Was macht ein Franchise besser oder vernichtet ein Franchise?

Darth Soul Daron

grauer Jedi aus überzeugung
Also ich habe noch nicht Matrix 4 gesehen, aber er soll mies sein angeblich.
Viele Franchise haben es schon erlebt.
ST, Batman, Star Wars, Terminator,...
Was zerstört in euren Augen ein Franchise und was macht es besser?

Persönlich macht für mich ein Franchise besser wenn guter Fans Services gemacht wird. Dann für Hardcore Fans Anspielungen gemacht werden die zur Story passen.
Gute Aktion , coole neue Ideen die zum Konzept passen, Sachen oder Figuren die Lust auf mehr machen und besonders Tiefe in einer Welt.
Was ich nicht mag ist nerviger Humor, plumper Fan Services ( das immer Fan Services gemacht wird das nichts mehr übrig bleibt oder das nur so kurz eingefügt wird um Fans an der Kinokasse abzocken.
Zuviel Aktion.
Was stört euch oder wollt ihr?
 
Hm, schwer zu sagen...

Was ich nicht mag ist, wenn ich den Eindruck habe, dass eine Geschichte schon lange auserzählt ist. Wenn alle Figuren eigentlich ihren Weg gegangen sind und es bereits ein stimmiges Ende gab.
Und dann kommt doch noch ein weiterer Film, Tote erstehen wieder auf, Vieles passt von der Logik her nicht mehr zusammen usw.

Was ich an einem Franchise mag, ist eine gewisse Verlässlichkeit. Bei aller Spannung über die Fortsetzung weiß man, was man bekommt. Vertraute Gesichter, bekannte Titelmusik, spezielle Kostüme... deswegen ist wahrscheinlich Episode 8 von Star Wars so kontrovers aufgenommen worden.
Dekonstruktion des Bewährten und Geliebten ist nicht jedermanns Sache. Einen Blockbuster geht man ja normalerweise eher nicht kunst- oder literaturtheoretisch an. Ich zumindest nicht.

Für Fanservice bin ich immer zu haben, wenn es sinnvoll ist. Zu viele Easter Eggs und Cameos nerven mich schnell und sind für mich ein Ausdruck mangelnder Eigenständigkeit und Kreativität.

Die bisherigen Disney-Serien von Star Wars sind für mich eine sinnvolle Erweiterung des Franchise, denn sie vertiefen und ergänzen das bisher Gesehene.

Die Hobbitfilme haben für mich hingegen als Teil des Herr-der-Ringe-Franchise nicht so gut funktioniert.

Schwierig ist es für jedes Franchise, wenn beliebte oder gar ikonische Charaktere nicht mehr mitspielen. Terminator ohne Arnie, Alien ohne Ripley.... Für mich nicht unbedingt schlecht, aber es fehlt dann einfach etwas.
 
Wenn es so leicht wäre zu definieren was ein Franchise ausmacht würden wir nicht erleben wie ein Franchise nach dem anderen an die Wand gefahren wird.

Wahrscheinlich würden in diesem Thread auch viele verschiedene Antworten rauskommen und wie wären genauso schlau wie davor.

Speziell was Star Wars betrifft hätte ich eigentlich vor allem einen Wunsch: Neues probieren, sich von alten Charakteren und Designs verabschieden, mal versuchen ganz neue Geschichten zu erzählen, am besten einen drastischen Zeitsprung wagen.

Aber mir ist bewusst dass mindestens genauso viele Fans, denen diese Neuausrichtung gefallen würde, die Hände über den Kopf zusammenschlagen würden weil es für sie dann halt nicht mehr Star Wars ist.
 
Speziell was Star Wars betrifft hätte ich eigentlich vor allem einen Wunsch: Neues probieren, sich von alten Charakteren und Designs verabschieden, mal versuchen ganz neue Geschichten zu erzählen, am besten einen drastischen Zeitsprung wagen.

Aber mir ist bewusst dass mindestens genauso viele Fans, denen diese Neuausrichtung gefallen würde, die Hände über den Kopf zusammenschlagen würden weil es für sie dann halt nicht mehr Star Wars ist.

Den Sweet Spot aus Altbekannten/Altbewährten und Neuem zu finden, dürfte echt schwer sein. Die bekannten Franchises, die in den letzten Jahren Sequels, Remakes und Reboots erlebt haben, scheinen aber in der Regel entweder sehr stark auf Nostalgie zu setzen oder halt auf - in meinen Augen - aufgedrückte "Diversity" (also Frauen in Männerrollen siehe "Ghostbusters (2016)"). Ein weiteres Problem dürfte wohl die Empörunskultur im Internet zu sein. So mancher Netflix-Ausflug ist inzwischen auch nicht mein Fall (The Witcher und Cowboy Bebop), aber bei reddit und Co geht man ja immer sofort vom Untergang des jeweiligen Franchises aus, wenn es Hardcore-Fan XYZ nicht gefällt. Etwas mehr "Gelassenheit" täte wohl allen Fandoms ganz gut. Ein freundliches Fandom macht denke ich viel bei einem guten Franchise aus.

