Bildern und Gefühlen, die in ihr hochkamen.

Mugen Veel, der ernste Zabrak-Mando, der ihr vergeblich aber hartnäckig den Hof gemacht hatte. Omar Ulana, der schneidige Frachterkapitän von Mirial, der sie am liebsten für immer bei sich behalten hätte. Es schmerzte sie, ihnen weh tun zu müssen, da sie beide von ganzem Herzen mochte, aber deren Gefühle nicht erwidern konnte. Sie wollte ihnen sagen, dass es ihr Leid tat, aber sie konnte es nicht. Der Grund dafür war, dass sie die Lücke, die der Abschied von Gozu Morrhadd hinterlassen hatte, nicht ausfüllen konnten.

Was wohl aus ihr geworden wäre, wenn sie sich für einen der beiden entschieden hätte? Ähnlich wie Josea folgte Mugen den resol’nare, den sechs Handlungen, die einen traditionellen Mando ausmachten, seit er mit sieben Jahren vom Veel-Clan auf Ordo adoptiert worden war. Doch er nahm alles viel zu ernst – er verachtete diejenigen, die ein bürgerliches Leben führten, fing mit jedem Streit an, der ihn nur ansatzweise schief ansah oder einen Witz über die Rüstung machte. Vermutlich hätte sie ihn dauernd beschwichtigen oder sich ständig Sorgen machen müssen, dass jeder Cantina-Besuch in einem Massaker endete.

Omar hingegen war sehr weltmännisch, aufgeschlossen und er kam in der Galaxis herum. Nur schwebte ihm für eine gemeinsame Zukunft vor, dass er die Geschäfte seiner Spedition vom Büro auf Mirial leitete, damit Kadajj nicht arbeiten müsste und sich in Ruhe um die Kinder kümmern könnte, die aus einer früheren Beziehung stammten. Und die gemeinsamen ebenso. Damals hatte ihr dieser Gedanke einen unheimlichen Schrecken eingejagt.

Die beiden Männer wurden von Samarr abgelöst, die den nun bald vierjährigen Makaii an der Hand hielt und nichts weiter tat, als ihr vorwurfsvoll und äußerst übel gelaunt auf den Bauch zu starren.

Sie begann Gozus Schwester zu erklären, wieso es Jos’ika und nicht ihr Bruder war, bis Ashû neben ihr auftauchte und mit einem wahnsinnigen Lachen ihr Messer zog.
An der Schulter der durchgeknallten Rattataki-Kriegerin platzte die Wunde auf, die von dem Projektil verursacht worden war, das eigentlich der fünfzehnjährigen Kadajj gegolten hatte.
„Hilf mir, Jos’ika, hilf mir...!“
flehte sie panisch, beruhigte sich aber schnell, als sie eine tröstende Berührung an ihrer Hand spürte.

Die Gestalten aus der Vergangenheit lösten sich in einem blauen Nebel auf, der die Rattataki an jemanden erinnerte. Sie sah, oder vielmehr spürte, dass Brianna bei ihr saß und ihre Hand hielt. Da sie deren Aura bereits mit viel Mühe kennengelernt hatte, nahm sie die Berührung nicht nur haptisch wahr, sondern tatsächlich durch die Macht, als sie sich darauf konzentrierte. Die Erschöpfung hatte alle störenden Gedanken weggewischt, die sie zwei Tage vorher noch daran gehindert hatten, sich darauf einzulassen und die vergangenen Ereignisse hatten das Band zwischen ihnen stärker werden lassen. Ob die Echani wohl etwas dagegen hatte, wenn sie sie vod’ika oder Bri’ka nannte? Allerdings glaubte sie, dass die Freundin dafür noch etwas Zeit brauchte, bevor sie mit solchen Ausdrücken etwas anfangen und wertschätzen konnte.

Während des Heilungsprozesses bemerkte sie aber auch, dass die Silberhaarige sich wieder sehr verausgabt hatte – waren denn die Blessuren von Meister Semmak und Meisterin Horn so schwerwiegend gewesen? Oder hatte sich die Echsenfrau die Schuppen verbrannt und war der Begleiterin des Quarren etwas geschehen, was sie aber in ihrem Delirium nicht bemerkt hatte?

Während noch die heilenden Machtimpulse durch ihren Körper strömten, fiel ihr siedendheiß ein, dass Brianna vielleicht spüren würde, was mit ihr los war. Aber wenn sie sich nur auf den Sonnenbrand oder Hitzschlag konzentrierte, würde sie es wahrscheinlich nicht merken. Kadajj wollte sie nicht anlügen – wenn sie es nicht sagte, war das etwas anderes.

Weil die Padawan sich wieder sehr viel Mühe gab, die Schäden der Sonnenstrahlung zu beheben, fühlte Kadajj sich rasch besser. Sie konnte förmlich spüren, wie die verbrannte Gesichtshaut sich regenerierte, die Kopfschmerzen und die Übelkeit verschwanden. Die Sorgen um ihre Zukunft konnte sie ihr allerdings nicht nehmen, wie auch den brennenden Durst, der immer stärker in ihrer Kehle brannte. Ihr ganzer Körper schrie nach Wasser und ihr Verlangen war groß nach dem Glas zu greifen. Doch die zarten bläulichen Bactaschlieren schreckten sie ab, als sie sehnsüchtig das Glas ansah.

Auch die helle Haut der Echani war von den Doppelsonnen gut verbrannt worden, stellte sie fest, während sie Brianna in ihrer Heilmeditation betrachtete und wie schon zuvor sah sie unheimlich erschöpft aus. Sie musste bestimmt irgendetwas nicht richtig dabei machen – wenn sie dann aber gleich vier Jedi-Meister hatte, konnten diese ihr sicher helfen – vorausgesetzt, dass sie sich helfen lassen wollte. Ad’ika, Kindchen, glaubte sie, wäre doch eine treffendere Bezeichnung, denn obwohl ihre Freundin die Ältere war, benahm sie sich oft noch wie ein Zwölfjährige.

Wenn ihr Gesicht also bald wiederhergestellt war, konnte sie auch Josea kontaktieren und mit etwas Glück war er noch auf Ando. Vielleicht könnte sie auch noch schnell persönlich vorbeischauen. Doch das konnte mehr Fragen bei ihren Passagieren aufwerfen, als ihr lieb war, also verwarf sie bedauernd dieses Vorhaben. Es wäre doch so schön, wenn...
In diesem Augenblick beendete Brianna die Heilung und fragte ihre Patientin müde, ob sie schon lange wach war.
“Nicht sehr lange, ich wollte dich bei der Meditation nicht stören...“,
erwiderte sie mit ausgedörrter Zunge und schluckte ein paar Mal um ihren Mund zu befeuchten. Auf der Konsole lockte das unberührte Wasserglas mit der Bactalösung, woraufhin Brianna sofort missbilligend meinte, dass sie zuwenig trinken würde, aber gleich fragte ob es ihr besser ginge.
„Ja, ich trinke gleich etwas. Ich wollte es nur nicht wieder ausspucken. Mir geht es ganz gut, glaube ich – nur fühle ich mich noch ein wenig schwach. Du hättest dich aber erst einmal um dich kümmern sollen, ich habe doch eh geschlafen.“

Das war das Stichwort für die Silberhaarige, Kadajj daraufhin zu weisen, dass sie im Schlaf Jos’ika erwähnt hatte und ob sie vielleicht mir ihr über etwas reden wollte.
Die Echani sah dabei beunruhigt aus. Hatte sie vielleicht doch etwas gespürt? Die Rattataki erinnerte sich, dass sie davon geträumt hatte, mit Josea über Namen zu sprechen. Andererseits, da sie kein Mando’a verstand, hätten sie sonst irgendwas bedeuten können.
Ihre Angewohnheit im Schlaf zu reden konnte sie noch in die Bredouille bringen.

“Habe ich das? Ich muss ihn wohl sehr vermisst haben,“

antwortete sie knapp – was immerhin ein wesentlicher Teil der Wahrheit war.
„Ich hatte einen komischen Alptraum, wo ich ihn unbedingt bei mir haben wollte, damit er mich rettet, wie im Märchen mit strahlender Rüstung und auf einem weißen Tauntaun,
ergänzte sie, nachdem Brianna wenig überzeugt aussah.

„Wir fliegen am besten gleich los, dann können uns noch den Sarlacc anschauen, bevor wir Tatooine verlassen – irgendwo in der Kombüse müssen noch ein paar alte Konservendosen herumstehen, die können wir auch verfüttern,“

fuhr Kadajj schwerere Geschütze auf um sie auf andere Gedanken zu bringen und stand entschlossen auf. Sie fühlte sich noch ein wenig wackelig, aber sie musste das jetzt durchziehen, damit Brianna nicht noch genauere Untersuchungen anstellte.

„Auf komm, du wolltest doch die Grube unbedingt sehen, oder?,

fragte sie zumindest der Form halber, denn ihr drängender Ton duldete keinen Widerspruch.

