Komme gerade aus dem Kino ...
Luc Bessons Valerian, basierend auf der französischen Comic-Serie Valerian und Laureline, hat sich als bildgewaltiger, kunterbunter Blockbuster angekündigt - dem ich schon im März keine gute Prognose geben konnte. Leider kommt der Streifen nicht mal in Sichtreichweite des 5. Elementes und um ehrlich zu sein war ich trotz geringer Erwartungen sehr ernüchternd, wie unkreativ Besson hier stellenweise war. Es gibt definitiv einige sehr interessante Ideen für Rassen, Technologien & Architektur, aber für mich hat das nicht die erheblichen Schwächen ausgleichen können, die insbesondere in der zweiten Hälfte für gelangweiltes Augenrollen gesorgt haben. Die Handlung ist weitestgehend vorhersehbar, viele Szenen wirken ziemlich unglücklich geschrieben und generell ist die Romanze zwischen den Protagonisten derart kitschig und hölzern, dass es mich stellenweise genervt hat. An den Schauspielern hat es m.E. nicht gelegen, die können aus ihrem Text leider auch nicht mehr machen, und sehr sie sich auch bemüht haben: Was können Sie schon gegen das charismatische Gesamtpaket mit Bruce Willis, Milla Jovovich, Gary Oldman und Ian Holm ausrichten (Selbst Tucker hat in den Film gepasst!)?
Wenn ich ehrlich bin, haben selbst die guten visuellen Werte keinen so großen Wow-Effekt auslösen können, dass ich sagen würde: "Hey, guckt ihn euch wenigstens wegen der Optik an!". Das 5. Element hatte natürlich noch nicht die technologischen Möglichkeiten wie Valerian, wirkt aber immer noch deutlich authentischer, frecher, dreckiger, wesentlich abgedrehter und damit mutiger/frischer. Valerian ist sehr einfach gestricktes Popcorn-Kino von der Stange ohne Ecken und Kanten, da hätte man sich definitiv mehr trauen können.
2/5