Grüße,
Aiden
 
Wenn die Filme stetig an Qualität abnehmen, dann entsteht ein gewisser Abnutzungs-Effekt. Dadurch wird ein Franchise nicht vernichtet, verliert womöglich aber Anhänger. Als Beispiel möchte ich „Fast and Furious“ nennen. Die ersten 3 Teile hatten noch solide Geschichten und Charaktere. Teil 9 stellt dagegen der Tiefpunkt dar, jedenfalls was Schauspiel, Charaktere und Story angeht, obwohl die Action und Effekte bombastisch sind. Es geht sogar in den Weltraum (!). Sicherlich ist er immer noch unterhaltsam und jedem Fast-and-Furious-Hardcore-Fan schlägt das Herz höher, aber im direkten Vergleich mit den ersten 3 Teilen zieht er ganz klar den kürzeren. Auch wenn mit jedem Teil die Effekte spektakulärer wurden. Im Prinzip sehe ich mir alle möglichen Fortsetzungen an. Sei es jetzt Stirb langsam, Alien, Matrix, Transformers, Terminator, Indiana Jones. Bei FaF fällt das besonders auf, finde ich jedenfalls.
 
So lange ein Franchise noch seine Fans hat (mein Schwager ist großer FaF Fan und freut sich auf jeden Teil) gibt es für gewisse Tendenzen ja zumindest kommerziell gesehen eine Berechtigung.

Was aber Franchises wie Alien oder Terminator betrifft..da floppten die letzten Teile halt alle, von daher kann man sich hier zurecht die Fragen stellen ob man einfach so weiter machen kann wie bisher. Wobei sich die Frage bei Terminator eh erledigt haben dürfte. Ein Großteil der Leute scheint ja der Meinung zu sein dass die Reihe ohne Schwarzenegger nicht funktioniert, also wird sich das Thema Terminator erledigen sobald sich Schwarzenegger endgültig aus dem Filmgeschäft zurückzieht.
 
Das Problem an Franchises ist das Unvermögen der Verantwortlichen, mit den selbst geschaffenen Klischees der eigenen Fiktion effektiv und treffsicher umzugehen.

Bestes Beispiel dafür ist die Verwendung der Sonnenbrille in Terminator 1, 2 und 3 als Plot-Device. Irgendwann wird es halt buchstäblich albern:

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Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt. Oft kennen die Verantwortlichen das Ursprungsmaterial nicht gut genug, bzw. es fehlt der Respekt davor.
(Wobei ich den Sonnenbrillengag in T-3 ziemlich gut fand, eben weil ein Terminator wahrscheinlich keine sonderlich grossen Dateien über Mode hat. 8-)
 
Schlechte Teile zerstören IMO nicht zwingend ein Franchise (bzw schaden diesem nur im Real Life, da dadurch vielleicht die Zuseher ausbleiben).

So sind Matrix 2 und 3 z.B IMO keine Qualitätskaliber, aber schaden dem Franchise nicht so, wie Teil 4, wo die Handlung der ersten drei Teile ad abaurdum geführt wird.

Selbiges gilt z.B für die PT. Qualitativ sind die Filme für viele Zuseher nicht DIE Bringer, allerdings schaden sie der OT nicht so wie die ST, wo auf einmal alle Leistungen der Skywalkers relativiert werden.

3tes Beispiel Terminator. Die Teile 3 bis 5 waren so lala. Den Todesstoss verstösst aber IMO Dark Fate, wo bereits in den ersten Minuten Teil 2 völlig zu Nichte gemacht wird.

Last but not Least Star Trek. Enterprise wird von vielen Zusehern auch nicht gerade gelobt. Aber erst JJ/Kurtzman-Trek haben es gschafft, dass das Franchise in sich keinen Sinn mehr ergibt.
 
Wenn ein Horrorfilm zum Action-Flick umgestaltet wird (siehe ALIEN oder The Terminator), habe ich ein Problem damit, wobei ich mir im Grunde wünschen würde, dass diese beiden Filme nie zu einem Franchise geworden wären.
Wenn die vorhergegangenen Teile mit späteren Werken ad absurdum geführt werden (Scrubs zB) oder einfach nur qualitativ vollends zur Lachnummer verkommen (Starship Troopers, wobei das auch nie ein Franchise hätte werden sollen imo).