Auf dem Gang trafen sie auf Sarid, Rilanja und die Menschin, die mit Meister Semmak gekommen war. Die Falleen stand in ihrem unsäglichen Bikini-Oberteil gegen die Wand gelehnt und sah aus, als ob sie sich nicht wohlfühlte. Auch Kadajj fühlte sich bei ihrem Anblick nicht wohl und fing an, sehr flach durch den Mund zu atmen.
„Wir werden noch einen kleinen Abstecher machen, bevor wir nach Naboo zurückfliegen, meine Damen. Wenn Ihr die Sarlacc-Fütterung sehen möchtet, kommt in fünf Minuten in den Laderaum.“

Sie stellte sich bei dieser Gelegenheit der unverhofften sechsten Passagierin vor, die sich Shanyn Hale nannte – wie alt diese war ließ sich schlecht schätzen, da die Sonnenstrahlen für eine vorzeitige Alterung sorgten und so braun wie Shanyn war, hatte sie sich wohl oft den Sonnen ausgesetzt. Aber sie wirkte freundlich und gütig – und sie besaß keine Pheromondrüsen.

Meister Semmak hatte sich in seine Kabine verzogen um sich von den Strapazen durch die Hitze zu erholen. Wie angeordnet, berichtete Levon, dass er ihm den Vaporator in die Kabine gestellt und ihn gefragt hatte, ob er Fischbrühe zu essen wünschte. Doch dieser war mit Meditation und Feuchtigkeit momentan wunschlos glücklich.

Kadajj flog die Curessento einige Kilometer nordöstlich von Mos Eisley in das Dünenmeer hinaus, hielt sie zehn Meter über dem Rand eines unscheinbar wirkenden Kraters an und öffnete im kleinen Laderaum die längsseitigen Luken, so dass sie einen wunderbaren Ausblick auf die Grube hatten, ohne dass sie die direkte Sonnenstrahlung fürchten mussten.

Levon hielt vier 20-Liter Dosen der Marke Keldabe’s Mythomato-Soup in den Armen und wartete darauf, dass Kadajj ihm ein Zeichen gab.
„So, jetzt kann die Show beginnen,“
sagte sie zu Brianna, die sich hoffentlich mehr mit dem bevorstehenden Spektakel beschäftigte, als mit dem gesundheitlichen und seelischen Zustand ihrer Patientin.
Oya, Levon, wirf die erste rein,“

[Tatooine – Dünenmeer, Sarlaccgrube – Laderaum der Curessento] Kadajj, Brianna, Levon (NPC), Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn (irgendwo im Schiff)
 
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Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen, an Bord der Curessento - Rilanja, Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna

Sarid ließ Brianna ihre Wunde inspizieren. Das Ledertuch fühlte sich ohnehin nicht allzu angenehm an auf ihrer strapazierten Haut. Allerdings hatte die Corellianerin den Eindruck, dass die Echani nur widerwillig von einer Machtheilbehandlung absah. Deshalb lächelte sie die Weißhaarige aufmunternd an.

Keine Bange, das ist wirklich nichts Besonderes. Und ich weiß, wie anstrengend Machtheilung sein kann, wenn auch nicht aus eigener Erfahrung. Schone deine Kräfte für schlimmer Verletzte als ich es bin.

Die ehemalige Jedi ließ ostentativ ihren Blick über die vergleichsweise dünne, ausgezerrt wirkende Echani gleiten, auch wenn sie nicht wusste, ob diese die Geste verstand. Diese ließ sie kurz zurück und kam wenig später mit einem Bactaverband zurück. Fachfrauisch verband sie Sarids Verletzung, wie die ehemalige Jedi angenehm überrascht feststellte. Brianna hatte wirklich Ahnung von Heilung.

Ach, das war halb so wild, Brianna. Ich war nur etwas langsam mit dem Deflektieren des ersten Blasterschusses. Ein bisschen eingerostet halt. Aber das gibt sich wieder. Ich finde es jedenfalls gut, wie du dich um die Verletzten kümmerst.

Lobte Sarid die Padawan, auch wenn diese nicht den Eindruck machte, dass sie sich über das Lob freuen konnte. Mit zusammengekniffenen Augen sah sie der weißhaarigen Frau nach als sie ging. Irgendetwas war mit ihr nicht in Ordnung hatte sie das Gefühl, jetzt wo sie die Macht wieder als Verlängerung ihrer eigenen Sinne verwendete. Sie nahm sich vor bei Gelegenheit nochmals mit der Echani darüber zu reden.

Dann begann Rilanja wieder vor sich hin zu sprudeln. Sarid wollte ihr schon antworten, aber irgendwie redete die Falleen einfach weiter. Nach ein paar weiteren Sätzen bemerkte die grünhäutige Frau, noch immer im Bikini, dass sie so langsam mal durchatmen sollte, bevor sie an der Schiffswand zusammensackte. Überrascht verfolgte Sarid deren halben Zusammenbruch. Als erstes ging sie ebenfalls in die Knie und half ihrer halb benommenen Freundin erstmal die Overall wieder vollständig anzuziehen. Als Kaltblüterin dürfte das schon angenehmer sein für Rilanja als die kühle Schiffswand schätzte die ehemalige Rätin. Sarid wusste nicht genau, was der Falleen eigentlich fehlte, aber sie hoffte, dass dieser der Kampf am Marktplatz und der anschließende Wechsel von Hitze und Kälte einfach zu viel war. Deshalb redete sie mit ruhiger Stimme auf sie ein. Währenddessen kamen Brianna und Kadajj vorbei, die schon wieder etwas vitaler und weniger angegriffen aussah als vorher. Sie teilten ihnen mit, dass sie noch Zeuge einer Sarlaccfütterung werden konnten, wenn sie wollten.


Bleib erstmal sitzen wie du bist, Rilanja. Schnauf ein paar Minuten durch, dann geht es dir bestimmt schon wieder besser. Und um deine Fragen von gerade eben zu beantworten, nein, nicht jeder Jedi kann Blasterfeuer mit der Hand abwehren. Das sollten nur jene tun, die sich absolut sicher sind, dass sie diese Technik beherrschen. Und ja, das bin ich, nur halt eben etwas eingerostet, wie ich schon sagte vorher.

Dann zögerte Sarid für einen Moment und überlegte was Rilanja noch hatte wissen wollen.

Dem Gand, ich meine das Insektenviech wie du es genannt hast, habe ich glaube ich einen Gefallen getan. Andere Leute ausrauben, das ist doch kein Leben.

Sagte die ehemalige Jedi voller Überzeugung.

Und nein, mit der Macht kann man sich nicht anstecken. Entweder hat man das Talent sie zu benutzen oder nicht. Das kann nicht jeder und es ist auch keine Kranheit. Was aber nicht heißt, dass Jedi auf Rüstung oder Kleidung verzichten können. Jeder ist verwundbar. Daran ändert auch die Macht nichts, glaubs mir einfach. Ich weiß das aus Erfahrung. Und nein, dein Bikini störte mich nicht, aber ich würde das Thema an deiner Stelle nicht bei Brianna oder Kadajj anschneiden, wenn ich du wäre. Ich hoffe, ich habe damit alle deine derzeitigen Fragen beantworten, aber wenn dir trotzdem noch was einfällt, dann frag ruhig.

Wenn sie damit den Wissendurst ihrer Freundin stillen konnte, dann würde Sarid auch noch zehn Fragen über die Jedi beantworten. Die Hauptsache für Sarid war, dass sich die Falleen ein realistischeres Bild über die Jedi bekam und keines, dass von irgendwelchen billigen Holofilmen oder sonstigen Gerüchten oder Hirngespinnsten geprägt war. Sie bot Rilanja einen Arm an zum Aufstehen und schließlich folgten sie dem Angebot der Rattataki, um mal einen Sarlacc gesehen zu haben, wenn sie schon live dabei sein konnten. Wie Sarid gehört hatte waren dies sehr beeindruckende Wesen, zumindest solange man selbst nicht in deren Schlund gelandet war. Als sie im Laderaum angekommen waren, hatte die Fütterung bereits bekommen und als Sarid näher kam warf der Droide bereits irgendwas Essbares in den Schlund des Sarlacc.

Allerdings konnte Sarid sich plötzlich nicht mehr auf das alles andere als leise Spektakel konzentrieren. Aus irgendeinem Grund hatte sie das Bild von Markus Finn vor Augen, als wollte ihr dieser etwas sagen. Das war ein junger menschlicher Jedi-Ritter, den Sarid vor vielleicht zwei Jahren kennengelernt hatte. Die Corellianerin schüttelte kurz den Kopf, aber das Bild wollte nicht verschwinden. Aus einem Gefühl heraus schloss sie die Augen und streckte ihre wiederentdeckten Machtsinne aus. Es war schon ein tolles Gefühl, von allem ein Teil zu sein, zu spüren wie die Macht alles durchfloss. Sie folgte ihrem Gefühl und stellte sich vor, dass irgendetwas mit Markus wäre. Die ehemalige Jedi-Rätin nahm trotz ihrer Bemühungen nur ein schwaches Echo war, als ob derjenige entweder sehr weit weg war oder nur mehr eine sehr schwache Präsenz in der Macht hatte, vielleicht aufgrund einer Krankheit oder Bewusstlosigkeit oder ähnliches. So wenig sie auch über die Präsenz sagen konnte, sie hatte doch eine Richtung wahrgenommen, aus der sie kam. Sie räusperte sich deshalb, um die Aufmerksamkeit der anderen zu haben.


Wenn ihr mit der Fütterung fertig seid fliegt bitte noch ein Stück in diese Richtung.

Die Corellianerin deutete dabei in südwestliche Richtung, schräg über den Sarlacc hinweg.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube jemanden gespürt zu haben, einen Bekannten. Ich würde gerne nachfragen, ob er Hilfe braucht - oder vielleicht eine Transportmöglichkeit weg von Tatooine.

Meinte sie nachdenklich und sah danach wieder nach unten in den doch etwas furchterregenen Schlund des Sarlacc, der gierig die angebotene Nahrung mit seinem Tentakeln in seinen Mund zog.

Tatooine – Dünenmeer, Sarlaccgrube – Laderaum der Curessento - Kadajj, Brianna, Levon (NPC), Sarid, Rilanja - Semmak, Shanyn (irgendwo im Schiff)
 
Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen, an Bord der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Rilanja, Sarid, Shanyn, Kadajj, Brianna

Kadajj war noch nicht allzu lange wach und hatte auch nichts sagen wollen, um Briannas Konzentration nicht zu stören. Ihr ging es besser und sie versprach auch zu trinken, hielt der Echani jedoch vor, sie hätte sich besser zuerst um sich selbst gekümmert.

"Wenn ich damit fertig bin, meine Hilfe jenen zukommen zu lassen, die ihrer benötigen, habe ich alle Zeit der Welt, um mich um mich selbst zu kümmern."

Erwiderte die Angesprochene nur knapp, geschlaucht vom wiederholten Machteinsatz. Die Hilfe, auf die sie sich bezog, schloss ein Angebot, über die Beziehung zu Josea zu reden mit ein. Kadajj antwortete jedoch nur mit dem Offensichtlichen und konnte von Glück reden, keine farbigen Augen zu haben, in denen man lesen konnte. Auch so war Brianna allerdings klar, dass ihre Freundin mit dem, was sie eigentlich beschäftigte, hinter dem Berg hielt. Allein die Unruhe, die sie in ihr sowohl gesehen als auch gespürt hatte, als sie den Namen angesprochen hatte, sprach Bände. Die Schiffseigentümerin erzählte daraufhin von einem Alptraum, wie um Brianna zufrieden zu stellen. Diese sah der Rattataki tief in die Augen und betrachte die schwer zu erkennenden Muster in weiß auf weiß. Dahinter befand sich mehr als das was sie sagte, und falls sie glaubte, die Echani würde es trotz des Gesprächs des Hinflugs nicht bemerken, irrte sie sich. Scheinbar hatten ihre Worte nur eine sehr kurzfristige Wirkung gehabt, dachte sie traurig und enttäuscht und fürchtete, Kadajj würde sie und die Jedi nach nur drei Tagen aufgrund einer Romanze wieder verlassen, von der sie unmöglich wissen konnte, ob sich daraus eine dauerhafte Beziehung entwickeln würde.

Brianna hatte gewusst, dass die Emotionen der Rattataki ein Problem darstellen würden, sich jedoch schließlich dafür entschieden, diesen Weg anzubieten, und sie stand zur ihrer Entscheidung, auch wenn sie die aktuellen Ereignisse nicht vorhergesehen hatte. Deswegen sah sie sich auch verpflichtet, ihr zu helfen, und fühlte sich dafür auch besonders geeignet. Sie kannte sie besser als jeder der Jedi und konnte sich auch besser in ihre Lage versetzen, während Kadajjs Freunde und Geschwister keine Ahnung von den Jedi hatten und die Problematik nicht beurteilen konnten. Sie hatte sie sogar für ihre Weisheit gelobt, was die Weißhaarige sehr stolz machte, dennoch wollte sie nicht mit ihr darüber reden, eine Entscheidung, die sie zu respektieren hatte.

In einem sehr durchsichtigen Manöver brachte die Pilotin die Sarlacc-Besichtigung ins Spiel, und Brianna tat immer noch nichts außer ihre Freundin wortlos zu studieren. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie die Aktion auch als Beleidigung ihrer Intelligenz auffassen können, auch wenn sie sich selbst nicht für übermäßig intelligent hielt. Die Rattataki ermunterte sie aufgrund der ausbleibenden Reaktion, dass sie die Grube doch unbedingt hatte sehen wollen. Die silberhaarige Padawan hätte es vorgezogen, wenn sie ihr ganz einfach gesagt hätte, dass sie mit ihr jetzt nicht darüber sprechen wollte, doch wenn sie es nicht tat, griff sie eben selbst zu den klaren Worten.

"Ich kann durchaus verstehen, dass du zu diesem Zeitpunkt nicht über die Angelegenheiten reden willst, die dich belasten. Immerhin kennen wir uns erst ein paar Tage, weshalb ich es nur natürlich finde, dass du mir deine persönlichsten Dinge noch nicht anvertrauen kannst. Es erfordert Zeit, eine derartige Vertrauensbeziehung zueinander zu entwickeln, und obwohl ich natürlich hoffe, dass du mir eines Tages so sehr vertraust wie Noola oder deinen anderen 'Geschwistern', weiß ich, dass man dieses Vertrauen nicht erzwingen kann. Keinesfalls werde ich dich bedrängen, mir etwas zu erzählen, was du nicht möchtest."

Erwiderte sie ernst, um das Thema zu beenden, und fühlte sich tatsächlich ein klein wenig verletzt, weil Kadajj nicht in der Lage gewesen war, dies ebenso klar auszusprechen. Immerhin hatte sie ihren kompletten Körper mit der Macht "durchleuchtet", glaubte sie da tatsächlich, dass Brianna nicht einmal ahnte, dass ihr etwas im Kopf umging - selbst wenn sie nicht wusste, was genau?

"Na schön, dann lass uns die Sarlacc-Grube ansehen. Es stimmt, ich bin wirklich sehr neugierig."

Meinte sie und lächelte. Vielleicht war es wirklich am besten, auf andere Gedanken zu kommen, obwohl die Rattataki dies zweifellos dringender nötig hatte als sie. Sie folgte ihr auf den Gang, und obwohl sie noch ein wenig unsicher wirkte, fühlte sie sich selbst viel schlechter und vor allem erschöpfter. Auf dem Gang trafen sie die drei anderen Frauen, von denen Rilanja inzwischen nicht mehr so besonders gut aussah, längst nicht mehr so wie vorhin im Bikini.

"Ist Ihnen nicht gut? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?"

Fragte sie besorgt, aber sie winkten ab. Brianna hätte ohnehin nicht gewusst, ob sie noch eine Heilung zustande gebracht hätte, also ging sie schon einmal voraus in den Laderaum und lehnte sich dort matt an eine Wand, um sich noch ein wenig auszuruhen, bevor es soweit war.

Hoffentlich würde sie bald die Gelegenheit haben, mit Sarid unter vier Augen zu sprechen. Die ehemalige Rätin war sehr freundlich zu ihr, hatte sie auch für ihren Einsatz gelobt und schien auch zu wissen, dass die exzessive Benutzung der Machtheilung für ihren eigenen schlechten Zustand verantwortlich war, falls sie sie richtig interpretiert hatte. Bisher hatte die Weißhaarige das allenfalls vermutet, doch die ältere Jedi hatte es mehr oder weniger bestätigt. Es schien also normal zu sein, dass das, was sie tat, anstrengend war, nun musste sie nur noch herausfinden, wie anstrengend noch normal war.

Schließlich erreichten sie die Grube, und Kadajj öffnete die Luken, die ihnen einen ziemlichen Panorama-Blick ermöglichten. Ihr Droide trug vier große Dosen Suppe, die als Futter dienen sollten. Anfangs war Brianna ein wenig enttäuscht von dem mageren Anblick, der im wesentlichen aus einem Trichter im Sand bestand, der in einem kreisrunden Loch mündete, umgeben von einigen Tentakeln, und Stacheln - oder waren es Zähne? Als der Droide jedoch die erste der Dosen hineinwarf, bereute sie keineswegs, auf Einladung ihrer Freundin ihr Ruheplätzchen an der Wand verlassen zu haben, um besser sehen zu können, obwohl sie eigentlich lieber ins Bett wollte. In dem Moment in dem die hinunterkullernde Dose eines der Tentakel berührte, zuckte dies und wickelte sich mit unerwarteter Schnelligkeit um selbige. Etwas, was wie ein Kopf ohne Augen oder sonstige Sinnesorgane aussah, aber ein großes Maul mit einer entsprechenden Zunge hatte, schoss hervor, um sie zu verschlucken. Auf den zweiten Blick schien sich der "Kopf" selbst wie eine Art Zunge zu verhalten, die Echani hatte noch nie etwas vergleichbares gesehen. Dasselbe Spielchen wiederholte sich noch drei Mal, und zum Schluss war die Padawan ein wenig enttäuscht, dass das Schauspiel schon vorbei war.

"Ganz anders als ich es mir vorgestellt habe - aber sehr interessant und sehenswert, wirklich. Ich habe es nicht bereut, hierhergekommen zu sein."

Lächelte sie die Rattataki an, nachdem sich der Sarlacc beruhigt hatte und wieder so reglos dalag (oder was auch immer) wie zuvor.

Sarid, auf die sie gar nicht geachtet hatte währenddessen, deutete Richtung Südwesten und bat sie, dorthin zu fliegen, wegen eines Bekannten, den sie gespürt hätte. Brianna nickte.

"Bekannter heißt in diesem Falle vermutlich Jedi, nicht wahr?"

Erwiderte sie und sah daraufhin erwartungsvoll Richtung Kadajj, die als Pilotin nun die Gefragte war.

Tatooine - Dünenmeer, an der Sarlaccgrube - Laderaum der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Rilanja, Sarid, Shanyn, Kadajj, Brianna
 
[Tatooine – Dünenmeer, Sarlaccgrube – Laderaum der Curessento] Kadajj, Brianna, Levon (NPC), Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn (irgendwo im Schiff)


Die Worte ihrer Freundin, obwohl sie meinte, dass sie durchaus Verständnis für sie hätte, taten ihr weh, denn die Silberhaarige war verletzt. Es war richtig, dass sie sich gerade erst drei Tage kannten – aber es kam der Rattataki durchaus sehr viel länger vor. Sie hatten zusammen gekämpft und gemeinsam über die Feinde gesiegt – sie waren vode,Schwestern - selbst wenn sich Brianna bestimmt nicht über einen mandalorianischen Ausdruck der Verbundenheit schmücken lassen wollte.