Ein größer angelegtes Franchise wie ST kann man dann meiner Meinung nach nur schwer beschädigen, da hier eh so viel Material drin ist, dass es gute und schlechte Teile geben wird... und ich teile da eh nicht die Meinung meines Vorredners, dass da irgendwas in die Sinnlosigkeit geführt wurde, aber das ist alles Ansichtssache und persönlicher Geschmack.

Insofern isses eigentlich immer die Frage, was das Franchise eigentlich ursprünglich wollte oder zu was es sich entwickelt hat. Ein The Fast and the Furious wird man vermutlich nicht mit Action kaputt machen können, Transformers auch nicht. Aber die find ich per se schon doof, was will ich da überhaupt mitreden ^^°
 
Puh..."besser", "schlechter" etc sind alles wieder so relative Begriffe. Was für den einen das Franchise kaputt macht, ist für den anderen erfrischende Innovation oder herbeigesehntes Element. Sicher spielt auch der Zeitgeist eine Rolle: selbst Schumachers fast universal gehassten 'Batman'-Filme wären in den 60ern vermutlich super angekommen. Umgekehrt könnte man die 'Indiana Jones'-Reihe mit ihren z.T. arg (kultur)rassistischen Darstellungen heute so eher nicht mehr drehen (auch dbzgl. gibt es einen Sprung zwischen Teil drei und vier), die frühen 'James Bond'-Streifen sind inzwischen sowieso der Inbegriff toxischer Männlichkeit. Streitthemen kann man überall finden. Womöglich sitzen irgendwo da draußen sogar 'The Godfather'-Puristen, für die nur die Romanvorlage bzw. deren Umsetzung zählen, nicht aber die Nachfolger. Und das, obwohl die (ersten beiden) Verfilmungen zum Besten gehören, was die Menschheitsgeschichte je hervorgebracht hat.

Ich sehe es ähnlich wie Minza. Nicht alles sollte/muss zwangsläufig überhaupt Franchise werden. Leider folgen auf einen gelungenen Film sofort Sequel, Prequel, Spin-Off, Serienableger und dergleichen (oder jedenfalls häufiger als früher). Was jetzt genau ein solches "ausmacht" oder ruiniert, könnte ich kaum für die Allgemeinheit definieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mir die vielen gescheiterten Beispiele der letzten ca. 10 Jahre anschaue, dann war ein Sargnagel für ein Franchise oft, dass man überhaupt eins aufbauen wollte, statt einfach eine gute Geschichte zu erzählen/zu inszenieren. Das lässt sich besonders schön an Terminator erkennen, bei dem das Studio an den Erfolg des ersten Teils aufbauen wollte und offenbar einzig und allein die Chance darin sah, "more of the same" mit anderen Zutaten zu fabrizieren, ohne genau das zu beherrschen. Ist halt tragisch: man scheitert an der damaligen Erfolgsformel, die überhaupt erst die Fortsetzungen ermöglicht hat.

Ich glaube, um bei dem Beispiel Terminator zu bleiben, dass die Wiederholung der Handlung (im Kern) sogar funktioniert hätte, zumindest beim ersten Versuch, wenn man sich auf die Stärken des Medium besonnen hätte, statt irgendwelche Darsteller einzuführen/zurückzuholen und den Film mit zig Figuren und dem ganzen Plot-Balast zuzumüllen. Rasantes Pacing, bildgewaltige Actionszenen und nicht dieser verkrampfte Umgang mit dem Original, dann wäre es vermutlich gar nicht so wichtig gewesen, das es im Grunde wieder eine große Verfolgungsjagd ist. Hätten sie mal Mad Max: Fury Road geguckt:klugs.

Die einzige Ausnahme stellt für mich das MCU da, welches zwar von Anfang an auf eine längere Reihe ausgelegt war, aber bei der sich die Verantwortlichen zum einen die passende Vorlage und zum anderen für einen relativ konsequenten und neuen Weg entschieden haben.
 
Richtig mies ist es vor allem dann, wenn in einem Franchise ein Story Arc begonnen und nicht zu Ende erzählt wird weil der Vorgänger Film floppte. Beispiele: „Terminator Salvation“, „Terminator Genisys“, „Alien Covenant“ und „Solo“.
 
Ganz schwierig zu beantworten, denn jedes Franchise funktioniert nach anderen Maßstäben.

Ein Paradebeispiel für ein gelungenes Franchise ist für mich tatsächlich das MCU. Denn auch wenn viele der Filme eher Mittelmaß sind - mit klaren Ausbrüchen nach oben (aber auch nach unten) - hat haben Marvel und Disney es wie kaum wer anders verstanden wie man konsequent eine Oberhandlung durch einzelne Geschichten zieht, dabei trotzdem eigenständige Filme erschafft, die sich aber allesamt sehr harmonisch in das Gesamtwerk einreihen.