Warum musste sie auch so verdammt sensibel sein und auch noch die Worte treffen, die überdeutlich machten, dass sie soviel Wert auf ihre Freundschaft legte.
„Danke, ich weiß es wirklich zu schätzen,“
antwortete sie ihr laut.
‚Mir tut es so Leid, ad’ika – ich kann nicht mir dir darüber reden. Ich will bei den Jedi bleiben, aber ich weiß nicht, ob diese Umstände mich disqualifizieren. Es ist besser, je weniger du weißt. Ich muss erst selbst damit klarkommen,’
dachte sie als Antwort, bevor das Gedankenroulette sich weiterdrehte. Jedenfalls ließ Brianna sich dennoch auf ihren Vorschlag ein, was schon mal ein gutes Zeichen war.

Sie überlegte krampfhaft, wer außer Jos’ika die richtige Person dafür war. Noola und ihre Geschwister waren noch zu weit weg – und sie wussten noch nicht, dass sie vorhatte, eine Jedi zu werden. Ebenso Master Nindus und Kamee. Keiner von ihnen war je in ihrer Lage gewesen. Höchstens Samarr, die vermutlich jeden Tag mit einen neuen Wutanfall über Kadajjs Weggang durch ihre Festung tobte.

Nein, niemand durfte es vorerst merken – es war nur sehr ungünstig, dass zwei und eine halbe Jedi an Bord waren, wenn sie Briannas Minderwertigkeitskomplexe berücksichtigte. Was die schüchtern wirkende Shanyn und die Pheromonechse anging, machte sie sich weniger Sorgen, dass sie die richtigen Schlüsse zogen.

Die Pheromone – was wäre wenn die Falleen wieder aus irgendwelchen Gründen wieder die Kontrolle über ihre Drüsen verlor? In einem der Abstellräume befand sich ein portables Stasisfeld, das die Vorbesitzerin zurückgelassen hatte – leider hatte Kadajj nie herausgefunden, wofür die Umbaranerin es benutzt hatte. Ja, das wäre eine gute Lösung. Man konnte nie vorsichtig genug sein.

Ihre gerade wieder hergestellte Kopfhaut zog sich zusammen, als Rilanja mit Meisterin Horn im Laderaum auftauchte, um sich die Fütterung anzusehen. Meister Semmak hatte verständlicherweise genug von Tatooines Sehenswürdigkeiten und für Shanyn musste ein Sarlacc keine besondere Attraktion mehr sein.

Levon piekste ein kleines Loch in die erste Suppendose und warf es auf Kadajjs Befehl hinunter in die Grube. Erst hatte Brianna etwas enttäuscht gewirkt, als sie den unspektakulären Trichter sah und sich erschöpft an die Wand gelehnt, doch dann als die ersten Tentakel hervor schossen, raffte sie sich auf und sah doch gespannt zu.

„Wirklich spaßig wird es erst, wenn man mit einem Jetpack drüber fliegt – allerdings sollte man sich vorher vergewissern, dass es richtig funktioniert. Irgendein Vorfahre meiner Geschwister soll vor langer, langer Zeit von einem Sarlacc geschnappt worden sein und entkam dann auf wundersame Weise, bevor er tausend Jahre lang verdaut wurde. Allerdings behaupten sehr viele Clans, dass sie einen solchen Vorfahren gehabt hätten,“

kommentierte Kadajj das Spektakel, das von dem Gebrüll des pflanzenartigen Tieres (oder tierartigen Pflanze) und dem Peitschen der Tentakel begleitet wurde, während Levon die restlichen drei Dosen hinein warf. Mehr davon wollte sie auch nicht entbehren, zumal der Geruch der Suppe sie sehr hungrig gemacht hatte.

Auch wenn der Gestank des Sarlaccs äußerst ekelerregend war, diesmal war das Verlangen nach Nahrung größer und sie beneidete das Ungeheuer um die 80 Liter Mythomato-Suppe – wobei ihm fettes Büchsenfleisch bestimmt lieber gewesen wäre.

Jedenfalls schien Brianna nicht mehr sauer zu sein und meinte mit einem Lächeln, dass sie es nicht bereut hätte, hierher gekommen zu sein.
„Das freut mich zu hören,“
entgegnete Kadajj erleichtert und fühlte sich ziemlich schwach in den Knien. Sie brauchte dringend etwas zu essen. Am liebsten hätte sie einen ganzen Uj-Kuchen gegessen, und hinterher scharfe Warra-Nüsse, das ganze mit Blauer Milch herunter gespült und dann noch etwas Ryshcate...hmm...die Jedi-Rätin war doch Corellianerin, ob sie wohl auch so gut wie Madam Bennos kochen und backen konnte? Und ob die Macht auch beim Kochen half?

In ihrem Magen rumorte es, aber diesmal vor Hunger. Vor sehr viel Hunger und wenn Meisterin Horn sich nicht bedeutungsschwer geräuspert hätte, wäre sie gleich in die Kombüse gestürzt um sich über Kamees Köstlichkeiten herzumachen, bevor es ihr die anderen weg aßen.

Während der Sarlacc die letzte Dose seiner tausendjährigen Verdauung übergab, hatte die Corellianerin etwas gespürt. Genauer gesagt, einen Bekannten, von dem Brianna vermutete, dass dieser wohl ein Jedi sein musste. Sie wollte nachfragen, ob dieser Hilfe bräuchte oder weg von Tatooine wollte und deutete mit ihrem Arm südwestlich über die Grube hinweg, als sie darum bat in diese Richtung zu fliegen.

Noch ein Jedi auf Tatooine, der hier mitfliegen will, dachte Kadajj resigniert. Jetzt würde es noch schwerer werden ihren Zustand für sich zu behalten. Ganz zu schweigen davon, dass alle Kabinen belegt waren und sie sich ihre Vorräte mit noch einem weiterem Maul teilen musste. Der Gedanke ließ ihren Magen mindestens so laut wie den Sarlacc brüllen.

„In dieser Richtung gibt es höchstens ein paar Feuchtfarmen und jede Menge Tuskenräuber, die sich über Besuch bestimmt wie wahnsinnig freuen. Am besten kommt Ihr mit ins Cockpit und spielt NaviComp, wenn es Euch nichts ausmacht, Meisterin Horn. Ich kann die Aura eines Jedi erst seit vorgestern spüren, und dass auch nur wenn sie ganz nahe und vertraut ist,“
sagte sie mit einem Blick auf Brianna. Wieder tat es ihr Leid, dass sie ihr nichts sagen konnte – aber es ging vorläufig nicht anders, wenn sie sie nicht anlügen wollte.

Dann verdrängte ein unheimliches Verlangen nach Nussecken diesen Gedanken und sie schickte Levon in die Kombüse, damit er ihr die kandierten Früchte brachte, die sie in Kamees schier bodenloser Kühlbox gesehen hatte. Oh, ein Nerfsteak, medium, mit einer schönen alderaanischen Pfeffersoße....

Neidisch lauschte sie dem Sarlacc, wie er genussvoll aufstieß und sich ein zarter Mythomato-Duft über der Grube verbreitete.

[Tatooine – Dünenmeer, Sarlaccgrube – Laderaum der Curessento] Kadajj, Brianna, Levon (NPC), Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn (irgendwo im Schiff)



 
Tatooine - Dünenmeer, an der Sarlaccgrube - Laderaum der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Rilanja, Sarid, Shanyn, Kadajj, Brianna

Sarid musste grinsen, als Brianna sofort vermutete, dass es sich bei diesem Bekannten um einen weiteren Jedi handelte. Sie lag damit goldrichtig, auch wenn Kadajj sie darauf hinwies, dass in der Richtung nur Feuchtfarmen und Tuskenräuber wohnten.

Ja, es ist ein Jedi, Brianna. Aber dann hoffe ich doch mal, dass der Jedi auf einer der Feuchtfarmen ist. Aber ich kann dir nur die Richtung angeben. Was die genaue Distanz betrifft ist die Macht nicht sonderlich genau.

Wenn ich richtig liege müsste dort irgendwo Markus Finn sein. Ein Mensch, ein Jedi-Ritter, aber ich habe keine Ahnung, was er auf Tatooine treibt. Der Planet ist ja nicht gerade ein Ferienparadies.

Sie zögerte kurz.

Ich hoffe es geht ihm kurz, denn seine Präsenz ist sehr schwach. Und Kadajj, du wirst auch noch lernen die Präsenzen anderer Wesen ist der Macht zu erkennen und zu unterscheiden. Das ist alles reine Übungs- und Erfahrungssache.

Die Sarlaccfütterung war für Sarid mittlerweile uninteressant. Sie hatte einmal zugesehen wie das Vieh eine Dose mit Futter in seinen Schlund gezogen hatte. Öfters wollte sie an diesem Schauspiel nicht teilnehmen. Die Corellianerin wollte sich gar nicht vorstellen wie es dort drinnen aussah und was mit den Dosen geschah. Das Schmatzen oder wie man die Geräusche des Sarlaccs nennen konnte ignorierte sie so gut wie möglich.

Ach übrigens Kadajj, da ich mich noch nicht einmal entschieden habe, ob ich wieder zu den Jedi zurückkehre kannst du auch gerne auf das Meisterin Horn verzichten und einfach nur Sarid zu mir sagen.

Dabei lächelte die Corellianerin und dachte für einen Moment zurück an ihre Zeit bei den Jedi.

Ich habe sowieso nie darauf bestanden so angeredet zu werden, auch als Ratsmitglied nicht.

Die Gelegenheit nutzend, um die Sarlaccfütterung zu verlassen machte Sarid sich sogleich auf, um ins Cockpit zu gehen. Rilanja würde kurz auch allein mit Kadajj auskommen ohne ihre Anwesenheit, hoffte die Corellianerin. Im Cockpit angekommen wartete sie bis Kadajj nachkam und sah sich in der Zwischenzeit kurz die Kontrollen des Schiffes an. Es war lange her seit sie zuletzt selbst ein Raumschiff geflogen hatte und sie legte auch jetzt keinen besonderen Wert darauf zu fliegen. Das war für die ehemalige Jedi immer nur Mittel zum Zweck gewesen. Als die Rattataki dann kam, deutete Sarid wieder in südwestliche Richtung.

Flieg bitte in diese Richtung, dort müsste er irgendwo sein. Ich sage dir, wenn ich spüre, dass seine Präsenz näher kommt.

Nach diesen Worten hielt sich Sarid am Sitz des Copiloten fest als sich das Schiff in Bewegung setzte und sie konzentrierte sich ganz auf die Macht. Noch immer war Marks Präsenz sehr verschwommen und schwach, aber sie kamen näher. Nach eine Weile meinte die Corellianerin schließlich, dass sie ziemlich nahe waren, während der Anblick des endlosen Dünenmeers sich kaum verändert hatte. Sand, nur jede Menge Sand. Was für eine trostlose Welt.

Siehst du hier in der Nähe irgendetwas anderes als Sand? Eine Feuchtfarm oder so hoffe ich.

Dabei rief sie Markus zusätzlich durch die Macht und hoffte, dass er Sarids Anwesenheit spüren konnte und es ihm gut ging.

Wenn du magst kannst du ja ebenfalls versuchen ihn zu erspüren, Kadajj. Es wäre eine gute Übung, auch wenn der Erfolg am Anfang natürlich noch relativ selten ist, aber das wird schon.

Meinte sie aufmunternd.

Tatooine - Dünenmeer, an der Sarlaccgrube - Cockpit der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Kadajj, Sarid - Rilanja Shanyn, Brianna (Laderaum)
 
- Tatooine - irgendwo in der Wüste - Markus -

Die Gebäude der Feuchtfarmen waren auf diesem Planeten sehr gut getarnt. Der Eingang zur unterirdischen Farm war aus hellem Lehm gebaut, welcher sich kaum von der Farbe des Sandes unterschied. Die Wasserdampf-Evaporatoren konnten die einzigen Anhaltspunkte auf Leben sein und nicht einmal die waren auf den ersten Blick aus einiger Entfernung sichtbar.
Auch das zu Hause von Melanie und ihrer Familie war in den Weiten der trockenen Wüstenwelt zu finden und doch konnte man es schaffen.

Markus saß im noch warmen Sand, während die Sonnen sich bis zum nächsten Tag verabschiedeten. Er hörte nichts, nahm den feinen Flugsand auf seiner Haut nicht wahr... Nein, das war falsch ausgedrückt. Er nahm die Eindrücke wahr, doch er konzentrierte sein Bewusstsein nicht darauf. Der junge Mann saß da mit geschlossenen Augen. Der Wind wehte durch sein dunkles Haar, das er endlich wieder mal hatte schneiden lassen. Seine Schwester hatte große Freude damit und es sah vielleicht etwas zerzaust aus, aber im Grunde genommen war es nicht schlecht geworden. Der Bart, der bis vor einigen Tagen noch in seinem Gesicht gewuchert war, war auch abrasiert worden und an diesem Tag hatte er nur leichte Bartstoppeln an Wangen und Kinn. Seine Kleider waren nichts Besonderes und doch stach er durch ihre dunklen Töne aus der hellen Umgebung heraus. Eine lange, schwarze Hose und ein dunkles Hemd, dessen Ärmel er hochgekrempelt hatte. Der lange, dunkelbraune Mantel lag neben ihm im Sand. Mel hatte ihn neben ihn gelegt, denn sie hatte gewusst, dass er nicht auf sie hören würde und noch lange Zeit hier draußen sitzen bleiben würde. Sie hatte ihren Bruder nach all den Jahren kaum wiedererkannt - jedoch nicht vom Äußerlichen her, sondern eher durch sein Verhalten. Er war zurückhaltender geworden. Früher war er von aufbrausendem Wesen und nun merkte man ihm den Zorn auf ihren Ehemann vielleicht noch an, doch er hatte sich unter Kontrolle.

Ja, vieles hatte sich verändert. In seinem Blick war nicht mehr das Feuer von damals zu erkennen, als er noch ein junger Bursche gewesen war, der seine Schwestern vor allem beschützt hatte... Es lag etwas Trauriges in den braunen Iriden. Er musste einiges erlebt haben in der Zeit, die sie ihn nicht mehr gesehen hatte.

So saß er da. Die Macht war überall. Er spürte sie und ihre Wärme. Es war eine andere Wärme, als die der Sonnen. Er spürte alles um sich herum und das Gefühl schien stärker zu werden. Trotz seines langen Exils und obwohl er der Macht den Rücken zugekehrt hatte, nahm sie ihn schützend zurück in ihre Arme. Sie gewährte ihm Zugang zum Allgegenwärtigen, zum "7.Sinn" der Machtbegabten. Es schien so, als würden seine Lippen leicht zucken. Sollte er auch wieder zu einem Lächeln zurückfinden? ...
Er spürte die Sandflöhe, ohne dass sie ihn auch nur berührten. Sie fleuchten in den Dünen umher, kleinste Lebewesen, aber auch größeres Getier. Der Jedi-Ritter versuchte seinen Kreis auszuweiten. Er spürte... er spürte die Familie, die sich seine Schwester aufgebaut hatte. Er spürte sie, ihren Mann, ihre Kinder und er spürte, dass es ihnen gut ging. Sie hatte sich hier ein Leben aufgebaut und es war gut so, wie es war. Er spürte die Sandleute, die in einem Lager nicht weit von der Farm lebten und da war noch etwas. Er spürte....
Markus öffnete aprupt die Augen und starrte in den Himmel. Er sah nichts von dem, was er in der Macht gefühlt hatte. Nirgens war auch nur ein schwarzer Punkt am Horizont zu sehen... Mit aufmerksamem Blick suchte er den Himmel ab, doch da war rein gar nichts. Dann atmete er noch einmal tief durch und schloss erneut die Augen, versuchte noch einmal in die Macht hinauszugreifen und sie nach dem merkwürdig vertrauten Gefühl abzusuchen.... Sarid? Konnte es möglich sein? ....


- Tatooine - irgendwo in der Wüste - Markus -
 
Tatooine - Dünenmeer, an der Sarlaccgrube - Laderaum der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Rilanja, Sarid, Shanyn, Kadajj, Brianna

Kadajj, die meinte, dass das Sarlacc-gucken mit einem Jetpack am lustigsten war, erzählte eine kleine Anekdote von einem Mandalorianer, der von einem verschlungen und wieder entkommen war. Brianna grinste leicht darüber. Der Geruch an sich schreckte sie schon davor ab, noch viel näher kommen zu wollen, und dann noch mit einem Jetpack darüber hinwegfliegen? Für sie war das viel zu riskant, da verließ sie sich doch lieber auf die Fähigkeiten ihres eigenen Körpers. Mit technischen Dingen war doch dauernd irgendwas, sie konnte sich schon denken, wie dieser Typ in den Sarlacc geraten war. Die wundersame Flucht... hatte nicht jeder irgendwelche Geschichten dieser Art auf Lager? Wie die von der Echani, die sich einen Spaß daraus gemacht haben soll, die Geschosse von Projektilwaffen mit bloßen Händen abzuwehren. Man sollte jedenfalls vorsichtig sein, bevor man derartiges glaubte.

Die Rattataki freute sich, dass es Brianna gefallen hatte, es schien ihr aber immer noch gar nicht so gut zu gehen wie erwartet, und benahm sich auch sonst nach wie vor ein wenig seltsam. So wie sie den Mythomatosuppendosen hinterhersah (und so langsam konnte sie ihre Blicke einigermaßen deuten), beneidete sie den Sarlacc darum und hätte sie im Nachhinein wohl am liebsten nicht hineinwerfen lassen. Da sie unmittelbar neben ihr stand, konnte sie auch ihren Magen leise knurren hören. Als sie mit Sarid sprach, sah sie Brianna so seltsam an, als sie sich auf die Echani bezog, als täte ihr ihr Verhalten leid. Besser, sie hielt die Augen offen, dachte die Weißhaarige. Etwas stimmte nicht mit ihrer Freundin, und es hatte seit der Heilung sicherlich nichts mehr mit der Sonne zu tun, denn das hatte sie behoben. Vielleicht wusste sie es selbst nicht so genau, in jedem Fall war es in Kadajjs Interesse, wenn sie an der Sache dran und wachsam blieb.