Auch wenn ich die guten Filme daraus deutlich besser finde als die MCU-Sachen, ist "Star Wars" insgesamt eher ein mittelmäßiges Franchise mit einer tollen Ausgangstrilogie und zwei Folgetrilogien, die sich nur sehr ungelenk in das Gedamtwerk integrieren lassen. Da wirkt leider so gar nichts harmonisch, auch wenn die Lichtblicke dieses Universums sicherlich die Spin-Offs und Serienproduktionen sind.
 
Beim MCU wird man auch erst mal sehen wo die Reise hingeht. Der letzte Spider-Man kam ja deswegen so gut an weil er vollgepackt war mit Fan Service. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen dass nach „Endgame“ und dem Sieg über Thanos die Luft doch etwas raus zu sein scheint. Einige beliebte Marvel Helden wie Ironman und Captain America sind ja nicht mal mehr dabei und jetzt tritt die B-Riege mit weniger beliebten Helden an. Das wird auf Dauer auch zu einer Stagnation und einem qualitativen Rückgang führen.

Es wird ja auch seine Gründe haben dass man bisher wenig bis gar nichts über einen Avengers 5 weiß.
 
Der größte Totengräber für ein Franchise ist, wenn man es aus kommerziellen Gründen zu Tode reitet. Dabei muss nichtmal die Qualität signifikant nachlassen, sondern es reicht schon, wenn bei der Zielgruppe eine Übersättigung eintritt.

C.
 
Für mich sind es, provokant und überspitzt formuliert, leider ganz oft die Fans.

Es gibt einen gewissen, schwer zu bestimmenden Punkt in Franchises, an dem die Macher drei Entscheidungen treffen können:
1) Wir lassen es ruhen.
2) Wir drehen weiterhin mit der bekannten Formel.
3) Wir lassen uns neue Ansätze einfallen.

1) wird in der Regel nicht gemacht, beziehungsweise erst, wenn das Franchise schon finanziell tot ist.
Für 2) sind die Bondfilme bis 2002 oder die Bud Spencer und/oder Terence Hill-Filme ein gutes Beispiel. Das geht bis zu einem gewissen Punkt gut und befriedigt trotz Qualitätsschwankungen das Fandom in der Regel zum großen Teil, weil man Gewohntes bekommt und sich über schwächere Vertreter mit der Hoffnung auf einen nächsten besseren Teil trösten kann. Nur geht so auf Dauer häufig jegliche Kreativität flöten beziehungsweise wird der kreative Raum immer kleiner und das Franchise droht, zur Parodie seiner selbst zu werden.
Für 3) gab es ja in den letzten Jahren genug Beispiele unterschiedlicher Qualität: Star Wars, Star Trek, Bond unter Craig, Ghostbusters (2016, 2021), Matrix...Aus dem Dilemma von Punkte 2) heraus ist das verständlich und aus meiner Sicht grundsätzlich auch lobenswert. Das Problem ist, dass es ein außerordentlich guten Beitrag braucht, um mit dieser Innovation vor dem sehr häufig in Bezug auf "ihr" Franchise sehr konservativ gewordenen Fandom zu bestehen, z. B. Roque One oder Casino Royale. Das kommt aber sehr selten vor. Viel öfter wird das Fandom gespalten und "Hater" und "Fanboys" gehen sich gegenseitig an den Kragen. Interessant aus meinen Beobachtungen heraus ist, dass solche Innovationen von Fans in anderen Franchises gern gesehen und begrüßt werden, während es im "eigenen" oft sehr kritisch gesehen wird. So kommt "Keine Zeit zu sterben" hier z. B. besser weg als im Bondforum, wo wiederum TLJ deutlich positiver gesehen wird als hier.

Und die Auseinandersetzung mit solchen gespaltenen Fandoms macht mir, um auf meine Eingangsthese zurückzukommen, den Spaß an Franchises mehr kaputt als schlechte Beiträge oder misslungene Experimente.
 
Dass TLJ außerhalb des Fandoms gut wegkommt habe ich auch schon gemerkt. Ich kann mich an Kommentare wie „endlich mal wieder ein guter Star Wars Film“ von Bekannten erinnern (und die meinten das ernst), die sonst eher nicht so Star Wars affin sind. Nur wurden diese von TROS dann wieder eher abgeschreckt.

Speziell bei Star Wars ist das Fandom aber schon so riesig und divers dass man es gar nicht mehr „richtig“ machen kann, weil irgendeine Gruppe immer tödlich beleidigt sein wird, egal was man tut. Einem gewissen Teil des Fandom wäre es ja wahrscheinlich sogar am liebsten wenn es überhaupt keine neuen Inhalte mehr gäbe…
 
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