Die ehemalige Rätin gab der Padawan recht, dass es sich um einen Jedi handelte, und vermutete Markus Finn dort, allerdings ohne den genauen Ort ausmachen zu können. Brianna zuckte ganz leicht zusammen, als sie den Namen hörte. Sie erinnerte sich allzu gut an ihn, und es gab eine sehr peinliche Geschichte dazu. Davon abgesehen hatten sie sich überhaupt nicht verstanden, aber nach dem Auftakt war das dann nicht mehr sehr überraschend gekommen. Hoffentlich beschränkte es sich auf ein kurzes Hallo sagen, oder er erinnerte sich wenigstens nicht mehr an sie.

"Ich kenne ihn. Wir sind uns vor Jahren auf Nar Shaddaa begegnet."

Erwiderte sie wortkarg. Was auch immer er jetzt auf Tatooine machte... hoffentlich gefiel es ihm dort und wollte nicht etwa den Planeten verlassen. Außerdem war das Schiff ohnehin voll, so dass es überhaupt nicht möglich war. Aber sie fühlte sich inzwischen wirklich müde, stellte sie fest, und musste unwillkürlich gähnen.

"Wenn ihr beide entschuldigt, ziehe ich mich in meine Kabine zurück. Gebt einfach kurz Bescheid, falls irgendwas sein sollte."

Meinte sie noch und verschwand. Just als sie vor ihrer Tür stand, wurde ihr klar, dass sie selbst auch schon eine ganze Weile nichts mehr gegessen hatte, und machte auf dem Absatz kehrt. Schließlich musste sie dringend Gewicht zulegen, und wenn sie so weiter machte, würde das nie was werden.

Als sie in der Kombüse ankam, war Levon bereits da und sie konnte ihm nur bestürzt zusehen, wie er mit Kamees kandidierten Früchten in Richtung Cockpit verschwand. Mit den ganzen! Auf die hätte sie sich auch gefreut, während Kadajj sie bisher noch keines Blickes gewürdigt hatte, oder nicht dass es ihr aufgefallen war zumindest. Dabei waren es eigentlich genug für zwei Personen. Das war unfair! Sie fragte sich, ob vielleicht Sarid welche wollte, die sich ebenfalls Richtung Cockpit aufgemacht hatte, aber irgendwie glaubte sie es nicht so recht. Im Moment glaubte sie an ganz etwas anderes, das vieles erklären würde, aber nicht lange... sie schüttelte den Kopf. Nein, das war absurd. So schnell waren sie nun wirklich nicht.

Die hungrige Athletin verzehrte schließlich in ihren Gemächern eine Menge belegter Brote mit Gemüse und trank dazu Wasser. Satt und zufrieden setzte sie sich im Lotussitz auf ihr Bett und versuchte, ihrem Körper etwas Gutes zu tun. Sie konzentrierte sich, versuchte die meditative Grundhaltung zu erreichen, die sie für die Machtheilung brauchte - war aber so müde, dass ihr Oberkörper nach hinten gegen die Kabinenwand kippte. Sie machte sich gar nicht mehr die Mühe, sich wieder aufzuraffen, und blieb einfach in der Haltung.

Tatooine - Dünenmeer - In der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Shanyn, Rilanja, Sarid, Kadajj - Brianna (allein)
 
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Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen, an Bord der Curessento -
-Rilanja, Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna-


Shanyn hatte versucht, sich aus der Prügelei herauszuhalten, wie man es ihr gesagt hatte. Doch so ganz gelang ihr das nicht, denn man hatte sie ja zusammen mit Semmak gesehen. Zwei Männer kamen auf sie zu und es schien so, als wollten sie sie in die Zange nehmen. Ihre Blaster hatten sie weg gesteckt, denn sie wollten ihre Beute wohl lebend. Shanyns Mundwinkel zuckten. Da hatten sie sich die Falsche ausgesucht. Shanyn wartete, bis die beiden Männer da waren und verpasste dem Ersten einen Kinnhacken, der sich gewaschen hatte. Dem zweiten trat sie in den Bauch. Beide waren lang genug abgelenkt dadurch, das sie in der flüchtenden Masse untertauchen konnte. Sie schaffte es den Angreifern lange genug auszuweichen, dass sie nicht mehr belästigt wurde. Doch von ihrer Position aus konnte sie die Beteiligten gut beobachten und musste erschrocken feststellen, dass sie einige davon kannte. Zum Beispiel Danny, er war mit ihr zusammen in der Lehre gewesen? Warum kämpfte er jetzt an der Seite von solchen Versagern? Auch zwei andere Männer, mit denen sie früher die Strassen unsicher gemacht hatte, konnte sie erblicken. Die Jedi zeigten, was sie mit dem Lichtschwert drauf hatten, doch Shanyn nahm das nur am Rande wahr. Sie konnte nicht fassen, dass ihr alter Freundeskreis zu Verbrechern geworden war. Zum Glück konnten die Jedi die Situation schnell in den Griff bekommen und es kehrte wieder Ruhe auf dem inzwischen fast leeren Marktplatz ein. Shanyn spürte , wie ihr das Gesicht brannte. War denn die ganze Welt verrückt geworden. Als sich dann alle zum Schiff begaben, lächelten Shanyn allen die sie ansprachen, eher mechanisch zu. Das Schiff war recht gross, doch die junge Frau betrat es trotzdem mit einem flauen Gefühl im Magen. Sie war noch nie geflogen. Auf dem Schiff wies man ihr eine Kabine zu, in die sie sich erstmal dankbar zurückzog. Ihr schwirrte der Kopf bei dem Versuch, all das irgentwie einzuordnen. Nach einer Weile erwachte sie aus ihren Grübeleien und bemerkte, das sie bereits abgehoben waren. Sie trat auf den Gang hinaus und sah sich um. Hier war niemand zu sehen. Also ging sie einfach in eine Richtung los und fand die Jedi schliesslich in einem Laderaum. Sie befanden sich immernoch auf Tatooine und dann auch noch direkt über dem Jagdgebiet eines Sarlacc. Shanyn verzog das Gesicht. Diese Biester hatten sich überall im Dünenmeer verteilt und warteten wie Spinnen auf ihre Beute. Von ihrer Höhe aus konnte man den Fangradius des Monsters gut sehen. Wenn man jedoch durch die Wüste lief, sah man nichts davon.

"Diese Viecher sind mega gefährlich. Man kann den Treibsand um sie herum nicht erkennen, wenn man davor steht. Aber von hier oben sieht man es ganz gut. Es gibt so viele, die ihnen in die Fänge laufen, weil sie einfach die Zeichen nicht erkennen. Hauptsächlich junge Tusken, unerfahrene Reisende und hin und wieder mal ein krankes Bantha. Aber sie können auch viele hundert Jahre ohne Futter auskommen. "

Sie beobachtete, wie das Vieh die Beute, die nicht direkt im Maul landete, mit den Fangarmen in jenen beförderte.

"Man meint, sie würden immer nur an einer Stelle bleiben, doch das stimmt nicht. Sie graben sich durch den Sand.Zumindest da, wo er weich genug ist. Doch das dauert ewig. Als Teenager hab ich mal das Glück gehabt zu sehen, wie sich zwei Sarlacc begegneten. Kein schöner Anblick, da sie ja Einzelgänger sind.Sowas kommt nur alle paar Jahrzehnte vor."

Shanyn blickte noch einmal auf den schnabelförmigen Schlund und wandte sich dann angewiedert ab. Sollten diese Biester alle zur Hölle fahren.

Tatooine - Dünenmeer, an der Sarlaccgrube - Laderaum der Curessento - LVN-5, Semmak (NPCs) - Rilanja, Sarid, Shanyn, Kadajj, Brianna
 
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[Tatooine – Dünenmeer, Sarlaccgrube – Laderaum der Curessento] Kadajj, Brianna, Levon (NPC), Sarid, Rilanja, Semmak (NPC), Shanyn

Auch Shanyn hatte sich noch im Laderaum eingefunden, um mit den anderen bei der Fütterung zuzusehen. Allerdings äußerte sie sich nicht sehr begeistert über das merkwürdige Mischwesen aus Tier und Pflanzen, und schilderte ihre eigenen Erfahrungen, als sie einmal das Aufeinandertreffen zweier Sarlaccs mitverfolgt hatte. Kadajj fand das hingegen äußerst faszinierend, während die Tatooinerin ziemlich angewidert aussah.

In der Grube fing der Sarlacc an sich zu beruhigen, als weitere Nahrung ausblieb. Die Jedi-Meisterin bestätigte Briannas Annahme, dass es sich um einen weiteren Angehörigen des Ordens handeln musste. Zu Kadajj gewandt meinte sie, dass sie ihr die genaue Richtung nicht nicht sagen könnte, weil die Macht auf solche Distanzen nicht sehr genau wäre. Der Name des Jedi lautete Markus Finn, was sich für die Rattataki nach Mensch anhörte, während Meisterin Horn sich fragte, was dieser auf Tatooine triebe und ob es ihm gut ginge.

Als der Name fiel, reagierte Brianna, als ob sie ihn kannte – aber nicht als ob sie besonders gute Erinnerungen hätte und meinte nur, dass sie ihm auf Nar Shaddaa begegnet wäre. Das klang irgendwie interessant, aber da die Silberhaarige verkündete, dass sie müde sei und sich prompt zurückzog, wurde dieses Thema (leider) nicht weiter vertieft.

Die Corellianerin gab sich ziemlich zuversichtlich, dass Kadajj es auch mit Übung und Erfahrung lernen würde, die Präsenzen anderer Wesen zu spüren und zu unterscheiden. Zudem bräuchte sie sie auch nicht mit Meisterin anzusprechen – zum einen weil sie sich noch gar nicht sicher wäre, ob sie überhaupt zum Orden zurück kehrte und zum anderen, weil sie nie darauf Wert gelegt hätte. Also könnte sie einfach nur Sarid zu ihr sagen.

Dieses Angebot kam für die Rattataki etwas überraschend und sie fühlte sich nicht besonders wohl dabei, eine solch hochrangige Person mit sprichwörtlicher Macht einfach zu duzen. Master Nindus hatte ihnen im Heim gute Umgangsformen beigebracht, und sie würde selbst jetzt, wo sie selbständig und erwachsen war, nie Du zu ihm sagen. Auf Rattatak hätte sie nie geduldet, dass einer ihrer Söldner sie einfach so respektlos anredete und ihren uralten Großonkel Obacc Riyoss hätte sie ebenfalls nie duzen können.

„Gut, Meis...Sarid. ich werde das so machen. Doch ich fühle mich wohler, wenn ich beim Ihr bleiben kann,“

erwiderte Kadajj mit knurrendem Magen. Es ging ihr nicht darum, eine Distanz zu schaffen, sondern weil sie noch nicht genau wusste, wo sie Sarid einordnen sollte. Die Corellianerin war noch keine vertraute Person und dazu viel älter als sie. Bei Meisterin Skyfly konnte sie sich schon eher vorstellen, sie ohne Bedenken zu duzen, falls diese ihr das anbieten sollte.

Ohne viel Aufhebens machte sich Sarid in Richtung Cockpit auf, so dass Kadajj kurz mit Shanyn und Rilanja alleine im Laderaum stand.
„Ich schließe jetzt die Ladeluken,“
sagte sie angespannt und versuchte abzuschätzen, ob die Falleen in das tragbare Stasisfeld hineinpasste. Zur Not könnte sie sie auch zusammenschnüren.
„Entschuldigt mich, ich muss ins Cockpit,“
sagte sie zu den beiden – allerdings mit angehaltenem Atem.

Ohne zu warten, bis der Laderaum geschlossen war, machte sie sich auf zum Cockpit, wo bereits Sarid am Sitz des Co-Piloten stehend auf sie wartete und Levon den Beutel mit den kandierten Früchten bereit hielt. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
„Wollt Ihr auch eine?“,
fragte sie eher der Höflichkeit halber und hoffte, dass es ihr Gegenüber auch bei einer Frucht beließ. Kamee hatte wieder sich selbst übertroffen, denn in dem Beutel lockten kandierte Muja- und Blumfrüchte, in Schokolade gedippte Sonnenäpfel- und Bananenstücke sowie glasierte Mallablüten.

Vage deutete die Jedi-Meisterin in Richtung Südwesten – sie sollte einfach los fliegen und sie würde ihr dann sagen, wenn sie die Präsenz von Markus Finn spürte.

Kadajj ließ die Curessento gemächlich hundert Meter hoch über den Dünen gleiten, während sie immer wieder in den Beutel griff. Der Ausblick über die weiten Flächen war grandios – allein die Variationen von orange und gelb, die Tatoo I und Tatoo II auf das Sandmeer zauberten, als sie sich immer näher dem Horizont neigten. Die gelegentlichen Knochenreste von verendeten Tieren und vor sich hinrostende Trümmerteile, verliehen der Szenerie etwas malerisches .

Ihre Gedanken drifteten zu einem romantischen Ausflug auf einer Segelbarke ab, nur sie und Jos’ika. Vielleicht müssten sie den Angriff von Tusken abwehren, ha, die würden sich wundern, wenn – abrupt wurde ihr Tagtraum von einer Äußerung Sarids unterbrochen. Sie wären schon näher gekommen und sie fragte sie, ob etwas anderes außer Sand sähe, zum Beispiel eine Feuchtfarm.

„Hier in den Dünen werdet Ihr keine Feuchtfarm finden – die Gebäude sind in festerem Gelände eingelassen und bis auf die Dachkuppeln kaum zu sehen. Wenn wir auf die ersten Evaporatoren stoßen, wird dann auch irgendwann die dazugehörige Farm zu finden sein. Ich werde die Schiffssensoren auf die typischen Energiemuster der Evas einstellen – die sind auf normale Sicht auch kaum zu erkennen.“

Es wäre bestimmt lustig gewesen, einfach per Funk einen Befehl auf Bocce auszusenden und darauf zu warten, ob die primitive KI der Evas, die in dieser Sprache programmiert waren, darauf reagierte. Allerdings hätten die Farmer das weniger lustig gefunden - der Ausfall auch nur einer Maschine konnte verheerende Folgen haben. In den letzten Wochen vor ihrem Abflug nach Naboo hatte sie kaum etwas anderes getan als beschädigte Evaporatoren zu reparieren.

Daraufhin schlug Sarid vor, dass Kadajj nun auch versuchen sollte, nach Finns Aura zu spüren. Ob sie gemerkt hatte, dass die Pilotin mit den Gedanken ganz woanders war? Dass sie großen Appetit auf die Süßigkeiten hatte, war unübersehbar gewesen, doch die Corellianerin hatte sich in erster Linie auf die Suche nach dem Jedi konzentriert. Das hoffte Kadajj zumindest – denn ihr würde bestimmt am ehesten auffallen, dass sie etwas zu verbergen hatte, was über den Verlauf ihres restlichen Lebens entscheiden konnte.

Sie rief Levon, der das Steuer übernahm. Sich auf die Macht zu konzentrieren fiel ihr so schwer wie nie zuvor in den letzten Tagen, die ihr wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen waren. Außerdem stand neben ihr eine gestandene Jedi-Meisterin, sogar Rätin, die sie wahrscheinlich genau beobachtete, und das nicht nur mit den Augen.

Das Beste um nicht zuviel Verdacht zu erwecken war, genau das zu tun, was man von ihr erwartete, überlegte Kadajj mit geschlossenen Lidern, um wenigstens etwas konzentriert zu wirken. Dieser Gedanke brachte ein wenig Ruhe in ihren aufgeregten Geisteszustand, und das nächste was sie tat, war nach Briannas Aura zu tasten. Sie könnte ihr vielleicht als eine Brücke dienen, wenn sie zuerst etwas vertrautes spürte.

Durch die Entfernung zur Kabine war die Präsenz ihrer Freundin nur ziemlich schwach wahrzunehmen, doch da sie vorhin auch sehr erschöpft gewirkt hatte, konnte es sein, dass sie schlief. Allein die vertraute Wahrnehmung reichte der Rattataki indessen aus um ihre herumwirbelnden Gedankengänge in geordnetere Bahnen zu lenken. Neben sich fühlte sie eine Art Prickeln, das rasch stärker wurde – das musste Sarid sein – und füllte alsbald fast ihr ganzes geistiges Sichtfenster aus.

Dann stellte sie sich vor, dass irgendwo da draußen noch ein Gefühl dieser Art sein musste, das Leuchtfeuer jedoch, das von Sarid ausging, war schwer auszublenden. Sie wusste ja nicht einmal wie dieser Markus Finn aussah.

Die Jedi-Rätin war also in zweierlei Hinsicht ein Problem – erstens weil ihre Präsenz wie eine Sonnenkorona alles überstrahlte und zweitens weil sie nicht wissen durfte, was Kadajj mehr beschäftigte als der weitere Jedi, den sie finden wollten.
Etwas wie rieselnder Sand strich über ihren Rücken.
„Ich glaube, ich habe ihn gespürt – kann das sein?“,
fragte sie Sarid gespannt, nur Sekunden bevor die Sensoren das erste EM-Signal eines Evaporatoren auffingen und der Näherungsalarm anschlug. Die hungrige Rattataki griff nach zwei Stücken schokoglasierter Bananen und stellte sich vor, wie toll Eis aus blauer Milch mit Shig-Geschmack dazu passen würde.

[Tatooine – Dünenmeer - Curessento] Kadajj, Sarid (Cockpit), Levon (NPC), , Brianna, Rilanja, Semmak (NPC), Shanyn (irgendwo im Schiff)
 
Tatooine - Mos Eisley - Raumhafen - an Bord der Curessento - Kabine: Brianna, Kadajj - am Ende des Ganges: Sarid, Shanyn, LVN-5, Semmak, Rilanja

Die Falleen versuchte, ihre Freundin dankbar anzulächeln, als diese ihr das Oberteil ihres Overalls wieder anzog. Der Effekt war nicht so offenkundig wie Sonne auf nackter Haut, aber immerhin fühlte sie sich so etwas angenehmer.
Das mit dem Lächeln scheiterte dann zwar doch an der Temperatur ihres Gesichtes, und kam wahrscheinlich als dankbarer Blick an, zumindest hoffte Rilanja das. Da sie gefühlt schon genug Aufmerksamkeit auf ihren Oberkörper gezogen hatte verkniff sie sich jeglichen Kommentar den Themen Bikinis und Mode.
Stattdessen folgte sie Sarid in den Laderaum, wo irgendein Spektakel statt fand, und versuchte, die Antworten, die sie auf ihre wirren Fragen bekommen hatte, in Gedanken zu entwirren.
Irgendwie machte im Moment nichts wirklich Sinn, zumal sie das Gefühl hatte, dass sich Realität und Filmfiktion im Moment in ihrem Kopf zu einer zähen Suppe vermischten. Sie würde in jedem Fall auf das Angebot weiterer Fragen zurückkommen, aber wahrscheinlich irgendwo unter vier Augen und am Besten mit mindestens einem Glas Ale dazu.
Als die grünhäutige Frau den Blicken der anderen folgte und zunächst die Höhe des Schiffes bemerkte musste sie sich zusammenreißen. Der Anblick des eigentlichen Grundes dieser Schau lenkte sie jedoch erfolgreich von ihrem Zweifel an der Gesundheit dieser Höhe ab.
Aus den Erzählungen der anderen entnahm sie, dass sie hier einen Sarlacc in Aktion bewundern konnte, und so, wie die Frau von Tatooine klang, war die Entfernung dazu in diesem Fall wohl doch ein Segen.
Sie konnte ihre Augen kaum davon losreißen, als die kahlköpfige Kalkweiße sich ins Cockpit verabschiedete, und die Luke dabei schloss. Irgendwie wirkte sie dabei verschnupft, und die Falleen wollte schon vorschlagen die Temperatur an Bord zu erhöhen. Doch sie überlegte es sich schnell anders, als sie sich wieder an die Reaktion Kadajjs auf ihre Pheromone erinnerte. Wahrscheinlich war das der Grund für ihren Schnupfen. Ob sie damit wirklich Krankheiten auslösen konnte?
Ihr Mitleid herunter schluckend wartete Rilanja schließlich, bis die Pilotin den Laderaum verlassen hatte, und fand sich allein mit der Tatooinerin. Alle anderen hatten sich irgendwo hin abgesetzt, selbst Sarid. Die Falleen fühlte sich verpflichtet, ihre Freundin zu suchen, allein schon um nicht den Eindruck zu erwecken, sie irgendwie zu ignorieren oder zu meiden oder...
'Beruhig dich', sagte sie sich, und musterte die andere Frau einen Moment lang.


Ich bin Rilanja,

meinte sie schließlich, nachdem der Versuch sich an ihren Namen zu erinnern fehlgeschlagen war. Blieb nur zu hoffen, dass niemand ihr ihren Namen gesagt und sie es nicht mitbekommen hatte.

Bist du auch eine Jedi? Es ist irgendwie komisch, man sieht so viele in Filmen und so, und dann trifft man auf einmal einen ganzen Haufen...

Irgendwie fühlte sich das nicht als guter Einstieg in ein halbwegs sinnvolles Gespräch an, also schob sie nach,

Ist es für dich nicht auch unangenehm, nach der schönen Hitze von Tatooine hier in der Kälte zu stehen?


Tatooine - über den Dünen muss der Sand wohl grenzenlos sein - an Bord der Curessento - Laderaum: Shanyn, Rilanja - der Rest: woanders
 
Tatooine - über den Dünen muss der Sand wohl grenzenlos sein - an Bord der Curessento - Laderaum: Shanyn, Rilanja - die anderen im Schiff verteilt.

Shanyn war froh, als sich die Luke schloss. So konnte wenigstens keiner in das Maul dieses Viehs fallen. Da das Spektakel vorbei war, hatten sich die meisten Schaulustigen zurückgezogen und sie fand sich allein mit einer Falleen wieder. Die junge Frau wandte sich der anderen lächelnd zu. Sie war dieser Speziess auf Tatooine schon ein paar mal begegnet und diese hier schien noch recht jung zu sein. Als sie sich als Rilanja vorstellte, reichte Shanyn ihr die Hand.

"Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Shanyn. Nein, ich bin noch keine Jedi. Will das aber ändern."

Sie grinste und hockte sich auf eine Kiste.

" Ich habe selten Filme geschaut, um ehrlich zu sein. Aber die Gerüchte und Geschichten hört man ja auch überall. Ich hab in Mos Eisley als Händlerin gearbeitet. Und wenn man ein paar Stunden auf dem Markt steht, hört man so einiges. Was davon jedoch der Wahrheit entspricht oder was aus der Phantasie einer Bierflasche entspringt weiss man nie so genau. "

Es hab mit Sicherheit mehr Lügen als Wahrheit in den Strassen von Tatooines Städten.

"Ich mach mir ein eigenes Bild und vergess den ganzen Mist, den die Leute erzählen. Doch man muss auch vorsichtig sein. Als ich Semmak zu mir nach Hause einlud, musste er auch das Lichtschwert abgeben. Sonst wär ich wohl nie zur Ruhe gekommen. "

Ja sie hatte wirklich ein sehr ungutes Gefühl zuerst. Doch das hatte nicht an Semmak gelegen, sondern eher daran, dass sie Gesellschaft in ihrer Wohnung, vor allem mänliche, nicht mehr gewohnt war. Als Rilanja dann auf die Temperatur zu Sprechen kam, runzelte Shanyn die Stirn. Ihr fiel ein, dass es Rilanja gewesen war, die mit dem Bikini in Mos Eisley rumgehüpft war. Sie lächelte.

"Auch auf Tatooine wird es kalt. Im Moment ist es hier genauso kühl wie bei mir zu Hause kurz vor Sonnenaufgang. Doch ich mach mir Sorgen wie es wird, wenn wir die Atmosphäre verlassen. Ich hab noch nie den Boden verlassen und hab darum keine Ahnung, ob es dann auf einem Raumschiff kälter wird. Doch ich hab noch ein paar meiner dicksten Tuniken eingepackt. Zur Not zieh ich einfach alles an, was ich hab und pack mich in die Koje unter die Bettdecke. Ihr könnt mich dann wieder rausholen, wenns wärmer ist."

In Wirklichkeit wusste Shanyn garnicht, wie sie mit der Kälte umgehen sollte. Am Besten wär es eigentlich,wenn sie sich nackt auf den Boden setzen würde. Je schneller sie sich an die Kälte gewöhnte, desto eher würde sie damit klar kommen.

"Wie hast du das gemacht, dich an die Kälte zu gewöhnen?"

fragte sie Rilanja. Vieleicht hatte sie ja noch den einen oder anderen Tipp für sie.

Tatooine - über den Dünen muss der Sand wohl grenzenlos sein - an Bord der Curessento - Laderaum: Shanyn, Rilanja - die anderen im Schiff verteilt.
 
Tatooine - über den Dünen 2: Sand gewinnt immer - an Bord der Curessento - Laderaum: Shanyn, Rilanja - der Rest: woanders

Die Falleen sah Shanyn mit einer Mischung aus Bewunderung und Neugier an, als diese meinte eine Jedi werden zu wollen. Irgendwie hatte sie bisher immer angenommen, dass man irgendwie als Jedi geboren wurde, und dieses Schicksal dann unumstößlich war - genauso wie das dieser Sith-Schurken, die regelmäßig zu Hassfiguren in den einschlägigen Filmen hochsterilisiert wurden.
Dass die Tatooinerin diese Filme nicht kannte verwunderte Rilanja ebenfalls, wobei ihr durchaus bewusst war, dass nicht jeder die gleichen Informationsquellen für sich nutzte. Wenn sie allerdings die Wahl zwischen dem Geschwätz von Kunden - noch dazu auf Tatooine - und diesen Filmen hätte, dann würde sie sich lieber auf das Holomaterial verlassen. Immerhin konnte man Holos zurückspulen.


Das geht? Ich meine... Man kann so einfach Jedi werden? Ich dachte dafür braucht man irgendwie... Ich weiß auch nicht, irgendwas genetisches. Ich dachte, jeder Jedi hätte einen Stammbaum.

Für einen Moment hielt die junge Frau inne, und grinste dann verlegen. Das ganze klang als ob es um Zuchttiere ging. Albinokuschelnager hatten Stammbäume. Jedi wohl eher nicht. Zumindest wenn man nach den Filmen ging, die zur Hauptsendezeit liefen.

Und was meinst du damit, mich an die Kälte gewöhnen?

Wahrscheinlich war es nicht überraschend, dass Shanyn so dachte, nachdem sie ihr Leben in der wohlig warmen Sonne - äh, wenn sie richtig gezählt hatte, in den Sonnen Tatooines verbracht hatte. Für Rilanja gab es im Moment kaum einen angenehmeren Gedanken als sich nackt auf eine Düne zu legen. Nein, besser aus einen Felsen. Der Sarlacc hatte doch Eindruck auf sie gemacht.

Also... sagen wir es so, wenn wir uns beide hier auf den kalten Boden legen würden...

Sie vermied es, dem Vorschlag das Tragen von Bikinis hinzuzufügen. So gut kannte sie Shanyn auch wieder nicht.

Nach ein vielleicht zehn Minuten - je nach dem wie viel wir an hätten - könntest du noch aufstehen. Ich höchstwahrscheinlich nicht, oder nur unter großen Anstrengungen. Von daher sollte ich wohl eher dich fragen, wie man sich an Kälte gewöhnen kann,

fügte sie lächelnd hinzu, und fragte sich, ob es viele wechselwarme Lebensformen auf einem Glutball wie Tatooine gab. Wahrscheinlich, aber wenn es stimmte, und sich der Planet nachts in eine Art Eisloch verwandelte... Es gab wohl nur wenig Orte, wo sich ein Falleen immer wohlig warm fühlen konnte. Vielleicht die helle Seite von Ryloth, aber die örtliche Bikini-Mode war nicht so ganz ihr Geschmack.

Im Zweifel können wir diesen Levon-Droiden fragen, ob er in unseren Quartieren das Thermostat hochdrehen kann. Ich hoffe mal wir merken hier drin nicht, wenn wir die Atmosphäre verlassen...


Tatooine - über den Dünen 2: Sand gewinnt immer - an Bord der Curessento - Laderaum: Shanyn, Rilanja - der Rest: woanders
 
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